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Aus
der
DE 10 2005
048 567 B3 ist ein Rührwerk mit einer zuschaltbaren
Radialkolbenpumpe bekannt. Bei dieser Radialkolbenpumpe werden alle Pumpenelemente
von einem exzentrischen Abschnitt einer Exzenterwelle angesteuert.
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In
einer Vielzahl von Maschinen, die mit einer zentralen Schmierstoffversorgungseinrichtung,
umfassend ein Rührwerk und eine Radialkolbenpumpe, ausgerüstet
sind, gibt es Schmierstellen, die aufgrund ihrer unterschiedlichen Belastungen
in unterschiedlichen Zeitintervallen abgeschmiert werden müssen.
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Eine
einfache Lösung dieses Problems besteht darin, alle Lagerstellen
gleich häufig abzuschmieren und die Schmierintervalle entsprechend den
Anforderungen des Lagers mit dem kürzesten Schmierintervall
festzulegen. Dadurch wäre eine ausreichende Schmierung
aller Lagerstellen gewährleistet. Allerdings würden
viele Lagerstellen zu häufig geschmiert. Infolgedessen
ist der Schmierstoffverbrauch deutlich höher als erforderlich,
was insbesondere dann nicht akzeptabel ist, wenn die Schmierstoffe
sehr teuer sind. Dies kann beispielsweise bei pharmazeutischen Maschinen
oder Maschinen, die in der Lebensmittelherstellung eingesetzt werden,
der Fall sein. Bei anderen Anwendungen kann austretender Schmierstoff
die Umwelt gefährden.
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Eine
etwas bessere Lösung, die aus dem Stand der Technik bereits
bekannt ist, besteht darin, an den Leitungen, welche die Pumpenelemente
mit den Verbrauchern verbindet, die nur selten geschmiert werden
müssen, ein Wegeventil vorzusehen und dieses Wegeventil
nur dann so zu schalten, dass die Schmierstelle und das Pumpenelement
hydraulisch miteinander verbunden sind, wenn die Schmierstelle auch
tatsächlich geschmiert werden soll. Andernfalls wird das
Wegeventil so geschaltet, dass der von dem Pumpenelement geförderte Schmierstoff
wieder in einen Vorratsbehälter zurückgefördert
wird.
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Nachteilig
an dieser Variante ist, dass auf diese Weise der Schmierstoff unnötig
oft in die Pumpenelemente gesaugt und dort unter hohen Druck gesetzt
wird. Diese Druckerhöhung wirkt sich bei vielen Schmierstoffen
negativ auf die Schmiereigenschaften aus, da aufgrund der Druckerhöhungen
Entmischungen des Schmierstoffs verursacht werden. Außerdem
werden bei dieser Lösung viele Leitungen, Ventile und elektrische
Leitungen benötigt. Daher ist auch diese Lösung
insbesondere bei der Verwendung empfindlicher Schmierstoffe nicht
optimal.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Radialkolbenpumpe bereitzustellen,
welche die im Stand der Technik vorhandenen Nachteile überwindet
und gleichzeitig einfach im Aufbau ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Radialkolbenpumpe
mit mindestens einem Pumpenelement, wobei das mindestens eine Pumpenelement
von einem Exzenterantrieb angetrieben wird, wobei der Exzenterantrieb
eine Exzenterwelle umfasst und wobei die Exzenterwelle einen exzentrisch zu
einer Drehachse der Exzenterwelle angeordneten ersten Exzenterabschnitt
aufweist, dadurch gelöst, dass die Exzenterwelle einen
zweiten Exzenterabschnitt aufweist, dass erster Exzenterabschnitt
und zweiter Exzenterabschnitt axial versetzt zueinander angeordnet
sind, und dass mit dem zweiten Exzenterabschnitt mindestens ein
weiteres Pumpenelement angetrieben wird.
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Dadurch,
dass an der Exzenterwelle zwei Exzenterabschnitte vorgesehen sind,
die jeweils verschiedene Pumpenelemente antreiben, ist ein Freiheitsgrad
bezüglich der Auslegung der Förderleistung der
Pumpenelemente gegeben, so dass beispielsweise durch unterschiedliche
Exzentrizitäten von erstem Exzenterabschnitt und zweitem
Exzenterabschnitt bei sonst baugleichen Pumpenelementen die Fördermenge
der beiden Pumpenelemente verschieden gewählt werden kann.
