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Die
Erfindung geht aus von einer Vorrichtung zur Aussetzung und Bergung
eines Unterwasserfahrzeugs, die in ein Bergungsrohr eines Unterwasserbergungsfahrzeugs
einbringbar ist. Außerdem geht die Erfindung aus von einem
Verfahren zur Bergung und von einem Verfahren zur Aussetzung eines
Unterwasserfahrzeugs mit einer solchen Vorrichtung, die in ein Bergungsrohr
eines Unterwasserbergungsfahrzeugs eingebracht ist. Weiterhin betrifft
die Erfindung ein Verfahren zur Andockung eines Unterwasserfahrzeugs
an eine solche Vorrichtung, die in ein Bergungsrohr eines Unterwasserbergungsfahrzeugs eingebracht
ist.
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In
der
US 6,502,527 B1 wird
allgemein beschrieben, dass unbemannte Unterwasserfahrzeuge speziell
für Aufklärungsmissionen sowohl im Forschungs-
als auch im militärischen Bereich eingesetzt werden. Einige
dieser Missionen machen es erforderlich, ein solches Unterwasserfahrzeug
wieder durch ein Unterwasserbergungsfahrzeug, wie beispielsweise
ein U-Boot, zu bergen. Besonders wenn es sich um eine verdeckte
Mission zur Sammlung von Daten oder um ein sehr kostspieliges Unterwasserfahrzeug
handelt, ist eine Bergung desselbigen von großem Interesse.
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Es
gibt zahlreiche Ansätze, mit denen die Bergung eines Unterwasserfahrzeugs
durch ein U-Boot ermöglicht werden könnte. Eine
Möglichkeit besteht darin, eine Vorrichtung zur Bergung
eines Unterwasserfahrzeugs an der äußeren Hülle
eines U-Boots vorzusehen. Ein U-Boot soll jedoch zumeist als so
genannter „verdeckter Beobachter" arbeiten. Damit es nicht
leicht durch Dritte ortbar ist, sind U-Boote von ihrer Form her
zumeist so optimiert, dass sie eine nur sehr schwer ortbare Signatur
aufweisen. Würde eine Bergungsvorrichtung also im Nachhinein
außen an einem U-Boot angebracht und damit seine Signatur
nachhaltig verändert bzw. verschlechtert werden, so würde
dieser Effekt zerstört werden. Außerdem ist durch
das Anbringen einer solchen Vorrichtung ein direkter Eingriff an
einem U-Boot notwendig, der zumeist auch mit hohen Kosten verbunden
ist.
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Aus
der
US 6,502,527 B1 selbst
ist ein System zur Bergung von unter Wasser befindlichen Geräten,
wie beispielsweise Unterwasserfahrzeugen, bekannt. Dabei ist in
einer Bergungsröhre eines Unterwasserbergungsfahrzeugs
ein ausfahrbares Bergungs-Bauteil angeordnet, das an seinem Ende
einen aus- und einschwenkbaren Greifarm aufweist. Dieser Greifarm
kann in ein unter Wasser befindliches Gerät eingreifen
und dieses Gerät dann auf eine weitere Bergungsröhre
ausrichten und anschließend in diese Bergungsröhre
hinein schieben. Nachteiligerweise werden hierbei für einen
Bergungsvorgang mindestens zwei Bergungsröhren benötigt,
nämlich eine für das Bergungs-Bauteil und eine
für das zu bergende Unterwasserfahrzeug. Zudem müssen
die beiden Bergungsröhren so zueinander angeordnet sein,
dass der Greifarm das Unterwasserfahrzeug auch in seine ihm zugedachte
Bergungsröhre verbringen kann.
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Aus
der
US 5,447,115 ist
ein Bergungsgerät bekannt, welches aus einer Vielzahl von
konzentrischen Röhren besteht, die sich teleskopartig durch einen
Torpedoschacht bzw. -rohr eines U-Boots bis zu dessen Außenhülle
hin erstrecken. Innerhalb des Bergungsgeräts befindet sich
ein Bergungsfahrzeug, das mit dem Bergungsgerät über
ein mittels einer Winde abspulbares Halteseil verbunden ist. Um
ein Unterwasserfahrzeug zu bergen, wird das Bergungs-Fahrzeug aus
dem Bergungsgerät heraus verschossen, bleibt dabei jedoch
mit dem Halteseil verbunden. Dann verbindet sich das Bergungs-Fahrzeug über
ein männliches Kupplungsstück mit einem entsprechenden
weiblichen Kupplungsgegenstück am zu bergenden Unterwasserfahrzeug.
Anschließend wird das Halteseil wieder eingerollt und das
mit dem Bergungs-Fahrzeug verbundene Unterwasserfahrzeug wird in
den Torpedoschacht eingezogen. Die konzentrischen Röhren
des Bergungsgeräts werden weiter zurück gefahren
und das Unterwasserfahrzeug verbleibt im Torpedoschacht. Nachteilig
bei diesem Bergungskonzept ist, dass nicht nur ein Bergungsgerät
an sich, sondern auch noch ein Extra-Bergungsfahrzeug zur Bergung
eines Unterwasserfahrzeugs benötigt wird. Darüber
hinaus müssen Bergungsfahrzeug und Unterwasserfahrzeug
kupplungstechnisch aufeinander abgestimmt sein, damit eine Bergung überhaupt
möglich ist. Außerdem besteht die Gefahr von Kollisionen
des Bergungsgeräts als auch des Unterwasserfahrzeugs mit
dem Torpedoschacht während des Einziehvorgangs, falls das Bergungsgerät
nicht exakt auf die Öffnung des Torpedoschachtes ausgerichtet
ist. Solche Kollisionen können zu Schäden am Bergungsfahrzeug
und am Unterwasserfahrzeug als auch zu einem Verkanten derselbigen
innerhalb des Torpedoschachtes führen.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Aussetzung
und zur Bergung eines Unterwasserfahrzeugs, die in ein Bergungsrohr eines
Unterwasserbergungsfahrzeugs einbringbar ist, anzugeben, die weder
extensive Modifikationen am Bergungsrohr eines Unterwasserbergungsfahrzeugs
erforderlich macht noch einen großen Platzbedarf aufweist.
Weiter liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, sowohl ein Verfahren
zur Aussetzung und ein Verfahren zur Bergung eines Unterwasserfahrzeugs
mit einer solchen Vorrichtung, die in ein Bergungsrohr eines Unterwasserbergungsfahrzeugs eingebracht
ist, anzugeben, die ein einfaches und sicheres Aussetzen bzw. Bergen
eines Unterwasserfahrzeugs ermöglichen. Zudem liegt der
Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Andockung eines
Unterwasserfahrzeugs an die zuvor genannte Vorrichtung, die in ein
Bergungsrohr eines Unterwasserbergungsfahrzeugs eingebracht ist,
anzugeben, die ein autonomes Bergen eines Unterwasserfahrzeugs ermöglicht.
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Die
auf die Vorrichtung gerichtete Aufgabe wird durch eine Vorrichtung
der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch
gelöst, dass die Vorrichtung eine verfahrbare Röhre
umfasst, die an einem ihrer Enden mit einem Ein-/Auszugsmittel versehen
ist, welches in einem eingefahrenen Zustand die Form einer Röhre
oder eines Rings und in einem ausgefahrenen Zustand die Form eines
Trichters aufweist.
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Unter „verfahrbare
Röhre" wird vorliegend verstanden, dass entweder die Röhre
als Gesamtes oder zumindest Teile davon verfahren bzw. verschoben
werden können.
