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Die
Erfindung betrifft ein im Gehörgang
eines Benutzers tragbares Hörhilfegerät mit einer
Rückholhilfe
zum Herausziehen des Hörhilfegerätes aus
dem Gehörgang
und einem Schaltmittel mit einer manuell betätigbaren Betätigungseinrichtung
zum Ein- und/oder Ausschalten des Hörhilfegerätes, wobei die Rückholhilfe
als Betätigungseinrichtung
des Schaltmittels ausgebildet ist und wobei das Hörhilfegerät ein Leuchtmittel
zum Anzeigen des ein- oder ausgeschalteten Zustandes des Hörhilfegerätes umfasst.
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Aus
der Patentschrift
DE
195 07 168 C2 ist ein programmierbares, im Gehörgang eines
Benutzers tragbares Hörhilfegerät bekannt,
dass zum Herausziehen des Hörhilfegerätes aus
dem Gehörgang eine
Rückholhilfe
aufweist.
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Aus
der Patentschrift
DE
42 15 711 C3 ist ein in dem Ohr tragbares Hörhilfegerät mit einer
Rückholhilfe
zum Herausziehen des Hörhilfegeräts aus dem
Gehörgang
bekannt, bei dem die Rückholhilfe auch
als manuelle Betätigungseinrichtung
zum Ein- und Ausschalten des Hörhilfegerätes vorgesehen
ist.
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Ebenso
offenbart auch die Patentschrift
US 7,010,137 B1 ein In-dem-Ohr-tragbares
Hörhilfegerät mit einer
Rückholhilfe,
die ebenfalls als Schaltmittel zum Ein- oder Ausschalten des Hörhilfegerätes geeignet
ist.
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Aus
der Patentschrift
US 5,708,725 geht
ein schnurloser Kopfhörer
hervor, der mittels eines Schalters ein- und ausgeschaltet werden
kann. Der Kopfhörer
weist ferner eine Leuchtdiode auf, die je nach Zustand des Schalters
leuchtet oder nicht.
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Ferner
ist es bei in dem Ohr tragbaren Hörhilfegeräten mit einer Batterie zur
Spannungsversorgung üblich,
einen manuell betätigbaren
Batteriefachdeckel zum Ein- und Ausschalten des Hörhilfegerätes zu verwenden.
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Damit
in dem Ohr tragbare Hörhilfegeräte in den
Gehörgang
eines Benutzers eingeführt
werden können,
ist eine sehr kleine Bauform erforderlich. Bedienelemente, wie beispielsweise
der Batteriefachdeckel zum Ein- oder Ausschalten des betreffenden Hörhilfegerätes, haben
daher sehr geringe Abmessungen, was eine manuelle Betätigung für den Benutzer
erschwert. Darüber
hinaus kommt es nicht selten vor, dass nach der Benutzung eines
Hörhilfegerätes das
Ausschalten vergessen wird. Da Batterien für Hörhilfegeräte ohnehin i. d. R. nur eine
verhältnismäßig kurze
Betriebsdauer (wenige Tage) erlauben, wirkt es sich besonders negativ
aus, wenn das Ausschalten vergessen wird.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, die Bedienung eines in dem Ohr
tragbaren Hörhilfegerätes zu verbessern
und zu erleichtern.
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Diese
Aufgabe wird durch ein in dem Gehörgang eines Benutzers tragbares
Hörhilfegerät mit den
Merkmalen gemäß Patentanspruch
1 gelöst.
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Die
Rückholhilfe
eines in dem Gehörgang tragbaren
Hörhilfegerätes gemäß der Erfindung
wird auch als manuell betätigbare
Betätigungseinrichtung eines
Schaltmittels zum Ein- und Ausschalten des Hörhilfegerätes verwendet. Sobald an der
Rückholhilfe
gezogen wird, beispielsweise beim Herausziehen des Hörhilfegerätes aus
dem Gehörgang,
wird wenigstens ein elektrischer Kontakt geöffnet und das Hörhilfegerät dadurch
ausgeschaltet. Die Betätigung des
Batteriefachs zum Ein- oder Ausschalten des betreffenden Hörhilfegerätes erübrigt sich
dadurch. Das bei bisherigen Hörhilfegeräten erforderliche
Ausschalten nach dem Herausnehmen aus dem Ohr ist nicht mehr erforderlich
und kann daher auch nicht mehr vergessen werden. Dies schont die
verwendete Spannungsquelle.
