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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verdichten von pyrogen hergestellten
Oxiden.
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Pyrogen
hergestellte Oxide, wie zum Beispiel pyrogen hergestelltes Siliciumdioxid,
sind bekannt aus Ullmanns Enzyklopädie der technischen Chemie
4. Auflage, Band 21 Seiten 464 ff.
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Diese
pyrogen hergestellten Oxide weisen eine niedrige Schüttdichte
auf. Sie liegen auf Grund ihrer besonderen Agglomeratstruktur in
einem Gemisch mit viel Luft vor. So kann ein pyrogen hergestelltes
Siliciumoxid eine Stampfdichte von lediglich 20 g/l aufweisen. Auf
Grund dieser niedrigen Stampfdichte besteht die Notwendigkeit, die
pyrogen hergestellten Oxide zu verdichten, um beispielsweise Verpackungsmaterial
oder sonstigen Transportkosten einzusparen.
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Es
ist bekannt, pyrogen hergestelltes Siliziumdioxid zu verdichten,
indem man es mechanisch in Gegenwart eines wässrigen flüssigen
Verdichtungsmittels bewegt.
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Es
werden dabei Schüttdichten von bis zu 1.200 kg/m
3 erreicht (
US 2005/0161167 A1 ).
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Das
bekannte Verfahren hat den Nachteil, daß das pyrogen hergestellte
Siliziumdioxid durch die Zugabe des Verdichtungshilfsmittels in
seinen anwendungstechnischen Eigenschaften unerwünscht verändert
wird.
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Es
ist bekannt, pulverförmige Stoffe zu verdichten, indem
man Unterdruck und mechanischen Druck an rotierenden gasdurchlässigen
Flächen anwendet. Dabei bewegt sich die gesamte Filterfläche, die
nicht der mechanischen Verdichtung dient oder mit mechanisch verdichtetem
Material bedeckt ist, innerhalb eines geschlossenen Gehäuses
in dem zu verdichtendem Material und fördert das Material
zur Verdichtungsstelle. Vor der Verdichtung wird die Schichtdicke
des unverdichteten Materials auf der Walze mittels eines Schabers
eingestellt.
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Das
verdichtete Material wird mittels Abstreifvorrichtungen von den
Walzen abgenommen und fällt nach unten zur Verpackung ab
(
DE-AS 11 29 459 ).
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Bei
Walzen mit einer Gewebespannung muß der Schaber einen Mindestabstand
von der Walzenoberfläche einhalten und kann somit die verdichtete Kieselsäure
nicht vollständig abstreifen.
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Die
daraus resultierende Restschicht erweist sich von großem
Nachteil. Zum einen wird hierdurch eine nicht unbeträchtliche
Fördermenge festgehalten und zum anderen wird die Druckdifferenz
an den Walzen so stark vermindert, daß der Verdichtungsgrad
abnimmt.
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Das
bekannte Verfahren weist den Nachteil auf, daß eine sehr
starke Verdichtung notwendig ist, um den Verlust an Verdichtung
durch die Auflockerung des Produktes auf dem Weg von der Verdichtungsvorrichtung
bis zur Abpackmaschine auszugleichen. Zur Erzielung eines bestimmten
Verdichtungsgrades in der Verpackung ist es also notwendig, an der
Verdichtungsvorrichtung eine wesentlich höhere Verdichtung
einzustellen. Dabei ist die Gefahr gegeben, daß aufgrund
der hohen Verdichtung die anwendungstechnischen Eigenschaften der
pyrogen hergestellten Kieselsäure verloren gehen.
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Es
ist weiterhin bekannt, pyrogen hergestelltes Siliciumdioxid zu verdichten,
indem man die pyrogen hergestellte Kieselsäure mittels
eines Vakuum-Drehfilters, der mit einem Preßband ausgestattet ist,
verdichtet, wobei die pyrogen hergestellte Kieselsäure
in einem Behälter vorgelegt wird, der Vakuum-Drehfilter
innerhalb dieses Behälters beweglich angeordnet ist, und
die Ablösung der Schicht des verdichteten Produktes von
der Filtertrommel durch Unterbrechung des Vakuums erfolgt (
EP 0 280 851 A1 ).
