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Die
Erfindung betrifft eine Multifunktionsprofilanordnung.
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In
der modernen Arbeitswelt wie auch im Freizeitbereich besteht häufig das
Bedürfnis,
spezielle Arbeitsmittel, Werkzeuge, Geräte und Utensilien an unterschiedlichen
Orten sortiert verfügbar
zu haben. Dies gilt insbesondere für Werkzeuge oder medizinische
Geräte,
die schon von jeher in Werkzeug- oder Verbandskästen für einen mobilen Einsatz bereitgehalten
worden sind. Hinzukommen heutzutage immer öfter Utensilien für den Freizeitbereich,
welche sowohl in der Wohnung des Benutzers als auch an verschiedensten
Orten, sei es in fremden Räumen oder
im Out-Door-Bereich Anwendung finden sollen, wozu nur beispielhaft
Sammlungen digitaler Datenträger,
zugehöriger
Abspielgeräte
oder Computer genannt seien. Neben den Bereichen des Handwerks, der
Medizin und der Freizeitbetätigungen
sei auch auf den Bereich der Wissenschaft verwiesen, für welchen
die Verfügbarkeit
auch empfindlicher Geräte
an den verschiedensten Orten ein großes Bedürfnis ist. Häufig stehen
solche medizinischen und wissenschaftlichen Geräte als Module zur Verfügung.
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Um
die oben genannten Gegenstände,
insbesondere Arbeitsmittel, Utensilien und Module, zu transportieren,
werden häufig
verschließbare
Container verwendet, die während
des Transportes eine sichere Aufbewahrung gewährleisten. Trotz der durch die
Containerwandung schon recht hohen Sicherheit gegen Beschädigung treten
jedoch noch häufig
Beschädigungen
dadurch auf, dass der Container selbst durch eine unvollkommene
Lagerung während des
Transports durch Aufschlagen eine hohe Beschleunigung erfährt, die
zu einer Zerstörung
des Inhaltes führt.
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Ein
weiteres Problem besteht in den vergleichsweise schlechten Zugriffsmöglichkeiten
auf den Inhalt solcher Container, wenn diese an ihrem üblichen
Aufbewahrungsort gelagert sind, denn solche Container lassen sich
im allgemeinen nur dann öffnen,
wenn sie in eine von oben zugängliche
Position, also beispielsweise außerhalb eines Regals, verbracht
worden sind.
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Aus
der
WO 99/32014 ist
ein Schubladenschrank bekannt, dessen Schubladen als offene Module
bezeichnet werden könnten.
Aufgrund der offenen Ausgestaltung der Schubladen können diese nicht
separat verwendet werden. An dem Schubladenschrank ist ferner nachteilig,
dass eine Entfernung der Schubladen nur unter Schwierigkeiten möglich ist.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Handhabbarkeit von Modulen
und insbesondere von Koffern zu verbessern.
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Die
Lösung
dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit den Merkmalen der Ansprüche 1, 24
bzw. 25.
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Gemäß der Erfindung
ist eine Multifunktionsprofilanordnung vorgesehen, die zur Verbindung
einer Unterschale eines Modules mit dessen Abdeckung vorgesehen
ist. Diese weist einen ersten Profilstrang, einen zweiten Profilstrang
und eine Kupplungsschiene auf, wobei der erste Profilstrang eine erste
Führungskammer
und der zweite Profilstrang eine zweite Führungskammer aufweist, wobei
die Kupplungsschiene in einer der Führungskammern dauerhaft und
in der anderen Führungskammer
entfernbar aufgenommen ist, um sowohl ein Aufklappen als auch ein
Aufschieben zu ermöglichen.
Ferner ist zum Umschalten zwischen Aufklappen und Aufschieben eine
Kupplung vorgesehen.
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Die
erfindungsgemäße Multifunktionsprofilanordnung
erlaubt die Herstellung unterschiedlichster Module, welche durch
die erfindungsgemäße Multifunktionsprofilanordnung
die Eigenschaft aufweisen, dass deren Abdeckung sowohl durch Aufklappen
als auch durch Aufschieben entfernt werden kann, um einen Zugriff
freizugeben. Dies erleichtert die Handhabbarkeit der Module und
fördert
die Freude bei deren Gebrauch.
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Vorzugsweise
weist die Kupplung eine Schwenkkupplung auf, um das Drehen des ersten Profilstranges
gegenüber
dem zweiten Profilstrang zu ermöglichen.
