DE102007029837A1 - Zusatz für ein Reinigungs- und/oder Pflegemittel zur Verwendung in Haushaltsgeräten sowie derartiges Reinigungs- und/oder Pflegemittel - Google Patents

Zusatz für ein Reinigungs- und/oder Pflegemittel zur Verwendung in Haushaltsgeräten sowie derartiges Reinigungs- und/oder Pflegemittel Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft einen Zusatz für ein Reinigungs- und/oder Pflegemittel zur Verwendung in Haushaltsgeräten. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass der Zusatz in Form mindestens einer Verbindung vorliegt, die als lineares Molekül ausgebildet ist, welches eine Molekülkette und eine Ankergruppe aufweist, die an eine metallische Oberfläche bindet und eine korrosionsschützende monomolekulare Schicht bildet.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft einen Zusatz für ein Reinigungs- und/oder Pflegemittel zur Verwendung in Haushaltsgeräten. Die vorliegende Erfindung betrifft ferner ein derartiges Reinigungs- und/oder Pflegemittel.
  • Die vorliegende Erfindung betrifft insbesondere das Gebiet der Haushaltsgeräte, die im Betrieb korrosiven Medien ausgesetzt sind. Dazu zählen bspw. Waschmaschinen und Geschirrspüler. Die Edelstahloberflächen in derartigen Haushaltsgeräten werden stark korrosiven Medien, wie insbesondere den Waschlaugen, ausgesetzt. Dies kann in Verbindung mit Luftsauerstoff zur Korrosion der Oberflächen führen. Zusätzlich kann die Ablagerung edlerer metallischer Bestandteile bspw. aus Kleidungsstücken oder Geschirr (wie bspw. Kupferknöpfe oder Silberbesteck) in Verbindung mit der Waschlauge zu Elektrokorrosion führen. Insbesondere bei längerem Nichtgebrauch kann dieser Effekt die Qualität des Haushaltsgeräts und das äußere Erscheinungsbild negativ beeinflussen.
  • Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, die Gefahr der Korrosion in Haushaltsgeräten mit möglichst geringem apparativem Aufwand zu reduzieren.
  • Gemäß der vorliegenden Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass dem Reinigungs- und/oder Pflegemittel ein Zusatz beigefügt wird, der in Form mindestens einer Verbindung vorliegt, die als lineares Molekül ausgebildet ist, welches eine Molekülkette und eine Ankergruppe aufweist, die an eine metallisch Oberfläche bindet und eine korrosionsschützende monomolekulare Schicht bildet.
  • Der erfindungsgemäße Zusatz enthält mindestens eine Verbindung, die auf den metallischen Oberflächen von Haushaltsgeräten eine monomolekulare Schicht ausbildet. Diese Schichten sind an sich bekannt und werden in der Literatur als „selbstorganisierende Monolagen" oder selbstaggregierende Monolagen (self-assembling monolayers) SAMs bezeichnet (Halik M. et al., „Low-voltage organic transistors with an amorphous molecular gate dielectric", Nature 431 (2004), 963-966; Xia Y., Whitesides G. M., „Softlithography", Angew. Chem. 110 (1998), 568-594). Bei der erfindungsgemäß zugesetzten mindestens einen Verbindung handelt es sich um ein oberflächenaktives Molekül, das beim Kontakt mit einem metallischen Substrat spontan ein molekulares Aggregat in Form einer selbstorganisierenden Monolage bildet. Bei einem derartigen Molekül lassen sich zwei funktionelle Bereiche unterscheiden, nämlich eine oberflächenaktive Ankergruppe und eine Molekülkette, die ihrerseits an ihrem freien Ende wiederum ein oder mehrere beliebige funktionelle Gruppen, die so genannten Kopfgruppen, tragen kann. Die Ankergruppe muss so beschaffen sein, dass sie mit der zu beschichtenden Oberfläche eine chemische Bindung, das heißt eine kovalente, ionische oder polare Bindung eingeht.
