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Die
Erfindung betrifft ein Werkzeug zum Ablösen von Auswucht-Klebegewichten
von Fahrzeugfelgen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, ein Verfahren
zum Ablösen von Auswucht-Klebegewichten von Fahrzeugfelgen
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 24, ein Werkzeugset zum Ablösen
von Auswucht-Klebegewichten von Fahrzeugfelgen nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 26 sowie ein Auswucht-Klebegewicht zum Auswuchten
von Fahrzeugreifen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 41.
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Das
Auswuchten von Fahrzeugreifen mithilfe von Auswucht-Klebegewichten
ist allgemein bekannt. In Verbindung mit derartigen Auswucht-Klebegewichten
stellt es regelmäßig ein Problem dar, dass bei
einer erneuten Montage von Winter- oder Sommerreifen die Auswuchtgewichte
beim Neuauswuchten des Fahrzeugreifens an einer falschen Stelle
sitzen bzw. nicht mehr die richtige Auswuchtmasse aufweisen, so
dass diese alten Auswucht-Klebegewichte von den Fahrzeugfelgen entfernt
werden müssen. Zum Ablösen der Klebegewichte wird
regelmäßig von den Werkern bzw. Monteuren in den
entsprechenden Werkstätten ein spitzer Gegenstand, wie
z. B. ein Schraubendreher oder ein Handschaber gemäß der
DE 100 14 742 C2 oder
der
DE 40 09 014 A1 verwendet,
mit denen versucht wird, die Klebeschicht des Auswucht-Klebegewichtes
von der Fahrzeugfelge abzuschalten. Dieses führt jedoch
regelmäßig dazu, dass ein unansehnlicher Teil
der Klebeschicht an der Fahrzeugfelge haften bleibt. Es wird dann
oftmals versucht, diesen unansehnlichen Rückstand so gut
es geht mittels des Handschabers oder Schraubendrehers abzuschaben,
was jedoch regelmäßig zu einer Beschädigung
der Fahrzeugfelge durch Zerkratzen führt. Alternativ ist
es hierzu auch bekannt, Lösungsmittel einzusetzen, die
die Rest-Klebeschicht ablösen sollen. Derartige Lösungsmittel
sind chemisch relativ aggressiv und können zu einer partiellen
Felgeneintrübung führen, was ebenfalls unansehnlich
und unerwünscht ist.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Werkzeug, ein Verfahren
sowie ein Werkzeugset zur Verfügung zu stellen, mittels
dem bzw. denen es auf einfache Weise möglich ist, Auswucht-Klebegewichte
im Wesentlichen rückstandsfrei von Fahrzeugfelgen abzulösen.
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Diese
Aufgabe wird bezüglich des Werkzeugs gelöst mit
den Merkmalen des Anspruchs 1. Bezüglich des Verfahrens
wird diese Aufgabe gelöst mit den Merkmalen des Anspruchs
26 und bezüglich des Werkzeugsets wird diese Aufgabe gelöst
mit den Merkmalen des Anspruchs 41.
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Das
erfindungsgemäße Ablosewerkzeug weist einen Drehstab
auf, der zum Ablösen eines mittels einer Klebeschicht auf
eine Fahrzeugfelge aufgeklebten Auswucht-Klebegewichtes zwischen
der Fahrzeugfelge und der Klebeschicht hindurchdrehbar ist, wozu
gemäß der erfindungsgemäßen
Verfahrensführung nach dem Anheben eines Klebegewichtendes
mitsamt dessen zugeordneter Klebeschicht in diesen abgehobenen Bereich
zwischen Klebeschicht und Felgenoberfläche der Drehstab
mit einem zugeordneten Drehstabbereich eingebracht wird. Anschließend
wird dann der Drehstab entlang der Felgenoberfläche unter
der Klebeschicht hindurch in Klebegewicht-Längserstreckungsrichtung
zur Ablösung desselben gedreht. Dies erfolgt insbesondere dergestalt,
dass der Drehstab entgegen oder bevorzugt im Uhrzeigersinn drehangetrieben
wird und gleichzeitig in Ablöserichtung, d. h. in Klebegewicht-Längser streckungsrichtung
mit vorgegebener Vorschubgeschwindigkeit vorwärtsbewegt
wird.
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Durch
dieses Druchdrehen eines erfindungsgemäßen Drehstabes
unter der Klebeschicht in einer abrollenden Anlageverbindung des
Drehstabes an der Fahrzeugfelge lässt sich, wie erfinderseitige
Versuche gezeigt haben, das Klebegewicht mitsamt Klebeschicht zuverlässig
und rückstandsfrei von der Fahrzeugfelge abheben, wobei
durch das Abrollen bzw. Drehen des Drehstabs auf der Fahrzeugfelge eine
schabende und damit kratzende Bewegung vermieden wird, so dass es
zu keinen unerwünschten Felgenbeschädigungen kommen
kann.
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Mit
der erfindungsgemäßen Lösung lässt sich
somit ein zerstörungsfreies und funktionssicheres, das
heißt rückstandsfreies Ablösen von Klebegewichten
von Fahrzeugfelgen erzielen.
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Grundsätzlich
kann der erfindungsgemäße Drehstab jede geeignete
zylindrische Form aufweisen, also z. B. auch ovale oder mehreckige
Geometrien. Für ein besonders vorteilhaftes und funktionssicheres
Hindurchdrehen des Drehstabs unter dem Klebegewicht und dem damit
verbundenen Abrollen des Drehstabs auf der Fahrzeugfelge ist es
jedoch besonders vorteilhaft, wenn der Drehstab wenigstens bereichsweise,
das heißt in dem tatsächlichen Wirk- bzw. Auflagebereich
bezüglich des Klebegewichtes und der Fahrzeugfelge, eine
kreiszylindrische Form aufweist.
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Gemäß einer
weiteren besonders bevorzugten Ausgestaltung weist der Drehstab
wenigstens einen Auflagerbereich auf, mittels dem der Drehstab während
des Ablösevorgangs gleitend oder rollend an vorgegebenen
Felgenbereichen in einer flächigen oder punktuellen Anlageverbindung
an- bzw. aufliegt, wodurch die zuvor beschriebene funktionssichere Bedienung
des Drehstabes mit einer zuverlässigen Ablösung
des Klebegewichtes mitsamt Klebeschicht ohne Verkratzen und unerwünschte
mechanische Beeinträchtigung der Fahrzeugfelge durchgeführt werden
kann.
