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Die
Erfindung betrifft einen Beatmungstubus gemäß Anspruch
1.
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Die
Erfindung betrifft ferner eine Ausleseeinheit zum drahtlosen Auslesen
eines in einen Beatmungstubus integrierten Sensorelements.
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Die
Erfindung betrifft schließlich eine Wärmetherapievorrichtung
mit einer Patientenaufnahme für die Lagerung eines Patienten
und einer Heizvorrichtung für die Einstellung der Körpertemperatur
des Patienten.
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Ein
Beatmungstubus ist beispielsweise aus der
DE 10 2005 008 698 A1 bekannt.
Der bekannte Beatmungstubus umfasst einen Atemvolumenstromsensor
sowie einen Temperatursensor. Der Temperatursensor ist dabei ein
Messwiderstand, der die Last eines Resonanzschwingkreises bildet.
Die bei einer Änderung der Temperatur auftretende Laständerung kann
mit Hilfe einer Ausleseschaltung erfasst werden, die induktiv an
den Resonanzschwingkreis gekoppelt ist. Insbesondere ist es möglich,
den Temperatursensor transkutan auf drahtlosem Wege auszulesen.
Ein Nachteil des bekannten Beatmungstubus ist, dass zwischen einer
Lastmodulation, die auf einer Temperaturänderung beruht,
und einer Abschwächung des Signals auf Grund einer Änderung
des Abstandes zwischen dem Temperatursensor und der außerhalb
des Körpers des Patienten angeordneten Ausleseeinheit nicht
unterschieden werden kann.
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Eine
Wärmetherapievorrichtung ist beispielsweise aus der
DE 39 30 363 A1 bekannt.
Bei der Wärmetherapievorrichtung handelt es sich um einen Inkubator,
der mit Heizvorrichtungen zur Einstellung der Körpertemperatur
eines Säuglings ausgestattet ist. Für den Betrieb
des Inkubators wird die Körpertemperatur in verschiedenen
Zonen, insbesondere die Körperkerntemperatur, die Hauttemperatur
und die Peripherietemperatur erfasst. Ein Nachteil der bekannten
Vorrichtung ist, dass für die Verkabelung der Temperatursensoren
Leitungen und Steckverbindungen vorzusehen sind, die aufwendig zu
fertigen sind und die im Übrigen auch ein Sicherheitsrisiko
darstellen, da Steckverbindungen nicht oder falsch gesteckt werden
können und da sich eingerichtete Steckverbindungen auch
nachträglich lösen können. Schließlich
können die zur Versorgung des Temperatursensors erforderlichen
Leitungen auch die Pflege des Patienten behindern.
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Ausgehend
von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zu
Grunde, einen Beatmungstubus, eine Ausleseeinheit und ein Wärmetherapiegerät
mit verbesserter Handhabung und Sicherheit zu schaffen.
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Diese
Aufgabe wird durch einen Beatmungstubus, eine Ausleseeinheit und
eine Wärmetherapievorrichtung mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche
gelöst. In den davon abhängigen Ansprüchen
sind vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen angegeben.
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Der
Beatmungstubus ist in dem intrakorporalen Tubusabschnitt neben dem
Sensorelement mit einem Referenzelement versehen, dessen Referenzcharakteristik
eine im Vergleich zur Sensorcharakteristik unterschiedliche Temperaturabhängigkeit
aufweist und dessen Referenzcharakteristik von der Auswerteeinheit
ebenso wie die Sensorcharakteristik des Sensorelements auf drahtlosem
Wege transkutan auslesbar ist. Da Signaländerungen auf
Grund äußeren Störeinflüssen
sowohl das Sensorelement als auch das Referenzelement betreffen,
kann mit Hilfe des Referenzelementes zwischen Signaländerungen
auf Grund von Temperaturänderungen und Signaländerungen
auf Grund äußerer Störeinflüsse unterschieden
werden. Außerdem kann der Beatmungstubus frei von Bauelementen
gehalten werden, die zur Umwandlung der aktuellen Sensorcharakteristik
in ein Temperaturmesssignal notwendig sind. Dadurch lässt
sich der Beatmungstubus zu besonders geringen Stückkosten
fertigen und ist daher auch als Wegwerfartikel zur einmaligen Verwendung geeignet.