  • Die metallischen Oberflächen der Haushaltsgeräte werden somit mit einer Schicht in Form einer selbstorganisierenden Monolage modifiziert. Diese Schicht deckt die Oberfläche des Objekts ab und bewirkt eine elektrochemische Passivierung der Oberfläche. Damit wird die Oberfläche zuverlässig gegenüber einem insbesondere wässrigen Medium, bspw. einer als wässriger Elektrolyt wirkenden Waschlauge für Waschmaschinen oder Spülmaschinen, isoliert. Die selbstorganisierende Monolage schützt die Oberfläche des damit beschichteten Objekts neben der abdeckenden Wirkung somit zuverlässig vor Korrosion. Diese Schicht ist sowohl chemisch als auch thermisch äußerst widerstandsfähig, so dass die schützende Wirkung auch bei den jeweiligen Betriebstemperaturen der Haushaltsgeräte erhalten bleibt. Da die ausgebildete Schicht monomolekular ist, liegt die Schichtdicke im Bereich einer Moleküllänge. Die Schicht dicke kann über die Kontrolle der Länge der Molekülkette frei gewählt werden.
  • Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
  • Die Schichtdicke der monomolekularen Schicht kann über die Kontrolle der Länge der Molekülkette frei gewählt werden und beträgt bevorzugt 0,5 bis 5,0 nm. Die mindestens eine Verbindung, welche die monomolekulare Schicht bildet, ist bevorzugt in geringen Konzentrationen von 1 ppm bis 10 mmol in dem Reinigungs- und/oder Pflegemittel enthalten.
  • Die Ankergruppe wird abhängig von den chemischen und physikalischen Eigenschaften der zu beschichtenden Oberfläche ausgewählt. Bevorzugte Ankergruppen sind substituierte oder unsubstituierte Silangruppen, substituierte oder unsubstituierte Carbonylgruppen, substituierte oder unsubstituierte Phosphanoxidgruppen und substituierte oder unsubstituierte Sulfongruppen. Auch komplexere Ankersysteme wie die in der Literatur beschriebenen auf Hydroxamsäure, Oximen, Isonitrilen und Phosphinen basierenden Ankergruppen sind gut geeignet (Xia Y., Whitesides G. M., „Softlithography", Angew. Chem. 110 (1998), 568-594; Folkers J. P. et al., „Self-assembled Monolagers of Long-Chain Hydroxamic Acids an the Native Oxide of Metals", Langmiur 11(1995) 813-824).
  • Die Molekülkette kann frei gewählt werden. Die Auswahl der Molekülkette wird dadurch charakterisiert, dass die Molekülkette die elektrischen Eigenschaften der entstehenden selbstorganisierenden Monolage bestimmt. Dieser Effekt ist aus Untersuchungen zum Einsatz derartiger Schichten als Dielektrikum bekannt ( DE 103 28 811 A1 , DE 103 28 810 A1 , DE 10 2004 025 423 A1 , DE 10 2004 022 603 A1 , US 2005/0189536 A1 ). Die Molekülkette kann beispielsweise aus Alkylketten oder fluorierten Alkylketten mit 2 bis 20, bevorzugt 10 bis 18, Kohlenstoffatomen in der Kette bestehen. Die Molekülkette kann auch aus einer Polyethylenglycolkette oder einer Polyethylendiaminkette bestehen.
