DE102007030193A1

DE102007030193A1 - Dekontaminationsschlauchbeutel zur Abtötung von Mikroorganismen auf Lebensmittelbestandteilen, wie z. B. Gewürze, Trockengemüse und getrocknete Pilze

Info

Publication number: DE102007030193A1
Application number: DE102007030193A
Authority: DE
Inventors: Helrik Bobke; Klaus-Juergen Daniel; Hans-Hermann Spies
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2007-06-27
Filing date: 2007-06-27
Publication date: 2009-01-08

Abstract

Dekontaminationsschlauchbeutel zur Entkeimung der Oberflächen von Lebensmittelzusätzen oder Lebensmittelbestandteilen, wie zum Beispiel von Gewürzen, Trockengemüse und getrockneten Pilzen (1.4), in dem ein Desinfektionsmittelentwickler (Gaserzeuger nach Bobke; Patentschrift DE 102005038320 A1 2006.04.20) (1.5) enthalten ist. Dieser Desinfektionsmittelentwickler besteht aus zwei Kammern, einer äußeren Kammer (1.6), die einen Feststoff enthält, und einer inneren Kammer (1.7), die eine Flüssigkeit enthält. Nach Aktivierung durch Knicken und damit Zerstörung der inneren Kammer findet eine chemische Reaktion statt und es entsteht entsprechend einer Gleichgewichtsreaktion ein gasförmiges Desinfektionsmittel, das durch die für dieses Gas permeable Membran der äußeren Kammer kontrolliert an das Innere des Dekontaminationsschlauchbeutels abgegeben wird. Mit dem Dekontaminationsschlauchbeutel lassen sich bereits während des Transportes Lebensmittelzusätze oder Lebensmittelbestandteile durch Abtötung von Mikroorganismen dekontaminieren.

Description

Großvolumiger Kunststofffolienschlauchbeutel, der einen Desinfektionsmittelentwickler (Gaserzeuger) enthält, zur Abtötung von Mikroorganismen auf Lebensmittelbestandteilen, wie z. B. Gewürze, Trockengemüse und getrocknete Pilze.
Stand der Technik:
Gewürze, Trockengemüse, getrocknete Pilze und andere Lebensmittelbestandteile dürfen nach aktueller Gesetzeslage nicht mit ionisierenden Strahlen zur Abtötung von Mikroorganismen behandelt werden. Sie müssen daher unbehandelt, d. h. nicht dekontaminiert in Lebensmitteln verarbeitet werden.
Problem:
Es ist bekannt, dass besonders Gewürze oder Trockengemüse stark mit Mikroorganismen belastet sind. Gelangen diese Gewürze oder Trockengemüse als Zutaten in Lebensmittel, dann reduziert sich einerseits deren Haltbarkeit deutlich und andererseits steigt die Gefahr von ernsthaften Erkrankungen und sogar von Epidemien.
Aufgabe:
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Mikroorganismen mit erlaubten Substanzen wirkungsvoll abzutöten, ohne die Lebensmittelzutaten zu verändern und ohne dass dabei eine Gefährdung für den Konsumenten entsteht. Dabei muss gewährleistet sein, dass die zur Abtötung eingesetzten Substanzen in konstanter Konzentration vorhanden sind, auch dann noch, wenn diese bei der Abtötung der Mikroorganismen verbraucht werden.
Lösung:
In einem geeigneten Behältnis (z. B. Kunststofffolienschlauchbeutel oder luftdicht verschließbare Container, Fässer etc.), in welches die zu dekontaminierenden Lebensmittelzutaten gegeben werden, werden durch ein ebenfalls in das Behältnis gegebenes Gasentwicklungsgerät (Desinfektionsmittelentwickler) wirkungsvoll die Mikroorganismen, mit denen die Lebensmittelzutaten kontaminiert sind, abgetötet (1). Bei dem Gasentwicklungsgerät handelt es sich um den Desinfektionsmittelentwickler des Erfinders Helrik Bobke (Patentschrift DE 10 20005 038 320 A1 2006. 04. 20) (2). Dieses Gasentwicklungsgerät erzeugt ein gasförmiges Desinfektionsmittel, welches sowohl bei der Trinkwasseraufbereitung, als auch bei der Reinigung von Prozessanlagen für die Herstellung von Getränken bereits eingesetzt wird.
Das neuartige an dem Dekontaminationsschlauchbeutel ist die sehr geringe, kontrollierte und konstante Erzeugung des Desinfektionsmittels über einen Zeitraum von bis zu 4 Wochen. Damit können bei Verwendung dieses neuartigen Systems die Transport- und Zwischenlagerzeiten bis zur Herstellung der Lebensmittel als Quarantänezeit genutzt werden. Kommen diese so behandelten Lebensmittelzutaten im Lebensmittel produzierenden Betrieb an, weisen diese eine deutlich niedrigere Keimbelastung auf, als die anderen Lebensmittelbestandteile denen sie zugesetzt werden sollen. Als Ergebnis haben wir sichere Lebensmittel, von denen keine Gefährdung der Verbraucher ausgeht, sofern die Kühlkette nicht unterbrochen und das Haltbarkeitsdatum bei diesen Lebensmitteln beachtet wird.
Patentumfang:
Die Erfindung „Dekontaminationsschlauchbeutel" betrifft neben dem oben genannten Kunststofffolienschlauchbeutel auch alle anderen denkbaren luftdicht verschließbaren Behältnisse, die geeignet sind, um größere Mengen von Lebensmittelzusätzen oder Lebensmittelbestandteilen zum Lebensmittelverarbeitungsbetrieb zu transportieren, wobei diese gleichzeitig der Dekontamination dienen, so dass Transportweg und Zwischenlagerung gleichzeitig einer Quarantäne gleichkommen.
Ausführungsbeispiele:
Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen erläutert, die in der Zeichnung schematisch dargestellt sind. Hierin zeigen:
1 eine Darstellung des Dekontaminationsschlauchbeutels, der den Desinfektionsmittelentwickler (Gasentwicklungsgerätes nach Bobke; Patenschrift DE 10 20005 038 320 A1 2006. 04. 20), enthält;
2 eine schematische Darstellung des Desinfektionsmittelentwicklers (Gasentwicklungsgerät nach Bobke), wie in Patenschrift DE 10 20005 038 320 A1 2006. 04. 20 dem Prinzip nach wiedergegeben;