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Der
Temperatursensor kann beispielsweise von einem temperaturempfindlichen
Messwiderstand gebildet sein. Derartige Messwiderstände
sind robust und zu geringen Stückkosten erhältlich,
so dass der Beatmungstubus auch aus diesem Grund als Wegwerfartikel
zur einmaligen Verwendung ausgestaltet werden kann.
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Zur
Bestimmung der Impedanz des Messwiderstandes kann der temperaturempfindliche
Messwiderstand die Last einer Modulationsschaltung sein, so dass
die Temperatur über die bei Temperaturänderungen
entstehende Lastmodulation auslesbar ist.
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Beispielsweise
kann der temperaturempfindliche Messwiderstand das Dämpfungsglied
in einem Resonanzschwingkreis sein, wobei die Impedanz des temperaturempfindlichen
Messwiderstandes über die Breite der Resonanzkurve oder
die zur Anregung des Resonanzschwingkreises erforderliche Leistung
bestimmt werden kann.
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Die
für den Betrieb der Sensorschaltung erforderliche Leistung
wird vorzugsweise über eine Empfangsinduktivität
in die Sensorschaltung eingekoppelt.
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Als
Referenzelement ist ein Referenzwiderstand in der Sensorschaltung
vorgesehen, der alternierend mit dem temperaturempfindlichen Messwiderstand
ausgelesen wird. Die Temperatur im Körperinneren des Patienten
ergibt sich dann aus dem Verhältnis der Lasten, die durch
den temperaturempfindlichen Messwiderstand und den Referenzwiderstand
erzeugt werden. Da störende Einflüsse sowohl auf
den temperaturempfindlichen Messwiderstand als auch den Referenzwiderstand
wirken, kann über die Betrachtung der durch den temperaturempfindlichen
Messwiderstand und den Referenzwiderstand erzeugten Lasten die Einflüsse
von störenden Umweltbedingungen eliminiert werden.
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Die
Umschaltung zwischen temperaturempfindlichen Messwiderstand und
Referenzwiderstand wird vorzugsweise mit Hilfe einer bistabilen
Kippschaltung bewerkstelligt, deren Eingang mit einem Einkoppelsignal
beaufschlagt ist. Bei Ableitung des Einkoppelsignals von der hochfrequenten
Schwingkreisfrequenz ist der bistabilen Kippschaltung ein Frequenzteiler
vorgeschaltet. Diese Schaltungsanordnung bietet den Vorteil, dass
in jeder Signalperiode des Einkoppelsignals ein Umschaltvorgang
der bistabilen Umschaltung stattfindet, dass aber der Umschalter
zwischen temperaturempfindlichen Messwiderstand und Referenzwiderstand
lediglich bei einem Vielfachen der Signalperiode des Schwingkreissignals
umgeschaltet wird, so dass die durch den Referenzwiderstand verursachte
aktuelle Last mit ausreichender Genauigkeit bestimmt werden kann.
Mit einer derartigen Umschaltung zwischen dem temperaturempfindlichen
Messwiderstand und dem Referenzwiderstand kann in vorteilhafter
Weise die Genauigkeit des Messsignals signifikant erhöht werden.
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Ferner
sollte das Teilungsverhältnis des Frequenzteilers derart
gewählt sein, dass die Umschaltfrequenz des Umschalters,
der zwischen dem temperaturempfindlichen Messwiderstand und dem
Referenzwiderstand umschaltet, größer als die
Atemfrequenz des Patienten ist. Denn während einer Atemperiode
verändert sich die Geometrie des Brustkorbes, was bei einem
drahtlosen transkutanen Auslesevorgang das ausgelesene Messsignal
verfälschen kann.
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Neben
einem Temperatursensor können in dem Beatmungstubus weitere
Sensoren integriert sein. Die weiteren Sensoren können
ebenfalls auf drahtlosem Wege transkutan ausgelesen werden.
