DE102007048022A1 - Verfahren zur Befestigung eines Anbauteils an einem Karosseriebauteil eines Kraftfahrzeugs - Google Patents
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Abstract
Verfahren zur Befestigung eines Anbeiteils (1) an einem Karosseriebauteil (2) eines Kraftfahrzeugs, gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte: - Vormontage eines Schmelzklebers (4) an dem Anbauteil (1); - Positionierung des Anbauteils (1) mit dem vormontierten Schmelzkleber (4) an dem Karosseriebauteil (2) oder in dessen Nähe; - Aufschmelzen des Schmelzklebers (4) mit einem Induktionsverfahren.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Befestigung eines Anbauteils an einem Karosseriebauteil eines Kraftfahrzeugs.
- Derartige Verfahren sind bisher zumeist sehr aufwendig gestaltet.
- Die vorliegenden Erfindung stellt sich die Aufgabe, ein Verfahren der eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen, das einfacher durchführbar ist.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren der eingangs genannten Art mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Die Unteransprüche betreffen bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung.
- Anspruch 1 sieht folgende Verfahrensschritte vor:
- – Vormontage eines Schmelzklebers an dem Anbauteil;
- – Positionierung des Anbauteils mit dem vormontierten Schmelzkleber an dem Karosseriebauteil oder in dessen Nähe;
- – Aufschmelzen des Schmelzklebers mit einem Induktionsverfahren.
- Dabei kann beispielsweise weiterhin vorgesehen sein, dass das Karosseriebauteil aus einem Metall besteht oder ein Metall beinhaltet und dass das Anbauteil aus einem Kunststoff besteht oder einen Kunststoff beinhaltet.
- Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht eine einfache Verklebung von Kunststoffbauteilen an dem Rohbau der Karosserie, selbst wenn der Kunststoff schwer oder nicht klebbar ist. Weiterhin kann das erfindungsgemäße Verfahren auch bei geringen Einbautiefen angewendet werden. Außerdem kann bei dem erfindungsgemäßen Verfahren auf zusätzliche Verbindungselemente verzichtet werden, so dass beispielsweise auch keine für Clipse notwendigen Löcher in dem Anbauteil und/oder dem Karosseriebauteil angeordnet werden müssen.
- Im nachfolgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf die beiliegenden Abbildungen beschrieben. Darin zeigen
-
1 eine schematische, teilweise geschnittene Seitenansicht eines Karosseriebauteils, eines Anbauteils mit vormontiertem Schmelzkleber und eines Werkzeugs mit Induktionsspule vor dem Aufschmelzen des Schmelzklebers; -
2 eine schematische Detailansicht des Anbauteils mit vormontiertem Schmelzkleber; -
3 eine1 entsprechende Ansicht nach dem Aufschmelzen des Schmelzklebers und dem Andrücken des Anbauteils an das Karosseriebauteil; -
4 eine schematische, teilweise geschnittene Seitenansicht eines Anbauteils und eines Schmelzklebers zur Verdeutlichung einer Variante der Vormontage des Schmelzklebers in einem Zustand vor der Montage; -
5 eine4 entsprechende Ansicht des Anbauteils und des Schmelzklebers zur Verdeutlichung einer Variante der Vormontage des Schmelzklebers in einem Zustand während der Montage; -
6 eine4 entsprechende Ansicht des Anbauteils und des Schmelzklebers zur Verdeutlichung einer Variante der Vormontage des Schmelzklebers in einem Zustand nach der Montage. - In
