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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein zahnmedizinisches oder zahntechnisches
Gerät. Ferner betrifft die vorliegende Erfindung ein zahnmedizinisches
oder zahntechnisches Behandlungs- oder Bearbeitungswerkzeug.
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In
der Dentaltechnik bzw. in der Dentalmedizin verwendete Geräte
bzw. Werkzeuge werden aus verschiedenen Materialien gefertigt, hier
sind insbesondere Metalle, Kunststoffe oder Keramik zu nennen. An
die in der Dentaltechnik bzw. Dentalmedizin verwendeten Geräte
bzw. Werkzeuge und somit auch an die Materialien, aus denen diese
hergestellt werden, werden besondere Anforderungen gestellt. Sie
müssen sehr stabil sein und dürfen auch unter hoher
Belastung nicht brechen. Weiter sollten sie über eine hohe
Elastizität verfügen, da die zahntechnischen bzw.
zahnmedizinischen Geräte oft hohen Kräften ausgesetzt
sind, welche das Gerät bzw. Werkzeug verbiegen könnten.
Da die Geräte in der Zahnmedizin bzw. Zahntechnik oft zu
feinmechanischen Präzisionsarbeiten, beispielsweise an
den Zähnen eines Patienten, eingesetzt werden, muss schon
bei der Herstellung des Geräts das Material, aus dem das
Gerät gefertigt wird, sich sehr präzise in die
gewünschte Form bringen lassen.
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Gleichzeitig
werden die Geräte bzw. Werkzeuge in einem Anwendungsgebiet
eingesetzt, in dem besondere hygienische Anforderungen gestellt werden.
Daher müssen die Geräte und Werkzeuge insbesondere
auch leicht zu reinigen und zu sterilisieren sein.
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Die
bekannten Materialen, die bislang üblicherweise in der
Dentaltechnik bzw. Dentalmedizin eingesetzt werden, erfüllen
die oben genannten Anforderungen unterschiedlich gut. Je nach Verwendungszweck
muss dementsprechend ein geeignetes Material gewählt werden.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein weiteres Material für
Anwendungen in der Dentaltechnik bzw. Dentalmedizin bereitzustellen,
welches zu einer verbesserten Erfüllung der oben genannten Anforderungen
an zahnmedizinische oder zahntechnische Geräte bzw. Werkzeuge
beiträgt.
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Diese
Aufgabe wird durch ein zahnmedizinisches oder zahntechnisches Gerät
nach Anspruch 1 bzw. durch ein zahnmedizinisches oder zahntechnisches
Werkzeug nach Anspruch 18 gelöst. Erfindungsgemäß wird
dementsprechend vorgeschlagen, zur Herstellung zahnmedizinischer
bzw. zahntechnischer Geräte oder Werkzeuge zumindest teilweise die
Metall-Legierung Liquidmetal einzusetzen.
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Bei
Liquidmetal handelt es sich um eine spezielle amorphe Metall-Legierung,
die ursprünglich von der Firma Liquidmetal Technologies
entwickelt wurde. Zu den Eigenschaften dieses Materials ist folgendes
zu bemerken.
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Üblicherweise
weisen Metalle, wie etwa Stahl, Aluminium oder Titanium, eine polykristalline Struktur
auf. Das Metall besteht aus vielen Einzelkristallen, die über
eine geordnete periodische Gitterstruktur verfügen. Die
Einzelkristalle werden auch als Körner bezeichnet und der Übergang
von einem Korn zu einem anderen wird Korngrenze genannt. An einer solchen
Korngrenze ändert sich die Ausrichtung des Gitters. Die
Korngrenze stellt dadurch eine Schwachstelle des Metallkörpers
dar. Wird auf das Metall ein ausreichend starker Druck ausgeübt,
so verschieben sich die einzelnen Körner gegeneinander
und es kommt zur Deformation des Metalls. Neben den Korngrenzen
treten in einem üblichen Metallkörper weitere
Gitterfehler auf, die durch falsch angeordnete Atome verursacht
werden. Die diversen Gitterfehler führen dazu, dass die
tatsächliche Stärke des Metalls weit unter der
theoretisch für einen Einkristall erreichbaren Stärke
liegt.