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Die
Erfindung geht von der Erkenntnis aus, dass eine in eine Bergungsrohr
eingebrachte Vorrichtung zur Bergung eines Unterwasserfahrzeugs
keinen kostspieligen Eingriff an einem Unterwasserbergungsfahrzeug,
wie insbesondere einem U-Boot, erfordert, da solche Fahrzeuge in
der Regel über eine Vielzahl von zur Bergung geeigneten
Rohre – zum Beispiel in Form von Torpedorohren – verfügen.
Daneben geht die Erfindung von der Erkenntnis aus, dass Unterwasserfahrzeuge,
die beispielsweise zu Aufklärungszwecken eingesetzt werden,
im Allgemeinen Abmessungen aufweisen, die ein Einbringen in eine
Röhre, die beispielsweise nur einen geringfügig
kleineren Innendurchmesser als ein als Bergungsrohr dienendes Torpedorohr
aufweist, problemlos ermöglichen.
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In
einem nächsten Schritt geht die Erfindung von der Erkenntnis
aus, dass durch die im Wesentlichen komplett röhrenförmige
Ausgestaltung der Vorrichtung – nämlich Röhre
und Ein-/Auszugsmittel in Form einer Röhre oder eines Rings
im eingefahrenen Zustand bzw. in Form eines Trichters im ausgefahrenen
Zustand – das Unterwasserfahrzeug nicht nur während
eines Aussetzungsvorgangs oder eines Bergungsvorgangs die Vorrichtung
durch Hindurchfahren passieren kann, sondern auch eine Lagerung des
Unterwasserfahrzeugs innerhalb der Vorrichtung möglich
ist. Diese Platz sparende bzw. den innerhalb einer Bergungsröhre
zur Verfügung stehenden Platz optimal ausnutzende Ausgestaltung
der Vorrichtung ermöglicht es also, dass die Vorrichtung
und das zu bergende Unterwasserfahrzeug nur eine gemeinsame Bergungsröhre
in einem Unterwasserbergungsfahrzeug beanspruchen. Die anderen Bergungsröhren
in einem Unterwasserbergungsfahrzeug stehen somit für andere
Zwecke, wie beispielsweise Bestückung mit Torpedos oder
Bestückung mit weiteren Vorrichtungen zur Aussetzung und
Bergung von Unterwasserfahrzeugen oder zur direkten Bestückung mit
Unterwasserfahrzeugen selbst zur Verfügung. Durch die röhrenförmige
Ausgestaltung der Vorrichtung ist es zudem möglich, dass
ein Unterwasserfahrzeug wie ein Schwergewichtstorpedo in das Bergungsrohr
geladen werden kann. Außerdem ist es auch möglich,
dass aufgrund des in Richtung des Inneren des Unterwasserbergungsfahrzeugs
offenen Endes der Röhre der Vorrichtung ein Unterwasserfahrzeug über
eine „Nabelschnur" in Form eines Glasfaserkabels mit dem
Unterwasserbergungsfahrzeug während Ausführung
seiner Mission zum Austausch von Daten in Verbindung bleiben kann.
Dadurch ist ein Echtzeit-Datenaustausch zwischen Unterwasserbergungsfahrzeug
und Unterwasserfahrzeug während dessen Mission möglich.
Es handelt sich also um ein „Man-in-the-Loop"-Konzept,
das es einem Operator an Bord des Unterwasserbergungsfahrzeugs erlaubt,
beispielsweise bei drohender Gefahr für das Unterwasserfahrzeug
dessen Mission kurzfristig zu ändern oder gar abzubrechen,
indem entsprechende Befehle über das Glasfaserkabel übermittelt
werden. Daneben kann es vorgesehen sein, dass das Unterwasserfahrzeug
vor seiner Aussetzung oder nach seiner Bergung, wenn es in der Röhre
lagert, mittels eines Kabels, beispielsweise eines Elektrokabels,
mit einer Schnittstelle am Unterwasserbergungsfahrzeug verbunden
ist, um über diese Schnittstelle Informationen über
den Gesamtzustand des Unterwasserfahrzeugs auslesen zu können.
Hierzu verfügt das Unterwasserfahrzeug selbst natürlich über
eine entsprechende Schnittstelle, an die das zuvor erwähnte
Kabel anschließbar ist.
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In
einem weiteren Schritt geht die Erfindung von der Erkenntnis aus,
dass je nach Grad des ein- bzw. ausgefahrenen Zustands des Ein-/Auszugsmittels
ein Unterwasserfahrzeug mit demselben entlang seines Umfangs fest
umschlossen werden kann, wodurch ein Greifen bzw. eine Führung
des Unterwasserfahrzeugs möglich ist. Dies bedeutet, dass
das Ein-/Auszugsmittel eine Art Zangenfunktion ausüben kann.
Zudem geht die Erfindung von der Erkenntnis aus, dass durch die
trichterförmige Ausgestaltung des Ein-/Auszugsmittels ebenfalls
eine passive Führung des Unterwasserfahrzeugs sowohl beim
Aussetzen als auch beim Bergen desselbigen erzielt wird, die Beschädigungen
am Ein- bzw. Ausgangsbereich eines Bergungsrohres vermeidet. Insbesondere beim „Einfädeln"
eines Unterwasserfahrzeugs in das Ein-/Auszugsmittel hinein ist
eine gewisse Fehlertoleranz bei Ablagen des Unterwasserfahrzeugs
gegenüber der optimalen Ausrichtung auf die Vorrichtung
aufgrund der Trichterform gegeben.
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Die
Erfindung geht darüber hinaus von der Überlegung
aus, dass es bei Einsatz von einem U-Boot als Unterwasserbergungsfahrzeug
in dem stets mit Wasser gefluteten Bereich zwischen Druckkörper
und Außenhülle des U-Boots zu einem Verkanten
eines Unterwasserfahrzeugs während seines Ein- oder Ausfahrens
aus einem als Bergungsrohr dienenden Torpedorohr kommen kann, da
dieser Bereich allenfalls von Stützstreben zwischen Druckkörper
und Außenhülle durchzogen ist. Durch die verfahrbare
Röhre der Vorrichtung jedoch, durch welche das Unterwasserfahrzeug
hindurch fahren oder in der das Unterwasserfahrzeug gelagert werden
kann, wird eine Führungshilfe parat gestellt, die ein solches Verkanten
oder sogar im schlimmsten Fall ein Hineinfallen des Unterwasserfahrzeugs
in diesen Bereich hinein verhindert, indem dieser Bereich durch
entsprechendes Verfahren der Vorrichtung durch die Röhre
abgedeckt wird. Dadurch kann sichergestellt werden, dass sich beispielsweise
beim Aussetzen des Unterwasserfahrzeugs durch die Vorrichtung das Heck
bzw. der hintere Bereich des Unterwasserfahrzeugs in der Endphase
im Freiwasserbereich außerhalb der Außenhülle
des Unterwasserbergungsfahrzeugs befindet und nicht im Wasser gefluteten
Bereich zwischen Druckkörper und Außenhülle.
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Mit
der Vorrichtung mit ihrer im Wesentlichen röhrenförmigen
Ausgestaltung können also auf einfache Art und Weise Unterwasserbergungsfahrzeuge, die über
ein Bergungsrohr verfügen, im Nachhinein bestückt
werden, ohne dass kostspielige oder aufwändige Änderungsmaßnahmen
am Unterwasserbergungsfahrzeug oder am Bergungsrohr erforderlich
sind. Die Vorrichtung kann einfach in ein Bergungsrohr eingeschoben
werden. Außerdem ermöglicht es diese Vorrichtung,
dass Unterwasserfahrzeuge autonom ausgesetzt und geborgen werden
können, ohne dass hierfür die Unterstützung
eines an Bord des Unterwasserbergungsfahrzeugs befindlichen Operators
erforderlich wäre. Auch ein autonomes Andocken eines Unterwasserfahrzeugs
an eine solche Vorrichtung ist realisierbar.