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Das
Auslesen des in den Beatmungstubus integrierten Temperatursensors
erfolgt vorzugsweise über eine Ausleseeinheit, die zum
Auslesen des Temperatursensors eingerichtet ist. Insbesondere ist die
Ausleseeinheit mit einer Ausleseschaltung versehen, mit der sich
eine durch einen Messwiderstand hervorgerufene Lastmodulation erfassen
lässt. Zu diesem Zweck kann die Ausleseschaltung beispielsweise
mit einer Senderinduktivität versehen sein, deren Sendersignal
induktiv in die Empfangsinduktivität der Sensorschaltung
einkoppelbar ist.
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Um
den Übertragungsweg klein zu halten, ist die Ausleseeinheit
bei einer bevorzugten Ausführungsform am Körper
des Patienten anbringbar. Insbesondere kann die Ausleseeinheit in
eine auf die Haut des Patienten anzubringende Sensoreinheit integriert
sein. Die hautseitige Anbringung kann wahlweise auf der Haut des
Brustkorbs oder des Rückens erfolgen. Diese Sensoreinheit
kann weitere Temperatursensoren zum Erfassen der Hauttemperatur, Feuchtesensoren
zum Erfassen der Hautfeuchte oder Sensoren für ein Elektrokardiogramm
umfassen.
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In
einer weiteren Ausführungsvariante kann die Ausleseeinheit
als Bestandteil einer Liegefläche ausgeführt sein.
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Ferner
kann die Ausleseeinheit dazu eingerichtet sein, weitere subkutane
Sensoren auszulesen. Diese subkutanen oder intrakorporale Sensoren können
weitere in den Beatmungstubus integrierte Sensoren, beispielsweise
ein am proximalen Ende in den Beatmungstubus integrierter Drucksensor
sein.
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Die
Ausleseeinheit kann schließlich selbst mit einer Sendervorrichtung
versehen sein, mit der die erfassten Signale auf drahtlosem Wege
an eine übergeordnete Auswerteschaltung weitergegeben werden
können.
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Die übergeordnete
Auswerteschaltung kann Teil der Wärmetherapievorrichtung
sein, die mit der Ausleseeinheit zusammenwirkt, mit der der in dem Beatmungstubus
integrierte Temperatursensor transkutan auf drahtlosem Wege auslesbar
ist. Die Übertragung von Energie und Daten zwischen der
Ausleseeinheit und der Wärmetherapievorrichtung kann dabei
drahtgebunden oder drahtlos erfolgen.
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Ferner
kann die Wärmetherapievorrichtung dazu verwendet werden,
außerhalb des Körpers des Patienten angeordnete
Sensoren oder Datenspeichereinheiten auf drahtlosem Wege auszulesen.
Beispielsweise kann die Ausleseeinheit dazu verwendet werden, ein
am Körper des Patienten angebrachten, Patientendaten enthaltenden
Datenspeicher auszulesen.
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Bei
einer Ausführungsform der Wärmetherapievorrichtung
ist die Wärmetherapievorrichtung mit einer Steuereinrichtung
versehen, mit der eine Heizvorrichtung in Abhängigkeit
von der erfassten Körperkerntemperatur des Patienten einstellbar
ist.
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Daneben
ist es möglich, die Wärmetherapievorrichtung lediglich
mit einer Anzeigeeinheit zu versehen, auf der die erfasste Körperkerntemperatur des
Patienten angezeigt wird.
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Weitere
Eigenschaften und Vorteile der Erfindung gehen aus der nachfolgenden
Beschreibung hervor, in der Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand
der beigefügten Zeichnung im Einzelnen erläutert
werden. Es zeigen:
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1 eine
Wärmetherapievorrichtung, die mit einer am Körper
eines Patienten angebrachten Ausleseeinheit zusammenwirkt, wobei über
die Ausleseeinheit ein in einen Beatmungstubus integrierter Temperatursensor
auslesbar ist;
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2 ein
Längsschnitt durch einen Beatmungstubus, der mit einem
Temperatursensor versehen ist;
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3 die
Darstellung einer Sensorschaltung, einer Ausleseschaltung und einer
Auswerteschaltung;
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4 die
Darstellung einer Sensorschaltung und einer Ausleseschaltung;
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5 eine
weitere Ausführungsform der Sensorschaltung;
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6 eine
Darstellung der Anordnung einer Ausleseeinheit auf dem Körper
eines Patienten;
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7 ein
Querschnitt durch den Körper des Patienten aus 6;
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8 eine
vergrößerte Darstellung der Ausleseeinheit aus 6;
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9 eine
Darstellung der Ausleseinheit mit den darin integrierten Komponenten;
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10 ein
weiteres Ausführungsbeispiel der Ausleseeinheit mit einem
Haupttemperatursensor am linken Oberarm; und
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11 eine
Ausleseeinheit mit einem Hauttemperatursensor im Bereich der Leber.
