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Die
Erfindung betrifft eine Formschulter, ein Verfahren zu ihrer Herstellung
sowie eine Formlehre zur Durchführung
des Verfahrens.
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Aus
DE 203 20 160 U1 ist
eine Formschulter zum Formen einer Folienbahn zu einem Schlauch bekannt,
die einer äußere Schulterfläche aufweist, über welche
die Folienbahn zu einer durch eine Umlenkkante begrenzten Einlassöffnungen
und durch diese hindurch in ein Rohr geführt ist, wobei wenigstens ein
Teil der Umlenkkante durch einen im Verhältnis zur gesamten Formschulter
kleinen Einsatz gebildet ist, wodurch nach normalem Verschleiß der Umlenkkante
nicht der gesamte räumliche
Formkörper, sondern
nur der Einsatz ausgewechselt werden muss.
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Zur
Herstellung von Formschultern, wie sie beispielsweise bei der Herstellung
von Schlauchbeuteln verwendet werden, sind verschiedene Verfahren bekannt.
Derartige Formschultern umfassen üblicherweise ein Schulterteil
und ein Prismateil, die entlang einer Umformkante miteinander verbunden
sind. Eine Möglichkeit
zur Herstellung solcher Formschultern besteht darin, jede Formschulter
einzeln in Handarbeit herzustellen, indem zunächst die benötigten Einzelteile
angefertigt und anschließend
montiert werden. Nach der Montage der Einzelteile werden die Maßhaltigkeit
der Formschulter und ihr Verhalten im Einsatz geprüft und im
Allgemeinen in mehreren Schritten eine Feinbearbeitung durchgeführt, um
Abweichungen von den Sollmaßen
zu beseitigen und eine knitterfreie Umformung zu erreichen. Diese Vorgehensweise
ist sehr arbeits- und zeitaufwändig und
gute Ergebnisse sind schwer reproduzierbar.
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Neuere
Herstellungsverfahren stützen
sich auf moderne Berechnungsmethoden zur Ermittlung der benötigten Umformfläche des
Schulterteils und des Prismateils sowie der Form der Umformkante, computergestützte Konstruktion
und möglichst
präzise
Herstellung der Formschulter als Ganzes oder der dafür benötigten Einzelteile
und anschließende
Montage der Formschulter aus den Einzelteilen. Die Herstellung der
Formschulter als Ganzes kann beispielsweise durch Fräsen erfolgen.
Hierdurch kann das vorher theoretisch ermittelte Modell sehr genau
realisiert werden, allerdings ist dieses Verfahren sehr aufwändig an
Material und Technik. Es wird daher nur für relativ kleine Formschultern
(bis zu einer Schlauchbeutelbreite von 50 mm) angewendet.
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Häufiger kommt
ein Verfahren zur Anwendung, bei dem die theoretisch ermittelten
Einzelteile maschinell hergestellt und anschließend manuell zusammengefügt werden.
Beispielsweise werden bei einer aus Blechzuschnitten hergestellten
Formschulter zunächst
die ebenen Abwicklungen der Einzelteile von Schulterteil und Prismateil
sowie gegebenenfalls eines Flanschs und Stützelementen durch Laserschneiden
oder Fräsen
präzise
zugeschnitten. Prismateil und Schulterteil werden anschließend weitgehend
manuell gerundet und manuell zueinander positioniert und durch Schweißen oder
Löten fixiert.
Die Rundungsgenauigkeit des Prismateils ist durch Rundungsmaschinen
recht genau herstellbar und messbar.
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Prismateile
für runde
Schlauchquerschnitte werden in der Praxis auch aus Rohrmaterial
gefertigt, wobei die Umformkante auf einer CNC-Fräsmaschine
sehr präzise
herausgefräst
wird. Dieses Verfahren ist jedoch aufwändig. Zunächst müssen die Rohre für die verschiedensten
Zylinderdurchmesser vorrätig gehalten
werden, wobei pro Format immer nur ein sehr kurzes Stück benötigt wird.
Die spanende Bearbeitung bei der Herstellung der Umformkante sowie gegebenenfalls
beim Ausdrehen des Rohrs ist teure Maschinenarbeit.
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Um
die Biegeform des Schulterteils aus einem Blechzuschnitt herzustellen,
sind verschiedene Methoden bekannt.
