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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Entgraten
von verlorenen Sandformen, insbesondere Sandkernen, bei denen die Sandform
dem gleichzeitigen Aufprall von mehreren hohe kinetische Energie
aufweisenden Festkörpern ausgesetzt wird.
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In
der Gießereitechnik eingesetzte Sandformen und insbesondere
Sandkerne, die eine Negativ-Form zur Ausbildung von Hohlräumen
in zu gießenden Bauteilen darstellen, werden die herzustellenden
Sandformen üblicherweise in festen Formen urgeformt. Die
Sandformen beziehungsweise Sandkerne bestehen dabei üblicherweise
aus Quarzsand mit anorganischen oder organischen Bindemitteln. Dabei
wird insbesondere bei der Herstellung von Sandkernen ein Oberkasten
und ein Unterkasten verwendet. Im Bereich des Überganges
zwischen Ober- und Unterkasten bildet der in der Form hergestellte
Sandkern oftmals einen Grat aus. Ein mit Grat versehener Sandkern
würde im Gussverfahren ein negatives Formelement beziehungsweise
eine Ausnehmung oder Aussparung im herzustellenden Gussteil bewirken.
Aus diesem Grund muss der Grat am Sandkern entfernt werden.
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Die
Entfernung des Grates an Sandformen erfolgt in herkömmlicher
Weise manuell. Das heißt, dass eine Person mittels Feile
beziehungsweise Schleifpapier den Grat von der Sandform entfernt. Dies
bewirkt aufgrund des hohen Personaleinsatzes erhöhte Personalkosten
und eine Verlängerung der Fertigungszeit. Zur Optimierung
des Fertigungsverfahrens werden deswegen oftmals Schablonen eingesetzt,
deren Innenkontur der Soll-Außenkontur des zu fertigenden
Sandformteiles entspricht. Für eine den Grat am Sandformteil
entfernende Person wird somit die Bearbeitung des Sandformteiles
erleichtert.
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Um
die Entgratung maschinell durchführen zu können,
wurden unterschiedliche Ansätze erarbeitet. Es zeigt dabei
zum Beispiel die
DE 30 28 666 eine
Einrichtung zur Entgratung von Sandkernen der Gießereitechnik,
bei der freihängende Stränge, die eine Vielzahl
fester Glieder umfassen, an dem zu entgratenden Sandkern mit Auf-
und Abwärtsbewegungen am Sandkern entlang bewegt werden
und somit aufgrund des Aufpralls der festen Glieder der freihängenden
Stränge die Grate am Sandkern entfernen können.
Nachteilig wirkt sich in dieser Einrichtung insbesondere die Ausrichtung
der freihängenden Stränge aus, die eine Entgratung
der Sandkerne an der Sandkernoberfläche verhindert, die
der Aufhängung der freihängenden Stränge
entgegengesetzt ist. Des Weiteren ist der gerätetechnische
Aufwand für die Auf- und Abwärtsbewegung der freihängenden
Stränge erheblich. Außerdem lässt sich
die Stärke des Aufpralls der festen Glieder auf die Sandform lediglich über
deren Geschwindigkeit regeln.
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Die
DE 1 918 007 beschreibt
eine Wendeeinrichtung in einer Vorrichtung zur Behandlung von Sandkernen,
die mittels der Wendung eines rieselfähiges Material enthaltenden
Kastens das rieselfähige Material auf die zu entgratenden
Sandkerne rieseln lassen kann. Durch den Aufprall des rieselfähigen Materials
auf den Sandkern beziehungsweise auf dessen Grate können
die Grate entfernt werden. Auch in dieser Einrichtung wirkt sich
die mangelnde Regulierbarkeit und der vergleichsweise relativ hohe gerätetechnische
Aufwand ungünstig auf das Fertigungsverfahren aus.