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Besonders
bevorzugt ist hierbei gemäß einer konkreten Ausgestaltung
der vorliegenden Erfindung vorgesehen, dass der Drehstab-Auflagerbereich durch
mehrere, insbesondere zwei voneinander in Stablängsrichtung
beabstandete Auflager gebildet ist, mit denen der Drehstab punktuell
an der Fahrzeugfelge an- bzw. aufliegt, so dass über diese
Auflager ein linienförmiges Abrollen entlang der Fahrzeugfelge
erfolgen kann. Der zwischen den beiden Auflagern liegende Auflager-Zwischenstabbereich sowie
die weiteren sich unmittelbar an die Auflager anschließenden
Drehstabbereiche weisen somit bei dieser Ausgestaltung einen kleineren
Außendurchmesser auf als jedes der beiden Auflager, die
vorzugsweise beide einen gleichen Auflager-Außendurchmesser
aufweisen, so dass die Abstützung des Drehstabes an der
Felge lediglich über die Auflager sichergestellt ist. Diese
Ausführungsvariante hat wesentliche Vorteile: So kann dadurch
der tatsächliche Auflagebereich des Drehstabes an der Fahrzeugfelge
auf das notwendige Maß reduziert werden, was die Gefahr
einer Felgenbeschädigung durch Zerkratzen beim Abrollen
des Drehstabs weiter reduziert. Insbesondere Zwischenstabbereichsdurchmesser zwischen
3 bis 5 mm, haben sich als hervorragend geeignet zum Ablösen
von Auswucht-Klebegewichten von Fahrzeugfelgen erwiesen, während
der Außendurchmesser der Auflager bevorzugt zwischen 6 bis
8 mm liegt.
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Der
wenigstens eine Auflagerbereich ist bevorzugt durch ein Gleitlager,
ein Wälzlager oder einen Elastomerring als Auflager gebildet,
mittels dem der Drehstab auf der Fahrzeugfelge abrollt. Bei mehreren
voneinander beabstandeten Auflagerbereichen können auch
unterschiedliche Auflagergestaltungen vorgesehen sein, z. B. ein
Wälzlager und ein Elastomerring oder ein Wälzlager
und ein Gleitlager oder ein Gleitlager und ein Elastomerring. Dies
vorausgesetzt wird nachfolgend zur besseren Veranschaulichung ein
Aufbau beispielhaft beschrieben, bei dem zum einen von mehreren
beabstandeten Auflagern und von als Gleichteilen ausgebildeten Auflagern ausgegangen
wird. Sämtliche beschriebenen Ausführungsformen
können jedoch grundsätzlich auch auf für
einzelne Anordnung eines Auflagertyps verwendet werden:
Für
den Fall, dass das bzw. die Auflager durch Gleitlager ausgebildet
sind, werden bevorzugt voneinander beabstandete und relativ zum
zugeordneten Drehstabbereich drehbare Gleitlagerringe aus bevorzugt
Kunststoff verwendet. Die Verwendung von Kunststoff-Gleitlagerringen
bewirkt hierbei zudem eine Herabsetzung der Gefahr eines Zerkratzens
der Fahrzeugfelgen, da diese regelmäßig aus einem
härteren Material ausgebildet sind. Derartige Gleitlagerringe
sind gemäß einer besonders bevorzugten Ausgestaltung
in drehstabseitigen radial umlaufenden und damit den Auflagerabstand
vorgebenden Ringnuten aufgenommen und insbesondere dadurch auch
axial festgelegt. Zum Aufbringen derartiger Gleitlagerringe, insbesondere
solcher aus einem Kunststoffmaterial, können diese z. B.
auf eine bestimmte Temperatur erwärmt werden, während gleichzeitig
der die Gleitlagerringe aufnehmende Drehstabbereich abgekühlt
wird, so dass die Gleitlagerringe einfach auf den Drehstab in die
Ringnuten eingebracht werden können. Beim anschließenden Aufwärmen
bzw. Abkühlen der Bauteile erfolgt dann die Fixierung der
Gleitlagerringe in Axialrichtung in den Ringnuten. Die Gleitlagerringe
sind bevorzugt mit einem Radialspalt um den zugeordneten Drehstabbereich
herum angeordnet, wobei in den Radialspalt ein Gleitmittel, insbesondere
in Form eines Öl-, Fett- oder Festschmierstoffes eingebracht
werden kann. Der Gleitlagerring kann auch zweiteilig aus Innen-
und Außenring aufgebracht sein, wobei der Innenring dann
ortsfest am Drehstab in z. B. einer Ringnut aufgenommen ist und
der Außenring relativ zum Innenring, gegebenenfalls unter
Ausbildung eines Ringspalts zwischen Innen- und Außenring
verdrehbar ist. Damit kann eine Kunststoff-Kunststoff-Paarung für
das Gleitlager vorgesehen werden, was für das Gleitverhalten
und das Abrollen von Vorteil sein kann. Auch können für
Innen- und Außenring unterschiedlich harte Kunststoffmaterialien
verwendet werden.
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Für
den Fall der Ausbildung der Auflager durch Wälzlager ist
bevorzugt vorgesehen, diese mit einem Wälzlager-Innenring
auf einen zugeordneten Drehstabbereich aufzupressen, während
der Wälzlager-Außenring mittels der Wälzkörper
relativ zum Drehstab verdrehbar ist. Bevorzugt ist der Drehstab zur
Aufbringung der Wälzlager hierzu wenigstens zweiteilig
ausgebildet und weist einen den Zwischenstabbereich zwischen den
Auflagern ausbildenden Wälzlager-Drehstabbereich auf, an
dem endseitig jeweils Lagersitze, das heißt Presssitze,
für die Wälzlager-Innenringe ausgebildet sind.
Der Zwischenstabbereich ist mit einem weiteren, sich daran axial
anschließenden Drehstabbereich verbunden. Diese Verbindung
kann insbesondere mittels einer Schraub- oder Rast- oder Klemm-
oder Stift- oder Bolzenverbindung erfolgen, und zwar dergestalt, dass
diese Verbindung wieder lösbar ist, im Betrieb des Drehstabes
jedoch eine drehfeste Verbindung zur Verfügung stellt.
