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Die
Erfindung betrifft ein Walzgerüst
zum Walzen von metallischen Bändern
nach dem Oberbegriff von Anspruch 1. Solche Walzgerüste weisen üblicherweise
eine Bedienseite, von der aus das Walzgerüst für Wartungsarbeiten zugänglich ist,
und eine Antriebsseite auf, an der ein Antrieb zum Antreiben des
Walzgerüstes
angeordnet ist.
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Des
Weiteren betrifft die Erfindung eine Walze oder Rolle für ein Walzgerüst zum Walzen
von metallischen Bändern
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 12.
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Bei "Walzen" und "Rollen" der hier in Rede stehenden
Art handelt es sich um in der Regel in ihrer Grundform zylindrische
rotationssymmetrische Körper,
die mit einer bestimmten Bombierung oder einer andersartigen speziellen
Formgebung versehen sein können,
um die jeweilige Walzaufgabe in der jeweils vorgeschriebenen Weise
absolvieren zu können.
Die "Walzen" sind dabei üblicherweise
direkt mit dem Antrieb des Walzgerüstes verkoppelt und werden
aktiv angetrieben, wogegen die "Rollen" ohne direkten Antrieb
sind und im Walzbetrieb nur aufgrund des rollenden Kontakts mit
einer Walze in Rotation versetzt werden.
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Die
hier betrachtete Problemstellung tritt bei Walzen und Rollen gleichermaßen auf,
so dass die folgenden Erläuterungen
für Walzen
und Rollen eines Walzgerüstes
gleichermaßen
gelten, auch wenn nur eines dieser Bauteile erwähnt ist.
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Typischerweise
sind die Walzen und Rollen von Walzgerüsten im Bereich ihrer Endzapfen
jeweils in einer Wälzlagerung
gelagert. Diese kann jeweils durch mehrere einzelne Wälzlager
gebildet sein.
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Aufgrund
dessen, dass die Wälzlagerungen im
Walzbetrieb große
Kräfte
aufnehmen müssen,
bestehen an ihre Schmierstoffversorgung hohe Anforderungen. So dient
der jeweils eingesetzte Schmierstoff einerseits zur Verringerung
der im Wälzlager auftretenden
Reibung. Gleichzeitig wird über
den Schmierstoff ein Teil der Wärme
abtransportiert, die sich im jeweiligen Lager aufgrund der dort
unvermeidbar auftretenden Rollreibung bildet.
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Wegen
dieser Doppelfunktion des Schmierstoffs werden im praktischen Walzbetrieb
große Ölströme durch
die Wälzlager
eines Walzgerüstes
geleitet. Damit geht nicht nur eine apparativ aufwändige Ölversorgung
einher, sondern es müssen
auch große Ölmengen
im Umlauf gehalten werden, deren Aufbereitung, Bevorratung und Entsorgung
ebenfalls erheblichen Aufwand mit sich bringen. Hinzu kommt, dass
zur Vermeidung von Leckströmen
umfangreiche Maßnahmen
zur Abdichtung der Lager erforderlich sind.
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Als
Alternative zur Schmierung der Wälzlager
von Walzgerüsten
mit großen Ölströmen haben sich
so genannte "Öl-Luft-Schmierungen" bewährt. Diese
erlauben eine genau dosierte Zuteilung der jeweils benötigten Schmierstoffmenge
auf die jeweiligen Schmierstellen. Mit Hilfe von Öl-Luft-Schmierungssystemen
kann nicht nur die Menge an im Umlauf gehaltenem Schmierstoff drastisch
reduziert werden, sondern es ist gegenüber der auf einem konventionellen Ölstrom beruhenden
Schmierung auch die Gefahr der Bildung von Leckagen und der für die Abdichtung
der Lager erforderliche Aufwand deutlich vermindert.
