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Die Erfindung betrifft ein Bett, insbesondere ein Kranken- und/oder Pflegebett, aufweisend ein Bettgestell und eine Matratze.
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Aus dem Stand der Technik sind Kranken- und/oder Pflegebetten bekannt. Sie verfügen typischerweise über eine Matratzenaufnahme. Bei einer Matratzenaufnahme kann es sich beispielsweise um einen Lattenrost handeln, der seinerseits von einem Bettgestell getragen ist. Im bestimmungsgemäßen Verwendungsfall nimmt die Matratzenaufnahme die Bettmatratze lagesicher auf, wobei die Bettmatratze dazu dient, einem Verwender des Bettes einen möglichst angenehmen Liegekomfort zu gewährleisten. Dabei können zur weiteren Unterstützung der Federungseigenschaften einer Matratze weitere federelastische Baukomponenten vorgesehen sin, wie beispielsweise die Federleisten eines die Matratze im bestimmungsgemäßen Verwendungsfall aufnehmenden Lattenrosts.
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Darüber hinaus sind Federelemente bekannt, die dazu dienen, die Federung und/oder die Federungswirkung der Matratze zu unterstützen. Dabei können Federelemente zum Einsatz kommen, die im Kern der Matratze angeordnet sind oder solche, die einen federelastischen Unterbau für eine Matratze bilden. Letztere bilden in der Regel einen Teil der Matratzenaufnahme.
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Ferner ist aus dem Stand der Technik Bettzeug bekannt. „Bettzeug” meint dabei die Gesamtheit aus Bettwäsche, Kissen und Decken. „Bettwäsche“ bezeichnet in diesem Sinne die Gesamtheit die Gesamtheit aus Matratzenbezügen, Matratzenauflagen und Bezügen für Kissen und Decken. Bettzeug dient ebenso wie die Matratze dazu, einem Verwender des Bettes einen möglichst angenehmen Liegekomfort zu gewährleisten. Darüber hinaus soll das Bettzeug einen Verwender wärmen und Sichtschutz bieten.
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Es ist aus der
EP 3 067 033 A1 auch bekannt, Kranken- und Pflegebetten mit Sensoren auszurüsten, die maschinelle Betriebszustände des Bettes detektieren. Im Detektionsfall kann dann eine Signalausgabe erfolgen, beispielsweise ein akustischer Alarm.
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Vorbeschriebene Kranken und/oder Pflegebetten haben sich im alltäglichen Praxis bewährt. Gleichwohl besteht ein vitales Interesse daran, Betten mit zusätzlichen Funktionen auszurüsten, um die Pflege und die Überwachung von Patienten zu verbessern.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde ein Bett, eine Matratze und/oder Bettzeug mit zusätzlichen Funktionen zu versehen, um die Pflege zu erleichtern und deren Qualität zu verbessern.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird mit der Erfindung ein eingangs genanntes Bett vorgeschlagen, das sich durch wenigstens einen Sensor auszeichnet, der die Detektion wenigstens eines Zustandsparameters eines bestimmungsgemäß im Bett befindlichen Patienten erlaubt.
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Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung ist es möglich, ein Bett mit zusätzlichen Funktionen auszurüsten. Insbesondere ist es möglich, Messwerte aufzunehmen, die Rückschlüsse auf patientenpflegebezogene Informationen zulassen. Insbesondere können Messwerte hinsichtlich Druck, Bewegung, sowohl des Bettes als auch des Patienten, und Körpertemperatur gesammelt werden. Vorzugsweise verfügt das Bett dabei nicht nur über einen Sensor, sondern über eine Mehrzahl, vorzugsweise über eine Vielzahl von Sensoren die Sensoren, können dabei die gleiche Messgröße erfassen oder unterschiedliche Messgrößen. Zur Erfassung unterschiedlicher Messgrößen ist es bevorzugt, die Sensoren an unterschiedlichen Stellen des Bettes anzuordnen. Dabei hängt die bevorzugte Position der Anordnung der Sensoren einerseits von der Art des Sensors und andererseits von der zu messenden Messgröße ab.
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Bei wenigstens einem der Sensoren handelt es sich vorzugsweise um einen Drucksensor. Mit Drucksensoren soll der Druck gemessen werden, den ein Patient aufgrund seines Gewichts auf die Liegefläche des Bettes ausübt. Im einfachsten Fall lässt sich hierdurch bestimmen, ob sich der Patient im Bett befindet oder nicht. Wird beispielsweise bei einem nicht mobilen Patienten mittels des wenigstens einen Sensors eine Druckveränderung im Sinne einer Druckentlastung registriert, kann ein Signal ausgegeben werden, dass das Pflegepersonal darauf hinweist, dass der Patient das Bett verlassen hat. Ein Unfall, bei dem der Patient aus dem Bett fällt, kann somit unmittelbar registriert und signalisiert werden. Dem Patienten kann hierdurch sofort geholfen werden und Folgeschäden können gegebenenfalls verhindert werden. Sind mehrere Sensoren als Drucksensoren ausgebildet, ist die Erstellung eines Druckprofils möglich. Dabei können Druckveränderungen vorzugsweise über die gesamte Liegefläche registriert und ausgewertet werden. Dreht sich ein Patient beispielsweise aus einer Rückenlage in eine Seitenlage kann dies detektiert werden. Ferner kann der zeitliche Druckverlauf nachvollzogen werden. Dies ist insbesondere mit Hinblick auf Dekubitus-Patienten von größtem Interesse. Vorzugsweise kann dabei ermittelt werden, wie lange der Patient oder ein bestimmtes Körperteil des Patienten bereits in unveränderter Position liegt. In Abhängigkeit dieser Information kann ein Signal abgesetzt werden, dass den Pflegekräften signalisiert, dass der betreffende Patient umgelagert werden muss. Es ist dabei bevorzugt vorgesehen, dass der wenigstens eine Drucksensor an der Matratzenaufnahme angeordnet. Dies erlaubt bei bestimmungsgemäßer Aufnahme einer Matratze eine Wechselwirkung mit derselben. Gewichtsverlagerungen des Patienten bewirken dabei Druckveränderungen innerhalb der Matratze, welche dann mit solchermaßen angeordneten Sensoren detektiert werden können. Vorzugsweise können die Sensoren dabei an den Latten eines Lattenrosts angeordnet sein. Besonders bevorzugt verfügen die Matratzenaufnahme und/oder der Lattenrost über zusätzliche Federelemente. In diesem Fall ist es bevorzugt, die Federelemente mit den Drucksensoren auszurüsten. Dabei können an den federelastischen Abschnitten der Federelementen Abschnitte ausgebildet sein, die mit dem Drucksensor, der vorzugsweise an einem unelastischen Abschnitt angeordnet ist, in Wirkverbindung stehen. Auf diese Weise können selbst kleinste Druckveränderungen erfasst werden.