  • In einer bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung trägt das freie Ende der Molekülkette eine Kopfgruppe. Bevorzugt sind substituierte oder unsubstituierte, cyclische oder heterocyclische Gruppen als Kopfgruppen. Arylgruppen sind gut geeignet, da sie sich aufgrund der Ausbildung von π-π-Wechselwirkungen vorteilhaft auf die Stabilität der selbstorganisierenden Monolage auf der Oberfläche auswirken. Die Kopfgruppen können substituiert oder unsubstituiert sein. Als Substituenten kommen insbesondere gesättigte und ungesättigte Alkylgruppen in Frage, die auch Halogene, Schwefel, Stickstoff und/oder Phosphor enthalten können. Beispiele für gut geeignete Kopfgruppen sind Furane, Thiophene, Pyrrole, Oxazole, Thiazole, Imidazole, Isoxazole, Isothiazole, Pyrazole, Benzo[b]furane, Benzo[b]thiophene, Indole, 2H-Isoindole, Benzothiazole, Pyridine, Pyrazine, Pyrimidine, Pyryliumreste, α-Pyrone, γ-Pyrone, Chinoline, Isochinoline sowie Bipyridine und ihre Derivate (). Besonders bevorzugt ist die Phenoxygruppe. Die Kopfgruppe kann entweder direkt oder über einen der Reste O, N, P, C=C, C≡C mit der Molekülkette verknüpft sein.
  • Beispiele für derartige erfindungsgemäß verwendete Verbindungen sind Verbindungen der allgemeinen Formeln (1) bis (4) gemäß der Darstellung der 6.
  • Hierbei sind in (1) der Darstellung der 6 unabhängig voneinander R1, R2, R3 = H, Cl, Br, J, OH, O-Alkyl, wobei Alkyl = Methyl, Ethyl, n-Propyl, i-Propyl, n-Butyl, sec-Butyl, tert-Butyl sowie deren verzweigte und unverzweigte höheren Homologen. Im Sinne der Erfindung sind auch Gruppen wie Benzol oder ungesättigte Alkenylgruppen. Vorzugsweise ist wenigstens ein R1, R2, R3 nicht H.
  • Hierbei ist in (2) der Darstellung der 6 R4 = H, Cl, Br, J, OH, O-Si R1R2R3, O-Alkyl, wobei Alkyl = Methyl, Ethyl, n-Propyl, i-Propyl, n-Butyl, sec-Butyl, tert-Butyl sowie deren verzweigte und unverzweigte höheren Homologen, wobei R1, R2, R3 dieselbe Bedeutung wie in (1) der Darstellung der 6 haben. Im Sinne der Erfindung sind auch Gruppen wie Benzyl oder ungesättigte Alkenylgruppen. Vorzugsweise sind im Rest O-Si R1R2R3 R1, R2, R3 nur Alkyl oder H.
  • Hierbei sind in (3) der Darstellung der 6 unabhängig voneinander R5, R6 = H, Cl, Br, J, OH, O-Alkyl, wobei Alkyl = Methyl, Ethyl, n-Propyl, i-Propyl, n-Butyl, sec-Butyl, tert-Butyl sowie deren verzweigte und unverzweigte höheren Homologen. Im Sinne der Erfindung sind auch Gruppen wie Benzyl oder ungesättigte Alkenylgruppen.
  • Hierbei ist in (4) der Darstellung der 6 R7 = Cl, Br, J, OH, O-Alkyl, wobei Alkyl = Methyl, Ethyl, n-Propyl, i-Propyl, n-Butyl, sec-Butyl, tert-Butyl sowie deren verzweigte und unverzweigte höheren Homologen. Im Sinne der Erfindung sind auch Gruppen wie Benzyl oder ungesättigte Alkenylgruppen.
  • Die selbstorganisierende Monolage wird bevorzugt aus einer verdünnten Lösung der mindestens einen Verbindung (0,001–30 Gew.-% bezogen auf die Lösung) aufgebracht, die sich aus der Verdünnung des Reinigungs- und/oder Pflegemittels mit dem Waschwasser ergibt. Je besser die chemischen und physikalischen Eigenschaften der Ankergruppe und der zu beschichtenden Oberfläche aufeinander abgestimmt sind, desto geringer kann die Konzentration der sich spontan abscheidenden mindestens einen Verbindung gewählt werden.
