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Die
Erfindung betrifft eine Scheibenreinigungsanlage für Scheiben
eines Kraftfahrzeuges mit einer in zwei Drehrichtungen antreibbaren
Dualpumpe und mit einem einen zwischen zwei Ventilsitzen beweglichen
Ventilkörper
aufweisenden Ventil, mit zwei an dem Ventil angeschlossenen, zu
Waschdüsen
führenden
Waschflüssigkeitsleitungen,
wobei in Abhängigkeit
von der Drehrichtung der Dualpumpe wahlweise eine erste Scheibe, über die
eine Waschdüse
oder eine zweite Scheibe, über
die andere Waschdüse
mit Reinigungsflüssigkeit
besprühbar
ist.
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Solche
Scheibenreinigungsanlagen werden in heutigen Kraftfahrzeugen zur
unabhängigen
Reinigung zweier Scheiben, beispielsweise einer Frontscheibe und
einer Heckscheibe oder von Streuscheiben, häufig eingesetzt und sind aus
der Praxis bekannt. Häufig
sind unmittelbar vor den Waschdüsen Rückschlagventile
angeordnet, welche ein Leerlaufen von zwischen dem Ventil und den
Waschdüsen angeordneten
Waschflüssigkeitsleitungen
verhindern. Durch den Einsatz der in zwei Drehrichtungen schaltbaren
Dualpumpe ist die getrennte Reinigung unterschiedlicher Scheiben
mit nur einer einzigen Pumpe und abgesehen von dem Ventil ohne weitere Steuermittel
möglich.
Bei dem bekannten Ventil ist der Ventilkörper als bewegliche Membran
ausgebildet und liegt an einem der Ventilsitze an. Wird die eine
Seite der Membran mit Druck der Dualpumpe beaufschlagt, wird die
Membran von dem ersten Ventilsitz weg bewegt und gegen den zweiten
Ventilsitz gedrückt.
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Nachteilig
bei der bekannten Scheibenreinigungsanlage ist jedoch, dass der
Ventilkörper
bei seiner Bewegung durch die Dualpumpe Waschflüssigkeit verdrängt, bevor
sie gegen den zweiten Ventilsitz gedrückt wird. Diese Waschflüssigkeit
wird stoßartig zu
der Waschdüse
gefördert.
Dieser Druckstoß hat eine
Stärke,
welche ausreicht, um Spritzer der Waschflüssig keit auf die gerade nicht
mit Waschflüssigkeit
zu versorgende Scheibe zu sprühen.
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Der
Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Scheibenreinigungsanlage
der eingangs genannten Art so weiterzubilden, dass ein Spritzer
auf der nicht mit Waschflüssigkeit
zu versorgenden Scheibe vermieden wird.
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Dieses
Problem wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass zwischen dem Ventil und zumindest einer Waschdüse eine
Kompensationseinrichtung angeordnet ist und dass die Kompensationseinrichtung
Mittel zur Dämpfung
eines Druckstoßes
aufweist.
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Durch
diese Gestaltung ermöglicht
die Kompensationseinrichtung die Dämpfung des bei der Drehrichtungsänderung
erzeugten Druckstoßes.
Daher kann sich der Druckstoß nicht
mehr wie bei der bekannten Scheibenreinigungsanlage von dem Ventil
bis zu der Waschdüse
fortpflanzen. Hierdurch wird vermieden, dass der Druckstoß einen
Spritzer von Waschflüssigkeit
auf der nicht mit Waschflüssigkeit zu
versorgenden Scheibe erzeugt.
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Die
Kompensationseinrichtung gestaltet sich gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung konstruktiv besonders einfach, wenn die Mittel zur
Dämpfung
des Druckstoßes
einen bei dem Druckstoß verformbaren
Deformationskörper
aufweisen.
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Die
Druckstöße werden
gemäß einer
anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung besonders zuverlässig gedämpft, wenn
der Deformationskörper
eine flexible Membran oder Wandung aufweist.
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Zur
Verkleinerung der Abmessungen des Deformationskörpers trägt es gemäß einer anderen vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung bei, wenn die flexible Membran die Waschflüssigkeit
gegenüber der
Umgebung abtrennt. Vorzugsweise ist die Membran gewellt und hat
hierdurch besonders kleine Abmessungen.
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Der
Deformationskörper
könnte
beispielsweise als Abschnitt der Waschflüssigkeitsleitung ausgebildet
sein. Der Deformationskörper
ist jedoch gemäß einer
anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung besonders zuverlässig vor
Beschädigung geschützt, wenn
der Deformationskörper
in einer Tasche gehalten ist.
