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Aufgrund
der hohen Aufprallkräfte,
die bei einigen Stanzpress-Betriebsschritten auftreten, können verschiedene
mechanische Elemente der Presse vorzeitig versagen. Bspw. werden,
falls angenommen wird, dass die Lebenserwartung einer Presse 5 Jahre
auf Basis bestimmter Produktionszahlen von Stanzteilen beträgt, ein
oder mehrere der Pressekomponenten nach nur ein oder zwei Jahren
ausfallen, die fallen vorzeitig aus. Dies kann zu beträchtlichen
Ausfallzeiten und Gewinnverlust führen. Vorzeitiger Ausfall von
Pressenkomponenten kann besonders dann auftreten, wenn eine ältere Presse
nachgerüstet
wird, um Stanzschritte mit größeren Aufprallkräften, als
bei den ursprünglichen
Formparametern vorgesehen, durchzuführen.
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1 zeigt
ein Beispiel einer doppelt wirkenden Presse 10 des Typs,
der von der Stanzindustrie lange Jahre eingesetzt wurde. Die Presse 10 umfasst ein
Kopfstück 12 und
einen Pressentisch 14, die auf einem Fundament 16 abgestützt sind.
Die Presse 10 ist als Doppel-Aktions-Presse bekannt, da
ein Werkstückhalterschlitten 18 in
einem ersten Betriebsschritt nach unten bewegt wird, wobei er den
oberen Abschnitt 20 eines Werkstückhalters 22 mitzieht.
Der obere Abschnitt 20 des Werkstückhalters 22 hält ein Werkstück 24 zwischen
sich und dem unteren Abschnitt 26 des Werkstückhalters 22.
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Wie
in 1 gezeigt, ist der untere Abschnitt 26 des
Werkstückhalters 22 fest
mit dem Pressentisch 14 verbunden, so dass wenig Aufprall
entsteht, wenn der obere Abschnitt 20 mit dem Werkstück 24 in
Eingriff kommt. Nachdem das Werkstück 24 sicher zwischen
den oberen und unteren Abschnitten 20, 26 des
Werkstückhalters 22 eingeklemmt
ist, wird ein Zugschlitten 28 betätigt und nach unten bewegt,
wobei er einen Teil der Form oder Obertisch 30 mitnimmt.
Der Obertisch 30 kontaktiert das Werkstück 24, zieht es in
einen anderen Abschnitt der Form oder den Untertisch 32.
Wieder ist der Aufprall dier Aktion nicht sehr hoch, da die Bewegung nur
den Obertisch 30, der das bereits befestigte Werkstück 24 in
dem Untertisch 32 zieht, ist.
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Am
Kopfstück 12 ist
ein Kniehebelantrieb 34 aus Flugrädern, Zahnrädern und anderen Elementen befestigt,
wobei deren Bezugszeichnung in 1 aus Klarheitsgründen entfernt
wurden. Eine Schlittenverbindungsstange 36 verbindet den
Kniehebelantrieb 34 mit dem Zugschlitten 28. In ähnlicher
Weise verbindet eine Werkstückhalterverbindungsstange 38 den
Kniehebelantrieb 34 mit dem Werkstückhalterschlitten 18.
Ein in Phantomdarstellung in 1 dargestellter
Motor 40 kann eingesetzt werden, dem Kniehebelantrieb 34 mechanische
Energie zu liefern.
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Wenn
die Presse 10 in 1 als doppel-wirkende
Presse betrieben wird, können
die Elemente der Presse 10 jeweils eine echte Lebensdauer
haben, die im wesentlichen mit ihrer Lebenserwartung zusammenfällt. Ein
Nachteil der Konfigurierung der Presse 10 besteht darin,
dass die Orientierung des Werkstücks 24 für zusätzliche
Betriebsschritten, die durchgeführt
werden müssen,
umgekehrt sein kann. So können,
wie weiter unten detaillierter beschrieben, doppelt-wirkende Pressen,
wie die Presse 10, als einzeln wirkende Presse umgerüstet werden,
mit umgekehrter Orientierung des Werkstücks.
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Obwohl
dies schnellere Übertragung
und zusätzliche
Betriebsschritte am Werkstück
erleichtert, kann dies auch zu größerem Aufprall und vorzeitigem Versagen
von Pressenkomponenten führen.
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So
besteht ein Bedürfnis
an einer Überwachungseinrichtung
und einem Verfahren zum Überwachen
des Pressenbetriebs, um Informationen über die Lebenserwartung der
Pressenkomponenten zu liefern. Die Information kann bspw. dazu eingesetzt werden,
den Betrieb der Presse so zu ändern,
dass die Pressenkomponenten tatsächliche
Lebensdauern haben, die allgemein mit ihren Lebenserwartungen zusammenfallen,
oder umgekehrt, es einem Produktionsmanager ermöglichen, Komponentenversagen
vorherzusagen und präventiv
Kundendienste entsprechend einem Zeitplan durchzuführen, anstatt zerstörte Komponenten
während
eines unerwarteten Ausfalls zu reparieren und zu ersetzen.