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Praktischerweise
ist die Röhre der Vorrichtung aus mehreren Rohrabschnitten
gebildet, die teleskopartig aus- und ineinander schiebbar sind.
Bei den Rohrabschnitten kann es sich um Rohrstücke mit unterschiedlichen
Außen- bzw. Innendurchmessern handeln, die derart miteinander
verbunden sind, dass im ineinander geschobenen Zustand das Rohrstück mit
dem geringsten Außendurchmesser innen liegt und von den
Rohrstücken mit größerem Innendurchmesser
umgeben ist. Dadurch kann das Rohr auf einfache Art und Weise seine
Länge verändern, indem die Rohrabschnitte teleskopartig
auseinander geschoben werden. So kann die Länge des Rohres
beispielsweise an die Länge eines zu bergenden Unterwasserfahrzeugs
angepasst werden, so dass ein sich innerhalb des Rohres befindliches
Unterwasserfahrzeug auf seiner ganzen Länge vor Beschädigungen
von außen durch das Rohr geschützt ist. Außerdem
kann die Länge des Rohres nach Beendigung eines Bergungsvorgangs
dann z. B. wieder so weit verringert werden, dass das Rohr in einem
Torpedorohr eines U-Boots hinter einem Druckschott gelagert werden
kann. Wenn dann ein Unterwasserfahrzeug erneut ausgesetzt werden
soll, kann das Druckschott geöffnet und die Röhre
wieder auseinander geschoben werden, bis sie sich zu einer in der
Außenhülle eines U-Boots befindlichen Mündungsklappe
erstreckt.
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Geschickterweise
ist das Ein-/Auszugsmittel der Vorrichtung derart ausgestaltet,
dass es auf der der Röhre abgewandten Seite im ausgefahrenen
Zustand einen größeren Umfang als die Röhre
und im eingefahrenen Zustand einen der Röhre entsprechenden
oder kleineren Umfang aufweist. Durch diese Ausgestaltung ist es
möglich, dass ein Unterwasserfahrzeug problemlos das Ein-/Auszugsmittel durch
entsprechende Anpassung seines Umfangs passieren und in der Röhre
gelagert werden kann. Diese Ausgestaltung ermöglicht es
zudem, dass die Vorrichtung vollständig inklusive des Ein-/Auszugsmittels
innerhalb eines Bergungsrohres gelagert bzw. verstaut werden kann,
wodurch eine Signaturveränderung eines hinsichtlich seiner
Signatur durch entsprechende Formgebung optimiertes Unterwasserbergungsfahrzeugs
verhindert wird. Außerdem bietet das Ein-/Auszugsmittel
eine gewisse Kraftwirkung auf ein in der Röhre gelagertes
Unterwasserfahrzeug aus, wenn sein Umfang im eingezogenen Zustand kleiner
als die Röhre und insbesondere kleiner als der maximale
Umfang des Unterwasserfahrzeugs ist, die das Unterwasserfahrzeug
im Bereich der Röhre zurückhält und verhindert
damit einen unbeabsichtigten Verlust des Unterwasserfahrzeugs.
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Zweckmäßigerweise
ist das Ein-/Auszugsmittel derart ausgebildet, dass sich seine auf
der der Röhre abgewandten Seite befindliche Öffnung
während des Ausfahrens vergrößert und
während des Einfahrens verkleinert. Dadurch ist es möglich,
dass ein in den Trichter des ausgefahrenen Ein-/Auszugsmittel einfahrendes
Unterwasserfahrzeug bei nachfolgendem Einziehen des Ein-/Auszugsmittels
durch dieses entlang seines Umfangs fest umschlossen werden kann,
also die Funktion einer Zange durch das Ein-/Auszugsmittel auf das
Unterwasserfahrzeug ausübbar ist. Durch anschließendes
Verfahren der Röhre in Richtung Innenraum des Unterwasserbergungsfahrzeugs
ist damit ein sicherer Transport des Unterwasserfahrzeugs in das
Bergungsrohr möglich, ohne dass mit Beschädigungen
am Unterwasserfahrzeug aufgrund von Kollisionen desselbigen mit
der Außenhülle des Unterwasserbergungsfahrzeugs oder
mit dem Bergungsrohr selbst gerechnet werden muss. Vor dem Aussetzen
des Unterwasserfahrzeugs hingegen kann das Unterwasserfahrzeug anfangs
zuerst fest durch das Ein-/Auszugsmittel umschlossen werden und
dann aus dessen „Umklammerung" entlassen werden, sobald
sich zumindest das Ein-/Auszugsmittel außerhalb der Außenhülle des
Unterwasserfahrzeugs im Freiwasser befindet.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist das Ein-/Auszugsmittel
mit einem oder mehreren Einweisungsmitteln versehen. Unter einem Einweisungsmittel
werden vorliegend zielführende Mittel, so genannte „Homing
Devices" verstanden. Es wird dabei davon ausgegangen, dass mit einer
Mission betraute Unterwasserfahrzeuge im Allgemeinen über
Aufklärungsmittel in Form von Detektionsvorrichtungen für
elektromagnetische Strahlung, akustische Signale etc. – wie
beispielsweise in Form von Sonargeräten, Kameras für
unterschiedliche Spektralbereiche, Radareinrichtungen – verfügen.
Anhand der Einweisungsmittel kann sich ein Unterwasserfahrzeug,
das über entsprechende, auf das oder die Einweisungsmittel
ansprechende Detektionsvorrichtungen verfügt, nach Maßgabe
des detektierten Signals des oder Einweisungsmittel exakter auf
den Trichter des Ein-/Auszugsmittel ausrichten. Damit kann eine
Gefahr von Beschädigungen während des Bergungsvorgangs
am Unterwasserfahrzeug gering gehalten werden.
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Besonders
geschickt ist es, wenn nicht nur ein, sondern mehrere Einweisungsmittel
verwendet werden. Dadurch wird sichergestellt, dass ein Ausrichten
des Unterwasserfahrzeugs auf das Ein-/Auszugsmittel auch noch möglich
ist, wenn eines der Einweisungsmittel ausfallen sollte. Außerdem
ist durch die Verwendung mehrerer Einweisungsmittel eher sichergestellt,
dass – je nachdem aus welcher Richtung sich ein Unterwasserfahrzeug
einem Bergungsrohr annähert – das Unterwasserfahrzeug
ein Signal eines Einweisungsmittels detektieren kann.
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Vorzugsweise
handelt es sich bei dem oder den Einweisungsmitteln um akustische,
optische und/oder magnetische Einweisungsmittel. Bei einem akustischen
Einweisungsmittel kann es sich beispielsweise um einen so genannten „Pinger"
handeln. Pinger sind akustische Signalgeber. Da Unterwasserfahrzeuge
für Aufklärungszwecke zumeist über ein
Sonargerät zur Ortung und Vermessung verfügen,
können sie den Pinger orten und eine Feinausrichtung ihrer
Lage bezüglich des Ein-/Auszugsmittels vornehmen. Mittels
eines Pingers ist es zudem möglich, dass sich ein Unterwasserfahrzeug
bereits sehr frühzeitig auf das Ein-/Auszugsmittel ausrichten
kann, da dessen Signal auch in großer Entfernung, beispielsweise
im Bereich von 100 m, durch ein mit einem Sonargerät ausgestattetem
Unterwasserfahrzeug wahrgenommen werden kann. Bei einem optischen
Einweisungsmittel kann es sich beispielsweise um einen Laser, insbesondere
einen grünen Laser handeln. Ein grüner Laser hat
den Vorteil, dass seine Spektrallinie im Wasser die größte
Reichweite hat – selbst bei trübem Wasser sind
Reichweiten im Bereich von mehr als 10 m erreichbar. Da Laserstrahlung
bei entsprechender Ausstattung eines Unterwasserfahrzeugs mit einem
adäquaten optischen Detektor sehr präzise detektiert
werden kann, kann darüber eine besonders exakte Ausrichtung des
Unterwasserfahrzeugs auf das Ein-/Auszugsmittel vorgenommen werden.
