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Die
Erfindung betrifft eine Vibrationsgleitfördereinheit und
einen Vibrationsgleitförderer bestehend aus mehreren hintereinander
angeordneten Vibrationsgleitfördereinheiten, welche ein
in Förderrichtung schwingfähig gelagertes Förderorgan
und ein in Förderrichtung wirkendes, mit dem Förderorgan
verbundenes pneumatisches Antriebsmodul aufweist. Das Antriebsmodul
weist eine doppelt wirkende Kolben-Zylindereinheit mit einem Zylindergehäuse
und einem in dem Zylindergehäuse hin und her beweglichen
Kolben, einen Druckmitteleingang und einen Druckmittelausgang auf.
Der Kolben weist eine Vorlaufseite mit einer größeren
und eine Rücklaufseite mit einer kleineren Kolbenfläche
auf. Der Druckmitteleingang ist mit einem Zylindervolumen auf der
Vorlaufseite und mit einem Zylindervolumen auf der Rücklaufseite
des Kolbens verbindbar.
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In
der Handhabungs- und Fördertechnik sind Vibrationsförderer
(auch Schwingförderer) vor allem im Anwendungsbereich kleinerer
Stückgüter aufgrund hoher Wirtschaftlichkeit und
Effizienz weit verbreitet. Vibrations- oder Schwingförderer
werden zum Zuführen, Bunkern eventuell unter gleichzeitigem
Ordnen und Ausrichten von Fördergutes unterschiedlicher
Geometrie eingesetzt.
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Bekanntermaßen
wird das unter einem Anstellwinkel schwingfähig gelagerte
Förderorgan, welches beispielsweise in Form einer Förderrinne
oder eines Fördertrogs ausgebildet sein kann, mittels eines
Antriebsmoduls in eine Vibrationsbewegung versetzt. Das Förderorgan
beschleunigt das darauf liegende Fördergut bei seiner Bewegung
in Förderrichtung (Vorwärtsbewegung) mittels einer
an den Kontaktflächen zwischen dem Fördergut und
dem Förderorgan wirkenden Reibungskraft. Bei der entgegengesetzten
Bewegung (Rückwärtsbewegung) des Förderorgans
behält das Fördergut aufgrund seiner Massenträgheit
die ursprüngliche Bewegungsrichtung bei bzw. es verharrt
im Wesentlichen auf der Stelle ohne der der Rückwärtsbewegung
des Förderorgans zu folgen. Die Schwingung kann ausschließlich
auf eine horizontale Bewegung beschränkt bleiben. Auf diese
Weise wird eine gerichtete Gutförderung (ohne Wurf) bewirkt.
Der Schwingförderer ist häufiger jedoch so eingerichtet,
dass er sich in der Vorwärtsbewegung vorzugsweise schräg
nach oben und in der Rückwärtsbewegung entgegengesetzt schräg
nach unten bewegt, so dass die Haftreibung in der Vorwärtsbewegung
verstärkt und in der Rückwärtsbewegung
reduziert wird. Ferner kann durch einen Geschwindigkeitsunterschied
in der Vorwärtsbewegung und der Rückwärtsbewegung
unter Berücksichtigung der Haftreibungsgrenzen der Mitnahmeeffekt
optimal eingestellt werden. Dies geschieht üblicherweise
durch eine Einstellung der Amplitude und/oder der Frequenz.
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Als
Antriebe für Schwingförderer sind Unwuchtmotore,
magnetische Antriebe, z. B. so genannte Schwingankerantriebe, oder
die eingangs genannten Pneumatischen Antriebe bekannt. Bei ersteren
handelt es sich in der Regel um Drehstrommotore, bei denen an einem
oder beiden Wellenenden verstellbare Unwuchtgewichte montiert sind.
Die Amplitude lässt sich hierbei durch einfache manuelle Einstellung
der Unwucht und die Frequenz durch elektronische Einstellung der
Drehzahl variieren. Die Verstellung der Schwingungsamplitude kann
jedoch nur im Stillstand des Antriebs erfolgen. Ferner werden je
Fördereinheit wenigstens zwei gegenläufig angetriebene
Unwuchtmotore benötigt, um die gewünschte lineare
Schwingungsbewegung zu erzeugen.