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Gemäß einem bevorzugten Merkmal der Erfindung kann der wenigstens eine Sensor als Infrarotsensor ausgebildet sein. Hierdurch ist es möglich, die Körpertemperatur eines Patienten zu erfassen. Mittels des Sensors wird eine Körpertemperatur gemessen. Liegt die gemessene Temperatur außerhalb eines vorgebbaren Normalbereichs kann dies detektiert und signalisiert werden. Dabei kann vorzugsweise bei Unterschreiten der Normalbereichs wird eine Unterkühlung signalisiert und das Pflegepersonal kann umgehend die erforderlichen Maßnahmen dagegen ergreifen. Ebenso kann bei Überschreiten des Normalbereichs signalisiert werden, dass der Patient an Fieber leidet. Auch in diesem Fall kann das Pflegepersonal unmittelbar die erforderlichen Gegenmaßnahmen einleiten. Der wenigstens eine Sensor ist vorzugsweise an wenigstens einem Seitenteil des Bettgestells angeordnet, das sich bis oberhalb der Liegefläche erstreckt. Vorzugsweise handelt es sich dabei um das Kopfteil des Bettes. Der Sensor kann von dem Kopfteil dabei wenigstens teilweise aufgenommen sein. Der Kopf ist auch im zugedeckten Zustand des Patienten in der Regel entblößt, so dass der Infrarotsensor die Messung der Temperatur verlässlich durchführen kann. Besonders bevorzugt ist der wenigstens eine Sensor an einem Seitengitter des Bettes angeordnet. Der Sensor kann von dem Seitengitter dabei wenigstens teilweise aufgenommen sein. Vorzugsweise ist der Sensor an einem Abschnitt des Seitengitters angeordnet, das sich unmittelbar an das Kopfteil anschließt. Auf diese Weise ist bei bestimmungsgemäßer Lagerung des Patienten der Kopfbereich überwacht wird, so dass stets gemessen werden kann. Besonders bevorzugt ist jeweils wenigstens ein Infrarotsensor an einander gegenüberliegenden Seitengittern angeordnet. Auf diese Weise ist eine zweiseitige Überwachung des Patienten möglich, wodurch die Messgenauigkeit gesteigert wird. Besonders bevorzugt ist wenigstens ein Sensor am Kopfteil und an wenigstens einem Seitengitter angeordnet. Hierdurch ist eine zweiseitige, vorzugsweise dreiseitige, Überwachung des Patienten möglich, was zu einer weiteren Verbesserung der Messgenauigkeit führt.
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Gemäß einem bevorzugten Merkmal der Erfindung ist der wenigstens eine Sensor als Bewegungssensor ausgebildet. Dabei ist sowohl eine Bewegung des Bettes als auch eine Bewegung des Patienten dem Grunde nach erfassbar. Es kommt in diesem Zusammenhang auf die Art des Sensors und gegebenenfalls auf die Anordnung des Sensors an. Vorzugsweise ist der Bewegungssensor dabei als Beschleunigungssensor ausgebildet. Ein solcher Sensor misst seine eigene Beschleunigung, indem eine auf eine Testmasse wirkende Trägheitskraft bestimmt wird. Ist der Beschleunigungssensor dabei am Bett befestigt kann folglich die Bewegung des Bettes detektiert werden. Wird das Bett bewegt, kann dies auf eine Bewegung des Patienten hindeuten. Dies ist insbesondere bei Patienten von Vorteil, die unter krampfartigen Zuständen leiden. Krämpfe zeichnen sich in der Regel durch unkontrollierte, vergleichsweise heftige Patientenbewegungen aus, die geeignet sind, ein Bett in Bewegung zu versetzen. Insbesondere eine stetige Bewegung über ein vorgebbares Zeitintervall deutet auf Krämpfe hin. Ein solcher Zustand kann mittels des Beschleunigungssensors erfasst werden. Diese Information kann dann dem Pflegepersonal signalisiert werden, so dass umgehend Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Ein Erfindungsgemäßer Bewegungssensor kann dabei auch als elektromagnetischer Sensor ausgebildet sein. Ein solcher Sensor dient dazu, Bewegungen des Patienten unmittelbar zu erfassen. Es sind beispielsweise Sensoranordnungen denkbar, die Intensitätsänderungen im elektromagnetischen Spektrum detektieren. Es kann dabei vorzugsweise vorgesehen sein, im Kopf- und/oder Fußteil des Bettes eine Quelle für elektromagnetische Strahlung, insbesondere eine Laserquelle, vorzusehen und am jeweiligen entgegengesetzten Kopf- und/oder Fußteil einen elektromagnetischen Sensor anzuordnen, der Änderungen in der Intensität der empfangenen elektromagnetischen Strahlung detektiert. Mit einer solchen Anordnung sind beispielsweise Lichtschranken möglich, die detektieren, ob ein Patient das Bett verlässt oder heftige Bewegungen ausführt. Insbesondere in synergetischer Kombination mit erfindungsgemäßen Drucksensoren und/oder Beschleunigungssensoren kann die Vorhersagegenauigkeit von Bettstürzen oder Krampfanfällen weiter verbessert werden. Im Sinne der Erfindung ist es insbesondere vorgesehen, elektromagnetische Strahlung aus dem Radiowellenspektrum und/oder dem Lichtwellenspektrum zu verwenden. Es liegt ebenfalls im Umfange der Erfindung, keine Strahlenqualle vorzusehen. In diesem Fall ist der elektromagnetische Sensor als Helligkeitssensor ausgebildet. Die Bewegung des Patienten wird in diesem Fall durch Änderung der Intensität des Umgebungslichts detektiert.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung können die vom wenigstens einen Sensor gemessenen Werte an eine Datenverarbeitungseinrichtung zum Zwecke der Auswertung übermittelt werden. Dies kann kabellos geschehen. In diesem Fall verfügt der Sensor über eine Sendeeinrichtung, vorzugsweise einen Funksender, besonders bevorzugt einen WLAN-Sender oder einen Bluetooth-Sender. Der Sensor steht dabei über die Sendeeinrichtung in kommunikationstechnischer Verbindung mit einer Empfangseinrichtung der Datenverarbeitungseinrichtung. Die Datenverarbeitungseinrichtung ist dabei vorzugsweise Teil des Bettes. Dies hat den Vorteil, dass sensorseitig Sendeeinrichtungen mit geringer Funkreichweite eingesetzt werden können. Dies ist hinsichtlich Stromverbrauch und Lebensdauer des Sensors besonders vorteilhaft.
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Alternativ oder ergänzend können die Sensoren mittels einer Leitungs- bzw. Kabelverbindung mit der Datenverarbeitungseinrichtung verbunden sein. Es ist ebenfalls denkbar, dass die Sensoren über eine Kabelverbbindung mit Strom versorgt werden. Für die kommunikationstechnische Verbindung ist es insbesondere vorgesehen, diese über Lichtwellenleiter herzustellen. Lichtwellenleiter haben den Vorteil, dass vergleichsweise große Datenmengen übertragen werden können. Ferner besteht bei einem Bruch der Kabelisolierung für Patienten oder Pflegepersonal nicht Gefahr eines Stromschlags.