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Im
Gegensatz dazu sind die Atome in einem sogenannten metallic glass
nicht in einer kristallinen Struktur angeordnet. Es handelt sich
vielmehr um eine amorphe Struktur, in der alle Atome zufällig
angeordnet sind. Eine solche Atomstruktur findet sich beispielsweise
auch in Glas. Da eine solche Struktur keine Korngrenzen oder Gitterfehler
aufweist, besitzt das metallic glass eine hohe Stärke und
eine hohe Elastizität. Wird ein großer Deformationsdruck
auf das Material ausgeübt, so absorbiert metallic glass bei
gleichem Druck deutlich weniger Deformationsenergie als übliches
Metall. Das Fehlen von Korngrenzen sorgt dafür, dass das
metallic glass im Vergleich zu polykristallinem Metall weniger anfällig
für Korrosion und Brüchigkeit ist.
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Wird
eine flüssige Metall-Legierung unter ihren Schmelzpunkt
abgekühlt, so wird sie üblicherweise einen polykristallinen
Festkörper bilden. Durch ein spezielles Verfahren ist es
jedoch möglich, bestimmte Metall-Legierungen in einen amorphen
Zustand zu überführen. Dazu muss die Metall-Legierung
sehr schnell abgekühlt werden, um die Kristallisierung
zu verhindern. Die Abkühlrate beträgt üblicherweise
1 bis 100 K pro Sekunde.
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Es
wurde nunmehr auch die Herstellung eines bestimmten metallic glass
beschrieben, des sogenannten bulk metallic glass. Dieses zeichnet
sich dadurch aus, dass es in größerer Dicke als
das vorher bekannte metallic glass hergestellt werden kann und sich
somit auch für industrielle Anwendungen eignet. Ein Herstellungsverfahren
hierfür wird beispielsweise in der
US 2002/01 08 738 A1 offenbart. Dieses
Verfahren setzt eine Zentrifuge ein, in der mittels hoher Zentrifugalkräfte
die kristallinen Strukturen von den amorphen Bereichen getrennt
werden können.
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Bulk
metallic glass wird im folgenden auch als Liquidmetal bezeichnet.
Bei Liquidmetal handelt es sich um einen Oberbegriff für
verschiedene Metall-Legierungen, die die oben beschriebenen Eigenschaften,
also insbesondere eine amorphe Struktur, aufweisen.
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Die
vorliegenden Erfindung schlägt nun erstmalig vor, die Eigenschaften
von Liquidmetal zu nutzen, indem einzelne oder mehrere Bauteile
von zahntechnischen oder zahnmedizinischen Geräten aus
Liquidmetal gefertigt werden. Ferner wird erfindungsgemäß auch
vorgeschlagen, ein komplettes zahntechnisches oder zahnmedizinisches
Werkzeug aus Liquidmetal zu fertigen.
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Neben
hoher Materialhärte, einer geringeren Dichte als Stahl
sowie hoher Elastizität verfügt Liquidmetal über
weitere vorteilhafte Eigenschaft, die zu besonderen Vorteilen beim
Einsatz in der Dentaltechnik bzw. Dentalmedizin führen.
Hierzu gehören seine Korrosionsbeständigkeit und
seine Biokompatibilität. Auf Grund dieser beiden Eigenschaften
können Bauteile oder Werkzeuge aus Liquidmetal auch in
chirurgischen Anwendungen eingesetzt werden, bei denen die Bauteile
bzw. Werkzeuge in direktem Kontakt mit lebendem Gewebe stehen.
