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Temperaturschränke sind Schränke, deren Innenraum mit einer Kühl- oder Heizvorrichtung auf eine von der Umgebungstemperatur verschiedene Temperatur gebracht und auf dieser Temperatur gehalten werden kann und gehören zur Standardausrüstung eines modernen Labors. Dabei ist es üblich, eine thermische Isolation des Innenraums von der Umgebung vorzunehmen. Dies hat zwei Gründe: Erstens wird dadurch der Energieverbrauch der Kühl- oder Heizvorrichtung gesenkt. Zweitens ist dies wichtig für den Umgang mit dem Temperaturschrank, denn da Temperaturen im Innenraum z.B. mehrere 100°C betragen können, würde eine Oberfläche des Temperaturschranks, die sich wegen unzureichender thermischer Isolierung auf hohe Temperaturen aufheizt, ein erhebliches Sicherheits- und Verletzungsrisiko darstellen.
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Besonders wichtig ist dabei eine thermische Isolation der Türen. In einer Vielzahl von Anwendungen für Temperaturschränke ist es nämlich üblich und notwendig, dass für einen Zugang zum Innenraum keine vorherige Anpassung der Innenraumtemperatur an die Umgebungstemperatur erfolgen muss. Dementsprechend wichtig ist es, dass die Türaußenseite und etwaige an derselben angeordnete Bedienelemente eine Temperatur aufweisen, die einen Kontakt mit dieser risikolos macht. Um dies zu erreichen ist es aus dem Stand der Technik, insbesondere der
DE 198 17 371 C1 , bereits bekannt, eine Tür für einen Temperaturschrank zweiteilig mit einer Außentür und einer an der Außentür befestigten, aber außerhalb dieser Befestigungsstellen von der Außentür zumindest durch Beabstandung thermisch isolierten Innentür auszubilden.
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Es gibt aber noch einen weiteren wichtigen Aspekt im Zusammenhang mit den Türen für einen Temperaturschrank und der thermischen Isolation: Das Vorsehen einer Tür bringt nämlich mit sich, dass es einen Spalt zwischen der Tür und Wandabschnitten des Temperaturschranks, die die Umrandung der Öffnung, die durch die Tür verschlossen werden kann, bilden, gibt. Dieser Spalt muss abgedichtet werden, um einen Eintritt von Umgebungsluft in das Innere des Temperaturschranks zu vermeiden. Dies führt in gewisser Weise zu einer paradoxen Situation, denn einerseits ist dazu ein inniger Kontakt zwischen der Tür und diesen Wandabschnitten notwendig, während andererseits ein solcher gerade vermieden werden soll, um ein Aufheizen der Tür zu vermeiden.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, eine Tür für einen Temperaturschrank und einen Temperaturschrank bereitzustellen, mit denen eine gute Abdichtung des Türspalts bei gleichzeitiger thermischer Isolation zumindest der Türaußenseite gewährleistet wird.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Tür für einen Temperaturschrank mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und einen Temperaturschrank mit den Merkmalen des Patentanspruchs 13. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der jeweiligen abhängigen Ansprüche.
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Die erfindungsgemäße Tür für einen Temperaturschrank weist eine Außentür mit einem Türblatt und eine an der Außentür angeordnete Innentür mit einem Türblatt auf. Erfindungswesentlich ist dabei, dass die Innentür derart relativ zur Außentür verschiebbar an der Außentür angeordnet ist, dass sich bei der Verschiebung der Abstand zwischen dem Türblatt der Außentür und dem Türblatt der Innentür ändert und dass ein Mechanismus vorgesehen ist, der eine solche Verschiebung bewirkt.
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Der Vollständigkeit halber sei an dieser Stelle explizit daran erinnert, dass eine Drehung keine Verschiebung ist. Eine Anordnung mit einer Außentür und einer relativ zur Außentür drehbaren Innentür fällt daher nicht unter die Erfindung.
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Vielmehr muss zumindest eine Bewegungskomponente der Verschiebung der Türblätter von Innentür und Außentür relativ zueinander in Richtung einer Normalen auf der Ebene des Türblatts der Außentür erfolgen, damit die Verschiebung eine solche Abstandsänderung mit sich bringt. Sie kann allerdings auch eine Komponente in anderer Richtung, insbesondere in eine Richtung parallel zur Ebene des Türblatts der Außentür aufweisen. Solange eine solche Bewegungskomponente vorhanden ist, müssen die Türblätter von Innentür und Außentür auch nicht notwendigerweise parallel zueinander ausgerichtet sein, obwohl dies eine bevorzugte Konfiguration ist, weil andernfalls eine entsprechende geometrische Anpassung des die Zugangsöffnung des Temperaturschranks umgebenden Rands notwendig wird.