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Es kann zur Führung der Leitungen bzw. Kabel vorgesehen sein, dass einzelne Teile des Bettes über Kabelführungen, insbesondere Kabelkanäle verfügt. Mit Bezug auf das Bettgestell ist es insbesondere vorgesehen, dass die Verbindungsleitungen versteckt im Inneren des Bettgestells geführt sind. Hierzu können die Leitungen bzw. Kabel direkt in einem von den Bauteilen des Bettgestells bereitgestellten Hohlräumen geführt sein. Alternativ oder ergänzend können in den Hohlräumen separate Kabelkanäle angeordnet sein. Dies bietet einen verbesserten Schutz der Leitungen und erleichtert die Durchführung der Kabel bei der Erstinstallation oder der Wartung.
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Die Datenverarbeitungseinrichtung kann alternativ nicht Teil des Bettes sein. Vielmehr kann sie als separate Rechnereinheit ausgebildet sein, die in ein Bettüberwachungssystem integriert ist. Im Falle einer kabeltechnischen Verbindung zwischen Datenverarbeitungseinrichtung und Sensoren stellt das Bett entsprechende Kabelanschlüsse bereit.
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Die Datenverarbeitungseinrichtung ist entweder mit einer Ausgabeeinrichtung verbunden oder stellt diese selbst bereit. Es ist insbesondere vorgesehen, dass die Datenverarbeitungseinrichtung mit einem Hintergrundsystem, insbesondere einem rechnergestützten Netzwerk kommunikationstechnisch verbindbar ist. Auf diese Weise können Zustandsveränderungen des Patienten auch an räumlich entfernte Ausgabeeinrichtung übermittelt und mittels der Ausgabeeinrichtung signalisiert werden.
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Es liegt darüber hinaus im Rahmen der Erfindung, dass Zustandsveränderungen nicht nur signalisiert werden. Ferner ist es möglich, vollautomatisierte Gegenmaßnahmen einzuleiten. Beispielsweise kann bei Detektion von Fieber über eine in kommunikationstechnisch mit der Datenverarbeitungseinrichtung verbindbare Medikamentengabeeinrichtung intravenös über einen venösen Zugang des Patienten ein Antipyretikum verabreicht werden. Gleichfalls ist bei akutem Krampfanfall auf demselben Wege ein krampflösendes Medikament automatisiert verabreichbar. Eine solche Medikamentengabeeinrichtung kann vorzugsweise als Teil des Bettes ausgebildet sein.
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Die Erfindung betrifft ferner eine Matratze für ein Bett, insbesondere Kranken- und/oder Pflegebett, gekennzeichnet durch wenigstens einen Sensor, der die Detektion wenigstens eines Zustandsparameters eines bestimmungsgemäß im Bett liegenden Patienten erlaubt.
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Im Sinne einer umfassenden sensorgestützen Überwachung eines Patienten ist es sinnvoll, nicht nur das Bett mit Sensoren auszurüsten, sondern auch die Matratze. Idealerweise können hierdurch andere Messgrößen erfasst werden, die ergänzende Erkenntnisse über den Pflegezustand eines Patienten liefern. Teilweise können auch die gleichen Messgrößen gemessen werden, so dass die erfindungsgemäße Matratze unabhängig von einem erfindungsgemäßen Bett einsetzbar ist. Bleichwohl ist es bevorzugt, eine erfindungsgemäße Matratze mit einem erfindungsgemäßen Bett zu kombinieren. Mit der erfindungsgemäßen Matratze können insbesondere Messwerte hinsichtlich Druck, Bewegung des Patienten, Feuchtigkeit, Körpertemperatur, elektrische Spannung und andere Vitalparameter gesammelt werden. Vorzugsweise verfügt die Matratze dabei nicht nur über einen Sensor, sondern über eine Mehrzahl, vorzugsweise über eine Vielzahl von Sensoren. Die Sensoren können dabei die gleiche Messgröße erfassen oder unterschiedliche Messgrößen. Zur Erfassung unterschiedlicher Messgrößen ist es bevorzugt, die Sensoren an unterschiedlichen Stellen der Matratze anzuordnen. Dabei hängt die bevorzugte Position der Anordnung der Sensoren einerseits von der Art des Sensors und andererseits von der zu messenden Messgröße ab.
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Bei wenigstens einem der Sensoren handelt es sich vorzugsweise um einen Drucksensor. Mit Drucksensoren soll der Druck gemessen werden, den ein Patient aufgrund seines Gewichts auf die Liegefläche des Bettes ausübt. Im einfachsten Fall lässt sich hierdurch bestimmen, ob sich der Patient im Bett befindet oder nicht. Wird beispielsweise bei einem nicht mobilen Patienten mittels des wenigstens einen Sensors eine Druckveränderung im Sinne einer Druckentlastung registriert, kann ein Signal ausgegeben werden, dass das Pflegepersonal darauf hinweist, dass der Patient das Bett verlassen hat. Ein Unfall, bei dem der Patient aus dem Bett fällt, kann somit unmittelbar registriert und signalisiert werden. Dem Patienten kann hierdurch sofort geholfen werden und Folgeschäden können gegebenenfalls verhindert werden. Sind mehrere Sensoren als Drucksensoren ausgebildet, ist die Erstellung eines Druckprofils möglich. Dabei können Druckveränderungen vorzugsweise über die gesamte Liegefläche registriert und ausgewertet werden. Dreht sich ein Patient beispielsweise aus einer Rückenlage in eine Seitenlage kann dies detektiert werden. Ferner kann der zeitliche Druckverlauf nachvollzogen werden. Dies ist insbesondere mit Hinblick auf Dekubitus-Patienten von größtem Interesse. Vorzugsweise kann dabei ermittelt werden, wie lange der Patient oder ein bestimmtes Körperteil des Patienten bereits in unveränderter Position liegt. In Abhängigkeit dieser Information kann ein Signal abgesetzt werden, dass den Pflegekräften signalisiert, dass der betreffende Patient umgelagert werden muss. Es ist dabei bevorzugt vorgesehen, dass der wenigstens eine Drucksensor an der einer der flächigen Seitenflächen der Matratze angeordnet. Vorzugsweise handelt es sich hierbei um die bestimmungsgemäß patientenseitige Seitenfläche, vorzugsweise die Auflagefläche. Gewichtsverlagerungen des Patienten bewirken dabei Druckveränderungen an der Matratze, welche dann mit solchermaßen angeordneten Sensoren detektiert werden können. Vorzugsweise können die Sensoren dabei in einen Matratzenbezug eingenäht sein. Der Matratzenbezug umschließt die Matratze und bildet eine Auflage für einen Benutzer. Sie dient dem Schutze der Matratze vor Beschädigungen und Verunreinigungen. Ist der Drucksensor in diesen Bezug eingenäht, so ist er ebenfalls geschützt. Alternativ oder in Kombination mit den oberflächlich angeordneten Sensoren, kann wenigstens ein Drucksensor im Inneren der Matratze, vorzugsweise im Matratzenkern angeordnet sein. Dies bewirkt einen besonders guten Schutz des Sensors und ermöglicht eine versteckte Führung etwaiger Kabelverbindungen zum Sensor.