Je nach Position des auf der strahlungsempfindlichen Fläche
eines Detektors auftreffenden Leuchtflecks des Lasers, kann daraus mittels
entsprechender Elektronik die Ablage des Unterwasserfahrzeugs gegenüber
der Lage des Ausgangspunktes der Laserstrahlung, also des Einweisungsmittels,
bestimmt und korrigiert werden. Bei einem magnetischen Einweisungsmittel
kann es sich beispielsweise um Strom durchflossene Spulen handeln,
die in dafür vorgesehenen Spulen, die im Unterwasserfahrzeug
angebracht sind, eine magnetische Induktion hervorrufen. Darüber
kann ebenfalls eine Ausrichtung des Unterwasserfahrzeugs auf das Ein-/Auszugsmittel
vorgenommen werden.
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Selbstverständlich
ist es denkbar, dass unterschiedliche Typen von Einweisungsmitteln
in Kombination miteinander verwendet werden, wie beispielsweise
eine Kombination aus optischen, akustischen und magnetischen Einweisungsmitteln.
Dadurch kann gewährleistet werden, dass auch unterschiedliche
Typen von Unterwasserfahrzeugen, die beispielsweise nur Signale
eines optischen, akustischen oder magnetischen Einweisungsmittels
und nicht alle drei verschiedenen Signale detektieren und auswerten
können, die Möglichkeit haben, ihre Position anhand
eines von einem bestimmten Typ von Einweisungsmittel stammenden
Signals nachkorrigieren zu können.
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Vorteilhaft
ist es, wenn das oder die Einweisungsmittel an dem der Röhre
abgewandten Seite befindlichen Rand des Ein-/Auszugsmittels angeordnet
sind. Dadurch kann erreicht werden, dass bei ausgefahrenem Zustand
des Ein-/Auszugsmittels und aktiviertem Einweisungsmittel eine Ausrichtung des
Unterwasserfahrzeugs auf das Ein-/Auszugsmittel erfolgt, bei dem
sich das Unterwasserfahrzeug noch in einem gewissen „Sicherheitsabstand"
von einem Unterwasserbergungsfahrzeug befindet, wodurch eine Kollision
mit der Außenhülle des Unterwasserbergungsfahrzeugs
oder mit dem Ein-/Auszugsmittel vermeidbar ist. Zudem kann durch
diese Anordnung am Rand dem Unterwasserfahrzeug ein räumlicher
Hinweis auf den Bereich der Öffnung des trichterförmigen
Ein-/Auszugsmittels vermittelt werden.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn die Einweisungsmittel in zueinander äquidistanten
Abständen an dem der Röhre abgewandten Rand des Ein-/Auszugsmittel
angeordnet sind. Denn dadurch ist es möglich, dass sich
das Unterwasserfahrzeug besonders exakt auf das Ein-/Auszugsmittel
ausrichten kann, weil über die so angeordneten Einweisungsmittel
das Unterwasserfahrzeug über seine entsprechenden Detektionsvorrichtungen
einen Eindruck über die räumliche Orientierung
und die Größe der Öffnung des Ein-/Auszugsmittels
und seine eigene Lage diesbezüglich ermitteln kann.
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Vorzugsweise
weist die Röhre eine Länge von mehr als drei Metern
auf. Da der Abstand zwischen Außenhülle und Druckkörper
von heutigen als Unterwasserbergungsfahrzeugen eingesetzten U-Booten
in der Regel drei Meter beträgt, kann durch eine Röhre
mit einer Länge von mehr als drei Metern dieser Zwischenraum
vollständig durch die Röhre überbrückt
werden, indem die Röhre beispielsweise durch Verfahren
in diesen Zwischenraum eingebracht wird. Die Röhre, durch
die das Unterwasserfahrzeug hindurch fahren oder in der es gelagert
werden kann, bietet somit Schutz davor, dass sich das Unterwasserfahrzeug
Während seiner Aussetzung oder seiner Bergung in diesem
Zwischenraum verkantet oder sogar in diesen Zwischenraum hineinfällt.
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Praktischerweise
ist die Röhre aus kohlenstofffaserverstärktem
Kunststoff gefertigt. Kohlenstofffaserverstärkter Kunststoff
hat den Vorteil, dass er gegenüber metallischen Werkstoffen
ein geringeres Eigengewicht aufweist. Durch Verwendung von diesem
Kunststoff kann die Gewichtsbelastung eines Unterwasserbergungsfahrzeugs
gering gehalten werden. Dies ist beispielsweise besonders für U-Boote
als Unterwasserbergungsfahrzeuge von Bedeutung, da dort auf eine
geringe Gewichtsbelastung geachtet werden muss, um die Manövrierfähigkeit des
U-Boots nicht zu beeinträchtigen. Selbstverständlich
ist auch die Verwendung anderer, gewichtsmäßig
leichter Verbundwerkstoffe als Material für die Röhre
denkbar.
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Geschickt
ist es auch, wenn die Röhre aus einem amagnetischen Werkstoff
gefertigt ist. Amagnetische Werkstoffe haben den Vorteil, dass sie
nicht durch Magnetfelder ortbar sind. Dadurch ist ein Schutz vor
magnetischen Sensoren, wie beispielsweise Minen, realisierbar. Auch
eine Ortung der Vorrichtung durch beispielsweise feindlich gesinnte U-Boote
mittels eines Magnetfeldes ist somit nicht möglich.
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Zweckmäßigerweise
ist das Ein-/Auszugsmittel über mit Gelenken versehene
Streben zu einem trichterförmigen Korb ausfahrbar. Durch
die Strebenkonstruktion kann der Materialbedarf und damit die Gewichtsbelastung
eines Unterwasserbergungsfahrzeugs durch die Vorrichtung gering
gehalten werden. Über die Gelenke lässt sich eine
Ein- bzw. Auszugsmöglichkeit des Ein-/Auszugsmittels nach
Art eines Regenschirms erreichen, wodurch auch eine besonders gute
Verstaubarkeit des Ein-/Auszugsmittels innerhalb eines Bergungsrohres erreicht
werden kann. Weiterhin kann durch die Strebenkonstruktion besonders
gut die Wirkung des Ein-/Auszugsmittels nach Art einer Zange umgesetzt werden.
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Praktischerweise
sind die Streben an ihrem der Röhre abgewandten Seite über
Gelenke mit weiteren, untereinander über Gelenke verbundene
Streben verbunden, die bei ausgefahrenem Ein-/Auszugsmittel den
Rand des Korbes bilden. Wie schon zuvor dargelegt, kann durch die
Strebenkonstruktion der Materialbedarf und damit die Gewichtsbelastung eines
Unterwasserbergungsfahrzeugs durch die Vorrichtung gering gehalten
werden. Über die Gelenke wiederum wird eine gute Verstaubarkeit
des Ein-/Auszugsmittels erreicht. Außerdem können
die Streben dafür genutzt werden, um mit dem oder den Einweisungsmitteln
bestückt zu werden. Die elektrischen Zuleitungen zu den
Einweisungsmitteln können beispielsweise entlang oder innerhalb
der Streben geführt werden.
