-
Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Abdichtungsvorrichtung zum zumindest
Verringern des Austritts von Mikrowellenstrahlung aus einem Gargerät mit zumindest
einer Mikrowellen-Betriebsart zum Garen von Gargut mittels Mikrowellen
einer Wellenlänge λ in einem
Garraum, der über
zumindest eine Tür
verschließbar
ist, wobei die Abdichtungsvorrichtung einen Dichtungskörper mit
zumindest einer ersten, wasserdurchflossenen Kammer umfasst; und
ein Gargerät
mit zumindest einer solchen Abdichtungsvorrichtung.
-
Eine
Abdichtungsvorrichtung ist beispielsweise aus der
DE 10 2004 003 406 A1 bekannt
und umfasst mindestens eine λ/4-Tasche
in Form eines Hohlraums in einer Garraumtür. Die λ/4-Tasche befindet sich genauer gesagt
in einem Türspalt
zwischen der Tür
und dem Garraum, um so Mikrowellen zwecks Verhinderung eines gesundheitsschädlichen Schadens
einer Bedienperson des Gargerätes
zu dämpfen.
Die Wirkung solch einer λ/4-Tasche
kann sich jedoch durch Kondenswasser oder durch Depositionierung
der gesamten Tür
verschlechtern, was dann zu der Gefährdung einer Bedienperson führen kann.
-
Ferner
sind zahlreiche Garraumtürdichtungen
in Form von Hohlprofilen bekannt, die zu Kühlungszwecken vorzugsweise
von einem Luftstrom durchflossen sind, siehe beispielsweise die
DE 196 53 642 A1 .
-
Aus
der
DE 24 07 927 A1 ist
ein Mikrowellen-Tunnelofen mit einer dessen Durchlassöffnung eingangsseitig
und ausgangsseitig fortsetzenden Mikrowellenabsorptionsstrecke,
die von einem metallischen Mantel umschlossen ist, bekannt. Die
Absorptionsstrecke weist eine Vielzahl zwischen dem Mantel und der
Durchlassöffnung
angeordneter Lastelemente auf. In einer Ausführungsform sind die Lastelemente
durch die einzelnen Abschnitte eines wendelförmig die Durchlassöffnung umgebenden
Kunststoffrohrs gebildet. Das Kunststoffrohr ist mit Wasser gefüllt und
mit seinem Einlass sowie mit seinem Auslass an einen Leitungskreislauf
angeschlossen, in dem ein Kühler
sowie eine Zirkulationspumpe eingeschaltet sind.
-
Aus
der
DE 21 44 548 A1 ist
ein Mikrowellenofen mit einer Türdichtung
zur Begrenzung der Strahlungsmenge, die über eine Tür hinaus übertragen wird und von einem
Heizraum des Ofens ausgesandt wird, bekannt. Die Türdichtung
weist eine biplanare Übertragungsleitung
und erste und zweite Filterhohlräume
eines elektromagnetischen Wellenfilters auf, die von der Übertragungsleitung
gespeist werden.
-
Aus
der
WO 01/57561 A1 ist
eine Vorrichtung zum Schützen
einer Lichtquelle vor hochfrequenter Strahlung bekannt. Sie umfasst
ein Fenster, das zwei lichtdurchlässige Platten um fasst. Der Raum
zwischen den Platten wird mit Wasser durchströmt in dem Fall, dass das Fenster
durch die Strahlung erheblich aufgewärmt wird.
-
Eine
gattungsgemäße Abdichtungsvorrichtung
ist aus der
JP 10-132
294 A bekannt. Sie ist angeordnet in einem Gargerät mit Mikrowellenheizung mit
einer an einer Vorderseite montierten Tür. Um die Tür ist ein Rahmen angeordnet.