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Eine
für den
Einsatz in Walzgerüsten
und vergleichbaren Maschinen besonders geeignete Einrichtung zum
gleichmäßigen Aufteilen
einer Schmierstoff-Gasstrom-Strömung auf
eine Vielzahl von Abströmkanälen ist
aus der
EP 0 902 868
B1 bekannt. Diese bekannte Einrichtung weist eine Zuströmbohrung
auf, die sich in eine Vielzahl von Abströmleitungen verzweigt. Um die
gleichmäßige, von
Schwerkrafteinflüssen
unbeeinflusste Verteilung des Gas-/Schmiermittelstromes unter Aufrechterhaltung einer
turbulenten Strömung
in allen Abströmleitungen
zu erreichen, mündet
dabei die Zuströmbohrung in
eine sich in Strömungsrichtung
erweiternde Verteilkammer. Im Bereich des Übergangs von der Zuströmbohrung
in die Verteilkammer ist dabei eine umlaufende Abrisskante und auf
der dem Ende der Zuströmbohrung
gegenüberliegenden
Wand der Verteilkammer eine konzentrisch zur Endöffnung der Zuströmbohrung
ausgerichtete Prallfläche
ausgebildet, deren Durchmesser größer ist als der Durchmesser der
Zuströmbohrung.
Um den Umfang der Prallfläche verteilt
sind die Eingangsöffnungen
der Abströhmbohrungen
angeordnet.
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Die
Montage der bekannten Einrichtung in den Bohrungen eines Walzgerüstes ist
dadurch besonders einfach, dass die bekannte Verteilvorrichtung
ein rohrförmiges
Gehäuse
besitzt, an dessen beiden Stirnseiten jeweils eine Aufnahme ausgebildet
ist, von denen die erste zur Aufnahme eines zuströmseitigen
Anschlusselements und die zweite zur Aufnahme eines zweiten Anschlusselements
bestimmt ist.
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In
der Praxis wird in Verteileinrichtungen der voranstehend erläuterten
Art zum Vorantreiben des jeweiligen Schmierstoffs Druckluft verwendet,
die im Umfeld einer Walzstraße
zum Walzen von metallischen Bändern üblicherweise
zur Verfügung
steht.
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Beispielsweise
dann, wenn im Bereich des jeweiligen Walzgerüstes nur wenig Raum zur Verfügung steht,
erweist sich das Nachrüsten
von bereits bestehenden Walzgerüsten
mit Öl-Gasstrom-Schmiereinrichtungen
der voranstehend erläuterten
Art als schwierig. Auch wird bei Neukonstruktionen in der Regel
gefordert, dass der für
die Schmierstoffversorgung der Wälzlager
benötigte
Aufwand an Versorgungsleitungen und Ähnlichem auf ein Minimum reduziert
ist, damit die Wartung des Lagers und eventuell erforderliche Reparaturen
einfach durchgeführt
werden können.
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Neben
dem voranstehend erläuterten
Stand der Technik ist aus der
DE 199 59 472 A1 eine Wälzlagerung für eine Welle,
Walze oder Rolle eines Walzwerks zum Walzen von Metallbändern bekannt, bei
der eine Schmierstoffversorgung, welche der Wälzlagerung einen fließfähigen Schmierstoff
zuführt,
und mindestens eine berührungslose
Labyrinth-Dichtung zum Abdichten der Wälzlagerung vorgesehen ist.
Um bei dieser Wälzlagerung
auch bei Einsatz von berührungslos
dichtenden Labyrinth-Dichtungen
eine ordnungsgemäße Abdichtung des
Lagers zu gewährleisten,
wird der Schmierstoff in Abhängigkeit
von der Drehzahl der Welle, Walze oder Rolle zugeführt. Die
Schmierstoffversorgung erfolgt dabei über eine Pumpe, die den benötigten Schmierstoffstrom
aus einem Reservoir in ein zu der jeweiligen Schmierstelle führendes
Leitungssystem pumpt.
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Um
ein zum Lagern einer Achse vorgesehenes Wälzlager mit Schmierstoff zu
versorgen, ist es darüber
hinaus aus der
US 4,940,341
A bekannt, in die Achse einen Längskanal einzuformen, durch
den der Schmierstoff zu dem jeweiligen Lager fließt. Über eine
radial nach außen
führende
Abströmbohrung tritt
dabei der Schmierstoff in ein Gehäuse ein, das das Lager gegenüber der
Umgebung abdeckt.
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Vor
dem Hintergrund des voranstehend erläuterten, sich auf die Verteilung
eines Schmierstoff-Gasstroms beziehenden Standes der Technik lag
der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Walzgerüst und eine zum Einsatz in
einem solchen Walzgerüst
bestimmte Walze oder Rolle zu schaffen, bei denen es auf einfache
Weise möglich
ist, ein zum Lagern der jeweiligen Walze oder Rolle vorgesehenes Wälzlager
mit einer präzise
bestimmten Schmierstoffmenge zu versorgen.