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Es
ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Überwachung des Pressenbetriebs
zu ermöglichen, um
vorzeitiges Versagen von Pressenkomponenten vorhersagen zu können.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst. Weiterhin
bezieht sich die Erfindung auf eine Überwachungseinrichtung mit
den Merkmalen des Patentanspruches 12. Vorteilhafte Weiterbildungen
ergeben sich aus den abhängigen
Ansprüchen.
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Ausführungsformen
der Erfindung liefern schaffen Vorteile gegenüber bekannten Überwachungseinrichtungen
und Verfahren, die Betriebsschritte einer Stanzpresse unter Verwendung
von Spannungsmessern überprüfen, um
Biegung an verschiedenen Stellen der Presse zu messen. Ausführungsformen
der Erfindung verwenden Schwingungssignaturen, um den Zustand verschiedener Pressenkomponenten,
wie des Zahnradantriebes, des Flugrades, der Kupplungsmechanismen
und des Motors zu analysieren. Die Schwingungssignaturen werden
beschafft und sodann Parameter, wie das quadratische Mittel (RMS),
Kurtosis oder andere statistische Parameter eingesetzt, um Datentrends
mit der Zeit als auch der Frequenzräume zu liefern. Bspw. wird,
falls die Roh-Schwingungsdaten in einem Zeitraum gesammelt werden,
eine schnelle Fourier-Transformanalyse eingesetzt, die Daten, wie
erwünscht,
in einen Frequenzraum zu übertragen.
Die Trenddaten können
automatisch im Speicher der Überwachungseinrichtung
archiviert und durch Analysesoftware, eine Betreiberschnittstelle
und eine Internet- oder Intranetschnittstelle zugänglich sein.
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Ausführungsformen
der Überwachungseinrichtung
bestehen aus verschiedenen Schwingungssensoren, Bspw. Beschleunigungsmessern,
die an verschiedenen Stellen des Pressen Kopfstücks und der Pressensäulen angeordnet
sind. Die Schwingungssensoren können
mit einer Verarbeitungseinheit verbunden sein, die eine oder mehrere
Steuerungen und Speicher umfasst. Die Verarbeitungseinheit kann
auch eine Schnittstelle mit einer programmierbaren Logik Steuerung
(PLC) haben, die mit der Presse verbunden ist, um zusätzliche
Informationen zu liefern, wie Kurbelwellenwinkel, Schlittenposition usw.
Die Schwingungssensoren nehmen die Schwingungen individueller Pressenkomponenten
auf und übermitteln
die Information an die Verarbeitungseinheit.
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Die
Verarbeitungseinheit kann so vorprogrammiert sein, dass sie verschiedene
Parameter in den Zeit- und Frequenzräumen berechnet, wie Minima,
Maxima, quadratisches Mittel (RMS) und Kurtosis. Die Verarbeitungseinheit
kann auch statistische Algorithmen auf die Daten aus einer nutzerspezifizierten
Anzahl von Basiszyklen anwenden, die zum Setzen von Warn- und Alarmgrenzen
verwendet werden. So werden Ausführungsformen
der Überwachungseinrichtung
einen Schutzschirm gegen katastrophales Versagen zusätzlich zum
Verfolgen des Trends und Überwachen
der Schwingungssignaturen schaffen und effiziente Vorsorgewartungsarbeiten
erleichtern. Dies ermöglicht
ein zuverlässigeres
Verhalten der Presse indem kontinuierliches aktuelles Überwachen
der Schwingungssignaturen möglich wird.
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Ausführungsform
der Erfindung können
auch ein Verfahren zur Überwachung
des Betriebs einer Pressenanordnung schaffen, die eine Presse mit
einer daran befestigten ersetzbaren Form besitzt. Die Form ist so
konfiguriert, dass sie ein Werkstück formt und die Presse umfasst
mehrere Pressenelemente, eingeschlossen einen beweglichen Abschnitt,
um einen Teil der Form zu bewegen, eine mechanische Energiequelle
und mehrere Energieübertragungselemente,
um mechanische Energie von der mechanischen Energiequelle auf die
beweglichen Teilen der Presse zu übertragenn. Das Verfahren umfasst
das Erstellen eines Basis Schwingungsniveaus für einen ersten Ort an der Pressenanordnung.
Das Basis Schwingungsniveau definiert eine Grenze für Schwingungen, über die
hinaus mindestens eines der Pressenelemente eine reduzierte Lebenserwartung
besitzt.