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Die
auf das Verfahren zur Bergung eines Unterwasserfahrzeugs mit einer
zuvor genannten Vorrichtung, die in ein Bergungsrohr eines Unterwasserbergungsfahrzeugs
eingebracht ist, gerichtete Aufgabe wird durch ein Verfahren mit
den folgenden Verfahrensschritten gelöst:
- a) Verfahren der Röhre der Vorrichtung in Richtung
Freiwasser und Ausfahren des Ein-/Auszugsmittels derart, dass sich
zumindest das Ein-/Auszugsmittel außerhalb einer Außenhülle des
Unterwasserbergungsfahrzeugs befindet,
- b) nachdem sich das Unterwasserfahrzeug zumindest teilweise
innerhalb des Trichters des Ein-/Auszugsmittels befindet, Einfahren
des Ein-/Auszugsmittels soweit, bis der auf der der Röhre
abgewandten Seite befindliche Rand des Ein-/Auszugsmittels den Umfang
des Unterwasserfahrzeugs derart umschließt, dass das Unterwasserfahrzeug
durch Verfahren der Röhre in das Bergungsrohr einziehbar
ist und
- c) Einziehen des Unterwasserfahrzeugs in das Bergungsrohr hinein
durch Verfahren der Röhre in Richtung Innenraum des Unterwasserbergungsfahrzeugs.
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Unter
Freiwasser wird vorliegend der Bereich außerhalb eines
Unterwasserbergungsfahrzeugs verstanden.
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Die
Erfindung geht von der Erkenntnis aus, dass durch das Verfahren
der Röhre gemäß Verfahrensschritt a)
ein komplettes Ausfahren des Ein-/Auszugsmittels möglich
ist, d. h. der Trichter kann sich zu seiner vollen Größe
entfalten bzw. öffnen. Dadurch ist ein leichteres „Einfädeln"
eines Unterwasserfahrzeugs in die Vorrichtung hinein möglich,
da das Unterwasserfahrzeug, sobald es in den Öffnungsbereich
des Ein-/Auszugsmittels gelangt, durch dessen Trichterform geführt
wird. Sinnvollerweise fährt ein Unterwasserfahrzeugs bei
einem solchen Bergungsvorgang mit seinem „Kopfstück"
voran in den Trichter hinein.
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Weiterhin
geht die Erfindung von der Erkenntnis aus, dass ein Umschließen
des Unterwasserfahrzeugs, nachdem dieses zumindest teilweise in
den Trichter des Ein-/Auszugsmittels eingefahren ist, durch das
Ein-/Auszugsmittel einen versehentlichen Verlust des Unterwasserfahrzeugs
verhindert und es ermöglicht, den Antrieb des Unterwasserfahrzeugs
bereits in diesem Verfahrensstand auszuschalten. Zudem ist damit
eine weitere Ausrichtung durch das Unterwasserfahrzeug an sich auf
das Bergungsrohr nicht mehr erforderlich. Geschickterweise wird
das Unterwasserfahrzeug in seinem Frontbereich vom Ein-/Auszugsmittel
umschlossen, um bereits möglichst früh mögliche
Beschädigungen am Unterwasserfahrzeug durch etwaige spätere
Kollision mit dem Ein-/Auszugsmittel oder der Röhre zu vermeiden.
Der Antrieb des Unterwasserfahrzeugs kann dann wieder eingeschaltet
werden, wenn das Unterwasserfahrzeug noch weiter in den Bereich
der Röhre für z. B. Lagerungszwecke eingebracht
werden soll und wieder durch das Ein-/Auszugsmittel freigegeben
worden ist.
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Mit
diesem Verfahren kann somit ein Unterwasserfahrzeug sicher und beschädigungsfrei
geborgen werden, da Kollisionen mit Bergungsrohr oder Außenhülle
des Unterwasserbergungsfahrzeugs ausgeschlossen werden können.
Zudem ist eine autonome Bergung realisierbar, ein Operator der manuell
Schritte durchführt oder den Bergungsvorgang überwachen
muss, ist nicht erforderlich.
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Praktischerweise
wird vor dem Verfahrensschritt b) noch der Verfahrensschritt
Aktivierung
des oder der Einweisungsmittel
ausgeführt. Dies ermöglicht
es, dass nicht nur eine passive Führung des Unterwasserfahrzeugs
in die Vorrichtung hinein über das Ein-/Auszugsmittel in Form
eines Trichters erfolgt, sondern auch eine aktive Führung
durch Ausrichtung durch das Unterwasserfahrzeug selbst auf die Vorrichtung
möglich ist, indem dieses die Signale des oder der Einweisungsmittel
detektiert und sich dementsprechend ausrichtet.
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Die
auf ein Verfahren zur Aussetzung eines Unterwasserfahrzeugs mit
einer zuvor genannten Vorrichtung, die in ein Bergungsrohr eines
Unterwasserbergungsfahrzeugs eingebracht ist, gerichtete Aufgabe
wird durch die folgenden Verfahrensschritte gelöst:
- a) Umschließen des Umfangs des Unterwasserfahrzeugs
durch das Ein-/Auszugsmittel,
- b) Verfahren der Röhre zusammen mit dem Unterwasserfahrzeug
in Richtung Freiwasser derart, dass sich zumindest das Ein-/Auszugsmittel
außerhalb einer Außenhülle des Unterwasserbergungsfahrzeugs
befindet und
- c) Öffnen des Ein-/Auszugsmittels durch weiteres Ausfahren
des Ein-/Auszugsmittels soweit, bis das Unterwasserfahrzeug nicht
mehr durch das Ein-/Auszugsmittel umschlossen ist.
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Die
Erfindung geht von der Erkenntnis aus, dass durch Umschließen
des Umfangs des Unterwasserfahrzeugs gemäß Verfahrensschritt
a) und Verfahren der Röhre zusammen mit dem Unterwasserfahrzeug
gemäß Verfahrensschritt b) ein gezieltes Aussetzen
eines Unterwasserfahrzeugs möglich ist, das Beschädigungen
des Unterwasserfahrzeugs innerhalb des Bergungsrohres und einen
etwaigen Verlust desselben verhindert. Weiterhin geht die Erfindung
von der Erkenntnis aus, dass ein Öffnen des Ein-/Auszugsmittels
gemäß Verfahrensschritt c) zudem noch eine gewisse
passive Führung des Unterwasserfahrzeugs bei Verlassen
der Vorrichtung durch dessen Trichterform gewährleistet.
Ein in einem gemäß dem zuvor beschriebenen Verfahren
zur Bergung geborgenes Unterwasserfahrzeug würde also bei
Durchführung des gerade beschriebenen Verfahrens zur Aussetzung
rückwärts aus der Vorrichtung herausfahren, also
mit dem Heck voran. Bevor das Unterwasserfahrzeug durch das Ein-/Auszugsmittel
gemäß Verfahrensschritt a) umschlossen werden
kann, muss es natürlich in den Innenbereich desselbigen
gelangen. Dies kann das Unterwasserfahrzeug beispielsweise selbst über
seinen eigenen Antrieb realisieren.