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Zum
einen kann die endgültige
Form durch schrittweise manuelles Biegen des Blechzuschnitts bei
stetiger Kontrolle des Biegeergebnisses mit Hilfe von extra angefertigten
Biegelehren hergestellt werden. Es ist relativ einfach und schnell, die
Form der Schulterblechs vorzubiegen, also zunächst relativ ungenau herzustellen,
beispielsweise mit einer Abweichung von +/–10 mm von der vorgegebenen Form.
Erforderlich ist jedoch eine Genauigkeit von mindestens +/–0,2 mm.
Deshalb erfordert diese Methode eine große Erfahrung des Arbeiters
und viel Zeit.
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Zum
anderen kann die Formung des Schulterteils gleichzeitig mit der
Montage des Schulterteils an das vorbereitete Prismateil erfolgen.
Dies geht schneller, ist jedoch ungenauer. Stimmt die räumliche Form
des Schulterteils nicht mit der theoretisch bestimmten Form überein,
dann wird auch die an sich exakte Kontur der Umformkante am Prismateil
entwertet. Es können
beispielsweise Falten bei der Schlauchformung entstehen.
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Bei
Prismateilen, die aus Rohrmaterial hergestellt werden, kann beispielsweise
an der Außenseite
des Prismateils ein Absatz oder eine Nut eingefräst werden, um die Positionierung
des Schulterteils relativ zur Umformkante zu erleichtern. Bei der
Montage der Formschulter wird das Schulterteil mit seiner der Umformkante
des Prismateils zugewandten Innenkante auf diesen Absatz oder in
diese Nut gedrückt
und fixiert. Neben der genaueren Positionierung des Schulterteils
wird hierdurch auch eine genauere Feinbiegung eines vorgebogenen
Schulterteils möglich.
Die Herstellung des Absatzes ist hingegen sehr aufwändig und
erfordert die Verwendung einer mehrachsigen CNC-Fräsmaschine.
Bei Formschultern, deren Prismateil aus Blech gebogen wird, ist
diese Vorgehensweise hingegen problematisch.
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Nachfolgend
wird eine Formschulter vorgeschlagen, die mit einfachen, preiswerten
und arbeitssparenden Mitteln bei reproduzierbar hoher Genauigkeit
hergestellt werden kann. Hierfür
wird auch ein Herstellungsverfahren angegeben. Weiterhin wird eine
Formlehre offenbart, die bei der Durchführung des angegebenen Verfahrens
von Nutzen ist.
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Bei
einem Verfahren zur Herstellung einer Formschulter, bei dem ein
Prismateil und ein Schulterteil hergestellt und anschließend entlang
einer Umformkante miteinander verbunden werden, wird vorgeschlagen,
dass das Prismateil mit der Umformkante vorgefertigt wird, am Prismateil
eine Formlehre angebracht wird, das Schulterteil entsprechend der von
der Formlehre vorgegebenen Form am Prismateil angeordnet wird, und
anschließend
Prismateil und Schulterteil miteinander verbunden werden. Die Anordnung
des Schulterteils am Prismateil entsprechend der von der Formlehre
vorgegebenen Form kann in einer Ausgestaltung dadurch erfolgen,
dass ein vorgeformtes Schulterteil in der durch das Zusammenwirken
von Prismateil und Formlehre vorgegebenen Position angeordnet wird
und anschließend in
dieser Position mit dem Prismateil verbunden wird. In einer anderen
Ausgestaltung liegt das Schulterteil zunächst als ebener Zuschnitt vor,
der zumindest punktuell an der durch das Zusammenwirken von Prismateil
und Formlehre vorgegebenen Stelle positioniert und an dieser Stelle
befestigt wird und anschließend
der ebene Zuschnitt durch schrittweise Umformung an weiteren Punkten
in die vorgegebene Form gebracht und an diesen Punkten befestigt
wird.
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Das
vorgeschlagene Verfahren ermöglicht die
wiederholte Herstellung sehr maßhaltiger
Formschultern mit vergleichsweise geringem Arbeits- und Zeitaufwand.
Nach dem dargestellten Verfahren kann auf einfache Weise an einem
vorgefertigten Prismateil entweder ein vorgefertigtes Schulterteil
mit hoher Genauigkeit angebracht oder das Schulterteil am Prismateil
unter Mitwirkung der Formlehre gleichzeitig geformt und befestigt
werden.