Eine Schwenkkupplung erlaubt sichere, funktionsgerechte Endlagen,
ohne dass einzelne Teile lose und damit verlierbar wären.
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Eine
besonders gute Handhabbarkeit ergibt sich, wenn die Kupplung durch
eine Verlagerung, insbesondere durch einen Zug auf die Kupplungsschiene
gegen eine Federkraft betätigt
wird. Dadurch ist es möglich
auf zusätzliche
Elemente zur Betätigung
der Kupplung zu verzichten. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
ist vorgesehen, dass die Kupplung die Kupplungsschiene gegenüber dem
ersten Profilstrang in Verschieberichtung festlegt, wodurch beim Öffnen durch
Aufklappen eine unpräzise
Führung
sicher vermieden werden kann.
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Die
Kupplung lässt
sich mit besonders wenig Elementen herstellen, wenn an der Schwenkkupplung
ein Rastzapfen und ein Steuerzapfen vorgesehen sind.
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Vorzugsweise
sind eine Einfädelführungsfläche und
eine entsprechende Gegenfläche
vorgesehen, um glatt verlaufende Bewegungsabläufe beim Auf- und Zuklappen
sicherstellen.
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Besonders
vorteilhaft ist die Verwendung der Multifunktionalitätsprofilanordnung
bei Koffern, denn aufgeschoben steht eine Arbeitsfläche zur
Verfügung,
während
aufgeklappt ein Sichtschutz und/oder Windschutz bereitgestellt wird.
Darüber
hinaus erlaubt es die Aufschiebbarkeit, ein Modul oder einen Koffer
in einem Schrank, Regal oder Tisch festzulegen und wie eine Schublade
zu benutzen, die von oben befüllt
werden kann, während
die Nutzungsmöglichkeit
als Einzelmodul oder Koffer dadurch nicht beeinträchtigt wird.
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Vorzugsweise
ist ferner vorgesehen, dass das Drehzapfenlager eine quer zur Achse
des Drehzapfens verlaufende Kupplungs-Entkupplungs-Spur aufweist.
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Als
besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn die verschiedenen
Funktionalitäten
(Aufklappen/Aufschieben) nicht nur von der Multifunktionsprofilanordnung
zugelassen sondern durch diese bewirkt werden. Daher ist gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
vorgesehen, dass die Kupplungsschiene der Multifunktionsprofilanordnung mindestens
einen Tragabschnitte aufweist, welcher im gekoppelten Zustand in
Führungskammern
der ersten Schiene derart aufgenommen sind, dass die erste Schiene
gegenüber der
Kupplungsschiene ausschließlich
durch Verschieben verlagerbar ist.
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Bei
einer weiter bevorzugten Ausführungsform
ist vorgesehen, dass der Tragabschnitt an der Kupplungsschiene in
Längsrichtung
der Kupplungsschiene derart angeordnet und dimensioniert ist, dass
dieser durch an dem ersten Profilstrang vorgesehene Ausklinkungen
hindurch auskuppelbar ist. Dadurch ist die Multifunktionsprofilanordnung
so gestaltet, dass die Verschiebe- bzw. die Klappfunktion nicht
gleichzeitig durchführbar
sind. Dadurch wird sichergestellt, dass beispielsweise ein in einer
Aufnahmestruktur gehaltener Container nicht unbeabsichtigt aufklappen
kann und andererseits ein solcher Container im mobilen Einsatz nur
wahlweise aufgeklappt oder aufgeschoben wird, so dass insgesamt
ein überschaubares
und damit kontrollierbares Betätigungsverhalten
zur Verfügung
steht.
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Bei
einer solchen Ausgestaltung steht der erste oder zweite Profilstrang
mit der Kupplungsschiene entweder über den Drehzapfen in einer
aufklappbaren Verbindung oder – sobald
ein Drehzapfen aus einer Drehbolzenaufnahme heraus verlagert und die
gegenseitige Ausrichtung der Tragabschnitte in Bezug auf die Ausklinkungen
verschoben ist – in
einer eine Verschiebung zulassenden Wirkverbindung.
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Mit
einer gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
vorgesehenen Einschubendsperre sowie einer ggf. Vorgesehenen Auszugsendsperre kann
verhindert werden, dass Teile des Modules unbeabsichtigt getrennt
werden.