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Vorteilhaft
ist die Rückholhilfe
eines erfindungsgemäßen Hörhilfegerätes fadenartig
ausgebildet und weist eine gewisse Steifigkeit auf, so dass die Rückholhilfe
zumindest geringfügig
auch wieder in das Gehäuse
des betreffenden Hörhilfegerätes hineingeschoben
werden kann. Durch das Hineinschieben wird der zuvor beim Herausziehen
geöffnete Kontakt
wieder geschlossen und damit das Hörhilfegerät eingeschaltet. Das mittels
der Rückholhilfe
in den Gehörgang
des Benutzers eingeführte
Hörhilfegerät ist damit
nach dem Einführen
bereits eingeschaltet.
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Die
Rückholhilfe
ist so ausgestaltet, dass sie leicht mit zwei Fingern einer Hand
gefasst werden kann. Dadurch wird die Betätigung des mit der Rückholhilfe
verbundenen Schaltmittels sehr einfach.
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Dem
Benutzer wird der augenblickliche Zustand des Hörhilfegerätes (ein- oder ausgeschaltet) vorteilhaft
durch optische Mittel angezeigt. Z. B. können in dem Teilbereich der
Rückholhilfe,
der in das Gehäuse
hineingeschoben werden kann, farbige Markierungen, beispielsweise
in Form eines roten Ringes, an der Rückholhilfe angebracht sein.
Beispielsweise signalisiert ein an dem betreffenden Ende der Rückholhilfe
sichtbarer, roter Ring dem Benutzer, dass die Rückholhilfe herausgezogen und
damit das Hörhilfegerät ausgeschaltet
ist. Beim Einschalten des Hörhilfegerätes verschwindet
der rote Ring in dem Gehäuse
des Hörhilfegerätes, woraus der
Benutzer erkennen kann, dass das Hörhilfegerät eingeschaltet ist.
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Das
erfindungsgemäße Hörhilfegerät umfasst
Leuchtmittel zum Erkennen des jeweiligen Zustandes. Diese sind insbesondere
bei schlechten Lichtverhältnissen
besser zu erkennen als farbige Markierungen. Vorteilhaft erzeugen
die Leuchtmittel nach jedem Ein- oder Ausschalten kurzzeitig ein
von dem Benutzer wahrnehmbares Lichtsignal. Das Lichtsignal ist
vorzugsweise am äußeren Ende
der Rückholhilfe
wahrnehmbar, so dass es der Benutzer auch bei getragenem Hörhilfegerät, beispielsweise beim
Blick in einen Spiegel, erkennen kann.
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Die
Erfindung ist insbesondere bei Hörhilfegeräten von
Vorteil, bei denen die Spannungsquelle als wiederaufladbarer Akkumulator
ausgebildet ist. Da dieser vorteilhaft permanent in dem Hörhilfegerät verbleibt,
kann – in
Verbindung mit der Erfindung – auf
ein manuell betätigbares
Batteriefach zum Austausch der Spannungsquelle und zum Ein- und
Ausschalten des Hörhilfegerätes völlig verzichtet
werden. Der Aufbau des Hörhilfegerätes wird
hierdurch im Bereich der Faceplate erheblich vereinfacht.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Dabei
zeigen:
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1 ein
in dem Ohr tragbares Hörhilfegerät mit einer
Rückholhilfe
nach dem Stand der Technik,
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2 einen
Teilbereich eines in dem Ohr tragbares Hörhilfegerät mit einer erfindungsgemäß ausgebildeten
Rückholhilfe
im eingeschalteten Zustand und
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3 das
Hörhilfegerät gemäß 2 im ausgeschalteten
Zustand.
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1 zeigt
im vereinfachten Schnittbild ein in dem Ohr und insbesondere vollständig im
Gehörgang
des Ohrs eines Benutzers tragbares Hörhilfegerät 1 gemäß dem Stand
der Technik. Dieses umfasst ein Gehäuse 2, das an seiner
bei getragenem Hörhilfegerät 1 dem
Trommelfell des Benutzers abgewandten Gehäuseseite durch eine sogenannte
Faceplate 3 geschlossen ist. In dem Gehäuse 2 sind Hörhilfegerätekomponenten
wie ein Mikrofon 4 mit einer Schalleintrittsöffnung 5,
ein Signalverarbeitungsprozessor 6, ein Hörer 7 mit
einer Schallauslassöffnung 8 sowie
eine Spannungsquelle 10 angeordnet.