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Zur
Durchführung
des Verfahrens wird eine Formlehre zur Herstellung einer Formschulter
vorgeschlagen, die mindestens ein am Prismateil einer Formschulter
anbringbares erstes Formelement mit einer Anlegekante umfasst, welches
durch mindestens linienhaften Kontakt zum Schulterteil die Form des
Schulterteils relativ zur Umformkante des Prismateils definiert.
Dabei kann die Formlehre grundsätzlich
entweder ein Dauerwerkzeug zur wiederholten Verwendung bei der Her stellung
mehrerer Formschultern oder ein verlorenes Werkzeug zur Herstellung
einer einzelnen Formschulter oder eine Mischform aus Dauerwerkzeug
und verlorenem Werkzeug sein, bei dem eines oder mehrere Formelemente zum
Bestandteil der hergestellten Formschulter werden und eines oder
mehrere Formelemente wiederverwendbar sind.
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Wird
zur Durchführung
des Verfahrens ein verlorenes Werkzeug verwendet, so entsteht eine Formschulter
zur Herstellung von Schlauchbeuteln, die ein Schulterteil und ein
Prismateil umfasst, welche entlang einer Umformkante miteinander
verbunden sind und bei der am Prismateil eine Formlehre zur Positionierung
des Schulterteils relativ zur Umformkante des Prismateils vorgesehen
ist.
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Die
Formlehre kann beispielsweise so gestaltet sein, dass sie die Position
des Schulterteils relativ zur Umformkante des Prismateils nur an
einer diskreten, das heißt
abzählbaren
Anzahl von Positionierungspunkten definiert. Alternativ kann die
Formlehre gemäß einer
Ausgestaltung eine an der Außenseite
des Prismateils unterhalb der Umformkante verlaufende Anlegekante
umfassen, dass heißt
ein Formelement umfassen, das einen linienhaften Kontakt mit dem
Schulterteil ermöglicht
und auf diese Weise die Position des Schulterteils relativ zur Umformkante
des Prismateils entlang einer Linie definiert.
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Bei
einem Formelement der zuletzt genannten Art kann vorgesehen sein,
dass die Anlegekante durch ein am Prismateil angebrachtes erstes
Formelement gebildet ist. Wenn dieses Formelement beispielsweise
als ein Blechstreifen ausgeführt
ist, der das Prismateil zumindest teilweise umschlingt, so kann
dieser Blechstreifen entweder Bestandteil eines Dauerwerkzeugs sein,
das nur für
die Durchführung des
Verfahrens mit dem Prismateil verbunden und anschließend entfernt
wird oder während
des Verfahrens an das Prismateil angeformt und mit dem Prismateil
dauerhaft verbunden werden, das heißt Bestandteil eines verlorenen
Werkzeugs im Sinne der obigen Beschreibung sein. Im letzteren Fall
verbleibt das Formele ment der Formlehre nach dem Verbinden von Prismateil
und Schulterteil an der Formschulter.
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Beispielsweise
kann das Formelement zunächst
als ebene Abwicklung vorliegen. Um die Positionierung des Formelements
am Prismateil zu erleichtern, kann beispielsweise in einem zentralen
Bereich der Abwicklung eine Markierung vorgesehen sein, die den
Mittelpunkt der Umformkante hinsichtlich der Breite der umzuformenden
Bahn markiert. Wenn an der Außenseite
des Prismateils eine ebensolche Markierung vorgesehen ist, so können beide Markierungen
in Übereinstimmung
gebracht und das Formelement beispielsweise durch eine Punktschweißung mit
dem Prismateil verbunden werden. Anschließend kann das Formelement an
die Außenkontur
des Prismateils angeformt und durch weitere Punktschweißungen mit
dem Prismateil verbunden werden. Zur Erleichterung der Anformung
des Formelements an die Außenseite
des Prismateils, insbesondere hinsichtlich des Abstands des Formelements
zur Umformkante, kann beispielsweise am Prismateil eine weitere
Markierung vorgesehen sein. Diese weitere Markierung kann beispielsweise
durch Lasergravur oder CNC-Fräsen
so hergestellt sein, dass der Abstand zwischen der Oberkante des
Prismateils (der späteren
Umformkante) und der Oberkante des Formelements (des späteren Anlegekante) zumindest
bereichsweise gekennzeichnet ist.