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Schwingungen
werden am ersten Ort auf der Pressenanordnung gemessen und auch
an einem zweiten Ort auf der Pressenanordnung, während des Pressenbetriebs.
Die an einem ersten Ort gemessenen Schwingungen werden mit den am
zweiten Ort gemessenen Schwingungen korreliert, um ein Verhältnis zwischen
den Schwingungen am ersten und zweiten Ort zu erstellen. So kann
Bspw. das Basis Schwingungsniveau auf Grundlage der an oder in der Nähe einer
der Formen gemessenen Schwingungen bestimmt werden. Ein zweiter
Ort für
die Schwingungs messung kann auch an oder in der Nähe eines Pressenelements
auf dem Pressen Kopfstück
ausgewählt
werden.
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Korrelierung
der Meßzeiten
zwischen den gemessenen Schwingungen an beiden Stellen ermöglicht es,
die Schwingungen so anzupassen, dass ein Verhältnis bestimmt werden kann.
Da es ungünstig
sein kann, kontinuierlich Schwingungen an oder nahe der Form zu
messen, können
die Messungen unterbrochen werden, sobald das Verhältnis zwischen
den Schwingungen an beiden Orten ermittelt worden ist. So kann sogar
dann, wenn das Basis Schwingungsniveau für Schwingungen an oder in der Nähe der Form
bestimmt wurde, kontinuierliche Überwachung
der Schwingungsniveaus während des
Pressenbetriebs auf Schwingungen begründet werden, die an Orten gemessen
werden, die fern der Form liegen. Dies kann Vorteile gegenüber kontinuierlichem
Messen von Schwingungen an der Form bieten, da Formen häufig während Produktionsläufen getauscht
werden und das Anordnen von Schwingungs-Sensoren an oder bei den
Formen häufigen Sensoraustausch
erfordert.
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Ausführungsformen
der Erfindung schaffen auch ein Verfahren, das im wesentlichen ähnlich dem oben
beschriebenen ist, wobei das Basis Schwingungsniveau durch Messen
von Schwingungen an einem vorherbestimmten Ort auf der Form ermittelt wird.
Schwingungen werden dann am Ort auf der Form während des Pressenbetriebs gleichzeitig
mit der Schwingungsmessung an verschiedenen anderen vorbestimmten
Orten auf der Presse durchgeführt.
Die am vorherbestimmten Ort auf der Presse gemessenen Schwingungen
werden mit den an jedem der entsprechenden vorherbestimmten Orte
der Presse gemessenen Schwingungen korreliert, was so Beziehungen
zwischen den Schwingungen an vorherbestimmtem Ort auf der Form und
an jedem der vorherbestimmten Orte auf der Presse etabliert.
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Ausführungsformen
der Erfindung umfassen auch eine Überwachungseinrichtung zum Überwachen
des Betriebs einer Pressenanordnung des oben beschriebenen Typs.
Die Überwachungseinrichtung umfaßt einen
Sensor zur Messung von Schwingungen an einem Ort auf der Presse,
und ein Steuersystem, das mit dem Sensor verbunden ist und mindestens
eine Steuerung aufweist. Das Steuersystem ist mit Informationen
konfiguriert, die ein Verhältnis
zwischen den am Sensorort gemessenen Schwingungen und Schwingungsdaten,
die an einem vorherbestimmten Ort auf der Form gemessen werden ermitteln.
Das Steuersystem ist auch mit einem Basis Schwingungsniveau konfiguriert,
das eine Grenze für Schwingungen
definiert, über
die hinaus mindestens eines der Pressenelemente eine verkürzte Lebenserwartung
besitzt.
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Das
Basis Schwingungsniveau wird auf Grundlage von an einem vorherbestimmten
Ort auf der Form gemessenen Schwingungen bestimmt. Das Steuersystem
wird ferner so konfiguriert, das es eine Fehlermeldung definiert,
wenn eine durch den Sensor gemessene Schwingung einer Schwingung
am vorherbestimmten Ort auf der Form entspricht, die das Basis Schwingungsniveau übersteigt.
Da die verschiedenen Pressenelemente größeren Kräften bei bestimmten Positionen
widerstehen können,
kann das Basis Schwingungsniveau so ermittelt werden, dass es ein
akzeptables Schwingungsniveau für
eine vorgegebene Position der Presse während ihres Hubs liefert.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand einer bevorzugten Ausführungsform, auf die sie keinesfalls
eingeschränkt
ist, näher
erläutert.