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Eine
verschmutzungsanfällige
Verbindung des Deformationskörpers
mit der Umgebung lässt sich
gemäß einer
anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung einfach vermeiden,
wenn der Deformationskörper
als Hohlkörper
mit einer elastischen Wandung ausgebildet ist. Dieser als Hohlkörper ausgebildete
Deformationskörper
lässt sich
vollständig
innerhalb eines mit Waschflüssigkeit
in Verbindung stehenden Bereichs der Waschflüssigkeitsleitung anordnen.
Der Hohlkörper
kann beispielsweise kugel- oder zylinderförmig gestaltet sein. Im einfachsten
Fall ist der Hohlkörper
ein mit Luft gefüllter Gummiball.
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In
dem Ventil erzeugte Druckstöße werden gemäß einer
anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung besonders zuverlässig von
der Kompensationseinrichtung gedämpft,
wenn ein gerader Kanalabschnitt von dem Ventil bis zu der Kompensationseinrichtung
geführt
ist und wenn ein zu der Waschdüse
führender
Kanalabschnitt von dem geraden Kanalabschnitt abgewinkelt ist. Durch
diese Gestaltung gelangt der Druckstoß zunächst direkt auf die Kompensationseinrichtung,
wo er gedämpft
wird. Von der Dualpumpe im Betrieb geförderte Waschflüssigkeit
gelangt jedoch über
den abgewinkelten Kanalabschnitt zu der Waschdüse.
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Vorhandene
Scheibenreinigungsanlagen lassen sich gemäß einer anderen vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung mit der Kompensationseinrichtung einfach
nachrüsten,
wenn die Kompensationseinrichtung einen Anschluss zur Verbindung
mit dem Ventil und einen Anschluss zur Verbindung mit der Waschflüssigkeitsleitung
hat.
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Man
könnte
in jeder der Waschflüssigkeitsleitungen
jeweils eine Kompensationseinrichtung anordnen. Jedoch gestaltet
sich die erfindungsgemäße Scheibenreinigungsanlage
besonders kostengünstig,
wenn der Ventilkörper
im Grundzustand gegen einen ersten Ventilsitz vorgespannt und von
einem zweiten Ventilsitz beabstandet ist und wenn die Kompensationseinrichtung
an dem zu dem zweiten Ventilsitz führenden Auslass des Ventils
angeschlossen ist. In dem zu dem ersten Ventilsitz führenden
Auslass des Ventils kann häufig
auf den Einsatz der Kompensationseinrichtung verzichtet werden,
weil der Ventilkörper
gegen den ersten Ventilsitz durch Federkraft oder Eigenelastizität gedrückt wird
und hierbei ein möglicher
Druckstoß ohnehin
sehr schwach ist.
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Die
Erfindung lässt
zahlreiche Ausführungsformen
zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips sind mehrere
davon in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend beschrieben.
Diese zeigt in
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1 schematisch
eine erfindungsgemäße Scheibenreinigungsanlage
für ein
Kraftfahrzeug im Teilschnitt,
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2 stark
vergrößert eine
Schnittdarstellung durch eine Kompensationseinrichtung der erfindungsgemäßen Scheibenreinigungsanlage
aus 1,
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3 eine
weitere Ausführungsform
der Kompensationseinrichtung der erfindungsgemäßen Scheibenreinigungsanlage
aus 1.
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1 zeigt
eine Scheibenreinigungsanlage für
ein Kraftfahrzeug mit einer von einem Elektromotor 1 in
zwei Drehrichtungen antreibbaren Dualpumpe 2. Die Dualpumpe 2 hat
ein Laufrad 3 mit Leitschaufeln 4 und weist zwei
Auslasskanäle 5, 6 auf, an
denen ein Ventil 7 angeordnet ist. Ein zentral zum Laufrad 3 angeordneter
Ansaugkanal 8 der Dualpumpe 2 ist mit einer zu
einem Vorratsbehälter 9 führenden
Waschflüssigkeits leitung 10 verbunden.
Das Ventil 7 hat zwei Auslässe 11, 12,
an denen jeweils eine Waschdüse 13, 14 angeordnet
ist. Die Waschdüsen 13, 14 sind
vor verschiedenen Scheiben 15, 16, beispielsweise
einer Frontscheibe und einer Heckscheibe des Kraftfahrzeuges angeordnet.
Unmittelbar vor den Waschdüsen 13, 14 sind
Rückschlagventile 17, 18 angeordnet,
welche ein Leerlaufen von die Waschdüsen 13, 14 mit
den Auslässen 11, 12 des
Ventils 7 verbindenden Waschflüssigkeitsleitungen 19, 20 verhindern.
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Das
Ventil 7 hat einen als Rollmembran ausgebildeten Ventilkörper 21.
