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Die
Erfindung betrifft einen gebogenen Ohrschmuck mit einem Endstück
aus Bernstein. Der gebogene Ohrschmuck eignet sich zur (elektrischen) Stimulation
der in der unteren Ohrmuschelgruppe gelegenen Drüsenohrakupunkturpunkte.
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Bernstein
ist ein bereits seit der Antike bekanntes Material, das einen sehr
hohen elektrischen Widerstand und eine sehr niedrige Dielektrizitätskonstante
von 2,9 (Naturbernstein) beziehungsweise 2,74 (Pressbernstein) aufweist.
In trockener Umgebung kann er leicht durch Reiben mit textilem Gewebe
(Baumwolle, Seide), Wolle oder menschlicher Haut elektrostatisch
aufgeladen werden. Dabei wird Bernstein negativ aufgeladen, das
heißt, Bernstein nimmt Elektronen auf, während
hingegen der Reibungspartner durch den Verlust von Elektronen eine positive
Ladung erhält. Man bezeichnet diese Aufladung auch als
Reibungselektrizität.
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Sowohl
in der von dem französischen Arzt Dr. Nogier entwickelten
Auriculo-Therapie wie auch in der klassischen chinesischen Akupunktur
werden die Drüsenakupunkturpunkte am Ohr zur Stimulierung
mit Akupunkturnadeln auf der Haut angestochen. In der Ohrakupunktur
werden die Drüsenohrakupunkturpunkte mit Akupunkturnadeln
bei Erkrankungen wie Konditionsschwäche, Immunschwäche, Hormonschwäche
(Klimakterium), Antriebsschwäche, Depression, chronische
Müdigkeit, Nachlassen der Libido und zur Verminderung des
Appetits bei übergewichtigen Patienten angestochen. Zur
Stimulation dieser Akupunkturpunkte ist die Verwendung von Akupunkturnadeln
jedoch nicht zwingend erforderlich, die Stimulation der Drüsenakupunkturpunkte kann
hingegen auch durch elektrische Ladung erfolgen.
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EP-A 0 553 365 beschreibt
einen Ohrschmuck zur Stimulation von an der Ohrmuschel vorhandenen
Akupunkturpunkten beziehungsweise Akupunkturlinien. Der Ohrschmuck
ist ein etwa kreisringförmig gebogenes offenes Schmuckstück
beliebiger Form, dessen eine Stirnseite zum Einhängen in die
Ohrmuschelgrube bestimmt ist, während sich das andere Ende
an der Ohrmuschelhinterwand abstützt, wobei das Schmuckstück
aus elektrischen Strom leitendem Material gebildet ist und die Stirnflächen
aus Materialien gebildet sind, die entsprechend der elektrochemischen
Spannungsreihe ein gegenseitiges Potenzial aufweisen. Der Schmuckkörper
des Ohrschmucks ist dabei aus Gussbronze mit einem an einem Ende
eingegossenen Endstück aus Eisen.
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Bei
dem in
EP-A 0 553 365 beschriebenen Ohrschmuck
entsteht durch die an den Stirnflächen des Ohrschmucks
sowie im Schmuckkörper vorhandenen unterschiedlichen Materialien,
zusammen mit dem Säuremantel der Haut ein galvanisches
Element, was geeignet ist, durch den steten Stromfluss Akupunkturwirkungen
hervorzurufen. Hierbei liegt der eine Endpunkt des Ohrschmucks in
der Ohrmuschelgrube fest, während der zweite Endpunkt frei
an der Hinterwand der Ohrmuschel wählbar ist. Dadurch können
auch Akupunkturpunkte beziehungsweise -linien erreicht werden, die
beispielsweise durch übliche Kreolen nicht belegt werden
können.
