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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung, umfassend eine zu schmierende
Einrichtung und Mittel zum Schmieren der Einrichtung.
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Aus
der
DD 268 747 A ist
es beispielsweise bekannt, zur Schmierung einer Reihe von Reibstellen,
insbesondere von Wälzlagern, sogenannte Öl-Minimalschmierverfahren
einzusetzen. Bei derartigen Verfahren werden nicht selten Schmierstoffmengen
von kleiner 30 mm
3 aller zehn Minuten dem Lager
zugeführt. Besonders bei mit hohen und höchsten
Umlaufgeschwindigkeiten belasteten Wälzlagern sind sehr
geringe Ölzuführmengen pro Zeiteinheit notwendig,
um Überrollverluste und damit verbundene Temperaturentwicklung
niedrig zu halten. Ein derartiges Öl-Minimalschmierverfahren
wird mit der Öl-Luft-Schmierung angestrebt, wobei der periodisch
abgegebene Schmierstofftropfen über eine Mischkammer in
eine luftdurchströmte Leitung gelangt und längs
der Rohrwandung mit Hilfe des Luftstromes in Richtung Schmierstelle
transportiert und dabei derartig auseinandergezogen wird, dass an
der Schmierstelle über einen längeren Zeitanteil
der Periode ein fast kontinuierlicher Schmierstoffstrom ankommt.
Die Leitungslänge zur Schmierstelle soll aus Gründen
der genannten Gleichmäßigkeit ca. 50 cm betragen.
Diese bekannten Öl-Luft-Schmierungen weisen aber wesentliche
Nachteile auf. Ein solcher Nachteil besteht darin, dass die Öl-Luft-Schmierung Leitungslängen
von ca. 50 cm erfordert. Ursache dafür ist eine erforderliche
Wegstrecke, um den dosierten Schmierstofftropfen zu einer auseinandergezogenen Ölschliere
umzubilden. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass für
jedes Wälzlager eine gesonderte Öl-Luft-Leitung
erforderlich ist. Die Ursache dafür ergibt sich daraus,
dass durch Verzweigung, Abwinkelungen oder Querbohrungen die Ölschliere
zerstört bzw. deren Bildung verhindert wird. Ein weiterer Nachteil
erwächst im Zusammenhang mit den Stillstandszeiten der
Maschine, bei deren Wiederanlaufphase Übertemperaturen
in den Wälzlagern entstehen. Die Ursache dafür
ist, dass die großen Längen der Zuführungsleitungen
in den meisten praktischen Anwendungsfällen nur in Schlangen-
oder Spiralform konstruktiv zu integrieren sind. Infolgedessen besitzt die
Zuführungsleitung Talpunkte, an denen sich bei Maschinenstillstand
der Schmierstoff sammelt und beim Wiedereinschalten dem Wälzlager
als tropfenförmiges Überangebot zugeführt
wird.
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Weiterhin
werden für die vorausgehend angesprochene Öl-Luft-Schmierung
auch Leitungslängen von mindestens 1 m, typischer Weise
1 bis 4 m und in Einzelfällen auch bis 20 m gefordert.
Ferner ist bis zum Betreib abzuwarten bis das Öl aus den
Talpunkten bis zur Schmierstelle transportiert wurde. Das Auseinanderziehen
des dosierten Öltropfens durch Verwendung der Öl
+ Luftzuführungsleitungen hat den weiteren Nachteil, dass
Dosierungsänderungen nur stark verzögert umgesetzt
werden können. Eine gleichmäßige Zuführung
und kurze Antwortzeiten auf Dosierwechsel schließen dabei
prinzipbedingt einander aus.
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Weiterhin
ist es beispielsweise aus der
WO 2006/089687 A1 bekannt, insbesondere bei
einer Werkzeugmaschinenspindel mit einem zum Rotieren vorgesehenen
Motorteil, das über ein Wälzlager in einem Statorteil
gelagert ist, ein Fettreservoir zum Schmieren des Wälzlagers
vorzusehen, wobei die Fettausgabe mittels eines temperaturabhängigen Dehnstoffelements
steuerbar ist.