An der Innenseite des Rahmens ist über den Umfang ein ringförmiger Schlauch
angeordnet, der mit Salzwasser gefüllt ist. Der mit Salzwasser
befüllte
Schlauch füllt
einen Türspalt,
um die elektromagnetische Strahlung zu absorbieren. Der Schlauch
ist mit einer Zuführpforte
und einer Abführpforte
für das
Salzwasser versehen.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es nun, die gattungsgemäße Abdichtungsvorrichtung derart
weiterzuentwickeln, dass sie die Nachteile des Stands der Technik überwindet
und insbesondere sie eine haltbare und wirkungsvolle Mikrowellendämpfung sicherstellt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
zumindest einen Temperatursensor zur Überwachung der Temperatur des
Dichtungskörpers,
und zumindest ein erstes absperrbares Sperrglied, durch das die
erste Kammer mit einem Wasserzulauf verbindbar ist, und/oder zumindest
ein zweites absperrbares Sperrglied, über das die erste Kammer mit
einem Wasserablauf verbindbar ist, und/oder zumindest ein drittes
Sperrglied zwischen dem Wasserzulauf und dem Wasserablauf und/oder zumindest
ein Strömungsleitglied
zwischen dem Wasserzulauf und dem Wasserablauf und durch eine Steuer-
oder Regeleinrichtung, in Wirkverbindung mit dem Temperatursensor
und dem ersten Sperrglieds und/oder dem zweiten Sperrglied und/oder
dem dritten Sperrglied und/oder dem Strömungsleitglied, zur Steuerung
oder Regelung einer Wasserdurchflussmenge in Abhängigkeit von der erfassten
Temperatur.
-
Dabei
kann vorgesehen sein, dass die erste Kammer kanalartig ausgeformt
ist, sich vorzugsweise im wesentlichen über die komplette Länge des Dichtungskörpers erstreckend.
-
Ferner
wird mit der Erfindung vorgeschlagen, dass der Wasserzulauf und
der Wasserablauf benachbart zueinander in zumindest eine Öffnung der
ersten Kammer münden.
-
Bevorzugte
erfindungsgemäße Ausführungsformen
sind auch dadurch gekennzeichnet, dass der Dichtungskörper zumindest
eine zweite, verformbare Kammer, insbesondere in Form einer Hohlkammer,
umfasst, wobei vorzugsweise zwei zweite Kammern über eine Sperreinrichtung miteinander
verbindbar oder voneinander trennbar sind.
-
Dabei
kann vorgesehen sein, dass die zweite Kammer kanalartig ausgebildet
ist. Ferner können
erfindungsgemäße Gargeräte dadurch
gekennzeichnet sein, dass der Temperatursensor zumindest bereichsweise
in dem Dichtungskörper,
insbesondere in der ersten und/oder zweiten Kammer angeordnet ist,
und/oder die Abdichtungsvorrichtung zumindest eine Antenne, vorzugsweise
zumindest bereichsweise in dem Dichtungskörper, insbesondere in der ersten
und/oder der zweiten Kammer, umfasst.
-
Auch
kann die Steuer- oder Regeleinrichtung, in Wirkverbindung mit der
Antenne und/oder zumindest einer Mikrowellenquelle vorgesehen sein.
-
Mit
der Erfindung wird auch vorgeschlagen, dass der Dichtungskörper Silikon
umfasst, der insbesondere mit Metallstaub angereichert ist.
-
Weiterhin
kann vorgesehen sein, dass der Dichtungskörper als eine Hohlprofildichtung
und/oder im wesentlichen in Form eines geschlossenen Vieleckes,
vorzugsweise Rechteckes, ausgebildet ist.
-
Besonders
bevorzugte erfindungsgemäße Abdichtungsvorrichtungen
sind ferner gekennzeichnet durch zumindest eine λ/4-Falle und/oder λ/4-Tasche,
insbesondere in der Tür.
-
Mit
der Erfindung wird auch ein Gargerät mit einem Garraum, einer
Tür zum
Verschließen
des Garraums, zumindest einer Mikrowellenquelle zum Erzeugen von
Mikrowellen der Wellenlänge λ, einer Steuer-
oder Regeleinrichtung und zumindest einer erfindungsgemäßen Abdichtungsvorrichtung
geliefert.