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1 zeigt
einen Querschnitt durch einen Inkubator 1, der zur Versorgung
eines Säuglings 2 vorgesehen ist. Der Inkubator 1 weist
ein Gehäuse 3 auf, in das der Säugling 2 auf
einer Patientenaufnahme 4 gebettet ist. Der sich im Inneren
des Inkubators 1 befindende Säugling 2 wird
mit Hilfe eines Beatmungstubus 5 künstlich beatmet.
Der Beatmungstubus 5 weist dabei einen extrakorporalen
Anschluss 6 auf, an den ein in 1 nicht
dargestelltes, sich außerhalb des Inkubators 1 befindendes
Beatmungsgerät angeschlossen werden kann. In einen intrakorporalen
Abschnitt des Beatmungstubus 5, der sich während
der Beatmung des Säuglings 2 im Inneren des Körpers
des Säuglings 2 befindet, ist ein Temperatursensor 7 integriert.
Bei dem in 1 dargestellten Beatmungstubus 5 befindet
sich der Temperatursensor 7 im Bereich eines proximalen
Endes 8 des Beatmungstubus 5.
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Auf
dem Körper des Säuglings 2 ist eine Ausleseeinheit 9 angebracht,
mit der der Temperatursensor 7 transkutan auf drahtlosem
Wege ausgelesen werden kann. Zu diesem Zweck wird vorzugsweise in eine Übertragungsrichtung 10 Energie
von der Ausleseeinheit 9 auf den Temperatursensor 7 übertragen, während
die vom Temperatursensor 7 erzeugte Zustandsinformation
in eine Übertragungsrichtung 11 vom Temperatursensor 7 zur
Ausleseeinheit 9 übertragen wird. Feldlinien 12 sollen
dabei das zur Übertragung verwendete elektromagnetische
Feld andeuten.
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Bei
dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel der
Ausleseeinheit 9 ist die Ausleseeinheit 9 dazu
eingerichtet, auf drahtlosem Wege mit einer übergeordneten
Betriebseinheit 13 zusammenzuwirken. Insbesondere wird
dabei Energie in eine Übertragungsrichtung 14 von
der Betriebseinheit 13 auf die Ausleseeinheit 9 übertragen,
während die von der Ausleseeinheit 9 vom Temperatursensor 7 erhaltene Zustandsinformation
in eine Übertragungsrichtung 15 von der Ausleseeinheit 9 über
die Betriebseinheit 13 an eine Steuervorrichtung 16 weitergegeben
und dort gegebenenfalls an einer Anzeigeeinheit 17 angezeigt
wird. Feldlinien 18 sollen dabei das zur Energie- und Datenübertragung
verwendete elektromagnetische Feld andeuten.
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Es
sei angemerkt, dass die vom Temperatursensor 7 gelieferte
Zustandsinformation bezüglich dem aktuellen ohmschen Widerstand
des temperaturempfindlichen Messwiderstands 20 (2)
erst in der Betriebseinheit 13 in ein Temperaturmesssignal umgewandelt
wird. Das Temperaturmesssignal kann dabei ein digitaler Temperaturwert
oder ein analoges, zu einem Temperaturwert proportionales Messsignal sein.