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Die
erfindungsgemäßen Einsatzmöglichkeiten
für Liquidmetal in der Dentaltechnik bzw. Dentalmedizin
sind Gegenstand der Unteransprüche. Sie werden in der nachfolgenden
Beschreibung der beiliegenden Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
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1 Ansichten
eines erfindungsgemäßen zahnmedizinischen geraden
Handstücks;
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2 ein
Planetengetriebe;
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3 ein
erfindungsgemäßes winkelförmiges Handstück,
welches in der Dentalmedizin verwendet wird;
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4 das
Kopfteil eines zahnmedizinischen Turbinenhandstücks;
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5 Ansichten
eines zahnmedizinischen Pulverstrahlinstruments;
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6 ein
Zahnsteinentfernungsgerät (ZEG), in das eine Arbeitsspitze
eingespannt ist;
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7 eine
ZEG-Spitze.
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1 zeigt
als erstes Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung
ein gerades Handstück 1, wie es grundsätzlich
bereits aus dem Stand der Technik bekannt ist. Das Handstück 1 verfügt
am vorderen Ende über einen Einspannmechanismus 2 zur
Aufnahme eines nicht dargestellten Werkzeuges. Innerhalb des Gehäuses 3 des
Handstücks 1 sind Mittel 4 zur Kopplung
des Handstücks 1 an einen nicht dargestellten
Elektromotor vorgesehen. Der nicht dargestellte Elektromotor besteht üblicherweise
aus einem Rotor und einem Stator. Die Rotation des Rotors wird durch
die Kopplungsmittel 4 auf eine drehbar gelagerte Welle 7 übertragen,
welche die Rotation des Motors weiter auf das eingespannte Werkzeug überträgt.
Zur drehbaren Lagerung der Welle 7 ist das Handstück 1 mit
Kugellagern 8 ausgestattet.
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Ein
solches Handstück eignet sich insbesondere zur mechanischen
Bearbeitung von natürlichen oder künstlichen Teilen
des menschlichen Körpers. Im dentalen Bereich kann es bei
entsprechend kleiner Bauweise im Mundraum eines Patienten zur Zahnbehandlung
eingesetzt werden. Auch die Verwendung in einem dentalen Labor zur
Bearbeitung von künstlichen Körperteilen oder
Modellen mittels in das Handstück drehbar eingespannter
Werkzeuge wäre denkbar.
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In
einem solchen Handstück bieten sich verschiedene Bauteile
bzw. Komponenten für den erfindungsgemäßen
Einsatz von Liquidmetal an. So kann beispielsweise das in Form einer
länglichen Griffhülse ausgestaltete Gehäuse 3 aus
Liquidmetal gefertigt sein. Dadurch weist es eine geringere Stoßempfindlichkeit
als ein vergleichbares Metallgehäuse auf. Dieses erhöht
zum einen die Stabilität des Gehäuses 3 selbst
und weiter werden die innerhalb des Gehäuses 3 angeordneten
Bauteile besser gegen Beschädigungen etwa durch ein versehentliches
Fallenlassen des Handstücks geschützt.
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Ein
erfindungsgemäß aus Liquidmetal hergestelltes
Gehäuse 3 bietet den weiteren Vorteil, dass es
nicht beschichtet werden muss, da Liquidmetal korrosionsbeständig
ist. Bei herkömmlichen Handgeräten war es bislang
notwendig, diese mit einer Schutzbeschichtung zu versehen, um Korrosion zu
verhindern. Im Laufe der Zeit kann es bei diesen Geräten
durch übliche Abnutzungserscheinungen zum Abplatzen der Beschichtung
kommen. Dadurch entsteht eine Korrosionsgefahr und es kommt auch zu
einem unangenehmen optischen Eindruck.
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Liquidmetal
hat eine Materialhärte von 52 HRC (Härteprüfung
nach Rockwell). Dementsprechend ist ein aus Liquidmetal gefertigtes
Gehäuse 3 äußerst resistent
gegen Abnutzungserscheinungen.
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Das
aus Liquidmetal gefertigte Gehäuse 3 wird vorzugsweise
in einem Spritzgussverfahren hergestellt. Das Spritzgussverfahren
ist nicht nur einfach durchzuführen, sondern erlaubt es
auch, das Gehäuse 3 mit hoher Präzision
anzufertigen. So sind im Spritzgussverfahren Genauigkeiten von bis
zu 25 μm erreichbar.
