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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft einen Lagerkäfig
nach Anspruch 1 sowie ein Wälzlager
nach Anspruch 9.
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Aufgabe der Erfindung
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Für Wälzlager
sind aus der Praxis Einbausituationen bekannt, in denen das Lager
von einem flüssigen
oder gasförmigen
Medium umspült
ist. Beispielsweise befindet sich ein Wälzlager an einem Tiefbohrkopf
in einer Umgebung, in der eine flüssige, mit Partikeln befrachtete
Masse an dem Lager vorbeigefördert
wird. Das Wälzlager
hat dabei nur eine geringe Betriebsdauer von einigen Tagen, bis
es ausgetauscht werden muss. Hierzu ist die Bohranlage stillzulegen,
der Tiefbohrkopf einzuholen und nach Austausch des Wälzlagers
wieder abzusenken. Als kritisch erweist sich dabei weniger der Austausch
des Wälzlagers
als solches als vielmehr der Stillstand der Bohranlage über einen
längeren
Zeitraum. Unabhängig
von der speziellen Einbausituati on in einem Bohrkopf stellt das
Wälzlager
für den
Transport des flüssigen
oder festen Medium ein Hindernis dar, so dass es in der Umgebung
des Wälzlagers
zu Verwirbelungen und zu Druckunterschieden zwischen der Anströmseite,
beispielsweise eine erste Stirnfläche des Wälzlagers, und der Abströmseite,
beispielsweise einer zweiten Stirnfläche des Wälzlagers, kommt. Das Wälzlager
behindert damit auf ungewünschte
Weise den Transport des Mediums in seiner Umgebung, zusätzlich treten
Druckunterschiede zwischen den gegenüberliegenden Stirnflächen des
Wälzlagers
auf, die das Wälzlager
insbesondere in einer chemisch oder physikalisch aggressiven Umgebung
auf Dauer schädigen
können
und die Lebensdauer des Wälzlagers
herabsetzen. Gerade aufgrund der Druckunterschiede werden die Dichtungen
des Wälzlagers
stark beansprucht, da Partikel durch den äußeren Druck des Mediums leicht
in das Innere des Wälzlagers
gelangen können.
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Es
ist die Aufgabe der Erfindung, ein Wälzlager anzugeben, das insbesondere
für Einbausituationen
in einem flüssigen
oder gasförmigen
Medium einen geringen Strömungswiderstand
bietet.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäss
für ein
Wälzlager
nach Anspruch 9 durch einen Lagerkäfig nach Anspruch 1 gelöst.
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Aufgrund
des dem Lagerkäfig
zugeordneten Kanals, der eine erste Öffnung in einer ersten Stirnseite
des Korpus mit einer zweiten Öffnung
in einer zweiten Stirnseite des Korpus verbindet, kann das Medium
durch die erste Öffnung
in das Wälzlager eintreten,
ohne in das Lagerinnere zu dringen, und durch die zweite Stirnseite
wieder austreten, so dass das Medium das Wälzlager durchströmt und das
Lagerinnere abgedichtet bleibt. Druckunterschiede zwischen der ersten
Stirnseite und der zweiten Stirnseite des Wälzlagers lassen sich ausgleichen
oder zumindest herabsetzen. Dabei werden die Dichtungen des Wälzlagers
weniger beansprucht als bei hohem Druckunterschied.
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Das
durch das Wälzlager
geführte
Medium bietet den weiteren Vorteil, das Lagerinnere zu kühlen und
auch Temperaturunterschiede zwischen den Stirnseiten des Wälzlagers
herabsetzen zu können.
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Vorzugsweise
ist vorgesehen, dass das Korpus des Lagerkäfigs einen Steg umfasst, und
dass der Kanal als in dem Steg ausgeführte Durchbrechung ausgebildet
ist, so dass kein weiteres Bauteil erforderlich ist, um den Kanal
auszubilden. Als vorteilhaft erweist sich weiter, dass aufgrund
der Durchbrechung in dem Korpus des Lagerkäfig dessen Gewicht und damit
das Gewicht des Wälzlagers
insgesamt herabgesetzt wird. Weiter ist günstig, dass sich die Durchbrechung
sowie die beiden Öffnungen
in den Stirnseiten in einem einzigen Arbeitsgang herstellen lassen,
beispielsweise durch eine Bohrung, die das Korpus des Lagerkäfigs durchsetzt.