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Nachteilig
an dem in
EP-A 0 553
365 beschriebenen Ohrschmuck ist jedoch, dass insbesondere
aufgrund der Endstücke aus Eisen nie absolut nickelfreie
Ware bereitgestellt werden kann. Nickel ist stets als Verunreinigung
in den eisenhaltigen Endstücken enthalten, so dass ein
solcher Ohrschmuck zur Stimulation der entsprechenden Akupunkturpunkte im
Ohr bei allen Personen ungeeignet ist, die eine Nickelallergie haben.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Ohrschmuck
bereitzustellen, der zur elektrischen Stimulation der Drüsenohrakupunkturpunkte
geeignet ist und dabei die im Stand der Technik beschriebenen Nachteile,
insbesondere das Nickelallergieproblem, nicht aufweist.
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Gelöst
wird die erfindungsgemäße Aufgabe durch einen
gebogenen Ohrschmuck mit mindestens zwei Enden umfassend einen Schmuckkörper
und ein Endstück aus Bernstein.
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Ein
wesentlicher Vorteil der vorliegenden Erfindung ist darin zu sehen,
dass aufgrund der Verwendung von Bernstein als ein Endstück
im gebogenen Ohrschmuck die Verwendung von nickelhaltigen Materialien
beziehungsweise Materialien, die wie Eisen Spuren von Nickel aufweisen,
vermieden wird. Das eine Ende des gebogenen Ohrschmucks, das direkt
ein oder mehrere der Drüsenohrakupunkturpunkte beziehungsweise
Drüsenohrakupunkturlinien berührt beziehungsweise
auf diesen aufliegt, ist somit frei von Nickel. Dieser Vorteil kommt
in den Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung ebenfalls
zum Tragen, in denen, zur Verbesserung der Haftfähigkeit,
der Ohrschmuck ein zweites Endstück umfasst, das aus Gold
ist und auf der Hinterwand der Ohrmuschel aufliegt beziehungsweise
diese berührt.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung ist es jedoch nicht zwingend erforderlich,
dass die Geometrie (Form) des gebogenen Ohrschmucks derart ausgebildet
ist, dass das zweite Ende des gebogenen Ohrschmucks auf der Hinterwand
der Ohrmuschel aufliegt. Die notwendige elektrische Ladung zur Stimulierung
der Drüsenohrakupunkturpunkte wird durch die Reibung des
Bernsteins auf der Haut (im Ohr) erzielt (Reibungselektrizität).
Dies ist auch ein Vorteil gegenüber dem in
EP-A 0 553 365 beschriebenen
Ohrschmuck, bei dem zur Bereitstellung des elektrischen Stromes
ein Spannungsgefälle erzielt werden muss, das nur durch
einen entsprechend großen Unterschied im elektrochemischen
Potenzial zwischen dem Material des Schmuckkörpers (Gussbronze)
und dem Endstück aus Eisen erzielt werden kann. Im Rahmen
der vorliegenden Erfindung ist es jedoch aufgrund der Verwendung
eines Endstückes aus Bernstein unerheblich, aus welchem
Material der (restliche) Schmuckkörper des gebogenen Ohrschmucks
geschaffen ist.
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Der
erfindungsgemäße gebogene Ohrschmuck weist zudem
gegenüber dem aus dem Stand der Technik bekannten Ohrschmuck
eine verbesserte Stimulation der Drüsenohrakupunkturpunkte
auf. Der erfindungsgemäß gebogene Ohrschmuck kann
eingesetzt werden zur Stimulation, insbesondere elektrischen Stimulation,
der in der Ohrmuschel, insbesondere in der Ohrmuschelgrube, gelegenen Drüsenohrakupunkturpunkte.
Die Drüsenakupunkturpunkte werden stimuliert bei Erkrankungen
wie Konditionsschwäche, Immunschwäche, Hormonschwäche
(Klimakterium), Antriebsschwäche, Depression, chronische
Müdigkeit, Nachlassen der Libido und zur Verminderung des
Appetits bei übergewichtigen Patienten. Das Auftreten von
Allergien wird dabei nicht beobachtet, allerdings kann sich je nach Behandlungsziel
als Nebenwirkung auch ein vermindertes Schlafbedürfnis
und verminderter Appetit einstellen.