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Gemäß einem bevorzugten Merkmal der Erfindung dient der wenigstens eine Sensor zur Messung der Körpertemperatur. Hierdurch ist es möglich, die Körpertemperatur eines Patienten unmittelbar zu erfassen. Mittels des Sensors wird eine Körpertemperatur gemessen. Liegt die gemessene Temperatur außerhalb eines vorgebbaren Normalbereichs kann dies detektiert und signalisiert werden. Dabei kann vorzugsweise bei Unterschreiten der Normalbereichs wird eine Unterkühlung signalisiert und das Pflegepersonal kann umgehend die erforderlichen Maßnahmen dagegen ergreifen. Ebenso kann bei Überschreiten des Normalbereichs signalisiert werden, dass der Patient an Fieber leidet.
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Auch in diesem Fall kann das Pflegepersonal unmittelbar die erforderlichen Gegenmaßnahmen einleiten. Der Sensor ist vorzugsweise als Thermoelement, Widerstandsthermometer, faseroptischer Temperatursensor, Halbleiter-Temperatursensor oder Temperaturfühler mit Schwingquarz ausgebildet. Es ist dabei erforderlich, dass der Sensor zumindest mittelbar in Kontakt mit dem Körper des Patienten gebracht werden kann. Der Sensor ist dabei vorzugsweise an der Auflageseite der Matratze, auf der der Patient bestimmungsgemäß liegt, angeordnet. Es ist ferner vorgesehen, dass der Sensor in einem Abschnitt der Auflageseite angeordnet ist, der bei bestimmungsgemäßer Anordnung der Matratze im Bett, mit der Lage des Oberkörpers des Patienten auf der Auflagefläche korrespondiert. Es ist in diesem Zusammenhang bevorzugt, wenn eine Mehrzahl von Sensoren vorgesehen sind, die in diesem Abschnitt verteilt angeordnet sind. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass wenigstens einer Sensoren stets in Kontakt mit einem bestimmungsgemäß im Bett liegenden Patienten steht. Vorzugsweise ist es dabei möglich, die Sensoren in einen Matratzenbezug einzunähen. Auch wenn die Sensoren nicht unmittelbar mit dem Patienten in Kontakt stehen, können Messwerte durch einen, vorzugsweise textilen, Matratzenbezug mit einer Dicke von maximal 0,5 cm erfasst werden. Besonders bevorzugt ist der Sensor dabei als faseroptischer Temperatursensor ausgebildet. Bei dieser Ausgestaltung können Glasfasern als lineare Sensoren benutzt werden. Die Glasfasern verlaufen dabei an der Oberfläche der Matratze, wobei sie wenigstens teilweise von der Matratze aufgenommen sein können. Die Temperatureinwirkung verändert dabei die Eigenschaften der Lichtleitung lokal in der jeweiligen Faser. Diese Veränderung kann mit einer Detektoreinrichtung, die nicht in der Matratze angeordnet sein muss, ausgewertet werden. Die Detektoreinrichtung kann dabei vorzugsweise im oder am Bettgestell angeordnet sein. Alternativ kann sie als separates Standgerät ausgebildet sein. Sie kann mit der Datenverarbeitungseinrichtung kommunikationstechnisch verbunden sein. Besonders bevorzugt ist sie in die Datenverarbeitungseinrichtung integriert. Durch diese Ausgestaltung können, innerhalb der Matratze in unmittelbarer Nähe des Patienten vollständig auf elektrische Bauteile verzichtet werden.
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Gemäß einem bevorzugten Merkmal der Erfindung ist der wenigstens eine Sensor als Bewegungssensor ausgebildet. Dabei soll insbesondere eine Bewegung des Patienten erfassbar sein. Vorzugsweise ist der Bewegungssensor dabei als Beschleunigungssensor ausgebildet. Ein solcher Sensor misst seine eigene Beschleunigung, indem eine auf eine Testmasse wirkende Trägheitskraft bestimmt wird. Ist der Beschleunigungssensor dabei in der Matratze angeordnet, kann folglich die Bewegung des Patienten detektiert werden. Ist dies der Fall, kann dies auf eine Bewegung des Patienten hindeuten. Dies ist insbesondere bei Patienten von Vorteil, die unter krampfartigen Zuständen leiden. Krämpfe zeichnen sich in der Regel durch unkontrollierte, vergleichsweise heftige Patientenbewegungen aus. Insbesondere eine stetige Bewegung über ein vorgebbares Zeitintervall deutet auf Krämpfe hin. Ein solcher Zustand kann mittels des Beschleunigungssensors erfasst werden. Diese Information kann dann dem Pflegepersonal signalisiert werden, so dass umgehend Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Um die Gefahr von Fehlmeldungen zu minimieren, ist es von Vorteil, wenn eine entsprechende Information erst an das Pflegepersonal weitergegeben wird, wenn die erfasste Bewegungsintensität einen gewissen Schwellenwert erreicht. Es kann darüber hinaus vorgesehen sein, den Sensor im Matratzenkern anzuordnen, um die Empfindlichkeit des Sensors gegenüber normalen Patientenbewegungen herabzusetzen.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der wenigstens eine Sensor als Feuchtigkeitssensor ausgebildet. Dies ist insbesondere mit Hinblick auf Inkontinenzpatienten von Vorteil. Wird eine Erhöhung der Feuchtigkeit festgestellt, wird dies signalisiert und das Pflegepersonal kann umgehend die erforderlichen Maßnahmen dagegen ergreifen. Hierdurch kann die Hygiene und das Wohlbefinden von Inkontinenzpatienten wesentlich verbessert werden. Insbesondere urininduzierte Infektionen und Reizungen können hierdurch verhindert werden. Vorzugsweise ist der Feuchtigkeitssensor als kapazitiver Sensor ausgebildet. Diese Art von Sensor ist für die Anordnung in einer Matratze besonders geeignet, da keinerlei chemische Indikatorsubstanzen und/oder Referenzflüssigkeiten erforderlich sind.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der wenigstens eine Sensor dazu ausgebildet, um Veränderungen der bioelektrischen Eigenschaften eines Patienten zu messen. Dabei kann der Sensor im einfachsten Fall als Elektrode ausgebildet sein. Hierdurch ist es möglich elektrische Spannungsänderungen im menschlichen Körper abzuleiten. Dies erlaubt die Überwachung lebenswichtiger Funktionen im menschlichen Körper, insbesondere mit Bezug auf den Herzmuskel. Es ist dabei erforderlich, dass der Sensor zumindest mittelbar in Kontakt mit dem Körper des Patienten gebracht werden kann. Der Sensor ist dabei vorzugsweise an der Auflageseite der Matratze, auf der der Patient bestimmungsgemäß liegt, angeordnet. Es ist ferner vorgesehen, dass der Sensor in einem Abschnitt der Auflageseite angeordnet ist, der bei bestimmungsgemäßer Anordnung der Matratze im Bett, mit der Lage des Oberkörpers des Patienten auf der Auflagefläche korrespondiert. Es ist in diesem Zusammenhang bevorzugt, wenn eine Mehrzahl von Sensoren vorgesehen sind, die in diesem Abschnitt verteilt angeordnet sind. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass wenigstens einer Sensoren stets in Kontakt mit einem bestimmungsgemäß im Bett liegenden Patienten steht. Vorzugsweise ist es dabei möglich, die Sensoren in einen Matratzenbezug einzunähen. Auch wenn die Sensoren nicht unmittelbar mit dem Patienten in Kontakt stehen, können Messwerte durch einen, vorzugsweise textilen, Matratzenbezug mit einer Dicke von maximal 0,5 cm erfasst werden. Vorzugsweise ist der Sensor als elektrischer Potentialsensor (electric potential sensor; EPS) ausgebildet. Solche Sensoren können Änderungen im bioelektrischen Feld kontaktlos .messen.