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Alternativ
oder ergänzend
zu der Ausbildung des Kanals als in dem Steg ausgeführter Kanal
ist vorzugsweise vorgesehen, den Kanal durch ein Kanalelement, beispielsweise
einen Rohrabschnitt, auszubilden, wobei ein erstes Ende des Rohrabschnittes
an der ersten Öffnung
der ersten Stirnseite und ein zweites Ende des Rohrabschnittes an
der zweiten Öffnung
der zweiten Stirnseite angeordnet ist. Auf diese Weise lässt sich
auch bei einem Lagerkäfig,
dessen Steg keine ausreichende Erstreckung zum Anbringen einer Durchbrechung
aufweist oder der aus anderen, insbesondere Festigkeitsgründen nicht
mit einer Durchbrechung versehen werden darf, ein Kanal zum Durchströmen des
Wälzlagers
ausbilden.
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Vorzugsweise
ist bei einem Kanal oder bei mindestens einem von mehreren Kanälen vorgesehen,
dass in Richtung einer Achse des Korpus die erste Öffnung oberhalb
der zweiten Öffnung
angeordnet ist, so dass das Medium durch das Wälzlager auf dem kürzesten
Weg hindurchtritt und die Durchbre chung bzw. das Kanalelement kleinbauend,
insbesondere geradlinig ausgebildet sein können.
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Alternativ
oder ergänzend
ist für
einen Kanal oder mindestens einen von mehreren Kanälen vorzugsweise
vorgesehen, dass in Richtung einer Achse des Korpus die erste Öffnung in
Umfangsrichtung versetzt zu der zweiten Öffnung angeordnet ist, wodurch
beispielsweise eine erhöhte
Kühlwirkung
aufgrund des durchtretenden Mediums zu erzielen ist. Auch lässt sich
eine Förderwirkung
des Wälzlagers für das Medium
erzielen, insbesondere, wenn sich das Wälzlager bewegt. Speziell lässt sich
eine gezielte Förderwirkung
erzielen, wenn die Richtung, unter der das Medium an der ersten
bzw. zweiten Öffnung in
den Kanal ein- bzw. austritt, einen Winkel, möglichst einen Winkel nahe 90°, mit der
Achse des Lagerkäfigs
einschliesst; in diesem Fall kommt es zu einem Rückstosseffekt in Ein- bzw.
Austrittsrichtung des Mediums, wobei der Lagerkäfig nach Art eines Propellers
wirkt, der durch das diesen durchströmende Medium angetrieben wird
und seinerseits das Medium durch den Kanal fördert.
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Vorzugsweise
ist vorgesehen, dass eine Fläche
der ersten Öffnung
geringer als eine Fläche
der zweiten Öffnung
ist, so dass sich der Kanal für
das durchströmende
Medium verengt bzw. erweitert. Auf diese Weise kann der Lagerkäfig des
Wälzlagers
zur Förderung
des Flusses des Mediums beitragen bzw. das durchtretende Medium
den Lagerkäfig
antreiben, insbesondere, wenn das Medium an einer der beiden Öffnungen
nicht senkrecht, sondern unter einem Winkel aus dem Kanal austritt.
An dieser Austrittsöffnung
tritt ein Düseneffekt
auf, aufgrund dessen sich der Lagerkäfig bewegt, wobei die Bewegung
des Lagerkäfigs
dessen Relativbewegung zu dem Innen- bzw. Aussenring herabsetzt
und an Dichtungen des Lagerkäfigs
zu dem Innen- bzw.
Aussenring eine Reibung aufgrund der jeweiligen Relativbewegungen vermindert
wird.
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Zusätzlich lässt sich
ein Schlupf des Lagerkäfigs
aufgrund einer unvollständigen
Mitnahme des Lagerkäfigs
durch den Innen- bzw. Aussenring zumindest herabsetzen, da für den Lagerkäfig das
diesen durchsetzende Medium einen weiteren Antrieb darstellen kann.