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Bei
einem Schwingankerantrieb handelt es sich um ein magnetisch angetriebenes
Zweimassen-Schwingsystem, bei dem die größere
Masse die Antriebsbasis darstellt, die beispielsweise über
einen Rahmen mit dem Fundament verbunden ist. Als kleinere Nutzmasse
wird über eine Spule mit wechselnder Feldstärke
ein federnd gelagerter Anker in Schwingung versetzt, welcher mit
dem Förderorgan verbunden ist. Sowohl die Schwingungsfrequenz
als auch die Schwingungsamplitude lassen sich durch Änderung
der Frequenz des Erregerstroms sowie durch die Amplitude des Erregerstroms
während des Betriebs variieren. Schwingankerantriebe sind
jedoch teuer und vergleichsweise störanfällig.
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Weder
die Schwingankerantriebe noch die Antriebe mit Unwuchtmotoren erlauben
eine rein horizontale Bewegung des Förderorgans, da die
Vorlauf- und die Rücklaufgeschwindigkeiten aufgrund der
harmonischen Bewegung, die sie ausführen, gleich groß sind.
Beide Antriebe müssen daher schräg zur Förderrichtung
montiert werden, um aufgrund des Haftreibungsunterschieds im Vor-
und im Rücklauf einen Mitnahmeeffekt zu erzielen. Dies
bedingt eine größere Bauhöhe des mit
einem solchen Antrieb versehenen Schwingförderers.
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Bei
allen bekannten Vibrations- oder Schwingförderern ist die
Antriebsbasis ferner über Federelemente mit der Nutzmasse
verbunden. Bei der Einstellung der Antriebsfrequenz muss die Resonanzfrequenz
des schwingfähigen Systems beachtet werden, welche von
der Nutzmasse, d. h. der Masse des bewegten Teils des Antriebs,
des Förderorgans und des zu fördernden Guts bestimmt
wird und sich je nach Fördermenge ändern kann,
und der Federkonstanten abhängt.
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Ein
anderer Antrieb wird in der
koreanischen Gebrauchsmusterschrift
20-0264734 vorgeschlagen. Der Antrieb basiert wie eingangs
erwähnt auf einem pneumatischen Antriebsmodul mit einer
doppelt wirkenden Kolben-Zylindereinheit. In dem Zylindergehäuse
der Kolben-Zylindereinheit, genauer in einer Zylinderbohrung, ist
ein Kolben hin und her beweglich angeordnet. Eine Druckmittelleitung
mündet in dem Zylindervolumen auf der Vorlaufseite des
Kolbens. Eine weitere Druckmittelleitung mündet in dem Zylindervolumen
auf der Rücklaufseite des Kolbens. Die beiden Druckmittelleitungen
sind über ein kompliziertes Ventilsystem wechselseitig
als Druckmitteleingang und Druckmittelausgang geschaltet. Das Ventilsystem
wird seinerseits von der Kolbenbewegung über ein externes
mechanisches Verbindungselement betätigt. Der Kolben hat
hierdurch definierte Endlagen, arbeitet schnell und präzise.
Die Ventilsteuerung ist jedoch sehr komplex. Sie weist viele bewegliche
Teile und viele Dichtungen und somit viele mögliche Verschleißquellen
auf. Der Aufbau ist daher teuer, störanfällig
auf aufwendig in der Wartung. Ferner ist das Gehäuse aufgrund
des komplexen Aufbaus relativ groß. Die exakt definierte
Ventilsteuerung des Kolbens bedingt ferner, dass die Kombination
mehrere hintereinander geschalteter Einheiten eine komplizierte
Synchronisation erfordert, da eine exakte Abstimmung der Geräte
untereinander erforderlich wird.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vibrationsgleitfördereinheit
bereitzustellen, welche einfach aufgebaut und deshalb kostengünstig, wenig
störanfällig ist und zugleich eine geringe Bauhöhe
aufweist.
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Die
Aufgabe wird durch eine Vibrationsgleitfördereinheit gemäß Patentanspruch
1 sowie durch einen Vibrationsgleitförderer gemäß Patentanspruch 12
gelöst.