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Die
bekannten Verfahren haben zum einen den Nachteil, daß sie
relativ aufwendig und teuer sind, und zum anderen den Nachteil,
daß die Verdichtung von zum Beispiel pyrogen hergestelltem
Siliciumdioxid irreversibel ist.
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Es
bestand somit die Aufgabe, ein Verfahren zu entwickeln, mit welchem
die Verdichtung von pyrogen hergestellten Metall- und/oder Metalloidoxiden kostengünstig
durchgeführt werden kann. Weiterhin soll die Verdichtung
in einer Weise erfolgen, dass sie ohne Beeinträchtigung
der Eigenschaften der Oxide reversibel ist.
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Es
sollte auch kein Verdichtungshilfsmittel eingesetzt werden.
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Gegenstand
der Erfindung ist ein Verfahren zum Verdichten von pyrogen hergestellten
Metall- und/oder Metalloidoxiden, welches dadurch gekennzeichnet
ist, daß man das pulverförmige pyrogen hergestellte
Metall- und/oder Metalloidoxide in einen Rührbehälter
einfüllt, mittels eines Rührorgans rührt und
aus dem Rührbehälter austrägt.
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Erfindungsgemäß soll
kein Massentransport stattfinden. Die gewünschte Maßnahme
ist ein mechanisches Aufbrechen von Feststoffbrücken, wobei eine
Umorientierung der Partikel oder auch eine Entladung stattfinden
kann.
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Es
werden Kanäle geschaffen, durch die die Luft aus dem Haufwerk
der Teilchen entweichen kann.
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Als
Rührorgan kann ein Krählwerksrührer, ein
Wendelrührer, ein Rührer in Form eines Rechens, ein
Ankerrührer oder ähnlich eingesetzt werden.
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Der
Rührbehälter kann zur Unterstützung der
Entlüftung mit Unterdruck beaufschlagt sein.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann man
als Rührorgan einen Wendelrührer verwenden.
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Der
Rührbehälter kann aus einem zylinderförmigen
oberen und einem konischen unteren Teil bestehen. Das Rührorgan
kann der Innenwand des Rührbehälters angepaßt
sein.
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Das
verdichtete Metall- und/oder Metalloidoxid kann an dem unteren Ende
des konischen Teils des Rührbehälters über
ein Austragungsorgan entnommen werden.
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Der
Rührbehälter kann weiterhin zylinderförmig
sein und einen flachen Boden aufweisen.
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In
einer anderen Ausführungsform der Erfindung kann der Rührbehälter
einen flachen Boden aufweisen sowie eine negativ konische Form (trapezförmiger
Längsquerschnitt) aufweisen.
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Der
Austrag des verdichteten Oxids erfolgt, gegebenenfalls über
ein Austragsorgan, ebenfalls am Boden des Behälters.
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In
einer Ausführungsform der Erfindung kann man vor, während
und/oder nach dem Rühren den Rührbehälter
mit mindestens einem Druckgasimpuls beaufschlagen und anschließend
vor dem Austrag des Oxides aus dem Rührbehälter
entspannen.
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Als
Druckgas kann jedes Gas verwendet werden. In einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung kann als Druckgas Luft verwendet werden.
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Unter
pyrogen hergestellten Oxiden werden Oxide von Metall- und/oder Metalloiden
verstanden, die mittels der Flammen- oder Hochtemperaturhydrolyse
hergestellt wurden. Derartige Oxide können Siliciumdioxid,
Aluminiumoxid, Titanoxid oder Eisenoxid sowie deren Mischoxide sein.
Dieses Verfahren ist bekannt aus Ullmanns Enzyklopädie
der technischen Chemie, 4. Auflage, Band 21, Seiten 464 ff.
Dabei wird beispielsweise Siliciumtetrachloriddampf, Wasserstoff
und Luft in einem gekühlten Verbrennungsraum verbrannt.
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Die
Knallgasflamme liefert dazu sowohl die Energie als auch die für
die Hydrolyse des Siliciumtetrachlorids benötigte Wassermenge.
An Stelle von Siliciumtetrachlorid können andere verdampfbare
Siliciumverbindungen verwendet werden.