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Vorzugsweise
ist in oder an dem Korpus ein Schmiermitteldepot für den Wälzkörper angeordnet, wodurch
eine Schmiermittelversorgung des Wälzkörpers ermöglicht wird, die insbesondere
dann besonders gleichmässig
ausfällt,
wenn der Lagerkäfig
aufgrund der Förderwirkung
des diesen durchsetzenden Mediums eine von der Bewegung des Innenrings bzw.
Aussenrings abweichende und unabhängige Umlaufbewegung ausführt. Das
Schmiermitteldepot kann dabei kleinbauend ausgebildet sein und insbesondere
unmittelbar an dem zu versorgenden Wälzkörper angeordnet werden, wodurch
sich eine gezielte Schmierung erreichen lässt und auf eine Befüllung des
gesamten Lagerinnenraums mit einem grossen Schmiermittelvorrat verzichtet
werden kann.
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Vorzugsweise
ist vorgesehen, dass das Korpus ein Dichtelement für einen
angrenzenden Lagerring umfasst, wodurch der Lagerring zusätzlich die Funktion
einer Dichtung erhält
und das Dichtelement mit dem Korpus des Lagerkäfigs zu einer baulichen Einheit
zusammengefasst ist.
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Weitere
Vorteile und Merkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
von bevorzugten Ausführungsbeispielen
der Erfindung sowie aus den abhängigen
Ansprüchen.
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Die
Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die anliegenden
Zeichnung anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen näher beschrieben
und erläutert.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 zeigt
eine Draufsicht auf ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemässen Wälzlagers
mit einem ersten Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemässen
Lagerkäfigs;
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2 zeigt
eine geschnittene Ansicht des Wälzlagers
bzw. des Lagerkäfigs
entlang der Schnittlinie ,A-A' aus 1;
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3 zeigt
den Ausschnitt ,X' aus 2 in einer
vergrösserten
Ansicht;
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4 zeigt
eine geschnittene Ansicht des Wälzlagers
bzw. des Lagerkäfigs
aus 1 bis 3 entlang der Schnittlinie ,C-C' aus 1;
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5 zeigt
eine Draufsicht auf ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemässen Wälzlagers
mit einem zweiten Ausführungsbeispiel eines
erfindungsgemässen
Lagerkäfigs;
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6 zeigt
eine geschnittene Ansicht des Wälzlagers
bzw. des Lagerkäfigs
aus 5 entlang der Schnittlinie ,C-C' aus 5;
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7 zeigt
eine Draufsicht auf ein drittes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemässen Wälzlagers
mit einem drittten Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemässen
Lagerkäfigs,
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8 zeigt
eine geschnittene Ansicht des Wälzlagers
bzw. des Lagerkäfigs
aus 7 entlang der Schnittlinie ,C-C' aus 7,
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9 zeigt
eine Draufsicht auf ein viertes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Wälzlagers
mit einem vierten Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Lagerkäfigs, und
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10 zeigt
eine geschnittene Ansicht entlang der Schnittlinie ,E-E' des Wälzlagers
bzw. des Lagerkäfigs
aus 9.
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Detaillierte Beschreibung
der Zeichnungen
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1 zeigt
ein Wälzlager 1 mit
einem Aussenring 2, einem Innenring 3 und einem
Lagerkäfig 4, wobei
der Lagerkäfig 4 eine
erste Öffnung 5 umfasst, die
insgesamt siebenmal an einer ersten Stirnseite 6 eines
Korpus 7 des Lagerkäfigs 4 vorgesehen
ist.
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2 zeigt
das Wälzlager 1 mit
dem Aussenring 2 und dem Innenring 3, wobei in
der linken Seite von 2 die Schnittebene einen kugelförmigen Wälzkörper 8 und
die rechte Seite von 2 einen Kanal 9 durchsetzt,
der die erste Öffnung 5 an der
ersten Stirnseite 6 mit einer zweiten Öffnung 10 an einer
zweiten Stirnseite 11 verbindet. Der Kanal 9 ist
als ein das Korpus 7 des Lagerkäfigs 4 durchsetzender
Durchbruch ausgebildet. Ein Pfeil 12 in 2 zeigt
schematisch die Fliessrichtung eines nicht dargestellten Mediums
durch den Kanal 9, wobei das Medium an der zweiten Öffnung 10 in
den Kanal 9 eintritt und an der ersten Öffnung 5 diesen verlässt und
dabei durch das Korpus 7 des Lagerkäfigs 4 tritt, ohne
in das Innere, beispielsweise den zwischen dem Innenring 3 und
dem Aussenring 2 angeordneten Lagerinnenraum 13 des
Wälzlagers 1 einzutreten.