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Das
in 1 dargestellte Handstück weist weiter
Kugellager 8 auf, welche ebenfalls zumindest teilweise
aus Liquidmetal gefertigt sein können. Die Kugellager ermöglichen
eine drehbare Lagerung der Welle 7 oder eines Werkzeugs.
Insbesondere die Laufringe der Kugellager können aus Liquidmetal
gefertigt sein, was – da sie dementsprechend keine Korngrenzen
aufweisen – zu einer höheren Laufruhe führt.
Die drehbar gelagerte Welle bzw. das drehbar gelagerte Werkzeug
rotieren somit präziser um die Drehachse, wodurch auch
eine genauere Bedienung des Werkzeugs ermöglicht wird.
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An
dem vorderen Ende ist das Handstück mit einem Einspannmechanismus 2 zur
Aufnahme eines Werkzeugs ausgestattet. Der Einspannmechanismus 2 weist
eine Spannzange 9, eine Feder 10 sowie ein Druckstück 11 auf.
Wird das Druckstück 11 nach vorne verschoben,
so wird von der Feder 10 eine Kraft auf die Spannzange 9 ausgeübt
und diese bewegt sich ebenfalls nach vorne und klemmt ein Werkzeug
ein. Durch ein erneutes Betätigen des Druckstücks 11 kann
das Werkzeug gelöst werden.
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Sowohl
die Spannzange 9 als auch das Druckstück 11 können
erfindungsgemäß aus Liquidmetal gefertigt sein.
Eine aus Liquidmetal bestehende Spannzange 9 bringt besondere
Vorteile mit sich, da sich auf Grund der hohen Elastizität
von Liquidmetal auch die Biegewechselfestigkeit der Spannzange 9 erhöht.
Dadurch wird die Gefahr des Abbrechen von Teilen der Spannzange 9 beim
Einspannen von Werkzeug verringert und somit die Sicherheit erhöht. Ein
weiterer Vorteil der Ausgestaltung der Spannzange 9 aus
Liquidmetal ist die damit verbundene längere Lebensdauer
der Spannzange 9.
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Auch
das aus Liquidmetal bestehende Druckstück 11 kann
in einem Spritzgussverfahren hergestellt werden. Ein solches Druckstück 11 weist häufig
eine recht komplexe Form auf, die sich aus der Art des Einspannmechanismus 2 und
der Form des Gehäuses 3 ergibt. Die Herstellung
in einem Spritzgussverfahren bietet dabei den oben erläuterten
Vorteil einer hohen Präzision. Weiter sorgen die Materialeigenschaften
von Liquidmetal für eine höhere Belastbarkeit
des Druckstücks 11, so dass sich wiederum die
Lebensdauer des Druckstücks 11 auf Grund besserer
Resistenz gegen Abnutzungserscheinungen verlängert.
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Weiter
ist das erfindungsgemäße Handstück 1 mit
einem Elektromotor koppelbar, wobei dieser einen Rotor und einen
Stator aufweist. Das Handstück verfügt über
Mittel 4 zur Ankopplung des Motors an das Handstück.
Die Rotation des Rotors wird dabei auf eine drehbar gelagerte Welle 7 übertragen,
welche die Rotation des Motors auf das eingespannte Werkzeug weiterleitet.
Auch der Rotor des Motors kann in einem Spritzgussverfahren aus
Liquidmetal gefertigt sein. Die damit verbundene hohe Fertigungsgenauigkeit
ermöglicht eine Funktionsoptimierung des Rotors. Auf Grund
der geringeren Dichte von Liquidmetal im Vergleich zu Stahl kann
ferner das Gewicht des Rotors verringert werden.