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Zur
Herstellung der Mischoxide können Gemische verschiedener
Metallchloride gemeinsam in der Flamme hydrolysiert werden. Das
eingesetzte pyrogen hergestellte Metall- und/oder Metalloidoxid kann
beispielsweise pyrogen hergestelltes Siliciumdioxid sein.
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Es
kann vor dem Verdichten, wenn es beispielsweise aus einem Silo entnommen
wird, ein Schüttgewicht von 20 g/l aufweisen, wenn es hydrophil
ist.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren kann eine Schüttdichte
von mehr als 50 g/l, vorzugsweise von mehr als 90 g/l, erreicht
werden.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren kann man hydrophobes,
pyrogen hergestelltes Siliciumdioxid, welches ein Schüttgewicht
von 20 bis 30 g/l aufweist, auf ein Schüttgewicht von mehr
als 40 g/l, vorzugsweise von mehr als 50 g/l, verdichten.
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Erfindungsgemäß wird
eine Schüttung mit hohem Lufthaltevermögen und
niedriger Schüttdichte durch langsames Rühren
schonend verdichtet. Es wird kein Zusatzstoff, wie z. B. Wasser
oder ein Öl, hinzugegeben.
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So
kann beispielsweise Siloware einer pyrogenen Kieselsäure
mit einer BET-Oberfläche von 150 bzw. 200 m2/g
durch langsames Rühren verdichtet werden. Die Ausgangsschüttdichte
der Siloware liegt zwischen 20 und 30 g/l. Durch das Rühren
wird eine Entlüftung der Schüttung herbeigeführt,
wodurch die Schüttdichte auf über 40 g/l ansteigt.
Die Umfangsgeschwindigkeiten des Rührers können
beispielsweise kleiner als 1 m/s, idealerweise kleiner 0.5 m/s sein. Die
Drehzahlen des Rührers sind dabei beispielsweise kleiner
15 UpM, idealerweise kleiner als 8 UpM.
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Ziel
des Rührers ist es, Feststoffbrücken aufzubrechen,
um die Sedimentation der Partikel im Haufwerk herbeizuführen.
Gleichzeitig werden durch das Rühren Kanäle im
Haufwerk erzeugt, die die Entlüftung verbessern. Ferner
bewirkt das Rühren eine leichte Umorientierung der Partikel
im Haufwerk. Es muss jedoch so langsam gerührt werden,
dass das Haufwerk durch das Rühren nicht fluidisiert wird.
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Das
Rührwerk kann die Form einer Spirale oder eines Krälwerkes
haben. Das Rühren soll keinen Massenstrom im Behälter
erzeugen sondern lediglich das Haufwerk „durchfurchen".
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Die
so herbeigeführte Verdichtung beziehungsweise Entlüftung
der Schüttung ist schonend. Sie grenzt sich zu anderen
Verdichtungsverfahren wie Kompaktor, Vakuumpressbandfilter etc.
dadurch ab, dass sie durch Fluidisieren vollständig reversibel ist,
d. h. die Partikelstruktur wird nicht geändert. Dies zeigt
sich daran, dass die Verdickungswirkung, der Siebrückstand
Mocker 45 μm und der Grindometerwert sich im Vergleich
zur Siloware nicht ändern.
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Weil
die Entlüftung reversibel ist, ist der Austrag des verdichteten
Haufwerkes aus dem Rührbehälter nicht trivial.
Hierbei darf das Haufwerk nicht re-fluidisiert werden. Eine Möglichkeit
ist es dabei, die Förderung aus dem Rührbehälter
durch eine Vakuum bzw. Unterdruckförderung durchzuführen,
d. h. eine sogenannte saugpneumatische Förderung durchzuführen.
Auch eine Dichtstromförderung ist denkbar, um die vorentlüftete
Schüttung aus dem Rührbehälter auszutragen,
ohne sie dabei zu re-fluidisieren.
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Ein
mögliches Einsatzgebiet für diese Vorverdichtung
besteht darin die Absackleistung von Packmaschinen zu erhöhen.
Dabei sind der Packer und der Rührbehälter durch
eine Produktleitung miteinander verbunden. Die Produktentnahme aus
dem Rührbehälter erfolgt dabei idealerweise an
der tiefsten Stelle des Rührbehälters. Hierbei
erzeugt die Packmaschine (Vakuumpacker) ein Unterdruck, der das
verdichtete Haufwerk aus dem Behälter saugt. Durch das
Anliegen eines starken Unterdruckes wird die Wiederbelüftung
des Haufwerkes unterbunden.