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3 zeigt
das Korpus 7 des Lagerkäfigs 4 mit
einer ersten Dichtlippe 14, die zu dem Aussenring 2 gerichtet
ist, und einer zweiten Dichtlippe 15, die zu dem Innenring 3 gerichtet
ist. Die erste Dichtlippe 14 und die zweite Dichtlippe 15 umlaufen
jeweils konzentrisch die erste Stirnseite 6 des Korpus 7 des
Lagerkäfigs 4 und
sind mit dem Korpus 7 fest verbunden. Die erste Dichtlippe 14 und
die zweite Dichtlippe 15 ist jeweils an das Korpus randseitig
ein anvulkanisiertes Kunststoffteil und greift in eine zugeordnete Führungsstelle
an dem Innenring 3 bzw. an dem Aussenring 2. Es
versteht sich dabei, dass nicht nur an der ersten Stirnseite 6,
wie in 3 dargestellt, sondern auch an der zweiten Stirnseite 11 eine
erste bzw. zweite Dichtlippe vorgesehen ist.
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4 zeigt
in der Schnittansicht entlang der Linie C-C aus 1 den
Kanal 9, der als Durchbrechung in einem Steg 16 des
Korpus 7 angeordnet ist, wobei die zweite Öffnung 10 entlang
des Umfangs relativ zu der ersten Öffnung 5 versetzt
ausgebildet ist. Der Kanal 9 erhält dadurch einen annähernd S-förmigen Verlauf
innerhalb des Korpus 7, wodurch das Medium entlang des
Pfeils 12 seitlich an der zweiten Öffnung 10 in den Kanal 9 eintritt,
innerhalb des Kanals 9 im wesentlichen in dessen Mitte
annähernd
in Richtung der Achse 17 des Korpus 7 strömt, um den Kanal 9 an
der ersten Öffnung 5 mit
einer Komponente zu verlassen, die im wesentlichen waagrecht, also mit
einem Winkel von bis zu annähernd
90°, verlässt. Sofern
der Lagerkäfig 4 ruht,
bewirkt das durch diesen strömende
Medium ein Drehmoment auf den Lagerkäfig 4 und treibt den
Lagerkäfig 4 nach
Art eines Propellers an. Im Umkehrschluss ermöglicht eine Drehung des Lagerkäfigs 4 eine
Förderung
des Mediums entlang des Pfeils 12. In beiden Fällen bewirkt das
durch den Kanal 9 tretende Medium einen Druckausgleich
zwischen der zweiten Öffnung 10 an
der zweiten Stirnseite 11 und der ersten Öffnung 5 an
der ersten Stirnseite 6 des Lagerkäfigs 4.
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4 zeigt
ebenfalls, dass das Korpus 7 des Lagerkäfigs 4 zweiteilig
ausgebildet ist, und zwei symmetrische Hälften umfasst, was durch die
unterschiedliche Flächendichte
der Schraffur angedeutet ist, wobei die beiden Hälften an einer Fügeebene 18 aneinanderstossen,
und wobei die Fügeebene 18 in Erstreckung
des Korpus 7 entlang der Achse 17 etwa mittig
angeordnet ist.
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4 zeigt
weiter ein Schmiermitteldepot 19, das in einer Ausnehmung 20 in
dem Korpus 7 in unmittelbarere Nähe zu dem Wälzkörper 8 ausgebildet
ist. Das Schmiermitteldepot 19 umfasst eine solche Menge
an Schmiermittel, wie mindestens der vorgesehenen Lebensdauer des
Wälzlagers 1 entspricht.