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In 2 ist
ein Längsschnitt durch den Beatmungstubus 5 dargestellt,
in dessen Wand 19 der Temperatursensor 7 integriert
ist. Bei dem in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel
des Beatmungstubus 5 umfasst der Temperatursensor 7 einen
temperaturempfindlichen Messwiderstand 20, der das Dämpfungsglied
eines von einer Empfängerkapazität 21 und
einer Empfängerinduktivität 22 gebildeten Schwingkreises
bildet. Bei dem temperaturempfindlichen Messwiderstand 20 handelt
es sich vorzugsweise um einen Thermistor, dessen ohmscher Widerstand
mit der Temperatur variiert.
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3 zeigt
ein Blockschaltbild von Temperatursensor 7, Ausleseeinheit 9 und
Betriebseinheit 13. Wie bereits im Zusammenhang mit 2 erwähnt, umfasst
der Temperatursensor 7 den temperaturempfindlichen Messwiderstand 20,
die Empfängerkapazität 21 und die Empfängerinduktivität 22.
Die oberhalb einer Haut 24 eines Patienten angeordnete Ausleseeinheit 9 umfasst
ihrerseits eine Senderinduktivität 25, die mit
einer Senderkapazität 26 zu einem Senderschwingkreis 27 verschaltet
ist. Der Senderschwingkreis 27 wird von einer Auslesebetriebsschaltung 28 betrieben,
an die auch eine weitere Sensorschaltung 29 zum Auslesen
weiterer auf der Haut 24 des Patienten angeordneter Sensoren
angeschlossen sein kann. Bei diesen weiteren Sensoren kann es sich
beispielsweise um EKG-Sensoren oder Sensoren zum Erfassen der Temperatur
oder der Feuchtigkeit der Haut 24 des Patienten handeln.
Die Auslesebetriebsschaltung wird über einen Empfängerschwingkreis 30,
der eine Empfängerinduktivität 31 und
Empfängerkapazität 32 aufweist, von der
Betriebseinheit 13 mit Energie versorgt. Dazu weist die Betriebseinheit 13 eine
Senderinduktivität 33 auf. Ferner kann über
die Empfängerinduktivität 31 und die
Senderinduktivität 33 auch Information von der Ausleseeinheit 9 auf
die Betriebseinheit 13 übertragen werden. Die
Datenübertragung von der Ausleseeinheit 9 auf
die Betriebseinheit 13 kann ebenso wie die Datenübertragung
von dem Temperatursensor 7 auf die Ausleseeinheit 9 mit
Hilfe von Lastmodulation erfolgen, so dass bei dem in 3 dargestellten
Ausführungsbeispiel die Energie- und Informationsübertragung
mit Hilfe einer kaskadierten Lastmodulation erfolgt.
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Der
Betriebseinheit 13 ist schließlich eine Auswerteeinheit 34 nachgeschaltet,
die die Messsignale für die Steuervorrichtung 16 und
gegebenenfalls für die Anzeigeeinheit 17 aufbereitet.
Die Auswerteeinheit 34 wandelt insbesondere die vom Temperatursensor 7 erhaltenen
Messsignale in ein Temperaturmesssignal um. An Stelle der Anzeigeeinheit 17 kann
auch ein Projektor verwendet werden, der neben weiteren Informationen
den aktuellen Wert für die Körperbautemperatur
auf das transparente Gehäuse 3 des Inkubators 1 projiziert.
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Der
Empfängerschwingkreis 23 des Temperatursensors 7 hat
die Funktion eines sekundären Schwingkreises, mit dem ein
primärer Schwingkreis, nämlich der Senderschwingkreis 27,
gekoppelt ist. Die Güte des Empfängerschwingkreises 23 variiert dabei
mit der Temperatur, da sich der ohmsche Widerstand des zur Empfängerkapazität 21 und
zur Empfängerinduktivität 22 parallel
geschalteten temperaturempfindlichen Messwiderstands 20 ändert.
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Die Änderung
der Güte des sekundären Empfängerschwingkreises 23 wirkt
sich im primären Senderschwingkreis 27 als Laständerung
aus. Über die bei Temperaturänderungen auftretende
Lastmodulation kann daher die Temperaturänderung bestimmt
werden.