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Eine
Aufgabe der Erfindung ist es dabei, eine Vorrichtung, umfassend
eine zu schmierende Einrichtung und Mittel zum Schmieren der Einrichtung, zu
schaffen, die insbesondere hinsichtlich der Dosiermöglichkeit
des in die Einrichtung einzubringenden Schmierstoffs eine Verbesserung
aufweist.
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Die
Aufgabe wird durch den Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen
beschrieben.
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Gemäß Anspruch
1 beinhaltet eine Vorrichtung folgende Merkmale:
- – Eine
zu schmierende Einrichtung,
- – ein Ausgabeelement für einen Schmierstoff
zum Schmieren der Einrichtung, das derart ausgebildet ist, dass
in einem Ausgabeintervall eine Schmierstoffmenge kleiner 500 nl
ausgebbar ist, und
- – das Ausgabeelement ist derart in unmittelbarer Nähe
der Einrichtung angeordnet, dass die vom Ausgabeelement ausgegebene
Schmierstoffmenge unmittelbar in einen zu schmierenden Bereich der
Einrichtung ausgegeben wird.
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Die
Erfindung beruht dabei auf der Erkenntnis, dass durch ein Einschießen
kleinster Schmierstoffvolumina unmittelbar in den zu schmierenden Bereich
der Einrichtung eine aufwendige Öl-Luft-Schmierung ersetzt
werden kann. Um dies zu realisieren, ist ein entsprechend ausgebildetes
Ausgabeelement vorgesehen, das in unmittelbarer Nähe der
Einrichtung derart angeordnet ist, dass die vom Ausgabeelement ausgegebene
Schmierstoffmenge unmittelbar in einen zu schmierenden Bereich der Einrichtung
ausgebbar ist. Dabei kann das Ausgabeelement auch in die Einrichtung
integriert sein.
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Für
die entsprechende Ausbildung des Ausgabeelements umfasst gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung das Ausgabeelement insbesondere ein
Mikrodosierventil. Dabei sind Mikrodosierventile, beispielsweise
mittels Piezoantrieb bekannt, bei denen Dosiermengen zwischen 100
bis runter zu 2 nl pro Zyklus ausgegeben werden können.
Dabei stellt insbesondere die Ausbildung des Ausgabeelements mit
einem Mikrodosierventil mit besonderem Vorteil auch eine besonders
wirtschaftliche Lösung dar.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung umfasst die Vorrichtung ein
Druckbereitstellungselement zum Bereitstellen eines Druckes an einer
Eingangsseite des Ausgabeelements, insbesondere des Mikrodosierventils,
wobei das Druckbereitstellungselement insbesondere einen Druckübersetzer
umfasst, der insbesondere mit einem Druckluftsystem verbunden ist.
Der besondere Vorteil liegt dabei darin, dass die eingangsseitige
Druckerzeugung im Ausgabeelement durch Anschluss an ein Druckluftsystem
möglich ist, das in den meisten Produktherstellanlagen
standardmäßig vorhanden ist. Im Gegensatz zu der
eingangs beschriebenen Öl-Luft-Schmierung ist dabei aber
von Vorteil, dass praktisch kein Luftvolumen benötigt wird.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird der insbesondere
flüssige Schmierstoff, beispielsweise ein Öl,
aus einem gegenüber dem Ausgabeelement erhöht
angeordneten Behälter aufgrund seiner potentiellen Höhenenergie
der Eingangsseite des Ausgabeelements zugeführt. Dadurch
ergibt sich der besondere Vorteil, dass ein Pumpenaggregat zur Druckerzeugung
im Schmierstoffsystem eingespart werden kann und dafür
auch keine Druckluftversorgung benötigt wird. Bei besonderen
Anwendungen kann aber natürlich nach wie vor auch ein derartiges
Druckerzeugungssystem im Schmierstoffsystem vorgesehen sein.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist das Ausgabeelement
mit einem Steuerelement verbunden, das entsprechende Öffnungsimpulse
für das Ausgabeelement generiert. Im Falle eines Mikrodosierventils
verfügt dabei das Steuerelement über Treiber,
die unmittelbar das Mikrodosierventil ansteuern können.
Eingangsseitig ist das Steuerelement mit wenigstens einer industrieüblichen
Schnittstelle ausgestattet, beispielsweise einer 24-V-Gleichspannungsschnittstelle,
einer RS232 und/oder einem entsprechenden Busanschluss.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten ergeben sich aus dem im Folgenden
beschriebenen Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand
der Figur.