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Die Erfindung kann aber durchaus auch mit einer Außen- und einer Innentür, die gemeinsam drehbar gelagert sind, wie es insbesondere der Fall ist, wenn eine Innentür an der Außentür angeordnet und die Außentür drehbar gelagert ist, realisiert werden.
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Die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Tür ermöglicht es, dass zum Verschluss des Temperaturschranks durch das Bedienen des Mechanismus der Abstand zwischen dem Türblatt der Außentür und dem Türblatt der Innentür erhöht wird, was bei am Temperaturschrank installierter Außentür mit sich bringt, dass die Innentür fest gegen den Rand der Zugangsöffnung gedrückt werden kann und diese dicht verschließt. Gleichzeitig kann bei einer bevorzugten Ausgestaltung des Temperaturschranks, bei der die Tür als Schiebetür ausgeführt ist und mindestens ein senkrecht zur Schieberichtung verlaufender Abschnitt des auf der in Öffnungsrichtung der Schiebetür liegenden Randes der Zugangsöffnung des Temperaturschranks mindestens einen Vorsprung aufweist, der bei geschlossener Tür mit einer Seitenfläche der Innentür in Kontakt bringbar ist, mit einer solchen Tür auch ein Verschlussmechanismus für die Tür realisiert werden.
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Als besonders vorteilhaft hat es sich herausgestellt, wenn der Mechanismus ein Hebelmechanismus ist, bei dem ein erster Abschnitt mindestens eines Hebels mittelbar oder unmittelbar mit dem Türblatt der Außentür verbunden ist und ein zweiter Abschnitt des mindestens einen Hebels mittelbar oder unmittelbar mit dem Türblatt der Innentür verbunden ist. Durch Veränderung der Position des Hebels kann dann der Abstand zwischen den Türblättern geändert werden, wobei es die Ausgestaltung als Hebel ermöglicht, die Innentür mit besonders hoher Kraft an einen Rand oder an einem Rand angeordnete Dichtung, der oder die die zu verschließende Zugangsöffnung umgibt, anzupressen und somit eine besonders gute Dichtwirkung zu erzielen.
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Es sind aber auch andere Mechanismen verwendbar, um die Erfindung zu realisieren. Beispielsweise kann man zwischen den Türblättern von Innentür und Außentür Druckfedern anbringen, deren Kraft den Abstand zwischen Innentür und Außentür zu maximieren sucht und welche somit die Innentür in ihre „Geschlossen“-Position drücken. Zum Öffnen der Tür dient dann ein Mechanismus, der bei Betätigung eines Bedienelements die Druckfedern so belastet, dass diese zusammengedrückt werden, beispielsweise durch Eingriff in und Druck auf die Federn.
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Eine besonders bevorzugte Form eines Hebelmechanismus ist so aufgebaut, dass an der Außentür mindestens ein Führungselement angeordnet ist, in dem eine Verschiebestange verschiebbar gelagert ist und dass die Innentür über den mindestens einen Hebel mit der Verschiebestange gekoppelt ist, so dass sich der Abstand zwischen dem Türblatt der Außentür und dem Türblatt der Innentür bei einer Verschiebung der Verschiebestange in Richtung parallel zum Türblatt der Außentür ändert. Die Innentür ist also über Hebel, Verschiebestange und Führungselement an der Außentür befestigt.
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Diese Ausführungsform des Mechanismus erlaubt es insbesondere, die Lage der Bedienelemente auf der Außenseite der Außentür und die Position, an der die Hebel an der Innenseite der Innentür angeordnet sind, voneinander zu entkoppeln. Dies ist wichtig, weil die Position der Hebel die Druckpunkte vorgibt, an denen die Innentür angedrückt wird. Insbesondere kann auf diese Weise erzielt werden, dass Druckpunkte im Bereich der Ecken der Innentür liegen, während wesentliche Teile der Mechanik an anderen Stellen der Tür angeordnet sein können. Zudem können mit einer Verschiebestange bei Bedarf auch mehrere Hebel verbunden und durch Bewegung der Verschiebestange gemeinsam verstellt werden.