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Der
erfindungsgemäße gebogene Ohrschmuck umfasst einen
Schmuckkörper und ein Endstück aus Bernstein.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung eignen sich als Ohrschmuck
prinzipiell alle Gegenstände, die mindestens zwei Enden
aufweisen und die gebogen sind, wobei die Geometrie (Form) des Ohrschmucks
so ausgebildet ist, dass ein Ende des Ohrschmucks (Endstück
aus Bernstein) in die Ohrmuschel, insbesondere in die Ohrmuschelgrube, eingehängt
werden kann, wobei das Endstück aus Bernstein die Ohrmuschel
berührt beziehungsweise auf dieser aufliegt. Vorzugsweise
handelt es sich dabei um eine mensch liche Ohrmuschel, der gebogene Ohrschmuck
kann jedoch auch so ausgestaltet sein, dass er in das Ohr eines
Tieres eingehängt werden kann. Wie vorstehend bereits ausgeführt,
ist es nicht zwingend erforderlich, dass die Geometrie (Form) des
Ohrschmucks so ausgebildet ist, dass auch das zweite Ende des Ohrschmucks
an das Ohr, beispielsweise die Hinterwand der Ohrmuschel aufliegt
(anhaftet) oder diese berührt, wenn der Ohrschmuck getragen
wird.
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In 1 ist
beispielhaft eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung dargestellt. 1 zeigt einen gebogenen Ohrschmuck
mit zwei Enden und einem Schmuckkörper (1), der
kreolenförmig ist. Die beiden Enden des gebogenen Ohrschmucks
werden jeweils von einem Endstück ausgebildet, wobei das
Endstück (5) aus Bernstein ist. In 1 ist
somit eine Ausführungsform dargestellt, die am zweiten
Ende ein zweites Endstück aufweist. Dieses zweite Endstück
ist jedoch optional, gegebenenfalls kann das zweite Ende des gebogenen
Ohrschmucks auch vom Schmuckkörper (1) selber
ausgebildet werden. Die in 1 dargestellte
Ausführungsform ist dazu geeignet, dass das Ende mit dem Endstück
(7) ebenfalls an das Ohr, insbesondere die Ohrmuschelhinterwand,
anliegt (anhaftet) beziehungsweise berührt. Eine solche
Ausführungsform zeichnet sich durch eine verbesserte Haftfähigkeit gegenüber
denjenigen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Ohrschmuckes aus, bei denen das zweite Ende nicht mit dem Ohr in
Berührung kommt.
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Die
Form des gebogenen Ohrschmuckes kann beliebig ausgestaltet sein,
beispielsweise kreisförmig, kreolenförmig, gewellt,
dreieckig, viereckig, schlangenförmig etc., vorausgesetzt,
der gebogene Ohrschmuck weist mindestens zwei Enden auf. Vorzugsweise
ist der gebogene Ohrschmuck kreolenförmig, wobei der Durchmesser
des Formkörpers in einzelnen Bereichen des Ohrschmucks,
insbesondere im Schmuckkörper, variieren kann. Gegebenenfalls kann
der gebogene Ohrschmuck auch eine Geometrie (Form) mit drei oder
mehr Enden aufweisen. Beispielsweise können zwei oder mehrere
dieser Enden in die Ohrmuschel eingehängt werden, wobei
mindestens eines dieser Enden jedoch ein Endstück aus Bernstein
aufweisen muss. Sofern die Geometrie des Ohrschmucks so angeordnet
ist, dass mehrere Enden in die Ohrmuschel eingehängt werden,
weist vorzugsweise jedes dieser Enden ein Endstück aus Bernstein
auf. Gegebenenfalls können auch zwei oder mehr Enden des
Ohrschmucks geometrisch so geformt werden, dass sie beispielsweise
an die Hinterohrmuschelwand anhaften beziehungsweise diese berühren.