-
Dabei
ist bevorzugt zumindest eine elektrische und/oder gasbetriebene
Heizeinrichtung, eine Kühleinrichtung,
eine Wärmespeichereinrichtung, eine
Feuchtigkeitszufuhreinrichtung, eine Feuchtigkeitsabfuhreinrichtung,
eine Anzeigeeinrichtung und/oder eine Bedieneinrichtung, vorzugsweise
jeweils in Wirkverbindung mit der Steuer- oder Regeleinrichtung,
vorgesehen.
-
Mit
der Erfindung wird dabei auch vorgeschlagen, dass auf der Anzeigeeinrichtung
zumindest eine erste Kenngröße, zumindest
ein Warnhinweis und/oder zumindest eine Handlungsanweisung zu der
Abdichtungsvorrichtung, insbesondere bestimmt durch Ausgabedaten
des Temperatursensors und/oder der Antenne und/oder Informationen
zum ersten Sperrglied, zum zweiten Sperrglied, zum dritten Sperrglied,
zum Strömungsleitglied,
zur Sperreinrichtung, zur Mikrowellenquelle und/oder zur Tür, insbesondere
Türstellung,
anzeigbar ist.
-
Ferner
kann vorgesehen sein, dass das erste Sperrglied, das zweite Sperrglied,
das dritte Sperrrglied, das Strömungsleitglied
und/oder die Sperreinrichtung über
die Bedieneinrichtung einstellbar und/oder veränderbar ist bzw. sind.
-
Der
vorliegenden Erfindung liegt die überraschende Erkenntnis zugrunde,
dass Wasser in einer Abdichtungsvorrichtung zwei Funktionen erfüllen kann,
nämlich
einmal die der Dämpfung
von Mikrowellen in einem Bereich von ca. 2,45 GHz sowie die der
Kühlung.
Da erfindungsgemäß ein Dichtungskörper in
einem Gargerät
mit zumindest einer Mikrowellenquelle zum Einsatz kommt, der zumindest
bereichsweise mit Wasser durchströmt wird, kann so nicht nur
Mikrowellenenergie aufgenommen und mit der Strömung des Wassers abgeführt werden,
sondern es wird auch der durch Absorption von Mikrowellen stets
stattfindenden Wärmeentwicklung
sowie einem Aufwärmen
durch Wärmeleitung
und Konvektion aus dem Garraum des Gargeräts heraus entgegengewirkt,
nämlich
durch Kühlung.
Diese Kühlung sorgt
für ei nen
dauerhaften Erhalt der Abdichtungsvorrichtung. Besonders Dichtungskörper in
Form von Hohlprofildichtungen mit einer oder mehreren Kammern sind
für die
soeben beschriebene erfindungsgemäße Doppelaufgabe geeignet.
Vorteilhaft ist es dann, wenn eine Kammer von Wasser durchflossen ist,
während
weitere Kammern hohl verbleiben, um für die Weichheit und Kompressibilität der Dichtung zu
sorgen.
-
Die
wasserdurchflossene Kammer, die vorzugsweise kanalartig ist, verfügt über einen
Wasserzufluß und
einen Wasserabfluß,
zwischen denen eine Strömungssperre
eingebaut ist, um so das Wasser entlang der kompletten Hohlprofildichtung,
die insbesondere an die Geometrie einer Tür des Gargerätes zum
Verschließen
des Garraums angepaßt
ist, zu führen.
Ein Temperatursensor, der in der Hohlprofildichtung eingebracht
ist, wird dabei zur Regelung der Wasserdurchflußmenge herangezogen. Zusätzlich kann
eine Antenne in der Hohlprofildichtung vorgesehen sein, welche auf
die Mikrowellenfrequenz der Mikrowellenquelle des Gargerätes abgestimmt ist,
um zusätzlich
eine Überwachung
des Dämpfungssystems
und eine Ankopplung an eine Steuerungselektronik der Mikrowellenquelle
bereitzustellen.
-
Zusätzlich zur
Hohlprofildichtung sollte zumindest eine aus dem Stand der Technik
bekannte λ/4-Falle
vorgesehen sein.