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Besonders große Andruckkräfte lassen sich erzielen, wenn der bzw. die Hebel als Kniehebel ausgeführt sind.
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Ferner hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Türblätter eine Spiegelsymmetrie bezüglich mindestens einer Spiegelebene, die senkrecht zum Türblatt verläuft sind, und wenn mehrere Hebel vorhanden sind, die auf unterschiedlichen Seiten einer solchen Spiegelebene liegen. Auf diese Weise können insbesondere einfach Druckpunkte für das Andrücken der Innentür realisiert werden, die sich auf einander gegenüberliegenden Seiten der Innentür befinden. Besonders bevorzugt ist es dabei, wenn auf unterschiedlichen Seiten der Spiegelebene liegende Hebel jeweils mit einer oder mehreren verschiebbar in mindestens einem Führungselement angeordneten Verschiebestangen verbunden sind und dass Verschiebestangen, die mit auf unterschiedlichen Seiten der Spiegelebene liegenden Hebeln verbunden sind, parallel zueinander verlaufen. Diese Maßnahme macht es besonders einfach, eine Bewegung mehrerer Verschiebestangen in Abhängigkeit von der Position eines Bedienelements zu realisieren, was den Bedienkomfort im Laborbetrieb signifikant erhöht.
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Eine erste Möglichkeit zur Anordnung solcher Veschiebestangen besteht darin, dass die Verschiebestange auf der von der Innentür abgewandten Seite des Türblatts der Außentür angeordnet ist und der Hebel das Türblatt der Außentür durchsetzt. Dies ist insbesondere dann eine bevorzugte Art der Anordnung, wenn die Tür selbst möglichst kompakt ausgeführt sein soll, da bei dieser Anordnung der Mindestabstand zwischen Innentür und Außentür sehr klein gewählt werden kann.
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Alternativ kann die Verschiebestange auf der der Innentür zugewandten Seite des Türblatts der Außentür angeordnet sein. Diese Ausführungsform hat den Vorteil, dass die gesamte Mechanik mit Ausnahme eines etwaig vorgesehenen Bedienelements geschützt im Raum zwischen Außentür und Innentür liegt.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Verschiebestange über ein Getriebe oder eine Mechanik angetrieben wird, welches bzw. welche eine Drehbewegung in eine Verschiebung der Verschiebestange überführt. Beispielsweise kann dies erreicht werden, wenn ein Zahnrad in eine Zahnstange eingreift, so dass eine Drehung des Zahnrads die Zahnstange verschiebt. Grundsätzlich kann dies auch über einen Motor erfolgen. Kostengünstiger ist aber eine rein mechanisch angetriebene Bewegung.
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Je nach Ausgestaltung des Getriebes oder der Mechanik ist es dabei möglich, dass mehrere Verschiebestangen damit angetrieben werden. Insbesondere können mit einem Getriebe zwei Verschiebestangen in gleiche oder zueinander entgegengesetzte Richtung bewegt werden, wenn den Verschiebestangen individuelle Antriebsmittel zugeordnet sind. Bei einem Getriebe bzw. einer Mechanik, die auf der Verwendung von Zahnstangen basiert, kann eine entgegengesetzte Bewegung beispielsweise durch Zwischenschaltung eines Zahnrads im Antriebsstrang einer Verschiebestange bewirkt werden.
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In einer besonders bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist daher vorgesehen, dass eine Rotations- oder Kippbewegung eines an der der Innentür abgewandten Seite des Türblatts der Außentür angeordneten Bedienelements, insbesondere eines Bügels den Mechanismus antreibt. Dies ermöglicht auf einfache Weise ein Öffnen und Schließen der Tür durch Bedienen des Bügels.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist dabei vorgesehen, dass die Außentür einen sich in Richtung auf die Innentür hin erstreckenden Rand aufweist, dass die Innentür einen sich in Richtung auf die Außentür hin erstreckenden Rand aufweist und dass der Rand der Außentür den Rand der Innentür übergreift. Die Ränder sind insbesondere bevorzugt so ausgestaltet, dass sie das Türblatt der Außentür bzw. das Türblatt der Innentür umranden. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass der Zwischenraum zwischen Außentür und Innentür bei jedem Abstand zwischen den jeweiligen Türblättern weitgehend abgeschlossen, insbesondere von Wandflächen umgeben ist. Dies kann beispielsweise zum Schutz von Komponenten des die Verschiebung bewirkenden Mechanismus, insbesondere gegen Verschmutzung dienen. Ferner kann auf diese Weise bei der Verschiebung eine Führung bereitgestellt werden.
