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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Herstellung
von dotierten Halbleiterbauelementen, insbesondere für
die Solartechnik, unter Einsatz von Schiebebild-Techniken. Das Verfahren
dient der vereinfachten Herstellung von Strukturen mit unterschiedlichen
elektrischen Eigenschaften in Halbleitersubstraten bei Strukturweiten
hinunter bis zu ca. 50 μm. Es basiert auf einer Kombination
von drucktechnischen Verfahren und Technologien der Halbleiterfertigung
zur Herstellung von Halbleiterbauelementen. Das Verfahren unter
Zuhilfenahme von Schiebebildern reduziert insbesondere die Anzahl
der im Reinraum durchzuführenden Prozessschritte sowie
den Einsatz von Verbrauchsmaterial bei der Herstellung von Halbleiterbauelementen und
lässt damit eine signifikante Erhöhung der Wirtschaftlichkeit
in der Fertigung zu. Das Verfahren lässt sich besonders
vorteilhaft bei der großtechnischen Fertigung von Solarzellen
einsetzen, ist jedoch nicht auf diesen Typ von Halbleiterbauelementen
beschränkt.
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In
Halbleiterbauelementen wird die gewünschte elektrische
Funktionalität im Wesentlichen hergestellt durch eine geeignete
Abfolge von unterschiedlich dotierten Bereichen, die mit einer Kontaktierung
zur Ankopplung an die Umgebung versehen werden müssen.
So lassen sich Gebiete unterschiedlicher Leitfähigkeit
wie Löcherleitung oder Elektronenleitung oder p/n-Übergänge
realisieren. Diese Bereiche werden durch metallische Stromableiter
mit der Systemumgebung verbunden. Typische Bauelemente, die auf
diese Weise entstehen, sind zum Beispiel Transistoren, Dioden oder
Sensoren, aber auch Solarzellen. Die Strukturweiten, die in diesen
Bauelementen auftreten können, überstreichen einen
sehr weiten Bereich. In den derzeit modernsten mikroelektronischen
Bauelementen sind inzwischen Strukturweiten von unter 100 nm Stand
der Technik. Im Gegensatz dazu weisen Solarzellen derzeit mit Strukturweiten
in der Größenordnung von 1 mm vergleichsweise
grobe Dimensionen auf. Durch den großen Strukturweitenbereich,
der in den unterschiedlichen Halbleiterbauelementen auftritt, unterscheiden sich
auch die Verfahren zur Herstellung der Bereiche mit unterschiedlichen
elektrischen Eigenschaften in einem Halbleitersubstrat. In der Mikroelektronik
beispielsweise kommen technologisch sehr aufwändige Verfahren
wie CVD (Chemical Vapour Deposition), Ionenimplantation, Plasmatechnologien
usw. zum Einsatz. Diese Verfahren werden in der Regel in Kombination
mit Lithografieschritten verwendet. Dem Fachmann sind diese Verfahren
bekannt. Sie erfordern einen hohen apparativen Einsatz und verursachen
hohe Fertigungskosten und sind nur deshalb wirtschaftlich vertretbar,
weil in einem Prozesslauf auf einem Halbleitersubstrat eine sehr
große Zahl von Bauelementen parallel mit hoher Ausbeute
hergestellt werden können. Bis zu 10.000 Bauelemente auf
einem Substrat in paralleler Prozessierung sind bei mikroelektronischen
Bauelementen oder Sensoren Stand der Technik.
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Bei
gröberen Strukturanforderungen wie z. B. bei der Herstellung
von Solarzellen und auf großflächigeren Substraten
ist der Einsatz der in der Mikroelektronik gebräuchlichen
Fertigungstechnologien aufgrund der geringen Anzahl parallel prozessierbarer
Bauelemente nicht wirtschaftlich. Hier bedient man sich aus der Drucktechnik
bekannter Technologien zur Bearbeitung von Halbleitersubstraten.
Verbreitet sind kombinierte Technologien aus der Halbleiterfertigung
und der Auftrag von Metallpasten auf das Halbleitersubstrat mittels Siebdruck.
Entsprechend gefertigte Produkte von Solarzellenherstellern sind
kommerziell erhältlich.
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Um
definierte Dotierungsvariationen in oder auf in der Regel vordotierten
Halbleitersubstraten herstellen zu können, werden verschiedene
Verfahren verwendet. Dotierstoffe in Siliziumsubstraten sind beispielsweise
Bor (p-Dotierung) oder Phosphor (n-Dotierung). Es besteht die Möglichkeit,
entweder die lokale Konzentration von Dotierungen im Halbleitersubstrat
zu verändern und die Bereiche unterschiedlicher Leitfähigkeiten im
Substrat selbst einzustellen oder additiv auf das Substrat Schichten
unterschiedlicher Leitfähigkeit so aufzubringen, dass diese
in innigem Kontakt mit dem vordotierten Substrat stehen.
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Für
die additive Aufbringung werden aus der Halbleiter-Technologie bekannte
Schichtauftragsverfahren wie CVD oder Plasmaabscheidung eingesetzt.
Diese Verfahren sind unter definierten Atmosphären oder im
Vakuum anzuwenden, um Verunreinigungen der abgeschiedenen Schichten
zu vermeiden. Da sie großflächig arbeiten, sind
zusätzliche Lithografieschritte und/oder die selektive
Entfernung von Bereichen der abgeschiedenen Schichten erforderlich.