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Die Änderung
der Güte des Empfängerschwingkreises 23 kann
aber auch bestimmt werden, indem die Breite der Resonanzkurve des
Empfängerschwingkreises 23 bestimmt wird. Zu diesem
Zweck kann die Frequenz des Anregungssignals im Senderschwingkreis 27 durchgestimmt
werden.
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Ferner
ist es möglich, die Änderung der Resonanzfrequenz
zu erfassen, indem beispielsweise im Senderschwingkreis 27 die
Senderkapazität 26 variiert wird, bis die Kopplung
zwischen dem Empfängerschwingkreis 23 und dem
Senderschwingkreis 27 maximal ist. Die Kopplung zwischen
dem Empfängerschwingkreis 23 und dem Senderschwingkreis 27 kann
auch über einen zur Senderkapazität 26 und Senderinduktivität 25 parallel
geschalteten Lastwiderstand erfolgen. Vorzugsweise werden dazu analoge
oder digitale ansteuerbare Potentiometer verwendet. Logische Bauelemente
zur Identifizierung oder Aufbereitung von Messwerten sind dabei
im Temperatursensor 7 nicht erforderlich, da die eigentliche
Signalverarbeitung, insbesondere die Umsetzung in ein Temperaturmesssignal
erst in der Auswerteeinheit 34 erfolgt.
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Da
die Umsetzung des temperaturempfindlichen Messwiderstands 20 in
ein Temperaturmesssignal nicht bereits im Temperatursensor 7,
sondern erst in der Auswerteeinheit 34 erfolgt, kann eine
auf Grund äußerer Störeinflüsse
bei der Übertragung des Messsignals vom Temperatursensor 7 auf
die Auswerteeinheit 34 erfolgte Veränderung des
Messsignals nicht von einer Temperaturänderung unterschieden
werden.
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In 4 ist
ein abgewandeltes Ausführungsbeispiel dargestellt, bei
dem der Temperatursensor 7 mit Hilfe einer Ausleseeinheit 35 ausgelesen
wird, die mit der Betriebseinheit 13 drahtgebunden Energie und
Daten austauscht. Dementsprechend verfügt die Ausleseeinheit 35 neben
der Senderinduktivität 25 und der Senderkapazität 26 über
eine abgewandelte Auslesebetriebsschaltung 36, die dazu
eingerichtet ist, mit der Betriebseinheit 13 drahtgebunden
Daten auszutauschen und von der Betriebseinheit 13 drahtgebunden
Energie zu erhalten.
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5 zeigt
die erfindungsgemäße Vorrichtung mit einem Temperatursensor 37,
bei dem dem Empfängerschwingkreis 23 ein von einer
Diode 38 und einem Glättungskondensator 39 gebildeter
Halbwellengleichrichter nachgeschaltet ist. Zur Spannungsbegrenzung
ist ferner eine Zener – Diode 40 vorgesehen. Das
Ausgangssignal des von der Diode 38 und dem Glättungskondensator 39 gebildeten Halbwellengleichrichters
wird einem Frequenzteiler 41, zugeführt. Dem Frequenzteiler 41 ist
eine Kippschaltung 42, beispielsweise ein Flipflop 42,
nachgeschaltet, die einen Umschalter 43 mit einem Steuersignal
beaufschlagt. Durch den Umschalter 43 wird der Empfängerschwingkreis 23 wechselweise
mit dem temperaturempfindlichen Messwiderstand 20 oder
einem Referenzwiderstand 44 verbunden. Der Referenzwiderstand 44 ist
nahezu temperaturstabil. Für den Referenzwiderstand 44 kann
beispielsweise ein Widerstandswert von etwa 35°C gewählt
werden.
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Dadurch
können Lastvariationen, die auf Änderungen des
Abstands zwischen dem Temperatursensor 37 und der Ausleseeinheit 9 oder 35 beruhen, eliminiert
werden. Falls die Last linear mit dem Abstand zwischen dem Temperatursensor 37 und
der Ausleseeinheit 9 oder 35 variiert, kann beispielsweise
das Verhältnis der durch den temperaturempfindlichen Messwiderstand 20 und
den Referenzwiderstand 44 verursachten Lasten als Maß für
die Körperkerntemperatur verwendet werden.