Alternativ können die Wälzlager aber auch auf
ein endseitig abgedrehtes Drehstabende aufgepresst und gegebenenfalls
mit Sicherungsringen axial gesichert werden.
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Bei
der Verwendung von Elastomerringen als Auflager ist die Einfachheit
von deren Fixierung in z. B. drehstabseitigen Ringnuten von Vorteil,
da hier der Montageaufwand deutlich reduziert ist. Als Elastomerringe
eignen sich z. B. Oringartige Gummiringe oder dergleichen.
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Selbstverständlich
ist es von Vorteil, dass im Falle von zwei Auflagern der Abstand
der beiden Auflager an eine Klebegewichtbreite angepasst ist, insbesondere
natürlich der Abstand der beiden Auflager größer
als eine Klebegewichtsbreite ist, so dass der Drehstab mit seinem
zugeordneten Drehstabbereich funktionssicher unter der Klebeschicht
des Klebegewichts hindurchgedreht werden kann.
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Um
das funktionssichere und rückstandsfreie Abheben der Klebeschicht
von der Fahrzeugfelge noch weiter zu unterstützen, ist
es vorteilhaft, dass der Zwi schenstabbereich einen stark adhäsiven
oder eine vorgegebene Rauhigkeit als Haftfläche aufweisenden
Oberflächenbereich aufweist, der z. B. durch eine Rändelung
oder dergleichen ausgebildet ist. Dadurch ist sichergestellt, dass
der bereits abgelöste Klebeschichtbereich mit einer erhöhten
Haftkraft am Zwischenstabbereich gehalten ist, so dass mittels des
Drehstabs eine erhöhte Ablösekraft auf die Klebeschicht
aufgebracht werden kann.
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Bevorzugt
ist der wenigstens eine Auflagerbereich bzw. sind die beiden Auflager
an einem freien Drehstabende vorgesehen, wobei der Drehstab ferner
gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung
eine solche Länge aufweist, dass dieser wenigstens eine
Drehstab-Auflagerbereich auch in sogenannten Tiefbettfelgen funktionssicher
und zuverlässig ohne Drehstabverkippung eingeführt
und mit der gewünschten flächigen bzw. punktuellen
Auflage positioniert werden kann, wodurch die Handhabbarkeit des
erfindungsgemäßen Drehstab-Werkzeuges verbessert
wird und eine zuverlässige Bedienung auch im hektischen
Werkstattbetrieb ohne weiteres möglich ist.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist der Drehstab insgesamt durchgehend
geradlinig ausgebildet. Weiter kann der Drehstab auch mit einem
Handgriff verbunden sein, insbesondere lösbar verbunden
sein, mittels dem der Drehstab durch manuelles Drehen drehbetätigbar
ist. Besonders vorteilhaft ist eine derartige Drehstab-Handgriff-Verbindung
als Ratschenverbindung ausgebildet, mittels der das Durchdrehen
des Drehstabes auf einfachere und schnellere Weise bewerkstelligt
werden kann, als dies bei einer Drehstab-Handgriff-Verbindung ohne
Ratschenverbindung der Fall ist.
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Besonders
bevorzugt ist jedoch der Drehstab mit einer elektrischen, hydraulischen
oder pneumatischen, vorzugsweise hinsichtlich der Drehgeschwindigkeit
einstellbaren Betätigungseinrichtung verbunden, insbesondere
mittels herkömmlicher Werkzeugansätze, z. B. Sechskantansätze,
lösbar verbunden, mittels der der Drehstab entsprechend elektrisch,
hydraulisch oder pneuma tisch drehbetätigt werden kann.
Die elektrische Ausführungsvariante beinhaltet dabei sowohl
den Betrieb mittels Batterien bzw. Akku als auch mittels eines elektrischen Stromkabels.
Mittels einer derartigen automatisierten Drehbetätigung
kann die Drehbewegung auf gleichmäßige und kontinuierliche
Art und Weise mit hoher Geschwindigkeit durchgeführt werden,
was für den Ablöseprozess von großem
Vorteil ist, insbesondere in größeren Werkstätten,
in denen zu Stoßzeiten, wie z. B. dem Winteranfang bzw.
dem Winterende eine große Anzahl von Fahrzeugreifen nacheinander
bearbeitet werden müssen.
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Gemäß einer
weiteren besonders bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung
ist am Drehstab, vorzugsweise am freien Drehstabende und/oder an
einem mit dem Drehstab verbundenen Griffteil oder Betätigungselement
ein schneidenförmig ausgebildeter Anhebkeil ausgebildet,
insbesondere integral ausgebildet, mittels dem das aufgeklebte Klebegewicht
an einer gewünschten Klebegewicht-Endseite mitsamt der
zugeordneten Klebeschicht von der Felgenoberfläche abgehoben
werden kann. Damit kann dann der Drehstab mit einem vorgegebenen
Drehstabbereich, insbesondere mit einem zwischen zwei Auflagern
ausgebildeten Zwischenstabbereich in diesen abgehobenen Spaltbereich
zwischen Klebegewicht-Klebeschicht und Felgenoberfläche
im Wesentlichen quer zur Klebegewicht-Längserstreckungsrichtung
positioniert und anschließend in Klebegewicht-Längserstreckungsrichtung
verdreht werden. Ein derartiger Anhebkeil weist bevorzugt an seiner
der Felgenoberfläche zugewandten Unterseite eine bogenförmige
Kontur auf, mittels der eine wippende Abhebebewegung des Klebegewicht-Endes
erzielt werden kann, was dazu beiträgt, schabende Bewegungen
möglichst zu vermeiden, so dass auch das Anheben der Klebegewicht-Endseite
sehr zuverlässig und möglichst beschädigungsfrei
für die Fahrzeugfelge erfolgen kann.
