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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Wasserkühlung von Presssträngen nach
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Hinter
der Strangpresse bis zum Anfang eines sich daran anschließenden Auslaufrollganges
für den
kontinuierlichen Transport der gefertigten Pressprofile, befindet
sich die Kühlstrecke
mit einem im Kühlsysten
vorhandenen Rollgang. Die mehrere Meter lange Kühlstrecke kann zum einen für die Luftkühlung ausgebildet
sein und zum anderen als Wasserkühlstrecke.
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Die
erfindungsgemäße Lösung wird
jedoch im Zusammenhang mit einer Wasserkühlstrecke realisiert.
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Es
sollen zum Verständnis
der noch darzulegenden Erfindungen einige Lösungen, die den Stand der Technik
im Zusammenhang mit der Kühlung
der Pressprofile betreffen, dargelegt werden.
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Die
Kühlung
ist üblicherweise
das Bindeglied zwischen der Presse und dem Auslaufrollgang. So wird
in
DE 203 08 237 U1 eine
Wechselvorrichtung zur Kühlung
der Pressstränge
durch die Medien Luft oder Wasser vorgeschlagen. Hier kann im Bereich
eines heb- und senkbaren
Abschnitts eines Rollganges die vorgenannte Wechselvorrichtung eingebunden werden,
wobei wahlweise die Kühlung
an bewegter Luft oder im bewegten Wasser stattfindet. Die Luftdüsen befinden
sich an einer schwenkbaren und aus dem Rollgang wegbewegbaren Luftkühlhaube
oben und im Anschluss an einer Luftkühlhaube unten, nahe dem Rollgang.
Die Wasserkühlung
eines Pressprofils wird in einem Wasserkühlkasten durchgeführt, wobei
hier eine definierte Höhe
bewegten Wassers vorgehalten wird.
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Eine
weitere Lösung
zur Kühlung
von Strangpressprofilen wird gemäß
DE 196 49 073 C2 angeboten.
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Diese
Vorrichtung enthält
Ausbildungen zur Nutzung entweder der Luftkühlung oder der Wasserkühlung. Die
Luft- und Wasserdüsen
sind quer zur Transportrichtung des Strangprofils angeordnet, wobei
die Medien Luft oder Wasser jeweils regelbar für die einzelnen Düsen zur
Verfügung
stehen. Es ist mit dieser Vorrichtung vorgesehen, Profile geringerer Wandstärke mittels
Luft und Profile mit größerer Wandstärke mittels
Wasser zu kühlen.
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Letztendlich
soll noch auf die Patentanmeldung
DE 10 2006 033 007.2 verwiesen
werden, die eine Vorrichtung zur Luftkühlung von Presssträngen mit
seitlichen, oberen und unteren Luftdüsen beschreibt, die derart
angeordnet sind, dass der Luftauslass der Düsen längs zur Pressrichtung erfolgt und
die Düsen
einen ovalen Luftauslass aufweisen und die Luftauslässe in unterschiedlicher
Höhe angeordnet
sind.
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Bereits
diese drei Beispiele zum Stand der Technik lassen erkennen, dass
es mehrfache und recht detaillierte Vorschläge zur Kühlung der Pressstränge nach
der Strangpresse gibt. Bei der oben genannten
DE 203 08 237 U1 , einer
Wechselvorrichtung zur Kühlung
der Pressstränge
durch Luft oder Wasser, findet ein heb- und senkbarer Rollengangabschnitt
mit darüber
und darunter heran- bzw. wegbewegbaren Luftkühlhauben Verwendung und weiterhin
ein verfahrbarer Wasserkühlkasten,
welcher seitlich in den Bereich des heb- und senkbaren Rollengangabschnittes
herein- oder herausbewegbar ist.
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Es
zeigt sich, dass alle Bemühungen
sich unmittelbar auf die Kühlstrecke
konzentrieren mit dem Ziel, den Verzug der Pressstränge zu reduzieren
bzw. weitgehend zu vermeiden. Die Fachwelt ist bisher blindlings
an dem Problem vorbeigegangen, dass hinter der Strangpresse und
dem Beginn der Kühlstrecke
sich ein Abschnitt befindet, wo der Pressstrang zum Kühlbeginn überhaupt
keiner Kühlungen unterzogen
wird. Der Abstand zwischen dem Gegenhalter der Presse und dem Beginn
der Kühlstrecke muss
jedoch immer ausreichend groß bemessen sein,
da dieser Bereich für
Einrichtearbeiten benötigt wird.
Bei relativ großem
Abstand wird zum Kühlbeginn
zwischen Gegenhalter und Beginn der Kühlstrecke nicht gekühlt. Damit
können
die technologisch geforderten Werkstoffkenndaten nicht erreicht
werden, d. h. der Teil des Pressprofils zwischen dem Gegenhalter
und dem Beginn der Kühlstrecke
ist zwangsläufig
unbrauchbar und wird verschrottet.
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Daher
ist es die Aufgabe der Erfindung, die Länge zwischen dem Gegenhalter
und dem Beginn der Kühlung,
die aus den erläuterten
Gründen zwangsläufig verschrottet
werden muss, maßgeblich zu
verkürzen.
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Damit
wird ein nicht zu unterschätzender Beitrag
zur Materialökonomie
geleistet.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe wie folgt gelöst,
wobei hinsichtlich der grundlegenden erfinderischen Gedanken auf
den Patentanspruch 1 verwiesen wird.
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Die
weitere Ausgestaltung der Erfindung ergibt sich aus den Patentansprüchen 2 bis
5.