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Es
ist bereits dargelegt worden, dass es hinsichtlich der Handhabbarkeit
nicht nur besonders sicher sondern auch besonders angenehm ist,
wenn ein Modul, insbesondere ein Koffer mit einer erfindungsgemäßen Multifunktionsprofilanordnung
an einer Aufnahmestruktur, insbesondere einem Regal oder Tisch sicher
befestigt werden kann. Eine sichere Befestigung wird gefördert, wenn,
wie bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, zur
lösbaren
Arretierung von Modulen an einer Aufnahmestruktur an dem ersten
und/oder dem zweiten Profilstrang Tragflächen ausgebildet sind, welche zum
Angriff an einer Adapterstruktur ausgebildet sind. Die Ausgestaltung
ist vorzugsweise so, dass zumindest eine Funktionalität, vorzugsweise
beide Funktionalitäten,
nämlich
Aufschieben und/oder Aufklappen von der Aufnahmestruktur nicht behindert werden.
So wird mit nur wenigen Teilen die Möglichkeit geschaffen, ein Modul
auch im gelagerten Zustand sowohl aufzuklappen als auch aufzuschieben.
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Vorzugsweise
ist die Multifunktionsprofilanordnung also Teil eines Moduladapters
zur lösbaren Arretierung
von Modulen an einer Aufnahmestruktur. Dazu sind an mindestens einem
Profilstrang mindestens eine erste obere Tragfläche, eine erste untere Tragfläche und
eine erste seitliche Führungsfläche vorgesehen,
welche mit einer Adapterstruktur zusammenwirken.
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Ist
eine erfindungsgemäße Multifunktionsprofilanordnung
an einem Notebook oder als Teil eines Notebooks ausgeführt, ist
es möglich,
beispielsweise das Notebook in einer eingebauten Position, beispielsweise
unter einer Schreibtischplatte oder in einer Dockingstation aufzuschieben
und dessen Tastatur zu benutzen, oder aber das Notebook aufzuklappen
und dessen Bildschirm zu verwenden, wenn dieses sich in einem mobilen
Einsatz befindet.
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Zur
lösbaren
Arretierung an einer Aufnahmestruktur ist vorzugsweise in oder an
dem ersten und/oder zweiten Profilstrang mindestens ein erstes Verriegelungselement
angeordnet, womit eine leichte Handhabbarkeit gefördert wird,
denn die Ver- bzw. Entriegelung kann so durch eine Manipulation
an dem Modul, insbesondere Koffer erfolgen. Der vorgenannte Vorteil
wird insbesondere erreicht, wenn eine Fernbedingung vorgesehen ist,
mit welcher eine Arretierung durch das erste Verriegelungselement
lösbar
ist.
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Eine
besonders wartungsarme Anordnung ergibt sich, wenn, wie vorzugsweise
vorgesehen, die Fernbedienung als per Hand betätigbare mechanische Fernbedienung
ausgeführt
ist. Durch eine mechanische Ausführung
ist die Anwendbarkeit der Fernbedienung von externen Kraftquellen,
insbesondere einer elektrischen oder pneumatischen Energieversorgung
unabhängig,
so dass die Einsetzbarkeit jederzeit gewährleistet ist.
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Ein
hoher Benutzungskomfort ergibt sich, wenn die Fernbedingung in oder
an dem ersten und/oder dem zweiten Profilstrang ausgebildet und über deren
Längserstreckung
kontinuierlich oder an mehreren Stellen betätigbar ist. Bei einer solchen Ausgestaltung
ist es im Bedarfsfall nicht erforderlich, zur Entsperrung der Arretierung
nach der Fernbedienung zu suchen. Die Entsperrung kann in einem großen Bereich
durchgeführt
werden, was eine intuitive Benutzung erleichtert.
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Die
Fernbedienung ermöglicht
es, mit der Multifunktionsprofilanordnung ausgestattete Module, die
eine erfindungsgemäße Multifunktionsprofilanordnung
gemäß der besonders
bevorzugten Ausführungsform
aufweisen, während
des Transportes schnell und sicher festzulegen und dennoch über diese
quasi mit einem Handgriff unabhängig
von der vorherigen sicheren Halterung verfügen zu können.
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Die
so geschaffene Möglichkeit
eines schnellen Zugriffs wirkt nicht nur beim Gebrauch des Modules,
sondern auch hinsichtlich dessen Lagerung und Transportes vorteilhaft,
denn wegen des schnellen Zugriffes wird auch die Akzeptanz der Lager-
und Transportsicherung erhöht.
Während
nämlich
bei herkömmlichen
Sicherungen mit komplizierten Lösevorgängen die
Notwendigkeit oder der Wunsch eines schnellen Zugriffes, beispielsweise
auf medizinisches Gerät
in Rettungswagen, deren Anwendung entgegensteht, lädt der erfindungsgemäße Moduladapter
zu seiner Benutzung ein, wodurch im Ergebnis die Lager- und Transportsicherheit
erhöht
wird.