Somit ist eine Vielzahl von Prozessschritten in einem aufwändigen
apparativen Umfeld erforderlich.
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Um
Bereiche unterschiedlicher Leitfähigkeit im Substrat selbst
herzustellen, werden gezielte Diffusionsprozesse oder Ionenimplantation
eingesetzt.
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Bei
der Ionenimplantation werden Ionen mit hoher Energie auf das Substrat
geschossen und in oberflächennahen Bereichen eingebaut.
Die entsprechenden Anlagen sind aufwändig und im Betrieb
teuer und erfordern ebenfalls zusätzliche Lithografieschritte.
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Alternativ
lassen sich die Substrate auch mit Substanzen belegen, die das in
das Substrat einzutragende Dotiermaterial in hoher Konzentration
enthalten. In einem anschließenden Diffusionstemperprozess verlassen
die Dotierstoffe auf Grund des Konzentrationsgradienten zum Substrat
die aufgebrachte Schicht und diffundieren in das Substrat. Dementsprechend
bringt man diese Schichten in strukturierter Form an den zu modifizierenden
Stellen auf dem Substrat auf.
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Für
einen ökonomischen und präzisen Auftrag dieser
Zusatzschichten finden Verfahren aus der Drucktechnik wie Siebdruck
Anwendung, sofern die gewünschten Strukturweiten mit der
Auflösungsgrenze der Drucktechnik kompatibel sind. Ein
Beispiel hierfür ist in der
WO 2005/013323 A2 aufgezeigt,
die sich mit der Herstellung von Solarzellen beschäftigt
und vorschlägt, eine teilchenfreie Tinte hierfür
einzusetzen, um jede Beschädigung der Solarzelloberfläche
zu vermeiden. Der Einsatz solcher drucktechnischer Verfahren stellt
einen enormen Fortschritt in der Wirtschaftlichkeit der Fertigungstechnologie
von z. B. Solarzellen dar.
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Untersuchungen
mit direkt auf das Siliziumsubstrat aufgebrachten Diffusionspasten
zeigen, dass es möglich ist, nach Aufbringen von unterschiedlichen
Pasten, die jeweils Bor bzw. Phosphor enthalten, mit einem einzigen
Diffusionsschritt p- und n-Dotierungen in der erforderlichen Konzentration
in das Substrat einzubringen. Es wurde in diesen Tests keine Beeinträchtigung
der Ladungsträgerlebensdauern festgestellt (siehe Proceedings
of the 21st European Conference an Photovoltaic Solar Energy 2006,
1458, September 2006, Dresden, G. Bueno, et al. "Simultaneous Diffusion
of Screen Printed Boron and Phosphorus Paste for Bifacial Silicon
Solar Cells".
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Druckverfahren
haben allerdings den Nachteil, dass ein Substrat, welches mit verschiedenen
Dotierstoffen und/oder lokal unterschiedlichen Dotierkonzentrationen
hergestellt werden muss, den Prozess mehrfach durchlaufen muss.
Die für die zu erzielende Diffusion der Ionen in das Substrat
erforderlichen Diffusionstemperaturen können dabei für
die verschiedenen Ionen durchaus unterschiedlich sein. Das macht
eine Vielzahl von Einzelschritten erforderlich. Im Falle von Halbleitersubstraten
fällt dies besonders ins Gewicht, weil der Umgang mit diesen
Substraten in Reinräumen erfolgen muss.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung
von Halbleitersubstraten mit lokal unterschiedlichen Leitungseigenschaften
und Dotierungskonzentrationen einschließlich der Ankontaktierung
dieser Bereiche zur Kontaktierung an eine Umgebung bereitzustellen,
bei welchem die Anzahl der Prozessschritte und die Kosten der einzelnen
Schritte reduziert sind, um so die Fertigung von Bauelementen deutlich
wirtschaftlicher zu gestalten. Insbesondere ist es Aufgabe der Erfindung,
die Anzahl der Herstellungsschritte, die in Reinräumen
durchgeführt werden müssen, signifikant zu verringern,
denn diese sind extrem teuer. Das bereitzustellende Verfahren soll
so ausgelegt sein, dass es sich für die Herstellung von
großflächigen Halbleitersubstraten wie z. B. Solarzellen
eignet, die nicht in großer Zahl parallel prozessierbar
sind. Diese sollen sequentiell mit hohem Durchsatz bearbeitet werden
können.
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Zur
Lösung dieser Aufgabe stellt die Erfindung ein Verfahren
zum Herstellen dotierter Halbleiterbauelemente und insbesondere
von Solarzellen bereit, umfassend die folgenden Schritte:
- (A) Bereitstellen eines Halbleitersubstrats,
- (B) Dotieren einer ersten Seite des Halbleitersubstrats mit
einer p- und/oder einer n-Dotierung, wobei die Dotierung die folgenden
Schritte umfasst:
- (a) Bereitstellen mindestens eines Schiebebildes, hergestellt
unter Verwendung einer Paste, die ein organisches Bindemittel und
ein Pulver, ausgewählt unter Glaspulvern und ggf. organisch
modifizierten Keramikpulvern sowie Mischungen davon, welches Dotierungsionen
enthält, aufweist oder daraus besteht
- (b) Aufbringen des Schiebebildes auf die genannte, zuvor gereinigte
Seite des Halbleitersubstrats,
- (c) Erhitzen des mit dem Schiebebild versehenen Halbleitersubstrats
mit einem Temperatur- und Zeitprofil derart, dass die organischen
Bestandteile des Schiebebilds rückstandsfrei verbrennen,
das Pulver zusammensintert oder zu einer geschlossenen Glasschicht
zusammenschmilzt und Ionen aus dem Glas in das Halbleitersubstrat übertreten,
und
- (C) Entfernen der auf der Oberfläche des Halbleitersubstrats
befindlichen Sinter- oder Glasschicht durch einen Ätzschritt.