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Wenn
nun zusätzlich durch die Änderung der Bohrung
der Pumpenelemente die Fördermenge je Förderhub
verändert wird, ist es möglich, dass das erste
Pumpenelement eine beispielsweise um den Faktor 50 höhere
Fördermenge hat als das Pumpenelement, welches vom zweiten
Exzenterantrieb angesteuert wird. Dadurch können in vielen
Anlagen die Schmierstoffmenge exakt an den Bedarf verschiedener
Lagerstellen angepasst werden.
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In
weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass mindestens an dem ersten Exzenterabschnitt eine Exzenterhülse
drehbar gelagert ist, dass Anschlagmittel vorgesehen sind, welche
eine Drehbewegung der Exzenterhülse relativ zu dem Exzenterabschnitt
auf einen Winkel von weniger als 360°, bevorzugt auf einen
Winkel kleiner oder gleich 180°, begrenzen, und dass die
wirksame Exzentrizität der Exzenterhülse durch
eine Drehrichtung der Exzenterwelle gesteuert wird.
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Bei
diesem Ausführungsbeispiel ist es beispielsweise möglich,
die Pumpenelemente, welche vom ersten Exzenterantrieb betätigt
werden, in einer Drehrichtung der Exzenterwelle auszuschalten, so dass
lediglich das oder die Pumpenelemente, die vom zweiten Exzenterabschnitt
angetrieben werden, bei dieser Drehrichtung betätigt werden
und infolgedessen Schmierstoff fördern.
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Wenn
nun auch die vom ersten Exzenterabschnitt angetriebenen Pumpenelemente
fördern sollen, wird lediglich die Drehrichtung der Exzenterwelle geändert
und dadurch eine Förderung aller von der Exzenterwelle
angetriebenen Pumpenelemente erreicht. Dieses Ausführungsbeispiel
hat den großen Vorteil, dass nicht nur unterschiedliche
Fördermengen, sondern auch unterschiedliche Schmierintervalle
mit Hilfe einer Radialkolbenpumpe realisiert werden können.
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Des
Weiteren ist gewährleistet, dass die Pumpenelemente immer
nur dann aktiv sind, wenn tatsächlich eine Förderung
von Schmierstoff zu den zu versorgenden Lagerstellen erfolgen soll.
Infolgedessen wird der Schmierstoff nicht öfters als unbedingt
nötig in den Pumpenelementen unter einen vergleichsweise
hohen Druck gesetzt, so dass die Gefahr von Entmischungen und daraus
resultierend verschlechterten Schmiereigenschaften des Schmierstoffs
nicht gegeben ist.
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Auch
ist es nicht erforderlich, ein gesteuertes Wegeventil vorzusehen,
so dass sich die Baukosten und die Steuerung vereinfacht. Bei der
erfindungsgemäßen Radialkolbenpumpe ist lediglich
ein Steuergerät erforderlich, welches bedarfsweise die
Drehrichtung des Antriebsmotors ändert, was nahezu keinen
technischen Aufwand erfordert.
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Durch
die erfindungsgemäße Kombination einer Exzenterwelle
mit einem Exzenterabschnitt und einer Exzenterhülse ist
es möglich, den Hub der Exzenterhülse in Abhängigkeit
der Drehrichtung der Exzenterwelle zu verändern. Dies ist
darauf zurückzuführen, dass in einer ersten Drehrichtung
der Exzenterwelle sich die Exzentrizität des Exzenterabschnittes
und die Exzentrizität der Exzenterhülse addieren, während
sie sich in der entgegengesetzten Drehrichtung subtrahieren. Dies
bedeutet auch, dass sich die genannten Exzentrizitäten
in einer Drehrichtung aufheben können, so dass eine Nullförderung
des von den der Exzenterwelle angetriebenen Pumpenelements einstellt.