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Eine
gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
vorgesehene Fernbedienung, die ein Betätigungselement aufweist, welches
als langgestreckte, parallel zu dem ersten bzw. dem zweiten Profilstrang
verlaufende Bedienleiste ausgebildet ist, ist besonders einfach
in der Herstellung und Wartung.
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Im
Hinblick auf die Arretierung zu Transport- und Lagerzwecken ist
es vorteilhaft, wenn die Fernbedienung mittels mindestens eines
Federelementes, insbesondere eines Drehfederelementes in Richtung
auf ihre Arretierstellung hin vorgespannt ist. Eine solche Vorspannung
gewährleistet,
dass die Arretierung selbsttätig
erfolgt, wodurch die Gefahr einer unsicheren Lagerung oder eines
unsicheren Transportes durch versehentliches Nicht-Arretieren vermieden
wird.
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Eine
einfache Herstellbarkeit und eine ansprechende Optik ergeben sich,
wenn der erste und/oder der zweite Profilstrang als Stranggussprofil insbesondere
aus Aluminium gefertigt sind.
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Um
in besonders einfacher Weise aus erfindungsgemäßen Multifunktionsprofilanordnungen
robuste Koffer herstellen zu können,
ist vorzugsweise vorgesehen, dass an dem ersten und/oder dem zweiten
Profilstrang Aufnahme- und/oder Kupplungsstrukturen für eine Modulwandung,
insbesondere einen Deckel bzw. eine Unterschale vorgesehen sind.
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Die
Vorteile der Erfindung zeigen sich auch bei einer als Zubehör verwendbaren
Aufnahmestrukur mit mindestens einer Adapterstruktur zur Aufnahme
von Modulen mit einer Multifunktionsadapterstruktur. Daher wird
auch für
eine solche Aufnahmestruktur Schutz beansprucht.
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Bei
einer weiter bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Multifunktionsprofilanordnung
wird ein Vollauszug ermöglicht.
Es ist aber auch möglich,
einen so genannten Teilauszug vorzusehen, wodurch die weniger und
einfacher gestalteten Elemente Verwendung finden können.
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Bei
einer Verwendung des Moduladapters nach Art eines Container- oder
Kofferbeschlages ist es vorteilhaft, wenn eine Einschubendsperre
vorgesehen ist, die eine definierte Endlage festlegt. Eine besonders
einfache und damit kostengünstig
herstellbare Einschubendsperre ergibt sich, wenn an der zweiten
Schiene oder der Kupplungsschiene ein Anschlag vorgesehen ist, welcher
gegen einen Abschnitt des Verdrehzapfens läuft.
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In
gleicher Weise ist es vorteilhaft, wenn eine Auszugendsperre vorgesehen
ist, mit welcher verhindert werden kann, dass ein Ober- und ein
Unterteil eines Containers, Koffers oder Notebooks unbeabsichtigt
auseinander fallen. Auch eine solche Auszugssperre weist vorteilhafterweise
einen Anschlag auf, wobei ein solcher Anschlag vorzugsweise mit
einem Zapfen einer Verdrehsperre zusammenwirkt.
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Die
Vorteile der erfindungsgemäßen Multifunktionsprofilanordnung
zeigen sich insbesondere bei deren Einsatz im Zusammenhang mit einem
als Koffer ausgebildeten Modul. Daher wird auch für einen
Koffer gemäß den Merkmalen
des Anspruch 24 Schutz beansprucht.
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Obwohl
es im Rahmen der Erfindung grundsätzlich möglich ist, Klemmelemente zur
Arretierung zu verwenden, ist vorzugsweise ein erstes Verriegelungselement
vorgesehen, das mindestens eine erste Rastnase aufweist. Dadurch
wird eine exakte Positionierung der Module ermöglicht.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen
sowie aus der Beschreibung im Zusammenhang mit den Zeichnungen.