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Die
auf ein Verfahren zur Andockung eines Unterwasserfahrzeugs an eine
zuvor beschriebene Vorrichtung, die in ein Bergungsrohr eines Unterwasserbergungsfahrzeugs
eingebracht ist, gerichtete Aufgabe wird durch die nachfolgenden
Verfahrensschritte gelöst:
- a) Anfahren
zwischen Unterwasserfahrzeug und Unterwasserbergungsfahrzeug vereinbarter
Treffpunkt-Koordinaten durch das Unterwasserfahrzeug,
- b) Durchführung eines Kennungsaustauschs des Unterwasserfahrzeugs
mit dem Unterwasserbergungsfahrzeug,
- c) Anfahren auf das Bergungsrohr bei erfolgreichem Kennungsaustausch
und
- d) zumindest teilweises Einfahren des Unterwasserfahrzeugs in
den Trichter des ausgefahrenen Ein-/Auszugsmittels der Vorrichtung
hinein.
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Die
Erfindung geht von der Überlegung aus, dass ein Unterwasserfahrzeug
und ein Unterwasserbergungsfahrzeug oftmals unterschiedliche Missionen
an unterschiedlichen Orten verfolgen. Aus diesem Grund ist es sinnvoll,
wenn ein Unterwasserfahrzeug, das wieder geborgen werden soll, nach
erfolgreicher Beendigung seiner Mission mit einem Unterwasserbergungsfahrzeug
vereinbarte Treffpunkt-Koordinaten anfährt. Bei diesen
Treffpunkt-Koordinaten kann es sich um Koordinaten handeln, die
bereits vor Missionsantritt durch das Unterwasserfahrzeug mit dem
Unterwasserbergungsfahrzeug vereinbart wurden oder die während
der Mission des Unterwasserfahrzeugs mit dem Unterwasserbergungsfahrzeug vereinbart
wurden. Ein Austausch von solchen Daten zwischen Unterwasserfahrzeug
und Unterwasserbergungsfahrzeug kann beispielsweise über
einen Datenlink in Form eines Lichtwellenleiters bzw. Glasfaserkabels,
mit dem Unterwasserfahrzeug und Unterwasserbergungsfahrzeug während
ihrer Missionen verbunden bleiben, erfolgen. Es kann z. B. eine zweiseitige
Datenübertragung via Glasfaserkabel hierfür durchgeführt
werden. Aufgrund der Echtzeitdatenübertragung ist somit
ein „Man-in-the-Loop"-Konzept realisierbar, das es einem
Operator an Bord des Unterwasserbergungsfahrzeugs erlaubt, beispielsweise
bei drohender Gefahr für das Unterwasserfahrzeug dessen
Mission kurzfristig zu ändern oder gar abzubrechen, indem entsprechende
Befehle über das Glasfaserkabel übermittelt werden.
Daneben kann es sinnvoll sein, dass nicht nur Treffpunkt-Koordinaten,
sondern auch ein Zeitpunkt, an dem ein solches Treffen stattfinden soll
auf gleiche Art und Weise vereinbart werden. Dadurch kann vermieden
werden, dass beispielsweise lange Warte- bzw. Totzeiten für
Unterwasserbergungsfahrzeug und Unterwasserfahrzeug entstehen.
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Weiterhin
geht die Erfindung von der Überlegung aus, dass sich unter
Wasser nicht nur das zur Bergung vorgesehene Unterwasserbergungsfahrzeug
befinden kann, sondern beispielsweise auch feindliche Unterwasserbergungsfahrzeuge
unterwegs sein können, deren Absicht es ist, das Unterwasserfahrzeug
zu zerstören oder für eigene Zwecke zu benutzen.
Aus diesem Grund ist es sinnvoll, dass das Unterwasserfahrzeug mit
dem Unterwasserbergungsfahrzeug einen Kennungsaustausch durchführt,
um identifizieren zu können, ob es sich um das „richtige",
freundlich gesinnte Unterwasserbergungsfahrzeug handelt.
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Mit
dem vorliegenden Verfahren ist es möglich, dass ein Unterwasserfahrzeug
völlig autonom ein Unterwasserbergungsfahrzeug bzw. ein
in ein Bergungsrohr eingebrachte Vorrichtung zu seiner Bergung anfahren
und geborgen werden kann, ohne dass weitere Eingriffe durch einen
Operator an Bord eines Unterwasserbergungsfahrzeugs erforderlich wären.
Zur Aufnahme des Unterwasserfahrzeugs in das Bergungsrohr eines
Unterwasserbergungsfahrzeugs findet zwischen Unterwasserfahrzeug
und Unterwasserbergungsfahrzeug ein so genanntes Rendez-vous statt.
Das Unterwasserfahrzeug ist im Anlauf auf den Erwartungsraum für
das Rendez-vous. Das Unterwasserbergungsfahrzeug läuft
zum gleichen Zeitpunkt die zwischen beiden abgestimmte Position,
die Treffpunkt-Koordinaten, mit festem Kurs an, wobei das Unterwasserbergungsfahrzeug
dort eine horizontale, minimale Fahrt geradeaus einnimmt und eine
gewisse Zeitspanne quasi schwebt. Dieses „Schweben" hat
den Vorteil, dass das Ein-/Auszugsmittel die Lage seines Trichters
nicht mehr ändert, also es zu keinen Drehungen des Trichters
kommt und das Unterwasserfahrzeug quasi einen feststehenden Trichter „sieht".
Das Unterwasserfahrzeug kommt im Gegenkurs mit Fahrt dem Unterwasserbergungsfahrzeug
entgegen und startet die autonome Andockung an die im Bergungsrohr
des Unterwasserbergungsfahrzeugs eingebrachte Vorrichtung.
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Zweckmäßigerweise
wird vor dem zuvor genannten Verfahrensschritt a) noch der Verfahrensschritt
Bestimmen
einer aktuellen Position des Unterwasserfahrzeugs über
einen im Unterwasserfahrzeug befindlichen GPS-Empfänger
durchgeführt.
Unterwasserbergungsfahrzeuge – wie beispielsweise ein U-Boot – verfügen
im Allgemeinen über eine sehr gute Navigationsanlage, d.
h. ein Anfahren vereinbarter Treffpunkt-Koordinaten ist sehr genau
möglich. Da bei Unterwasserfahrzeugen jedoch oft darauf
geachtet werden muss, dass diese gewichtsmäßig
nicht zu schwer werden und auch gewisse Abmessungen nicht überschreiten,
sind diese zumeist nicht mit einer ähnlich guten Navigationsanlage
ausgerüstet, sondern besitzen in der Regel nur Inertialsensoren,
um ihre eigene Position zu bestimmen. Höherwertige Unterwasserfahrzeuge
können daneben noch über ein Echolot in Form eines
Doppler-Velocity-Log und/oder ein TERCOM-System („terrain
contour matching"-System) zur Steigerung der Genauigkeit der eigenen
Positionsbestimmung aufweisen. Da Unterwasserfahrzeuge aber oftmals über einen
GPS-Empfänger verfügen, kann es sinnvoll sein,
dass ein Unterwasserfahrzeug – bevor es vereinbarte Treffpunkt-Koordinaten
anfährt – sich ein Positions-Update über
seine aktuelle Position über seinen GPS-Empfänger
besorgt. Hierfür muss das Unterwasserfahrzeug auftauchen.
Anschließend kann es aufgrund seines nun genauen Wissens über seine
aktuelle Position die vereinbarten Treffpunkt-Koordinaten mit höherer
Genauigkeit anfahren. Dadurch kann vermieden werden, dass Unterwasserbergungsfahrzeug
und Unterwasserfahrzeug im schlimmsten Fall an unterschiedlichen
Orten vergeblich aufeinander warten.