  • Die mindestens eine Verbindung kann bspw. in fester Form mit festen Reinigungs- und/oder Pflegemitteln zu einem Reinigungstab verpresst werden. Die mindestens eine Verbindung kann ferner flüssigen Reinigungs- und/oder Pflegemitteln unmittelbar zugesetzt werden. Die mindestens eine Verbindung kann aber auch konzentriert oder verdünnt bevorzugt in einer Konzentration von 0,1 bis 1000 mMol in einem Lösemittel ge löst und in dieser Form einem flüssigen Reinigungs- und/oder Pflegemittel zugesetzt werden. Hierfür sind mit Wasser mischbare Lösemittel besonders gut geeignet. Beispiele sind Alkohole wie Methanol, n-Propanol, i-Propanol, Butanol, Pentanol, Hexanol, Heptanol, Octanol etc., cyclische Ether wie Tetrahydrofuran und Dioxan sowie Dimethylformamid, Dimethylsulfoxid, N-Methylpyrrolidinon oder Cyclohexanon.
  • Die Anlagerung der mindestens einen Verbindung auf der Oberfläche des zu beschichtenden Objekts, bspw. den mit Waschlauge in Kontakt kommenden Edelstahloberflächen von Haushaltsgeräten, erfolgt spontan.
  • Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung werden anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
  • 1: eine schematische Darstellung des Kontaktwinkels eines Wassertropfens auf einer erfindungsgemäß behandelten Oberfläche;
  • 2: eine Graphik mit einer Zusammenstellung von Kontaktwinkelmessungen (in Grad) aufgetragen gegenüber verschiedenen Oberflächen aus den Ausführungsbeispielen;
  • 3: eine Graphik der Cyclovoltametriespektren unbehandelter und erfindungsgemäß behandelter Oberflächen;
  • 4: eine Graphik zur korrosionsschützenden Wirkung erfindungsgemäß behandelter Oberflächen;
  • 5: eine Graphik mit Kontaktwinkelmessungen erfindungsgemäß behandelter Oberflächen;
  • 6: Beispiele für chemische Verbindungen.
  • Beispiel 1
  • Ein Edelstahlblech (Typ 1.4571) der Größe 15 mm × 25 mm (0,5 mm dick) wurde durch Spülen mit N-Methylpyrrolidon, dann durch Spülen mit Aceton und final durch Spülen mit Isopropanol entfettet. In einer wässrigen Lösung von Natriumhydrogencarbonat wurden die nativen Oxidschichten bei einem Strom von 150 mA (8 bis 10 V) durch Schalten des Edelstahlblechs als Kathode elektrochemisch entfernt. Anschließend wurde das Blech für 30 min in eine Lösung von 100 mg Octadecylphosphonsäure in 100 ml Isopropanol getaucht. Nach gründlichem Spülen mit Isopropanol und anschließendem Trocknen im Stickstoffstrom war die Oberfläche des Edelstahlblechs mit einer Monolage von Octadecylphosphonsäure versiegelt.
  • 1 zeigt schematisch einen Wassertropfen 1 auf einer derart behandelten Oberfläche 2 eines Edelstahlblechs 3. Der Kontaktwinkel θ liegt im Bereich von 120° und demonstriert damit die starke Hydrophobisierung der Oberfläche des Edelstahlblechs.
  • Beispiel 2
  • Anstelle eines Edelstahlblechs vom Typ 1.4571 wurde ein Edelstahlblech vom Typ 1.4301 wie in Beispiel 1 behandelt. Auch andere Typen von Edelstahlblech können derart behandelt werden.
  • Beispiel 3
  • Anstelle eines Edelstahlblechs wurden metallische Gegenstände aus Aluminium, Kupfer und Titan wie in Beispiel 1 behandelt. Auch Gegenstände aus anderen Metallen sowie aus Legierungen können derart behandelt werden.
  • Beispiel 4
  • Anstelle von Octadecylphosphonsäure wurden Hexylphosphonsäure und Decylphosphonsäure wie in den Beispielen 1 bis 3 beschrieben verwendet.