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Eine
weitere Einflussgröße, die die Kopplung zwischen
dem Empfängerschwingkreis 23 und dem Senderschwingkreis 27 beeinflusst,
ist die Variation der transformatorischen Kopplung durch Änderung der
Durchblutung oder die Änderung der transformatorischen
Kopplung auf Grund von Umlagerungen des Säuglings 2,
beispielsweise von der Rückenlage in die Seitenlage oder Ähnliches.
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Es
sei angemerkt, dass der Referenzwiderstand 44 nicht notwendigerweise
im Temperatursensor 37 angeordnet sein muss. Vielmehr kann
sich der Referenzwiderstand 44 auch außerhalb
des Temperatursensors 37 befinden und mit einem eigenen Empfängerschwingkreis
gekoppelt sein. In diesem Fall kann der temperaturempfindliche Messwiderstand 20 und
der Referenzwiderstand 44 beispielsweise in unterschiedlichen
Frequenzbändern ausgelesen werden.
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In 6 ist
die Lage des Temperatursensors 7 oder 37 im Brustraum
des Säuglings 2 dargestellt. Insbesondere sind
in 6 die Lage des Beatmungstubus 5 sowie
die Lage eines Elektrodenhalters 45 dargestellt.
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7 zeigt
weiterhin einen Querschnitt durch den Brustkorb des Säuglings 2.
In den Elektrodenhalter 45 können neben den in 7 dargestellten
Elektroden 46 für die Aufnahme eines Elektrokardiogramms
auch die Senderinduktivität 25 ausgebildet werden.
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In 8 ist
beispielsweise eine spiralförmige Spule 47 in
den Elektrodenhalter 45 integriert. Ferner kann der Elektrodenhalter 45 mit
einem Hauttemperatursensor 48 versehen sein.
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In 9 ist
der Elektrodenhalter 45 der Deutlichkeit halber nochmals
ohne den Brustkorb des Säuglings 2 dargestellt.
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Gemäß 10 kann
der Elektrodenhalter 45 auch weitere Sensoren, beispielsweise
einen Temperatursensor für den linken Oberarm umfassen
oder gemäß 11 einen
Temperatursensor 50 für die Messung die Hauttemperatur
im Leberbereich aufweisen.
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Für
die Steuerung des Inkubators 1 kann ein wissensbasiertes
Verfahren verwendet werden, bei dem über eine Matrix mit
verschiedenen Körperparametern, beispielsweise Körpergewicht,
Alter, Schwangerschaftswoche und Ähnlichem, das Klima im
Inkubator 1 geregelt wird. Die von der Steuervorrichtung 16 ermittelten
Daten können gegebenenfalls auch zur Steuerung weiterer
medizinischer Geräte verwendet werden oder den weiteren
medizinischen Geräten zur weiteren Verwendung zugeführt
werden.
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Dabei
können beispielsweise die Elektrokardiogramm-Daten, die
von den Hautsensoren 48, 49 oder 50 gelieferten
Werte und die vom Temperatursensor 7 oder 37 gelieferten
Temperaturwerte mit einem SPO2–Messwert zusammengeführt
werden. Der SPO2–Sensor kann beispielsweise als Fingersensor
ausgebildet sein, in dem ein optischer SPO2–Sensor und
ein Temperatursensor kombiniert sind. Auf diese Weise steht für
die Regelung des Klimas im Inkubator 1 ein peripherer Temperaturwert von
der Hand des Säuglings 2 zur Verfügung.
Die von der Steuervorrichtung 16 erfassten Werte können
an einer Datenschnittstelle weiteren Geräten zur Verfügung
gestellt werden oder auf der Anzeigeeinheit 17 angezeigt
werden.
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Weitere
Sensoren, die mit einbezogen werden können, sind ein Sensor
für einen SPCO2–Messwert, die Pulsrate, die Flussrate
des Beatmungsvorganges, sowie Respirationsmesswerte und transkutane
O2- und CO2-Messwerte.