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Dabei
ist es günstig, wenn das Schiebebild durch Aufbringen der
Paste auf einem Träger erhalten wurde, der zuvor mit einer
Trennschicht beschichtet worden war, wobei das Schiebebild, ggf.
nach Entfernen von Lösemittel, mit einem Schutzlack abgedeckt
wurde, und wobei das Schiebebild vor dem Aufbringen auf das Halbleitersubstrat
von dem Substrat getrennt wurde. Das Temperaturprofil in Schritt
(c) wird dann so gewählt, dass auch der ggf. vorhandene
Schutzlack rückstandsfrei verbrannt wird.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren nutzt insbesondere
die Möglichkeit, in einem Halbleitersubstrat Bereiche unterschiedlicher
Dotierung bzw. Dotierungskonzentration durch einen Diffusionsprozess
zu erzeugen. Dafür wird das Schiebebild, mit dem z. B.
die Rückseite strukturiert dotiert werden soll, mit Hilfe
mehrere Druckdurchläufe erzeugt, umfassend:
- (i) das strukturierte Aufbringen einer ersten Paste, die eine
p-Dotierung ermöglicht, auf ersten Bereichen des Substrats,
- (ii) das strukturierte Aufbringen einer zweiten Paste, die eine
n-Dotierung ermöglicht, auf zweiten Bereichen des Substrats,
- (iii) ggf. das strukturierte Aufbringen einer dritten Paste,
die eine n-Dotierung in einer geringeren Konzentration ermöglicht
als die zweite Paste, auf dritten Bereichen des Substrats, die die
ersten und die zweiten Bereiche umschließen.
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Nach
dem Erhitzen gemäß Schritt (c) kann auf das derart
strukturierte Halbleitersubstrat ein zweites Schiebebild aufgebracht
werden, mit dessen Hilfe das Substrat weitgehend mit einer Isolierschicht
abgedeckt wird. Die Paste, aus der dieses Schiebebild erzeugt wird,
muss frei von Ionen sein, die eine n- oder p-Dotierung ermöglichen.
Dieses Schiebebild wird so strukturiert, dass Kontaktlochöffnungen,
z. B. Kontaktlochstreifen, unabgedeckt bleiben.
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Auch
die für die nachfolgende Ankontaktierung erforderliche
Metallisierung kann bei Bedarf mit Hilfe eines oder mehrerer Schiebebilder
aufgebracht werden.
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Als
Substrate eignen sich Halbleiter verschiedener Art, beispielsweise
Silizium, Germanium, Silizium/Germanium, Indiumphosphit, Galliumarsenid
und dergleichen. Dem Fachmann sind diese und weitere geeignete Halbleitermaterialien
für den Aufbau von Bauelementen bekannt.
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Zur
Bearbeitung gemäß Schritt (B) wird das Substrat
mit einer strukturierten Maske (einem Schiebebild) aus einer glas-
oder keramikpulverhaltigen Paste belegt, die das durch Diffusion
in das Substrat zu übertragende Dotiermaterial in der geeigneten
Konzentration enthält. Beispiele für Dotiermaterialien
sind Bor und Phosphor, aber auch andere geeignete Elektronenakzeptor-Materialien
bzw. Elektronendonator-Materialien, die dem Fachmann bekannt sind.
Borhaltige und phosphorhaltige Gläser werden in der Glasindustrie
in weitem Umfang hergestellt; die Verwendung von Glaspulver ist
aus diesem Grunde und auch wegen der Lage von dessen Schmelzpunkt
in der Regel günstig und daher bevorzugt. Keramikpulver,
die anstelle oder zusammen mit Glaspulvern eingesetzt werden können,
können entweder rein anorganisch sein, oder es können
organisch modifizierte Keramikmaterialien verwendet werden, die
z. B. unter der Bezeichnung Ormocere® vertrieben
werden und vor allem durch hydrolytische Kondensation von Silanen,
ggf. in Kombination mit Alkoxiden oder dgl. anderer metallischer
oder halbmetallischer Elemente, erhältlich sind.
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Die
Herstellung der Schiebebilder erfolgt nach Standardmethoden, wie
sie beispielsweise aus der Keramikindustrie bekannt sind. Das den
Dotierstoff enthaltende oder damit versetzte Glas- oder Keramikpulver wird
mit einem organischen Bindemittel, das in der Regel aus einem organischen
Polymermaterial und einem Lösemittel besteht, sorgfältig
vermischt. Es eignen sich hierfür generell die gleichen
Pasten, wie sie auch für den Siebdruck eingesetzt werden.
Diese sind zum Teil kommerziell erhältlich, so z. B. von
Ferro Electronic Materials Systems für die Phosphordiffusion
die Paste vom Typ 99-036 oder für die Bordiffusion die
99-033. Natürlich können solche Pasten auch angepasst
auf spezielle Ausgestaltungen des Verfahrens hergestellt werden.