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Gemäß einem bevorzugten Merkmal der Erfindung ist der Sensor dazu ausgebildet, chemische Substanzen zu identifizieren, die über die Haut eines Patienten ausgeschieden werden. Vorzugsweise handelt es sich dabei um einen Schweißsensor, zur qualitativen und/oder quantitativen Analyse der menschlichen Schweißzusammensetzung. Es ist hierdurch insbesondere möglich, Rückschlüsse auf die lokale Blutversorgung von Gewebe und/oder auf die systemische Sauerstoffsättigung zu ziehen. Hierbei macht sich der Sensor den Umstand zu Nutze, dass der menschliche Organismus bei unzureichender arterieller Sauerstoffsättigung oder einer Minderdurchblutung des Gewebes Lactat ausscheidet. Es ist bevorzugt, dass der Schweißsensor unmittelbar mit einem Patienten kontaktierbar an der Matratze angeordnet ist. Hierzu ist er auf der von der Außenseite der Matratze bereitgestellten Auflagefläche angeordnet. Vorzugsweise ist der Sensor als pH-Sensor, vorzugsweise als FET-Sensor (Feldeffekttransistor), besonders bevorzugt als ISFET-Sensor oder als MOSFET-Sensor ausgebildet.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung können die vom wenigstens einen Sensor der Matratze gemessenen Werte an eine Datenverarbeitungseinrichtung zum Zwecke der Auswertung übermittelt werden. Die Datenverarbeitungseinrichtung ist vorzugsweise die gleiche, die mit den Sensoren des Betts kommunikationstechnisch verbindbar ist. Dies kann kabellos geschehen. In diesem Fall verfügt der Sensor über eine Sendeeinrichtung, vorzugsweise einen Funksender, besonders bevorzugt einen WLAN-Sender oder einen Bluetooth-Sender. Der Sensor steht dabei über die Sendeeinrichtung in kommunikationstechnischer Verbindung mit einer Empfangseinrichtung der Datenverarbeitungseinrichtung. Die Datenverarbeitungseinrichtung ist dabei vorzugsweise Teil des Bettes. Dies hat den Vorteil, dass sensorseitig Sendeeinrichtungen mit geringer Funkreichweite eingesetzt werden können. Dies ist hinsichtlich Stromverbrauch und Lebensdauer des Sensors besonders vorteilhaft.
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Alternativ oder ergänzend können die Sensoren der Matratze mittels einer Leitungs- bzw. Kabelverbindung mit der Datenverarbeitungseinrichtung verbunden sein. Es ist ebenfalls denkbar, dass die Sensoren über eine Kabelverbbindung mit Strom versorgt werden. Für die kommunikationstechnische Verbindung ist es insbesondere vorgesehen, diese über Lichtwellenleiter herzustellen. Lichtwellenleiter haben den Vorteil, dass vergleichsweise große Datenmengen übertragen werden können. Ferner besteht bei einem Bruch der Kabelisolierung für Patienten oder Pflegepersonal nicht Gefahr eines Stromschlags.
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Es kann zur Führung der Leitungen bzw. Kabel vorgesehen sein, dass einzelne Teile der Matratze über Kabelführungen, insbesondere Kabelkanäle verfügt. Es ist dabei insbesondere vorgesehen, dass die Verbindungsleitungen versteckt im Inneren der Matratze, vorzugsweise im Matratzenkern geführt sind. Hierzu können die Leitungen bzw. Kabel direkt in vom Matratzenkern bereitgestellten Hohlräumen geführt sein. Alternativ oder ergänzend können in den Hohlräumen separate Kabelkanäle angeordnet sein. Dies bietet einen verbesserten Schutz der Leitungen und erleichtert die Durchführung der Kabel bei der Erstinstallation oder der Wartung. Es ist dabei vorgesehen, dass Sensoren, die oberflächenseitig an oder in der Matratze angeordnet sind, vom Matratzenkern her mit Strom versorgt werden. Dafür gehen entsprechende Kabelführungen vom Matratzenkern ab in Richtung Matratzenoberfläche. Eine oberflächliche Führung von Stromkabeln ist zu vermeiden.
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Die Erfindung betrifft ferner Bettzeug für ein Bett, insbesondere Kranken- und/oder Pflegebett, gekennzeichnet durch wenigstens einen Sensor, der die Detektion wenigstens eines Zustandsparameters eines bestimmungsgemäß im Bett liegenden Patienten erlaubt.
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Im Sinne einer umfassenden sensorgestützen Überwachung eines Patienten ist es sinnvoll, nicht nur das Bett und/oder die Matratze mit Sensoren auszurüsten, sondern auch das Bettzeug. Idealerweise können hierdurch andere Messgrößen erfasst werden, die ergänzende Erkenntnisse über den Pflegezustand eines Patienten liefern. Teilweise können auch die gleichen Messgrößen gemessen werden, so dass die erfindungsgemäße Matratze unabhängig von einem erfindungsgemäßen Bett einsetzbar ist. Gleichwohl ist es bevorzugt, erfindungsgemäßes Bettzeug mit einem erfindungsgemäßen Bett und einer erfindungsgemäßen Matratze zu kombinieren. Mit dem erfindungsgemäßen Bettzeug können insbesondere solche Messgrößen gemessen werden, die unmittelbaren Körperkontakt erfordern. Hierzu zählen insbesondere Körpertemperatur, elektrische Spannung und andere Vitalparameter. Vorzugsweise verfügt die Matratze dabei nicht nur über einen Sensor, sondern über eine Mehrzahl, vorzugsweise über eine Vielzahl von Sensoren. Die Sensoren können dabei die gleiche Messgröße erfassen oder unterschiedliche Messgrößen. Zur Erfassung unterschiedlicher Messgrößen ist es bevorzugt, die Sensoren an unterschiedlichen Teilen des Bettzeugs anzuordnen. Für die Messung der Temperatur kann es beispielsweise vorteilhaft sein, die Sensoren am Kopfkissen anzuordnen. Für die Messung von herzmuskelassoziierten Spannungsänderungen ist es hingegen von Vorteil, die Sensoren am Betttuch, einer Betteinlage oder an der Bettdecke anzuordnen. Dabei hängt die bevorzugte Position der Anordnung der Sensoren einerseits von der Art des Sensors und andererseits von der zu messenden Messgröße ab.