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Wenn die Tür eine Schiebetür ist, ist der Platzbedarf beim Öffnen der Tür besonders gering. Dies ist besonders vorteilhaft, wenn der Temperaturschrank auf einer Laborbank aufgestellt wird, denn dann kann der Platz vor dem Temperaturschrank fast vollständig genutzt werden ohne dass dies – wie es z.B. bei einer konventionellen einseitig drehbar gelagerten Tür der Fall ist – den Zugang zum Temperaturschrank behindert. Insbesondere ist dadurch, dass bei der erfindungsgemäßen Gestaltung der Tür der Verschluss der Zugangsöffnung durch eine Bewegung der Innentür realisiert wird, nicht einmal mehr nötig, einen anderen Bewegungsfreiheitsgrad als die Verschiebungsrichtung für die Außentür zu realisieren. Beim Öffnen der Tür wird einfach durch Verringerung des Abstands zwischen Türblatt der Innentür und Türblatt der Außentür die Innentür so weit zurückbewegt, dass sie nicht mehr durch einen die Zugangsöffnung des Temperaturschranks seitlich umgebenden Rand in Position gehalten wird, und als Konsequenz wird die gesamte Tür verschiebbar.
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Der erfindungsgemäße Temperaturschrank weist in üblicher Weise einen Innenraum, der unter Verwendung mindestens einer thermischen Isolationsschicht und mindestens eines Gehäuses von der Umgebung getrennt ist, wobei der Innenraum über eine mit einer Tür verschließbare Zugangsöffnung zugänglich ist, und eine Temperaturregelung für den Innenraum, beispielsweise eine Heizung, die bevorzugt durch eine Regelelektronik gesteuert wird, auf.
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Er zeichnet sich dadurch aus, dass er mit einer Tür nach einem der vorstehenden Ansprüche ausgestattet ist. Besonders bevorzugt ist es dabei, wenn die Zugangsöffnung von einem Rand oder einer Dichtung umgeben ist, wobei der Rand oder die Dichtung eine parallel zum Türblatt der Innentür ausgerichtete Anlagefläche aufweist, an die das Türblatt der Innentür bei geschlossener Tür gedrückt ist. Dies ermöglicht eine optimale Ausnutzung des durch Verschiebung der Innentür relativ zur Außentür beim Schließen der Tür aufbaubaren Drucks.
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Die Schließwirkung kann dadurch verbessert werden, dass der Rand zumindest stellenweise Abschnitte aufweist, welche nur bei geschlossener Tür mit Abschnitten eines Rands des Türblatts der Innentür überlappen. Bei einem Temperaturschrank mit einer Schiebetür sollten solche Randabschnitte zumindest in Öffnungsrichtung der Tür vorgesehen werden.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Figuren, die Ausführungsbeispiele darstellen, näher erläutert. Es zeigen:
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1a: einen Querschnitt durch eine Tür für einen Temperaturschrank gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel,
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1b: eine Ausschnittsvergrößerung eines Ausschnitts aus 1a, in der eine alternative Ausgestaltung der Mechanik dargestellt ist,
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1c: einen Blick aus Richtung der Innentür auf das Türblatt der Außentür,
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2a: einen Temperaturschrank mit geöffneter Tür gemäß einem Ausführungsbeispiel,
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2b: den Temperaturschrank aus 2a mit geschlossener Tür,
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3a: eine Seitenansicht der Tür des Temperaturschranks aus 2a und b mit abgehobenem Mechanikgehäuse in geöffnetem Zustand,
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3b: die Seitenansicht der Tür gemäß 3a, jedoch in geschlossenem Zustand,
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3c: eine Detailvergrößerung eines Ausschnitts aus 3a,
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3d: eine Detailvergrößerung desselben Ausschnitts aus 3b,
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4a: eine Ansicht schräg von vorne der Tür gemäß 3a in offenem Zustand, und
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4b: die Ansicht schräg von vorne der Tür gemäß 3a, jedoch in geschlossenem Zustand.