1 und3 sind ein Anbauteil1 , ein Karosseriebauteil2 und ein Werkzeug3 mit mindestens einer Induktionsspule abgebildet. Weiterhin ist in dem Anbauteil1 ein Schmelzkleber4 formschlüssig vormontiert. Das Anbauteil1 kann aus Kunststoff bestehen, wohingegen das Karosseriebauteil2 aus Metall bestehen kann und beispielsweise als Blech ausgebildet ist. Dabei liegt ein Ende oder Abschnitt des Schmelzklebers4 an dem Karosseriebauteil2 an. Weiterhin kann das Werkzeug3 an dem in1 nur schematisch abgebildeten Anbauteil1 anliegen. - Für die formschlüssige Vormontage des Schmelzklebers
4 weist das Anbauteil1 eine vorzugsweise hinterschnittene Ausnehmung5 auf, in die eine pilzkopfartige Erweiterung6 des Schmelzklebers4 eingebracht ist (siehe dazu auch2 ). Die Vormontage des Schmelzklebers4 kann insbesondere gemäß den4 bis6 erfolgen. - Aus
4 ist ein Teil des Anbauteils1 ersichtlich, der eine Ausnehmung5 aufweist. Die Ausnehmung5 wird beispielsweise von einem ersten Abschnitt7 und einem zweiten Abschnitt8 des Anbauteils1 begrenzt. In dem ersten Abschnitt7 ist eine Öffnung9 mit beispielsweise kreisförmigem Querschnitt angeordnet. Der Schmelzkleber4 ist vor der Vormontage stangenförmig ausgebildet und wird durch die Öffnung9 in Richtung des Pfeils10 in die Öffnung9 eingeführt. - An der dem Anbauteil
1 zugewandten Spitze des Schmelzklebers4 sind ein als Metallstift ausgeführtes Heizelement11 und ein Isolator12 vorgesehen, der das Heizelement auf der dem Anbauteil1 zugewandten Seite abdeckt. Nach dem Einführen des Schmelzklebers4 in die Ausnehmung5 wird das Werkzeug3 in der Nähe des Anbauteils1 positioniert und eingeschaltet, so dass Strom durch die mindestens eine Induktionsspule fließt. Dadurch wird das metallische Heizelement11 induktiv erwärmt, so dass der Schmelzkleber aufschmelzen kann. Dabei wird in Richtung des Pfeils13 Druck auf den Schmelzkleber4 ausgeübt, so dass Schmelzklebermaterial während des Aufschmelzens in die Ausnehmung5 nachgeführt wird. -
6 zeigt den Zustand nach dem Abschalten des Werkzeugs3 und dem Abkühlen des Schmelzklebers4 . Es zeigt sich, dass sich um die Öffnung9 herum in der Ausnehmung5 eine Erweiterung6 des Schmelzklebers4 gebildet hat, die insbesondere fest an dem Abschnitt7 anliegt. Weiterhin liegt der Isolator12 fest an dem Abschnitt8 an. Die Verwendung des Isolators12 kann einen Wärmeverzug des Anlageteils1 beziehungsweise das Abzeichnen des Heizelements11 an dem Anlageteil1 verhindern. - Ausgehend von dem in
1 abgebildeten vormontierten Zustand wird das Werkzeug3 eingeschaltet. Dadurch wird das Karosseriebauteil2 induktiv aufgeheizt, so dass das an diesem anliegende Ende des Schmelzklebers4 aufgeschmolzen wird. Gleichzeitig wird auf das Anbauteil1 in Richtung des Pfeils14 Druck ausgeübt, beispielsweise durch Anlage des Werkzeugs3 an der von dem Karosseriebauteil2 abgewandten Seite des Anbauteils1 . Das Anbauteil1 weist mindestens einen, vorzugsweise mindestens zwei Anschläge15 auf, durch die eine vorgegebene Solllage des Anbauteils1 an dem Karosseriebauteil2 definiert werden kann. Durch das Aufschmelzen des Schmelzklebers4 kann das Anbauteil1 soweit in Richtung des Pfeils14 bewegt werden, bis die Anschläge15 an dem Karosseriebauteil2 anliegen und die Solllage erreicht ist (siehe3 ). Der Schmelzkleber4 hat sich nun teilweise über die Oberfläche des Karosseriebauteils2 ausgebreitet. - Daran anschließend kann das Werkzeug
3 ausgeschaltet werden, so dass der Schmelzkleber4 erkalten kann. Während des Erkaltens wird das Anbauteil1 an dem Karosseriebauteil2 fixiert, beispielsweise durch Anlage des Werkzeugs3 an der von dem Karosseriebauteil2 abgewandten Seite des Anbauteils1 . -
- 1
- Anbauteil
- 2
- Karosseriebauteil
- 3
- Werkzeug
- 4
- Schmelzkleber
- 5
- Ausnehmung
- 6
- Erweiterung
- 7
- erster
Abschnitt von
1 - 8
- zweiter
Abschnitt von
1 - 9
- Öffnung in
7 - 10
- Pfeil
- 11