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Es
ist in der
DE 27 31 802 eine
weitere Einrichtung zur Entgratung eines Sandkernes dargestellt,
bei dem granulatartiges Bearbeitungsgut gegen den zu entgratenden
Sandkern mittels Schleudereinrichtungen geschleudert wird. Das Bearbeitungsgut
bewirkt bei dessen Aufprall auf dem Sandkern beziehungsweise auf
dessen Grat eine Entfernung des Grates. Auch in dieser Einrichtung
ist der gerätetechnische Aufwand relativ hoch und eine
Entgratung des Sandkernes ist nur an den Seiten des Sandkernes möglich,
die den Schleudern zugewandt ist. Des Weiteren ist ein ungünstiges
Schwingungsverhalten der gesamten Einrichtung und damit eine indirekte
Beschädigung der Sandform nicht auszuschließen.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum Entgraten von Sandformen, insbesondere von Sandkernen,
zur Verfügung zu stellen, mittels derer Sandgrate von Sandformen
in kostengünstiger, einfach zu realisierender und regelbarer
Art und Weise entfernt werden können.
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Diese
Aufgabe wird durch das im Anspruch 1 genannte Verfahren und durch
die im Anspruch 13 genannte Vorrichtung erfindungsgemäß gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen schließen sich in den jeweiligen
Unteransprüchen zum Verfahrensanspruch und zum Vorrichtungsanspruch
an.
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Es
wird ein Verfahren zum Entgraten von verlorenen Sandformen, insbesondere
Sandkernen zur Verfügung gestellt, bei dem die Sandform
dem gleichzeitigen Aufprall von mehreren hohe kinetische Energie
aufweisenden Festkörpern ausgesetzt wird, wobei die Bewegung
der Festkörper durch zumindest eine Gasströmung
bewirkt wird. Das einzusetzende Gas ist dabei vorteilhafterweise
Luft, wobei die verlorenen Sandformen, und insbesondere Sandkerne, aus
Quarzsand mit organischen oder anorganischen Bindemitteln bestehen.
Das zum Transport der Festkörper verwendete Gas kann dabei
eine höhere Temperatur als die Umgebungstemperatur haben,
wodurch gleichzeitig bei Entgratung eine Trocknung des Formsandes
erreicht werden kann. Wenn es für den gesamten Herstellungsprozess
förderlich ist, kann das Gas auch eine höhere
Feuchtigkeit als die der Umgebung haben, um einen Trocknungsprozess
des Sandes zu verzögern. Das Verfahren muss dabei nicht
unbedingt nur an einer Sandform ausgeführt werden, sondern
es ist selbstverständlich, dass auch mehrere Sandformen
gleichzeitig mittels des Verfahrens entgratet werden können.
Der Aufprall der in der Gasströmung im freien Flug befindlichen
Festkörper bewirkt einen Abrieb beziehungsweise ein geringfügiges
Abschlagen von Oberflächenpartikeln. Insbesondere die bei
der Herstellung der Sandformen erzeugten schmalen Grate an der Teilungsebene
lassen sich so von den Oberflächen entfernen. Das erfindungsgemäße
Verfahren wird besonders vorteilhaft bei der Entgratung von Sandkernen
durchgeführt, die größtenteils nach außen
gewandte Oberflächen und damit relativ freiliegende Grate
aufweisen.
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Der
Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht
darin, dass eine komplette Geometrie des Sandformteils in einem
Arbeitsgang entgratbar ist. Das heißt, dass gegenüber
der langsamer erfolgenden manuellen Tätigkeit ein Kostenvorteil
besteht. Die Investitionskosten für die Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens sind relativ gering.
Die einzusetzenden Medien sind im günstigsten Fall lediglich
Luft und Elektroenergie zum Antrieb eines Gebläses beziehungsweise
einer Druckerzeug ungseinrichtung. Das erfindungsgemäße
Verfahren lässt sich automatisiert durchführen.