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Die
Figur zeigt als ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in
Form einer Prinzipskizze eine Vorrichtung, umfassend ein Wälzlager 10 und
ein Ausgabeelement 20 für einen Schmierstoff zum
Schmieren des Wälzlagers 10. Das als Rillenkugellager
ausgebildete Wälzlager 10 umfasst dabei einen
Außenring, der fest in einem Gehäuse 2 angeordnet
ist. Weiterhin ist ein Innenring des Wälzlagers 10 auf
einer gegenüber dem Gehäuse 2 zum Rotieren
vorgesehenen Welle 4 einer Werkzeugmaschinenspindel befestigt.
Dabei sind zwischen den beiden Ringen des Wälzlagers 10 die
als Kugeln ausgebildeten Wälzkörper angeordnet,
die in einem nicht dargestellten Käfig angeordnet sein
können.
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Das
Ausgabeelement 20 ist dabei zum Schmieren des Wälzlagers 10 insbesondere
mit Öl als Schmierstoff ausgebildet. Das Ausgabeelement 20 umfasst dabei
ein Mikrodosierventil 22, mit dem insbesondere kleinste
Schmierstoffmengen von beispielsweise 100 nl bis runter zu 2 nl
je Zyklus in einen zu schmierenden Bereich des Wälzlagers 10 geschossen
werden. Die Öffnungszeiten des Mikrodosierventils 22 bestimmen
dabei das dosierte Schmierstoffvolumen.
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Dabei
ist das Mikrodosierventil 22 derart in unmittelbarer Nähe
des Wälzlagers 10 angeordnet, dass die vom Mikrodosierventil 22 ausgeschossene Schmierstoffmenge
unmittelbar in den zu schmierenden Bereich des Wälzlagers 10 ausgegeben
wird. Weiterhin kann dabei die Vorrichtung Mittel zum Erzeugen von
Sperrluft 50 für das Wälzlager 10 umfassen,
wobei dabei insbesondere das Mikrodosierventil 22 derart
ausgebildet und angeordnet ist, dass das Kleinstschmierstoffvolumen
auch gegen den durch die Sperrluft 50 erzeugten Sperrluftring
in das Wälzlager 10 geschossen werden kann.
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Für
ein entsprechendes Steuern und Generieren der Öffnungsimpulse
für das Mikrodosierventil 22 ist das das Mikrodosierventil 22 umfassende
Ausgabeelement 20 mit einem Steuerelement 30 verbunden,
welches zum Ausgabeelement 20 hin über Treiber
verfügt, mit denen unmittelbar das Mikrodosierventil 22 ansteuerbar
ist, und das eingangsseitig über wenigstens eine industrieübliche
Schnittstelle verfügt.
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Für
ein Bereitstellen eines notwendigen Drucks für das Mikrodosierventil 22 an
einer Eingangsseite des Ausgabeelements 20 umfasst das Ausgabeelement 20 einen
integrierten Druckübersetzer 28, der mit einem
Druckluftsystem 60 verbunden ist. Weiterhin ist das Öl
aus einem gegenüber dem Ausgabeelement 20 erhöht
angeordneten Fallölbehälter 40 dem Ausgabeelement 20 zugeführt.
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In
einer weiteren Ausgestaltung kann der Schmierstoffvorrat einlassseitig
mit Druckluft beaufschlagt und auslassseitig dem Ausgabeelement 20 zugeführt
werden.
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In
einer Ausbauform ist die Vorrichtung um einen integrierten Temperatursensor
und eine Kompensationselektronik ergänzt. Bei wechselnder
Umgebungstemperatur und sich damit ändernder Viskosität
des Schmierstoffs wird in Kenntnis der Temperaturabhängigkeit
des Zusammenhangs zwischen Öffnungszeit des Mikrodosierventils 22 und
dem dosierten Volumen die neue Öffnungszeit errechnet und
so der Temperatureinfluss auf das dosierte Volumen kompensiert.
In einer weiteren Ausgestaltung ist die Vorrichtung um einen Temperaturregelkreis
ergänzt, so dass die Dosierung temperaturunabhängig
ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DD 268747
A [0002]
- - WO 2006/089687 A1 [0004]