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Der
Vorteil für die Absackung besteht nun darin, dass die Entlüftung
der abzufüllenden Pulverschüttung nicht mehr vollständig
durch den Vakuumpacker erfolgen muss, sondern, dass schon ein großer
Teil der Luft in der Pulverschüttung durch das Rühren
entfernt wird. Die Entlüftung des Haufwerkes im Gebinde
(Papiersack) ist vom Prinzip her eine Filtration. Das Filtermedium
ist dabei das Gebinde z. B. der Papiersack. Dadurch entsteht der
Nachteil, dass die Pulverschüttung im Gebinde nicht mit
einer homogenen Dichte vorliegt. Im Bereich der Sackwände hat
man eine hohe Verdichtung. Diese nimmt mit zunehmendem Abstand von
der Gebindewand immer mehr ab. Durch diese Inhomogenität
können anwendungstechnische Probleme entstehen. Es hat
sich gezeigt, dass Säcke, die mit pyrogener Kieselsäure gefüllt
wurden, die durch Rühren vorentlüftet wurde, einen
bedeutend geringeren Dichtegradienten hatten als die Referenzsäcke.
Die Referenzsäcke wurden mit nicht vorentlüfteter
Siloware gefüllt. Ein weiterer Vorteil war eine signifikante
Reduzierung der Absackzeit.
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Das
verdichtete Oxid kann mittels einer saugpneumatischen Förderung
oder einer Dichtstromförderung ausgetragen werden, wodurch
gewährleistet ist, dass eine Wiederbelüftung nicht
erfolgt.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren kann mit bekannten
Verdichtungsverfahren und/oder Abpackverfahrens kombiniert werden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren kann vorzugsweise mit
einem Vakuumpacker kombiniert werden. Diese Kombination hat den
Vorteil, daß der Vakuumpacker ein Vakuum aufbaut, mit welchem
das entlüftete Metall- und/oder Metalloidoxid ohne Wiederbelüftung
aus der Vorrichtung zum Verdichten herausgenommen und gleichzeitig
verpackt werden kann.
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Weiterhin
kann das erfindungsgemäße Verfahren mit anderen
bekannten Verdichtungsvorrichtungen kombiniert werden.
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Weiterhin
kann das erfindungsgemäße Verfahren einem Abpackverfahren
für Container, wie zum Beispiel FIBC, vorgeschaltet werden.
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Ein
derartiges Verfahren ist bekannt aus der
WO 03/006314 A1 .
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Das
erfindungsgemäße Verfahren weist den Vorteil auf,
dass das pyrogen hergestellte Metall- und/oder Metalloidoxid derart
schonend entlüftet werden kann, daß die Verdichtung
reversibel ist.
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Gleichzeitig
kann die Füllzeit bei der Verpackung in Gebinde, wie zum
Beispiel Säcken oder ähnliches, deutlich reduziert
werden. Weiterhin ist die Stampfdichte der Oxide innerhalb des Sackes
gleichmäßiger. Die elektrische Aufladung kann
vermieden werden.
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Die
Erfindung wird an Hand der Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
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1a, 1b und 1c die schematische Darstellung der Verwendung
des erfindungsgemäßen Verfahrens in einem Verpackungsverfahren mittels
Vakuumpacker
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2 die
schematische Darstellung der Verwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens in einem Verpackungsverfahren mittels Vakuumpacker und
Sackpresse
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3 die
graphische Darstellung des Grads der Verdichtung einer hydrophoben
pyrogenen Kieselsäure in Abhängigkeit von der
Zeit
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4 die
graphische Darstellung der Ergebnisse von verschiedenen Verdichtungsversuchen
mit einer hydrophilen pyrogenen Kieselsäure
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5 die
graphische Darstellung des Anstiegs der Schüttdichte in
Abhängigkeit von der Zeit
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6 die schematische Darstellung eines Rührbehälters
mit einem Krählwerksrührer
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7 die schematische Darstellung eines Rührbehälters
mit trapezförmigem Längsschnitt
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8 die schematische Darstellung einer Abpackvorrichtung
für Ventilsäcke
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9 die schematische Darstellung einer Abpackvorrichtung
für Ventilsäcke mittels Schneckenförderer
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10 die schematische Darstellung der Kombination
eines Rührbehälters mit einer Vakuumwalzenpresse
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11 die schematische Darstellung eines Rührbehälters
mit einer Abpackvorrichtung für FIBC
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12 die schematische Darstellung eines Rührbehälters,
der mit Druckluft beaufschlagt werden kann.