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Wenn
die Drehrichtung der Exzenterwelle umgekehrt wird, addieren sich
die Exzentrizitäten des Exzenterabschnittes und der Exzenterhülse,
so dass der gewünschte Förderhub der Pumpenelemente
erreicht wird. Bei dieser konstruktiven Auslegung hat der schaltbare
Exzenterantrieb die Funktion eines einfachen Freilaufs, wobei er
jedoch fertigungstechnisch sehr viel einfacher realisierbar ist
als herkömmliche Freiläufe.
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Wenn
die Exzentrizitäten des Exzenterabschnitts und der Exzenterhülse
nicht gleich groß sind, ist es möglich, in einer
ersten Drehrichtung einen ersten Förderhub einzustellen
und durch Wechseln der Drehrichtung der Exzenterwelle den Förderhub
zu verändern. Dadurch ist es möglich, bei gleicher
Drehzahl der Exzenterwelle, unterschiedliche Fördermengen
der von der Exzenterwelle angetriebenen Pumpenelemente zu realisieren.
Im Ergebnis ist der schaltbare Exzenterantrieb somit zur Fördermengenregelung
geeignet.
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Um
zu gewährleisten, dass in beiden Drehrichtungen der Exzenterwelle
die Exzenterhülse eine definierte Position relativ zum
Exzenterabschnitt der Exzenterwelle einnimmt, sind erfindungsgemäß Anschlagmittel
vorgesehen, welche die Drehung der Exzenterhülse relativ
zu dem Exzenterabschnitt begrenzen.
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Vorteilhafterweise
können die Anschlagmittel einen Stift und eine mit dem
Stift zusammenwirkende kreisbogenförmige Nut oder einen
mit dem Stift zusammenwirkenden Absatz umfassen.
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Dadurch
ist es auf einfachste Weise erreichbar, dass die Exzenterhülse
in einer ersten Position relativ zum Exzenterabschnitt von dem Exzenterabschnitt
mitgenommen wird, wenn die Exzenterwelle in eine erste Drehrichtung
angetrieben wird.
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Des
Weiteren kann dadurch auf einfachste Weise erreicht werden, dass
die Exzenterhülse eine zweite Position relativ zum Exzenterabschnitt
einnimmt, wenn die Exzenterwelle in entgegengesetzter Richtung angetrieben
wird.
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Alternativ
ist es selbstverständlich auch möglich, dass die
Anschlagmittel eine Klaue, wie sie von einer Klauenkupplung bekannt
sind, umfassen, die mit einer kreisbogenförmigen Nut oder
einem Absatz zusammenwirkt.
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Dabei
ist erfindungsgemäß sowohl möglich den
Stift oder die Klaue an der Exzenterwelle zu befestigen und die
kreisbogenförmige Nut in der Exzenterhülse vorzusehen.
In gleicher Weise ist es möglich, die kreisbogenförmige
Nut oder den Absatz in der Exzenterwelle vorzusehen und den Stift
oder die Klaue an der Exzenterhülse anzuordnen.
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Je
nach Anwendungsfall kann es vorteilhaft sein, dass die Exzentrizität
des Exzenterabschnitts gleich groß wie die Exzentrizität
der Exzenterhülse ist. Alternativ ist es aber auch möglich,
dass die Exzentrizität des Exzenterabschnitts kleiner oder
größer als die Exzentrizität der Exzenterhülse
ist.
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Der
erfindungsgemäße schaltbare Exzenterantrieb ist
besonders geeignet, zur Erzeugung einer oszillierenden Bewegung,
insbesondere zum Antrieb einer Radialkolbenpumpe.
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Des
Weiteren ist es erfindungsgemäß möglich,
dass die Exzenterwelle mit einem weiteren Verbraucher, insbesondere einem
Rührflügel eines Rührwerks, gekoppelt
ist. Dadurch ist es möglich, bei Antrieb der Exzenterwelle
in einer ersten Drehrichtung sowohl den Rührflügel
als auch die Radialkolbenpumpe anzutreiben und bei Änderung
der Drehrichtung der Exzenterwelle nur den Rührflügel
anzutreiben bei gleichzeitiger Nullförderung der Radialkolbenpumpe.
Dies kann erfindungsgemäße ohne schaltbare Kupplung
zwischen Exzenterwelle und Radialkolbenpumpe erfolgen, was erhebliche
Vorteile bezüglich Fertigungs- und Montageaufwand sowie Herstellungskosten
mit sich bringt.