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Diese
Aufgabe ist erfindungsgemäß durch ein
gemäß Anspruch
1 ausgebildetes Walzgerüst
gelöst
worden. Vorteilhafte Ausgestaltungen eines solchen Walzgerüstes sind
in den auf Anspruch 1 rückbezogenen
Ansprüchen
angegeben.
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Genauso
ist die oben genannte Aufgabe durch eine Walze oder Rolle gelöst worden,
die erfindungsgemäß in der
in Anspruch 12 angegebenen Weise gestaltet ist. Vorteilhafte Ausgestaltungen
dieser Lösung
sind in den auf Anspruch 12 rückbezogenen
Ansprüchen
angegeben.
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Die
Erfindung schlägt
vor, die zum Versorgen eines Wälzlagers
einer Rolle oder Walze eines Walzgerüstes mit einem Schmierstoff-Gasstrom
jeweils benötigten
Verteiler in eine Aufnahme einzusetzen, die in den Endzapfen eingeformt
ist, der in dem zu versorgenden Lager gelagert ist. Ausgehend von
dieser Aufnahme führen
dann ebenfalls in die jeweilige Rolle oder Walze eingeformte Abströmleitungen
zu dem jeweiligen Wälzlager.
Die Mündungen
dieser Abströmbohrung
sind dabei jeweils so anzuordnen, dass der aus ihnen austretende
Schmierstoff an der jeweils optimalen Stelle in das zu schmierende
Wälzlager
gelangt.
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Mit
der erfindungsgemäßen Anordnung
der Verteiler für
die Schmierstoff-Gasstrom-Versorgung in dem jeweiligen Zapfen einer
Rolle oder Walze lässt sich
so die Versorgung von Wälzlagern
des Walzgerüstes
mit einem Schmierstoff-Gasstrom
besonders einfach bewerkstelligen. Aufwändige Verrohrungen, die unter
erheblichem Aufwand an dem Gerüst
montiert oder in das Gestell des Walzgerüsts eingeformt werden müssten, werden
dazu nicht benötigt.
Stattdessen erlaubt es die Erfindung, die zum Versorgen des jeweiligen
Wälzlagers
benötigten
Elemente in die an einem vom Walzgerüst entfernten Ort vorgefertigte
Rolle oder Walze einzubringen.
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Sofern
dazu der Bedarf besteht, ist es zweckmäßig, wenn in jeden der Endzapfen
der jeweiligen Walze oder Rolle jeweils mindestens eine Aufnahme
für jeweils
eine Verteileinrichtung eingeformt ist. Eine besonders einfache
Ausgestaltung ergibt sich dabei dann, wenn die in die Endzapfen
eingebrachten Aufnahmen durch einen durch die jeweilige Walze oder
Rolle führenden
Verbindungskanal miteinander verbunden sind.
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Ein
solcher sich durch die jeweilige Rolle oder Walze hindurch ziehender
Verbindungskanal hat den wesentlichen Vorteil, dass die Verteileinrichtungen
beider Endzapfen der jeweiligen Rolle oder Walze über einen
zentralen am einen Endzapfen vorgesehenen Versorgungsanschluss mit
dem benötigten
Schmierstoff-Luftstrom versorgt werden können. Dies erweist sich insbesondere
dann als vorteilhaft, wenn das erfindungsgemäße Walzgerüst in üblicher Weise eine Bedienseite,
von der aus das Walzgerüst für Montage- und/oder Wartungsarbeiten
zugänglich ist,
und eine Antriebsseite aufweist, an der ein Antrieb zum Antreiben
des Walzgerüstes
angeordnet ist. Dabei nutzt die Erfindung die bei den bekannten Verteileinrichtungen
problemlos bestehende Möglichkeit,
den ersten Verteiler nicht nur zum Aufteilen des Schmierstoffstroms
auf die zu den dem jeweiligen Verteiler direkt zugeordneten Schmierstellen
aufzuteilen, sondern auch einen ausreichend großen Schmierstoffstrom einem
zweiten Verteiler zuzuteilen. Dieser zweite Verteiler wirkt insoweit
als Unterverteiler und verteilt den ihm zugeteilten Schmierstoffstrom
auf die ihm zugeordneten Schmierstellen.