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Gemäß einem
weiteren besonders bevorzugten Erfindungsaspekt ist das eben beschriebene Werkzeug
Bestandteil eines Werkzeugsets zum Ablösen von Auswucht-Klebegewichten
von Fahrzeugfelgen, das als Verkaufseinheit mit wenigstens einem eine
vorgegebene Masse aufweisenden Auswucht-Klebegewicht zusammen das
Werkzeugset ausbildet. Bevorzugt ist das Auswucht-Klebegewicht in
Form eines Klebegewichtriegels mit einer Mehrzahl von entlang der
Klebeschicht aneinandergereihten, einzeln ablängbaren Klebegewichtelementen ausgebildet,
wobei bevorzugt mehrere derartiger Klebegewichtriegel Set-Bestandteil
sind.
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Mit
einem derartigen erfindungsgemäßen Werkzeugset
können passend zum Drehstab-Werkzeug Auswucht-Klebegewichte
angeboten und bereitgestellt werden, die besonders geeignet sind,
um mit dem erfindungsgemäßen Drehstab rückstandsfrei
abgelöst zu werden. Ebenso kann selbstverständlich
alternativ oder zusätzlich auch das Klebegewicht optimal
an das Drehstab-Werkzeug angepasst sein, was nachfolgend noch näher
erläutert wird: So kann beispielsweise in und/oder auf
die Klebeschicht eine Gelege- oder Gewebestruktur ein- oder aufgebracht
sein, wodurch einem Abreißen bzw. einer Zerstörung
der Klebeschicht während des Ablösevorgangs noch
zuverlässiger entgegengewirkt werden kann. Mit anderen
Worten verleiht eine derartige Gelege- oder Gewebestruktur der Klebeschicht eine
zusätzliche Stabilität, ohne jedoch die Haftfähigkeit
des Klebegewichtes als solches zu beeinträchtigen. Eine
derartige Gelege- oder Gewebestruktur kann sich über die
gesamte Länge einer Klebeschicht erstrecken; alternativ
dazu kann sie jedoch auch lediglich partiell aufgebracht sein.
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Die
Gelege- oder Gewebestruktur ist gemäß einer weiteren
bevorzugten Ausgestaltung zudem so ausgebildet und ausgerichtet,
dass diese in Klebeschichtabheberichtung streckbar ist. Damit ist
sichergestellt, dass beim Abheben des Klebegewichtes und der dadurch
bedingten Streckung der Klebeschicht mittels der Gelege- oder Gewebestruktur
kein Einreißen bzw. Abreißen der Klebeschicht
erfolgt, was gegebenenfalls zu Rückständen auf
der Felgenoberfläche führen kann. Besonders bevorzugt
ist hierbei vorgesehen, die Gelege- oder Gewebestruktur als Netzstruktur
mit vorgegebener Maschen geometrie oder als mäanderartig
gewundene Filamentstruktur auszubilden. Insbesondere mit einer Netzstruktur
ist eine rautenförmige Maschengeometrie vorteilhaft. Derartige
Strukturen erlauben ein einfaches Strecken und Dehnen der Gelege-
oder Gewebestruktur in Abheberichtung.
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Gemäß einer
weiteren besonders bevorzugten Ausgestaltung weisen die erfindungsgemäßen Klebegewichtelemente
an ihrem in Klebegewichtlängsrichtung jeweils vorderen
oder jeweils hinteren Ende oder jeweils sowohl vorderen als auch
hinteren Ende abgerundete oder abgeschrägte Bereiche auf, wodurch
auf einfache Weise sichergestellt werden kann, dass beim Abheben
bzw. Ablösen des Klebegewichtes die jeweils unmittelbar
benachbarten Klebegewicht-Eckbereiche der einzelnen Klebegewichtelemente
gar nicht bzw. erst sehr spät in eine Anlageverbindung
gelangen, wodurch die auf den Klebeschicht-Übergangsbereich
zwischen zwei unmittelbar benachbarten Klebegewichtelementen einwirkenden
Kräfte und damit ein Zerreißen und Zerstören der
Klebeschicht, was gegebenenfalls Rückstände auf
der Fahrzeugfelge begünstigen kann, vorteilhaft reduziert
werden können. Gemäß einer besonders bevorzugten
Ausgestaltung weisen die einzelnen Klebegewichtelemente in einer,
bezogen auf die Klebegewichtlängserstreckungsrichtung,
Seitenansicht eine trapezartige Form auf.
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Gemäß einer
weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Auswucht-Klebegewichtes sind die einzelnen Klebegewichtelemente
in einer Draufsicht auf das Klebegewicht gesehen an wenigstens einer
in Klebegewichtlängserstreckungsrichtung vorderen Ecke
ausgeklinkt oder abgerundet oder abgeschrägt, so dass diese
eine Klebeschichtfläche bzw. einen Klebeschichtbereich
freigeben. Mit einer derartigen Maßnahme wird auf einfache
Weise ein leicht anhebbarer Klebeschichtbereich zur Verfügung
gestellt, der zur Vorbereitung des Abhebens eines Klebegewicht-Endbereiches
durch einen Keil oder dergleichen auf einfache Weise angehoben werden
kann, so dass der entsprechende Keil bzw. das entsprechende Werkzeug
auf einfache Weise zwischen Fahrzeugfelge und Klebeschicht eingeführt
werden kann, um das Klebegewicht entsprechend anzuheben und den
Drehstab in den dann entstehenden Spalt einführen und positionieren
zu können. Eine besonders bevorzugte konkrete Ausgestaltung
sieht hierzu vor, die einzelnen Klebegewichtelemente in Klebegewichtlängserstreckungsrichtung
gesehen an jeweils einer diagonal gegenüberliegenden vorderen und
hinteren Ecke ausgeklinkt oder abgerundet oder abgeschrägt
auszubilden. Damit ist sichergestellt, dass die einzelnen Klebegewichtelemente,
insbesondere in Verbindung mit z. B. Stanzelementen beim Aufbringen
auf die Klebeschicht nicht jedesmal neu positioniert und ausgerichtet
werden müssen, da es bei einer derartigen diagonalen Ausklinkung
bzw. Abrundung oder Abschrägung, die identisch ausgebildet
ist, egal ist, welche Klebegewichtelementseite nach vorne oder nach
hinten zeigt.