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1a zeigt einen Querschnitt durch eine Tür 100 für einen Temperaturschrank. Die Tür 100 weist eine Innentür 110 mit einem Türblatt 111 und eine Außentür 120 mit einem Türblatt 121 auf. Die Schnittebene der 1a steht senkrecht auf den Türblättern 111, 121.
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Die Außentür 120 weist ferner einen sich ausgehend von den Außenkanten des Türblatts 121 in Richtung auf die Innentür 110 hin erstreckenden, umlaufenden Rand 122 auf, der einen umlaufenden Rand 112 der Innentür 110, der sich von deren Türblatt 111 aus in Richtung auf die Außentür 121 hin erstreckt, übergreift, was zugleich bedeutet dass die Fläche des Türblatts 111 der Innentür 110 kleiner als die Fläche des Türblatts 121 der Außentür 120 ist.
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Die Innentür 110 ist an der Außentür 120 über einen Mechanismus angeordnet, der es erlaubt, die Innentür derart relativ zur Außentür zu verschieben, dass sich bei der Verschiebung der Abstand zwischen dem Türblatt der Außentür und dem Türblatt der Innentür ändert. Dazu sind auf der der Innentür 110 zugewandten Seite des Türblatts 121 der Außentür 120 sind zwei Führungselemente 123a, 123b angeordnet, in denen jeweils Verschiebestangen 124, 125 verschiebbar geführt sind. Die Verschiebestangen 124, 125 sind jeweils an ihren dem Rand 112 zugewandten Enden 124a, 125a mit Rollen 126, 127 versehen, welche in auf der dem Türblatt 121 der Außentür 120 zugewandten Seite des Türblatts 111 der Innentür 110 angebrachte Kulissenführungen 113, 114 eingreifen, deren Führungsnuten 115, 116 so verlaufen, dass eine Verschiebung der Verschiebestangen 124, 125, die jeweils in Richtung auf den Rand 112 hin erfolgt, wegen der Abstützung der Verschiebestangen 124, 125 am Türblatt 121 der Außentür 120 durch die Führungselemente 123a, 123b eine Bewegung der Innentür 110 in senkrechter Richtung zum Türblatt 121 der Außentür 120 mit sich bringt, die den Abstand zwischen dem Türblatt 111 der Innentür 110 und dem Türblatt 121 der Außentür 120 erhöht, während die Verschiebung der Verschiebestangen 124, 125 in entgegengesetzte Richtung diesen Abstand verringert.
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Die Bewegung der Verschiebestangen 124, 125 wird dabei durch das Umklappen eines das Türblatt 121 der Außentür 120 durchsetzenden Bügels 140 bewirkt. Diese Rotationsbewegung wird über das zwischen Außentür 120 und Innentür 110 angeordnete Getriebe 150 in entgegengesetzt zueinander gerichtete Verschiebungen der Verschiebestangen 124, 125 übersetzt. Eine andere Ansicht der der Außentür 120 zugeordneten Teile des Mechanismus, der es erlaubt, die Innentür derart relativ zur Außentür zu verschieben, dass sich bei der Verschiebung der Abstand zwischen dem Türblatt der Außentür und dem Türblatt der Innentür ändert, ist in 1c dargestellt.
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Die 1b zeigt eine Ausschnittsvergrößerung einer Variante des Mechanismus, der es erlaubt, die Innentür derart relativ zur Außentür zu verschieben, dass sich bei der Verschiebung der Abstand zwischen dem Türblatt der Außentür und dem Türblatt der Innentür ändert. Dabei sind lediglich die Bauteile, die anders ausgeführt sind, mit anderen Bezugszeichen versehen, während die wie in 1a aufgebauten Teile mit denselben Bezugszeichen wie in 1a versehen sind.
