-
Stand der Technik
-
Die
Erfindung betrifft eine Entfernungsmessvorrichtung gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 sowie eine Verwendung gemäß Anspruch 11.
-
Es
sind Entfernungsmessvorrichtungen bekannt, die auf Basis der Auswertung
eines Messsignals, das an einem Objekt reflektiert wird, die Entfernung
zu diesem Objekt bestimmen. Dabei ist es bekannt, als Messsignal
Laserlicht, Ultraschall oder Radar einzusetzen. Die eigentliche
Entfernungsmessung basiert beispielsweise auf einer Laufzeitmessung
des Messsignals oder auf interferometrischen Messmethoden. Das ermittelte
Messergebnis wird dann auf einem Display als Displayinhalt dargestellt.
-
Im
praktischen Einsatz bekannter Entfernungsmessvorrichtungen treten
häufig
Messanwendungen auf, bei denen das Entfernungsmessgerät derart
gehalten werden muss, dass der Displayinhalt von dem Benutzer nicht
mehr von vorne, d. h. in waagerechter Richtung, abgelesen werden
kann. Beispiele für
derartige Messanwendungen sind das Messen auf einer Wand oder das
Ausmessen einer Fensterbreite. Die Tatsache, dass der Displayinhalt bei
diesen, häufig
vorkommenden Messanwendungen nicht optimal abgelesen werden kann,
wird von Benutzern derartiger Entfernungsmessvorrichtungen als unkomfortabel
empfunden. Zum Ablesen des Displayinhaltes müssen diese die gesamte Entfernungsmessvorrichtung
um ständlich
so drehen, dass der Displayinhalt von vorne ablesbar ist.
-
Offenbarung der Erfindung
-
Technische Aufgabe
-
Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Entfernungsmessvorrichtung
vorzuschlagen, die auch bei Messanwendungen, bei denen die Entfernungsmessvorrichtung
relativ zu dem Benutzer gedreht ausgerichtet werden muss, komfortabel
bedient werden kann.
-
Technische Lösung
-
Diese
Aufgabe wird mit einer Entfernungsmessvorrichtung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 und durch die Verwendung von Mitteln zum Drehen eines
Displayinhaltes und/oder mindestens eines Teilabschnittes des Displayinhaltes
gemäß Anspruch 11
gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
In den Rahmen der Erfindung fallen sämtliche Kombinationen aus zumindest
zwei von in der Beschreibung, den Ansprüchen und/oder den Figuren offenbarten Merkmalen.
-
Der
Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, eine Entfernungsmessvorrichtung
mit Mitteln zum Drehen des gesamten Displayinhaltes und/oder eines
Teilabschnitts des Displayinhaltes auszustatten, wobei die Mittel
derart ausgebildet sind, dass der Displayinhalt bzw. der mindestens
eine Teilabschnitt des Displayinhaltes um mindestens einen vorgegebenen oder
individuell vorgebbaren Drehwinkel im Display, d. h. relativ zu
dem Display, verdrehbar ist. Anders ausgedrückt besteht der Kerngedanke
der Erfindung darin, eine Entfernungsmessvorrichtung, die mit Mitteln
zur Entfernungsmessung sowie einem Display zur Anzeige eines Displayinhaltes
ausgestattet ist, mit einer sogenannten Pivot-Funktion auszustatten, wie sie beispielsweise
von modernen Computermonitoren bekannt ist. Dabei kann die Verdrehfunktion softwaremäßig und/oder
hardwaremäßig realisiert sein.