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An
der Formlehre kann weiterhin mindestens ein mit einem Abstand zum
Prismateil anbringbares zweites Formelement vorgesehen sein, welches durch
mindestens linienhaften Kontakt zum Schulterteil die Form des Schulterteils
im Bereich dieses Kontakts definiert. Hierdurch wird neben der durch
das erste Formelement definierten Position der Innenkante des Schulterteils
relativ zur Umformkante des Prismateils die Form des Schulterteils
auch in Bereichen, die von der Umformkante entfernt sind definiert und
auf diese Weise die Genauigkeit bei der Fertigung der Formschulter
erhöht.
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Wenn
die Formlehre als verlorenes Werkzeug ausgestaltet ist, so erfüllt die
Formlehre gleichzeitig eine Stützfunktion
für das
Schulterteil. Insbesondere das oder die zweiten Formelemente, die
mit einem Abstand zum Prismateil angeordnet sind, dienen gleichzeitig
zur Abstützung
des Schulterteils, weil sie das Schulterteil gegen dessen innere
Spannungen in der vorgegebenen Form halten und das Schulterteil
versteifen. Dadurch wird beispielsweise die Verwendung eines dünneren,
besser biegefähigen
Blechs für
das Schulterteil ermöglicht.
Ein selbsttragendes Schulterblech, das nach herkömmlichem Verfahren gebogen
wird, hat beispielsweise eine Dicke von 1,5 mm, während das
vorgeschlagene Herstellungsverfahren beziehungsweise die Verwendung
der vorgeschlagenen Formlehre eine Reduzierung der Blechdicke auf
0,5 bis 0,8 mm ermöglicht.
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Wenn
die Formlehre als Dauerwerkzeug ausgestaltet ist, so kann vorgesehen
sein, dass weiterhin mindestens ein Befestigungsmittel zur lösbaren Anbringung
des oder der Formelemente am Prismateil angeordnet ist. Ein derartiges
Befestigungsmittel kann beispielsweise eine an die Außenkontur des
Prismateils angepasste Klemmschelle sein, die auf einfache Weise
zur vorübergehenden
Befestigung und anschließenden
Entfernung der Formlehre vom Prismateil der Formschulter dient.
Außerdem kann
zur einfachen Positionierung einer als Dauerwerkzeug ausgestalteten
Formlehre vorgesehen sein, dass an der Formlehre weiterhin mindestens
ein abnehmbares Positionierungsmittel zur Positionierung des oder
der Formelemente am Prismateil vorgesehen ist. Dieses Positionierungsmittel
dient der exakten Anbringung der Formlehre am Prismateil, beispielsweise
indem der richtige Abstand der Formlehre von einem oder mehreren
Punkten der Umformkante durch das Positionierungsmittel angezeigt wird.
Sobald die Formlehre relativ zum Prismateil korrekt positioniert
ist, kann das Positionierungsmittel entfernt werden, so dass das
Schulterteil in der durch das Zusammenwirken von Prismateil und
Formlehre vorgegebenen Position relativ zur Umformkante angebracht
werden kann.
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In
einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass der Abstand der Anlegekante
zur Umformkante an jeder Stelle umso größer ist, je spitzer der von
den Umformflächen
von Schulterteil und Prismateil eingeschlossene Winkel an dieser
Stelle ist. Dies bedeutet, dass der Abstand der Anlegekante des
ersten Formelements von der Umformkante des Prismateils abhängig vom
Winkel zwischen Schulterteil und Prismateil variiert. Hierdurch
wird erreicht, dass Schulterteil und Prismateil unabhängig von
diesem Winkel relativ zueinander korrekt positioniert sind.
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Wie
oben bereits beschrieben, kann die Formlehre weiterhin mindestens
ein mit einem Abstand zum Prismateil angeordnetes zweites Formelement
umfassen, welches durch mindestens linienhaften Kontakt zum Schulterteil
die Form des Schulterteils im Bereich dieses Kontakts definiert.