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Es
zeigen:
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1 einen
Koffer mit einer bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Multifunktionsprofils,
wobei der erfindungsgemäße Koffer im
aufgeklappten Zustand in einer Seitenansicht gezeigt ist,
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2 den
Koffer in 1 in einer zugeklappten, aufgeschobenen
Position,
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3 den
Koffer in den 1 und 2 in einer
geschlossenen Position,
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4 einen
Schnitt durch eine erste Seitenwand des Koffers in den 1 bis 3,
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5 einen
Schnitt durch eine zweite Seitenwand des Koffers in den 1 bis 3,
wobei eine Kupplungsschiene zur Vereinfachung nicht gezeigt ist,
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6 eine
Ansicht auf einen ersten Profilstrang,
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7 den
Koffer in den 1 bis 3 in einer
Explosionszeichnung,
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7a und
b eine Funktionsprinzipskizzen zur Funktion einer Kupplung
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8a bis 8d vereinfachte
Prinzipzeichnungen zur Erläuterung
des ersten und des zweiten Profilstranges,
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9a bis 9d vereinfachte
Prinzipzeichnungen zur Erläuterung
der Kupplungsschiene,
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10a bis 10c perspektivische
Ansichten der Kupplungsschiene,
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11 eine
perspektivische Ansicht auf die Multifunktionsprofilanordnung von
außen
im Bereich der Scharnierseite des erfindungsgemäßen Koffers in der aufgeschobenen
Position von unten,
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12 eine
perspektivische Ansicht auf die Multifunktionsprofilanordnung von
innen im Bereich der Scharnierseite des erfindungsgemäßen Koffers in
der aufgeschobenen Position von unten,
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13 eine
perspektivische Ansicht auf die Multifunktionsprofilanordnung von
außen
im Bereich gegenüber
der Scharnierseite des erfindungsgemäßen Koffers in der aufgeklappten
Position von oben,
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14 eine
perspektivische Seitenansicht auf die Multifunktionsprofilanordnung
in der aufgeklappten Position des Koffers,
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15 eine
perspektivische Ansicht auf die Multifunktionsprofilanordnung in
der aufgeklappten Position des Koffers von vorne,
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16 eine
bevorzugte Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Aufnahmestruktur
in einer Seitenansicht,
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17 eine
perspektivische Ansicht auf die Innenseite der erfindungsgemäßen Aufnahmestruktur,
wobei die erfindungsgemäße Multifunktionsprofilanordnung
des erfindungsgemäßen Koffers
entriegelt ist,
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18 eine
perspektivische Ansicht auf die Innenseite der erfindungsgemäßen Aufnahmestruktur,
wobei die erfindungsgemäße Multifunktionsprofilanordnung
des erfindungsgemäßen Koffers
verriegelt ist,
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19a und b Schnitte durch eine Seitenwand des Koffers
mit der erfindungsgemäßen Multifunktionsprofilanordnung,
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20a und b vergrößerte Detailansichten der Schnitte
in den 19a und b, und
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21 eine
perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Aufnahmestruktur in 16 mit einem
erfindungsgemäßen Koffer
in einer aufgeschobenen Position.
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In 1 ist
eine erste Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Multifunktionsprofilanordnung 10 gezeigt,
welche an einem erfindungsgemäßen Koffer 12 gemäß einer
ersten Ausführungsform
angeordnet ist. Der Koffer ist ein Modul im Sinne der Erfindung.
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Der
Koffer 12 weist eine aus Carbonfasermaterial gefertigte
Unterschale 14 sowie einen aus dem gleichen Material gefertigten
Deckel 16 auf. Der Deckel 16 ist eine Abdeckung
im Sinne der Erfindung. Gemeinsam beschreiben die Unterschale 14 und
der Deckel 16 einen Quader.
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Die
Multifunktionsprofilanordnung 10 ermöglicht es, die Unterschale 14 und
den Deckel 16 – wie in 2 gezeigt – relativ
zu einander zu verschieben, oder – wie in 1 gezeigt,
den Deckel 16 aufzuklappen. Dazu weist die Multifunktionsprofilanordnung 10 (7)
einen ersten Profilstrang 18 sowie einen zweiten Profilstrang 20 auf,
die über
eine Kupplungsschiene 22 in einem Wirkungszusammenhang
stehen. Die Querschnitte der Profilstränge 18, 20 sind
in 7 in die Seitenansichten auf die Profilstränge eingezeichnet.
Die Profilstränge 18 und 20 bilden, wie
aus den 3, 7 und 13 ersichtlich, auch
die Seitenwände
des Koffers 12, so dass sich die Unterschale 14 und
der Deckel 16 als lediglich zweimal abgekantete Materialstreifen
fertigen lassen.
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Zum
Verständnis
des Wirkungszusammenhangs zwischen dem ersten Profilstrang 18,
dem zweiten Profilstrang 20 und der Kupplungsschiene sind
die 8a bis 9d besonders
hilfreich, welche die räumliche
Struktur des ersten Profilstrangs 18, des zweiten Profilstrangs 20 sowie
der Kupplungsschiene 22 im Prinzip erläutern.