  • Beispiel 5
  • Anstelle von Phosphonsäuren wurden Trichlorosilylverbindungen wie in den Beispielen 1 bis 3 beschrieben verwendet. In diesen Fällen wurde wasserfreies Toluol als Lösemittel verwendet und in einer Inertatmosphäre, in diesem Fall unter Stickstoff oder Argon, gearbeitet.
  • 2 zeigt eine Graphik, in der die auf einer Edelstahloberfläche gemessenen Kontaktwinkel zusammengestellt sind.
  • Mit der Bezugsziffer 4 ist der Kontaktwinkel für Wasser bezeichnet, mit der Bezugsziffer 5 der Kontaktwinkel für Hexadecan, mit der Bezugsziffer 6 der Kontaktwinkel für Ethylenglykol und mit der Bezugsziffer 7 der Kontaktwinkel für DMSO. Die Punkte auf der horizontalen Achse bezeichnen mit 8 eine unbeschichtete Oberfläche, mit 9 Hexylphosphonsäure, mit 10 Decylphosphonsäure, mit 11 Octadecylphosphonsäure, mit 12 Hexyltrichlorsilan, mit 13 Decyltrichlorsilan und mit 14 Octadecyltrichlorsilan.
  • Dabei wurden die Moleküllänge (6 bis 18 C-Atome; Hexyl-, Decyl-, Octadecylreste), die Ankergruppe (Phosphonsäure, Trichlorosilylrest) sowie das Medium zur Messung des Kontaktwinkels (Wasser, Hexadecan, Ethylenglycol, Dimethylsulfoxid) variiert. Es zeigt sich, dass Moleküle mit Phosphonsäureanker die dichtesten selbstorganisierenden Monolagen bilden. Im Fall des Trichlorosilylankers liefert Octadecyltrichlorosilan, d. h. das längste Molekül im Test, nur wenig schlechtere Kontaktwinkel als die Moleküle mit den Phosphonsäureankern. Dies lässt den Schluss zu, dass Octadecylphosphonsäure eines der besonders bevorzugten Materialien darstellt.
  • Beispiel 6
  • Um die isolierenden Eigenschaften der Monolage zu evaluieren, wurden in einem Cyclovoltametrieexperiment die elektrochemischen Eigenschaften bestimmt. Ein gemäß Beispiel 1 behandeltes Edelstahlblech sowie ein unbehandeltes Edelstahlblech bildeten die Elektroden. Ein Platinblech diente als Gegenelektrode, eine Silber/Silberchloridelektrode als Referenzelektrode. Als Elektrolyt diente eine 1 M Na2SO4-Lösung, der 1 mM K3[Fe(CN)6] als Redoxindikator zugesetzt wurde. Es wurde bei einem Potentialvorschub von 50 mV/s gemessen.
  • 3 zeigt klar erkennbar die Reduktion bzw. Oxidation des Redoxindikators mit einem unbehandelten Blech als Elektrode. Es ist der Strom in μA aufgetragen über dem Potential V gegen Ag/AgCl. Beim behandelten Edelstahlblech ist die Redoxaktivität fast vollständig unterbunden. Im Elektrolyten befindet sich keine Octadecylphosphonsäure, so dass eventuell auftretende Defekte nicht ausheilen können.
  • Beispiel 7
  • In einem weiteren Cyclovoltametrieexperiment wurden gemäß Beispiel 1, 4 und 5 mit Hexylphosphonsäure, Octadecylphosphonsäure, Hexyltrichlorosilan sowie Octadecyltrichlorosilan behandelte Edelstahlbleche wie für Beispiel 7 beschrieben untersucht. 4 zeigt, dass die isolierende und damit korrosionsschützende Wirkung von Phosphonsäuren besser ist als von Silanen. Längere Ketten liefern bessere Ergebnisse als kürzere Ketten. Insgesamt betrachtet, sind jedoch alle Ergebnisse sehr gut. Es ist wiederum der Strom in μA aufgetragen über dem Potential V gegen Ag/AgCl. Die Kurven bezeichnen mit der Ziffer 17 „18-Phosphonsäure", mit der Ziffer 18 „6-Phosphonsäure", mit der Ziffer 19 „18-Trichlorsilan" und mit der Ziffer 20 „6-Trichlorsilan".