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Gemäß einem bevorzugten Merkmal der Erfindung dient der wenigstens eine Sensor zur Messung der Körpertemperatur. Hierdurch ist es möglich, die Körpertemperatur eines Patienten unmittelbar zu erfassen. Mittels des Sensors wird eine Körpertemperatur gemessen. Liegt die gemessene Temperatur außerhalb eines vorgebbaren Normalbereichs kann dies detektiert und signalisiert werden. Dabei kann vorzugsweise bei Unterschreiten der Normalbereichs wird eine Unterkühlung signalisiert und das Pflegepersonal kann umgehend die erforderlichen Maßnahmen dagegen ergreifen. Ebenso kann bei Überschreiten des Normalbereichs signalisiert werden, dass der Patient an Fieber leidet. Auch in diesem Fall kann das Pflegepersonal unmittelbar die erforderlichen Gegenmaßnahmen einleiten. Der Sensor ist vorzugsweise als Thermoelement, Widerstandsthermometer, faseroptischer Temperatursensor, Halbleiter-Temperatursensor oder Temperaturfühler mit Schwingquarz ausgebildet. Es ist dabei erforderlich, dass der Sensor zumindest mittelbar in Kontakt mit dem Körper des Patienten gebracht werden kann. Der Sensor ist dabei vorzugsweise an der bestimmungsgemäßen matratzenfernen, also patientenseitigen Außenseite des Kopfkissens oder des Kopfkissenbezugs angeordnet. Zur Erleichterung der Messung kann das Kopfkissen ergonomisch geformt sein. Dabei stellt das Kopfkissen eine Aufnahme für den Kopf des Patienten bereit. Insbesondere kann der Sensor dabei an einem mit dem Schläfenbereich oder dem Nackenbereich eines Patienten korrespondierenden Abschnitt des Kopfkissens angeordnet sein. Es ist in diesem Zusammenhang bevorzugt, wenn eine Mehrzahl von Sensoren vorgesehen sind, die in diesen Abschnitten verteilt angeordnet sind. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass wenigstens einer der Sensoren stets in Kontakt mit dem Kopf eines bestimmungsgemäß im Bett liegenden Patienten steht. Vorzugsweise ist es dabei möglich, die Sensoren in den Kopfkissenbezug einzunähen. Auch wenn die Sensoren nicht unmittelbar mit dem Patienten in Kontakt stehen, können Messwerte durch einen, vorzugsweise textilen, Kopfkissenbezug mit einer Dicke von maximal 0,5 cm erfasst werden. Besonders bevorzugt ist der Sensor dabei als faseroptischer Temperatursensor ausgebildet. Bei dieser Ausgestaltung können Glasfasern als lineare Sensoren benutzt werden. Die Glasfasern verlaufen dabei an der Oberfläche der Matratze, wobei sie wenigstens teilweise von der Matratze aufgenommen sein können. Die Temperatureinwirkung verändert dabei die Eigenschaften der Lichtleitung lokal in der jeweiligen Faser. Diese Veränderung kann mit einer Detektoreinrichtung, die nicht im Kopfkissen im Besonderen oder im Bettzeug im Allgemeinen angeordnet sein muss, ausgewertet werden. Die Detektoreinrichtung kann dabei vorzugsweise im oder am Bettgestell angeordnet sein. Alternativ kann sie als separates Standgerät ausgebildet sein. Sie kann mit der Datenverarbeitungseinrichtung kommunikationstechnisch verbunden sein. Besonders bevorzugt ist sie in die Datenverarbeitungseinrichtung integriert. Durch diese Ausgestaltung können, innerhalb des Kopfkissens in unmittelbarer Nähe des Patienten vollständig auf elektrische Bauteile verzichtet werden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der wenigstens eine Sensor als Feuchtigkeitssensor ausgebildet. Dies ist insbesondere mit Hinblick auf Inkontinenzpatienten von Vorteil. Wird eine Erhöhung der Feuchtigkeit festgestellt, wird dies signalisiert und das Pflegepersonal kann umgehend die erforderlichen Maßnahmen dagegen ergreifen. Hierdurch kann die Hygiene und das Wohlbefinden von Inkontinenzpatienten wesentlich verbessert werden. Insbesondere urininduzierte Infektionen und Reizungen können hierdurch verhindert werden. Vorzugsweise ist der Feuchtigkeitssensor als kapazitiver Sensor ausgebildet. Diese Art von Sensor ist für die Anordnung in einer Matratze besonders geeignet, da keinerlei chemische Indikatorsubstanzen und/oder Referenzflüssigkeiten erforderlich sind. Es ist hierbei bevorzugt, dass der Sensor in einem Betttuch angeordnet ist. Die Sensoren können dabei in das Betttuch eingenäht sein. Alternativ kann es vorgesehen sein, die Sensoren im Betttuch lösbar, vorzugsweise austauschbar, anzuordnen
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der wenigstens eine Sensor dazu ausgebildet, um Veränderungen der bioelektrischen Eigenschaften eines Patienten zu messen. Dabei kann der Sensor im einfachsten Fall als Elektrode ausgebildet sein. Hierdurch ist es möglich elektrische Spannungsänderungen im menschlichen Körper abzuleiten. Dies erlaubt die Überwachung lebenswichtiger Funktionen im menschlichen Körper, insbesondere mit Bezug auf den Herzmuskel. Es ist dabei erforderlich, dass der Sensor zumindest mittelbar in Kontakt mit dem Körper des Patienten gebracht werden kann. Der Sensor ist dabei vorzugsweise an der matratzenseitigen, also patientenseitigen Außenseite Bettdecke oder des Bettdeckenbezugs angeordnet. Es ist ferner vorgesehen, dass der Sensor in einem Abschnitt der Außenseite angeordnet ist, der bei bestimmungsgemäßer Anordnung der Bettdecke auf der Matratze, mit der Lage des Oberkörpers des Patienten im Bett korrespondiert. Es ist in diesem Zusammenhang bevorzugt, wenn eine Mehrzahl von Sensoren vorgesehen sind, die in diesem Abschnitt verteilt angeordnet sind. Es ist ferner bevorzugt vorgesehen, solche Sensoren an dem Kopfkissen oder dem Kopfkissenbezug anzuordnen. Auf diese Weise ist es möglich Hirnströme zu erfassen und auszuwerten. Die kann unter anderem zur Ableitung eines EEGs genutzt werden. Vorzugsweise ist es dabei möglich, die Sensoren in den Bettdeckenbezug und/oder den Kopfkissenbezug einzunähen. Auch wenn die Sensoren nicht unmittelbar mit dem Patienten in Kontakt stehen, können Messwerte durch einen, vorzugsweise textilen, Matratzenbezug mit