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Die
in 9d gezeigte Kupplungsschiene 22 geht
in ihrer Grundform von einem Rechteckprofil aus, welches eine Oberseite 24,
eine Unterseite 26, eine Außenseite 28, eine
Innenseite 30, eine vordere Stirnseite 32 sowie
eine rückwärtige Stirnseite 34 aufweist.
In der Kupplungsschiene 22 ist auf deren Außenseite 28 eine
in Längsrichtung
verlaufende Nut 36 vorgesehen, durch welche die Kupplungsschiene einen
oberen Tragabschnitt 38 sowie einen unteren vorderen Tragabschnitt 40 und
einen unteren hinteren Tragabschnitt 42 aufweist. Die Tragabschnitte 38, 40, 42 sind
im Querschnitt im Wesentlichen quadratisch ausgebildet, so dass
die Kupplungsschiene 22 auch als Verbundkörper aus
drei im Querschnitt quadratischen Strangprofilen und einem diese
verbindenden Steg 44 beschrieben werden kann. Der untere
vordere Tragabschnitt 40 und der untere hintere Tragabschnitt 42 sind
voneinander beabstandet angeordnet.
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Zu
der Kupplungsschiene 22 korrespondieren der erste Profilstrang 18 und
der zweite Profilstrang 20, in dem an dem ersten Profilstrang 18 eine erste
Führungskammer 46 und
an dem zweiten Profilstrang 20 eine zweite Führungskammer 48 ausgebildet
sind. Der Querschnitt der Führungskammern 46, 48 entspricht
dem Querschnitt der Tragabschnitte 38, 40, 42,
so dass die Tragabschnitte in den Führungskammern 46, 48 verschiebbar
sind. Um dies zu ermöglichen,
weist die erste Führungskammer 46 nach
unten einen ersten Schlitz 50 auf und die zweite Führungskammer 48 weist
nach oben einen zweiten Schlitz 52 auf. Ein unterer Wandabschnitt 54 des
ersten Profilstrangs 18, der die erste Führungskammer 46 nach
unten begrenzt und an den ersten Schlitz 50 angrenzt, dient
dazu, die Kupplungsschiene über
einen ersten Gleitabschnitt 56 zu tragen. Da der Profilabschnitt 54 über die
gesamte Länge
des ersten Profilstranges 18 durchläuft, ist die Kupplungsschiene 22 dauerhaft
an dem ersten Profilstrang 18 angeordnet.
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Auch
der zweite Profilstrang 20 weist einen Profilabschnitt 58 auf,
der dazu dient, an einem zweiten Gleitabschnitt 60 oder
einem dritten Gleitabschnitt 62 tragend anzugreifen. Dieser
Profilabschnitt 58 ist jedoch in seiner Längserstreckung
entlang dem zweiten Profilstrang 20 begrenzt, und zwar
so, dass dessen Länge
L (8d) dem Abstand D des unteren vorderen Tragabschnittes 40 zu
dem unteren hinteren Tragabschnitt 42 (9a)
entspricht, so dass wie in 13 gezeigt,
die Kupplungsschiene 22 aus dem zweiten Profilstrang 20 herausklappbar
ist.
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Anhand
der 8a bis 9d und 13, 14 ist
ersichtlich, dass ein Aufklappen nur möglich ist, wenn die Kupplungsschiene
mit ihrem Freischnitt zwischen dem unteren vorderen Tragabschnitt 40 und
dem unteren hinteren Tragabschnitt 42 exakt mit dem Profilabschnitt 58 in Übereinstimmung ist.
Diese Übereinstimmung
wird durch eine Federanordnung 64 verhindert, welche einen
Bolzen 68 aufweist, der mit einer Schraubendruckfeder nach
vorne hin vorbelastet und in dem unteren vorderen Tragabschnitt
in dessen Längserstreckung,
nach vorne weisend, an der vorderen Stirnseite 32 der Kupplungsschiene 22 angeordnet
ist.
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Um
die Kupplungsschiene 22 zu dem unteren Profilstrang in
eine relative Position zu bringen, die ein Aufklappen ermöglicht,
ist an der Kupplungsschiene ein seitlich vorspringender Griff 70 angeordnet.