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Es
ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Gasströmung
zumindest teilweise turbulent ist. In der Realisierung haben sich
hauptsächlich turbulente Strömungen bewährt,
laminare Strömungen existieren im erfindungsgemäßen
Verfahren lediglich direkt über den Gasstrom einbringenden
Düsen. Durch den Aufprall des Gasstromes beziehungsweise
der darin enthaltenen Festkörper auf der Sandform beziehungsweise
auf umgebenen Gehäuseteilen werden laminare Strömungen
zu turbulenten Strömungen verwirbelt, was vorteilhaft die
chaotische Bewegung der von der Gasströmung mitgenommenen
Festkörper um das Sandformteil herum bewirkt.
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Es
ist dabei vorgesehen, dass die Gasströmung die gesamte
zu entgratende Sandform umhüllt. Diese Umhüllung
der gesamten Sandform geschieht hauptsächlich durch die
Turbulenzen in der Gasströmung. Es kann auch vorgesehen
sein, dass um die gesamte zu entgratende Sandform herum Gasstromeinrichtungen
angeordnet sind, die von allen Seiten ihre Strömung gegen
die Sandform richten. Dadurch wird die vorteilhafte Entstehung von
Turbulenzen begünstigt.
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In
optimierter Weise wird das erfindungsgemäße Verfahren
mit Festkörpern durchgeführt, die Kugeln sind.
Abweichend von der Kugelform lassen sich auch andere Körper
verwenden, die vorzugsweise mehr als acht Ecken aufweisen. Wichtig
ist dabei, dass keine Festkörper mit spitzen Ecken oder
Kanten verwendet werden, um eine Beschädigung der Oberfläche
der Sandform zu vermeiden.
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Es
hat sich als vorteilhaft herausgestellt, dass die verwendeten Festkörper
eine Dichte von maximal 1 kg/dm3 aufweisen.
Außerdem sollten die Festkörper keine höhere
Härte als die durchschnittliche Härte der Sandform
aufweisen. Insbesondere haben sich Styropor-Kügelchen oder
Kunststoffkügelchen mit ähnlicher Dichte bei der
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
bewährt.
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Eine
effiziente Entgratung wird dann durchgeführt, wenn die
Sandform im Gasstrom bewegt wird.
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Die
Bewegung der Sandform im Gasstrom kann dabei zum Beispiel eine Drehung
der Sandform um wenigstens eine ihrer Achsen sein. Um optimal alle
Oberflächen der zu entgratenden Sandform den sich im freien
Flug befindlichen Festkörpern auszusetzen, kann vorgesehen
sein, dass die Sandform gleichzeitig um mehrere ihrer Achsen gedreht
wird. Der Gasstrom sollte dabei mit einem Druck von 1 bis 6 bar
erzeugt werden.
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Der
Gasstrom kann dabei kontinuierlich oder in Intervallen erzeugt werden.
Als vorteilhaft haben sich Zeitabstände zwischen den Gasstrombetriebszeiten
von 0,5 bis 3 Sekunden herausgestellt. Bei Unterbrechung des Gasstrombetriebes
mit den angegebenen Zeiten können Turbulenzen des Gasstromes um
die Sandform aufrecht erhalten werden und gleichzeitig Ablagerungen
der Festkörper an der Sandform oder in einem umgebenen
Vorrichtungsgehäuse vermieden werden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch vorteilhaft
ausgestattet, dass es automatisch abläuft, wobei das automatische
Verfahren die Schritte des Einlegens der Sandform in eine Vorrichtung,
das Positionieren der Sandform in der Vorrichtung, die Aufbringung
des Gasstromes mit den Festkörpern auf die Sandform und
das Herausnehmen der Sandform aus der Vorrichtung umfasst. Das erfindungsgemäße
automatische Verfahren kann dadurch ausgestaltet sein, dass es ebenfalls
den Schritt der Fixierung der Sandform in der Vorrichtung und den
Schritt der Drehung der Sandform in der Vorrichtung umfasst.