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Die Variante gemäß 1b unterscheidet sich vom Mechanismus gemäß 1a lediglich dadurch, dass die Kopplung der Verschiebestangen 124, 125, mit dem Türblatt 111 der Innentür 110 statt über Rollen 126, 127, die in Kulissenführungen 112, 113 eingreifen über Hebel 128, deren eines Ende 128a, jeweils drehbar um eine senkrecht zu den Verschiebestangen 124, 125 und parallel zum Türblatt 121 der Außentür 120 verlaufende erste Drehachse an einer der Verschiebestangen 124 angeordnet ist, während das andere Ende 128b drehbar um eine zur ersten Drehachse parallele zweite Drehachse jeweils an einer an der dem Türblatt 121 der Außentür 120 zugewandten Seite des Türblatts 111 der Innentür 110 befestigten Halterung 117 angeordnet ist. Dabei sind die Halterungen 117 jeweils so positioniert, dass ihr Abstand zum Rand 112 des Türblatts 111 der Innentür 110 in Veschiebungsrichtung der Verschiebestange 124, mit der sie verbunden sind kleiner ist als der Abstand des dem Rand 112 zugewandten Endes 124a der Verschiebestange 124 in der Schließposition des Bügels 140. Dadurch ist sichergestellt, dass das Überführen des Bügels 140 aus der Offen-Position in die Schließposition zu einer Vergrößerung des Abstands zwischen dem Türblatt 111 der Innentür 110 und dem Türblatt 121 der Außentür 120 führt, während das Überführen des Bügels 140 aus der Schließposition in die Offen-Position zu einer Verringerung des Abstands zwischen dem Türblatt 111 der Innentür 110 und dem Türblatt 121 der Außentür 120 führt.
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Die 2a und 2b zeigen einen Temperaturschrank 10 mit geöffneter Tür 200 bzw. geschlossener Tür 200. Die Tür 200 ist dabei als Schiebetür ausgeführt, die auf Führungsschienen 18 verschiebbar ist. Bei der dargestellten Tür 200 handelt es sich um eine andere Ausführungsform als die vorstehend diskutierte Tür 100, die weiter unten näher beschrieben wird, diese könnte aber einfach durch eine Tür 100 wie sie in den 1a und 1c dargestellt ist oder die Variante gemäß 1b ersetzt werden.
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Der Temperaturschrank 10 hat einen Innenraum 11, der durch eine in den 2a und 2b von den Wänden eines Innengehäuses 12 verdeckte und daher nicht erkennbare thermische Isolationsschicht und ein Gehäuse 13 von der Umgebung getrennt ist. Der Innenraum 11 ist über eine Zugangsöffnung 14 zugänglich. Die Zugangsöffnung 14 ist von einem umlaufenden Rand 15 umgeben. Der Rand 15 weist eine parallel zum Türblatt der Innentür ausgerichtete Anlagefläche 15a auf, in die eine Dichtung 16 eingebettet ist und an die ein Türblatt 211 einer Innentür 210 der Tür 200 bei geschlossener 200 Tür gedrückt ist. Ferner weist der Rand 15 einen umlaufenden Abschnitt 15b auf, der bei geschlossene Tür 200 mit einem Rand des Türblatts 211 der Innentür 210 überlappen. Ferner weist der Temperaturschrank 10 eine Temperaturregelung 17 auf, von der allerdings lediglich das Bedienelement der Steuerelektronik in der Darstellung der 2a, 2b zu erkennen ist, nicht aber die dadurch angesteuerten bzw. geregelten Heiz- oder Kühlaggregate, die auf dem Fachmann bekannte Weise ausgeführt sein können.
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Unter Bezugnahme auf die 3a–d, 4a und 4b soll nun der Aufbau der Tür 200 erläutert werden. Wie man besonders gut in den 3b und 4b erkennt, weist die Tür 200 eine Innentür 210 mit einem Türblatt 211 auf, die an einer Außentür 220 mit Türblatt 221 angeordnet ist. Die Außentür 220 weist ferner einen sich ausgehend von den Außenkanten des Türblatts 221 in Richtung auf die Innentür 210 hin erstreckenden, umlaufenden Rand 222 auf, der einen umlaufenden Rand 212 der Innentür 210, der sich von deren Türblatt 211 aus in Richtung auf die Außentür 221 hin erstreckt, übergreift. Im Rand 222 sind Führungsöffnungen 222a zur Aufnahme der Führungsschienen 11 vorgesehen, so dass das Verschieben der Tür 200 zum Öffnen des Temperaturschranks 10 ermöglicht wird.