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Bei
einer erfindungsgemäßen Walze
oder Rolle und einem mit einer solchen Walze oder Rolle ausgestatteten
Walzgerüst
können
die der Antriebsseite und der Bedienseite des Walzgerüstes jeweils zugeordneten
Einrichtungen zum Verteilen des Schmierstoff-Gasstroms über den
Verbindungskanal so miteinander verkoppelt sein, dass die zentrale Versorgung
beider Verteileinrichtungen über
eine einzige Versorgungsleitung erfolgen kann, wobei die unmittelbar
mit der Versorgungsleitung verbundene Verteileinrichtung der nicht
an die Versorgungsleitung direkt angeschlossenen Verteileinrichtung
den erforderlichen Schmierstoffstrom zuteilt.
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Gerade
in dem Fall, dass in jeden Endzapfen der jeweiligen Walze oder Rolle
des erfindungsgemäßen Walzgerüstes jeweils
eine Schmierstoff-Gasstrom-Verteileinrichtung
sitzt und diese Verteileinrichtungen über einen Verbindungskanal
miteinander verbunden sind, stehen somit ein Walzgerüst beziehungsweise
eine für
ein solches Walzgerüst
bestimmte Rolle oder Walze zur Verfügung, bei der die Schmierstoff-Gasstrom-Versorgung
auf besonders einfache Weise erfolgen kann.
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Letzteres
gilt insbesondere dann, wenn die Versorgung der Verteileinrichtungen
von der Bedienseite des Gerüstes
aus erfolgt. In diesem Fall fällt
weder der mit der nachträglichen
Montage einer Schmierstoff-Gasstrom-Versorgung der der Antriebsseite des
Walzgerüsts
zugeordneten Wälzlager
verbundene Aufwand noch der mit der regelmäßigen Wartung dieser Lager
beim Stand der Technik verbundene Umstand an.
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Auf
besonders praktische Weise lässt
sich die der Bedienseite zugeordnete Verteileinrichtung mit der
zentralen Schmierstoff-Gasstrom-Versorgungsleitung verbinden, wenn
die Versorgungsleitung über
ein drehentkoppeltes, in der jeweiligen bedienseitigen Aufnahme
steckendes Anschlusselement in der betreffenden Aufnahme mündet.
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Für die Aufteilung
der bedienseitig und antriebsseitig jeweils benötigten Schmierstoff-Gasströme lassen
sich gleichartige Verteileinrichtungen verwenden, wenn die Öffnung der
der Antriebsseite des Walzgerüstes
zugeordneten Aufnahme mit einem Stopfen verschlossen ist.
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Aufgrund
dessen, dass der mit Verteileinrichtungen der hier in Rede stehenden
Art verteilte Schmierstoff-Gasstrom
durch den Verbindungskanal im Wesentlichen unbeeinflusst von dessen
Verlauf und Ausrichtung strömt,
hat die Anordnung des Verbindungskanals in der jeweiligen Walze
oder Rolle für die
durch die Erfindung erzielten Effekte nur eine untergeordnete Bedeutung.
Besonders einfach lässt sich
der erfindungsgemäß vorgesehene
Verbindungskanal jedoch dann in einer Walze oder Rolle einbringen,
wenn er zumindest im Wesentlichen koaxial zur Drehachse der Walze
oder Rolle verläuft.
Dabei kann der Verbindungskanal praktischerweise durch zwei in Längsrichtung
der Walze oder Rolle verlaufende und aufeinander treffende Bohrungen hergestellt
sein, von denen die eine ausgehend von der der Bedienseite zugeordneten
Stirnseite und die andere von der der Antriebsseite zugeordneten
Stirnseite der Walze oder Rolle in die Walze oder Rolle eingeformt
ist. Diese Möglichkeit
der Herstellung lässt
sich in der Praxis mit vergleichbar geringem Fertigungsaufwand verwirklichen,
zumal keine besonderen Anforderungen an die Genauigkeit, mit der die
beiden Bohrungen sich treffen, gestellt werden. Wesentlich ist lediglich,
dass im Bereich des Treffpunkts der Bohrungen eine für das Durchströmen des
jeweils benötigten
Schmierstoff-Gasstroms ausreichend große Öffnung vorhanden ist.
