-
Stand der Technik
-
Die
Erfindung geht aus von einem Demontagewerkzeug für Clean-Body-Kontakte einer
elektrischen Steckverbindung nach der Gattung des Patentanspruchs
1.
-
Derzeit
werden zur Demontage von Clean-Body-Kontakten aus Steckverbindern
im Automotivbereich vorrangig nadelförmige oder spatelförmige dünne Metallstifte
verwendet, die in zylindrische Handgriffe eingesetzt sind. Mittels
eines solchen Handgriffs werden der oder die Metallstifte in der
Regel vom Steckergesicht her in spezielle Demontageöffnungen
des Steckers eingeführt.
Dabei wird der Metallstift zwischen die Demontagefläche des
Verrastungsarmes und die Außenkontur
des Kontaktes bzw. eine entsprechende Gegenkontur eingeführt. Durch
die keilförmige
Wirkung des Metallstiftes oder eine gezielte Hebelbewegung wird
der Verrastungsarm soweit zurückgebogen,
so dass sein Rasthaken aus der Rast im Kontakt herausgedrückt wird.
Auf diese Weise wird der Kontakt freigegeben und er kann an seiner
elektrischen Leitung aus der Kontaktkammer gezogen werden. Bei den
bekannten Demontagewerkzeugen bzw. -bewegungen sind folgende Nachteile
zu beobachten:
- – Die Demontageöffnung für einen
rein keilförmig wirkenden
Metallstift richtet sich nach der Überdeckung von Rasthaken und
Verrastungsöffnung des
Kontaktes. Die Demontageöffnung
für einen solchen
Metallstift muss dabei in vielen Fällen so groß gestaltet werden, dass andere
Konturen des Steckergesichtes wie z. B. benachbarte Fangtrichter
oder Steckeraußenkonturen
in ihrer Gestaltung nachteilig beeinflusst werden.
- – Die
Demontageöffnungen
für hebelartig
wirkende Metallstifte können
zwar flacher ausgeführt werden
als die rein keilförmig
wirkenden Metallstifte, jedoch besteht bei der hebelnden Demontagebewegung
immer das Risiko, dass durch die große Hebelkraft, die dem Bediener über den
im Verhältnis
zum Metallstift großen
Handgriff zur Verfügung
steht, entweder der Metallstift verbogen werden kann oder der Verrastungsarm
unzulässig
weit ausgelenkt bzw. in einer anderen Weise beschädigt werden
kann.
-
Den
bekannten Demontagewerkzeugen ist zudem der Umstand gemeinsam, dass
sich ein großer
zylindrischer Handgriff zwar zunächst
gut dazu eignet, den Metallstift in die Demontageöffnung einzuführen, er
sich dann jedoch als hinderlich erweist, wenn es darum geht, mit
nur einer Hand den Verrastungsarm im Steckerinneren auszulenken
bzw. diese Auslenkung kontrolliert aufrecht zu erhalten und gleichzeitig
mit dieser Hand den Stecker zu halten, während die andere Hand den zu
demontierenden Kontakt an seiner elektrischen Leitung zurückzieht.
-
Offenbarung der Erfindung
-
Erfindungsgemäß wird ein
fingerbetätigtes Demontagewerkzeug
bereitgestellt, das eine kontrollierte Auslenkung des Verrastungsarmes
einer Clean-Body-Kontaktkammer
sowie gleichzeitig eine sichere Erfassung des Steckers mit nur einer Hand sicherstellt.
Mit dem erfindungsgemäßen Demontagewerkzeug
wird der Verrastungsarm in einer definierten Bewegung hinrichtend
weit für
die Demontage des Kontaktes zurückgebogen
und gleichzeitig ein Überbiegen
verhindert. Da nur ein Finger benötigt wird, um das Demontagewerkzeug
niederzudrücken und
da das Demontagewerkzeug aufgrund der Anlagesituation nicht weiter überdrückt werden
kann, können
die übrigen
Finger der Bedienerhand das Kontaktgehäuse sicher ergreifen und halten,
während
die andere Hand den zu demontieren Kontakt an seiner elektrischen
Leitung zurückzieht.
Dadurch wird das Risiko einer Steckerbeschädigung während des händischen Demontageprozesses
gegenüber bekannten
Demontagesystemen signifikant reduziert.