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Weitere
Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der
nachfolgenden Zeichnung, deren Beschreibung und den Patentansprüchen
entnehmbar. Alle in der Zeichnung, deren Beschreibung und den Patentansprüchen
beschriebenen Merkmale können sowohl einzeln als auch in
beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich sein.
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Zeichnung
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Es
zeigen:
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1 ein
erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Radialkolbenpumpe mit mehreren Pumpenelementen,
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1 ein
zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Radialkolbenpumpe mit schaltbarem Exzenterantrieb,
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3 eine
Seitenansicht eines schaltbaren Exzenterantriebs und
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4 und 5 Schnitte
entlang der Linie A-A durch den schaltbaren Exzenterantrieb.
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Beschreibung der Ausführungsbeispiele
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In 1 ist
ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Radialkolbenpumpe dargestellt. Über einen Getriebemotor 25 wird
eine in einem Pumpengehäuse 1 drehbar gelagerte
Exzenterwelle 3 angetrieben. Die Exzenterwelle 3 weist
einen ersten Exzenterabschnitt 7 und einen zweiten Exzenterabschnitt
(8) auf. Der erste Exzenterabschnitt 7 hat eine
erste Exzentrizität e1; während
der zweite Exzenterabschnitt 8 eine zweite Exzentrizität
e2 aufweist.
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Erste
Exzentrizität e1 und zweite Exzentrizität
e2 sind bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel
voneinander verschieden, so dass – gleiche Bauart der Pumpenelemente 27a und 27b vorausgesetzt – die
Fördermengen beider Pumpenelemente 27a, 27b vorausgesetzt – voneinander
verschieden ist. Somit kann durch die Bemessung der Exzentrizitäten
e1 und e2 eine einfache
und zuverlässige Anpassung der Radialkolbenpumpe an verschiedenste Einsatzzwecke
vorgenommen werden.
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Selbstverständlich
steht mit der Bohrung der Pumpenelemente 27a, 27b noch
ein weiterer Parameter zur Verfügung, um die Fördermengen
der Pumpenelemente 27a, 27b optimal an den Anwendungsfall
anzupassen.
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Bei
dem in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist
im Bereich des ersten Exzenterabschnitts 7 ein schaltbarer
Exzenterantrieb mit einer Exzenterhülse 9 vorgesehen.
Die Exzenterhülse 9 treibt den Kolben (nicht dargestellt)
des Pumpenelements 27b an.
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An
dem dem Getriebemotor 25 abgewandten Ende der Exzenterwelle 3 ist
eine Kappe 28 vorhanden, die dazu dient, einen Rührflügel 29 eines
in seiner Gesamtheit mit dem Bezugszeichen 31 bezeichneten
Rührwerks anzutreiben. Es versteht sich von selbst, dass
die Kappe 28 koaxial zur Drehachse 5 der Exzenterwelle
angeordnet ist, so dass der oder die Rührflügel 29 eine
Kreisbahn beschreiben, die konzentrisch zur Drehachse 5 verläuft.
Die Funktionsweise des schaltbaren Exzenterantriebs wird weiter
unten im Zusammenhang mit den 3 bis 5 detailliert
beschrieben.
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Die
in 2 dargestellte Anordnung ist besonders vorteilhaft,
wenn die Pumpenelemente 27a und 27b unterschiedlich
häufig fördern sollen. So gibt es beispielsweise
an komplexen Maschinen manche Lagerstellen, die alle 10 Stunden
geschmiert werden müssen, während andere Lagerstellen
der gleichen Maschine nur alle 90 Stunden geschmiert werden müssen.
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Für
diesen beispielhaften Anwendungsfall werden die Lagerstellen, welche
alle 10 Stunden geschmiert werden müssen, vom Pumpenelement 27a mit
Schmierstoff versorgt. Die Lagerstellen, welche alle 90 Stunden
geschmiert werden müssen, werden vom Pumpenelement 27b mit
Schmierstoff versorgt.