Anpassungsparameter sind der Grad der Dotierung im Glas- bzw. Keramikpulver,
der die Konzentration der diffundierenden Ionen vorgibt, oder die
Verdünnung des Pulvers in der Druckpaste. Die Art der Paste
sowie der Schmelzpunkt des Pulvers, der über geeignete,
prozesskompatible Zusätze im Glas bzw. in der Keramik wie
beispielsweise Halogene eingestellt werden kann, sind ebenfalls
Optimierungsparameter.
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Siebdruckpasten
sind auch für die Keramikindustrie in großer Zahl
bekannt. Sie bestehen aus keramischen Partikeln, die in einer flüssigen,
organischen Matrix aus Losungsmittel und organischen Zusätzen
eingebettet sind. Nur beispielhaft sei auf die Dissertation von
Stefan
Stolz, Freiburg/Breisgau, 2002, Kapitel "Grundlagen" und
die dort zitierte Literatur verwiesen, darunter
C. C. Y.
Kuo; Thick Film Circuits-Engineered Materials Handbook, Vol. 4:
Ceran and Glasses, 1140, 1144, ASM International, 1991,
oder
J. S. Reed; Principles of ceramics processing, John
Wiley, N. Y. 1005.
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Erfindungsgemäß werden
die glas- bzw. keramikhaltigen Druckpasten drucktechnisch, vorzugsweise in
Standardsiebdruck-Technologie, auf einen Träger aufgebracht,
von dem sie sich später wieder ablösen lassen.
Der Träger kann hierfür, wenn er nicht selbst
antihaftend ist, mit einer dünnen, in der Regel nur wenige μm
starken Beschichtung versehen werden, die sich in einem geeigneten
flüssigen Medium auflöst. Eine sehr geeignete
Beschichtung ist wasserlösliche Stärke, jedoch
sind dem Fachmann weitere geeignete Materialien bekannt.
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Für
eine Dotierung mit unterschiedlichen Dotierstoffen wird der Träger
mehrfach nacheinander mit den geeigneten, unterschiedlichen Druckpasten
bedruckt. Nach dem Druckvorgang werden die Pasten getrocknet, um
ein stabiles Druckbild zu erhalten. Dieses wird anschließend
vorzugsweise mittels eines transparenten Abdecklackes gegen mechanische
Beschädigung bei den nachfolgenden Prozessschritten geschützt.
Auch der Decklack besteht aus organischem Material und ist wie die
Druckpasten so auszuwählen, dass er durch eine Verbrennung
bei erhöhten Temperaturen, gegebenenfalls in einer mit
Sauerstoff angereicherten Atmosphäre, rückstandsfrei
aus der gedruckten Paste wieder entfernt werden können.
In vielen Fällen kann der Decklack mit dem für
die Druckpaste verwendeten organischen Binder identisch sein.
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Die
vorgenannten Schritte sind wie erwähnt bekannt. Sie können
in darauf spezialisierten Werkstätten durchgeführt
werden, denn sie erfordern keine Rücksicht auf die empfindlichen
Substratmaterialien.
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Erst
in der nächsten Bearbeitungsstufe, der Übertragung
der Schiebebilder auf das Halbleitersubstrat, sind Reinraumbedingungen
einzuhalten. Hierfür werden diese Schiebebilder erst einmal
durch Eintauchen in eine geeignete Flüssigkeit, z. B. entionisiertes
Wasser im Falle von Stärke als Trägerbeschichtung,
vom Träger abgelöst und sodann – ggf.
nach Trocknen – präzise positioniert auf dem Halbeitersubstrat
abgelegt. Bei der Aufbringung des bzw. der Schiebebilder auf den
Substratoberflächen der Halbleitersubstrate ist besondere
Beachtung der Grenzschicht zwischen dem Substrat und dem Schiebebild
zu widmen, damit beim Ablösevorgang des Schiebebildes keine
Rückstände verbleiben, die den Halbleiter verunreinigen
bzw. eine Diffusionsbarriere darstellen könnten. Überraschenderweise
konnte festgestellt werden, dass die hier vorgeschlagenen Schiebebilder
ausgezeichnet auf Halbleitersubstraten, insbesondere Silizium, haften.
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An
das Übertragen des Schiebebildes schließt sich
ein Temperungsschritt an. Dieser bewirkt, dass auf Grund eines Konzentrationsgradienten
das Dotiermaterial aus der Glas- bzw. Keramikschicht in das Halbleitersubstrat übertritt. Über
Zeit und Temperatur ist der Diffusionsprozess steuerbar. Überraschenderweise
haben die durch Einsatz des Schiebebildverfahrens zusätzlich
zum reinen Siebdruckverfahren in den Prozess eingeführten
Materialien (Ablöseschicht bzw. Decklack) zu keiner Ausbildung
von Diffusionsbarrieren geführt. Es ist also gelungen,
alle organischen Substanzen, die in den Prozess eingeführt
wurden, durch den Verbrennungsschritt rückstandsfrei wieder
zu entfernen.
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Es
hat sich gezeigt, dass sich die Verbrennung der organischen Druckpasten
und des Decklackes bei geeigneter Temperatur- und Zeitführung
im Diffusionstemperprozess in einem einzigen Temperschritt realisieren
lässt, der auch das Substrat nicht beeinträchtigt.