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Darin
zeigt:
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1 eine
doppelt wirkende Presse mit einem zweiteiligen Werkstückhalter,
dessen eines Teil an einem Werstückhalterschlitten
angebracht ist und dessen anderes Teil am Pressentisch;
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2 eine
Einzelaktionspresse mit einem einstückigem Werkstückhalter,
der auf Stickstofffedern abgestützt
ist;
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3 die
einfach wirkende Presse der 2, wobei
der Zugschlitten in einer oberen Position vor dem Stanzen eines
Werkstücks
ist;
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4 eine
doppelt wirkende Presse, die als einzeln wirkende Presse umgerüstet wurde,
mit einem einstückigen
Werkstückhalter,
der auf Stickstofffedern gelagert ist;
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5 eine
Kurve des Verhältnisses
zwischen der linearen Verschiebung und der Kurbelwellenposition
für die
in 4 gezeigte Presse und eine Schwingungslinie für die Pressenbewegung,
gemessen am Ort der Form; und
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6 eine
gemessene Schwingungslinie und ein Basis Schwingungsniveau für die in 4 dargestellte
Form.
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In 1 diktieren
verschiedene aktuelle Produktionsabläufe, dass die Orientierung
des Werkstücks
in einer Stanzpresse umgekehrt zu dem in 1 dargestellten
Werkstück 24 ist.
Ferner sind doppel wirkende Pressen auf dem Rückzug gegenüber den üblicheren einzeln wirkenden
Pressen, wie der in 2 dargestellte Pressenanordnung 41.
Die Pressenanordnung 41 umfaßt eine Presse 42 und eine
entfernbare Formanordnung 43. Die Presse 42 beinhaltet
einen einzelnen Schlitten oder Zugschlitten 44. Im Gegensatz
zur der in 1 gezeigten doppel wirkenden
Presse 10 besteht kein Werkstückhalterschlitten, wie der
Schlitten 18. Anstelle dessen ist der Zugschlitten 44 mit
einem Schlittenzugsystem 46 über zwei Schlittenverbindungsstangen 48, 50 verbunden.
Wie bei der Presse 10 ist eine mechanische Energiequelle
für die
Presse 42 vorgesehen, die in Phantomdarstellung in 2 als
Motor 52 gezeigt ist. Ein Pressen Kopfstück 54 ist
mit einem Pressentisch 56 über die Pressensäulen 58, 60 verbunden.
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Am
Zugschlitten 44 ist ein Obertisch 62 der Formanordnung 43 befestigt.
Der Obertisch 62 ist so ausgewählt, dass er mit einem weiteren
Abschnitt der Formanordnung 43 zusammenpaßt, insbesondere einem
Zugstempel 64. Der Obertisch 62 und der Zugstempel 64 wirken
zusammen, um ein Werkstück 66 in
eine erwünschte
Form umzuformen. Wie oben beschrieben, umfaßt die in 1 dargestellte
Presse 10 einen Werkstückhalter 22 mit
einem oberen Abschnitt 20, der am Werkstückhalterschlitten 18 befestigt
ist und einem unteren Abschnitt 26, der am Pressentisch 14 befestigt
ist. Demgegenüber
umfaßt
die Presse 42, in 2 gezeigt,
einen einstückigen Werkstückhalter 68,
der durch Stickstofffedern 70, 72 gelagert ist.
Zusätzlich
umfaßt
die Presse 42 eine hydraulische Zugkissenanordnung 74,
die durch das Pressenfundament 76 abgestützt ist,
das die Absorption von Aufprallkräften während des Pressenbetriebs 42 unterstützt.
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3 zeigt
die Presse 42 mit dem Zugschlitten 44 in angehobener
Position mit einem ungeformten Werkstück 78, abgestützt durch
den Werkstückhalter 68 oberhalb
des Zugstempels 64. In 3 wird gezeigt,
dass die Stickstofffedern 70, 72 den Werkstückhalter 68 über die
Spitze des Zugstempeles 64 anheben, so dass das ungeformte
Werkstück 78 durch
den Werkstückhalter 68 abgestützt ist.
Obwohl die Konfiguration eine geeignete Orientierung für das Werkstück liefert,
wie das in 2 dargestellte Werkstück 66,
setzt es die Presse 42 viel höheren Stößen aus, als von der in 1 gezeigten
Presse 10 erfahren werden. Dies beruht teilweise auf der
Masse, die von Null Geschwindigkeit auf die Geschwindigkeit des
Obertisches 62 gebracht werden muß, wenn der Schlitten 44 sich
nach unten bewegt. Insbesondere wird der Obertisch 62 einen
Aufprall auf das Werkstück 78 ausüben, dies
zwischen dem Obertisch 62 und dem Werkstückhalter 68 einklemmen
und sodann müssen
Werkstück 78 und
Werkstückhalter 68 von
Null auf die Geschwindigkeit des Obertisches 62 beschleunigt
werden, während
sich alle drei Komponenten auf die Stickstoffzylinder 70, 72 nach
unten bewegen.