Dadurch, dass der Displayinhalt oder ein Teilabschnitt des Displayinhaltes
relativ zu der Entfernungsmessvorrichtung bzw. relativ zu dem Display um
mindestens einen vorgegebenen oder vorgebbaren Drehwinkel verdrehbar
ist, ist es möglich,
dass der Benutzer den Displayinhalt aus verschiedenen Relativpositionen
zum Display optimal ablesen kann, insbesondere in dem Fall, dass
die Entfernungsmessvorrichtung relativ zu dem Benutzer für spezielle
Messaufgaben gedreht wird. Als Displayinhalt oder als Teilabschnitt
des Displayinhaltes können
beispielsweise mindestens ein Messergebnis, mindestens eine mithilfe
von Eingabemitteln getätigte
Eingabe und/oder Datums- und/oder Uhrzeitfunktionen, etc. angezeigt
werden. Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform, bei der der Winkel,
um den der Displayinhalt mittels der Mittel zum Drehen des Displayinhalts
gedreht wird, zumindest näherungsweise dem
Winkel entspricht, in dem die Entfernungsmessvorrichtung relativ
zu dem Benutzer gedreht ist bzw. wird. Für die meisten Anwendungen ist
es vorteilhaft, wenn der Displayinhalt bzw. der mindestens eine
Teilabschnitt des Displayinhaltes in mindestens einem, vorzugsweise
in mehreren 90°-Drehschritt/en,
relativ zu der Entfernungsmessvorrichtung drehbar ist. Die Realisierung
der Drehbarkeit des Displayinhaltes bzw. des Teilabschnittes des
Displayinhaltes um 90°, vorzugsweise
in mehreren 90°-Schritten, ermöglicht es
dem Benutzer, den Displayinhalt bei nahezu allen denkbaren Verdrehpositionen
der Entfernungsmessvorrichtung gut ablesen zu können. Von besonderem Vorteil
ist eine Ausführungsform
der Entfernungsmessvorrichtung, bei der das Display als TFT-Display (Flüssigkeitskristall-Display)
ausgebildet ist.
-
In
Weiterbildung der Erfindung ist mit Vorteil vorgesehen, dass das
Drehen des Displayinhaltes manuell auslösbar ist. Hierzu ist den Mitteln
zum Drehen des Displayinhaltes mindestens eine Eingabeeinheit zugeordnet,
wobei als Folge der Betätigung der
Eingabeeinheit durch den Benutzer der Displayinhalt bzw. der Teilabschnitt
des Displayinhaltes gedreht wird. Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform,
bei der mittels der Eingabeeinheit vorgegeben werden kann, in welche
Drehposition der Displayinhalt bzw. der Teilabschnitt des Displayinhaltes relativ
zu der Entfernungsmessvorrichtung gedreht werden soll. Für den Fall,
dass der Displayinhalt bzw. der Teilabschnitt in vier jeweils um
90° zueinander versetzten
Drehpositionen anzeigbar sein soll, weisen die Eingabemittel bevorzugt
vier Eingabemöglichkeiten
auf, beispielsweise in Form einer kreuzförmigen Eingabetaste mit vier
Eingabekontakten, mit der die jeweils gewünschte Drehposition ausgewählt werden
kann. Von besonderem Vorteil ist eine Ausführungsform, bei der mittels
der Eingabeeinheit ein zu drehender Teilabschnitt des Displayinhaltes
ausgewählt
werden kann. Besonders bevorzugt ist die Eingabeeinheit derart ausgebildet,
dass mit dieser ausgewählt
werden kann, ob der gesamte Displayinhalt oder nur ein Teilabschnitt
des Displayinhaltes, vorzugsweise um einen vorgebbaren Drehwinkel, verdreht
werden soll.
-
Zusätzlich oder
alternativ zu einer manuellen Ansteuerung der Mittel zum Drehen
des Displayinhaltes bzw. eines Teilabschnittes des Displayinhaltes ist
in Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass der Displayinhalt
bzw. der Teil abschnitt des Displayinhaltes automatisch verdrehbar
ist. Hierzu ist den Mitteln zum Drehen des Displayinhaltes bzw.
des Teilabschnittes des Displayinhaltes mindestens ein Lagesensor
zugeordnet, mit Hilfe dessen die Ausrichtung bzw. die Lage der Entfernungsmessvorrichtung
und/oder des Displays bestimmbar ist, wobei die Mittel zum Drehen
des Displayinhaltes bzw. des Teilabschnittes des Displayinhaltes
den Displayinhalt bzw. den Teilabschnitt in Abhängigkeit der Lagesensor-Informationen
drehend ausgebildet sind.
-
Besonders
bevorzugt ist es, wenn der Lagesensor die Ausrichtung der Entfernungsmessvorrichtung
und/oder des Displays relativ zu einer vorgegebenen oder individuell
vorgebbaren Bezugsebene bestimmend ausgebildet ist. Dabei ist es
von besonderem Vorteil, wenn diese Bezugsebene eine Horizontalebene
und/oder eine Vertikalebene ist, mit dem Lagesensor also die Drehposition
der Entfernungsmessvorrichtung bzw. des Displays relativ zur Vertikalen
und/oder Horizontalen bestimmbar ist. Mittels des Lagesensors ist
also feststellbar, welche Displayseite in Bezug auf den Benutzer
die Unterseite des Displays bildet, so dass die Mittel den Bildschirminhalt,
vorzugsweise in mindestens einem 90° Schritt, so drehen können, dass
der Benutzer (Betrachter) den Displayinhalt optimal ablesen kann.