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Gemäß 1a wird das hydrophile pyrogen hergestellte
Siliziumdioxid AEROSIL 200 aus dem Silo 1 mittels der Membranpumpe 2 in
den Rührbehälter 3, der mit dem Wendelrührer 4 ausgestattet
ist, eingetragen. Während des Rührens wird das
verdichtete pyrogen hergestellte Siliziumdioxid in den Vakuumpacker 5 ausgetragen.
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Gemäß 1b wird das hydrophile pyrogen hergestellte
Siliziumdioxid AEROSIL 200 aus dem Silo 1 mittels Schwerkraft
in den Rührbehälter 3, der mit dem Wendelrührer 4 ausgestattet
ist, ausgetragen, dort verdichtet und gleichzeitig in den Vakuumpacker 5 ausgetragen.
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Gemäß 1c wird das hydrophile pyrogen hergestellte
Siliziumdioxid AEROSIL 150 mittels der Membranpumpe 2 in
den Rührbehälter 3, der mit dem Wendelrührer 4 ausgestattet
ist, eingetragen. Es wird in dem Rührbehälter 3 verdichtet
und in den Vakuumpacker 5 ausgetragen.
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Gemäß 2 wird
das hydrophile pyrogen hergestellte Siliziumdioxid aus dem Silo 1 mittels Schwerkraft
in den Rührbehälter 3, der mit dem Wendelrührer 4 ausgestattet
ist, ausgetragen.
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Das
pyrogen hergestellte Siliziumdioxid wird in dem Rührbehälter 3 mittels
Rührer verdichtet und in dem Vakuumpacker 6 ausgetragen
und dort in dem Sack 7 verpackt. Der Sack 7 wird
anschließend mittels der Sackpresse 8 gepresst,
um eine Volumenreduzierung zu dem Sack 9 zu erreichen.
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Gemäß 3 wird
die größte Verdichtungsgeschwindigkeit während
der ersten Minuten des Rührers erzielt, wenn hydrophiles
pyrogen hergestelltes Siliziumdioxid AEROSIL® 200
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren verdichtet
wird.
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Gemäß 4 wird
eine starke (ca. 40%) Verdichtung des hydrophilen pyrogen hergestellten Siliziumdioxids
durch das erfindungsgemäße Verfahren erreicht.
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Gemäß 5 wird
das hydrophobe pyrogen hergestellte Siliziumdioxid AEROSIL® 972 gemäß Erfindung
mittels Rührer verdichtet. Die erreichten Schüttgewichte
in Abhängigkeit von der Rührzeit sind graphisch
dargestellt.
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Gemäß 6 wird in den Rührbehälter 3, der
mit dem Krählwerksrührer 10 ausgestattet
ist, durch den Einlass 11 pyrogen hergestelltes Siliziumdioxid
aus einem Silo eingetragen. Der Rührer 10 wird
mittels des Motors 12 in Umdrehung versetzt, wodurch das
Siliziumdioxid verdichtet wird.
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Das
verdichtete Siliziumdioxid wird über den Auslass 13 aus
dem Rührbehälter 3 ausgetragen.
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Um
den Verdichtungsprozess zu beschleunigen, kann an der Öffnung 14 ein
Unterdruck angelegt werden.
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Gemäß 7 wird in den Rührbehälter 15, der
einen trapezförmigen Längsschnitt aufweist und mit
dem Wendelrührer 16 ausgestattet ist, durch den Einlass 17 pyrogen
hergestelltes Siliziumdioxid aus einem Silo eingetragen. Der Rührer 16,
der in seinen Ausmaßen dem Längsschnitt des Rührbehälters 15 angepasst
ist, wird durch den Motor 18 in Umdrehung versetzt, wodurch
das Siliziumdioxid verdichtet wird.