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Im
Gegensatz dazu hat die in 1 gezeigte Presse 10 keinen
schwimmenden Werkstückhalter sondern
statt dessen einen unteren Abschnitt 26 des Werkstückhalters 22,
der fest am Pressentisch 14 verbleibt, sodass er sich nie
beschleunigt. So wird dann, wenn der Obertisch 30 mit dem
Werkstück 24 in
Kontakt kommt, das Werkstück 24 zwischen
dem oberen und unteren Abschnitt 20, 26 des Werkstückhalters 22 eingefangen,
was bedeutet, dass es sich nicht nach unten bewegt, außer um gemäß der Form der
Ober- und Untertische 30, 32 umgeformt zu werden.
So ist die in 3 gezeigte Presse 42 viel
höheren
Aufprallkräften
ausgesetzt und so können
ihre Elemente vorzeitig versagen.
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Obwohl
die in 1 gezeigte doppelt wirkende Presse aufgrund ihrer
Konfiguration nicht dien hohen Aufprallkräften ausgesetzt sein sollte,
ist es, bei älteren
doppel wirkenden Pressen nicht unüblich, sie ähnlich wie einzeln wirkende
Pressen umzurüsten, wie
in den 2 und 3 gezeigt, um ein Werkstück zur Erhöhung der Transfergeschwindigkeit
und der Gesamtproduktionsgeschwindigkeiten zu re-orientieren. 4 zeigt
eine Pressenanordnung 80 mit einer Presse 82 mit
einer an ihr befestigten abnehmbaren Form 84. Die ursprünglich als
doppelt wirkende Presse 82 konfigurierte besitzt einen
Werkstückhalterschlitten 86 und
einen Zugschlitten 88. Im Gegensatz zum Werkstückhalterschlitten 18,
wie in 1 gezeigt, kommt der Werkstückhalterschlitten 86 nicht mit
dem Werkstückhalter
in Eingriff. So wird es, das, obwohl es immer noch mit einem Schlitten-Antriebssystem 90 verbunden
ist, nicht auf den Werkstückhalter
einwirken. Tatsächlich
umfaßt
die Presse 82 einen Werkstückhalter 92, der dem
in 2 und 3 gezeigten Werkstückhalter 68 ähnelt.
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Der
Werkstückhalter 92 ist
auf Stickstofffedern 94, 96 abgestützt und
die Stickstofffedern 94, 96 drücken, wenn der Zugschlitten 88 angehoben
ist, den Werkstückhalter 62 gemeinsam
mit dem Werkstück 98 nach
oben. Ähnlich
dem Betrieb der Presse 42, in 2 und 3 gezeigt,
unterliegt die Presse 82 einer großen Aufprallbelastung, wenn
ein Obertisch 100 der Formanordnung 84 sich nach
unten bewegt und auf das Werkstück 98 und
den Werkstückhalter 92 aufprallt.
Wiederum müssen
sich Werkstück 98 und
Werkstückhalter 92 von
0 auf die Geschwindigkeit des Obertisches 100 beschleunigen,
die durch die Bewegungen des Zugschlittens 88 diktiert wird.
Betrieb des Zugschlittens 88 wird, übwer die Kraftübertragungselemete
des Schlittenantriebsystems 90 durch einen in Phantomdarstellung
gezeigten Motor 102 bewirkt.
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Um
Schwingungsdaten zu liefern, die Bspw. zur Änderung der Betriebsweise einer
Presse verwendet werden können
oder vorhersagen, wann die Pressenelemente ersetzt werden müssen, verwenden
die Ausführungsformen
der Erfindung mehrere Schwingungssensoren, die in Form von Beschleunigungsmessern
ausgebildet sein können.
Bei einer Ausführungsform
der Erfindung wird ein Verfahren eingesetzt, um zuerst ein Basis
Schwingungsniveau für
eine Pressenanordnung zu erstellen, wie die in 4 dargestellte
Pressenanordnung 80. Um dies Basisniveau zu erstellen,
wird ein Schwingungssensor 104 an einem Ort auf oder nahe
der Formanordnung 84 angeordnet, Bspw. auf dem Obertisch 100, wie
in 4 gezeigt.
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Um
Schwingungsspitzen aufzunehmen, ist eine sehr hohe Datensammelrate
erwünscht,
um die Schwingungsinformationen vom Sensor 104 zu erhalten.