-
Die
erfindungsgemäße Abdichtungsvorrichtung
weist also folgende Vorteile auf:
- – Abtransport
der durch Mikrowellenenergie erzeugten Wärme;
- – Abtransport
der Wärme,
die aus dem Garraum durch Wärmeleitung
und Konvektion in eine Dichtung eingetragen wird;
- – Steigerung
der Lebensdauer der Dichtung;
- – zusätzliche
Dämpfung
von mehr als 15 dB zu einer λ/4-Falle;
und
- – höhere Sicherheit.
-
Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung, in der ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung anhand von schematischen Zeichnungen erläutert wird.
Dabei zeigt:
-
1 eine
perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Abdichtungsvorrichtung;
-
2 eine
Teilschnittansicht durch die Abdichtungsvorrichtung von 1;
und
-
3 eine
Teilvergrößerung von 2.
-
Wie 1 zu
entnehmen ist, umfasst eine erfindungsgemäße Abdichtungsvorrichtung für ein nicht
gezeigtes Gargerät
mit einer Mikrowellenquelle einen im wesentlichen rechteckigen Dichtungskörper 1,
der vorzugsweise in Form einer mit Metallstaub angereicherten Silikon-Hohlprofildichtung
ausgeformt ist. Der Dichtungskörper 1 ist
zwischen einer Garraumöffnung
und einer diese verschließende
Garraumtüre
anzuordnen und mit einem Wasserzulauf 5 und einem Wasserablauf 6 verbunden.
-
Wie
genauer in den 2 und 3 zu sehen
ist, mündet
der Wasserzulauf 5 über
eine Öffnung 8 in
einen Kanal 2, der über
eine Strömungssperre 7 auch
mit dem Wasserablauf 6 verbunden ist. Dieser Aufbau gewährleistet,
dass Wasser aus dem Wasserzulauf 5 den kompletten Dichtungskörper 1 durchlaufen
muß, bevor
es wieder aus dem Dichtungskörper 1 in
den Wasserablauf 6 abfließen kann.
-
Das
den Kanal 2 durchströmende
Wasser kann Mikrowellenenergie aufnehmen und abführen sowie für eine Kühlung sorgen,
und zwar sowohl durch Reduktion von durch Absorption von Mikrowellen
entstehenden Wärme
als auch durch durch Reduktion von durch Wärmekonvektion und/oder Wärmestrahlung
aus dem Garraum des Gargeräts
aufgenommenen Wärme. Über einen
nicht gezeigten Temperatursensor wird die Temperatur des Dichtungskörpers 1,
insbesondere in dem Kanal 2, überwacht, so dass in Abhängigkeit
von der erfaßten
Tempera tur insbesondere der Wasserdurchfluß durch den Kanal gesteuert
werden kann. Ferner kann eine nicht gezeigte Antenne in dem Dichtungskörper 1 integriert sein,
um die in denselben eindringende Mikrowellenstrahlung zu erfassen,
wobei in Abhängigkeit
von der erfaßten
Mikrowellenstrahlung die Mikrowellenquelle einstellbar ist.
-
Wie
insbesondere der 2 entnehmbar ist, sind zusätzlich zwei
Hohlkanäle 3 und 4 in
dem Dichtungskörper 1 bereitgestellt,
die den Dichtungskörper 1 weich
und kompressibel werden lassen, was zur Abdichtung der Verbindung
zwischen der Garraumöffnung
und der Garraumtür
sowie zur Kompensation einer Depositionierung der Garraumtür vorteilhaft
ist.
-
Zusätzlich umfasst
die erfindungsgemäße Abdichtungsvorrichtung
zumindest eine bekannte, nicht gezeigte λ/4-Tasche.
-
Die
in der voranstehenden Beschreibung, den Ansprüchen sowie den Zeichnungen
offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch
in jeder beliebigen Kombination für die Verwirklichung der Erfindung
in ihren verschiedenen Ausführungsformen
wesentlich sein.
-
- 1
- Dichtungskörper
- 2
- Wasserdurchströmter Kanal
- 3
- Hohlkanal
- 4
- Hohlkanal
- 5
- Wasserzulauf
- 6
- Wasserablauf
- 7
- Strömungssperre
- 8
- Öffnung des
Wasserzulaufs
- 9
- Öffnung des
wasserdurchströmten
Kanals