- Heizelement
- 12
- Isolator
- 13
- Pfeil
- 14
- Pfeil
- 15
- Anschlag
Claims (15)
- Verfahren zur Befestigung eines Anbauteils (
1 ) an einem Karosseriebauteil (2 ) eines Kraftfahrzeugs, gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte: Vormontage eines Schmelzklebers (4 ) an dem Anbauteil (1 ); Positionierung des Anbauteils (1 ) mit dem vormontierten Schmelzkleber (4 ) an dem Karosseriebauteil (2 ) oder in dessen Nähe; Aufschmelzen des Schmelzklebers (4 ) mit einem Induktionsverfahren. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass für das Induktionsverfahren ein Werkzeug (
3 ) mit mindestens einer Induktionsspule verwendet wird, durch die für das Aufschmelzen des Schmelzklebers (4 ) Strom fließen kann. - Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Werkzeug (
3 ) an das Anbauteil (1 ) angelegt und/oder angedrückt wird. - Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Werkzeug (
3 ) zumindest solange an das Anbauteil (1 ) angedrückt wird, bis das Anbauteil (1 ) eine vorgegebene Position relativ zum Karosseriebauteil (2 ) erreicht hat. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Anbauteil (
1 ) mindestens ein Anschlag (15 ) angeordnet wird, der in einer vorgegebenen Position relativ zum Karosseriebauteil (2 ) an dem Karosseriebauteil (2 ) anliegt. - Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der durch die mindestens eine Induktionsspule fließende Strom abgeschaltet wird, wenn der Schmelzkleber (
4 ) aufgeschmolzen ist und/oder das Anbauteil (1 ) die vorgegebene Position relativ zum Karosseriebauteil (2 ) erreicht hat. - Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Anbauteil (
1 ) an dem Karosseriebauteil (2 ) nach Abschalten des durch die mindestens eine Induktionsspule fließenden Stroms zumindest solange fixiert wird, bis der Schmelzkleber (4 ) erstarrt ist und/oder die Verbindung zwischen Anbauteil (1 ) und Karosseriebauteil (2 ) eine ausreichende Festigkeit erlangt hat. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Karosseriebauteil (
2 ) aus einem induktiv aufheizbaren Material besteht oder ein induktiv aufheizbaren Material beinhaltet. - Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Karosseriebauteil (
2 ) aus einem Metall besteht oder ein Metall beinhaltet. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Anbauteil (
1 ) aus einem Kunststoff besteht oder einen Kunststoff beinhaltet. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Vormontieren des Schmelzklebers (
4 ) an dem Anbauteil (1 ) durch formschlüssiges Einbringen in eine Ausnehmung (5 ) des Anbauteils (1 ) erfolgt. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Vormontieren des Schmelzklebers (
4 ) an dem Anbauteil (1 ) durch abschnittsweises Ankleben an dem Anbauteil (1 ) erfolgt. - Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das abschnittsweise Ankleben des Schmelzklebers (
4 ) an dem Anbauteil (1 ) durch ein Induktionsverfahren, insbesondere mit dem Werkzeug (3 ) mit mindestens einer Induktionsspule erfolgt. - Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass in oder an dem Schmelzkleber (
4 ) und/oder in oder an dem Anbauteil (1 ) für das abschnittsweise Ankleben des Schmelzklebers (4 ) ein Heizelement (11 ) aus einem induktiv aufheizbaren Material, insbesondere aus Metall, angeordnet wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Positionierung des Anbauteils (
1 ) mit dem vormontierten Schmelzkleber (4 ) an dem Karosseriebauteil (2 ) derart erfolgt, dass der Schmelzkleber (4 ) an dem Karosseriebauteil (2 ) anliegt.
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