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Bspw.
können
die Rohsignale des Sensors 104 mit einer Geschwindigkeit
von 51200 Proben/sec gesammelt werden, wodurch eine Aufnahme von
Signalen mit einer Maximalfrequenz von bis zu 10 Kiloherz (KHz)
möglich
wird. Eine Möglichkeit,
das Basis Schwingungsniveau zu ermitteln, besteht darin, die Schwingungen über einen
langen Zeitraum während verschiedener
Betriebsweisen zu ermitteln, die Schwingungshistorie zu sammeln
und die mit mechanischem Versagen von Pressenelementen zu korrelieren.
So kann ein Verhältnis
zwischen Schwingungen an der Formanordnung 84 und dem Versagen von
Pressenkomponenten bestimmt werden.
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In 5 ist
eine Kurve 106 für
die Verschiebung des Zugschlitten 88 mit der Winkelposition
einer der Schlittenverbindungsstangen oder Kurbelwelle 108 gezeigt. 5 zeigt
auch eine Schwingungskurve 110, die mit der Kurbelwellenposition,
die auf der Abszisse in 5 gezeigt ist, korreliert ist.
Zwei Punkte 112, 114 auf der Kurve 106 korrelieren
mit Spitzen der Schwingungskurve 110. Die Positionen 112, 114 zeigen
jeweils die Punkte des Erststoßes und
des Rückstoßes zwischen
Obertisch und Werkstück 98 an.
Insbesondere bezeichnet Punkt 112 die Position, an welcher
der Obertisch auf das Werkstück 98 und
den Formhalter 92 trifft, wenn sie sich über dem
Zugstempel 116, ähnlich
wie in 3 dargestellt, befinden. Punkt 114 bezeichnet
den Punkt, ani dem der Zugschlitten 88, der sich nun aufwärts bewegt,
das Werkstück 98 und
den Werkstückhalter 92 freigibt,
sodass ihre Geschwindigkeit schnell auf 0 abnimmt.
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Wie
oben beschrieben, ermöglicht
die Korrelierung von Schwingungsdaten, wie den in der Schwingungskurve 110 gezeigten
Daten mit bekanntem Versagen verschiedener Pressenelemente, wie der
Presse 82, ein Grundschwingungsniveau zu erstellen. 6 zeigt
eine RMS Schwingungskurve 117 in einem Zeitraum und ein
Basis Schwingungsniveau, das durch die Linien 118, 119 bei
+20 g angegeben ist. Die Linien 118, 119 definieren
eine Grenze für
am Obertisch 100 gemessene Schwingungen, über die
hinaus ein oder mehrere Elemente der Presse 82 eine verringerte
Lebenserwartung haben, d. h. eines oder mehrere Elemente wie die Kurbelwelle 108 oder
irgendein der anderen Verbindungselemente wird lange vor seiner
Lebenserwartung versagen.
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Wie
in 6 gezeigt, übersteigen
die Punkte des Erststoßes
und des Rückstoßes das
Basis Schwingungsniveau – wie
durch die Linien 118, 119 angegeben, während die
verbleibenden Abschnitte jedes Pressenzyklus dies nicht tun. Obwohl
das Basis Schwingungsniveau in 6 durch
zwei horizontale Linien 118, 119 definiert ist,
kann ein Basis Schwingungsniveau auch als Kurve definiert werden, wodurch
ein variables Schwingungsniveau abhängig davon, wo im Pressenzyklus
die Schwingung auftritt, angegeben wird. Bspw. kann bestimmt werden,
dass höhere
Schwingungen dann akzeptabel sind, wenn die Kurbelwellenposition
180° beträgt, d. h.
dass der Zugschlitten 88 sich an seiner niedrigsten Position befindet.
Dies gilt, da die Kurbelwelle 108 im wesentlichen vertikal
an dem Punkt steht und als solche als Zwei-Kräfte-Teil wirkt. So wird virtuell
keine Querbelastung entstehen, wenn die Kurbelwellenposition bei 180° liegt – so kann
das akzeptable Schwingungsniveau höher sein.
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In 4 wird
angenommen, dass während des
Betriebs der Pressenanordnung 80 die Formanordnung 84 häufig gewechselt
werden wird, um die Produktion verschiedener Produkte zu ermöglichen. So
kann es ungünstig
sein, Schwingungen auf dem Obertisch 100 zu überwachen
oder an irgendeinem Teil der Formanordnung 84. So betrachten
Ausführungen
der Erfindung die Verwendung eines oder mehrerer zusätzlicher
Sensoren, wie einem Sensor 120 neben dem Schlittenantriebssystem 90,
wobei der Sensor 122 am Motor 102 befestigt ist.
Während des
Betriebs der Pressenanordnung 80 können die Schwingungen weiterhin
am Sensor 104 und Sensoren 120, 122 gemessen
werden. Schwingungskurven für
einen vorgegebenen Zeitraum können
korreliert werden, um ein Verhältnis
zwischen den Schwingungen am ersten Ort – d. h. am Ort des Sensors 104 – mit denjenigen
an zweiten und dritten Orten durch die Sensoren 120, 122 gemessenen
Schwingungen zu korrelieren.