-
Weitere
Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstands der Erfindung
sind der Beschreibung, der Zeichnung und den Ansprüchen entnehmbar.
-
Kurze Beschreibung der Zeichnung
-
Zwei
Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Demontagewerkzeugs
sind in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Die
in den Figuren gezeigten Merkmale sind rein schematisch und nicht
maßstäblich zu verstehen.
Es zeigt:
-
1a, 1b das
erfindungsgemäße Demontagewerkzeug
in einer perspektivischen Ansicht auf die Werkzeugoberseite (1a)
und Werkzeugunterseite (1b);
-
2 die
einzelnen Schritte beim Lösen bzw.
Demontieren eines verrasteten Kontaktkörpers aus einem Kontaktgehäuse mittels
des Demontagewerkzeugs von 1; und
-
3 die
einzelnen Schritte beim Lösen bzw.
Demontieren eines verrasteten Kontaktkörpers aus einem Kontaktgehäuse mittels
eines anderen erfindungsgemäßen Demontagewerkzeugs.
-
Ausführungsformen der Erfindung
-
Das
in 1 gezeigte Demontagewerkzeug 1 dient
zur Demontage von Clean-Body-Kontakten 10 aus
einem Kontaktgehäuse 11 einer
elektrischen Steckverbindung (2) und weist
eine hier als Druckstück
ausgebildete Handhabe 2 und einen daran unterseitig befestigten
dünnen,
spatelförmigen Metallstift 3 auf.
Die Oberseite der Handhabe 2 ist als Druckfläche 4 für einen
Finger des Bedieners gestaltet. Die Handhabe 2 ist hinreichend
breit, wobei der Höhenaufbau
der Unterseite der Handhabe 2 einem ungleichmäßigen und
stumpfwinkligen Dreieck ähnelt.
Die Unterseite der Handhabe 2 weist eine eine Kippachse 5 definierende
Kippfläche 6 auf,
die bis an den Metallstift 3 heranreicht und mit dem Metallstift 3 einen
stumpfen Winkel α von
ca. 115° einschließt. Die
Kippfläche 6 bildet
gleichzeitig eine Anschlagfläche,
durch die die Kippbewegung des Demontagewerkzeugs 1 um
die Kippachse 5 begrenzt ist. Über die Kipp- oder Anlagefläche 6 steht
ein kegelstumpfförmiger
Vorsprung 7 vor. Auf der bezüglich dem Metallstift 3 gegenüberliegenden
Seite weist die Handhabe 2 noch eine Anlagefläche 8 auf,
die bis an den Metallstift 3 heranreicht und mit der Kippfläche 6 einen
stumpfen Winkel β einschließt. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
ist die Kippachse 5 durch die Kante zwischen der Kippfläche 6 und
der Anlagefläche 8 gebildet
und steht der Metallstift 3 rechtwinklig zur Anlagefläche 8 vor.
-
Das
in 2 gezeigte Kontaktgehäuse 11 umfasst eine
Kontaktkammer 12 zum Aufnehmen des in die Kontaktkammer 12 durch
eine Bestückungsöffnung (nicht
gezeigt) einsteckbaren Kontaktkörpers 10,
einen Verrastungsarm 13 zur Primärverrastung des bis in seine
Endposition in die Kontaktkammer 12 eingesteckten Kontaktkörpers 10 sowie
eine Bodenplatte 14. Der Kontaktkörper 10 weist einen
Crimpbereich (Klemmbereich) 15 auf, mit dem ein Abschnitt
einer elektrischen Leitung 16 fest verbunden ist, und hat
ohne den Crimpbereich 15 einen rechteckigen Querschnitt.