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Zur
Darlegung der Erfindung sollen die weiteren Ausführungen erfolgen.
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Es
wird davon ausgegangen, dass die Wasserkühlung möglichst so nah wie möglich am
Gegenhalter beginnen sollte. Daher wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,
das gesamte System der Wasserkühlung
nach dem Einrichten, vor Beginn eines neuen Pressvorganges in Richtung
Presse längs
zu verschieben. Dazu ist das Kühlsystem
in Verschieberollen gelagert und wird durch einen Verschiebeantrieb verschoben.
Dabei ist es unerheblich, wie der Verschiebeantrieb bzw. die Verschieberollen
o. ä. gestaltet
sind. Ausschlaggebend ist die Möglichkeit
der Verschiebung in der Pressachse. Vorzugsweise wird vorgeschlagen,
das Kühlsystem
unter Verwendung eines hydraulischen Antriebs oder eines anderen
geeigneten linearen Antriebssystems in Richtung Pressachse verschieben
zu können.
Bei einem ausreichend großen
Hub in Längsachse
kann das Kühlsystem
nach dem Einrichten, also vor Beginn eines Pressvorganges, sehr
nahe an den Gegenhalter der Presse herangeschoben werden.
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Wenn
man davon ausgeht, dass der Freiraum zwischen dem Gegenstück der Presse
und dem Beginn der Kühlstrecke
für das
Einrichten ca. 500 mm beträgt,
so kann die Verschiebung derart erfolgen, dass der Freiraum während des
Pressens nur noch gleich oder weniger 150 mm beträgt. Die
Verringerung des Materialverlusts bei jedem neuen Pressvorgang wird
damit offensichtlich. Außerdem
ist hervorzuheben, dass durch die Verringerung des Zwischenraumes
zwischen der Presse und der Kühlung während des
Arbeitsprozesses aus technologischer Sicht bessere Kühldaten
und Materialeigenschaften erzielt werden.
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Die
Erfindung soll nunmehr an Hand eines Ausführungsbeispiels erläutert werden.
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Die
Figuren zeigen in Prinzipdarstellung:
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1 Kühlsystem,
in Richtung Presse längs verschiebbar,
Seitenansicht
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2 Kühlsystem,
in Richtung Presse längs verschiebbar
(wie 1), Hydraulikkolben ausgefahren
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3 Kühlsystem
gemäß 1,
Schnitt A-A
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Der
Pressstrang verlässt
die Presse in Richtung des Kühlsystems 2.
Die Vorderkante der Presse ist mit dem Positionszeichen 1 versehen.
Die Bewegungsrichtung des Pressstrangs deutet der Pfeil mit dem
Bezugszeichen 11 an. Zwischen der Vorderkante der Presse 1 und
dem Kühlsystem 2 ist
gemäß 1 ein
verhältnismäßig großer Zwischenraum 5 zu
erkennen (im Vergleich zum Zwischenraum 6 gemäß 2).
Der Zwischenraum 5 gemäß 1 soll beispielsweise
500 mm betragen und wird zum Einrichten, also zum Vorbereiten für das Pressen
benötigt.
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Das
Kühlsystem 2 weist
Verschieberollen 7 auf, die sich in der Linearführung 8 bewegen.
Unter Verwendung des Verschiebeantriebs 3, welcher zweckmäßigerweise – wie hier
im Ausführungsbeispiel – als hydraulischer
Antrieb ausgewiesen ist, kann eine Bewegung (gemäß Pfeil mit dem Bezugszeichen 12)
des Kühlsystems 2 parallel
zur Pressachse erfolgen. Beim Kühlbeginn
ist bei ausgefahrenem Kolben 4 des Hydraulikantriebs 3 das
Kühlsystem 2 dicht
an die Pressenvorderkante 1 platziert worden. Der Zwischenraum 6 zwischen
der Pressenvorderkante 1 und dem Kühlsystem kann beispielsweise
gleich oder auch weniger 150 mm betragen. Es soll der Abstand 6,
soweit konstruktiv machbar, möglichst
gering gehalten werden.
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Wie
aus 3 ersichtlich, sind mit dem Positionszeichen 9 die
Rollen des Rollgangs angedeutet und mit dem Positionszeichen 10 die
Düsen 10 für die Wasserkühlung.
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Das
Ausführungsbeispiel
zeigt anschaulich die erfindungsgemäße Lösung, nämlich die Linearbewegung des
Kühlsystems.
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Es
wurde dargelegt, dass die Aufgabe der Erfindung umfassend gelöst wurde,
nämlich
während des
Pressens/Kühlens
nur einen geringen Abstand 6 zwischen der Vorderkante der
Presse 1 und dem Kühlsystem 2 zuzulassen,
damit nur ein möglichst kurzes
Stück des
Pressstrangs bis zum Kühlsystem 2 bei
Kühlbeginn
als Ausschuss verworfen werden muss und weiterhin aus technologischer
Sicht besser Kühldaten
und damit Materialeigenschaften erzielt werden.
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Die
verwendeten Bezugszeichen bedeuten:
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- 1
- Pressenvorderkante
- 2
- Kühlsystem
- 3
- Verschiebeantrieb
- 4
- Verschiebeantrieb,
Hydraulikkolben ausgefahren
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- Zwischenraum,
zugänglich
zum Einrichten
- 6
- Zwischenraum,
Abstandsverringerung beim Pressen
- 7
- Verschieberollen
- 8
- Linearführung für die Verschieberollen
- 9
- Rollgang
- 10
- Düsen für Kühlung
- 11
- Bewegung
des Pressstrangs
- 12
- Bewegung
des Kühlsystems