Der Ventilkörper 21 liegt durch
Eigenspannung an einem ersten Ventilsitz 22 an und steht
einem zweiten Ventilsitz 23 mit Abstand gegenüber. Ein
Antrieb der Dualpumpe 2 derart, dass sich das Laufrad 3 entgegen
dem Uhrzeigersinn dreht, führt
dazu, dass der Ventilkörper 21 weiter
fest gegen den ersten Ventilsitz 22 gedrückt wird
und Waschflüssigkeit
aus dem Vorratsbehälter 9 durch den
zweiten Ventilsitz 23 zu der einen Waschdüse 14 gefördert wird.
Diese Förderung
ist in der Zeichnung mit Pfeilen gekennzeichnet. Treibt man die
Dualpumpe 2 in die entgegengesetzte Richtung an, wird der Ventilkörper 21 gegen
den zweiten Ventilsitz 23 gedrückt und Waschflüssigkeit
zu der anderen Waschdüse 13 gefördert. Bei
der Bewegung des Ventilkörpers 21 durch
Wechsel der Drehrichtung des Laufrades 3 der Dualpumpe 2 wird
jedoch ein Druckstoß erzeugt,
welcher sich bis zu den Waschdüsen 13, 14 fortpflanzen
kann. Diese Fortpflanzung des Druckstoßes tritt insbesondere dann
auf, wenn die Rückschlagventile 17, 18 eine
Füllung
der Waschflüssigkeitsleitungen 19, 20 sicherstellen.
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An
dem mit dem zweiten Ventilsitz 23 verbundenen Auslass 12 des
Ventils 7 ist eine Kompensationseinrichtung 24 angeordnet.
Hierzu ist ein gerader Kanalabschnitt 25 von dem Ventil 7 bis
zu der Kompensationseinrichtung 24 geführt. Ein zu der Waschdüse 14 führender
Kanalabschnitt 26 ist von dem geraden Kanalabschnitt 25 abgewinkelt.
Die Kompensationseinrichtung 24 weist einen in dem geraden
Kanalabschnitt 25 angeordneten Deformationskörper 27 auf.
Damit werden von der Dualpumpe 2 oder der Bewegung des
Ventilkörpers 21 erzeugte Druckstöße unmittelbar
auf den Deformationskörper 27 geleitet.
Der Deformationskörper 27 verformt
sich infolge der Druckstöße und verhindert
damit eine Weiterleitung der Druckstöße zu der Waschdüse 14. Der
Deformationskörper 27 verhindert
damit, dass ein durch den Wechsel der Drehrichtung des Laufrades 3 der
Dualpumpe 2 erzeugter Druckstoß bis zu der Waschdüse 13, 14 gelangen
kann und dort einen Spritzer auf der nicht mit Waschflüssigkeit
zu benetzenden Scheibe 15, 16 erzeugen kann. Die
Kompensationseinrichtung 24 hat einen Anschluss 38 zur Verbindung
mit dem Ventil 7 und einen Anschluss 39 zur Verbindung
mit einer zu der Waschdüse 14 führenden
Waschflüssigkeitsleitung 20.
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2 zeigt
vergrößert eine
Ausführungsform
der Kompensationseinrichtung 24 aus 1 in einem
Längsschnitt,
bei der ein Dämpfungskörper 28 eine
elastische Membran 29 aufweist. Die elastische Membran 29 trennt
Waschflüssigkeit
von der Umgebung und ist als Rollmembran ausgebildet. Eine Kappe 30 mit
einer die Membran 29 mit der Umgebung verbindenden Öffnung 31 deckt
eine Tasche 32 zur Aufnahme der Membran 29 ab.
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3 zeigt
eine weitere Ausführungsform der
Kompensationseinrichtung 24 aus 1, bei der ein
Dämpfungskörper 33 einen
Hohlkörper 34 mit
einer elastischen Wandung 35 aufweist. Dieser Dämpfungskörper 33 ist
in einer Tasche 36 angeordnet und von einer Kappe 37 abgedeckt.
Der Hohlkörper 34 kann
beispielsweise als Ball oder zylinderförmig gestaltet sein.
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- 1
- Elektromotor
- 2
- Dualpumpe
- 3
- Laufrad
- 4
- Leitschaufel
- 5,
6
- Auslasskanal
- 7
- Ventil
- 8
- Ansaugkanal
- 9
- Vorratsbehälter
- 10
- Waschflüssigkeitsleitung
- 11,
12
- Auslass
- 13,
14
- Waschdüse
- 15,
16
- Scheibe
- 17,
18
- Rückschlagventil
- 19,
20
- Waschflüssigkeitsleitung
- 21
- Ventilkörper
- 22,
23
- Ventilsitz
- 24
- Kompensationseinrichtung
- 25,
26
- Kanalabschnitt
- 27
- Deformationskörper
- 28
- Deformationskörper
- 29
- Membran
- 30
- Kappe
- 31
- Öffnung
- 32
- Tasche
- 33
- Dämpfungskörper
- 34
- Hohlkörper
- 35
- Wandung
- 36
- Tasche
- 37
- Kappe
- 38,
39
- Anschluss