  • Beispiel 8
  • 5 zeigt die Ergebnisse von Kontaktwinkelmessungen, die mit gemäß Beispiel 1 behandelten Edelstahlblechen erhalten wurden. Die Kontaktwinkel sind in Grad über der Beschichtungszeit aufgetragen. Dabei wurde die Eintauchzeit der Edelstahlbleche von 2 Sekunden bis 20 Stunden variiert. Es zeigte sich, dass die Beschichtung spontan erfolgt und sich die Kontaktwinkel im Rahmen statistischer Schwankungen bei verlängerter Beschichtungszeit faktisch nicht ändern.
  • Beispiel 9
  • 100 mg Octadecylphosphonsäure wurden in 100 ml Ethanol gelöst. Dieser Lösung wurden noch Duftstoff und für den optischen Eindruck 1 mg Methylenblau zugesetzt. Das Produkt wurde in eine Sprühflasche gefüllt und war damit fertig zur Anwendung. Hierbei sprüht man die Oberfläche chirurgischer Instrumente ein und lässt das Lösemittel verdunsten. Optional kann die Oberfläche mit Wasser abgespült und mit einem weichen Tuch poliert werden.
  • Beispiel 10
  • Anstelle von Ethanol in Beispiel 9 wurde aus Kostengründen preisgünstigeres Isopropanol verwendet.
  • Beispiel 11
  • Um die Brennbarkeit der Produkte aus den Beispielen 9 und 10 herabzusetzen, wurden 100 mg Octadecylphosphonsäure in 30 ml Alkohol (Ethanol oder Isopropanol) gelöst und anschließend 70 ml Wasser zugesetzt.
  • Beispiel 12
  • Zur Herabsetzung der Kosten wurden 50 mg Octadecylphosphonsäure in 100 ml eines der in den Beispielen 9 bis 11 genannten Lösemittels gelöst.
  • Beispiel 13
  • Die Beispiele 9 bis 12 wurden mit Salzen der Octadecylphosphonsäure (Ammonium-, Natrium- und Kaliumsalze) durchgeführt. Es können auch andere Salze der Octadecylphosphonsäure verwendet werden.
  • Beispiel 14
  • Ein Pflege-Tab für Spülmaschinen und Waschmaschinen wurde wie folgt hergestellt: In 3 g Natriumcarbonat als Füllmaterial wurden 100 mg Octadecylphosphonsäure verrührt und verpresst. Das Pflege-Tab wurde in Kurzspülgängen der Spülmaschine bzw. Waschmaschine appliziert.
  • Beispiel 15
  • Standard-Spülmaschinen-Tabs wurden 10 mg Octadecylphosphonsäure zugesetzt. Die Applikation erfolgt während des normalen Wasch- und Spülvorgangs.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - DE 10328811 A1 [0010]
    • - DE 10328810 A1 [0010]
    • - DE 102004025423 A1 [0010]
    • - DE 102004022603 A1 [0010]
    • - US 2005/0189536 A1 [0010]
  • Zitierte Nicht-Patentliteratur
    • - Halik M. et al., „Low-voltage organic transistors with an amorphous molecular gate dielectric", Nature 431 (2004), 963-966 [0005]
    • - Xia Y., Whitesides G. M., „Softlithography", Angew. Chem. 110 (1998), 568-594 [0005]
    • - Xia Y., Whitesides G. M., „Softlithography", Angew. Chem. 110 (1998), 568-594 [0009]
    • - Folkers J. P. et al., „Self-assembled Monolagers of Long-Chain Hydroxamic Acids an the Native Oxide of Metals", Langmiur 11(1995) 813-824 [0009]

Claims (15)

  1. Zusatz für ein Reinigungs- und/oder Pflegemittel zur Verwendung in Haushaltsgeräten, dadurch gekennzeichnet, dass der Zusatz in Form mindestens einer Verbindung vorliegt, die als lineares Molekül ausgebildet ist, welches eine Molekülkette und eine Ankergruppe aufweist, die an eine metallisch Oberfläche bindet und eine korrosionsschützende monomolekulare Schicht bildet.