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Die
folgenden Ausführungsbeispiele
betreffen insbesondere abgewandelte Ausgestaltungen des Verlaufs
des Kanals 9 in dem Korpus 7 des Lagerkäfigs 4,
so dass im folgenden die Beschreibung hierauf abstellt, und gleiche
Bezugszeichen gleiche oder vergleichbare technische Merkmale ausweisen.
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5 zeigt
ein Wälzlager 1,
wobei erste Öffnungen 5 in
der ersten Stirnseite 6 eines Korpus 7 einen besonders
hohen Flächenanteil
an der Fläche der
ersten Stirnseite 11 aufweisen.
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6 zeigt,
dass ein Kanal 9 eine breite, trichterförmige erste (zweite) Öffnung 5 (10)
an der ersten (zweiten Stirnseite) 6 (11) aufweist,
so dass das strömende
Medium (Pfeil 12) auf einem sehr kurzen Weg im wesentlichen
entlang der Achse 17 durch das Korpus 7 tritt.
Das strömende
Medium weist keine Komponente auf, die unter einem hohen Winkel
bezüglich
der Achse 17 gerichtet ist, so dass in dieser Ausbildung
des Kanals 9 dem Korpus 7 kein Drehmoment erteilt
wird. Dafür
ist die grosse, trichterförmige Öffnung 5 bzw. 10 dazu
ausgelegt, einen möglichst
hohen Durchsatz an Medium durch den Kanal 9 zu ermöglichen.
Das Korpus 7 des Lagerkäfigs 4 ist
auch in diesem Fall zu einer Fügeebene 18 symmetrisch
aus zwei Hälften
gebildet.
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Im
Unterschied zu dem ersten Ausführungsbeispiel
ist bei dem gerade beschriebenen zweiten wie auch bei dem im folgenden
zu beschreibenden dritten Ausführungsbeispiel
die erste Öffnung 5 oberhalb
der zweiten Öffnung 10,
bezogen auf eine durch die Achse 17 des Korpus 7 definierte
Richtung, angeordnet.
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7 zeigt
ein Wälzlager 1 mit
einem Innenring 3 und einem Aussenring 2 sowie
einer ersten Öffnung 5 in
einer ersten Stirnseite 6 eines Korpus 7 eines
Lagerkäfigs 4.
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8 zeigt
einen Kanal 9, der die erste Öffnung 5 an der ersten
Stirnseite 6 mit einer zweiten Öffnung 10 an einer
zweiten Stirnseite 11 verbindet. Der Kanal 9 ist
bezogen auf eine Achse 17 des Korpus 7 des Lagerkäfigs 4 zylindrisch
angeordnet und als Durchbrechung in einem Steg 16 des Korpus 7 ausgebildet.
Eine derartige Anordnung lässt
sich einfach herstellen, indem die Durchbrechung durch eine zylindrische
Bohrung ausgeführt
wird. Auch in diesem Fall ist das Korpus 7 durch zwei Hälften ausgebildet,
die entlang einer Fügeebene 18 aneinander gefügt sind.
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9 bzw. 10 zeigt
ein Wälzlager 1 mit einem
Außenring 2 und
einem Innenring 3 sowie einen Lagerkäfig 4 (10),
wobei ein Wälzkörper 8 als
Zylinderrolle ausgebildet ist. Der Lagerkäfig 4 ist als Messingkäfig ausgebildet,
wobei das durch einen Kanal 9 hindurchtretende Medium eine
Kühlung
des Lagerkäfigs 4 sowie
der Lagerinnenraumes ermöglicht.
Der Kanal 9, der als Durchbruch in dem Korpus 7 des
Lagerkäfigs 4 ausgebildet
ist, weist eine erste Öffnung 5 sowie
eine zweite Öffnung 10 auf,
die in Richtung der Achse 17 des Korpus 7 übereinander angeordnet
sind und annähernd
die gleiche Fläche
in der Ebene der jeweiligen Stirnseite 6, 11 des
Lagerkäfigs 4 aufweisen.
Das Ausführungsbeispiel
verdeutlicht, dass die Erfindung nicht auf kugelförmige Wälzkörper 8 beschränkt, sondern
im wesentlichen unabhängig
von der Geometrie der Wälzkörper 8 ist. Der
Kanal 9 kann damit auch für beispielsweise Kegelrollen-,
Pendelrollen- oder Zylinderrollenlager vorgesehen sein.