Dabei konnte festgestellt werden, dass die Adhäsionskräfte
zwischen der Schicht aus der Glas- bzw. Keramikpulverpaste und
dem Halbleitersubstrat offensichtlich so groß sind, dass
die Glas- oder Keramikschicht im Verlauf des Temperprozesses auf
dem Substrat haften bleibt und nicht abplatzt oder zu Staub zerfällt,
obwohl die Schiebebilder im Gegensatz zu Siebdruckpasten kein oder
weniger Lösemittel und damit eine schlechtere Haftung gegenüber
dem Substrat aufweisen sollten. Glaspartikel bilden beim Verbrennen
der organischen Komponenten die Struktur einer Glasfritte aus. Im
Verlauf des Temperprozesses verschmilzt vor allem Glaspulver zu
einer glasartigen Schicht. Das Pulver enthält das jeweils
gewünschte Dotiermaterial bzw. ist mit diesem versetzt. Über
die Konzentration des Dotiermateriales im Pulver lässt
sich die Konzentration des Dotiermateriales nach der Diffusionstemperung
im Substrat einstellen. Durch die geeignete Auswahl weiterer Additive
im Glas- oder Keramikpulver, die mit dem Halbleiterprozess verträglich
sind, lässt sich insbesondere dann, wenn Glaspulver verwendet
wird, dessen Schmelzpunkt zur optimalen Prozesseinstellung variieren.
Solche Additive sind dem Fachmann bekannt.
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Eine
schematische Darstellung eines möglichen Temperaturverlaufes
des beschichteten Halbleitersubstrates während des Tempervorganges
ist in 1 gezeigt. Diese Darstellung hat beispielhaften
Charakter, da durch spezifische Materialwahl gegebenenfalls die
Haltetemperaturen für die Verbrennung und die Frittenbildung
(T1 = T2) und die
Haltetemperaturen für die Frittenbildung und den Diffusionsvorgang
(T2 = T3) zusammenfallen
können. In manchen Ausgestaltungen der Erfindung ist es
bevorzugt, alle drei Haltetemperaturen identisch einzustellen (T1 = T2 = T3). Dies ist jedoch nicht in allen möglichen
Ausgestaltungen des Verfahrens realisierbar oder auch nur gewünscht.
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An
den Diffusionsprozess anschließend werden die Glasfritten
der dgl. durch einen Nassätzprozess, etwa in einer verdünnten
Flusssäurelösung, wieder entfernt. Dem Fachmann
sind geeignete nasschemische Ätzprozesse bekannt.
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Eine
schematische Darstellung des gesamten Prozessflusses ist in 2 dargestellt.
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Der
wesentliche Vorteil des hier beschriebenen Verfahrens besteht in
der Trennung der drucktechnischen Prozesse von der Halbleiterfertigung. Überraschend
ist dabei, dass sich für die Zwecke der Erfindung Verfahren
aus ganz unterschiedlichen technologischen Gebieten, nämlich
der Gebrauchskeramikindustrie sowie der Halbleiterindustrie, zusammenführen
lassen. Somit kann man die Halbleiterprozessierung sowie die Drucktechnik
unabhängig voneinander optimieren, z. B. in Bezug auf die
Wirtschaftlichkeit. Idealerweise wird in einem Schiebebild durch
Mehrfachdruck bereits die komplette Dotierungsstruktur realisiert,
wie oben erwähnt, so dass nur ein einziger Diffusionsprozess
zur Herstellung des Bauelementes erforderlich ist. Falls eine zweiseitige
Prozessierung (Vorder- und Rückseite) des Halbleitersubstrates
erforderlich ist, wird für jede Seite ein Schiebebild hergestellt.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren entkoppelt nicht nur
die Drucktechnik von der Halbleiterfertigung, sondern reduziert
auch die heute übliche Vielzahl von teuren Einzelprozessschritten
bei der Herstellung von Halbleiterbauelementen. Die Strukturauflösung
bei dem beschriebenen Verfahren liegt bei ca. 50 μm und
ist bedingt durch die feinsten Strukturen, die insbesondere in Siebdrucktechnik
nach heutigem Stand der Technik fertigbar sind. Im Falle von Mehrfachdruck
in einem Schiebebild liegt die minimale Strukturgröße
auf Grund der Passgenauigkeit bei ca. 100 μm.
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Beispiel 1: Diffusion
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Eine
Bor-dotierte Diffusionspaste (Ferro Electronic Materials 99-033)
wurde mittels Siebdruck auf einen mit einer dünnen Stärkeschicht
vorbeschichteten Träger aus Pappe mit einer Dicke von 250 μm
aufgebracht. Es wurde ein Sieb mit 250 mesh verwendet und die Dicke
der aufgebrachten Diffusionspaste betrug ca. 30 μm. Darauf
wurde anschließend eine dünn aufgetragene Druckpaste
als Schutzschicht aufgebracht. Die Paste wurde dann für
ca. 60 s in einem Infrarottrockner getrocknet. Dieser vorbereitende
Schritt wurde durch einen externen Dienstleister für Siebdruckherstellung
durchgeführt.