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Als
zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in
2 ein
Planetengetriebe
20 dargestellt, welches ein Sonnenrad
21 und
drei Planetenräder
22 aufweist. Bei ärztlichen
und insbesondere zahnärztlichen Behandlungsinstrumenten
ist oftmals eine schnelle Bewegung, insbesondere eine hohe Drehzahl
des Behandlungswerkzeugs gewünscht. Zahnärztliche
Bohrer erreichen beispielsweise beim Einsatz 30.000 und mehr Umdrehungen
pro Minute. Diese hohen Drehgeschwindigkeiten werden durch entsprechende
Auslegung der Motoren erreicht. Daneben gibt es aber auch Behandlungsarten,
insbesondere in der Chirurgie, bei denen deutlich geringere Drehgeschwindigkeiten
für das Behandlungswerkzeug gewünscht sind. Um
auch für diese Behandlungsarten die üblicherweise
vorgesehenen Motoren verwenden zu können, kommen Handstücke
zum Einsatz, die eine Getriebeanordnung zur Herabsetzung der motorseitigen
Antriebszahl aufweisen. Bei einem solchen Untersetzungsgetriebe
kann es sich beispielsweise um ein Planetengetriebe handeln. Ein zahnärztliches
Handstück mit einem Planetengetriebe ist beispielsweise
aus der
DE 42 21 403
C2 der Anmelderin bekannt. Aus der
DE 102 55 120 A1 ist eine
mehrstufige Getriebeanordnung mit mindestens zwei hintereinander
geschalteten Planetengetrieben bekannt.
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Gemäß der
vorliegenden Erfindung werden nunmehr ein oder mehrere Bauteile
des Planetengetriebes 20 aus Liquidmetal gefertigt. Das
Planetengetriebe 20 ist dann auf Grund der hohen Materialhärte von
Liquidmetal resistent gegen Abnutzungserscheinungen. Bei der Herstellung
des Planetengetriebes 20 können ferner die Bauteile
in einfacher Weise gespritzt statt wie bislang erforderlich kompliziert
zerspannt werden.
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3 zeigt
las weitere Beispiele ein winkelförmiges Handstück 30 aus
der Zahnmedizin bzw. Zahntechnik. Gleiche Bauteile werden hier mit
gleichen Bezugszeichen versehen.
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Das
winkelförmige Handstück 30 weist eine Griffhülse 3,
Mittel 4 zur Kopplung an einen nicht dargestellten Elektromotor,
zwei Wellen zur Übertragung der Rotation des Motors, Kugellager 8 zur
drehbaren Lagerung der Wellen sowie einen Einspannmechanismus 2 zur
Aufnahme eines Werkzeugs auf. Die Griffhülse 3 weist
eine Biegung auf, durch die sich eine Kniehülse 31 ergibt.
Weiter ist das Handstück mit einem Kopfteil 32 zur
Aufnahme eines Werkzeugs ausgestattet, das gegenüber der
restlichen Griffhülse 3 abgewinkelt ist.
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Wiederum
können erfindungsgemäß ein oder mehrere
Bauteile des winkelförmigen Handstücks 30 aus
Liquidmetal gefertigt sein. Genau wie bei dem geraden Handstück
von 1 handelt es sich hierbei vorzugsweise um das
Gehäuse 3, die Kugellager 8, die zumindest
teilweise aus Liquidmetal gefertigt sind, Teile des Einspannmechanismus 2, den
Rotor 5 oder ein nicht in 3 dargestelltes
Planetengetriebe. Für die Fertigung dieser Bauteile aus Liquidmetal
ergeben sich die oben bereits genannten Vorteile.
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Darüber
hinaus kann bei dem in 3 dargestellten winkelförmigen
Handstück insbesondere die Kniehülse 31 aus
Liquidmetal gefertigt sein. Durch die Fertigung der Kniehülse 31 aus
Liquidmetal ist das winkelförmige Handstück 30 in
dieser Region weniger stoßempfindlich und resistenter gegen Abnutzungserscheinungen,
da Liquidmetal eine hohe Materialhärte aufweist. Insgesamt
wird somit die Lebensdauer des winkelförmigen Handstücks 30 verlängert.
Da Liquidmetal korrosionsbeständig ist, kann ferner auf
eine Beschichtung der Kniehülse verzichtet werden. Dadurch
kann es zu einem späteren Zeitpunkt nicht zu Problemen
durch eine abplatzende Beschichtung kommen.