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Es
wird des Weiteren eine erfindungsgemäße Vorrichtung
zum Entgraten von verlorenen Sandformen und insbesondere Sandkernen
zur Verfügung gestellt, wobei beim Entgraten eine in der
Vorrichtung aufnehmbare Sandform dem gleichzeitigen Aufprall von
mehreren hohe kinetische Energie aufweisenden Festkörpern
aussetzbar ist. Die Vorrichtung umfasst eine Einrichtung zur Erhöhung
der kinetischen Energie der Festkörper und des Weiteren
eine Aufnahmeeinrichtung für den Sandkern und ein Reservoir
für die Festkörper. Erfindungsgemäß ist
die Einrichtung zur Erhöhung der kinetischen Energie der
Festkörper eine Gasstromerzeugungseinrichtung, durch deren Gasstrom
die Bewegung der Festkörper erzeugt wird. Die Vorrichtung
ist dabei nicht auf das Entgraten nur einer Sandform festgelegt,
sondern es können in einer Vorrichtung gleichzeitig mehrere
Sandformen entgratet werden. Durch die Strömung des Gases werden
in der Vorrichtung vorhandene Festkörper mitgenommen und
treffen im freien Flug auf die Sandform auf. Es wird dadurch ein
Abreiben oder Abschlagen von Oberflächenpartikeln wie zum
Beispiel Bestandteilen des Grates von der Sandform realisiert. Die
erfindungsgemäße Vorrichtung ist zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens ausgestaltet.
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Es
ist dabei vorgesehen, dass die Vorrichtung ein im Wesentlichen geschlossenes
Gehäuse umfasst, in dem die Sandform auf der Aufnahmeeinrichtung
positionierbar ist, wobei das Gehäuse das Reservoir für
die Festkörper umfasst und die Gasstromerzeugungseinrichtung
eine Düseneinrichtung umfasst. Durch das im Wesentlichen
geschlossene Gehäuse können die auf die Sandform
gestrahlten Festkörper nicht verloren gehen und somit einer
Wiederverwendung zugeführt werden. Bei der Entgratung von
Sandkernen bildet die Aufnahmeeinrichtung zur Positionierung des Sandkerns
in der Vorrichtung ein Gegenlager für eine der Kernmarken
des zu entgratenden Sandkernes.
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Vorteilhafterweise
umfasst die Düseneinrichtung eine Mehrzahl von Düsen.
Durch diese Mehrzahl von Düsen können mehrere
Gasströme ins Innere der erfindungsgemäßen
Vorrichtung geleitet werden und dort turbulente Gasströmungen
realisieren. Die Düsen können dabei verschiebbar
sein, so dass sie in den durch die Vorrichtung gebildeten Raum hinein
schiebbar sind, so dass die Düsen über das Festkörper-Reservoir
und damit über die darin enthaltenen Festkörper
hinausragen und somit der Gasstrom, ohne Festkörper auf
die Sandform zu richten, in die Vorrichtung strömen kann,
so dass vorher auf oder in der Sandform festgehaltene Festkörper
von der Sandform geblasen werden können.
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Zu
diesem Zweck umfasst die Düseneinrichtung vorteilhafterweise
eine den Boden des Reservoirs ausbildende Platte mit Durchgangsöffnungen. Durch
diese Durchgangsöffnungen können die Gase ins
Innere der Vorrichtung strömen und die Düsen können
durch diese Durchgangsöffnungen ins Innere der Vorrichtung
geschoben werden. Die Düsen können dabei auf das
gesamte Gehäuse verteilt sein, das heißt, dass
die Düsen so angeordnet sein können, dass im Wesentlichen
von allen Seiten der Sandform Gasströmungen auf die Sandform
gerichtet werden können.