  2. Zusatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Verbindung in einer Konzentration von 1 ppm bis 10 mmol im Reinigungs- und/oder Pflegemittel enthalten ist.
  3. Zusatz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine monomolekulare Schicht mit einer Schichtdicke von 0,5 bis 5,0 nm ausbildet.
  4. Zusatz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Verbindung eine Ankergruppe enthält, die aus der Gruppe umfassend substituierte und unsubstituierte Silangruppen, substituierte und unsubstituierte Carbonylgruppen, substituierte und unsubstituierte Phosphanoxidgruppen, substituierte und unsubstituierte Sulfongruppen, substituierte oder unsubstituierte Hydroxamsäuregruppen und deren Derivate, substituierte oder unsubstituierte Oximgruppen, substituierte oder unsubstituierte Isonitrilgruppen sowie substituierte oder unsubstituierte Phosphine ausgewählt sind.
  5. Zusatz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Verbindung eine Molekülkette enthält, die aus der Gruppe umfassend Alkylketten oder fluorierte Alkylketten mit 2 bis 20, Kohlenstoffatomen, Polyethylenglycolketten und Polyethylendiaminketten ausgewählt ist.
  6. Zusatz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Verbindung eine Molekülkette enthält, die an ihrem freien Ende eine Kopfgruppe trägt.
  7. Zusatz nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Kopfgruppe aus der Gruppe umfassend substituierte oder unsubstituierte, cyclische oder heterocyclische Reste ausgewählt ist.
  8. Zusatz nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Kopfgruppe mindestens eine Arylgruppe enthält.
  9. Zusatz nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet dass die Kopfgruppe mindestens einen Substituenten aufweist, der aus der Gruppe umfassend gesättigte und ungesättigte, ggf. Halogene, Schwefel, Stickstoff und/oder Phosphor enthaltende Alkylgruppen ausgewählt ist.
  10. Zusatz nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Substituent aus der Gruppe umfassend Phenoxygruppen, Furane, Thiophene, Pyrrole, Oxazole, Thiazole, Imidazole, Isoxazole, Isothiazole, Pyrazole, Benzo[b]furane, Benzo[b]thiophene, Indole, 2H-Isoindole, Benzothiazole, Pyridine, Pyrazine, Pyrimidine, Pyryliumreste, α-Pyrone, γ-Pyrone, Chinoline, Isochinoline und Bipyridine sowie alle ihre Derivate ausgewählt ist.
  11. Zusatz nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Kopfgruppe direkt oder über einen der Reste O, N, P, C=C, C≡C mit der Molekülkette verknüpft ist.
  12. Reinigungs- und/oder Pflegemittel zur Verwendung in Haushaltsgeräten, dadurch gekennzeichnet, dass es einen Zusatz nach einem der Ansprüche 1 bis 11 enthält.
  13. Reinigungs- und/oder Pflegemittel nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass es den Zusatz in gelöster Form enthält.
  14. Reinigungs- und/oder Pflegemittel nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass ein Lösemittel aus der Gruppe umfassend Alkohole, cyclische Ether, Dimethylformamid, Dimethylsulfoxid, N-Methylpyrrolidinon und Cyclohexanon vorhanden ist.
  15. Reinigungs- und/oder Pflegemittel nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass es den Zusatz in fester Form enthält.
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