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Auch
das Kopfteil 32 des winkelförmigen Handstücks
kann aus Liquidmetal gefertigt sein. Dieses Kopfteil 32 kann
besonders hohen Belastungen ausgesetzt sein und somit ist eine stabile
Konstruktion hier von besonderer Bedeutung. Trotz seiner Härte
besitzt Liquidmetal eine hohe Elastizität und eine geringere
Dichte als Stahl. Diese Aspekte können besonders bei einer
unsachgemäßen Behandlung der Dentalinstrumente
zum Tragen kommen und die Zahl der Reparaturen und Reklamationen
in Bezug von Kopfbeschädigungen enorm verringern. Auf Grund einer
Materialhärte von 52 HRC ist ein aus Liquidmetal gefertigtes
Kopfteil 32 unempfindlicher gegen Stöße
und resistenter gegen jegliche Abnutzungserscheinungen. Ein weiterer
Vorteil ist die Korrosionsbeständigkeit von Liquidmetal,
die es erlaubt, auf eine zusätzliche Beschichtung als Schutz
gegen Korrosion zu verzichten.
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Da
sich das Kopfteil 32 während einer Behandlung
typischerweise für einen längeren Zeitraum in
dem Mundraum eines Patienten befindet, bringt ferner auch die Biokompatibilität
von Liquidmetal besondere Vorteile mit sich.
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In 4 ist
als weiteres Ausführungsbeispiel das Kopfteil eines Turbinenhandstücks
dargestellt. An das Kopfteil 33 ist eine Leitung 34 angeschlossen, die
Druckluft führt. Mit dieser Druckluft werden die Blätter 35 einer
Turbine angetrieben. Das Turbinenrad ist mit einem über
Lager 8 drehbar gelagerten Einspannmechanismus 2 zur
Aufnahme eines Werkzeugs, insbesondere eines Bohrers gekoppelt.
Das Bezugszeichen 3 bezeichnet das Gehäuse des
Kopfteils.
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Durch
das abgewinkelte Kopfteil eignet sich das Handstück 30 ideal
für den Einsatz in der Zahnmedizin. Es ermöglicht
es dem behandelnden Arzt beispielsweise, auch an schwer erreichbaren
Stellen im Mundraum des Patienten Eingriffe vorzunehmen.
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Auch
in dem Kopfteil des Turbinenhandstücks können
verschiedene Bauteile erfindungsgemäß aus Liquidmetal
gefertigt werden. Hier sind besonders Kugellager 8 bzw.
Teile dieser Kugellager 8, das Gehäuse 3 und
Teile des Einspannmechanismus 2 zu nennen. Für
diese Bauteile ergeben sich erneut die bereits genannten Vorteile.
Ferner ist es in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel insbesondere
vorteilhaft, die Turbine zumindest teilweise aus Liquidmetal zu
fertigen. Das geringere Gewicht von Liquidmetal gegenüber
Stahl wirkt sich vorteilhaft auf den Wirkungsgrad der Turbine aus.
Weiter wird die Laufruhe bei einer Fertigung der Turbine aus Liquidmetal verbessert,
da Liquidmetal keine störenden Korngrenzen aufweist.
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In
5 ist
ein Pulverstrahlinstrument
40 abgebildet, welches beispielsweise
aus der
DE 29 30 836
C2 der Anmelderin bekannt ist. Ein solches Pulverstrahlinstrument
wird beispielsweise in der Zahnmedizin eingesetzt, um eine Zahnoberfläche
durch Bestrahlung mit einem abrasiven Pulver zu reinigen und Zahnbeläge
zu entfernen. In der Dentaltechnik kann es zum Mattieren von Metalloberflächen
oder zum Reinigen von Implantatoberflächen verwendet werden.
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Das
Pulver wird in dem Pulverstrahlinstrument 40 in der Kammer 41 gelagert
und kann durch das Rohr 42 zur Pulverstrahldüse 43 gelangen.