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Bei
der eingangs genannten Vibrationsgleitfördereinheit weist
erfindungsgemäß der Kolben eine erste Steuerbohrung
auf, welche im Bereich des rückwärtigen Umkehrpunktes
den Druckmitteleingang mit dem Zylindervolumen auf der Vorderseite des
Kolbens verbindet.
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Die
Steuerung ist somit auf einfache Weise in dem Kolben integriert,
was zum einen eine einfache und damit kostengünstige Bauform
und zum anderen eine geringere Störanfälligkeit
bewirkt.
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Der
doppelt wirkende Kolben (auch Differenzkolben) weist auf der Rücklaufseite
eine abgesetzte Ringfläche, die bekanntermaßen
kleiner ist als die Fläche auf der Vorlaufseite des Kolbens.
Daher ist bei gleichem Druck auf die Kolbenfläche auf der Vorlaufseite
die erzeugte Kolbenkraft in Vorlaufrichtung größer
als die bei gleichem Druck auf die Ringfläche erzeugte
Rücklaufkraft. Der abgesetzte Kolbenteil wird auch als
Kolbenstange bezeichnet.
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Die
Vibration wird erfindungsgemäß also durch einen
frei schwingenden Differenzdruckkolben erzeugt. Der Kolben schwingt
im Rücklauf gegen ein Luftpolster, welches sich im Bereich
des rückwärtigen Umkehrpunktes auf der Vorlaufseite
des Kolbens aufbaut und den Kolben in die entgegengesetzte Richtung,
also in die Vorlaufrichtung beschleunigt. Das Luftpolster kann ferner
durch eine Druckfeder unterstützt werden.
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Bevorzugt
mündet der Druckmitteleingang (unmittelbar) in das Zylindervolumen
auf der Rückseite des Kolbens.
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Somit
steht auf der Rücklaufseite immer der Arbeitsdruck an,
so dass der Kolben in Rückwärtsrichtung beschleunigt
wird, solange sich die erste Steuerbohrung nicht im Bereich des
rückwärtigen Umkehrpunktes befindet und den Druckmitteleingang
mit dem Zylindervolumen auf der Vorlaufseite des Kolbens verbindet.
Erst wenn der rückwärtige Umkehrpunkt erreicht
ist, wird der Kolben in Vorwärtsrichtung beschleunigt,
da nun auch der Arbeitsdruck auf der Vorlaufseite ansteht und aufgrund
der größeren Kolbenfläche auf der Vorlaufseite
eine größere Kolbenkraft in Vorwärtsrichtung
bewirkt.
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Als
Druckmittel kommt vorzugsweise Druckluft zum Einsatz.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist das Zylindergehäuse
eine abgestufte Zylinderbohrung mit einem weiteren Querschnitt für
den Kopf des Kolbens und mit einem engeren Querschnitt für
die Kolbenstange auf, wobei die erste Steuerbohrung dergestalt im
Bereich der Kolbenstange mündet, dass diese zum Zylindervolumen auf
der Rücklaufseite des Kolbens hin offen ist, wenn sich
der Kolben im Bereich des rückwärtigen Umkehrpunktes
befindet, und innerhalb des engeren Querschnitts verschlossen ist,
wenn sich der Kolben im Bereich des vorderen Umkehrpunkts befindet.
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Diese
sehr einfache Ausgestaltung ermöglicht eine vollständige
Steuerung des frei schwingenden Differenzdruckkolbens ohne externe
Ventilsteuerung in einer Druckmittelzuleitung. Die Steuerung wird
allein durch die Hin- und Herbewegung des Kolbens innerhalb der
Kolben-Zylindereinheit umgesetzt und ist deshalb besonders unanfällig
für äußere Störungen. Sie weist
wenige Verschleißteile auf. Aufgrund des frei schwingenden
Kolbens ist eine Hintereinanderschaltung mehrerer Vibrationsgleitfördereinheiten
der erfindungsgemäßen Art zu einem Vibrationsgleitförderer
unproblematisch, da eine automatische Synchronisation erfolgt. Aufgrund
der integrierten Steuerbohrung in dem Kolben kann das Antriebsmodul
der erfindungsgemäßen Vibrationsgleitfördereinheit
sehr kompakt ausgestaltet werden.
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Gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung weist der Kolben eine zweite Steuerbohrung
auf, welche im Bereich des vorderen Umkehrpunktes den Druckmittelausgang
mit dem Zylindervolumen auf der Vorlaufseite des Kolbens verbindet.