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Der
Getriebemotor 25 wird nun während der ersten 8
Schmiervorgänge – entsprechend 8 mal 10 Betriebsstunden
der zu schmierenden Maschine – von einer nicht dargestellten
Steuerung so angesteuert, dass der schaltbare Exzenterantrieb am
ersten Exzenterabschnitt 7 nicht aktiv ist und somit nur
das Pumpenelement 27a Schmierstoff fördert.
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Nach 90 Betriebstunden
wird der Getriebemotor 25 so angesteuert, das sich die
Drehrichtung der Exzenterwelle 3 gegenüber den
vorherigen acht Ansteuerungen umkehrt. Durch diese einfache Drehrichtungsumkehr
wird der schaltbare Exzenterantrieb am ersten Exzenterabschnitt 7 aktiv,
so dass zusätzlich zu dem Pumpenelement 27a nun
auch das Pumpenelement 27b Schmierstoff fördert.
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Dadurch
ist es auf einfache Weise möglich, eine bedarfsgerechte
Schmierstoffversorgung auch bei unterschiedlichsten Schmierintervallen
von zum Beispiel 10 h und 90 h zu gewährleisten. Besonders vorteilhaft
ist dabei auch, dass der Schmierstoff erst dann gefördert
und unter Druck gesetzt wird, wenn er benötigt wird. Durch
häufiges unter Druck setzen von Schmierstoff, kann es nämlich
zu Entmischungen kommen, was sich naturgemäß negativ
auf die Eigenschaften des Schmierstoffs auswirkt.
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Unabhängig
von der Drehrichtung der Exzenterwelle 3 wird der in dem
Rührwerk 31 befindliche Schmierstoff mit jeder
Drehung der Exzenterwelle 3 durch den Rührflügel 29 gerührt
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In 3 ist
ein Längsschnitt durch ein Gehäuse 1,
das beispielsweise ein Pumpengehäuse einer Radialkolbenpumpe
sein kann, dargestellt. In dem Gehäuse 1 ist eine
Exzenterwelle 3 drehbar gelagert. Eine Drehachse der Exzenterwelle 3 ist
in 1 mit dem Bezugszeichen 5 versehen. Die
Exzenterwelle 3 weist einen Exzenterabschnitt 7 auf. Die
Exzentrizität des Exzenterabschnitts 7 bezüglich der
Drehachse 5 ist in 1 mit e1 bezeichnet. An dem Exzenterabschnitt 7 der
Exzenterwelle 3 ist eine Exzenterhülse 9 drehbar
gelagert.
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Die
Exzenterhülse 9 hat eine kreisförmige Außenkontur,
wie sich beispielsweise aus den 4 und 5 ergibt.
Exzentrisch zu einer Mittelachse 11 der Exzenterhülse 9 ist
eine Bohrung 13 in der Exzenterhülse 9 vorhanden.
Die Bohrung 13 hat den gleichen Durchmesser wie der erste
Exzenterabschnitt 7 der Exzenterwelle 3 und dient
als Lagerung der Exzenterhülse 9 auf dem ersten
Exzenterabschnitt 7. Die Exzentrizität der Bohrung 13 relativ
bezüglich der Mittelachse 11 der Exzenterhülse 9 ist
in 3 mit e3 bezeichnet. In
der in 3 dargestellten Position addieren sich die Exzentrizität
e1 des Exzenterabschnitts 7 und
die Exzentrizität e3 der Exzenterhülse 9.
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In
der Exzenterwelle 3 ist ein Stift 15 vorgesehen,
der in eine kreisbogenförmige Nut 17 in der Exzenterhülse 9 eingreift.
Die Nut 17 verläuft konzentrisch zu der Bohrung 13 in
der Exzenterhülse 9 und umfasst einen Winkel von
etwa 180°. Die Nut 17 und der Stift 15 haben
die Funktion einer Drehwinkelbegrenzung und eines Anschlags und
sorgen dafür, dass die Exzenterhülse 9 nur
um einen bestimmten Winkel relativ zu dem Exzenterabschnitt 7 drehbar ist.
Des Weiteren kann mit Hilfe des Stifts 15 und der Nut 17 ein
Drehmoment zwischen Exzenterwelle 3 und Exzenterhülse 9 übertragen
werden.