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Typischerweise
werden die durch die Sensoren 120, 122 gemessenen
Schwingungen niedriger sein als die durch den Sensor 104 gemessenen Schwingungen.
So werden die an beiden Sensoren 120, 122 gemessenen
Schwingungen wahr scheinlich niemals das in 6 dargestellte
Basis Schwingungsniveau übersteigen.
Daher wird bei Ausführungsformen
der Erfindung das Erstellen eines Verhältnisses zwischen den Schwingungen,
Bspw. denen, die durch den Sensor 104 gemessen werden und
denen, die durch andere Sensoren gemessen werden, erwogen. So können die
durch die Sensoren 120, 122 gemessenen Schwingungen
in geeigneter Weise aufgrund dies Verhältnisses eingestellt werden,
sodass die eingestellten Schwingungsdaten gemeinsam mit dem Basis
Schwingungsniveau, angegeben durch die Linien 118, 119,
verwendet werden können.
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Sobald
das Verhältnis
zwischen den gemessenen Schwingungen des Sensors 104 und
der Sensoren 120, 122 festgestellt wurde, kann
der Sensor 104 entfernt werden, wobei nur die kürzlich montierten
Sensoren 120, 122 verbleiben. Die Schwingungsdaten
können
weiterhin von den Sensoren 120, 122 gesammelt
werden und entsprechend typischer Schwingungsanalyse analysiert
werden, wie unter Verwendung eines Zeitraumes oder durch Transformation
der Rohdaten unter Verwendung einer mathematischen Transformation,
wie einer Fourier-Transformanalyse, um Informationen in einem Frequenzraum
zu schaffen. Die eingestellten Schwingungsdaten können weiterhin
unter Berücksichtigung
der Basis Schwingungsniveaus analysiert werden, wie Bspw. durch
die in 6 gezeigten Linien 118, 119. Das
bestimmte Verhältnis
kann Bspw. angeben, dass die am Obertisch 100 durch den
Sensor 104 gemessene Schwingung ungefähr das Vierfache der durch den
Sensor 120 für
jegliche vorgegebenen Pressenlast ist. In einem derartigen Fall
können
die durch den Sensor gemessenen Schwingungen um den Faktor 4 erhöht werden
und direkt mit dem Basischwingungsniveau, angegeben durch die Linien 118, 119 in 6,
erglichen werden.
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Ausführungsformen
der Erfindung erwägen auch
den Einsatz des Verhältnisses
zwischen den an einer Formanordnung gemessenen Schwingungen, wie
den durch den Sensor 104 gemessenen Schwingungen, und den
Schwingungen, die an anderen Stellen gemessen werden, wie den durch
die Sensoren 120, 122 gemessenen Schwingungen,
um das Basis Schwingungsniveau einzustellen. Bspw. können anstelle
der Einstellungen der gemessenen Schwingungsdaten, wie oben erläutert, die
Linien 118, 119 entsprechend so eingestellt werden,
dass sie auf die durch den Sensor 120 oder den Sensor 122 gemessenen
Rohdaten anwendbar sind. Unter Verwendung obigen Beispiels kann
das Basis Schwingungsniveau um einen Faktor 4 reduziert werden,
sodass die Linien 118, 119 nach innen auf etwa +5
g verschoben werden.
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Ausführungsformen
der Erfindung umfassen eine Überwachungseinrichtung
für einen
Pressenbetrieb, Bspw. eine bei 124 in 3 gezeigte Überwachungseinrichtung.
Die Überwachungseinrichtung 124 umfaßt Schwingungssensoren 126, 128, 130, von
denen jeder mit einem Steuersystem 132 verbunden ist. Das
Steuersystem 132 umfallt eine Verarbeitungseinheit 134 mit
einer elektronischen Steuerung und darin befindlichem Speicher und
einem PLC 136, das mit der Verarbeitungseinheit 134 verbunden ist.
Wie oben beschrieben, kann ein Basischwingungsniveau, das eine Grenze
für Schwingungen
definiert, über
die hinaus ein oder mehrere der Elemente der Pressen 42 reduzierte
Lebenserwartung haben, empirisch durch Beobachtung des Pressenbetriebs,
korreliert mit durch einen Sensor gemessenen Informationen, bestimmt
werden, wie dem Sensor 126 am Obertisch 62.