Zu 1:

Nummernerklärung

1.1: Verschluss
1.2: Oberkante Füllgut
1.3: Füllgut
1.4: Folienschlauchbeutel
1.5: Gasentwicklungsgerät (Desinfektionsmittelentwickler)
1.6: Innere Kammer
1.7: Äußere Kammer

Zu 2:

Nummernerklärung

9: Äußere Kammer
10: Innere Kammer

Zu 2:
Der Desinfektionsmittelentwickler besteht aus zwei getrennten Kammern, wobei die äußere einen Feststoff (oder auch gelöst) und die innere eine Flüssigkeit enthält. Bei größeren Modellen sind auch zwei oder mehrere innere Kammern hintereinander angeordnet. Durch Biegen wird die innere Kammer zerstört und es kommt zu einer chemischen Reaktion, bei der ein Gas als Folge einer Gleichgewichtsreaktion freigesetzt wird, das kontrolliert die äußere, für das Gas permeable Kammerumhüllung durchdringen kann. Entsprechend der freigesetzten Gasmenge wird im Entwickler neues Gas gebildet, bis das Gleichgewicht wieder hergestellt ist. Auf diese Weise kommt es zu einer durch die Membran bedingten kontrollierten Gasabgabe.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

- DE 1020005038320 A1 [0005, 0009, 0010]

Claims

Dekontaminationsbeutel, der bauartbedingt dazu geeignet ist Mikroorganismen auf Lebensmittelzutaten durch ein gasförmiges Desinfektionsmittel abzutöten.
Dekontaminationsbeutel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Beutel nicht einmalig mit einem gasförmigen Desinfektionsmittel befüllt wird, sondern der Desinfektionsmittelentwickler (Gaserzeuger nach Bobke; Patenschrift DE 10 20005 038 320 A1 2006. 04. 20) sich innerhalb des Beutels als Bestandteil der Erfindung befindet.
Dekontaminationsbeutel nach Ansprüchen 1 u. 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Gaserzeuger nach Bobke ein sich selbst stabilisierendes System darstellt, das über mehrere Wochen aktiv bleibt.
Dekontaminationsbeutel nach Ansprüchen 1–3, dadurch gekennzeichnet, dass die durch den Gaserzeuger nach Bobke gebildete Gaskonzentration innerhalb des Dekontaminationsbeutels über Wochen konstant bleibt.
Dekontaminationsbeutel nach Ansprüchen 1–4, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem durch den Gaserzeuger nach Bobke gebildete Gas um ein für Lebensmittel zugelassenes Desinfektionsmittel handelt.