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Die Innentür 210 ist derart relativ zur Außentür 220 verschiebbar an der Außentür 220 angeordnet, dass sich bei der Verschiebung der Abstand zwischen dem Türblatt 221 der Außentür 220 und dem Türblatt 211 der Innentür 210 ändert. Um dies zu bewirken, ist auf der vom Türblatt 211 der Innentür 210 abgewandten Seite des Türblatts 221 der Außentür 220 sind spiegelsymmetrisch zu einer senkrecht zum Türblatt 221 der Außentür 220 verlaufenden Ebene zwei sich im Wesentlichen parallel zu Rändern 222 des Türblatts 221 der Außentür 220 erstreckende Mechanismen vorgesehen, welche gemeinsam durch das Überführen eines Bügels 240 aus einer geöffneten Position in eine Schließposition und umgekehrt angetrieben werden. Da die beiden Mechanismen gleich aufgebaut sind, können für sie identische Bezugszeichen verwendet werden. Zur Abdeckung der Mechanismen ist jeweils ein Gehäuse 260 vorgesehen. Die Rotationsbewegung des Bügels 240 wird über auf der Außenseite der Außentür 220 Getriebe 250 in entgegengesetzt zueinander gerichtete Verschiebungen von Verschiebestangen 224, 225 umgesetzt. Die Verschiebestangen 224, 225 sind über Führungselemente 223a, 223b an der vom Türblatt 211 der Innentür 210 abgewandten Seite des Türblatts 221 der Außentür 220 gehaltert.
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Die Verbindung zwischen Innentür 210 und Außentür 220 erfolgt über das Türblatt 221 der Außentür 220 durchsetzende Kniehebel 228, 229, deren gekrümmter Bereich drehbar um eine erste Drehachse, die senkrecht zu den Verschiebestangen 224, 225 und parallel zum Türblatt 221 der Außentür 220 verläuft, am Türblatt 221 der Außentür 220 gelagert ist. Wie man besonders gut in den 3c und 3d erkennt, ist das eine Ende 228a der Kniehebel 228, 229 jeweils drehbar um eine senkrecht zu den Verschiebestangen 224, 225 und parallel zum Türblatt 221 der Außentür 220 verlaufende zweite Drehachse an einer der Verschiebestangen 224, 225 angeordnet, während das andere Ende 228b der Kniehebel 228, 229 jeweils drehbar um eine zur ersten Drehachse parallele dritte Drehachse jeweils an einer an der dem Türblatt 221 der Außentür 220 zugewandten Seite des Türblatts 211 der Innentür 210 befestigten Halterung 219 angeordnet ist, die aber nur in 3c und auch dort nur teilweise zu erkennen ist, weil sie in den anderen Figuren vom Rand 222 bzw. 212 der Außentür 220 bzw. der Innentür 210 verdeckt wird.
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Wird der Bügel 240 aus seiner Offen-Position in die Schließposition überführt, wird diese Rotationsbewegung durch das Getrieben 250 in eine Verschiebung der Verschiebestangen 224, 225 nach außen, also in Richtung auf den Rand 112 hin, übersetzt.
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Dadurch werden die Kniehebel 228, 229 in Rotation um die erste Drehachse gesetzt, was dazu führt, dass sich der Abstand zwischen Türblatt 221 der Außentür 220 und Türblatt 211 der Innentür 210 erhöht.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Temperaturschrank
- 11
- Innenraum
- 12
- Innengehäuse
- 13
- Gehäuse
- 14
- Zugangsöffnung
- 15
- Rand
- 15a
- Anlagefläche
- 15b
- Abschnitt
- 16
- Dichtung
- 17
- Temperaturregelung
- 18
- Führungsschiene
- 100, 200
- Tür
- 110, 210
- Innentür
- 120, 220
- Außentür
- 111, 211
- Türblatt
- 112, 212
- Rand
- 113, 114
- Kulissenführung
- 115, 116
- Führungsnut
- 121, 221
- Türblatt
- 122, 222
- Rand
- 123a, 123b
- Führungselement
- 124, 125
- Verschiebestange
- 124a, 125a
- Ende
- 126, 127
- Rollen
- 128
- Hebel
- 128a, 128b
- Ende
- 117, 219
- Halterung
- 140, 240
- Bügel
- 150, 250
- Getriebe
- 222a
- Führungsöffnung
- 223a, 223b
- Führungselement
- 224, 225
- Verschiebestange
- 228, 229
- Kniehebel
- 228a, 228b
- Ende
- 260
- Gehäuse