Auch das zweite Formelement kann für die einmalige oder wiederholte
Verwendung ausgelegt sein. Sind alle ersten und zweiten Formelemente
für die
Herstellung mehrerer Formschultern ausgebildet und beispielsweise zur
lösbaren
Verbindung mit dem Prismateil ausgebildet, so ist die Formlehre
insgesamt ein Dauerwerkzeug. Demgegenüber ist die Formlehre insgesamt ein
verlorenes Werkzeug, wenn alle ersten und zweiten Formelemente für die einmalige
Verwendung ausgebildet sind und dauerhaft mit der Formschulter verbunden
werden. Wenn nur ein Teil der Formelemente an der Formschulter verbleiben
und ein anderer Teil der Formelemente nach der Durchführung des
Verfahrens entfernt werden, so handelt es sich um eine der oben
beschriebenen Mischformen aus Dauerwerkzeug und verlorenem Werkzeug.
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Nachfolgend
werden zwei Ausführungsbeispiele
der beschriebenen Formschulter anhand von Zeichnungen näher erläutert. Dabei
zeigen
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1 ein
Prismateil mit einer Formlehre, die ein erstes Formelement umfasst,
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2 eine
abgewickelte Darstellung des ersten Formelements aus 1,
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3 eine
perspektivische Ansicht der fertigen Formschul ter des ersten Ausführungsbeispiels,
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4 eine
Ansicht des Prismateils aus 1 in einer
Ansicht von oben,
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5 einen
Längsschnitt
durch die Formschulter aus 3,
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6 eine
Detailansicht des Umformkantenbereichs aus 5,
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7 ein
Prismateil mit einer Formlehre, die ein erstes Formelement und ein
zweites Formelement umfasst,
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8 eine
perspektivische Ansicht der fertigen Formschulter des zweiten Ausführungsbeispiels,
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9 einen
Längsschnitt
durch die Formschulter aus 8,
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10 eine
Detailansicht des Umformkantenbereichs aus 9.
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In 1 ist
ein Prismateil 1 einer Formschulter zur Herstellung von
Schlauchbeuteln mit kreisrundem Querschnitt dargestellt. Das Prismateil 1 wird nach
oben hin durch eine Kante begrenzt, die in der fertigen Formschulter
die Umformkante für
das umzuformende Material sein wird, dass heißt die Kante, an der Prismateil 1 und
Schulterteil 3 zusammentreffen. An die Außenseite
des Prismateils 1 ist ein erstes Formelement 2 angeformt,
das aus einem Blechzuschnitt besteht und dessen Oberkante den Abstand
der Unterseite des Schulterteils 3 zur Umformkante des
Prismateils 1 definiert. Das erste Formelement 2 wurde
an die Außenseite
des Prismateils 1 angeformt und durch mehrere Punktschweißungen befestigt.
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Dieses
erste Formelement 2 bildet eine Formlehre zur Positionierung
des Schulterteils 3 am Prismateil 1. Es ist in 2 als
ebene Abwicklung dargestellt. Im mittleren Bereich des ersten Formelements 2 ist
eine erste Markierung 6 vorgesehen, die anzeigt, an welcher
Stelle die zentrale Faser (oder Bahnlinie) der umzuformenden Materialbahn
später die Umformkante
passiert. Die erste Markierung 6 ist über das erste Formelement 2 hinaus
nach oben und unten verlängert
dargestellt, um anzudeuten, wie die erste Markierung 6 des
ersten Formelements 2 mit einer entsprechenden Markierung
an der Außenseite des
Prismateils 1 im Bereich der Passage der zentralen Bahnlinie
in Übereinstimmung
gebracht wird, um die korrekte Position des ersten Formelements 2 auf der
Außenseite
des Prismateils 1 sicherzustellen. In gleicher Weise ist
im Ausführungsbeispiel
an der Außenseite
des Prismateils eine zweite Markierung angebracht, die den Abstand
des ersten Formelements 2 zur Umformkante des Prismateils 1 kennzeichnet, die
hier jedoch nicht sichtbar ist, da sie genau mit der Oberkante des
ersten Formelements 2 zusammenfällt.
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3 zeigt
die fertiggestellte Formschulter, nachdem das Schulterteil 3 durch
Auflegen und Anformen gebildet und durch Schweißen mit dem Prismateil 1 verbunden
wurde. Es ist zu erkennen, dass das erste Formelement 2 unter
dem Schulterteil 3 angeordnet ist und am Prismateil 1 verbleibt.
Ebenfalls erkennbar ist, dass der Abstand der Oberkante des ersten
Formelements 2 zur Umformkante nicht konstant ist, sondern
im hinteren Bereich der Formschulter, der vom mittleren Bereich
der umzuformenden Materialbahn passiert wird, am größten ist,
da an dieser Stelle der zwischen Schulterteil 3 und Prismateil 1 eingeschlossene
Winkel am kleinsten ist.
