DE102007032832A1 - Verfahren zur Fermentation von Topinambur - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Fermentation von Topinambur mit den folgenden Schritten: - Die Topinambur wird zerkleineret und/oder gemust, - die entstandene Topinamburmaische wird mit Mikroorganismen vermengt und in ein Fass gefüllt, - das Fass wird mit einem Gärspund versehen und an einem dunklen Ort bei Temperaturen von etwa 12°C bis etwa 40°C für etwa 3 bis 12 Wochen stehen gelassen, wobei die Topinambur fermentiert, - die fermentierte Topinamburmaische wird zu Saft gepresst, - der fermentierte Topinambursaft wird in ein Fass gefüllt, mit einem Gärspund versehen und bei Temperaturen von etwa 0°C bis etwa 12°C für etwa 3 bis etwa 9 Montage gelagert, wobei sich die Trübstoffe absetzen, - der geklärte Saft wird abgezogen und mittels Filtern nochmals gereinigt. Darüber hinaus betrifft die Erfindung das mit diesem Verfahren hergestellte fermentierte Getränk und den fermentierten Trester sowie die Verwendung des fermentierten Getränks und des Tresters vor und nach der Trocknungmmunsystems, zur Stabilisierung des Blutzuckers, zur Behandlung von Darmträgheit und/oder Verstopfung, zur Senkung des Blutdrucks, zur Senkung des Harnsäurespiegels und/oder zum Abbau von Übersäuerung.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Fermentation von Topinambur, das mit diesem Verfahren hergestellte fermentierte Getränk und den fermentierten Trester sowie die Verwendung des fermentierten Getränks und des Tresters vor und nach der Trocknung zur Stärkung der Abwehrkräfte, zur Stärkung des Immunsystems, zur Stabilisierung des Blutzuckers, zur Behandlung von Darmträgheit und/oder Verstopfung, zur Senkung des Blutdrucks, zur Senkung des Harnsäurespiegels und/oder zum Abbau von Übersäuerung.
- Fermentierte Getränke und Verfahren zur Fermentation sind seit langem bekannt. Neben dem Gerstenbier mit seinen verschiedenen Arten und anderen bierähnlichen Getränken befinden sich auch an- und vergorene Fruchtsäfte auf dem Markt, beispielsweise Apfelwein, Traubenwein, Federweißer, Beerenweine und dergleichen. Darüber hinaus kennt man Brände auf der Basis von Getreide, Obst, Wurzeln etc. Diese werden aus den entsprechenden Maischen hergestellt, d. h. der in der Pflanze/Frucht vorhandene Zucker wird vergoren. Die entstandene, meist alkoholhaltige Maische wird nachfolgend destilliert. Bei den nichtalkoholischen Gärungen, wie z. B. der Fermentation von Sauerkraut, entstehen im Wesentlichen Milchsäure, Essigsäure und sehr wenig Alkohol.
- Fermentation oder Fermentierung (lat. fermentum: „Sauerteig") bezeichnet in der Biotechnologie die Umsetzung von biologischen Materialien mit Hilfe von Bakterien-, Pilz- oder Zellkulturen oder aber durch Zusatz von Enzymen (Fermenten). Organische Rohstoffe werden in Fermentationsprozessen durch Mikroorganismen aufgeschlossen und zu nützlichen Stoffen umgewandelt. Während der Fermentation, die unter bestimmten Voraussetzungen stattfindet, entstehen bioaktive Substanzen. Die Mikroorganismen produzieren sowohl energiereiche, d. h. von anderen Lebewesen (z. B. Mensch) leicht verwertbare Stoffe z. B. organische Säuren und Alkohole, Zucker und Aminosäuren, als auch bioaktive Substanzen und Antioxidantien (u. a. Vitamin E, Flavanoide etc.). Diese tragen zur Stärkung des Immunsystems bei und stabilisieren das fermentierte Material (Haltbarkeit).
- Bei den bekannten Verfahren zur Fermentation von Wurzeln, Getreide, Obst, oder Kräutern, insbesondere von Topinambur und anderen Wurzeln, entsteht in der Regel Alkohol in zum Teil großen Mengen.