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Durch
diese wiederum auf einfache Weise in die Kolben-Zylindereinheit
integrierte Maßnahme wird die Vorwärtsbewegung
des Kolbens ohne externe Ventilsteuerung gestoppt, da der Druck
auf der Vorlaufseite im Bereich des vorderen Umkehrpunktes des Kolbens
nachlässt und der ständig auf der Rücklaufseite
anstehende Arbeitsdruck den Kolben in Rücklaufrichtung
beschleunigt.
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Bevorzugt
mündet die zweite Steuerbohrung im Bereich der Kolbenstange
dergestalt, dass diese zum Druckmittelausgang oder zu einem Verbindungskanal
zu dem Druckmittelausgang in der Zylinderbohrung hin offen ist,
wenn sich der Kolben im Bereich des vorderen Umkehrpunktes befindet,
und innerhalb des engeren Querschnitts verschlossen ist, wenn sich
der Kolben im Bereich des rückwärtigen Umkehrpunktes
befindet.
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Spiegelbildlich
zu der Mündung der ersten Steuerbohrung bezüglich
der Bewegung des Kolbens wird somit auf einfache Weise auch die
Rückwärtsbewegung des Kolbens ohne externe Ventilsteuerung
ermöglicht.
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Ist
der Druckmitteleingang an eine Druckmittelzuleitung und der Druckmittelausgang
an eine Druckmittelableitung angeschlossen, so weisen die Druckmittelzuleitung
und die Druckmittelableitung bevorzugt unterschiedliche Durchflösse
auf.
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Dies
ermöglicht in Kombination mit der Dimensionierung der Kolbenflächen
auf der Vorlaufseite und der Rücklaufseite eine Regelung
der Geschwindigkeit der Vorwärtsbewegung und der Rückwärtsbewegung.
Aufgrund des Geschwindigkeitsunterschieds und des oben beschriebenen
Mechanismus lässt sich so die Fördergeschwindigkeit
einstellen. Da der Luftwiderstand innerhalb der Druckmittelzu- bzw.
-ableitung mit zunehmender Leitungslänge ebenfalls zunimmt,
können die Durchflüsse auf einfache Weise durch
unterschiedliche Längen der Druckmittelzuleitung und der
Druckmittelableitung eingestellt werden.
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Während
die Kolbenflächen nicht veränderlich sind, kann
der Geschwindigkeitsunterschied durch einen regelbaren Abluftdurchfluss
und/oder Zuluftdurchfluss die Fördergeschwindigkeit im
Betrieb bzw. betriebsabhängig ändern.
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Bevorzugt
wird zu diesem Zweck in die Druckluftmittelableitung ein Durchflussbegrenzer (auch
Drossel) eingeschaltet, der besonders bevorzugt regelbarer ist und
somit eine Veränderung der Förderparameter bzw.
eine Anpassung derselben an das Fördergut im laufenden
Betrieb ermöglicht.
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Es
hat sich als vorteilhaft herausgestellt, die Durchflüsse
so einzustellen, dass sich ein Geschwindigkeitsverhältnis
aus Rückwärts- zu Vorwärtsbewegung zwischen
0,5 und 0,85 einstellt.
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In
die Druckmittelzuleitung ist vorzugsweise eine Drucksteuerung eingeschaltet.
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Durch
Regelung des Zuluftdruckes lassen sich die Frequenz und damit die
Geschwindigkeit der Vorwärts- und Rückwärtsbewegung
ebenfalls regeln. Dies ist, wie oben ausgeführt, notwendig,
um eine Nettoförderung in Vorwärtsrichtung in
Abhängigkeit von dem Reibungskoeffizienten zwischen dem
Fördergut und dem Förderorgan einzustellen. Insbesondere
lassen sich bei angepasstem Reibungskoeffizient hohe Förderströme
durch hohe Frequenzen im Bereich von 5 bis 10 Hz erzielen.
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Das
Förderorgan ist bevorzugt eine Förderrinne oder
ein Fördertrog.
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Weitere
Aufgaben, Merkmale und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend
anhand eines Ausführungsbeispiels mit Hilfe der Zeichnung
näher erläutert. Es zeigen:
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1 einen
Querschnitt durch ein pneumatisches Antriebsmodul der erfindungsgemäßen
Vibrationsgleitfördereinheit.