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Der
trapezförmige Querschnitt hat den Vorteil, daß sich
Feststoffbrücken weniger stark ausbilden können.
Dadurch kann eine höhere Schüttdichte erreicht
werden.
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Das
verdichtete Siliziumdioxid wird durch den Auslass 19 mittels
des Austragungsorgans 20 ausgetragen.
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Um
den Verdichtungsprozess zu beschleunigen, kann an der Öffnung 21 ein
Unterdruck angelegt werden.
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Gemäß 8 wird der Rührbehälter 3,
der mit am Wendelrührer 4 ausgestattet ist, über
Einlass 22 mit pyrogen hergestelltem Siliziumdioxid befüllt. Der
Rührer 4 wird über den Motor 23 in
Umdrehung versetzt, wodurch das Siliziumdioxid verdichtet wird. Das
verdichtete Siliziumdioxid wird über die Austragsöffnung 24 zu
dem Vakuumpacker 25 geführt und dort in einem
Ventilsack verpackt. Über die Öffnung 26 kann
eine Entlüftung, gegebenenfalls mittels Vakuum oder eines
Unterdruckes, erfolgen.
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Gemäß 9 wird pyrogen hergestelltes Siliziumdioxid
durch den Einlass 27 in den zylinderförmigen Rührbehälter 28 eingetragen.
Der Rührbehälter 28 ist mit dem Wendelrührer 29,
der der Geometrie des Rührbehälters angepasst
ist, und durch den Motor 30 angetrieben wird, ausgestattet.
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Das
durch die Rührbewegung des Wendelrührers 29 verdichtete
Siliziumdioxid wird mittels des Schneckenförderers 31,
der mittels des Motors 32 angetrieben wird, in den Ventilsack 33 transportiert.
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Während
des Verdichtens kann über die Auslassöffnung 34 eine
Entlüftung, gegebenenfalls mittels eines Unterdruckes,
erfolgen.
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Gemäß 10 wird das pyrogen hergestellte Siliziumdioxid über
die Eintragsöffnung 22 in den Rührbehälter 3 eingetragen
und mittels einem Wendelrührer 4 in dem Rührbehälter 3 verdichtet, über
die Austragsöffnung 24 ausgetragen und zwischen
den Kompaktierwalzen 35 und 36 kompaktiert. Die
Kompaktierwalzen sind idealerweise mit Sintermetall bespannt und
von innen mit Vakuum beaufschlagt.
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Gemäß 11 wird das pyrogen hergestellte Siliziumdioxid über
die Eintragsöffnung 22 in den Rührbehälter 3 eingetragen
und mittels Rühren mit dem Rührer 4,
der als Ankerrührer ausgebildet ist, in dem Rührbehälter 3 verdichtet, über
die Austragsöffnung 24 ausgetragen und mittels
der Vorrichtung 37 in Container, wie zum Beispiel FIBC,
verpackt. Zwischen der Austragsöffnung 24 und
dem Einlass in den Container FIBC kann eine Membranpumpe eingesetzt
werden. Diese fördert die vorentlüftete Kieselsäure
aus dem Rührbehälter in den Container.
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Die
Vorrichtung
37 ist bekannt aus der
WO 03/006314 A1 . Die Vorrichtung
37 besteht
aus einer Einfüllvorrichtung, über die das verdichtete
pyrogen hergestellte Siliziumdioxid in einen Container eingefüllt
wird. Der Container wird in einer Käfig-Vorrichtung, die
aus zwei aufklappbaren Teilen besteht, gehalten.
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12 zeigt den Rührbehälter 3,
bei dem die Verdichtung durch einen Druckluftimpuls unterstützt wird.
An dem Rührbehälter 3 ist weiterhin die
Entlüftungsöffnung 41 angeordnet, mittels
der Luft aus dem Rührbehälter 3 ausgeführt
werden kann. Gegebenenfalls kann die Entlüftung mittels
Anlegen von Unterdruck erfolgen.
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Über
die Öffnung 40 kann auf den Rührbehälter 3 vor,
während und/oder nach dem Rühren ein Druckluftimpuls
aufgegeben werden, wodurch eine weitere Verdichtung des pyrogen
hergestellten Siliziumdioxids erfolgt.