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In
einer besonderen Ausgestaltung umfasst die erfindungsgemäße
Vorrichtung des Weiteren eine Fixierungseinrichtung zur Fixierung
der Sandform im Gehäuse. Dabei ist vorgesehen, dass die
Aufnahmeeinrichtung und/oder die gesamte Vorrichtung mitsamt der
Fixierungseinrichtung um wenigstens eine der Achsen der Sandform
drehbar ist. Das heißt, dass entweder die Aufnahmeeinrichtung
und die Fixierungseinrichtung zusammen drehbar sind oder die Vorrichtung
selbst mitsamt der Fixierungseinrichtung drehbar ist oder aber die
Aufnahmeeinrichtung und auch die Vorrichtung sowie die Fixierungseinrichtung drehbar
sind. Damit kann vorteilhafterweise, insbesondere bei Anordnung
von Düsen an nur einer Seite des zu entgratenden Sandformteiles
und sich nur ungleichmäßig ausbreitenden Gasstromturbulenzen,
in einfacher Weise erreicht werden, dass die Gasströmungen
mitsamt der darin enthaltenden Festkörper im Wesentlichen
alle Oberflächen des zu entgratenden Sandformteils erreichen.
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Zur
Realisierung des automatischen Verfahrensablaufs ist vorgesehen,
dass die Vorrichtung automatisch klappbare Seitenwände
aufweist. Diese automatisch klappbaren Seitenwände erleichtern
wesentlich das Einlegen des Sandformteils in die erfindungsgemäße
Vorrichtung sowie das Herausnehmen des Sandformteils. Für
den manuellen Betrieb der erfindungsgemäßen Vorrichtung
weist diese zumindest einen klappbaren Deckel an ihrer Oberseite auf.
Durch diesen klappbaren Deckel wird das manuelle Einlegen und Herausnehmen
der Sandform in die Vorrichtung erleichtert. Der Deckel ermöglicht auch
bei Stillstand der Anlage ein Einblick oder Eingriff in das Innere
der Vorrichtung, um zu prüfen, ob der zu entfernende Grat
ausreichend bearbeitet wurde. Da die erfindungsgemäße
Vorrichtung sowohl für den manuellen als auch für
den automatischen Betrieb einsetzbar sein soll, kann sie sowohl
den klappbaren Deckel als auch klappbare Seitenwände aufweisen.
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Neben
dem erfindungsgemäßen Verfahren und der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird des Weiteren die Verwendung von Festkörpern
zur Verfügung gestellt, wobei die Festkörper ein
maximales Längenabmaß von 10 mm und eine maximale
Dichte von 1 kg/dm3 zum Entgraten von verlorenen
Sandformen, insbesondere Sandkernen, aufweist, bei dem mehrere der
Festkörper mit hoher kinetischer Energie gleichzeitig auf
die Sandformen aufprallen.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand der beiliegenden Zeichnungen
beschrieben. Es zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung in Ansicht von vorn;
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2 einen
zu entgratenden Sandkern vor der Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens in perspektivischer Darstellung und
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3 den
in 2 dargestellten Sandkern nach Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens in perspektivischer
Darstellung.
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In 1 ist
dargestellt, dass eine zu entgratende Sandform 100 in eine
Aufnahmeeinrichtung 440, die durch Aufnahmen 441 realisiert
ist, in der erfindungsgemäßen Vorrichtung 400 aufgenommen und
positioniert ist. Die Vorrichtung besteht dabei im Wesentlichen
aus einem Gehäuse 410, welches die Sandform 100 vollständig
umgibt. Unterhalb der Sandform 100 befinden sich die Festkörper 200 in
einem Reservoir 450. An das Gehäuse 410 ist
ein Gasanschluss 434 angeschlossen, der den Eintritt eines Gasstroms 300 in
das Gehäuse 410 ermöglicht. Nach Eintritt
des Gasstroms 300 in das Gehäuse 410 der
Vorrichtung 400 gelangt der Gasstrom 300 in einem
Ausbreitungsraum 435. Dadurch entspannt sich das einströmende
Gas, so dass es einen geringeren Druck als im Gasanschluss 434 ausgesetzt
ist. Durch Düsen 432 gelangt der Gasstrom durch
eine Platte mit Durchgangsöffnungen 433 in das
Reservoir 450, wo sich die Festkörper 200 befinden.