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Das
pneumatische Antriebsmodul gemäß 1 der
erfindungsgemäßen Vibrationsgleitfördereinheit
weist eine doppelt wirkende Kolben-Zylindereinheit 100 auf.
Diese besteht aus einem Zylindergehäuse 110, welches
eine zentrale, einseitig von einem Deckel 112 verschlossene
Zylinderbohrung 114 aufweist. Die Zylinderbohrung 114 ist
abgestuft und weist einen Abschnitt 116 mit engerem Querschnitt und
einen Abschnitt 118 mit weiterem Querschnitt auf.
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In
der Zylinderbohrung 114 ist ein Kolben 120 hin
und her beweglich angeordnet. Der Kolben 120 besteht aus
einem Kopf 122 mit einem weiteren Durchmesser, der in dem
Abschnitt 118 der Zylinderbohrung 114 mit dem
weiteren Querschnitt geführt wird, und einer Kolbenstange 124 mit
einem kleineren Durchmesser, die in dem Abschnitt 116 der
Zylinderbohrung 114 mit dem engerem Querschnitt geführt
wird. Der Kolben 120 bzw. der Kolbenkopf 122 hat
gemäß seiner Doppelwirkung eine Vorlaufseite 126 mit
einer größeren Kolbenfläche 128 und
gegenüberliegend eine Rücklaufseite 130 mit
einer kleineren, ringförmigen Kolbenfläche 132.
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In
der Wand des Zylindergehäuses 110 befinden sich
axial beabstandet ein Druckmitteleingang 140, welcher mit
einem Anschlussstück 142 zum Anschluss einer (nicht
dargestellten) Druckmittelzuleitung illustriert ist, und ein Druckmittelausgang 144, an
welchen eine Drossel 146 angeschlossen ist. Der Druckmitteleingang 140 mündet
in einer ringförmigen Nut 148 in dem Abschnitt 118 mit
weiterem Querschnitt und noch im Bereich der Rücklaufseite 130 des
Kolbens 120. Der Druckmittelausgang 144 mündet
in einer axial breiteren ringförmigen Nut 150 als die
Ringnut 148 in dem Abschnitt 116 mit engerem Querschnitt.
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Der
Kolben 120 weist eine zentrale, den Kopf 122 durchsetzende
und bis in die Kolbenstange 124 reichende Sacklochbohrung 152 auf.
Von dieser Bohrung 152 gehen im Bereich der Kolbenstange 124 radial
auswärts eine erste Steuerbohrung 154 und axial
nach vorne versetzt eine zweite Steuerbohrung 156 ab. Die
erste Steuerbohrung 154 mündet in der dargestellten
Stellung des Kolbens in einem Volumen 158 auf der Rücklaufseite 130 des
Kolbens 120 und verbindet dieses über die Sacklochbohrung 152,
welche auf der Vorlaufseite 126 des Kolbens 120 offen
ist, in das auf dieser Seite befindliche Zylindervolumen 160.
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In
dieser Darstellung befindet sich der Kolben 120 im Bereich
seines rückwärtigen Umkehrpunktes. Hier verbindet
die erste Steuerbohrung 154 also das Zylindervolumen 158 auf
der Rücklaufseite 130 und somit den Druckmitteleingang 140 mit
dem Zylindervolumen 160 auf der Vorlaufseite 126 des Kolbens 120.
Hierdurch stellt sich ein Druckausgleich zwischen dem Volumen 158 auf
der Rücklaufseite 130 und dem Volumen 160 auf
der Vorlaufseite 126 ein. Aus der größeren
Kolbenfläche 128 auf der Vorlaufseite 126 im
Vergleich zu der kleineren, ringförmigen Kolbenfläche 132 auf
der Rücklaufseite 130 resultiert eine Kraft und
damit eine Beschleunigung des Kolbens 120 in Vorwärtsrichtung.
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Während
die erste Steuerbohrung 154 im Bereich des rückwärtigen
Umkehrpunktes noch zum Zylindervolumen 158 auf der Rücklaufseite
offen ist, wird sie durch eine Vorwärtsbewegung des Kolbens in
den Bereich des engeren Querschnitts 116 gelangen und dort
von der Mantelfläche der Zylinderbohrung verschlossen werden.