Wird der Griff 70 nicht durch Ziehen nach vorne betätigt, liegen
Abschnitte des zweiten und dritten Gleitabschnittes 60, 62 auf
dem Profilabschnitt 58 auf, so dass lediglich ein Verschieben
des Deckels 16 gegenüber
der Unterschale 14 möglich
ist.
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Wird
allerdings an dem Griff 70 nach vorne gezogen, wird nicht
nur die Kupplungsschiene 22 in eine das Aufklappen erlaubende
Position gegenüber dem
unteren Profilstrang 20 verlagert, sondern es erfolgt auch
ein Umschalten von Aufschieben zu Aufklappen, in dem eine Schwenkkupplung
in Funktion gesetzt wird.
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Die
Schwenkkupplung, deren Funktion in den 7a und 7b erläutert ist,
besteht im Wesentlichen aus einem Schwenkelement 74, welches um
einen Anlenkpunkt 76 drehbar an der Kupplungsschiene 22 befestigt
ist (7a, b, 10a).
Ferner sind an dem Schwenkelement 74 ein Rastzapfen 78 sowie
ein Steuerzapfen 80 vorgesehen.
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Wird
an dem Griff 70 nach vorne gezogen, verbleiben die Unterschale 14 sowie
der Deckel 16 wegen der an diesen vorgesehenen Auflaufflächen 82, 84 (7)
in ihrer relativen Position, denn eine Verlagerung ist in dieser
Position der gegenseitigen Anlage der beiden Auflaufflächen nicht
möglich.
Daher verbleiben auch der erste und der zweite Profilstrang 18, 20 in
ihrer relativen Lage. Die Kupplungsschiene 22 wird allerdings
sowohl gegenüber
dem oberen Profilstrang 18 als auch gegenüber dem
unteren Profilstrang 20 (in den 7a, 7b)
in Richtung des Pfeils Z verschoben, wodurch der Steuerzapfen 80 über eine
Rampe 86 läuft.
Aufgrund dieses Überfahrens
der Rampe 86 wird das Schwenkelement 74 um den
Anlenkpunkt 76 gedreht, wodurch der Rastzapfen in eine
an dem ersten Profilstrang ausgebildete Rastzapfenaufnahme 88 einrückt. Die Rastzapfenaufnahme 88 ist
ein Ausschnitt in dem nach unten weisenden, freien Schenkel 90 des
ersten Profilstranges 18. Ist der Rastzapfen 78 in
der Rastzapfenaufnahme 88 aufgenommen, sind der erste Profilstrang 18 und
die Kupplungsschiene 22 miteinander verriegelt, so dass
eine Schiebebewegung zwischen diesen beiden Elementen nicht möglich ist.
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Wird
im geschlossenen Zustand des Koffers die Zugkraft Z weggenommen,
drückt
die Federanordnung 64, die sich an einer vorderen Wand
des Koffers abstützt,
die Kupplungsschiene 22 wieder in die in 7a gezeigte
Position zurück,
wobei der Rastzapfen an einer Entkupplungsrampe 92, die
an der Rastzapfenaufnahme 88 gebildet ist, entlanggleitet,
womit auch das Schwenkelement 74 in Richtung des Pfeils
S zurückschwenkt.
In der in 7a gezeigten Position kann der
erste Profilstrang 18 wieder in Richtung des Pfeils H gegenüber der
Kupplungsschiene 22 verschoben werden, womit ein Aufschieben
des Koffers möglich
ist.
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Um
das Aufklappen zu ermöglichen,
ist es nicht nur erforderlich, dass die Kupplungsschiene 22 gegenüber dem
zweiten Profilstrang 20 in eine das Schwenken erlaubende
Position verbracht ist, sondern es ist auch erforderlich, dass ein
an dem zweiten Profilstrang festgelegter Drehzapfen 94 (2, 11, 8a),
der von der Außenseite
eines Schenkels 96 des zweiten Profilstranges 20 in
die zweite Führungskammer 48 hineinragt,
in einer Drehzapfenaufnahme 98 aufgenommen ist. Um in der Drehzapfenaufnahme 98 aufgenommen
werden zu können,
weist die Drehzapfenaufnahme 98 quer zu ihrer Drehzapfenachse,
die mit der Achse des Drehzapfens 94 in Übereinstimmung
gebracht werden soll, eine Kupplungs-Entkupplungsspur 100 auf,
welche sich in Richtung der Längserstreckung
der Kupplungsschiene 22 erstreckt (7).