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In
der Halbleiterfertigungslinie wurde das Schiebebild in entionisiertem
Wasser gemäß Standard für die Halbleiterindustrie
vom Träger abgelöst und auf einer schwach n-dotierten
6''-Siliziumscheibe deponiert. Adhäsionskräfte
fixieren das Schiebebild auf der Siliziumoberfläche. Die
so vorbereitete Siliziumscheibe wurde dann in einen Umluftofen mit
sauerstoffhaltiger Atmosphäre eingebracht. Dieser wurde
mit einer Temperaturrampe gemäß
1 beaufschlagt.
Die eingestellten Parameter wurden im Einzelnen wie folgt gewählt:
Temperaturen: | Zeiten: | |
T1: 300°C | t1: | 9
min |
T2: = T3 | t2: | 5
min |
T3: 950°C | t3 + t4 + t5: | 14
min |
| t6: | 10
min |
| t7: | 27
min |
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Ein
leichter Verbrennungsgeruch bei einer Ofentemperatur von ca. 250°C
zeigte an, dass die Verbrennung der organischen Substanzen eingesetzt
hatte. Nach Abschluss des Temperprozesses wurden von einzelnen Proben
Aufnahmen im Rasterelektronenmikroskop gemacht, um die Struktur
der Glasschicht zu beurteilen. Es zeigte sich das typische Bild
einer Glasfritte, d. h. die einzelnen Glaspartikel in der Paste
waren oberflächlich angeschmolzen und hatten sich zu einer
porösen und grobkörnigen Schicht gewandelt.
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Diese
Schicht wurde mittels eines Ätzschrittes in Flusssäure
entfernt. Anschließend wurde mit einer Vierpunktsonde der
Oberflächenwiderstand der Siliziumscheibe ermittelt. Nach
der Korrektur mit der im Substrat bereits vorhandenen Leitfähigkeit
ergab sich ein Flächenwiderstand von 63,9 Ohm/square durch
eindiffundiertes Bor. Diese Leitfähigkeit reicht aus, um
z. B. eine Solarzelle zu betreiben. Ein vergleichbares Ergebnis
wurde bei gleicher Versuchsanordnung für eine Phophordotierung
erreicht.
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Beispiel 2: Solarzellenherstellung
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Die
Verknappung von Rohstoffen wie Erdöl oder Erdgas sowie
die damit verbundene Erhöhung der Energiekosten hat zu
einem starken Anstieg in der Bedeutung regenerativer Energieerzeugung
geführt. Die Photovoltaik mit Siliziumsolarzellen stellt
dabei eine wichtige Option dar. Die Fertigungskapazitäten
zur Herstellung dieses Typs von Solarzellen sind in den vergangenen
Jahren enorm ausgebaut worden. Es besteht jedoch ein permanent hoher
Druck, die Gesamtkosten zu reduzieren. Da die Rohstoffpreise nur
bedingt beeinflussbar sind, muss auf die Reduktion des Blockes der
Fertigungskosten innerhalb der Gesamtkosten bei der Herstellung
von Solarzellen besondere Aufmerksamkeit gerichtet werden. Das vorangehend
beschriebene Verfahren erlaubt eine vereinfachte Bearbeitung von
Siliziumsubstraten zur Herstellung von Solarzellen. Außerdem
reduziert eine Fertigung nach diesem Verfahren die Anzahl der Handlingsschritte
der Siliziumsubstrate, da der Druckprozess von der Siliziumprozessierung
entkoppelt ist. Damit ist eine Ausbeutesteigerung erreichbar durch
die Reduktion ausbeutebegrenzender Verfahrensschritte, was insbesondere
bei dem Trend zu immer dünneren Siliziumsubstraten ins
Gewicht fällt.
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Der
Prozessfluss gemäß dem oben beschriebenen Verfahren
wird nachfolgend beschrieben.
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Die
modernsten Siliziumsolarzellen arbeiten, wie dem Fachmann bekannt,
mit Rückseitenkontaktierung, um auf der sonnenbestrahlten
Seite keine abgeschatteten Bereiche zu haben (siehe zum Beispiel: W.
P. Mulligan et al. in „Proceedings of the 19th European
Conference an Photovoltaic Solar Energy 2004", Juni 2004, Paris;
Manufacture of Solar Cells With 21% Efficiency). Der prinzipielle
Aufbau einer solchen Solarzelle ist in 3 gezeigt.
Der Figur ist zu entnehmen, dass eine Reihe unterschiedlich dotierter
Bereiche in einem schwach n-dotierten Silizium-Basismaterial erzeugt
werden müssen, um die geforderte Funktionalität
zu erreichen. Zudem sind Kontaktierungen erforderlich, die den durch
Lichteinfall erzeugten Stromfluss an die Systemumgebung abführen.
Wie die 3 zeigt, sind beidseitig Modifikationen
des Substrates erforderlich. Auf der dem Lichteinfall zugewandten
Seite des Substrates (Vorderseite) ist ganzflächig eine
mäßig n-dotierte Schicht zu erzeugen, während
auf der Rückseite (dem Lichteinfall abgewandte Seite) eine
periodisch sich wiederholende Sequenz aus unterschiedlich dotierten
stark p-dotierten, stark n-dotierten und mäßig
n-dotierten Bereichen im Substrat herzustellen ist. Darüber
hinaus sind auf der Rückseite die elektrischen Kontakte
anzubringen, um den Strom abzuleiten. Um Kurzschlüsse zu
vermeiden, ist zwischen dem Substrat und der Metallisierung eine
Isolationsschicht mit Kontaktlochöffnungen günstig.