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Die
Klebeschicht selbst ist bevorzugt durch ein Trägermaterial
als Trägerschicht gebildet, das eine erste, dem Auswuchtgewicht
zugeordnete und mit diesem verbundene Klebstoffschicht sowie auf der
gegenüberliegenden Trägerschichtseite eine zweite
Klebstoffschicht aufweist, die mittels einer Schutzabdeckung, insbesondere
mittels einer Abziehfolie abgedeckt ist. Die Trägerschicht
selbst ist bevorzugt aus einem solchen stabilen Material bzw. mit
einer solchen Festigkeit ausgebildet, d. h. weist in sich eine solche
Stabilität oder Festigkeit auf, dass der innere Zusammenhalt
bzw. die in der Trägerschicht ohne deren Zerstörung
aufnehmbaren Kräfte größer sind als die
Haftkraft zwischen der Klebeschicht bzw. Klebstoffschicht und der
Felge. Dadurch kann das Aufspalten des Trägermaterials
vorteilhaft vermieden werden, was wiederum das rückstandsfreie
Ablösen begünstigt. Als Material für
die Trägerschicht eignet sich insbesondere Polyethylen
oder Polyurethan, während die Klebstoffschicht bevorzugt durch
einen Acrylatkleber gebildet ist. Besonders vorteilhaft kann es
alternativ oder zusätzlich auch sein, die erste und zweite
Klebstoffschicht so auszubilden und auszulegen, dass die Adhäsionskraft
der ersten Klebstoffschicht an dem zugeordneten Auswucht gewicht
in jedem Fall größer ist als die Adhäsionskraft
der zweiten Klebstoffschicht an der Fahrzeugfelge. Dadurch kann
auf einfache Weise das rückstandsfreie Ablösen
des Auswucht-Klebegewichtes mitsamt Klebeschicht von der Felge,
insbesondere unter Zuhilfenahme des erfindungsgemäßen
Drehstab-Werkzeuges, unterstützt werden.
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Das
Auswuchtgewicht selbst ist bevorzugt durch Blei oder Stahl oder
Metall oder dergleichen geeigneter Materialien ausgebildet, bevorzugt
mit veredelter, insbesondere galvanisch beschichteter, bevorzugt
galvanisch verzinkter Oberfläche. Dadurch kann eine Oberfläche
zur Verfügung gestellt werden, die eine Anhaftung der Klebeschicht
mit einer hohen Haftkraft auf einfache Weise begünstigt.
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Gemäß einem
weiteren separaten Erfindungsaspekt kann das Auswucht-Klebegewicht
auch mit einem Logo bedruckt sein, wobei hier insbesondere das Logo
auf eine Sichtseite jedes einzelnen Klebegewichtelementes des Auswucht-Klebegewichtes
aufgedruckt ist. Weiter erfindungsgemäß wird hierzu
ein Klebegewichtriegel mit einer Mehrzahl von aneinandergereihten
Klebegewichtelementen getaktet in eine Druckerstation eingefahren,
die z. B. wenigstens einen Farb- und/oder Laserdruckkopf aufweist.
In der Druckerstation wird dann der Klebegewichtriegel entsprechend
positioniert und bedruckt sowie anschließend ausgebracht.
Die Positionierung unterhalb des Farb- und/oder Laserdruckkopfes
kann dabei z. B. getaktet für die jeweils benötigte
Druckzeit erfolgen.
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Das
eben beschriebene erfindungsgemäße Auswucht-Klebegewicht
wird unabhängig vom Werkzeugset auch separat beansprucht.
Die sich für ein derartiges Auswucht-Klebegewicht ergebenden
Vorteile wurden bereits zuvor in Verbindung mit dem Werkzeugset
näher erläutert, so dass bezüglich der Vorteile
zur Vermeidung von unnötigen Wiederholungen auf die obigen
Passagen verwiesen wird.
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Die
Erfindung wird beispielhaft anhand einer konkreten Zeichnung näher
erläutert.
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Es
zeigen:
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1 schematisch
eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Abhebewerkzeugs,
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2 schematisch
eine alternative Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Abhebewerkzeugs,
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3 schematisch
eine erste Ausführungsform einer Auflagergestaltung für
einen Drehstab,
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4a–d schematisch diverse weitere
Ausführungsformen einer erfindungsgemäßen
Auflagergestaltung,
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5 eine
vergrößerte Einzelheiten des Details A der 4a,
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6 eine
vergrößerte, schematische Darstellung der Einzelheit
B der 3,
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7 schematisch
einen Querschnitt durch einen Fahrzeugreifen mit einem am Tiefbett
einer Felge aufgeklebten Auswucht-Klebegewichtes,
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8 schematisch
das Anheben eines abzulösenden Auswucht-Klebegewichtstreifens,
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9 schematisch
eine Seitenansicht eines erfindungsgemäß unter
einem abzulösenden Auswucht-Klebegewicht hindurchgedrehten
und in einer Anlageverbindung auf der Fahrzeugfelge sich abrollenden
Drehstabs,
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10 schematisch
eine vergrößerte Detaildarstellung der Einzelheit
C der 9,
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11a eine erste Ausführungsvariante eines
Auswucht-Klebegewichtriegels,
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11b der Auswucht-Klebegewichtriegel nach 11a beim Ablösen mittels eines erfindungsgemäßen
Drehstab-Werkzeuges,
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12a eine zweite Ausführungsform eines Auswucht-Klebegewichtriegels,
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12b der Auswucht-Klebegewichtriegel nach 12a während des Ablösens von
einer Fahrzeugfelge mittels des erfindungsgemäßen
Drehstab-Werkzeuges,
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13 eine
dritte Ausführungsform eines Auswucht-Klebegewichtriegels,
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14 schematisch
eine Draufsicht auf einen Klebegewichtriegel mit abgeschrägter
Ecke,
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15 schematisch
eine Draufsicht auf einen Klebegewichtriegel mit abgeschrägten
Ecken, diagonal versetzt,
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16 eine
vergrößerte Schnittansicht entlang der Linie D-D
der 14,
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17 eine
vergrößerte Schnittansicht entlang der Linie E-E
der 15,
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18–20 diverse
Ausführungsformen einer Gelegestruktur.
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In
der 1 ist schematisch eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen
Ablösewerkzeugs 1 gezeigt, das einen Drehstab 2 mit
kreiszylindrischem Querschnitt bzw. Außenumfang aufweist.