einer Dicke von maximal 0,5 cm erfasst werden. Vorzugsweise ist der Sensor als elektrischer Potentialsensor (electric potential sensor; EPS) ausgebildet. Solche Sensoren können Änderungen im bioelektrischen Feld kontaktlos messen. Alternativ oder in Ergänzung zu der Anordnung an der Bettdecke können die Sensoren zur Überwachung des Herzens (EKG Ableitung, Pulsmessung) als Teil des Betttuchs oder als Teil einer Betteinlage ausgebildet sein. Sie können dabei insbesondere als Textilsensoren ausgebildet sein. Vorzugsweise sind die Textilsensoren dabei in das Betttuch oder die Betteinlage eingenäht sein. Eine Betteinlage ist dabei üblicherweise ein zusätzliches Textiles Tuch, das entweder zwischen Matratze und Betttuch oder unmittelbar auf dem Betttuch angeordnet wird. Es ist dabei bevorzugt, dass eine Mehrzahl von Sensoren verteilt auf der Betteinlage angeordnet sind. Insbesondere soll die Betteinlage dabei in dem Teil des Betts angeordnet werden, das bei bestimmungsgemäßer Positionierung des Patienten mit dessen Oberkörper korrespondiert. Die Betteinlage weist vorzugsweise Befestigungsmittel auf, mittels derer sie an der Matratze und/oder am Betttuch und/oder am Bettgestell befestigbar ist. Dies soll ein Verrutschen der Betteinlage und der Sensoren bei der bestimmungsgemäßen Verwendung verhindern. Bevorzugt ist das Befestigungsmittel als wenigstens teilweise als Klettverschluss ausgebildet. Dies ermöglicht eine besonders einfache und hygienische Befestigung der Betteinlage an den übrigen Elementen, die ihrerseits ebenfalls einen korrespondierenden Teil eines Klettverschlusses aufweisen können.
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Gemäß einem bevorzugten Merkmal der Erfindung ist der Sensor dazu ausgebildet, chemische Substanzen zu identifizieren, die über die Haut eines Patienten ausgeschieden werden. Vorzugsweise handelt es sich dabei um einen Schweißsensor, zur qualitativen und/oder quantitativen Analyse der menschlichen Schweißzusammensetzung. Es ist hierdurch insbesondere möglich, Rückschlüsse auf die lokale Blutversorgung von Gewebe und/oder auf die systemische Sauerstoffsättigung zu ziehen. Hierbei macht sich der Sensor den Umstand zu Nutze, dass der menschliche Organismus bei unzureichender arterieller Sauerstoffsättigung oder einer Minderdurchblutung des Gewebes Lactat ausscheidet. Es ist bevorzugt, dass der Schweißsensor, vorzugsweise eine Vielzahl von Schweißsensoren unmittelbar mit einem Patienten kontaktierbar an der Bettdecke, dem Bettdeckenbezug, dem Kopfkissen und/oder dem Kopfkissenbezug angeordnet ist. Hierzu sind die Sensoren auf der jeweiligen patientenseitigen Außenseite des jeweiligen Bettzeugs angeordnet. Vorzugsweise sind die Sensoren dabei als pH-Sensoren, vorzugsweise als FET-Sensoren (Feldeffekttransistor), besonders bevorzugt als ISFET-Sensoren oder als MOSFET-Sensoren ausgebildet. Durch die gleichmäßige Verteilung der Sensoren lässt sich der Durchblutungsstatus des kontaktierten Gewebes nahezu über die gesamte bettzeugseitige Körperhälfte erfassen. In synergetischer Ausgestaltung mit der Anordnung entsprechender Sensoren an der Matratze lassen sich vorteilhafterweise mehrere Körperseiten entsprechend überwachen.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung können die vom wenigstens einen Sensor des Bettzeugs gemessenen Werte an eine Datenverarbeitungseinrichtung zum Zwecke der Auswertung übermittelt werden. Die Datenverarbeitungseinrichtung ist vorzugsweise die gleiche, die mit den Sensoren des Betts und/oder der Matratze kommunikationstechnisch verbindbar ist. Dies kann kabellos geschehen. In diesem Fall verfügt der Sensor über eine Sendeeinrichtung, vorzugsweise einen Funksender, besonders bevorzugt einen WLAN-Sender oder einen Bluetooth-Sender. Der Sensor steht dabei über die Sendeeinrichtung in kommunikationstechnischer Verbindung mit einer Empfangseinrichtung der Datenverarbeitungseinrichtung. Die Datenverarbeitungseinrichtung ist dabei vorzugsweise Teil des Bettes. Dies hat den Vorteil, dass sensorseitig Sendeeinrichtungen mit geringer Funkreichweite eingesetzt werden können. Dies ist hinsichtlich Stromverbrauch und Lebensdauer des Sensors besonders vorteilhaft.
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Alternativ oder ergänzend können die Sensoren des Bettzeugs mittels einer Leitungs- bzw. Kabelverbindung mit der Datenverarbeitungseinrichtung verbunden sein. Es ist ebenfalls denkbar, dass die Sensoren über eine Kabelverbindung mit Strom versorgt werden. Für die kommunikationstechnische Verbindung ist es insbesondere vorgesehen, diese über Lichtwellenleiter herzustellen. Lichtwellenleiter haben den Vorteil, dass vergleichsweise große Datenmengen übertragen werden können. Ferner besteht bei einem Bruch der Kabelisolierung für Patienten oder Pflegepersonal nicht Gefahr eines Stromschlags.
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Es kann zur Führung der Leitungen bzw. Kabel vorgesehen sein, dass einzelne Teile des Bettzeugs über Kabelführungen, insbesondere Kabelkanäle verfügen. Es ist dabei insbesondere vorgesehen, dass die Verbindungsleitungen versteckt im Inneren des jeweiligen Bettzeugs geführt sind. Hierzu können die Leitungen bzw. Kabel direkt in vom jeweiligen Bettzeug bereitgestellten Hohlräumen geführt sein. Alternativ oder ergänzend können in den Hohlräumen separate Kabelkanäle angeordnet sein. Dies bietet einen verbesserten Schutz der Leitungen und erleichtert die Durchführung der Kabel bei der Erstinstallation oder der Wartung. Es ist dabei vorgesehen, dass Sensoren, die oberflächenseitig an oder im jeweiligen Bettzeug angeordnet sind, vom Inneren des jeweiligen Bettzeugs her mit Strom versorgt werden.
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Die Erfindung betrifft ferner ein System aus einem erfindungsgemäßen Bett, einer erfindungsgemäßen Matratze und erfindungsgemäßem Bettzeug.