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Das
Basis Schwingungsniveau kann unter Verwendung einer Überwachungseinrichtung,
wie der Überwachungseinrichtung 124 festgestellt
werden oder unabhängig
davon ermittelt. Die Basis Schwingungsniveauinformation, wie in 6 gezeigt,
kann in der Verarbeitungseinheit 134 gespeichert werden,
Bspw. in Form einer Nachschlagetabelle. Das PLC 136 liefert
zusätzliche
Informationen an die Verarbeitungseinheit 134 über die
spezifische Betriebsweise der Presse 42, wie die Position
der Elemente des Antriebssystems 46 und der Position des
Zugschlittens 44. Die Verarbeitungseinheit 134 empfängt auch
Schwingungsdaten von den Sensoren 128, 130 und
kann die Information mit vom Sensor 126 am Obertisch 62 gemessenen
Information korrelieren.
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Die
Verarbeitungseinheit 134 kann ein oder mehrere vorprogrammierte
Algorithmen einsetzen, um ein Verhältnis zwischen den durch den
Sensor 126 gemessenen Schwingungsdaten und den von anderen
Sensoren eingegebenen Schwingungsdaten erstellen, wie den Sensoren 128, 130.
Sogar nachdem der Sensor 134 vom Obertisch 62 abgenommen
wurde, kann die Verarbeitungseinheit 134 fortfahren, Informationen
von den Sensoren 128, 130 zu empfangen und die
In formationen mit dem vorbestimmten Basislinienschwingungsniveau
zu vergleichen. Falls irgendwann die durch die Sensoren 128, 130 gemessenen
Schwingungen das Basis Schwingungsniveau übersteigen, kann die Verarbeitungseinheit 134 ein
geeignetes Fehlersignal senden, um einen Betreiber oder Produktionsmanager
darauf hinzuweisen, dass eine Einstellung durchgeführt werden
muß. Bspw.
kann es erwünscht
sein, einige Betriebsparameter der Presse einzustellen um sicherzustellen,
dass die Schwingungsniveaus unterhalb des Basis Schwingungsniveaus
verbleiben, oder es kann festgestellt werden, dass ein Aufrechterhalten
eines Schwingungsniveaus über
dem Basis Schwingungsniveaus akzeptabel ist, unter Inkaufnahme,
dass bestimmte Pressenelemente zu ersetzen sind, bevor sie ihrer
Lebenserwartung erreicht haben.
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Während die
Erfindung anhand einer bevorzugten Ausführungsform detailliert erläutert wurde, ist
dem Fachmann, an den sich die Erfindung richtet, offensichtlich,
dass verschiedenartigste alternative Ausführungsformen und Abwandlungen
zur Durchführung
der Erfindung, wie sie durch die Ansprüche umrissen ist, möglich sind.
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- 10
- Presse
- 12
- Kopfstück
- 14
- Pressentisch
- 16
- Fundament
- 18
- Werkstückhalterschlitten
- 20
- oberer
Abschnitt
- 22
- Werkstückhalter
- 24
- Werkstück
- 26
- unterer
Abschnitt
- 28
- Zugschlitten
- 30
- Obertisch
- 32
- Untertisch
- 34
- Kniehebelantrieb
- 36
- Schlittenverbindungsstange
- 38
- Werkstückhalterverbindungsstange
- 40
- Motor
- 41
- Pressenanordnung
- 42
- Presse
- 43
- Formanordnung
- 44
- Zugschlitten
- 46
- Antriebssystems
- 48
- Schlittenverbindungsstange
- 50
- Schlittenverbindungsstange
- 52
- Motor
- 54
- PressenKopfstück
- 56
- Pressenbett
- 58
- Pressensäule
- 60
- Pressensäule
- 62
- Obertisch
- 64
- Zugstempel
- 66
- Werkstück
- 68
- Werkstückhalter
- 70
- Stickstofffeder
- 72
- Stickstofffeder
- 74
- Zugkissenanordnung
- 76
- Pressenfundament
- 78
- Werkstück
- 80
- Pressenanordnung
- 82
- Presse
- 84
- Formanordnung
- 86
- Werkstückhalter
- 88
- Zugschlitten
- 90
- Schlittenantriebssystem
- 92
- Formhalter
- 94
- Stickstofffeder
- 96
- Stickstofffeder
- 98
- Werkstück
- 100
- Obertisch
- 102
- Motor
- 104
- Sensor
- 106
- Kurve
- 108
- Kurbelwelle
- 110
- Schwingungskurve
- 112
- Punkt
- 114
- Punkt
- 116
- Zugpunkt
- 117
- RMS
Schwingungskurve
- 118
- Linie
- 119
- Linie
- 120
- Sensor
- 122
- Sensor
- 124
- Überwachungseinrichtung
- 126
- Schwingungssensor
- 128
- Schwingungssensor
- 130
- Schwingungssensor
- 132
- Steuersystem
- 134
- Verarbeitungseinheit
- 136
- PLC