Dieser Drehstab 2 ist mittels eines herkömmlichen
Werkzeugansatzes 3 versehen, mittels dem der Drehstab lösbar
bzw. austauschbar in einer pistolengriffartigen Betätigungseinrichtung 4 verrastbar
und lagerbar ist. Die Betätigungseinrichtung kann, wie
dies schematisch durch den strichliert eingezeichneten Schlauch 5 dargestellt
ist, beispielsweise pneumatisch betrieben werden, und zwar dergestalt,
dass bei einer Betätigung des Handschalters 6 über
ein im Gehäuse 7 der Betätigungseinrichtung
angeordnetes und hier nicht dargestelltes Getriebe der Drehstab 2 entsprechend
dem Pfeil 8 drehbetätigt wird. Alternativ dazu kann
die Betätigungseinrichtung 4 aber auch z. B. mittels
hier nicht gezeigter Akkumulatoren angetrieben werden.
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Der
Drehstab 2 selbst weist an seinem freien Endabschnitt einen
Auflagerbereich 9 auf, der, wie dies beispielsweise aus
der 3 ersichtlich ist, zwei z. B. Kugellager 10, 11 als
Wälzlager aufweist (im Schnitt dargestellt), deren Innenring 12, 13 auf
einen jeweils zugeordneten zapfenartigen Lagersitz 14, 15 eines
einen Zwischenstabbereich 16 ausbildenden ersten Drehstabteils
aufgepresst ist, so dass die jeweiligen Außenringe 17, 18 der
Kugellager 10, 11 über die Kugeln als
Wälzkörper relativ zum Innenring 12, 13 und
damit zum Drehstab 2 verdrehbar sind.
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Der
Zwischenstabbereich 16 weist hier beispielsweise einen
Gewindezapfen 19 auf, mittels dem dieser unter Verklemmung
des Innenrings 13 des Kugellagers 11 mit einem
sich daran axial anschließenden Drehstabbereich 20 lösbar
verbunden ist. Der Innenring 12 des Kugellagers 10 kann
beispielsweise auch noch mittels eines Seegerrings oder dergleichen
axial gesichert werden, was hier aber nicht mehr dargestellt ist.
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Wie
dies der 3 weiter entnommen werden kann,
ist am dem Innenring 12 aufnehmenden Zwischenstabbereichende
ein schneidenartiger Anhebkeil 21 integral ausgebildet,
dessen in der Bildebene der 3 Unterseite,
wie dies auch der 6 zu entnehmen ist, bogenförmig
gekrümmt ausgebildet ist, was nachfolgend noch näher
erläutert werden wird.
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Der
Zwischenstabbereich 16 weist eine solche Breite a1 auf,
die größer ist als eine Breite a2 eines von einer
Fahrzeugfelge 22 abzulösenden Auswucht-Klebegewichtes 23,
wie dies in der 10 schematisch dargestellt ist.
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Dieser
Zwischenstabbereich 16 kann ferner noch, wie dies in der 3 schematisch
dargestellt ist, bereichsweise oder aber auch vollständig
gerändelt sein (Rändelung 24).
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Wie
dies der 3 weiter entnommen werden kann,
weist somit der Außenring 17, 18 der
Kugellager 10, 11 einen Abstand c von dem einen Durchmesser
d aufweisenden Zwischenstabbereich 16 und Drehstabbereich 20 auf,
wodurch beim Ablösen des Auswucht-Klebegewichtes 23 sichergestellt ist,
wie dies schematisch in der 10 gezeigt
ist, dass die Außenringe 17, 18 in einer
Anlageverbindung an der Fahrzeugfelge 22 anliegen, während
der Zwischenstabbereich 16 bzw. auch der Drehstabbereich 20 einen
Spaltabstand zum benachbarten Felgenbereich aufweisen. Die nähere
Funktionsweise des Drehstabes 2 zum Ablösen des
Klebegewichtes 23 wird nachfolgend noch näher
erläutert.
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Wie
dies der 1 zudem weiter entnommen werden
kann, weist der Drehstab im Bereich vor dem inneren Kugellager 11 eine
solche Stablänge b auf, die sicherstellt, dass der Drehstab 2 in
einer Tiefbettfelge, wie sie die Fahrzeug felge 22 in der 10 darstellt,
ohne Verkippen mit ausreichend Restlänge zur Betätigungseinrichtung 4 hin
unter Auflage der beiden Außenringe 17, 18 an
der Fahrzeugfelge 22 positioniert werden kann.
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In
der 2 ist eine alternative Ausgestaltung des Ablösewerkzeugs 1 gezeigt,
bei der der Drehstab 2 anstelle einer Betätigungseinrichtung
mit einem Handgriff 25 versehen ist. Die Verbindung zwischen
dem Handgriff 25 und dem Drehstab 2 kann entweder,
wie dies mit durchgezogenen Linien gezeigt ist drehfest in sowohl
eine Vorwärts- als auch eine Rückwärtsrichtung
erfolgen. Alternativ dazu kann aber auch, wie dies in der 2 lediglich äußerst
schematisch eingezeichnet ist, eine Ratschenverbindung 26 vorgesehen
sein, mit der eine gewünschte Drehfestigkeit in lediglich
eine Richtung einstellbar ist.
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Wie
dies der 2 weiter entnommen werden kann,
ist hier alternativ ein Anhebekeil 21 am Handgriff 25 ausgebildet.
Ein derartiger Anhebekeil 21 kann am Handgriff mit größeren
Dimensionierungen ausgebildet werden. Ansonsten entspricht hier die
Ausbildung und Formgebung des Anhebekeils 21 identisch
derjenigen, wie sie in Verbindung mit der 6 bereits
erläutert worden ist.
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In
der 4a ist ferner eine zur 3 alternative
Ausführung des Auflagerbereichs 9 gezeigt. Anstelle
der in der 3 vorgesehenen Kugellager 10, 11 sind
hier zwei in Drehstablängsrichtung voneinander beabstandete
und ebenfalls einen Zwischenstabbereich 16 zwischen sich
einschließende Gleitlagerringe 27, 28 als
Auflager ausbildende Gleitringe im Schnitt gezeigt, die unter Ausbildung
eines gegebenenfalls geschmierten bzw. geölten Radialspaltes 29 in
drehstabseitigen radial umlaufenden Ringnuten 30, 31 aufgenommen
sind, wie dies insbesondere aus der 5, die eine
Detailansicht der Einzelheit A der 4a zeigt,
entnommen werden kann.