Die Düsen und die Platte mit den Durchgangsöffnungen,
an denen die Düsen angeschlossen sind, bilden die Düseneinrichtung 431.
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Die
Düseneinrichtung 431, der Gasanschluss 434,
der Ausbreitungsraum 435 sowie das Reservoir 450 bilden
damit die Einrichtung zur Erhöhung der kinetischen Energie
der Festkörper 420. Die Gasstromerzeugungseinrichtung 430 umfasst
im Wesentlichen die Düseneinrichtung 431 und den Ausbreitungsraum 435.
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In
einer einfachen Variante der erfindungsgemäßen
Vorrichtung umfasst die Düseneinrichtung 431 keine
Extra-Düsen 432, so dass der in den Ausbreitungsraum 435 strömende
Gasstrom 300 direkt durch die Platte mit den Durchgangsöffnungen 433 in das
Reservoir 450 gelangt.
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Nachdem
der Gasstrom 430 durch die Düsen 432 oder
durch die Platte mit den Durchgangsöffnungen 433 unter
relativ hohem Druck in das Reservoir 450, in dem die Festkörper 200 aufgenommen sind,
gelangt ist, wirbelt er die Festkörper 200 derart durcheinander,
dass sie sich im Wesentlichen im freien Flug innerhalb des Gehäuses 410 bewegen.
Dabei prallen sie auf die Sandform auf und bewirken durch den Impuls
somit das Abschlagen beziehungsweise Abreiben von Oberflächenteilchen
der Sandform. Insbesondere ist für das Abreiben beziehungsweise
Abschlagen der relativ filigrane Grat an der Sandform beziehungsweise
am Sandkern empfindlich. Durch Einstellung des Druckes des Gasstroms und
durch Verbindung unterschiedlicher Mengen von Festkörpern 200 sowie
durch Einstellung der Intervalle der Gaszufuhr und Auswahl des Materials
der Festkörper 200 lässt sich das erfindungsgemäße Verfahren
optimal auf die Größe beziehungsweise auf Material
oder Beschaffenheit des zu entfernenden Grates und des zu behandelnden
Sandformteiles einstellen. Durch die Vielzahl von Gasdurchtrittsöffnungen
in Düsen 432 oder in der Platte mit Durchgangsöffnungen 433 und
durch die Umströmung des Sandformteils 100 ergeben
sich im Inneren des Gehäuses 410 Turbulenzen 310,
die die chaotische Bewegung der Festkörper 200 innerhalb
des Gehäuses 410 bewirken.
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Es
kann vorgesehen sein, dass die Sandform 100 um zum Beispiel
ihre Längsachse 110 gedreht wird, so dass die
Zugänglichkeit zu allen Oberflächen für
die sich frei im Raum bewegenden Festkörpern 200 verbessert
wird. Das Gehäuse 410 der erfindungsgemäßen
Vorrichtung kann klappbare Seitenwände 411 aufweisen,
die von dem zu bearbeitenden Sandformteil sich entfernend heruntergeklappt werden
können. Durch das Herunterklappen beziehungsweise Wegklappen
der Seitenwände 411 wird das automatische Einlegen
beziehungsweise Herausnehmen der Sandformen aus der Vorrichtung 400 erleichtert.
Insbesondere für den manuellen Betrieb ist vorgesehen,
dass die erfindungsgemäße Vorrichtung 400 einen
klappbaren Deckel 412 aufweist, der in einfacher Weise
das Einlegen beziehungsweise Herausnehmen des zu entgratenden Sandformteils 100 aus
dem Gehäuse 410 für eine Bedienperson
erleichtert.