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Besonders
geeignet ist die Erfindung für
solche Gerüste,
die zum Warmwalzen von metallischen Bändern bei Temperaturen oberhalb
von 400°C
vorgesehen sind. Dies gilt ganz besonders für Walzgerüste, die alleine oder als Teil
einer Warmwalzstaffel zum Warmwalzen von Stahlbändern eingesetzt werden. Gerade
bei solchen Warmwalzgerüsten
zeigen sich die Vorteile einer durch die Erfindung auf einfache
Weise ermöglichten
präzisen
Schmierung der jeweiligen Wälzlager
mit minimierten Schmierstoffmengen.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand einer Ausführungsbeispiele darstellenden
Zeichnung näher
erläutert.
Es zeigen jeweils schematisch:
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1 ein
Walzgerüst
zum Warmwalzen eines Stahlbands in einer frontalen stark vereinfachten Ansicht;
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2 eine
in dem in 1 gezeigten Walzgerüst eingesetzte
Arbeitswalze in längsgeschnittener
Ansicht, wobei auf eine Schraffierung der Übersichtlichkeit halber weitgehend
verzichtet worden ist;
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3 den
einen Endzapfen der in 2 dargestellten Arbeitswalze
in vergrößerter teilgeschnittener
Ansicht;
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4 den
anderen Endzapfen der in 2 dargestellten Arbeitswalze
in vergrößerter teilgeschnittener
Ansicht.
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Das
in 1 dargestellte Walzgerüst 1 des Quarto-Typs
weist zwei Arbeitswalzen 2, 3 auf, die zwischen
sich den vom jeweils zu walzenden Walzgut zu durchlaufenden Walzspalt 4 begrenzen.
Die Arbeitswalzen 2, 3 werden jeweils durch eine
Stützwalze 5, 6 gegen
die im Walzbetrieb auf sie wirkenden Kräfte abgestützt. Die Drehachsen der Arbeits- und
Stützwalzen 2, 3, 5, 6 liegen
dabei in einer Vertikalebene.
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Selbstverständlich lässt sich
die hier erläuterte
Erfindung in derselben oder einer entsprechend angepassten Weise
auch bei jedem anderen Walzgerüst-Typ
einsetzen, bei dem eine Schmierung der Wälzlager erforderlich ist, in
denen die Walzen oder Rollen des betreffenden Walzgerüstes gelagert
sind.
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Zum
Antrieb des Walzgerüstes 1 ist
in bekannter Weise ein elektrischer Antriebsmotor M vorgesehen,
der über
ein Getriebe G mit den Arbeits- und Stützwalzen 2, 3, 5, 6 verkoppelt
ist. Motor M und Getriebe G sind dabei in Verlängerung der Drehachsen der
Arbeits- und Stützwalzen 2, 3, 5, 6 auf
der so genannten "Antriebsseite" A des Walzgerüstes 1 angeordnet,
während
die gegenüberliegende
Seite des Walzgerüsts 1,
die so genannte "Bedienseite" B für Wartungs-
und Montagezwecke frei zugänglich
ist.
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Mit
ihren jeweiligen Endzapfen 7, 8 sind die Arbeits-
und Stützwalzen 2, 3, 5, 6 in
an sich bekannter Weise in den Ständern S1, S2 des Walzgerüstes 1 jeweils
in Wälzlagerungen
gelagert, von denen die der Arbeitswalze 2 zugeordneten
Wälzlagerungen 9, 10 in
den 2–4 exemplarisch
gezeigt sind.
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Jede
der Wälzlagerungen 9, 10 ist
in an sich ebenfalls bekannter Weise durch jeweils zwei Doppel-Kegelrollengroßlager 11, 12 gebildet.
In die innere Umfangsfläche
des inneren Laufrings 13 dieser Kegelrollenlager 11, 12 ist
jeweils eine Innenumfangsnut 14 eingeformt, von der in
regelmäßigen Winkelabständen um
die Drehachse der Lager verteilte, in radialer Richtung weisende
Durchgangsöffnungen
zur Lauffläche
des jeweiligen Laufrings 13 führen. Alternativ oder ergänzend könnten entsprechend
positionierte und ausgelegte Umfangsnuten auch in den jeweiligen
Endzapfen 7, 8 der Arbeitswalze 2 eingeformt
sein.