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Besonders
praktisch ist es, wenn vor dem zuvor genannten Verfahrensschritt
b) noch der Verfahrensschritt
Annäherung des Unterwasserfahrzeugs
an das Unterwasserbergungsfahrzeug auf der Breitseite
ausgeführt
wird. Denn eine Annäherung von der Breitseite her ermöglicht
es, dass sich sowohl das Unterwasserfahrzeug als auch das Unterwasserbergungsfahrzeug
an einer jeweils detektierten Signatur orientieren können,
ob es sich um „Feind" oder „Freund" handelt. Sowohl
Unterwasserfahrzeuge als auch Unterwasserbergungsfahrzeuge verfügen
in der Regel über Sonarsysteme, die ein derartiges Detektieren
einer Signatur erlauben. Da bei einer Annäherung von der
Breitseite der detektierbare Umriss mittels eines Sonarsystems größer
ist, kann eindeutiger entschieden werden, ob es sich um „Freund" oder „Feind"
handelt. Nur wenn „Freund" erkannt wird, ist ein Fortführen
des Verfahrens sinnvoll. Ansonsten wird ein Unterwasserfahrzeug
die weiteren Verfahrensschritte nicht mehr einleiten.
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Geschickterweise
werden vor dem zuvor genannten Verfahrensschritt d) noch die Verfahrensschritte
- a) Detektion des Einweisungsmittels durch das Unterwasserfahrzeug
und
- b) Ausrichtung des Unterwasserfahrzeugs nach Maßgabe
des detektierten Einweisungsmittels
ausgeführt.
Dadurch kann das Unterwasserfahrzeug seine Position bzgl. des Ein-Auszugsmittels
nachkorrigieren, um etwaige Beschädigungen während
der Endphase des Andockvorgangs zu vermeiden – beispielsweise
hervorgerufen durch Kollision mit den äußeren
Berandungen des Ein-/Auszugsmittels oder der Außenhülle
des Unterwasserbergungsfahrzeugs. Über seine Detektions-
und Auswertevorrichtung für das Einweisungsmittel, beispielsweise
in Form eines optischen Suchkopfs, lenkt sich dann das Unterwasserfahrzeug
autonom in das trichterförmige Ein-/Auszugsmittel hinein
und kann dann von diesem geborgen werden.
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Zeichnung
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Weitere
Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung
dargestellt. Die Zeichnung, die Beschreibung und die Ansprüche
enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird
die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten
und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen.
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Es zeigen
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1 schematisch
einen Schnitt durch eine in ein Unterwasserbergungsfahrzeug eingebrachte Vorrichtung
zur Aussetzung und Bergung eines Unterwasserfahrzeugs,
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2 ein
in einem Bergungsrohr gelagerte Vorrichtung und ein darin befindliches
Unterwasserfahrzeug und
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3 schematisch
die Phasen einer Mission eines Unterwasserfahrzeugs von Aussetzung über Andockung
bis zur Bergung desselbigen.
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Gleiche
Teile sind dabei mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt
in schematischer Weise einen Schnitt durch eine Vorrichtung 2,
die in ein Bergungsrohr, vorliegend in ein Torpedorohr 4,
eines Unterwasserbergungsfahrzeugs, vorliegend einem U-Boot 6,
eingebracht ist. Die Vorrichtung 2 umfasst eine verfahrbare
Röhre 8, die sich aus teleskopartig ineinander
verschiebbaren Rohrabschnitten in Form von Rohrstücken 10, 12 zusammensetzt.
Die Röhre 8 ist aus kohlenstofffaserverstärktem
Kunststoff gefertigt. Das Rohrstück 10 der Röhre 8 weist
eine Länge von etwa 6 Metern, also die Länge eines
heutzutage üblichen Torpedorohres auf. Das Rohrstück 12 weist eine
Länge von über 3 Metern auf, so dass damit der stets
mit Wasser geflutete Zwischenraum 16 zwischen Druckkörper 18 und Außenhülle 20 eines
typischen U-Boots 6 zur Führung eines Unterwasserfahrzeugs 26 überbrückt
werden kann. Am dem Freiwasserbereich 24 zugewandten Ende
der Röhre 8 ist ein Ein-/Auszugsmittel 28 in
Form eines im ausgefahrenen Zustand trichterförmigen Korbes 30 angebracht.
Sowohl die Röhre 8 bzw. die Rohrstücke 10, 12 als
auch das Ein-/Auszugsmittel 28 sind über nicht dargestellte
Antriebe verfahrbar bzw. ein-/ausfahrbar. Vorliegend kommen Spindelantriebe
mit einem Gestänge zum Einsatz. Der Korb 30 wird
durch über mit Gelenken 32 versehene Streben 34 gebildet.
Dadurch ist es möglich, die Öffnung 35 des
Ein-/Auszugsmittels 28 nach Art eines Regenschirmes zu
verkleinern bzw. zu vergrößern. Die Streben 34 wiederum
sind mit weiteren, untereinander über Gelenke 36 verbundene
Streben 38 verbunden. Über die Streben 38 wird
ein Rand 40 gebildet, an dem vier Einweisungsmittel 42 angeordnet
sind. Die Einweisungsmittel 42, bei denen es sich vorliegend
um Pinger, akustische Signalgeber, handelt, sind, wie 1 deutlich zu
entnehmen ist, in gleichmäßigen Abständen über den
Rand 40 hinweg verteilt. Im Freiwasserbereich 24 gegenüber
dem Ein-/Auszugsmittel befindet sich das zu bergende Unterwasserfahrzeug
in Form eines so genannten AUVs – „autonomous
underwater vehicle" 26. Das Unterwasserfahrzeug 26 ist
mit einem GPS-Empfänger 44 ausgestattet. Über
diesen GPS-Empfänger 44 hat sich das Unterwasserfahrzeug 26 bevor
es mit dem U-Boot 6 vereinbarte Treffpunkt-Koordinaten
angefahren hat, ein Positions-Update seiner aktuellen Position,
indem es an die Wasseroberfläche aufgetaucht ist, eingeholt,
um die Treffpunkt-Koordinaten möglichst genau anfahren
zu können. Um einen erfolgreichen Kennungsaustausch mit dem
U-Boot 6 durchzuführen, hat sich das Unterwasserfahrzeug 26 von
der Breitseite her dem U-Boot 6 genähert. Da der
Kennungsaustausch erfolgreich verlaufen ist, wurde die Röhre 8 zur
Bergung des Unterwasserfahrzeugs so verfahren, dass sich der Korb 30 im
Freiwasserbereich 24 völlig entfalten konnte. Zudem
wurden die Einweisungsmittel 42 aktiviert. Das Unterwasserfahrzeug 26 ist
weiterhin mit einer Detektionsvorrichtung in Form eines Sonargeräts 46 ausgestattet,
um die Signale der Pinger auszuwerten. Dadurch kann sich das Unterwasserfahrzeug
anschließend exakter auf die Mitte der Öffnung 35 des Ein-/Auszugsmittels 28 ausrichten
und dann in Richtung Pfeil 48 in den Korb 30 einfahren.
Sobald sich das Unterwasserfahrzeug 26 zumindest teilweise
innerhalb des Korbes 30 befindet, wird dieser zusammen
gezogen und umschließt mit seinem Rand 40 das
Unterwasserfahrzeug 26 nach Art einer Zange. Nun wird der
bereits teilweise eingezogene Korb 30 mit dem darin „gefangenen"
Unterwasserfahrzeug 26 in das Torpedorohr 4 hineingezogen,
indem das Rohrstück 12 in das Rohrstück 10 hinein
verfahren wird. Anschließend wird der Korb 30 wieder
etwas geöffnet, so dass das Unterwasserfahrzeug vollständig
mit seinem Kopfbereich voran in die Röhre 8 hineinfahren
kann.