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Das
Mikrofon 4 nimmt über
die Schalleintrittsöffnung 5 ein
akustisches Eingangssignal auf und wandelt dieses in ein elektrisches
Eingangssignal, das dem Signalprozessor 6 zugeführt wird.
Nach einer frequenzabhängigen
Verarbeitung und Verstärkung
des elektrischen Eingangssignals wird das resultierende elektrische
Ausgangssignal einem Hörer 7 zugeführt, der
das elektrische Ausgangssignal in ein akustisches Ausgangssignal
wandelt und über die
Schallauslassöffnung 8 in
den Gehörgang
des Benutzers abgibt. Zum Ein- und Ausschalten verfügt das Hörhilfegerät 1 über einen
manuell betätigbaren Schalter 9.
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Das
Hörhilfegerät 1 gemäß dem Ausführungsbeispiel
ist mit einer fadenartig ausgebildeten Rückholhilfe 11 versehen,
mit der das tief in den Gehörgang
eines Benutzers einführbare
Hörhilfegerät 1 wieder
aus dem Gehörgang
herausgezogen werden kann. Die Rückholhilfe 11 ist
an ihrem Ende mit einer kugelförmigen
Handhabe 15 versehen, die das Ergreifen der Rückholhilfe 11 durch
den Benutzer erleichtert.
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Die 2 und 3 zeigen
ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung. Dargestellt ist jeweils ein Teilbereich eines Hörhilfegerätes mit
einer erfindungsgemäß ausgebildeten
Rückholhilfe 11'.
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In
dem Ausführungsbeispiel
wirkt die Rückholhilfe 11' direkt auf
zwei mit einer Leiterplatte 18 verbundene Kontaktfedern 12 ein,
durch die zum Ein- und Ausschalten des betreffenden Hörhilfegerätes ein
elektrischer Kontakt geschlossen bzw. geöffnet werden kann. Zum Öffnen und
Schließen
des durch die Kontaktfedern 12 gebildeten Kontaktes weist
die Rückholhilfe 11' an ihrem innerhalb
des Hörhilfegerätegehäuses befindlichen
Ende eine Verdickung 13 auf, die beim Anziehen an der Rückholhilfe 11' die Kontaktfedern 12 auseinanderdrückt. Damit
die Rückholhilfe 11' nur begrenzt
aus dem Gehäuse
gezogen werden kann, weist sie zusätzlich eine Verdickung 14 auf,
die einen Anschlag beim Herausziehen der Rückholhilfe 11' aus dem Gehäuse des
Hörhilfegerätes bildet.
Damit die Rückholhilfe 11' leicht mit zwei
Fingern gegriffen werden kann, weist sie weiterhin an ihrem außerhalb
des Gehäuses
liegenden Ende eine kugelförmige
Handhabe 15' auf.
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An
der Rückholhilfe 11' gemäß dem Ausführungsbeispiel
ist eine rote Markierung 16 angebracht, die im ausgeschalteten
Zustand des Hörhilfegerätes von
außen
sichtbar ist und im eingeschalteten Zustand des Hörhilfegerätes in der
Faceplate 3' verschwindet,
so dass der Schaltzustand des betreffenden Hörhilfegerätes (ein- oder ausgeschaltet)
von dem Benutzer leicht von außen
erkannt werden kann.
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Um
den augenblicklichen Zustand des Hörhilfegerätes (ein- oder ausgeschaltet)
auch bei schlechten Lichtverhältnissen
erkennen zu können, umfasst
das Hörhilfegerät gemäß dem Ausführungsbeispiel
ferner Leuchtmittel in Form einer LED 17, die beispielsweise
nach jedem Schaltvorgang kurzzeitig, für die Dauer einiger weniger
Sekunden, ein Lichtsignal abgibt. Zum Unterscheiden des eingeschalteten von
dem ausgeschalteten Zustand können
unterschiedliche Lichtsignale, zum Beispiel kur ze bzw. lange Impulse,
unterschiedliche Farben etc verwendet werden. Damit die Lichtsignale
gut von außen sichtbar
sind, ist die Rückholhilfe 11' als Lichtleiter ausgebildet,
so dass in Verbindung mit der LED 17 die Handhabe 15' zum Leuchten
gebracht werden kann. Alternativ könnte die LED 17 auch
direkt in der Handhabe 15' angeordnet
sein.