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Diese
Ringnuten 30, 31 weisen Einlaufschrägen 32 auf,
damit die Gleitlagerringe 27, 28 gegebenenfalls
nach deren Erwärmen und gleichzeitigem Abkühlen
des Drehstabs 2 auf das freie Drehstabende aufgeschoben
und im Bereich der Ringnuten 30, 31 positioniert
werden können, wo nach einem Abkühlen der Gleitlagerringe 27, 28 bzw.
einem Wiedererwärmen des freien Drehstabendes eine axiale Festlegung
der Gleitlagerringe 27, 28 in den Ringnuten 30, 31 durch
die ein Übermaß gegenüber den Gleitlagerring-Innendurchmesser
aufweisenden sich an die Ringnutbereiche anschließenden
Drehstabbereiche erfolgt.
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In
der 4b ist lediglich äußerst schematisch
eine weitere alternative Gleitlagerausgestaltung gezeigt, bei der
die beiden Gleitlager 49, 50 im Querschnitt betrachtet
eine T-Form aufweisen. Dieser 4b ist
ferner noch zu entnehmen, dass der sich vom Gleitlager 50 aus
nach rechts hin anschließende Drehstabbereich auch einen
anderen Außendurchmesser aufweisen kann als der Zwischenstabbereich 16 zwischen
den beiden Gleitlagern 49, 50.
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In
der 4c ist lediglich äußerst schematisch
eine weitere alternative Gleitlagergestaltung gezeigt, bei der das
wenigstens eine Gleitlager 51 zweiteilig aus einem Innenring 52 und
einem Außenring 53 aufgebaut ist. Konkret ist
hier der Innenring 52 bevorzugt drehfest in eine Ringnut 30 eingesetzt,
wobei der Innenring 52 bevorzugt aus einem Kunststoffmaterial
ausgebildet ist. Der Außenring 53 dagegen ist
z. B. mit einem schmierbaren Ringspalt relativ zum Innenring 52 und
damit zum Drehstab 2 verdrehbar ebenfalls in der Ringnut 30 gehaltert.
Hier lässt sich bezüglich der Gleitlagerpaarung
z. B. eine vorteilhafte Kunststoff-Kunststoff-Paarung zur Verfügung
stellen, z. B. aus Teflon oder dergleichen geeigneter Materialien.
Beispielsweise kann hier dann auch der Außenring 53 aus
einem anderen Material als der Innenring 52 hergestellt
sein, z. B. aus einem eine höhere Elastizität
aufweisenden Material.
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In
der 4d ist schließlich eine weitere alternative
Auflager-Gestaltung gezeigt, bei der die Auflager durch zwei Elastomerringe 54, 55 gebildet sind,
die ebenfalls in Ringnuten 30, 31 drehstabseitig aufgenommen
sind. In einem mittleren Ringnutbereich kann hier z. B. eine Schmiernut
bzw. ein Schmierkanal 56 vorgesehen sein. Insbesondere
ein derartiger Elastomerring-Aufbau lässt sich besonders
einfach herstellen, da derartige Elastomerringe 54, 55 einfacher
auf das Drehstabende aufgebracht und fixiert werden können,
als dies bei Wälzlagern oder auch den zuvor beschriebenen
Gleitlagern der Fall ist.
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Wie
dies den 3 und 4a bis 4d weiter entnommen
werden kann, haben die Gleitlager- und Elastomerring-Ausführungsformen
gegenüber den Wälzlager-Ausführungsformen
auch den Vorteil, dass der gegebenenfalls am freien Drehstabende vorgesehene
Anhebkeil 21 dort wesentlich größer ausgebildet
werden kann.
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Ansonsten
entspricht der Aufbau des Drehstabs gemäß der 4a bis 4d demjenigen
gemäß 3, d. h., dass insbesondere
beide Ausführungsformen von Drehstäben 2 sowohl
in eine Betätigungseinrichtung 4 eingesetzt werden
können oder aber auch in Verbindung mit einem Handgriff 25 verwendet
werden können.
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In
der 7 ist nunmehr nochmals in perspektivischer Schnittdarstellung
mitsamt Reifen 33 die als Tiefbettfelge ausgebildete Fahrzeugfelge 22 mitsamt
dem im sogenannten Tiefbett 34 aufgeklebten Auswucht-Klebegewicht 23,
das von der Fahrzeugfelge 22 abzulösen ist, ohne
Drehstab 2 gezeigt. Zum Abheben des Auswucht-Klebegewichtes 23 wird
zuerst, wie dies in der 8 in einer Seitenansicht äußerst
schematisch dargestellt ist, mit dem Anhebkeil 21 eine
Klebegewicht-Endseite mitsamt zugeordneter Klebeschicht 35 von
der Felgenoberfläche abgehoben, so dass, wie dies in der 9 und 10 gezeigt
ist, der Drehstab 2 mit seinem Auflagerbereich 9 in
den abgehobenen Bereich zwischen Klebegewicht-Klebeschicht 35 und
Felgenoberfläche quer zur Klebegewichtlängserstreckungsrichtung
eingeführt und positioniert sowie anschließend
in Klebegewichtlängserstreckungsrichtung verdreht werden
kann, um das Klebegewicht 23 mitsamt Klebeschicht 35 rückstandsfrei
von der Felgenoberfläche abzulösen. Konkret wird
dabei der Drehstab 2 bevorzugt im Uhrzeigersinn gedreht
und gleichzeitig nach vorne in Klebegewichtlängserstreckungsrichtung
weitergeschoben, wie dies durch die Pfeile dargestellt ist.
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In
der 11a ist schematisch eine erste Ausführungsform
eines Auswucht-Klebegewichtes 23 gezeigt, das beispielsweise
zusammen mit dem Drehstab-Werkzeug gemäß den 1 und 2 Bestandteil
eines Werkzeugsets bilden kann. Dieses Auswucht-Klebegewicht 23 weist
entlang bzw. auf der Klebeschicht 35, die unterseitig von
einer abziehbaren Schutzfolie 36 abgedeckt ist, eine Mehrzahl von
in Klebegewichtlängserstreckungsrichtung aneinandergereihten
und benachbarten Klebegewichtelementen 37 auf, die einzeln
oder aber auch gruppenweise von einem derartigen Klebegewichtriegel
ablängbar sind.