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2 zeigt
nun ein in einem als Torpedorohr 4 ausgestaltetes und vereinfacht
dargestelltes Bergungsrohr gelagerte Vorrichtung 2 und
ein darin befindliches Unterwasserfahrzeug 26. Die 2 stellt das
Endszenario eines erfolgreich abgeschlossenen Bergungsvorgangs des
Unterwasserfahrzeugs 26 durch die in 1 schematische
dargestellte Vorrichtung 2 dar. Das Unterwasserfahrzeug 26 befindet sich
bereits vollständig innerhalb des Torpedorohrs 4. Es
hat den stets mit Wasser gefluteten Zwischenraum 16 erfolgreich
durch die Röhre 8 hindurch passiert. Die in der
Außenhülle 20 des U-Boots 6 vorgesehene
Mündungsklappe 50 ist bereits geschlossen, ebenso
das Druckschott 52 im Bereich des Druckkörpers,
das das Torpedorohr 4 versiegelt. Wie der 2 entnommen
werden kann, ist die Vorrichtung 2 Platz sparend verstaut
worden: Das Ein-/Auszugsmittel 28 wurde in Form einer Röhre
eingefahren, so dass es problemlos hinter dem Heck des Unterwasserfahrzeugs 26 verstaubar
ist. 2 zeigt zudem, dass das Unterwasserfahrzeug 26 über
einen Lichtwellenleiter in Form einer Glasfaser 54 mit
dem U-Boot verbunden ist. Über die Glasfaser 54 wird
der Datenaustausch zwischen U-Boot 6 und Unterwasserfahrzeug 26 vorgenommen,
wie beispielsweise beim Kennungsaustausch, beim Vereinbaren von Treffpunkt-Koordinaten
oder bei der Übermittlung vom Unterwasserfahrzeug 26 während
seiner Mission gesammelter Daten. Damit ein solcher Datenaustausch über
weite Entfernungen hinweg durchgeführt werden kann, sind
mehrere Glasfaserspulen 56, 58 und eine Winde 60 vorgesehen.
Die Glasfaserspule 56 befindet sich in der nassen Rumpfsektion
des Unterwasserfahrzeugs 26. Die im Torpedorohr 4 gelagerte
Glasfaserspule 58 wird beim Aussetzen des Unterwasserfahrzeugs 26 und
bei Beginn von dessen Mission von diesem mitgezogen und dient als eine
Art Verlängerungskabel bzw. Zwischenstation, wenn das Unterwasserfahrzeug 26 weite
Entfernungen zurücklegt. Über die im Torpedorohr 4 befindlichen
Winde 60 kann ein Schleppkabel 62, bei dem es sich
um einen Schlauch handelt, in dem eine Glasfaser geführt
ist und welches eine Länge zwischen 20 und 30 m hat, nach
Beendigung der Mission des Unterwasserfahrzeugs 26 wieder
eingeholt werden. Die Glasfaserspule 58 selbst wird bei
Missionsende nicht wieder geborgen und auch die von der Glasfaserspule 56 abgespulte
Glasfaser 54 wird mittels eines im Bereich der Glasfaserspule 56 befindlichen
Messers gekappt und nicht erneut verwendet. Vor einer neuen Mission
wird die Glasfaserspule 56 erneuert und eine neue Glasfaserspule 58 ins
Torpedorohr 4 eingebracht. Über die in 2 gezeigte,
im Torpedorohr 4 verstaute Vorrichtung 2 kann
das darin gelagerte Unterwasserfahrzeug 26 derart ausgesetzt
werden, indem das Druckschott 52 und die Mündungsklappe 50 geöffnet
werden. Daneben fährt das Unterwasserfahrzeug 26 teilweise
in das Ein-/Auszugsmittel 28 hinein und wird von dessen
Rand 40 entlang seines Umfangs fest umschlossen. Nun wird
das Rohrstück 12 und damit auch das Ein-/Auszugsmittel 28 und das
Unterwasserfahrzeug 26 teleskopartig so verfahren, dass
sich das Ein-/Auszugsmittel außerhalb der Außenhülle 20 des
U-Boots 6 so weit öffnen kann, dass das Unterwasserfahrzeug 26 aus
dem Korb 30 herausfahren kann. Dann verlässt das
Unterwasserfahrzeug 26 den trichterförmigen Bereich
des Korbes 30, indem es rückwärts aus
diesem heraus fährt.
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3 zeigt
schematisch die zeitlichen Phasen einer Mission eines Unterwasserfahrzeugs 26 von
seiner Aussetzung über seine Andockung bis zu seiner Bergung.
Die an einem U-Boot 6 vorgesehene Vorrichtung 2 ist
dabei nur vereinfacht mit Röhre 8 und Ein-/Auszugsmittel 28 bzw.
Korb 30 angedeutet. Zum Zeitpunkt t0 wird
das Unterwasserfahrzeug 26, wie zuvor beschrieben, über
die Vorrichtung 2 ausgesetzt. Vorliegend ist dargestellt,
wie sich das Ein-/Auszugsmittel 28 bereits wieder so weit
geöffnet hat, dass das Unterwasserfahrzeug 26 rückwärts
aus diesem heraus fahren kann. Während der Zeitpunkte t1, t2, t3 seiner
Mission überträgt das Unterwasserfahrzeug 26 beispielsweise
von ihm gesammelte Daten über seinen Datenlink in Form
der Glasfaser 54 und mittels einem Modem an das U-Boot 6,
empfängt geänderte Missionsdaten – wie
z. B. geänderte Treffpunkt-Koordinaten – vom U-Boot 6 oder
holt sich über seinen GPS-Empfänger 44 ein
Positions-Update hinsichtlich seiner aktuellen Position. Zum Zeitpunkt
t4 hat das Unterwasserfahrzeug 26 bereits
die mit dem U-Boot 6 vereinbarten Treffpunkt-Koordinaten
angefahren und sich ihm von der Breitseite genähert, um
anhand der Signatur des U-Boots 6 festzustellen, ob es
sich um das U-Boot 6 handelt, mit dem es geborgen werden
soll. Es führt nun einen Kennungsaustausch durch, um eindeutig
identifizieren zu können, ob es sich um das „richtige"
U-Boot 6 handelt. Wenn dies durch das Unterwasserfahrzeug 26 erfolgreich
verifiziert wird, startet es seinen Andockvorgang an die Vorrichtung 2,
die von dem U-Boot 6 in die zur Bergung erforderliche Position
gebracht wurde, wenn dieses seinerseits den Kennungsaustausch erfolgreich
durchgeführt hat. Zum Zeitpunkt t5 ist
das Unterwasserfahrzeug 26 bereits teilweise in den Korb 30 eingefahren
und wird nun wie bereits zuvor beschrieben durch die Vorrichtung 2 geborgen.
-
- 2
- Vorrichtung
- 4
- Torpedorohr
- 6
- U-Boot
- 8
- Röhre
- 10
- Rohrstück
- 12
- Rohrstück
- 16
- mit
Wasser gefluteter Zwischenraum
- 18
- Druckkörper
- 20
- Außenhülle
- 24
- Freiwasserbereich
- 26
- Unterwasserfahrzeug
- 28
- Ein-/Auszugsmittel
- 30
- Korb
- 32
- Gelenk
- 34
- Strebe
- 35
- Öffnung
- 36
- Gelenk
- 38
- Strebe
- 40
- Rand
- 42
- Einweisungsmittel
- 44
- GPS-Empfänger
- 46
- Detektionsvorrichtung
- 48
- Pfeil
- 50
- Mündungsklappe
- 52
- Druckschott
- 54
- Lichtwellenleiter
- 56
- Glasfaserspule
- 58
- Glasfaserspule
- 60
- Winde
- 62
- Schleppkabel
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - US 6502527
B1 [0002, 0004]
- - US 5447115 [0005]