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Bei
den vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen war der Lagerkäfig 4 als
Kunststoffkäfig
(1 bis 8) bzw. als Messingkäfig (9 und 10)
ausgebildet. Es versteht sich dabei, dass es auf die Wahl des Materials
für den
Lagerkäfig nicht
ankommt; sofern erforderlich, kann der das Korpus des Lagerkäfig durchsetzende
Kanal an den Wandflächen
mit einer Auskleidung oder Beschichtung versehen werden, die eine
Beschädigung
des Korpus des Lagerkäfigs
beispielsweise durch Korrosion vermindern soll.
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In
den vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen war der Kanal 9 jeweils
als Durchbrechung des Stegs 18 des Korpus 7 ausgebildet.
Es versteht sich, dass der Kanal auch durch ein Kanalelement ausgebildet
sein kann, beispielsweise eine Rohr, das zusätzlich an das Korpus 7 angefügt wird.
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Es
ist ferner nicht zwingend erforderlich, dass der Kanal 9 in
dem Korpus 7 angeordnet und an den Wandflächen von
dem Korpus 7 allseitig umgeben ist; der Kanal 9 kann
auch durch eine einseitig offene Nut an einer Seitenflächen des
Korpus 7 gebildet sein, wobei die einseitig offene Fläche durch
einen Überzug
entlang der Nut, abgedeckt ist. Der Kanal ist in diesem Fall durch
die Nut mit dem Überzug gebildet.
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In
den vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen war eine Fläche der
ersten Öffnung 5 in
der Ebene der ersten Stirnseite 6 gleich gross wie eine
Fläche
der zweiten Öffnung 10 in
der Ebene der zweiten Stirnseite 11. Im Ergebnis tritt
das Medium mit der gleichen Strömungsgeschwindigkeit
in den Kanal 9 aus, mit der es in den Kanal 9 eingetreten
ist. Es versteht sich, dass die jeweiligen Flächen der beiden Öffnungen 5, 10 nicht
gleich gross sein müssen;
ist beispielsweise die Fläche
derjenigen Öffnung,
an der das Medium austritt, kleiner als die Fläche der Öffnung, an der das Medium in
den Kanal 9 eintritt, so ist die Austrittsgeschwindigkeit
des Mediums grösser
als die Eintrittsgeschwindigkeit. Der Kanal 9 wirkt damit
wie eine Düse.
Ist zusätzlich
durch die Ausbildung des Kanals 9 in dem Korpus 7 ermöglicht,
dass das Medium mit einem Winkel, der möglichst nahe an 90° liegt, austritt,
wird dem Korpus 7 ein Drehmoment erteilt, so dass das Korpus 7 zu
rotieren beginnt und einen Antrieb erhält, der unabhängig von
der Mitnahme des Lagerkäfigs 4 durch
den Innenring 3 bzw. den Aussenring 2 ist.
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In
dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen war die erste
bzw. zweite Öffnung 5 bzw. 10 als
ein einzelnes Loch in einer Fläche
der jeweiligen Stirnseite 6 bzw. 11 ausgebildet.
Es versteht sich, dass auch eine Vielzahl kleiner Löcher als
erste oder zweite Öffnung
vorgesehen sein kann, die in einen gemeinsamen Kanal 7 münden. Dabei
kann die Vielzahl der kleinen Löcher
nach Art eines Siebes eine Filterfunktion erfüllen, so dass grosse Partikel, die
den Kanal 9 blockieren könnten, ferngehalten werden.
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Es
versteht sich weiter, dass an den jeweiligen Öffnungen 5, 10 zusätzlich ein
Klappenelement vorgesehen sein kann, das die jeweilige Öffnung 5, 10 ganz
oder teilweise bei Bedarf freigibt oder sperrt. Das Klappenelement
wirkt dabei als Ventil, das den Durchsatz des Mediums durch den
Lagerkäfig 4 steuert.