-
Um
zu gewährleisten,
dass der Displayinhalt und/oder der Teilabschnitt des Displayinhaltes
für den
Fall, dass der Displayinhalt bzw. der Teilabschnitt des Displayinhaltes
um 90° oder
in mehreren 90°-Schritten
drehbar ist, auf einfache Weise dargestellt werden kann, ist es
von Vorteil, wenn das Display bzw. der Displayinhalt und/oder der
Teilabschnitt des Displayinhaltes quadratisch konturiert ist bzw. der
Displayinhalt und/oder der Teilabschnitt des Displayin haltes die
identische Anzahl von Pixeln in Hoch- sowie in Querrichtung aufweist.
-
Alternativ
dazu ist eine Ausführungsform
realisierbar, bei der das Display und/oder der Teilabschnitt des
Displayinhaltes in zwei rechtwinklig zueinander verlaufenden Richtungen
eine unterschiedliche Pixelanzahl aufweisen/aufweist. Bevorzugt
sind die Mittel zum Drehen des Displayinhaltes bzw. des Teilabschnittes
des Displayinhaltes derart ausgebildet, dass sie die unterschiedliche
Erstreckung in zwei rechtwinklig zueinander verlaufenden Richtungen des
Displays bzw. eines Teilabschnittes des Displayinhaltes berücksichtigen.
Die Mittel können
den Displayinhalt je nach Drehposition, beispielsweise identisch,
darstellen oder den Displayinhalt je nach Drehposition in zumindest
eine Displayrichtung strecken und/oder stauchen.
-
Von
besonderem Vorteil ist eine Ausführungsform,
bei der die Entfernungsmessvorrichtung als Laserentfernungsmessvorrichtung
ausgebildet ist, das Messsignal, mittels dem eine Entfernung zu einem
Objekt gemessen wird, also als Laserstrahl ausgebildet ist. Hierzu
umfassen die Mittel zur Entfernungsmessung mindestens eine Laserstrahlquelle und
eine Empfangseinheit, mit der ein an dem Objekt reflektierter Laserstrahl
empfangen werden kann. Zusätzlich
umfassen die Mittel eine Auswerteeinheit, die beispielsweise durch
eine Laufzeitmessung des Laserstrahls und/oder durch interferometrische
Methoden die Entfernung zu dem Objekt bestimmt.
-
Von
besonderem Vorteil ist eine Ausführungsform
der Entfernungsmessvorrichtung, bei der diese als Handgerät ausgebildet
ist, das von dem Benutzer, vorzugsweise unter Zuhilfe nahme nur einer Hand,
relativ zu dem Benutzer verdrehbar ist.
-
In
Weiterbildung der Erfindung ist mit Vorteil vorgesehen, dass die
Drehfunktion, also die Mittel zum Drehen des Displayinhaltes und/oder
mindestens eines Teilabschnittes des Displayinhaltes, manuell aktivierbar
und/oder manuell deaktivierbar ausgebildet ist. Diese Ausführungsform
ist, insbesondere in Kombination mit automatisch arbeitenden Mitteln
zum Drehen des Displayinhaltes oder des Teilabschnittes des Displayinhaltes
von Vorteil.
-
Die
Erfindung führt
auch auf die Verwendung von an sich bekannten Mitteln zum Drehen
eines Displayinhaltes und/oder mindestens eines Teilabschnittes
des Displayinhaltes als Mittel zum Drehen des Displayinhaltes bzw.
des Teilabschnittes des Displayinhaltes in einem Display einer Entfernungsmessvorrichtung.
Beispielsweise kann es sich bei den Mitteln um eine Treibersoftware
bzw. eine Hardwaresteuerung für
das, insbesondere als TFT-Display ausgebildete, Display handeln.