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Vorzugsweise
ist der gebogene Ohrschmuck so ausgestaltet, dass das Endstück
aus Bernstein maximal 10%, vorzugsweise maximal 5%, insbesondere
maximal 2,5% der Ober fläche des Ohrschmucks ausmacht. Die
restliche Oberfläche des Ohrschmucks wird vom Schmuckkörper
gebildet sowie von gegebenenfalls vorhandenen weiteren Endstücken,
beispielsweise aus Gold oder Feingold.
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Der
Schmuckkörper kann aus jedem beliebigen Material gefertigt
sein, beispielsweise aus Gussbronze, wie in
EP-A 0 553 365 beschrieben,
aus Silber oder aus silberhaltigen Materialien. Gegebenenfalls kann
der Schmuckkörper auch vergoldet sein. Vorzugsweise enthält
der Schmuckkörper Silber, insbesondere ist der Schmuckkörper
vollständig oder zum größten Teil aus
Silber hergestellt. Weiterhin ist es bevorzugt, den Schmuckkörper,
insbesondere den Silber enthaltenden Schmuckkörper, zu
vergolden, insbesondere zu hauchvergolden.
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Das
Endstück aus Bernstein kann aus jedem beliebigen Bernstein
gefertigt werden, vorzugsweise werden Naturbernstein sowie Pressbernstein
verwendet. Es können aber auch Materialien eingesetzt werden,
die einen großen Anteil an Bernstein enthalten. Die Herstellung
des erfindungsgemäßen Ohrschmuckes erfolgt nach
dem Fachmann bekannten Methoden, beispielsweise können
das Endstück aus Bernstein sowie gegebenenfalls weitere
Endstücke aus beispielsweise Gold in den Schmuckkörper
eingegossen werden. Vorzugsweise ist das Endstück aus Bernstein
zumindest teilweise abgerundet. Das Endstück aus Bernstein
kann auch vollständig kugelförmig ausgebildet
sein, wobei die Kugel teilweise in den Schmuckkörper eingebracht
ist. Vorzugsweise ist das Endstück aus Bernstein auf der
Seite abgerundet, die dafür vorgesehen ist, die Ohrmuschel
zu berühren.
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In
den 2 und 3 ist eine weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung dargestellt, in der das Endstück
aus Bernstein (5) eine Pilzform aufweist, die in den Schmuckkörper
(1) eingebracht, vorzugsweise eingegossen, ist. Das Endstück
(5) weist an seinem Stiel (3) ein oder mehrere
Verzahnungskörper (4) auf, um einen sicheren Halt
des Endstücks (5) im Schmuckkörper (1)
zu bewirken. Die sichtbaren Bereiche des Endstückes (5)
sind mit napfförmigen Vertiefungen (6) als Reservoir
für flüssige Hautabsonderungen versehen. Diese
napfförmigen Vertiefungen (6) können
aber auch bei teilweise oder vollständiger kugelförmiger
Ausführung des Bernsteinendstückes (5)
vorhanden sein.
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In
einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung hat der
gebogene Ohrschmuck ein zweites Endstück. Vorzugsweise
ist das zweite Endstück aus Gold, insbesondere aus Feingold.
Gegebenenfalls kann das zweite Endstück aber auch aus einem
anderen Material oder einem goldhaltigen Material hergestellt werden.
Ausführungsformen mit einem zweiten Endstück werden
vorzugsweise dann verwendet, wenn der gebogene Ohrschmuck mit mindestens zwei
Enden das Ohr berühren oder daran haften soll. In 1 ist
eine solche Ausführungsform mit einem zweiten Endstück
(7) dargestellt, wobei das Endstück (7)
vorzugsweise an der Hinterwand der Ohrmuschel aufliegt (anhaftet)
beziehungsweise diese berührt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 0553365
A [0004, 0005, 0006, 0010, 0016]