Das Klappenelement kann – ausgehend
von der Gestaltung des Kanals 9 in dem zweiten oder dritten Ausführungsbeispiel – einen
solchen Abschnitt der Austrittsöffnung
abdecken und blockieren, dass der austretende Fluss des Mediums
im wesentlichen seitlich, unter einem hohen Winkel von nahezu 90°, austritt,
und dabei die Austrittsöffnung
eine geringere Fläche
als die Eintrittsöffnung
aufweist. Später
kann das Klappenelement die Öffnung
vollständig
freigeben, so dass das Medium im wesentlichen entlang der Achse 17 austritt
und kein Drehmoment mehr auf den Lagerkäfig 4 übertragen
wird. Auf diese Weise lässt
sich eine Schwergängkeit
bei einem ersten Anlaufen des Wälzlagers
durch eine gezielte, mittels des Klappenelementes gesteuerte Beeinflussung des
Flusses des Mediums durch den Kanal 9 zumindest herabsetzen.
Mittels des Klappenelementes lässt
sich damit einstellen, inwieweit das durch den Lagerkäfig 4 tretende
Medium diesem ein Drehmoment überträgt oder
nicht. Ein Antrieb für
das Klappenelement kann aus der Drehbewegung des Lagerkäfigs 4 gewonnen
werden, etwa nach Art eines Dynamos mit einem Speicher für elektrische
Energie.
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Die
vorstehend beschriebenen Wälzlager bzw.
Lagerkäfige
sind insbesondere für
Bohrköpfe von
Tiefbohranlagen geeignet; hierbei wird aufgrund des in dem Korpus 7 des
Lagerkäfigs 4 vorgesehenen
Kanals 9 insbesondere ein Druckausgleich zwischen den beiden
Stirnseiten des Wälzlagers
ermöglicht.
Dadurch wird die Dichtung mit den Dichtlippen 14, 15 des
Lagerkäfigs 4 weniger
beansprucht und die Lebensdauer eines einzelnen Wälzlagers 1 verlängert, so
dass aufwendige Reparaturen bei Ausfall des Wälzlagers 1 seltener
erforderlich sind. Eine besonders günstige Ausgestaltung kann vorsehen, dass
ein Bohrkopf nicht nur ein Wälzlager,
sondern mehrere Wälzlager
umfasst, so dass eine Reparatur erst dann erforderlich ist, wenn
auch das letzte der Wälzlager
nicht mehr funktionsfähig
ist. Eine solche Anordnung trägt
dem Umstand Rechnung, dass die Wälzlager
an sich preisgünstig
und deren Austausch schnell und kostengünstig durchzuführen sind,
allerdings das Anhalten der Bohranlage, des Heraufholen des zu reparierenden
und das Absenken des reparierten Bohrkopfes deutlich zeit- und kostenintensiver ist,
so dass es im wesentlichen auf eine möglichst lange Lebensdauer der
Wälzlager
in dem Bohrkopf ankommt.
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Sind
Wälzlager 1 vorgesehen,
die Lagerkäfige 4 umfassen,
die einen Kanal 9 zwischen den beiden Stirnseiten des Wälzlagers
aufweisen, können die
zwei oder mehr Wälzlager
so angeordnet sein, dass eine Eintrittsöffnung eines zweiten Wälzlagers an
einer Austrittsöffnung
eines ersten Wälzlagers
angeordnet ist. Alternativ hierzu kann vorgesehen sein, dass zwischen
benachbarten Wälzlagern
ein Abstand eingehalten wird, so dass ein Zwischenraum entsteht,
in dem sich das Medium im wesentlichen frei verteilen kann.
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- 1
- Wälzlager
- 2
- Aussenring
- 3
- Innenring
- 4
- Lagerkäfig
- 5
- erste Öffnung
- 6
- erste
Stirnseite des Lagerkäfigs 4
- 7
- Korpus
des Lagerkäfigs 4
- 8
- Wälzkörper
- 9
- Kanal
- 10
- zweite Öffnung
- 11
- zweite
Stirnseite des Lagerkäfigs 4
- 12
- Pfeil
für angedeutete
Fliessrichtung des Mediums
- 13
- Lagerinnenraum
- 14
- erste
Dichtlippe
- 15
- zweite
Dichtlippe
- 16
- Steg
- 17
- Achse
des Korpus 7
- 18
- Fügeebene
- 19
- Schmiermitteldepot