Weiter verfügt das Pulverstrahlinstrument 40 über
ein Anschlußteil 44, in dem sich Mittel 45 zum
Anschluss einer Druckluftquelle befinden. Die Druckluft wird in
der Kammer 41 mit dem Pulver vermischt und durch die Pulverstrahldüse 43 schließlich
auf die zu behandelnde Oberfläche gelenkt.
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Auch
bei diesem Pulverstrahlinstrument 40 sind ein oder mehrere
Bauteile erfindungsgemäß aus Liquidmetal gefertigt,
insbesondere die Pulverstrahldüse 43. Eine Fertigung
der Pulverstrahldüse 43 aus Liquidmetal ermöglicht
es, die Resistenz gegen Abnutzungserscheinungen zu erhöhen
sowie die Stoßempfindlichkeit zu senken. Vorteilhaft wirken
sich weiter die Biokompatibilität und die Korrosionsbeständigkeit
von Liquidmetal aus. Durch diese Eigenschaften ist eine aus Liquidmetal
gefertigte Pulverstrahldüse 43 ideal für
den Einsatz in dem Mundraum eines Patienten geeignet.
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Neben
der Pulverstrahldüse 43 kann vorzugsweise auch
das Gehäuse teilweise oder komplett aus Liquidmetal gefertigt
werden. Hierfür ergeben sich die bereits im Fall der Handstückgehäuse diskutierten
Vorteile.
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In
den bisherigen Figuren wurden jeweils Geräte aus der Dentaltechnik
oder der Dentalmedizin gezeigt, bei denen ein oder mehrere Bauteile
aus Liquidmetal gefertigt wurden. Erfindungsgemäß können
allerdings ebenfalls Werkzeuge zum Einsatz in der Dentaltechnik
oder der Dentalmedizin komplett aus Liquidmetal gefertigt sein.
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6 zeigt
hierzu beispielsweise den vorderen Bereich eines Zahnsteinentfernungsgeräts
(ZEG) 51 mit einer daran befestigten Arbeitsspitze 50,
die aus Liquidmetal gefertigt ist. Die Arbeitsspitze 50 ist vergrößert
in 7 dargestellt.
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Das
in
6 dargestellte ZEG
51 ist grundsätzlich
im Stand der Technik, beispielsweise aus der
DE 100 39 198 A1 der Anmelderin,
bekannt. Es handelt sich hierbei um ein Handstück, bei
dem in das vordere Ende ein Werkzeug, wie etwa die erfindungsgemäße
Spitze
50, eingespannt werden kann. Das ZEG
51 verfügt über
ein Schwingelement
52 sowie über Mittel
53,
die die Schwingungen des Schwingelements
52 auf das Werkzeug übertragen.
Die Spitze
50 wird so zu hochfrequenten Schwingungen angeregt,
durch die Zahnstein von der Zahnoberfläche abgekratzt wird.
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Die
Spitze 50 wird erfindungsgemäß aus Liquidmetal
gefertigt. Auf Grund der hohen Biegewechselfestigkeit von Liquidmetal
ist die hierbei resultierende Spitze 50 stabiler und auch
elastischer. Da in Liquidmetal keine Korngrenzen vorhanden sind,
ist insbesondere auch die Bruchgefahr der ZEG-Spitze 50 geringer,
wodurch die Sicherheit erhöht wird. Auf Grund der Biokompatibilität
von Liquidmetal ist ein Einsatz der erfindungsgemäßen
ZEG-Spitze 50 im Mundraum eines Patienten unbedenklich.
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Insgesamt
werden durch den Einsatz von Liquidmetal für verschiedene
Bauteile von zahnmedizinischen oder zahntechnischen Geräten
bzw. für die Fertigung von zahnmedizinischen oder zahntechnischen
Werkzeugen aufgrund der Eigenschaften von Liquidmetal diese Geräte
bzw. Werkzeuge in verschiedenen Aspekten verbessert.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - US 2002/0108738
A1 [0011]
- - DE 4221403 C2 [0034]
- - DE 10255120 A1 [0034]
- - DE 2930836 C2 [0045]
- - DE 10039198 A1 [0051]