Die Metallisierung auf der Rückseite soll dabei möglichst
große Flächen der Rückseite überdecken,
da so ein hoher Reflexionseffekt des in die Solarzelle eintretenden
Lichtes an der Substratrückseite erreicht wird. Dies führt
zu einer Erhöhung des Wirkungsgrades. Die Vorderseite benötigt
in der Regel eine unstrukturierte Bearbeitung, während
die Bearbeitung auf der Rückseite strukturgebend erfolgen
muss.
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Nach
dem hier beschriebenen beispielhaften Prozessfluss kann eine Siliziumsolarzelle
in der typischen Geometrie eines heute kommerziell erhältlichen
Produktes nach dem oben beschriebenen Verfahren hergestellt werden.
Die äußeren Abmessungen einer solchen Solarzelle
sind ca. 120 × 120 mm2. Die Herstellung
der unterschiedlich dotierten Bereiche auf der Rückseite
sind in der Sequenz der 4 dargestellt.
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1. Herstellung der Schiebebilder
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Alle
Schiebebilder werden auf dicker Pappe, die mit einer Stärkeschicht
vorbeschichtet wurde, hergestellt. Außerdem werden alle
Schiebebilder mit einem Decklack versehen
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1a. Substratvorderseite
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Unstrukturiertes,
ganzflächiges Schiebebild mit n+-Dotierung
von 0,1 Atom-% Phosphor im Glaspulver.
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1b. Substratrückseite
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Für
die Substratrückseite werden drei unterschiedliche Schiebebilder
benötigt, die im Verlaufe des Fertigungsprozesses justiert
zueinander aufgebracht werden müssen. Deshalb werden alle
Schiebebilder mit geeigneten Justierhilfen versehen.
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1b1. Dotierungsschiebebild
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Dieses
Schiebebild stellt die in 4a gezeigte
Dotierungsstruktur im Siliziumsubstrat her. Zur Herstellung dieses
Schiebebildes sind drei Druckdurchläufe erforderlich:
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1b1.1. p++-Dotierung
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Es
wird ein Glaspulver mit einer hohen Bordotierung verwendet. Die
Breite des einzelnen p++-dotierten Streifens
beträgt 500 μm.
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1b1.2 n++-Dotierung
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Es
wirde ein Glaspulver mit einer hohen Phosphordotierung verwendet.
Die Breite des n++-dotierten Streifens beträgt
150 μm.
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1b1.3 n+-Dotierung
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Die
p++- und die n++-dotierten
Streifen sind eingebettet in eine n+-dotierte
Umgebung. Dazu wird ein Glaspulver mit einer angepassten Phosphordotierung
verwendet. Der Abstand zwischen den p++-
und den n++-dotierten Streifen definiert
die kleinste Strukturweite im n+-Druckbild
und beträgt 100 μm (4a)
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Nach
Aufbringen des Schiebebildes wird der Tempervorgang gemäß einem
Temperaturprofil wie in 1 schematisch angedeutet durchgeführt.
Je nach gewählter Glaszusammensetzungen können
dabei wie erwähnt die Temperaturen T1,
T2 und T3 teilweise
oder alle zusammenfallen.
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1b2 Isolierschicht mit Kontaktlöchern
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Dieses
Schiebebild stellt die in 4b gezeigte
Struktur her. Das Substrat wird durch diese Schicht weitgehend abgedeckt.
Die Schicht besitzt Kontaktlochöffnungen über
den p++- und den n++-dotierten
Streifen zur Vorbereitung der metallischen Ankontaktierung dieser
Streifen.
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Als
Glaspulver wird reines undotiertes SiO2-Material
verwendet. Die Breite der Streifen zur Ankontaktierung beträgt
einheitlich 150 μm. Damit beträgt der Abstand
benachbarter Öffnungen in dem Isolierschichtschiebebild
300 μm.
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Im
Anschluss an die Aufbringung des Schiebebildes wird dieses getempert.
Es bildet genauso wie für die Dotierungsschiebebilder beschrieben
dabei eine Glasfritte aus, während das organische Material
vollständig verbrennt.
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1b3 Metallisierung
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Mit
diesem Schiebebild wird die Metallisierung wie in 4c gezeigt
hergestellt. Hierbei wird statt einer mit Glas versetzten Druckpaste
eine vergleichbare, aber metallhaltige Paste für die Herstellung
des Druckbildes verwendet. Anschließend wird ebenfalls
getempert.
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2. Vorbehandlung des Siliziumsubstrates
(optional) gemäß den Schritten 2a und/oder 2b:
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2a Reinigung
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Das
Substrat wurde in einem Standardreinigungszyklus gereinigt und anschließend
mit destilliertem Wasser abgewaschen und getrocknet. Zur Entfernung
von Oxidschichten kann auch ein kurzer Ätzschritt in Flusssäure
hilfreich sein.
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2b Aufrauung der dem Licht zugewandten
Substratseite
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Zur
Verbesserung der Einstrahlcharakteristik kann die Substratoberseite
mittels einer Kaliumhydroxid-Ätzung aufgeraut, mit destilliertem
Wasser gereinigt und dann getrocknet werden.
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Zusammenfassend
offenbart die vorliegende Erfindung die Herstellung von Schiebebildern
aus druckfähigen Pasten, die neben einem Binder Glas- oder
(ggf. organisch modifiziertes) Keramikpulver sowie ggf. Zusatzstoffe
enthalten, die als Dotierstoffe in der Halbleiterfertigung zum Einsatz
kommen, um als Diffusionsquelle für die gezielte Dotierung
von Halbleitern zu dienen, oder hochrein sind, um als elektrische
Isolationsschichten auf Oberflächen eingesetzt zu werden.