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2 zeigt
das betreffende Hörhilfegerät in eingeschaltetem
Zustand. In diesem Schaltzustand sind die Kontaktfedern 12 nicht
durch die Verdickung 13 auseinandergedrückt, so dass der elektrische Kontakt
und damit der Stromkreis über
die Kontaktfedern 12 geschlossen ist. In diesem Schaltzustand sind
die elektronischen Komponenten des Hörhilfegerätes mit der Spannungsquelle
verbunden und das Hörhilfegerät ist eingeschaltet.
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Vorteilhaft
wirken die Kontaktfedern 12 mit der Verdickung 13 derart
zusammen, dass die Rückholhilfe 11' beim Hineinschieben
in das Hörhilfegerätegehäuse im letzten
Abschnitt des Schiebeweges eine Kraft auf die Aufziehhilfe 11' in Einschubrichtung ausüben. Dies
wird beispielsweise durch eine kugelförmige oder halbkugelförmige Ausgestaltung
der Verdickung 13 erreicht. Dadurch werden sowohl eine Erleichterung
beim Einschieben der Rückholhilfe 11' in das Gehäuse sowie
ein sicherer Schaltkontakt im eingeschalteten Zustand des Hörhilfegerätes mittels der
Kontaktfedern 12 erreicht. Umgekehrt muss beim Herausziehen
der Rückholhilfe 11' zunächst eine
verhältnismäßig große äußere Kraft
aufgebracht werden, bis die Kontaktfedern 12 auseinandergedrückt und
damit der Kontakt geöffnet
wird. Insgesamt wird damit ein versehentliches Ein- oder Ausschalten
des Hörhilfegerätes unterbunden.
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Die
zum Ein- oder Ausschalten und damit zur Betätigung des Schalters erforderliche
Kraft kann durch die Federkraft der Kontaktfedern 12 eingestellt werden.
Zusätzlich
können
zum Einstellen der zur Betätigung
des Schalters erforderlichen Kraft weitere Mittel vorhanden sein,
z. B. halbkugelförmige
Ausbuchtungen der Kontaktfedern 12, in denen die Verdickung 13 verrastet
(nicht dargestellt). Durch die Tiefe dieser Ausbuchtungen lässt sich
die zur Betätigung
des Schalters erforderliche Kraft zusätzlich einstellen. Um einen
Schaltvorgang auszulösen,
muss dann zunächst
eine relativ große
Kraft bei der Betätigung
der Rückholhilfe 11' aufgebracht
werden, so dass ein versehentliches Ein- oder Ausschalten des Hörhilfegerätes weitgehende
ausgeschlossen werden kann.
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Vorzugsweise
ist die Rückholhilfe 11' zumindest in
einem Teilabschnitt elastisch verformbar, damit sie keine unangenehmen
Druckstellen verursacht, wenn sie an der Gehörgangswand des Benutzers anliegt.
Dennoch verfügt
sie über
eine gewisse Steifigkeit, so dass ein zuverlässiges Hineinschieben der Rückholhilfe 11' in das Gehäuse des
Hörhilfegerätes möglich ist.
Der Schiebeweg der Rückholhilfe 11' gegenüber dem
Gehäuse
des Hörhilfegerätes beim
Einschieben bzw. Herausziehen ist dabei vorzugsweise verhältnismäßig kurz,
z. B. im Bereich weniger Millimeter. Dadurch wird gewährleistet,
dass die Auszugshilfe 11' auch
in ihrem in das Gehäuse
hingeschobenen Zustand noch weit genug aus dem Gehäuse herausragt,
beispielsweise ca. 2 cm, damit sie auch in dem in den Gehörgang eines
Benutzers eingesetzten Zustand noch weit genug aus dem Gehörgang herausragt,
um mit den Fingern oder einem geeigneten Werkzeug gegriffen werden
zu können.