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Vorzugsweise sind sämtliche Sensoren mit einer einzigen Datenverarbeitungseinrichtung kommunikationstechnische verbindbar. Dies kann über die vorbeschriebene Funkverbindung oder die vorbeschriebene Kabelverbindung realisiert sein. Es ist vorzugsweise vorgesehen, dass Ausgangskabel der Matratze und/oder des Bettzeugs im Bettgestell versteckt weitergeführt sind. Sie werden dabei der zentralen Datenverarbeitungseinrichtung zugeführt.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels im erläutert. Dabei zeigt
- 1 eine Matratze gemäß der Erfindung in verschiedenen Stellungen in schematischer Seitenansicht.
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1a zeigt eine Matratze 1 gemäß der Erfindung in einer ersten Stellung. 1b zeigt dieselbe Matratze 1 in einer zweiten Stellung.
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Die Matratze 1 weist ein Oberkörpersegment 2, ein Rumpfsegment 3, ein Beinsegment 4 und ein Fußsegment 5 auf. Die Segmente 2, 3, 4, 5 sind dabei schwenkbar angeordnet. Dies dient dazu, durch individuelle Lagerung unterschiedlicher Körperteile den Lagekomfort zu verbessern. Insbesondere sind Oberkörpersegment 2 und Beinsegment 4 jeweils schwenkbar am Rumpfsegment 3 angeordnet. Das Rumpfsegment 3 bildet insofern eine statische Basis. Das Fußsegment 5 ist seinerseits schwenkbar am Beinsegment 4 angeordnet. Die Ausbildung eines separaten Fußsegments ist dem Grunde nach optional. Viele Matratzen verfügen über ein integriertes Bein- und Fußsegment. Die in 1b dargestellte Verschwenkung der Segmente 2, 3, 4, 5 wird mittels korrespondierender Segmente der Matratzenaufnahme bewirkt. Die Segmente der Matratzenaufnahme ihrerseits werden über einen gekoppelten Antrieb bewegt. Bei diesem Antrieb handelt es sich um einen elektrischen Motor, der vorzugsweise Teil des Bettes ist.
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Auf der Matratze 1 ist in der Regel das Bettzeug angeordnet. Üblicherweise erstreckt sich das Betttuch über sämtliche Segmente 2, 3, 4, 5. Das Kopfkissen mitsamt seinem Bezug ist üblicherweise im rumpfsegemententfernten Teil des Oberkörpersegments angeordnet. Die Bettdecke mitsamt ihrem Bezug erstreckt sich bei bestimmungsgemäß liegender Position des Patienten über Fuß-, Bein- und Rumpfsegment 3, 4, 5 und über den rumpfsegmentseitigen Teil des Oberkörpersegments 2.
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Es ist nun vorgesehen, unterschiedliche Arten von Sensoren in unterschiedlichen Segmenten anzuordnen. Auf diese Weise können unterschiedliche Messwerte an verschiedenen Körperstellen gemessen werden.
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Es ist insbesondere vorgesehen, bioelektrische Sensoren zur Ableitung eines EKGs oder zur Bestimmung der Herzfrequenz im Oberkörpersegment 2 der Matratze 1 anzuordnen. Vorzugsweise sind diese in einem zentralen Abschnitt dieses Segments angeordnet. Dieser Abschnitt korrespondiert bei bestimmungsgemäßer Lage des Patienten mit dem Oberkörper desselben. Die äußeren Bereiche des Oberkörpersegments 2 sind als Sensorpositionen weniger interessant, da eine Messung an den Extremitäten weniger gute Resultate hervorbringt. Es ist bevorzugt vorgesehen, in dem zentralen Abschnitt des Oberkörpersegments 2 zu diesem Zweck bis zu 20 Sensoren, vorzugsweise 16, besonders bevorzugt 8 Sensoren anzuordnen. Eine Anordnung ist über Matratze, Betttuch, Betteinlage oder Bettdeckenbezug in diesem Bereich möglich. Bevorzugt sind die Sensoren mittels einer Betteinlage positioniert, mit einer Klettverschlussverbindung an der Matratze 1 befestigt ist.
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Die Anordnung von Feuchtigkeits- und/oder Drucksensoren ist insbesondere im Rumpfsegment 3 vorgesehen. Bestimmungsgemäß befinden sich dort einerseits der Schwerpunkt des Patienten und andererseits dessen Urinausscheidungsorgan. Veränderungen hinsichtlich dieser Parameter können mithin unmittelbar sensorisch erfasst werden.
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Es ist darüber hinaus vorgesehen, im Rumpfsegment 3 zusätzliche bioelektrische Sensoren anzuordnen. Dies ermöglicht die Überwachung zumindest der Herzfrequenz des Patienten auch im sitzenden Zustand. Da das Rumpfsegment bei üblichen Krankenbetten die unverschwenkbare Basis bildet, wird ein Patient, sich dort positionieren, wenn er das Bett verlassen möchte. Kreislaufausfälle treten allerding insbesondere bei einer Lageveränderung von einer liegenden in eine sitzende Körperhaltung auf. Um daher auch in diesem kritischen Zeitpunkt eine Überwachung der Herzfrequenz zu gewährleisten sind auch dort bioelektrische Sensoren angeordnet. Die Herzfrequenz wird in sitzender Stellung des Patienten aus Rumpfregion, vorzugsweise der Glutealregion des Patienten ermittelt.
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Bein- und Fußsegmente 4, 5 sind hinsichtlich der Anordnung von Sensoren nicht im gleichen Maße interessant wie die Oberkörper- und Rumpfsegmente 2, 3. Dies insbesondere deshalb nicht, weil sich im unteren Extremitätenbereich des Menschen keine lebenswichtigen Organe befinden, die es zu überwachen gilt. Gleichwohl kann sinnvoll sein auch dort Sensoren anzuordnen. Insbesondere Drucksensoren können dort angeordnet werden. Dies ist hinsichtlich der Pflege von Dekubituspatienten von großem Vorteil. Es kann insbesondere sensorisch überwacht werden, wie lange die unteren Extremitäten eines Patienten nicht mehr umgelagert wurden und wie lange sie tatsächlich nicht mehr bewegt wurden. Nach einer vorgebbaren Zeitspanne, in der keinerlei Änderung der Lage detektiert wurde, kann dies dem Pflegepersonal signalisiert werden, welche unmittelbar Maßnahmen zur Umlagerung ergreifen können.
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Ferner können in diesem Bereich Sensoren angeordnet werden, die die Durchblutung der unteren Extremitäten überwachen.
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Durch die Erfindung ergibt sich ein vollkommen neues Patientenüberwachungssystem, das die Pflege von Patienten entscheidend verbessert. Das System profitiert dabei von synergetischen Effekten zwischen den erfindungsgemäßen Einzelbestandteilen, die erst eine umfassende sensorische Überwachung von im Bett liegenden Patienten ermöglicht.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Matratze
- 2
- Oberkörpersegment
- 3
- Rumpfsegment
- 4
- Beinsegment
- 5
- Fußsegment
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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