Der Binder in diesen Pasten ist organischer Natur und ermöglicht eine
rückstandsfreie Verbrennung durch Erhitzen bei einer Temperatur
T1 unter Umgebungs- oder Sauerstoffatmosphäre.
In günstiger Weise werden die Schiebebilder mit einem organischen
Schutzlack abgedeckt, wobei auch der Schutzlack bei Erhitzung unter
Umgebungsatmosphäre oder in Sauerstoffatmosphäre
rückstandsfrei verbrennbar sein sollte. Günstig
ist es, wenn die auch die Verbrennung des Schutzlackes bei oder nahe
T1 rückstandsfrei erfolgt.
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Das
Pulver der Pasten wird in günstiger Weise so gewählt,
dass es bei einer Temperatur T2 zu porösen Glasfilmen
zusammensintern oder zu geschlossenen Glasschichten zusammenschmelzen
kann. In einer ersten Ausführungsform der Erfindung liegt
diese Temperatur T2 deutlich oberhalb der
Verbrennungstemperatur T1, bei der die organischen
Bestandteile in den Schiebebildern verbrennen. In einer alternativen
Ausführungsform sind die Temperaturen T1 und
T2 nahe beeinander liegend oder sogar identisch.
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Die
Schiebebilder können nach Ablösen vom Träger
einseitig auf vordotierten oder undotierten Halbleitersubstraten
aufgebracht werden, dergestalt, dass
- (a) das
Substrat vollständig abgedeckt wird oder
- (b) das Substrat an ausgewählten Stellen vom Schiebebild
bedeckt
wird.
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Die
Schiebebilder können nach Ablösen vom Träger,
ggf. mit Hilfe von Justierungen, auf den vordotierten oder undotierten
Halbleitersubstraten sowohl auf der Substratoberseite als auch auf
der Substratunterseite aufgebracht werden, dergestalt, dass
- a. eine Substratseite oder beide Substratseiten
vollständig abgedeckt werden oder
- b. eine Substratseite oder beide Substratseiten an ausgewählten
Stellen vom Schiebebild bedeckt werden oder
- c. eine Substratoberfläche an ausgewählten
Stellen und die andere Substratoberfläche vollständig
abgedeckt wird.
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Die
erfindungsgemäß verwendbaren Schiebebilder können
Glaspulver oder Keramikpulver enthalten, die ihrerseits unterschiedliche
Dotieradditive enthalten.
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Die
Diffusionstemperung der mit Schiebebildern belegten Halbleitersubstrate
kann bei einer Temperatur T3 erfolgen, die weit
höher als die oben erwähnte Temperatur T1 und oberhalb der oben erwähnten
Temperatur T2 liegt.
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Stattdessen
können die Temperaturen T2 und
T3 identisch sein.
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Die
Erfindung stellt damit flächig oder lokal begrenzt dotierte
Halbleitersubstrate bereit, die erhalten wurden durch Diffusion
von Dotiermaterialien aus mittels der voranstehend beschriebenen
Schiebebildtechnik aufgebrachten Glas- oder Keramikschichten, die
dergestalt vordotiert sind, dass
- a. über
die Temperatureinwirkung bei der Temperatur T3 und
- b. den Konzentrationsgradienten zwischen Glasschicht und Halbleitersubstrat
und
- c. der Einwirkzeit der Temperatur T3
die
Leitfähigkeit des Halbleitersubstrates gezielt beeinflusst
wird, insbesondere zur Herstellung von Halbleiterbauelementen.
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Nach
dem Diffusionstempern werden die auf der Substratoberfläche
verbliebenen Schichten zur anschließenden weiteren Prozessierung
des Substrates zu kompletten Halbleiterbauelementen entfernt.
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Durch
Aufbringung von Schiebebildern mit neutralen Glas- oder Keramikmaterialien
können isolierende Bereiche auf dem mit dem Dotierungsschiebebild
bearbeiteten Halbleitersubstrat anschließend mit einer Isolationsschicht
versehen werden, die offene Bereiche zur späteren Ankontaktierung
der dotierten Bereiche des Halbleitersubstrates an die Systemumgebung
aufweist. Schließlich können die Kontakte ebenfalls über Schiebebilder
erzeugt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - WO 2005/013323
A2 [0009]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - Proceedings
of the 21st European Conference an Photovoltaic Solar Energy 2006,
1458, September 2006, Dresden, G. Bueno, et al. "Simultaneous Diffusion
of Screen Printed Boron and Phosphorus Paste for Bifacial Silicon
Solar Cells" [0010]
- - Stefan Stolz, Freiburg/Breisgau, 2002, Kapitel "Grundlagen" [0021]
- - C. C. Y. Kuo; Thick Film Circuits-Engineered Materials Handbook,
Vol. 4: Ceran and Glasses, 1140, 1144, ASM International, 1991 [0021]
- - J. S. Reed; Principles of ceramics processing, John Wiley,
N. Y. 1005 [0021]
- - W. P. Mulligan et al. in „Proceedings of the 19th
European Conference an Photovoltaic Solar Energy 2004", Juni 2004,
Paris [0039]