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Über konventionelle
Wellendichtungen 15a, 15b, 16a, 16b sind
die Wälzlager
gegenüber
der Umgebung abgedichtet. Die Wellendichtungen 15, 16 sind
dabei so ausgelegt, dass sie ein Austreten von mit Druck in den
Kegelrollenlagern 11, 12 anstehendem Schmierstoff
verhindern.
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In
die Stirnseite 17 des der Bedienseite B zugeordneten Endzapfens 7 ist
eine Ausnehmung 18 eingeformt, in der zentrisch die Eintrittsöffnung einer ebenfalls
in den Endzapfen 7 in Form einer zylindrischen Bohrung
ausgebildeten Aufnahme 19 angeordnet ist. Die Tiefe der
Aufnahme 19 ist derart bemessen, dass sie bis über die
der Innenseite I des Walzgerüstes 1 zugeordnete
Wellendichtung 15b in den Endzapfen 7 hineinreicht.
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In
entsprechender Weise ist ausgehend von der Stirnseite 20 des
antriebsseitigen Endzapfens 8 eine Aufnahme 21 in
den Endzapfen 8 eingeformt. Diese reicht bis über die
der Innenseite I des Walzgerüstes 1 zugeordnete
Wellendichtung 16b der Wälzlagerung 10 in den
Endzapfen 8 hinein.
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Die
Aufnahmen 19, 21 sind über einen Verbindungskanal 22 miteinander
verbunden, der koaxial zur Drehachse D der Arbeitswalze 2 verläuft. Der Verbindungskanal 22 kann
beispielsweise durch zwei Tiefenbohrungen ausgebildet sein, die
jeweils ausgehend von der jeweiligen Stirnseite 17 und 20 in
die Arbeitswalze 2 eingebracht werden. Sein Durchmesser
kann dabei kleiner sein als der Durchmesser der Aufnahmen 19, 21,
so dass sich im Bereich des Übergangs
von den Aufnahmen 19, 21 ein Absatz bildet, der
zum Positionieren der in die Aufnahmen 19, 21 einzuschiebenden
Bauelemente dienen kann.
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In
den Aufnahmen
19,
21 sitzen jeweils drei Einrichtungen
V1, V2, V3 bzw. V4, V5, V6 zum Verteilen eines Schmierstoff-Gasstroms auf die
jeweiligen Wälzlager
9,
10 und
die jeweils innenliegende Wellendichtung
15b,
16b.
Die Einrichtungen V1–V6 sind
jeweils gemäß dem in
der
EP 0 902 868 B1 im Einzelnen
beschriebenen Stand der Technik ausgebildet, auf den hier insoweit
Bezug genommen wird.
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Jedem
der Kegelrollenlager 11, 12 ist eine der Einrichtungen
V1, V2 bzw. V5, V6 zugeordnet. Genauso werden die jeweiligen innenliegenden
Wellendichtungen 15b bzw. 16b über jeweils eine Einrichtung
V3 bzw. V4 mit dem erforderlichen Schmierstoff-Gasstrom versorgt.
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Die
derart in bekannter Weise ausgebildeten Einrichtungen V1–V6 weisen
jeweils ein zylindrisches Gehäuse
auf, dessen Durchmesser bis auf ein geringes Untermaß dem Innendurchmesser
der Aufnahmen 19, 21 entspricht, so dass die Vorrichtungen V1–V6 problemlos
in die Aufnahmen 19, 21 eingeschoben werden können. Hier
nicht gezeigte, an den Innenflächen
der jeweiligen Aufnahme 19, 21 anliegende Ringdichtungen
dichten dabei eine im mittleren Abschnitt der Gehäuse jeweils
ausgebildete Außenumfangsnut
gegen die anderen Längenabschnitte
der betreffende Aufnahme 19, 21 ab. In der Umfangsnut
münden
die hier ebenfalls nicht sichtbaren Abströmleitungen der jeweiligen Einrichtungen V1–V6, über die
der dem jeweils zugeordneten Kegelrollenlager 11, 12 bzw.
der zugeordneten Wellendichtung 15b, 16b zugeteilte
Schmierstoff-Gasstrom aus der jeweiligen Einrichtung V1–V6 austritt.
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Mittels
rohrartiger Einbaustücke 23 sind
die Einrichtungen V1–V6
dabei so positioniert, dass sie mittig zum jeweiligen Kegelrollenlager 11, 12 bzw.
der jeweiligen Wellendichtung 15b, 16b ausgerichtet sind.