- Die süßlich schmeckende Topinambur-Knolle kann sowohl roh als auch gekocht verzehrt werden. Ein wichtiger Bestanteil der Topinambur ist der Mehrfachzucker Inulin (ca. 16%). Inulin ist ein Polyfruktan, d. h. ein Gemisch verschiedener Fructosepolymere, mit präiotischer Funktion. Ein derartiger löslicher Ballaststoff kann vom menschlichen Darm nicht resorbiert werden. Nur die körpereigenen Bifidobakterien im Dickdarm können ihn verwerten. Ihr Wachstum wird angeregt, wodurch das Immunsystem gestärkt wird.
- Als Präbiotika gelten daher „nicht verdaubare Lebensmittelbestandteile, die ihren Wirt günstig beeinflussen, indem sie das Wachstum und/oder die Aktivität einer oder mehrer Bakterienarten im Dickdarm gezielt anregen und somit die Gesundheit des Wirts verbessern." (Gibson and Roberfroid, 1995).
- Ein Probiotikum ist eine Präparation aus lebensfähigen Mikroorganismen, die, in ausreichenden Mengen konsumiert, einen gesundheitsfördernden Einfluss auf den Wirt hat. Am längsten angewendet werden probiotische Milchsäurebakterien, aber auch Hefen und andere Spezies sind in Gebrauch. Probiotika können als Zugabe in Lebensmitteln oder in Form von Arzneimitteln dargereicht werden. Abgegrenzt werden Probiotika von den Präbiotika, die eine positive Wirkung (Wachstumsanregung) auf bereits sich im Darm befindende Mikroorganismen haben, und den Symbiotika, einer Kombinationen aus beidem.
- Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein neues, möglichst schonendes Verfahren zur Fermentation von Topinambur vorzuschlagen. Bei diesem soll ein nicht alkoholisches, probiotisches Getränk entstehen.
- Die Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
- Ein erster Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Fermentation von Topinambur mit den folgenden Schritten
- – die Topinambur wird zerkleinert und/oder gemust,
- – die entstandene Topinamburmaische wird mit Mikroorganismen vermengt und in ein Fass gefüllt,
- – das Fass wird mit einem Gärspund versehen und an einem dunklen Ort bei Temperaturen von etwa 12°C bis etwa 40°C für etwa 3 bis etwa 12 Wochen stehen gelassen, wobei die Topinambur fermentiert,
- – die fermentierte Topinamburmaische wird zu Saft gepresst,
- – der fermentierte Topinambursaft wird in ein Fass gefüllt, mit einem Gärspund versehen und bei Temperaturen von etwa 0°C bis etwa 12°C für etwa 3 bis etwa 9 Monate gelagert, bis sich die Trübstoffe abgesetzt haben,
- – der geklärte Saft wird abgezogen und mittels Filtern nochmals gereinigt.
- Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass die Topinamburknollen sehr schonend fermentiert werden. Überraschenderweise entsteht ein nicht alkoholhaltiges, mit Mikroorganismen, insbesondere mit probiotischen Milchsäurebakterien und/oder Hefen, fermentiertes Getränk aus Topinambursaft.
- Bevorzugt werden die Topinamburknollen bei dem erfindungsgemäßen Verfahren vor der Zerkleinerung mit Wasser, Urgesteinsmehl und Mikroorganismen gewaschen. Im Anschluss daran und ebenfalls noch vor der Zerkleinerung können Verunreinigungen und schadhafte Stellen der Topinambur entfernt werden. Die Topinamburknollen werden bis zur Weiterverarbeitung in einem Wasserbad aus Urgesteinsmehl und Mikroorganismen gelagert, um sie vor Oxidation und Austrocknung zu schützen. Vor einer Weiterverarbeitung werden die Knollen gründlich mit klarem Wasser abgespült.
- In einer bevorzugten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens werden als Mikroorganismen eine oder mehrere Milchsäurebakterienstämme und/oder Hefen verwendet. Die Milchsäurebakterien sind dabei vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe Lactobacillus plantarum, Lactobacillus casei, Sacharomyces cerevisiae, Lactobacilluus acidophilus, Bifidobacterium animalis subsp. Lactis, Streptococcus thermophilus, Lactobacillus casei, Lactococcus lactis subsp. lactis, Lactococcus lactis subsp. lactis biovar diacetylactis und Leuconostoc pseudomensentercoides.