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4 zeigt
eine Draufsicht auf das Prismateil 1 mit dem angeforderten
ersten Formelement 2, aber noch ohne Schulterteil 3.
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In
den 5 und 6 sind ein Längsschnitt durch die fertige
Formschulter sowie eine vergrößerte Darstellung
der Umformkante in diesem Längsschnitt
dargestellt. Es ist erkennbar, dass die Umformkante des Prismateils 1 so
bearbeitet ist, dass sie in einer Ebene mit dem Schulterteil 3 liegt.
Gleichzeitig ist erkennbar, dass der Abstand der Oberkante des ersten
Formelements 2 zur Umformkante des Prismateils 1 so
gewählt
ist, dass das Schulterteil 3 mit seiner Unterseite auf
der Oberkante des ersten Formelements 2 aufliegt und die
Oberseite des Schulterteils 3 mit der Umformkante des Prismateils 1 fluchtet.
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Ein
weiteres Ausführungsbeispiel
ist in den 7 bis 10 dargestellt.
Die Formschulter ist weitgehend baugleich mit der Formschulter aus
dem oben beschriebenen Ausführungsbeispiel.
Allerdings umfasst hier die Formlehre, wie in 7 gezeigt,
neben dem ersten Formelement 2 zwei zweite Formelemente 5,
die mit einem Abstand zum Prismateil 1 angeordnet sind.
Hierzu sind die beiden zweiten Formelemente 5 auf einem
Flansch 4 befestigt, der gleichzeitig der Befestigung der
Formschulter in einer Verpackungsmaschine dienen kann. Beide zweite
Formelemente 5 weisen eine Oberkante auf, die der Form
des Schulterteils 3 in diesem Bereich entspricht und dadurch
einerseits die Formung des Schulterteils 3 erleichtert
und andererseits das Schulterteil 3 abstützt und
versteift, wenn die zweiten Formelemente 5 mit der Unterseite
des Schulterteils 3 beispielsweise durch Schweißen verbunden
wird.
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Wie
in 8 erkennbar ist, verbleiben das erste Formelement 2 und
die zweiten Formelemente 5 unterhalb des Schulterteils 3 und
werden dadurch zu Bestandteilen der fertigen Formschulter. Das erste Formelement 2 und
die zweiten Formelemente 5 der Formlehre bilden daher gemeinsam
ein verlorenes Werkzeug im Sinne der obigen Beschreibung.
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In
den 9 und 10 sind ein Längsschnitt
durch die fertige Formschulter sowie eine vergrößerte Darstellung der Umformkante
in diesem Längsschnitt
dargestellt. Dabei ist die Schnittebene so gelegt, dass die Formschulter über ihre
gesamte Breite geschnitten ist, so dass auch die Lage der zweiten
Formelemente 5 relativ zum Schulterteil 3 erkennbar
wird. Es ist erkennbar, dass die Umformkante des Prismateils 1 so
bearbeitet ist, dass sie in einer Ebene mit dem Schulterteil 3 liegt.
Gleichzeitig ist erkennbar, dass der Abstand der Oberkante des ersten Formelements 2 zur
Umformkante des Prismateils 1 so gewählt ist, dass das Schulterteil 3 mit
seiner Unterseite auf der Oberkante des ersten Formelements 2 aufliegt
und die Oberseite des Schulterteils 3 mit der Umformkante
des Prismateils fluchtet. In der gewählten Schnittebene schließen das
Prismateil 1 und das Schulterteil 3 einen relativ
großen
Winkel ein, so dass der Abstand der Oberkante des ersten Formelements 2 zur
Umformkante des Prismateils 1 sehr klein ist. Die zweiten
Formelemente 5 sind auf dem Flansch 4 mit einem
Abstand zum Prismateil 1 so angeordnet, dass ihre Oberkanten
die Form des Schulterteils 3 in je einem linienhaften Bereich
definieren und das Schulterteil 3 in diesen beiden Bereichen
abstützen
und versteifen.
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- 1
- Prismateil
- 2
- erstes
Formelement
- 3
- Schulterteil
- 4
- Flansch
- 5
- zweites
Formelement
- 6
- erste
Markierung