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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ermitteln eines
Berührpunktes
eines fokussierten, gepulsten Laserstrahls an einer Kante eines Körpers, die
bevorzugt an einer Öffnung
des Körpers gebildet
ist, sowie eine Laserbearbeitungsmaschine mit einer Laserbearbeitungsdüse an einem
Laserbearbeitungskopf.
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In
Laserbearbeitungsmaschinen ist es erforderlich, eine Ist-Position
(X-Y-Position) des Laserstrahls innerhalb der Laserbearbeitungsdüse und eine
Fokusposition (Z-Position)
des Laserstrahls relativ zu einer Werkstückoberfläche möglichst genau zu kennen bzw.
den Laserstrahl auszurichten, d. h. den Laserstrahl an einer Sollposition
relativ zur Düsenöffnung und/oder
relativ zur Werkstückoberfläche zu positionieren.
Hierzu kann ein Berührpunkt
des Laserstrahls an einer Kante der Düsenöffnung oder der Kante eines
anderen geeignet positionierten Körpers ermittelt werden.
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Die
Sollposition des Laserstrahls relativ zur Laserbearbeitungsdüse befindet
sich in der Regel in der Mitte der Düsenöffnung. Die Ausrichtung wird
im Stand der Technik normalerweise manuell durchgeführt. Dazu
wird über
die Düsenöffnung ein
Klebestreifen geklebt und mit geringer Laserleistung ein kleines
Loch in den Klebestreifen eingebrannt. Die Abweichung der Strahllage
von der Düsenmitte
wird mit bloßem
Auge und einer Lupe bestimmt. Zur Korrektur der Strahllage dienen
entsprechende Positioniereinheiten mit Justierschrauben, mittels
derer die Lage des Laserstrahls in einer rechtwinklig zur Düsenachse
verlaufenden X-Y-Ebene der Düsenöffnung in
X- und Y-Richtung verändert
werden kann. Dieser Vorgang ist ungenau, zeitintensiv und aufgrund
notwendiger manueller Eingriffe für einen automatisierten Prozessablauf
ungeeignet.
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Aus
der
US 5,574,225 und
der
JP 04295711 A sind
eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Lagebestimmung eines gepulsten
Laserstrahls mit Hilfe von zwei oder mehr akustischen Sensoren bekannt, die
eine exakte Position relativ zu einem plattenförmigen optischen Element besitzen,
das im Strahlengang angeordnet ist. Der gepulste Laserstrahl löst durch
den photoakustischen Effekt eine akustische Welle im optischen Element
aus, welche von den akustischen Sensoren detektiert wird. Der Phasenunterschied
des zeitversetzt in die akustischen Sensoren einlaufenden Signals
dient als Maß für den Versatz
des Laserstrahls bezüglich
der durch die Mitte des optischen Elements verlaufenden optischen Achse.
Die in der
US 5,574,225 und
der
JP 04295711 A beschriebenen
Vorrichtungen erfordern für
eine genaue Ausrichtung des Strahls eine sehr exakte Positionierung
der akustischen Sensoren.
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Aus
der
JP 07 144 289 A geht
ein Verfahren zum Ermitteln der Berührpunkte eines Laserstrahls an
den Kanten der Öffnung
einer Düse
als bekannt hervor, bei dem der Laserstrahl relativ zu den Kanten rechtwinklig
zu einer Laserstrahlachse bewegt wird, bis der Laserstrahl die Kanten überstreicht.
Gleichzeitig wird eine von einem Werkstück reflektierte Strahlung mittels
eines in Strahlrichtung vor der Düsenöffnung angeordneten Sensors
einer Sensorvorrichtung gemessen, woraus die Berührpunkte des Laserstrahls an
den Kanten ermittelt werden.
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In
der
EP 1 600 248 A2 ist
ein gattungsgemäßes Verfahren
beschrieben, bei dem ein von einer Laserstrahlungsquelle emittierter
Laserstrahl relativ zu den Kanten einer Düsenöffnung mittels einer Stelleinrichtung
bewegt wird. Zur Erfassung der Berührpunkte der Laserstrahlung
an den Kanten wird die durch die Düsenöffnung tretende Strahlung von
einem Strahlungssensor detektiert.
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Bei
einem aus der
EP 1
592 532 B1 bekannten Verfahren wird zum Ermitteln der Berührpunkte eines
Laserstrahls an den Kanten einer Düsenöffnung eine an den Kanten der
Düsenöffnung gestreute
Strahlung herangezogen, die mittels einer Fotodiode erfasst wird.
In der
US 5 670 773
A werden zur Erfassung der Berührpunkte eines Laserstrahls
an der Kante eines Körpers
sowohl Strahlungssensoren als auch thermische Sensoren eingesetzt.