In diesem Bereich führt
von der jeweiligen Aufnahme 19, 21 jeweils eine
radial ausgerichtete Abströmleitung 24 zur
Umfangsfläche
des jeweiligen Endzapfens 7, 8. Die Verbindungsbohrungen 24 sind dabei
einerseits so angeordnet, dass sie im Bereich der jeweiligen Innenumfangsnut 14 der
Innenringe 13 der Kegelrollenlager 11, 12 münden. Andererseits
ist ihre Eintrittsöffnung
im Bereich der jeweiligen Aufnahme 19, 21 jeweils
so ausgerichtet, dass sie in Verbindung steht mit dem durch die
Umfangsnut der Einrichtungen V1–V6
in der jeweiligen Aufnahme 19, 21 jeweils gebildeten
Ringraum 25.
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Die
der Antriebsseite A zugeordnete Aufnahme 21 ist durch einen
Stopfen 26 dicht verschlossen, so dass die Lage der Verteileinrichtungen
V4–V6 über die
jeweiligen Einbaustücke 23 in
der Aufnahme 21 fixiert und ein Austreten von durch die
Verteileinrichtungen V4–V6
verteiltem Schmierstoff oder Gas sicher verhindert ist.
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In
der Ausnehmung 18 des der Bedienseite B zugeordneten Endzapfens 7 sitzt
dagegen ein handelsüblicher
drehentkoppelter Anschluss 27 für eine Versorgungsleitung 28, über die
der zu verteilende Schmierstoff-Gasstrom L in die Aufnahme 19 geleitet wird.
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Als
Gasstrom zum Vorantreiben des zu verteilenden Schmierstoffs wird
beim hier erläuterten Ausführungsbeispiel
Druckluft verwendet, die im Umfeld des Walzgerüsts 1 beispielsweise
zum Antrieb von anderen pneumatisch betätigten, hier nicht dargestellten
Aggregaten benötigt
wird und über
eine Druckluftleitung 29 herangeführt wird.
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Als
Schmierstoff wird hier ein ebenfalls handelsübliches Öl verwendet, das eine für die jeweilige Schmieraufgabe
ausreichende Viskosität
besitzt. Das Öl
wird über
eine Ölversorgungsleitung 30 aus einem
hier nicht gezeigten Vorrat herangeführt.
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Die
Versorgungsleitung 28 ist an eine Einspeiseeinrichtung 31 angeschlossen,
in der ein aus der Druckluftleitung 29 entnommener Luftstrom
und ein aus der Ölversorgungsleitung 30 entnommener Schmierstoffstrom
in die Versorgungsleitung 28 eingespeist werden. Die Einleitung
erfolgt dabei in bekannter Weise so, dass der Luftstrom in der Versorgungsleitung
sowie allen mit ihr verbundenen Leitungen der Arbeitswalze 2 und
Verteileinrichtungen V1–V6
turbulent strömt,
ohne dass es zu einer Vermischung von Schmieröl und Luft kommt. Auf diese Weise
treibt der Luftstrom den auf den Innenflächen der Versorgungsleitung 28 und
den betreffenden anderen Leitungen der Arbeitswalze 2 haftenden Schmierstoff
zu den jeweils zu versorgenden Schmierstellen der Wälzlager 9, 10.
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Von
dem auf diese Weise zur ersten Verteileinrichtung V1 gelangenden Öl-Luftstrom
L wird dort ein erster Teilstrom L1 abgezweigt, der durch die erste
Abströmleitung 24 zur
Innenumfangsnut 14 des ersten Kegelrollenlagers 11 der
Wälzlagerung 9 gelangt
und sich von dort über
die in den Innenring 13 des Kegelrollenlagers 11 eingeformten
Durchgangsbohrungen im Kegelrollenlager 11 verteilt. Gleichzeitig
wird von der Verteileinrichtung V1 ein wesentlich größerer zweiter
Teilstrom T1 der zweiten Verteileinrichtung V2 zugeteilt.