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Gemäß 12 wird das pyrogen hergestellte Siliziumdioxid über
die Befüllungsöffnung 37 in den Rührbehälter 3,
der mit dem Ankerrührer 4 ausgestattet ist, eingetragen, mittels
Rühren mit dem Ankerrührer 4 verdichtet
und über die Austragsöffnung 38, die
mit der Klappe 39 gasdicht verschlossen werden kann, ausgetragen.
Die Befüllöffnung 37 kann ebenfalls über
eine Klappe gasdicht verschlossen werden. Über das Ventil 40 kann
vor, während und/oder nach dem Rühren ein Druckluftimpuls
bei geschlossener Klappe 39, 41 und 37 aufgegeben werden,
um eine weitere Verdichtung des pyrogen hergestellten Siliziumdioxids
zu erreichen. Nach der Beaufschlagung mittels Druckluftimpuls kann über das
Ventil 41 entspannt werden.
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Beispiele
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Es
werden drei verschiedene Anordnungen gemäß 1 verwendet.
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1. Anordnung
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Ein
Rührbehälter 3 mit einem Volumen von 860
l wurde mit dem Vakuumpacker 5 verbunden.
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Der
Vakuumpacker 5 war mit einer eigenen Vakuumpumpe und einem
eigenen Vakuumpufferbehälter ausgestattet. Hierdurch konnte
ein konstantes Vakuum gewährleistet werden. Das pyrogen
hergestellte Siliciumdioxid AEROSIL® 200
wurde aus dem Silo 1 mittels der Membranpumpe 2 in
den Rührbehälter 3 transportiert.
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Der
Rührer 4 ist in Form einer Spirale (Wendelrührer)
ausgebildet. Der Rührer 4 erfüllt zwei
Aufgaben. Zum einen beschleunigt er die Entlüftung und die
Verdichtung des Oxides und zum anderen bewirkt er den vollständigen
Austrag des verdichteten Oxides aus dem Behälter 3 in
den Vakuumpacker 5.
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Diese
Anordnung ist in der 1a schematisch
dargestellt.
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2. Anordnung
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Ein
Rührbehälter 3 mit einem Volumen von 860
l wurde mit dem Vakuumpacker 5 verbunden.
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Das
pyrogen hergestellte Siliciumoxid AEROSIL® 200
floss direkt mittels Schwerkraft aus dem Silo 1 in den
Rührbehälter 3. Es wurde dort mittels Rühren
verdichtet und gleichzeitig in den Vakuumpacker 5 ausgetragen.
Diese Anordnung ist in der 1b schematisch
dargestellt.
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3. Anordnung
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Ein
Rührbehälter 3 mit einem Volumen von 860
l wurde mit dem Vakuumpacker 5 verbunden. Das pyrogen hergestellte
Siliciumdioxid AEROSIL® 150 wurde
mittels einer Membranpumpe aus dem Silo in den Rührbehälter
transportiert.
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Diese
Anordnung ist in der 1c schematisch
dargestellt.
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Die
weitere verpackungstechnische Behandlung des AEROSIL® 150
mittels Druckformen des Gebindes/Säcken ist in der 2 schematisch
dargestellt.
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Aus
den verpackten Säcken wurden Proben entnommen, wobei eine
Probe am Rand des Sackes und eine zweite Probe aus dem Zentrum entnommen wurde.
Gleichzeitig wurde die elektrostatische Aufladung am Rand und in
dem Zentrum des Sackes bestimmt. Hierzu wurde das Gerät
EFM 231 der Firma Kleinwächter verwendet.
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Durchführung der
Versuche
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Aus
dem Silo, in dem das pyrogen hergestellte Siliciumdioxid AEROSIL® ein Schüttgewicht von
kleiner 35 g/l aufwies, wurden 25 kg AEROSIL® in
den Rührbehälter eingefüllt und für
16 Stunden ruhengelassen. Bei dem Starten des Rührers steigt
die Schüttdichte stark an. Nach 80 Minuten wurde eine Schüttdichte
von 50 g/l erreicht.