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Die
Klebegewichtelemente 37 der 11a sind
sowohl im Bereich eines in Klebegewichtlängserstreckungsrichtung
gesehen vorderen als auch hinteren Endes dachartig abgeschrägt,
was in Verbindung mit dem in der 11b gezeigten
Ablösevorgangs dazu führt, dass im Gegensatz zu
rechteckförmigen, quaderförmigen Ausgestaltungen
(8), die auf die Klebeschicht 35 im Abhebebereich 38 einwirkende
Streckkraft geringer ist, da die beiden unmittelbar benachbarten
Klebegewichtelemente 37 aufgrund der Abschrägung
erst später auf Block gehen. Dies verhindert ein Reißen
der Klebeschicht 35, was gegebenenfalls zu Klebeschichtrückständen
auf der Felgenoberfläche führen kann.
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Eine
diesbezüglich noch weiter optimierte Ausgestaltung eines
Klebegewichtes 23 ist in der 12a dargestellt,
bei der die einzelnen Klebegewichtelemente 37 in der Seitenansicht
in etwa trapezförmig ausgebildet sind. Wie dies insbesondere
aus der 12b ersichtlich ist, wird die
Klebeschicht 35 im Abhebebereich 38 hier durch
die spezielle Trapezabschrägung noch weniger gestreckt,
so dass die auf diesen Abhebebereich 38 einwirkende Kraft
noch geringer ist.
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In
der 13 ist eine weitere alternative Ausgestaltung
eines Auswucht-Klebegewichts 23 gezeigt, bei der lediglich
das vordere Ende abgeschrägt ist. Wie man dieser Darstellung
leicht entnehmen kann, wird beim nach oben Klappen eines der Klebegewichtelemente 37 dessen
hintere Ecke 39 in den Abschrägbereich 40 des
unmittelbar dahinterliegenden Klebegewichtelementes 37 bewegt,
so dass auch bei dieser Ausgestaltung das auf Block gehen erst verzögert
eintritt.
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In
der 14 ist schließlich eine weitere alternative
Ausgestaltung eines Klebegewichts 23 dargestellt, bei der
die einzelnen Klebegewichtelemente 37 an einer vorderen
Ecke 41 ausgeklinkt sind, so dass ein als Werkzeugansatz
für den Anhebkeil 21 dienender Klebeschichtbereich 42 freigegeben
wird.
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In
der 15 ist eine Ausgestaltung gezeigt, bei der die
diagonal gegenüberliegenden Ecken jeweils ausgeklinkt sind.
Dadurch können die einzelnen Klebegewichtelemente auch
um 180° verdreht auf der Klebeschicht 35 befestigt
werden, ohne dass es hierzu einer speziellen Kontrolle und Ausrichtung derselben
bedarf, was die Herstellung erleichtert und vereinfacht.
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In
den 16 und 17 ist
lediglich schematisch und beispielhaft eine weitere bevorzugte Ausgestaltung
des erfindungsgemäßen Auswucht-Klebegewichtes 23 gezeigt,
die selbstverständlich auch unabhängig vom Aufbau
gemäß den 14 und 15 in
Verbindung mit jeder Klebegewicht-Ausgestaltung eingesetzt werden
kann. Die Klebeschicht 35 ist hier aus einer bevorzugt
stabilen, in sich festen Trägerschicht 43 aufgebaut,
die eine erste Klebstoffschicht 44 aufweist, über
die eine Anbindung an das vorzugsweise galvanisch oberflächenveredelte
Klebegewichtelement 37 erfolgt. Auf der gegenüberliegenden
Seite der vorzugsweise aus einem Polyurethan-Material oder einem
Polyethylen-Material hergestellten Trägerschicht 43 ist
eine zweite Klebstoffschicht 45 vorgesehen, die von einer abziehbaren
Schutzfolie 36 abgedeckt ist. Bevorzugt handelt es sich
bei den Klebstoffschichten um einen Kleber auf Acrylbasis. Die Klebeschicht 35 kann
ferner so ausgelegt und ausgebildet sein, dass die erste Klebstoffschicht 44 bevorzugt
mittels einer größeren Haftkraft an dem Klebegewichtelement 37 anhaftet als
mit der zweiten Klebstoffschicht 45 eine Anhaftung auf
der Fahrzeugfelge erfolgt. Dadurch kann der Ablöseeffekt
gemäß der vorliegenden Erfindung vorteilhaft mitunterstützt
werden.
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Wie
dies der 16 weiter entnommen werden kann,
ist in die Trägerschicht 43 eine z. B. Netzstruktur 46 entsprechend
der 18, die aus einzelnen Fäden oder Filamenten
hergestellt ist, integriert. Damit wird der innere Zusammenhalt
der Klebeschicht 35 gefördert und stabilisiert,
was ebenfalls positiv dazu beiträgt, in Verbindung mit
dem erfindungsgemäßen Ablösewerkzeug 1 eine
rückstandsfreie Ablösung von Auswucht-Klebegewichten
von Fahrzeugfelgen sicherzustellen. In der 17 ist eine
zur 16 alternative Ausführungsform gezeigt, bei
der die Netzstruktur 46 in die zweiten Klebstoffschicht 45 integriert
ist. Beide Ausführungsformen zeigen, dass eine derartige
Netzstruktur 46 die Klebefunktion der Klebeschicht 35 auf
der Fahrzeugfelge nicht beeinträchtigt.
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Durch
die rautenförmige Ausbildung der Maschen der Netzstruktur 46 ist
zudem, wie dies aus der 18 hervorgeht,
eine Streckung dieser Netzstruktur 46 in Klebeschicht-Abheberichtung
möglich, so dass im Abhebebereich 38 eine Längung
der Klebeschicht 35 unter Stabilisierung mittels der Netzstruktur 46 möglich
ist.
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Die 19 und 20 zeigen
mäanderartige (19) bzw.
zick-zackartige (20) alternative Ausgestaltungen
von Gelege- oder Gewebestrukturen 47, 48, wie
sie in die Klebeschicht 35 eingearbeitet werden können.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 10014742
C2 [0002]
- - DE 4009014 A1 [0002]