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Zum
Zweck der optimalen Entgratung der Sandform 100 umfasst
die erfindungsgemäße Vorrichtung 400 des
Weiteren eine Fixierungseinrichtung 460, die die Sandform 100 auf
den Aufnahmen 441 fixiert, so dass selbst bei einer Drehung
der Sandform 100 zum Beispiel um ihre Längsachse 110 die
Sandform im Wesentlichen im Zentrum des Gehäuses 410 positioniert
bleibt. Somit wird die allseitige Bestrahlung der Sandform 100 mit
Festkörpern 200 selbst bei einseitig im Gehäuse 410 angeordneten
Düseneinrichtungen 431 ermöglicht, ohne
dass die Sandform durch Aufprall am Gehäuse 410 der
Vorrichtung 400 Schaden nehmen kann. Es ist ersichtlich,
dass mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und der
erfindungsgemäßen Vorrichtung 400 das
Verfahren automatisiert durchführbar ist, da nach automatisch
realisierbarem Einlegen der Sandform 100 in die Vorrichtung 400 lediglich
das Gehäuse 410 der Vorrichtung 400 geschlossen
werden muss und anschließend die Gasstromerzeugungseinrichtung 430 in
Betrieb genommen werden muss. Die Realisierung der Gasstrom-Intervalle
lässt sich ebenfalls automatisiert durchführen.
Ebenfalls ist die Einstellung des Gasstrom-Druckes automatisierbar.
Nach Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens lässt sich die Vorrichtung 400 automatisch öffnen
und das entgratete Sandformteil 100 der Vorrichtung 400 entnehmen.
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In 2 ist
ein zu entgratender Sandkern vor der Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens dargestellt. Ersichtlich ist dabei am unteren Ende des
Sandkerns eine Aufnahme 441, die den Sandkern formschlüssig
an einem Ende umfasst. Diese Aufnahme 441 ist Teil der
Aufnahmeeinrichtung 440 der erfindungsgemäßen
Vorrichtung 400.
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Insbesondere
an feingliedrigen Formelementen des zu entgratenden Sandkerns, der
hier die zu bearbeitende Sandform 100 ist, ist der zu entfernende
Grat 120 erkennbar. Der Grat ist dabei, wie dargestellt,
in den meisten Fällen im Verhältnis zum übrigen
Sandformteil relativ filigran.
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In 3 ist
der bereits entgratete Sandkern nach Durchführung des erfindungsgemäßen
Entgratungsverfahrens dargestellt, wobei sich die zur Entgratung
verwendeten Festkörper zum Teil auf der Oberfläche
des Sandkernes abgelagert haben. Ersichtlich ist, dass an den Stellen,
an denen zuvor in 2 der Grat 120 vorhanden
war, dieser in dem in 3 gezeigten Zustand des Sandkernes
nicht mehr vorhanden ist. Zur abschließenden Entfernung
der Festkörper 200 von der Sandform 100 lässt
sich diese zum Beispiel um mindestens eine ihrer Achsen drehen oder
es lässt sich die Sandform einem oder mehreren, vorteilhafterweise
auch turbulenten, Gasströmungen ohne darin enthaltenden
Festkörpern aussetzen, die die Festkörper von
der Sandform 100 blasen.
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- 100
- Sandform
- 110
- Sandform-Achse
- 120
- Grat
- 200
- Festkörper
- 300
- Gasstrom
- 310
- Turbulenz
- 400
- Vorrichtung
- 410
- Gehäuse
- 411
- klappbare
Seitenwände
- 412
- klappbarer
Deckel
- 420
- Einrichtung
zur Erhöhung der kinetischen Energie
- 430
- Gasstromerzeugungseinrichtung
- 431
- Düseneinrichtung
- 432
- Düsen
- 433
- Platte
mit Durchgangsöffnungen
- 434
- Gasanschluss
- 435
- Ausbreitungsraum
- 440
- Aufnahmeeinrichtung
- 441
- Aufnahme
- 450
- Reservoir
- 460
- Fixierungseinrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 3028666 [0004]
- - DE 1918007 [0005]
- - DE 2731802 [0006]