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Um
lange Lagerzeiten zu vermeiden, wurden die Rührversuche
auf 20 Minuten begrenzt. Wie in 3 dargestellt,
konnte die stärkste Verdichtung innerhalb der ersten Minuten
erreicht werden.
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Die 4 zeigt
verschiedene Verdichtungsversuche mit AEROSIL®,
wobei eine Rührgeschwindigkeit von 6 bis 8 Umdrehungen
pro Minute eingehalten wurde. Die Umfangsgeschwindigkeit des Rührers
lag zwischen 0.2 und 0.4 m/sec. Diese Versuche wurden sofort nach
dem Befüllen des Rührbehälters begonnen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren bewirkte eine phänomenale
Veränderung der Stampfdichte in dem Rührbehälter.
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4. Anordnung
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In
einem 8 l Rührbehälter wurde das pyrogen hergestellte,
hydrophobe Siliciumdioxid AEROSIL® R972
untersucht.
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Die
Schüttdichte lag nach dem Rühren zwischen 40 und
43 g/l.
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5 zeigt
den Anstieg der Schüttdichte in der Abhängigkeit
von der Rührzeit.
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Die
Abfüllversuche wurden mit einem pyrogen hergestellten Siliciumdioxid
durchgeführt, welches nach dem Verdichten durch Rühren
eine Schüttdichte von über 40 g/l hatte.
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Um
ein Verstopfen der Leitungen zu vermeiden, wurde die Entfernung
zwischen dem Austrag des Rührbehälters und dem
Einlass des Packers möglichst kurz gehalten.
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Durch
das erfindungsgemäße Verfahren konnte die Abpackzeit
deutlich reduziert werden.
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Ein
weiterer Vorteil ist, dass durch das erfindungsgemäße
Verfahren der Mengenstrom des pyrogen hergestellten Siliciumdioxides
AEROSIL® während der Befüllung
von mehreren Säcken konstant gehalten werden konnte. Eine
Abhängigkeit des Flusses des Mengenstroms von dem Füllstand
des Silos, der einen unregelmäßigen Mengenstrom
verursachte, ist nicht mehr gegeben.
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Ein
weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
konnte innerhalb des verpackten Sackes festgestellt werden. Im Vergleich
zu den Säcken, die mit pyrogen hergestelltem Siliciumdioxid
AEROSIL® direkt aus dem Silo gefüllt
worden waren, weisen die Säcke, die mit dem erfindungsgemäß verdichteten pyrogen
hergestellten Siliciumdioxid AEROSIL® gefüllt
worden waren, eine gleichmäßige Stampfdichtenverteilung
innerhalb der in dem Sack vorhandenen Menge an pyrogen hergestelltem
Siliciumdioxid AEROSIL® auf. Hieraus
ergeben sich weitere anwendungstechnische Vorteile, wie zum Beispiel
die bessere Einarbeitbarkeit in Silikonkautschuk oder Palatal.
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Ein
weiterer Vorteil ergab sich bei der Bestimmung der elektrostatischen
Aufladung des Siliciumdioxides in den gefüllten Säcken.
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Die
Säcke, die mittels des erfindungsgemäßen
Verfahrens befüllt worden waren, zeigten eine um den Faktor
2 niedrigere statische Aufladung als die Säcke, die mit
dem pyrogen hergestellten Siliciumdioxid AEROSIL® gefüllt
worden waren, das aus dem Silo direkt entnommen wurde.
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Beispiele
für großtechnisch hergestellte pyrogene Kieselsäuren,
welche mit diesem Verfahren verdichtet werden können, sind
die pyrogenen Kieselsäuren mit dem Markennamen AEROSIL®, Cab-O-Sil®,
HDK®.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - US 2005/0161167
A1 [0005]
- - DE 1129459 [0008]
- - EP 0280851 A1 [0012]
- - US 3742566 [0047, 0085]
- - US 3860682 [0047, 0085]
- - US 3762851 [0047, 0085]
- - WO 03/006314 A1 [0049, 0087]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - Ullmanns Enzyklopädie
der technischen Chemie 4. Auflage, Band 21 Seiten 464 ff [0002]
- - Ullmanns Enzyklopädie der technischen Chemie, 4.
Auflage, Band 21, Seiten 464 ff [0029]