- In einer besonders bevorzugten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens werden als Mikroorganismen eine Mischung aus Hefen, Pilzen, Actinomyceten, Photosynthesebakterien (aerob und anaerob) und Milchsäurebakterien verwendet. Dabei sind die Milchsäurebakterien und/oder Hefen vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe Lactobacilluus acidophilus, Bifidobacterium animalis subsp. Lactis, Streptococcus thermophilus, Lactobacillus casei, Lactococcus lactis subsp. lactis, Lactococcus lactis subsp. lactis biovar diacetylactis, Leuconostoc pseudomensentercoides, Lactobacillus plantarum, Lactobacillus casei und Sacharomyces cerevisi ae. Die Actinomyceten und/oder die Photosynthesebakterien können dabei auch über den natürlichen Weg der Topinamburpflanze, die mit aktivierten Mikroorganismen angebaut wurde, im Fermentationsprozess auftauchen.
- Ganz besonders bevorzugt werden für das erfindungsgemäße Verfahren als Mikroorganismen effektive Mikroorganismen nach Prof. Higa (EM) verwendet. Hierbei handelt es sich um eine Mischung von bis zu 80 verschiedenen Stämmen (aerob und anaerob) von Milchsäurebakterien, Hefen und anderer Bakterienarten, die miteinander in Harmonie leben.
- Die erfindungsgemäß verwendeten Mikroorganismen können zusätzlich vor deren Verwendung noch aktiviert werden. Hierzu wird aus der Urlösung der Mikroorganismen mit Hilfe von Zuckerrohrmelasse und Wasser in etwa 7 bis etwa 10 Tagen bei Temperaturen von etwa 32°C bis etwa 37°C eine Lösung mit aktivierten Mikroorganismen hergestellt. Beispielsweise kommen auf 3% Urlösung der Mikroorganismen 3% Zuckerrohrmelasse und 94% Wasser.
- Für die Fermentation wird die Topinamburmaische mit den Mikroorganismen vermengt und in ein Fass gefüllt. Dabei werden für 60 Liter Topinamburmaische bevorzugt etwa 1 bis etwa 10 Liter Mikroorganismen verwendet. Anstelle eines 60 Liter Fasses können auch beliebige andere Ansatzgrößen durchgeführt werden.
- In einer weiteren bevorzugten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die entstandene Topinamburmaische für die Fermentation mit Mikroorganismen und Mineralien, die mit Milchsäurebakterien feinst vermahlen wurden, vermengt. Ein Beispiel für mit Milchsäurebakterien feinst vermahlene Mineralien ist Biolit®. Dabei werden für die Fermentation für 60 Liter Topinamburmaische erfindungsgemäß etwa 0,1 kg bis etwa 2 kg mit Milchsäurebakterien feinst vermahlene Mineralien und etwa 1 bis etwa 10 Liter Mikroorganismen verwendet.
- Erfindungsgemäß erfolgt die Fermentation vorzugsweise bei etwa 22°C bis etwa 40°C.
- Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch für die Herstellung anderer Säfte verwendet werden. Hierzu wird anstelle von Topinambur als Edukt der Fermentation mit Mikroorganismen Gemüse, Obst und/oder Kräuter oder eine Kombination aus diesen und Topinambur verwendet.
- Ohne Einschränkung der Allgemeinheit kommen als Pflanzenteile für diese Verfahrensvariante in Frage: Zuckerrohr und Zuckerrohrmelasse, Aronia, Sanddorn, rote und gelbe Rüben, Hirse, Granatapfel, Cranberry, Weizengras, Weizenkleie, Apfel, Birne, Meeresalgen, Reis u. Reiskleie, Aprikosenkerne und Aprikosen, Trauben und Traubenkerne, Gras, Mais, Papaya. Ananas, Hanf, Birkensaft, Noni, Brennnessel, Kräuter, u. v. m.
- Ein zweiter Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein fermentiertes Getränk aus erfindungsgemäß hergestelltem Topinambursaft.
- Vorzugsweise werden dazu etwa 5 bis etwa 15, bevorzugt etwa 10 Teile, des fermentierten Topinambursaftes mit etwa 85 bis 95 Teilen, bevorzugt etwa 90 Teilen, gefiltertem Wasser vermischt.
- Weiterhin kann dem fermentierten Getränk ein Süßungsmittel, bevorzugt ein natürliches Süßungsmittel, zugesetzt werden. Dies kann ohne Einschränkung der Allgemeinheit ausgewählt sein aus der Gruppe Zuckerrohrmelasse, Tobinambursirup, Apfeldicksaft, Birnendicksaft, Ahornsirup und Stevia.
- Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung des erfindungsgemäßen Getränks zur Stärkung der Abwehrkräfte, zur Stärkung des Immunsystems, zur Stabilisierung des Blutzuckers, zur Behandlung von Darmträgheit und/oder Verstopfung, zur Senkung des Blutdrucks, zur Senkung des Harnsäurespiegels und/oder zum Abbau von Übersäuerung.
- Das erfindungsgemäß fermentierte Getränk kann daher insbesondere in den folgenden gesundheitlichen Bereichen Verwendung finden:
- – Unterstützung des Immunsystems
- – Abbau von Übersäuerung
- – Stabilisierung des Blutzuckers (für Diabetiker geeignet)
- – Hilfe bei Darmträgheit und Verstopfungen
- – Entgiftung des Körpers
- – Senkung des Blutdrucks und des Harnsäurespiegels
- – Unterstützen des Abfangens freier Radikale
- Ein vierter Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein fermentierter Trester. Dieser ist erhältlich durch Trocknung des erfindungsgemäß hergestellten Rückstandes nach der Saftauspressung bei maximal 40°C und anschließende Vermahlung. Die Trocknung kann nach einem beliebigen Verfahren nach dem Stand der Technik durchgeführt werden, sofern die Maximaltemperatur nicht überschritten wird.
- Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung dieses fermentierten Tresters vor oder nach der Trocknung zur Stärkung der Abwehrkräfte, zur Stärkung des Immunsystems, zur Stabilisierung des Blutzuckers, zur Behandlung von Darmträgheit und/oder Verstopfung, zur Senkung des Blutdrucks, zur Senkung des Harnsäurespiegels und/oder zum Abbau von Übersäuerung.
- Darüber hinaus kann der Trester auch zur Gewichtsreduzierung, bei Chemotherapien, bei Strahlenbelastung und/oder zur Unterstützung der natürlichen Darmflora bei Antibiotika-Therapien verwendet werden.
- Grundsätzlich ist der erfindungsgemäß fermentierte Trester vielseitig einsetzbar. Ohne Einschränkung der Allgemeinheit ist dieser besonders geeignet für die Verwendung in Form von Kapseln, Pulver, Tabletten, Cremes für Mensch und Tier, Gesichtsmasken, Bodendünger, Viehfutter, Silage usw.
- Auch ohne weitere Ausführungen wird davon ausgegangen, dass ein Fachmann die obige Beschreibung im weitesten Umfang nutzen kann. Die bevorzugten Ausführungsformen und Beispiele sind deswegen lediglich als beschreibende, keineswegs als in irgendeiner Weise limitierende Offenbarung aufzufassen.
- Beispiel 1:
- Es werden Topinamburknollen verwendet, die aus biologisch bewirtschafteten Böden stammen, d. h. sie sind frei von Kunstdünger, Pestiziden u. ä. Für die Bodenverbesserung wird EM (effektive Mikroorganismen) sowie Greengold und Urgesteinsmehl eingesetzt. Mit Hilfe einer Trommel werden die Topinamburknollen mit Wasser, Urgesteinsmehl und EM zwei mal vorgewaschen.
- Danach wird die Knolle von Hand auf Verunreinigungen und schadhafte Stellen untersucht, nochmals gesäubert bzw. schadhafte Stellen entfernt. Als Zwischenlager bis zur Weiterverarbeitung werden die Topinamburknollen in ein Wasserbad aus Urgesteinsmehl, EM und Greengold gegeben. Dies schützt die Knolle vor Oxidation und Austrocknung.
- Vor der Weiterverarbeitung werden die Knollen kurz mit klarem Wasser abgespült und mit Hilfe einer Kernobstschneidemühle aus Edelstahl zerkleinert bzw. gemust. Die Maische wird in einem Behälter aufgefangen.
- Diese Topinamburmaische wird mit effektiven Mikroorganismen nach Prof. Higa vermengt und in ein Fermentationsfass fest eingedrückt um sie möglichst sauerstofffrei zu halten. Für 60 Liter Maische werden 1 bis 10 Liter symbiotische Mikroorganismen unter die Topinamburmaische gemischt. Die entsprechende Grundmischung der effektiven Mikroorganismen (EM) setzt sich dabei zusammen aus Milchsäurebakterien, Hefen, Pilze, Actinomyceten und Photosynthesebakterien (aerob und anaerob), wobei als Milchsäurebakterien die folgenden Stämme mit den angegebenen Konzentrationen verwendet werden: Lactobacillus plantarum, Lactobacillus casei, Sacharomyces cerevisiae.