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Gleichzeitig
bewegt sich die zweite in Vorwärtsrichtung versetzte Steuerbohrung 156 in
den Bereich der vorderen Ringnut 150 vor. Dort ist die zweite
Steuerbohrung 156, welche zuvor innerhalb des engen Querschnitts 116 lag
und von der Mantelfläche der Zylinderbohrung verschlossen
war, geöffnet. Die Ringnut 150 stellt einen Verbindungskanal zu dem
Druckmittelausgang 144 dar. Somit kann das Druckmittel
aus dem Volumen 160 auf der Vorlaufseite 126 des
Kolbens 120 durch die zentrale Sacklochbohrung 152,
die zweite Steuerbohrung 156, die Ringnut 150,
den Druckmittelausgang 144 und in diesem Fall ferner über
die Drossel 146 entweichen.
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Die
Drossel 146 bewirkt, dass die Luft mit einer verminderten
Geschwindigkeit entweicht. Fällt der Druck und somit die
auf die größere Kolbenfläche 128 wirkende
Kraft weit genug ab, bewirkt der noch immer in dem Volumen 158 auf
der Rücklaufseite 130 anstehenden und auf die
kleinere, ringförmige Kolbenfläche 132 wirkende
Druck eine Umkehr der Kraftrichtung. Hierdurch wird der Kolben 120 in
Rückwärtsrichtung beschleunigt. Er erreicht seinen
vorderen Umkehrpunkt und kehrt in die dargestellte Anordnung im
Bereich des hinteren Umkehrpunktes zurück. Ein Zyklus ist
beendet.
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Die
erste Steuerbohrung 154 und die zweite Steuerbohrung 156 sind
entlang der Kolbenstange 124 korrespondierend zu dem weiteren
Führungsquerschnitt 118 bzw. dem engeren Führungsquerschnitt 116 und
korrespondierend mit dem Druckmitteleingang 140, der Ringnut 148,
dem Druckmittelausgang 144 und der Ringnut 150 so
angeordnet, dass der Kolben eine freie Hin- und Herbewegung ohne
externe Ventilsteuerung ausführt. Der gesamte Antrieb einschließlich
der Lagerung des Förderorgans kann frei von weiteren, beispielsweise
federnden Rückstellkräften ausgeführt
sein. Auch diese reduziert die Fehleranfälligkeit der erfindungsgemäßen Vibrationsgleitfördereinheit.
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Auf
der Vorlaufseite 126 des Kolbenkopfes 122 befindet
sich dessen ungeachtet ein Federelement 162, welches über
eine verstellbare Stütze 164 gegen den Deckel 112 abgestützt
ist. Das Federelement 162 stellt einen gedämpften
Endanschlag für den Kolben 120 dar, welcher in
Fall einer Fehlmanipulation ein hartes Anschlagen des Kolbens an dem Deckel 112 verhindern
soll und bei passender Auslegung der Druckmittelzuleitung und -ableitung,
Lage der Steuerbohrungen, des Drucks in Abhängigkeit von
der zu bewegenden Masse nicht benötigt wird.
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- 100
- Kolben-Zylinderanordnung/Antrieb
- 110
- Zylindergehäuse
- 112
- Deckel
- 114
- Zylinderbohrung
- 116
- engerer
Führungsquerschnitt
- 118
- weiterer
Führungsquerschnitt
- 120
- Kolben
- 122
- Kopf
des Kolbens
- 124
- Kolbenstange
- 126
- Vorlaufseite
- 128
- größere
Kolbenfläche
- 130
- Rücklaufseite
- 132
- kleinere
ringförmige Kolbenfläche
- 140
- Druckmitteleingang
- 142
- Anschlussstück
- 144
- Druckmittelausgang
- 146
- Drossel
- 148
- Ringnut
- 150
- Ringnut
- 152
- Sacklochbohrung
- 154
- erste
Steuerbohrung
- 156
- zweite
Steuerbohrung
- 158
- Zylindervolumen
auf der Rücklaufseite
- 160
- Zylindervolumen
auf der Vorlaufseite
- 162
- Federelement
- 164
- Abstützung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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