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Sobald
nämlich das Ende der Nut 17 in Anlage an den Stift 15 gelangt,
wird die Relativbewegung zwischen der Exzenterwelle 3 und
der Exzenterhülse 9 beendet und es wird Drehmoment
von der Exzenterwelle 3 auf die Exzenterhülse 9 übertragen.
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Wenn
nun beispielsweise ein Kolben 19 einer Radialkolbenpumpe
am Außendurchmesser der Exzenterhülse 9 aufliegt
und durch eine nicht dargestellte Feder in Anlage an der Exzenterhülse 9 gehalten
wird, kann der Kolben 19 einer Radialkolbenpumpe durch
Drehen der Exzenterwelle 3 in eine oszillierende Bewegung
versetzt werden.
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In 4 ist
ein Schnitt entlang der Linie A-A gemäß 3 dargestellt,
wobei die Exzenterwelle 3 entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht
wird. In dieser Darstellung ist die kreisbogenförmige Nut 17 gut sichtbar.
Bei der in 4 durch einen Pfeil 21 dargestellten
Drehrichtung entgegen dem Uhrzeigersinn, arretiert der Stift 15 die
Exzenterhülse 9 relativ zur Exzenterwelle 3 in
der in 2 dargestellten Position. Gleichzeitig wird das
Antriebsdrehmoment von der Exzenterwelle 3 auf die Exzenterhülse 9 übertragen.
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Bei
jeder Umdrehung der Exzenterwelle 3 führt der
Kolben 19 eine oszillierende Bewegung, die durch einen
Doppelpfeil 23 angedeutet ist, aus. Dabei beträgt
der Hub H des Kolbens 19 (H = 2 × (e1 + e3).
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Bei
dem in 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel
ist die Exzentrizität e1 des Exzenterabschnitts 9 gleich
groß wie die Exzentrizität e3 der
Exzenterhülse 9. Dies muss jedoch nicht immer so
sein.
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Wenn
die Drehrichtung der Exzenterwelle umgedreht wird, wie dies in 5 dargestellt
ist, wandert der Stift 15 an das entgegengesetzte Ende der
Nut 17. Infolgedessen dreht sich die Exzenterhülse 9 um
180° relativ zu der Exzenterwelle 3 mit dem Ergebnis,
dass sich die Exzentrizität e1 des
Exzenterabschnitts 7 und die Exzentrizität e3 der Exzenterhülse 9 subtrahieren
(H = 2 × (e1 – e3))
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Weil
bei dem in den 3 bis 5 dargestellten
Ausführungsbeispiel e1 = e3 ist, ist die Exzenterhülse 9 in
der in 5 dargestellten Stellung konzentrisch zu der Drehachse 5 der
Exzenterwelle 3, so dass keine Exzentrizität an
der Kontaktfläche zwischen Exzenterhülse 9 und
Kolben 19 auftritt und der Exzenterantrieb deaktiviert
ist, weil der Hub H = 0 ist. In Folge dessen führt der
Kolben 19 trotz einer Drehung der Exzenterwelle 3 keine
oszillierende Bewegung aus.
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Mit
anderen Worten: In der in 5 dargestellten
Position der Exzenterhülse 9 relativ zur Exzenterwelle 3 fallen
die Drehachse 5 der Exzenterwelle 3 und die Mittelachse 11 der
Exzenterhülse 9 zusammen.
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Bei
dieser konstruktiven Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Exzenterantriebs ist dessen Funktion mit der eines Freilaufs vergleichbar.
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Es
versteht sich von selbst, dass es auch möglich ist, die
Exzentrizitäten e1 und e3 voneinander verschieden zu machen, so dass
in Abhängigkeit der Drehrichtung der Exzenterwelle zwei
verschieden große Hübe des Kolbens 19 erreicht
werden. Im einen Fall gilt dann für den Hub des Kolbens 19 (Hub
= 2 × (e1 + e3),
während bei der anderen Drehrichtung gilt Hub = 2 × (e1 – e3)).
Diese konstruktive Ausgestaltung kann dazu genutzt werden, um die
Fördermenge der Radialkolbenpumpe bei konstanter Drehzahl durch Ändern
der Drehrichtung zu verändern.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102005048567
B3 [0001]