In einer Seitenwand des Kontaktkörpers 10 ist
eine Rastaussparung 17 vorgesehen. Die Kontaktkammer 10 ist
im Bereich der Bodenplatte 14 durch eine feststehende Trennwand 18 des
Kontaktgehäuses 11 und
durch den Verrastungsarm 13 gebildet. Der Verrastungsarm 13 erstreckt sich
in Einsteckrichtung des Kontaktkörpers 10 in
die Kontaktkammer 12, also in Richtung Bodenplatte 14, und
weist an seinem elastisch auslenkbaren freien Ende einen Rasthaken 19 auf,
der seitlich in die Kontaktkammer 12 hineinragt. Die Bodenplatte 16 weist für die Kontaktkammer 12 eine
als Einführtrichter ausgebildete
Kontaktöffnung 20 auf,
durch die ein Kontaktpin (z. B. Messer) der Gegenseite zwischen zwei
federnde Kontaktlamellen (nicht gezeigt) des Kontaktkörpers 10 eingeführt werden
kann. Am äußersten
freien Ende des Verrastungsarms 13 ist eine so genannte
Demontagefläche 21 vorgesehen,
um den Verrastungsarm 13 durch eine in der Bodenplatte 16 vorgesehene
Demontageöffnung 22 hindurch
aus seiner den Kontaktkörper 4 verrastenden
Rastposition in eine Freigabeposition auszulenken und dann den Kontaktkörper 4 demontieren
zu können.
-
Im
Folgenden wird die Demontage des verrasteten Kontaktkörpers (Clean-Body-Kontakt) 10 aus
dem Kontaktgehäuse 11 mit
Bezug auf 2 anhand der dort bezeichneten
Schritte a bis g beschrieben, die jeweils den zeitlichen Fortgang
des Demontagevorgangs darstellen:
In Schritt a wird das Demontagewerkzeug 1 mit
seinem Metallstift 3 voran und mit seiner Anlagefläche 8 parallel
zur Bodenplatte 14 des Kontaktgehäuses 11 ausgerichtet.
In Schritt b ist der Metallstift 3 in Pfeilrichtung 23 in
die Demontageöffnung 22 des
Kontaktgehäuses 11 eingeführt, bis
in Schritt c die Handhabe 2 mit ihrer Anlagefläche 8 an
der Bodenplatte 14 anliegt und der Metallstift 13 mit
der Demontagefläche 21 des
Verrastarms 13 zusammenwirken kann. Das so angesetzte Demontagewerkzeug 1 wird
nun durch einen Finger des Bedieners im Uhrzeigersinn um die Kippachse 5 gekippt
(Druckpfeil 24) und durch den Metallstift 3 auch
der Verrastungsarm 13 aus seiner Rastposition ausgelenkt
(Schritt d). Wenn die Handhabe 2 mit ihrer Kippfläche 6 an
der Bodenplatte 14 anliegt, ist die Kippbewegung gestoppt
und der Verrastungsarm 13 aus seiner Rastposition in einer
Freigabeposition ausgelenkt (Schritt e). Gleichzeitig wird ein Überbiegen
des Metallstiftes 3 verhindert. Bei dieser Kippbewegung
taucht der Vorsprung 7 in die Kontaktöffnung 20 ein und
verhindert so ein Verrutschen des Demontagewerkzeugs 1 während der
Kippbewegung. Durch die auch die Anschlagfläche bildende Kippfläche 6 wird
der Verrastungsarm 13 in einer definierten Bewegung hinrichtend
weit für
die Demontage des Kontaktkörpers 10 zurückgebogen.
Wie in den Schritten f und g gezeigt, kann der nun entrastete Kontaktkörper 10 aus
dem Kontaktgehäuse 11 heraus
gezogen, d. h. demontiert, werden. Da beim Demontagewerkzeug 1 nur
ein Finger benötigt
wird, um das Demontagewerkzeug 1 niederzudrücken, und
da das Demontagewerkzeug aufgrund der Anlagesituation nicht weiter überdrückt werden
kann, können
die übrigen
Finger der Bedienerhand das Kontaktgehäuse 11 sicher ergreifen
und halten, während
die andere Hand den zu demontieren Kontaktkörper 10 an seiner
elektrischen Leitung 16 aus dem Kontaktgehäuse 11 zurückzieht
(Pfeilrichtung 25). Dadurch wird daher das Risiko einer
Steckerbeschädigung während des
händischen
Demontageprozesses gegenüber
bekannten Demontagesystemen signifikant reduziert.
-
Vom
Demontagewerkzeug 1 der 1 und 2 unterscheidet
sich das in 3 gezeigte Demontagewerkzeug 1' allein dadurch,
dass hier keine Anlagefläche
vorgesehen ist und daher das Demontagewerkzeug 1' in Schritt
c nur mit der Kippachse 5, also nur mit der an den Metallstift 3 angrenzenden Kante
der Kippfläche 6,
an der Bodenplatte 14 anliegt. Die übrigen Schritte sind identisch
wie in 2.