-
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
-
Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand
der Zeichnungen. Diese zeigen in:
-
1:
eine schematische Frontansicht einer als Laserentfernungsmessvorrichtung
ausgebildeten Entfernungsmessvorrichtung und
-
2:
die Darstellung der Entfernungsmessvorrichtung gemäß 1 in
einer um 90° gedrehten
Position.
-
Ausführungsform der Erfindung
-
In
den Figuren sind gleiche Bauteile und Bauteile mit der gleichen
Funktion mit den gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
-
In
den 1 und 2 ist eine als Laserentfernungsmessvorrichtung
ausgebildete Entfernungsmessvorrichtung 1 gezeigt. Die
als Handgerät
ausgebildete Entfernungsmessvorrichtung 1 umfasst nur teilweise
dargestellte, an sich bekannte Mittel 2 zum Messen einer
Entfernung zu einem nicht gezeigten Objekt. Von den Mitteln 2 ist
lediglich eine Sendeeinheit 3 zum Aussenden eines Laserstrahls
(Messsignal) und eine Empfangseinheit 4 zum Empfangen des
an dem nicht gezeigten Objekt reflektierten Messsignals gezeigt.
Die Sendeeinheit 3 und die Empfangseinheit 4 sind
an der Stirnseite 5 der Entfernungsmessvorrichtung 1 vorgesehen.
-
Auf
einer rechtwinklig zu der Stirnseite 5 verlaufenden Oberseite 6 der
Entfernungsmessvorrichtung 1 ist ein rechteckiges, als
TFT-Bildschirm ausgebildetes, Display 7 gezeigt. In dem
Display 7 ist ein Displayinhalt 8 wiedergegeben,
wobei der Displayinhalt 8 in dem gezeigten Ausführungsbeispiel
im Wesentlichen lediglich aus einer gemessenen Entfernung 9 von
10,023 Metern besteht.
-
Das
Display 7 hat in einer ersten Richtung 10 weniger
Pixel als in einer rechtwinklig dazu verlaufenden zweiten Richtung 11.
-
Die
Entfernungsmessvorrichtung 1 ist mit lediglich schematisch
angedeuteten Mitteln 12 zum Drehen des Displayinhaltes 8 ausgestattet.
Die Mittel 12 zum Drehen des Displayinhaltes 8 ermöglichen es,
den gesamten Displayinhalt 8 oder nur einen nicht näher bezeichneten
Teilabschnitt des Displayinhaltes 8 relativ zu dem Display 7 zu
drehen, in diesem Ausführungsbeispiel
derart, dass die in 1 gezeigte ursprüngliche
Ausrichtung des Displayinhaltes 8 auch bei um 90° gedrehter
Entfernungsmessvorrichtung 1 (vergleiche 2)
gleich bleibt. Anders ausgedrückt
sind die als Displayinhalt 8 gezeigten Zeichen waagerecht
ablesbar.
-
Die
Entfernungsmessvorrichtung 1 umfasst eine Eingabeeinheit 13,
die in dem gezeigten Ausführungsbeispiel
aus vier pfeilartigen, kreuzförmig
angeordneten Tasten 14 besteht. Mit Hilfe der Tasten 14 ist
manuell vorgebbar, wie der Displayinhalt bzw. in welcher Ausrichtung
der Displayinhalt 8 wiedergegeben werden soll. In dem gezeigten
Ausführungsbeispiel
ist der Displayinhalt 8 in vier um 90° zueinander gedrehten Ausrichtungen
darstellbar, wobei in den 1 und 2 jeweils
eine der vier möglichen
Ausrichtungen gezeigt ist. Mittels der Mittel 12 kann der Displayinhalt 8 relativ
zu der in 1 dargestellten Ausrichtung
um 90° (vgl. 2),
um 180° und
um 270° gedreht
werden. Zusätzlich
aus der aus vier Tasten 14 gebildeten Eingabeeinheit 13 ist
ein Lagesensor 15 vorgesehen, der signalleitend mit den
Mitteln 12 verbunden ist. Mittels des Lagesensors 15 wird
die Ausrichtung der Entfernungsmessvorrichtung 1 zur Vertikalen
bestimmt und die Mittel 12 drehen den Displayinhalt 8 in
Abhängigkeit
der Lage- bzw. Lagesensorinformation des Lagesensors 15, insbesondere
derart, dass der Displayinhalt 8 horizontal von dem Benutzer
abgelesen werden kann.