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Wird
die Kupplungsschiene 22 gegenüber dem zweiten Profilstrang 20 in
Richtung des Pfeils K (7) nach hinten verschoben, entkuppelt
der Drehzapfen 94 aus der Drehzapfenaufnahme 98, und
der Drehzapfen 94 fährt
dann in einer Auszugspur 102, die auf der Außenseite 28 der
Kupplungsschiene 22 gebildet ist, bis der Kupplungszapfen
ein vorderes Ende 104 dieser Auszugsspur 102 erreicht, das
als eine erste Auszugsendsperre fungiert.
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Mit
dem Drehzapfen 94 und der Kupplung-Entkupplungsspur 100 sowie
der Auszugspur 102 wird die Kupplungsschiene 22 gegenüber dem zweiten
Profilstrang 20 hinsichtlich der vorderen und der hinteren
Endlage gesichert. Um die Kupplungsschiene 22 gegenüber dem
ersten Profilstrang 18 hinsichtlich einer vorderen und
einer hinteren Endlage zu sichern, ist auf der Innenseite 30 der
Kupplungsschiene 22 im Bereich der ersten Führungskammer 46 eine
zweite Auszugspur 106 (10a) vorgesehen,
welche mit einem durch den freien Schenkel 90 in die erste
Führungskammer 46 hineinragenden
Endanschlagzapfen 108 zusammenwirkt.
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An
der Kupplungsschiene 22 ist ferner eine Aufklappsicherung 110 vorgesehen,
welche aus einem Materialstreifen 112 besteht, welcher
drehbar an der Kupplungsschiene 22 befestigt ist und eine
Rolle 114 aufweist, die in einer Rollenspur 116 in
dem zweiten Profilstrang 20 geführt ist. An der Kupplungsschiene
ist auf deren Innenseite 30 ein Freischnitt 118 für den Materialstreifen
vorgesehen.
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Die
Beschreibung der Multifunktionsprofilanordnung 10 anhand
des Koffers 12 ist vorstehend anhand der rechten Kofferseite
durchgeführt
worden. Eine spiegelsymmetrische Situation findet sich allerdings
an der linken Kofferseite, auf die die vorstehende Beschreibung übertragen
werden kann, wobei in den Zeichnungen für Elemente an der linken Seite, die
denen an der rechten Seite entsprechen, das gleiche Bezugszeichen
mit dem Index „1" verwendet worden
ist. Auf die entsprechende Beschreibung zur rechten Kofferseite
wird hiermit verwiesen.
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Die 16 bis 21 zeigen,
wie ein Modul, insbesondere ein Koffer 12 in einer als
Wagen ausgebildeten Aufnahmestruktur 120 angeordnet sein kann.
Dabei ist von Bedeutung, dass der erste Profilstrang 18 dazu
ausgebildet ist, mit einer Adapterstruktur 122 zusammenzuwirken,
um eine lösbare Arretierung
an der Aufnahmestruktur 120 zu erlauben.
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17 zeigt
den entriegelten Zustand des Moduls in der Aufnahmestruktur 120,
und 18 zeigt den verriegelten Zustand, wobei Verriegelungselemente 124 an
einer Rippe 126 vorn und hinten angreifen. Die Verriegelungselemente 124 sind
an einer Leiste 128 angeordnet, die in einer Kammer 130 aufgenommen
ist. Die Leiste 128 ist mittels einer Drehfeder 132 vorgespannt.
Die Funktion der Adapterstruktur 122 im Zusammenwirken
mit dem ersten Profilstrang 18 ist in den 19a bis 20b gezeigt,
wobei in 19a und 20a der
entriegelte und in den 19b und 20b der verriegelte Zustand gezeigt ist.
-
Die
Aufnahmestruktur 120 ist so gestaltet, dass neben dem in
den 13 und 14 gezeigten
Aufklappen auch das in 21 gezeigte Aufschieben möglich ist,
wobei das Modul in der Aufnahmestruktur 120 sicher verankert
ist. Bei den gezeigten Funktionen des Aufklappens und Aufschiebens wird
jedoch nicht der erste Profilstrang 18 zur Anlenkung des
Moduls an der Aufnahmestruktur 120 verwendet, sondern der
zweite Profilstrang 20, welcher zweite Verriegelungselemente 144 aufweist,
die entsprechend den ersten Verriegelungselementen 124 in
einer zweiten Kammer 146 aufgenommen und mit einem Drehfederelement
vorgespannt sind. Zur Verwendung des zweiten Profilstrangs 20 an
einer Aufnahmestruktur 120 ist ein Adapter 150 vorgesehen, dessen
Querschnitt wie in 19a gezeigt ausgebildet ist.