- Das Fass wird mit einem Gärspund versehen und 3 bis 12 Wochen an einem dunklen Ort bei Temperaturen von 12°C bis 40°C zur Reifung gebracht. Die Fermentation wird ständig kontrolliert um Fehlgärungen zu vermeiden.
- Nach 3 bis 6 Wochen Reifezeit wird die vollständig fermentierte Topinamburmaische, die einen pH-Wert von 3,0 bis 4,0 hat, in einer Obstpresse zu Saft gepresst.
- Dieser Saft wird wiederum in Fässer gefüllt und mit einem Gärspund versehen. Bei Temperaturen von 0°C bis 12°C werden die Fässer dunkel 3 bis 9 Monate gelagert. Haben sich die Trübstoffe abgesetzt, wird der geklärte Saft aus den Fässern abgezogen und mit Hilfe von Filtern nochmals gereinigt. Danach wird der fermentierte Topinambursaft, der einen pH-Wert von 3,0 bis 4,0 hat, in Behälter mit Entgasungsdeckel gefüllt und bis zur weiteren Verarbeitung bei Temperaturen von 0°C bis 12°C dunkel gelagert.
- 10 Teile des fermentierten Topinambursaftes werden nach Reifung mit 90 Teilen frisch gefiltertem Wasser gemischt und können mit einem natürlichen Süßungsmittel wie z. B. Zuckerrohrmelasse, Tobinambursirup, Apfel- oder Birnendicksaft, Ahornsirup, Stevia, versetzt werden.
- Mit Hilfe einer Abfüllanlage wird das fertige Getränk in Violettglasflaschen abgefüllt.
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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- Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - „nicht verdaubare Lebensmittelbestandteile, die ihren Wirt günstig beeinflussen, indem sie das Wachstum und/oder die Aktivität einer oder mehrer Bakterienarten im Dickdarm gezielt anregen und somit die Gesundheit des Wirts verbessern." (Gibson and Roberfroid, 1995) [0006]
Claims (21)
- Verfahren zur Fermentation von Topinambur mit den folgenden Schritten: – die Topinambur wird zerkleinert und/oder gemust, – die entstandene Topinamburmaische wird mit Mikroorganismen vermengt und in ein Fass gefüllt, – das Fass wird mit einem Gärspund versehen und an einem dunklen Ort bei Temperaturen von etwa 12°C bis etwa 40°C für etwa 3 bis etwa 12 Wochen stehen gelassen, wobei die Topinambur fermentiert, – die fermentierte Topinamburmaische wird zu Saft gepresst, – der fermentierte Topinambursaft wird in ein Fass gefüllt, mit einem Gärspund versehen und bei Temperaturen von etwa 0°C bis etwa 12°C für etwa 3 bis etwa 9 Monate gelagert, wobei sich die Trübstoffe absetzen, – der geklärte Saft wird abgezogen und mittels Filtern nochmals gereinigt.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Topinambur vor der Zerkleinerung mit Wasser, Urgesteinsmehl und Mikroorganismen gewaschen wird.
- Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass Verunreinigungen und schadhafte Stellen der Topinambur vor der Zerkleinerung entfernt werden und die Topinambur bis zur Weiterverarbeitung in einem Wasserbad aus Urgesteinsmehl und Mikroorganismen gelagert wird.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass als Mikroorganismen Milchsäurebakterien und/oder Hefen verwendet werden.
- Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Milchsäurebakterien und/oder Hefen ausgewählt sind aus der Gruppe Lactobacillus plantarum, Lactobacillus casei, Sacharomyces cerevisiae, Lactobacilluus acidophilus, Bifidobacterium animalis subsp. Lactis, Streptococcus thermophilus, Lactobacillus casei, Lactococcus lactis subsp. lactis, Lactococcus lactis subsp. lactis biovar diacetylactis und Leuconostoc pseudomensentercoides.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass als Mikroorganismen eine Mischung aus Hefen, Pilzen, Actinomyceten, Photosynthesebakterien (aerob und anaerob) und/oder Milchsäurebakterien verwendet wird.
- Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Milchsäurebakterien und/oder Hefen ausgewählt sind aus der Gruppe Lactobacilluus acidophilus, Bifidobacterium animalis subsp. Lactis, Streptococcus thermophilus, Lactobacillus casei, Lactococcus lactis subsp. lactis, Lactococcus lactis subsp. lactis biovar diacetylactis, Leuconostoc pseudomensentercoides, Lactobacillus plantarum, Lactobacillus casei und Sacharomyces cerevisiae.
- Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass als Mikroorganismen effektive Mikroorganismen nach Prof. Higa (EM) verwendet werden.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass als Mikroorganismen aktivierte Mikroorganismen verwendet werden, die mittels Zuckerrohrmelasse und Wasser in etwa 7 bis 10 Tagen bei Temperaturen von etwa 32°C bis etwa 37°C aus den Mikroorganismen hergestellt werden.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Fermentierung auf 60 Liter Topinamburmaische etwa 1 bis etwa 10 Liter Mikroorganismen kommen.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die entstandene Topinamburmaische für die Fermentation mit Mineralien, die mit Milchsäurebakterien feinst vermahlen sind, und Mikroorganismen vermengt wird, wobei auf 60 Liter Topinamburmaische etwa 0,1 kg bis etwa 2 kg mit Milchsäurebakterien feinst vermahlene Mineralien und etwa 1 bis etwa 10 Liter Mikroorganismen kommen.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Fermentation bei etwa 22°C bis etwa 40°C erfolgt.
- Verfahren zur Fermentation nach einem der Ansprüche 1 bis 12, bei dem anstelle von Topinambur als Edukt der Fermentation mit Mikroorganismen Gemüse, Obst und/oder Kräuter oder eine Kombination aus diesen und Topinambur verwendet werden.
- Fermentiertes Getränk aus Topinambursaft, erhältlich nach einem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12.
- Fermentiertes Getränk nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass eine Verdünnung mit Wasser erfolgt im Verhältnis etwa 5 bis etwa 15 Teile fermentierter Topinambursaft und etwa 85 bis etwa 95 Teile Wasser.
- Fermentiertes Getränk nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass das fermentierte Getränk mit einem Süßungsmittel versetzt wird.
- Verwendung des fermentierten Getränks nach einem der Ansprüche 14 bis 16 zur Stärkung der Abwehrkräfte, zur Stärkung des Immunsystems, zur Stabilisierung des Blutzuckers, zur Behandlung von Darmträgheit und/oder Verstopfung, zur Senkung des Blutdrucks, zur Senkung des Harnsäurespiegels und/oder zum Abbau von Übersäuerung.
- Fermentierter Trester erhältlich durch Trocknung des Rückstandes nach der Saftauspressung, der bei einem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13 anfällt, bei maximal 40°C und anschließende Vermahlung.
- Verwendung des fermentierten Tresters nach Anspruch 18 zur Stärkung der Abwehrkräfte, zur Stärkung des Immunsystems, zur Stabilisierung des Blutzuckers, zur Behandlung von Darmträgheit und/oder Verstopfung, zur Senkung des Blutdrucks, zur Senkung des Harnsäurespiegels und/oder zum Abbau von Übersäuerung.
- Verwendung des Rückstandes nach der Saftauspressung, der bei einem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13 anfällt, zur Stärkung der Abwehrkräfte, zur Stärkung des Immunsystems, zur Stabilisierung des Blutzuckers, zur Behandlung von Darmträgheit und/oder Verstopfung, zur Senkung des Blutdrucks, zur Senkung des Harnsäurespiegels und/oder zum Abbau von Übersäuerung.
- Verfahren zur Fermentation von Gemüse, Obst und/oder Kräutern, insbesondere von Topinambur, mit den folgenden Schritten: – Gemüse, Obst und/oder Kräuter werden zerkleinert und/oder gemust, – die entstandene Maische wird mit Mikroorganismen vermengt und in ein Fass gefüllt, – das Fass wird mit einem Gärspund versehen und an einem dunklen Ort bei Temperaturen von etwa 12°C bis etwa 40°C für etwa 3 bis etwa 6 Wochen stehen gelassen, wobei das Gemüse, das Obst oder die Kräuter fermentieren, – die fermentierte Maische wird zu Saft gepresst, – der fermentierte Saft wird in ein Fass gefüllt, mit einem Gärspund versehen und bei Temperaturen von etwa 0°C bis etwa 12°C für etwa 3 bis etwa 9 Monate gelagert, wobei sich die Trübstoffe absetzen, – der geklärte Saft wird abgezogen und mittels Filtern nochmals gereinigt.
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