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Die
zweite Verteileinrichtung V2 teilt wie die Verteileinrichtung V1
von dem ihr zugeleiteten Teilstrom T2 einen Teilstrom L2 ab, der über die
ihr zugeordnete Abströmleitung 24 in
derselben Weise, wie für
das Kegelrollenlager 11 beschrieben, in das Kegelrollenlager 12 der
Wälzlagerung 9 geleitet
wird. Gleichzeitig teilt die Verteileinrichtung V2 einen wesentlich
größeren Teilstrom
T2 der Verteileinrichtung V3 zu.
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Die
Verteileinrichtung V3 teilt von diesem Teilstrom T2 einen sehr geringen
Schmierstoff-Luft-Teilstrom L3 ab, der über die ihr zugeordnete Abströmleitung 24 in
die innenliegende Wellendichtung 15b geleitet wird. Der
in die Wellendichtung 15b geleitete Schmierstoff hat die
Aufgabe, die dort zwischen Dichtung und Außenfläche des Endzapfens 7 herrschende
Reibung auf ein Minimum zu reduzieren. Gleichzeitig leitet die Verteileinrichtung
V3 einen wesentlich größeren Teilstrom
T3 in den Verbindungskanal 22, über den es zur Verteileinrichtung V4
gelangt.
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Die
Verteileinrichtung V4 teilt von diesem Teilstrom T3 wiederum einen
sehr geringen Schmierstoff-Luft-Teilstrom L4 ab, der über die
ihr zugeordnete Abströmleitung 24 in
die innenliegende Wellendichtung 16b geleitet wird. Gleichzeitig
leitet die Verteileinrichtung V4 einen wesentlich größeren Teilstrom
T4 zur Verteileinrichtung V5.
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Die
fünfte
Verteileinrichtung V5 teilt wie die Verteileinrichtungen V1 oder
V2 von dem ihr zugeleiteten Teilstrom T4 einen Teilstrom L5 ab,
der über
die ihr zugeordnete Abströmleitung 24 in
derselben Weise, wie für
das Kegelrollenlager 11 der Wälzlagerung 9 beschrieben,
in das Kegelrollenlager 11 der Wälzlagerung 10 geleitet
wird. Gleichzeitig teilt die Verteileinrichtung V5 einen im Wesentlichen
gleichen Teilstrom T5 der Verteileinrichtung V6 zu.
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Die
Verteileinrichtung V6 muss im Unterschied zu den Verteileinrichtungen
V1–V6
keine Aufteilung des zu ihr gelangenden Teilstroms T5 mehr vornehmen,
sondern dient hier lediglich dazu, den Teilstrom T5 als Teilstrom
L6 dem Kegelrollenlager 12 der Wälzlagerung 10 zuzuleiten.
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- 1
- Walzgerüst
- 2,
3
- Arbeitswalzen
- 4
- Walzspalt
- 5,
6
- Stützwalze
- 7,
8
- Endzapfen
der Arbeitswalze 2
- 9,
10
- Wälzlagerungen
der Arbeitswalze 2
- 11,
12
- Doppel-Kegelrollengroßlager der
Wälzlagerungen 9, 10
- 13
- innerer
Laufring der Kegelrollenlager 11, 12
- 14
- Innenumfangsnut
- 15a,
15b
- Wellendichtungen
- 16a,
16b
- Wellendichtungen
- 17
- Stirnseite
des Endzapfens 7
- 18
- Ausnehmung
- 19
- Aufnahme
- 20
- Stirnseite
des Endzapfens 8
- 21
- Aufnahme
- 22
- Verbindungskanal
- 23
- Einbaustücke
- 24
- Abströmleitung
- 25
- Ringraum
- 26
- Stopfen
- 27
- Anschluss
für die
Versorgungsleitung 28
- 28
- Versorgungsleitung
- 29
- Druckluftleitung
- 30
- Ölversorgungsleitung
- 31
- Einspeiseeinrichtung
- A
- "Antriebsseite" des Walzgerüsts 1
- B
- "Bedienseite" des Walzgerüsts 1
- D
- Drehachse
der Arbeitswalze 2
- M
- Antriebsmotor
- G
- Antriebsgetriebe
- I
- Innenseite
des Walzgerüstes 1
- L1–L6
- Teilströme des Schmierstoff-Gasstroms L
- S1,
S2
- Ständer des
Walzgerüstes 1
- T1–T5
- Teilströme des Schmierstoff-Gasstroms L
- V1–V6
- Einrichtungen
zum Verteilen eines Schmierstoff-Gasstroms L