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Ferner
kann der Inkubator 1 zusammen mit einem Beatmungsgerät
mit Notstromversorgung und autarker Gasversorgung zu einem Transportinkubator
kombiniert sein. Ein derartiger Transportinkubator weist eine Klimaregelung
auf Basis der Körperkerntemperatur und eine Beatmungssteuerung
auf Basis von Messungen des Atemflusses des Patienten auf. Ferner
können Messwerte einer optischen Pulsratenmessung, SPO2-
und SPCO2–Messwerte sowie transkutane Sauerstoff- und Kohlendioxidmessungen
mit weiteren Messwerten zur physiologischen Überwachung
verwendet werden. Falls in den Inkubator 1 noch eine Waage
zur Erfassung des Körpergewichts des Säuglings 2 integriert
wird, kann unter Einbeziehung von patientenspezifischen Daten aus einem
Datenspeicher, beispielsweise einem am Säugling 2 angebrachten
RFID-Tag, der geeignete Beatmungstypus angepasst an Gewicht und
Größe und Krankheitsbild ermittelt und als Vorschlag
zur Einstellung auf der Anzeigeeinheit 17 dargestellt werden.
Ferner können von der Steuervorrichtung 16 auch
Daten ausgelesen und verwendet werden, die beispielsweise in einem
RFID-Tag am Beatmungsschlauch oder Tubus gespeichert sind.
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Die Übertragung
von Energie und Information zwischen dem Temperatursensor 7, 37,
der Ausleseeinheit 9 oder 35 sowie der Betriebseinheit 13 erfolgt
vorzugsweise in einem für Marker freigegebenen Frequenzband
unterhalb 50 MHz. In Frage kommen beispielsweise die Bänder
bei 150 KHz und 13,56 MHz.
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Abschließend
sei darauf hingewiesen, dass Merkmale und Eigenschaften, die im
Zusammenhang mit einem bestimmten Ausführungsbeispiel beschrieben
worden sind, auch mit einem anderen Ausführungsbeispiel
kombiniert werden können, außer wenn dies aus
Gründen der Kompatibilität ausgeschlossen ist.
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Schließlich
wird noch darauf hingewiesen, dass in den Ansprüchen und
in der Beschreibung der Singular den Plural einschließt,
außer wenn sich aus dem Zusammenhang etwas anderes ergibt.
Insbesondere wenn der unbestimmte Artikel verwendet wird, ist sowohl
der Singular als auch der Plural gemeint.
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- 1
- Inkubator
- 2
- Säugling
- 3
- Gehäuse
- 4
- Patientenaufnahme
- 5
- Beatmungstubus
- 6
- Extrakorporaler
Anschluss des Beatmungstubus
- 7,
37
- Temperatursensor
- 8
- proximales
Ende des Beatmungstubus
- 9,
35
- Ausleseeinheit
- 10,
11, 14, 15
- Übertragungsrichtung
- 12,
18
- Feldlinie
- 13
- Betriebseinheit
- 16
- Steuervorrichtung
- 17
- Anzeigeeinheit
- 19
- Wand
des Beatmungstubus
- 20
- Temperaturempfindlicher
Messwiderstand
- 21
- Empfängerkapazität
- 22
- Empfängerinduktivität
- 23
- Empfängerschwingkreis
- 24
- Haut
- 25
- Senderinduktivität
- 26
- Senderkapazität
- 27
- Senderschwingkreis
- 28
- Auslesebetriebsschaltung
- 29
- Weitere
Sensorschaltung
- 30
- Empfängerschwingkreis
- 31
- Empfängerinduktivität
- 32
- Empfängerkapazität
- 33
- Senderinduktivität
- 34
- Auswerteinheit
- 36
- Auslesebetriebsschaltung
- 38
- Diode
- 39
- Glättungskondensator
- 40
- Zener-Diode
- 41
- Frequenzteiler
- 42
- Kippschaltung
- 43
- Umschalter
- 44
- Referenzwiderstand
- 45
- Elektrodenhalter
- 46
- Elektrode
- 47
- Spule
- 48,
49, 50
- Temperatursensor
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 102005008698
A1 [0004]
- - DE 3930363 A1 [0005]