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Die
JP 06-253 148 A beschreibt
ein Verfahren, bei dem mittels eines akustischen Sensors gemessene
photoakustisch erzeugte Schwingungen zur Einstellung der Fokusposition
eines Laserstrahls verwendet werden.
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Zur
Bestimmung der Fokuslage des Laserstrahls, d. h. der Position des
Strahlfokus relativ zur Werkstückoberfläche sind
verschiedene Verfahren bekannt. In der
JP 63108985 A ist ein Verfahren
unter Verwendung des photoakustischen Effekts beschrieben. Bei der
Bewegung des Laserbearbeitungskopfes der Laserbearbeitungsmaschine
entlang der Ausbreitungsrichtung des Strahls variiert der Strahldurchmesser
auf einem Werkstück.
Prinzipiell hat ein kleiner Strahldurchmesser auf dem Werkstück eine große Intensität des erzeugten
akustischen Signals zur Folge und umgekehrt. Liegt der Fokuspunkt
in der Ebene des Werkstücks,
so ist der Durchmesser des Laserflecks auf der Materialoberfläche minimal
und die Intensität
des photoakustischen Signals ist maximal. Wird bei der Auswertung
des akustischen Signals eine maximale Intensität detektiert, so befindet sich
der Fokuspunkt in der Ebene des Werkstücks und die Fokuslage ist damit
bestimmt.
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Aufgabe der Erfindung
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Laserbearbeitungsmaschine der
eingangs genannten Art bereitzustellen, welche die Ermittlung eines
Berührpunktes
des Laserstrahls an einer bevorzugt an der Öffnung einer Laserbearbeitungsdüse oder
eines Werkstücks
gebildeten Kante und damit ein Ausrichten des Laserstrahls auf einfache
und automatisierbare Weise erlauben.
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Gegenstand der Erfindung
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
ein Verfahren umfassend die Schritte: a) Bewegen des Laserstrahls
relativ zur Kante in zumindest einer Raumrichtung bevorzugt rechtwinklig
zur Laserstrahlachse, bis der Laserstrahl die Kante überstreicht,
b) Messen von beim Bewegen des Laserstrahls durch den Laserstrahl
photoakustisch erzeugten akustischen Schwingungen, und c) Ermitteln
des Berührpunktes
des Laserstrahls an der Kante durch Auswerten der gemessenen akustischen
Schwingungen. Die Ortskoordinaten des Berührpunktes können nachfolgend in einer Speichereinrichtung,
welche z. B. in einer Steuerungseinheit gebildet ist, gespeichert werden.
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Zur
Ermittlung des Berührpunktes
des Laserstrahls wird erfindungsgemäß der photo akustische Effekt
genutzt. Der entlang einer im Wesentlichen der Richtung der Düsenachse
entsprechenden Propagationsrichtung (Z-Richtung) durch die Düsenöffnung hindurchtretende,
gepulste Laserstrahl wird in einer rechtwinklig dazu liegenden Ebene
(X-Y-Ebene) innerhalb der Öffnung
in dem Düsenkörper oder
gegen eine Kante bzw. innerhalb einer Öffnung eines (Test)Werkstücks verschoben,
bis er auf den in der Regel metallischen Düsenkörper oder das Werkstück trifft
und dort eine akustische Welle erzeugt, die von einem akustischen
Sensor, vorzugsweise einem Mikrofon, empfangen werden kann. Für das erfindungsgemäße Verfahren
wird somit nur ein Sensor benötigt,
dessen exakte Positionierung nicht ausschlaggebend ist. Durch das
erfindungsgemäße Verfahren werden
die Ortskoordinaten eines Berührpunktes des
Laserstrahls an der Kante bestimmt. Bei Kenntnis der Ortskoordinaten
des Startpunkts vor dem Bewegen des Laserstrahls wird außerdem die
Wegstrecke des Laserstrahls bis zur Berührung der Kante und damit auch
die Ausdehnung des Strahls in der X-Y-Ebene bestimmt.
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Wird
das erfindungsgemäße Verfahren
nach einer Verstellung der Fokuslage des Laserstrahls in Richtung
der Laserstrahlachse (Z-Richtung) erneut ausgeführt, so lässt sich durch mehrmaliges
Wiederholen die Form des Laserstrahls in Z-Richtung (Strahlkaustik)
bezogen auf die Kante und die Position des geringsten Strahldurchmessers
bestimmen. Auf diese Weise wird die Fokuslage des Laserstrahls relativ
zur Öffnung
der Laserbearbeitungsdüse
oder zum Werkstück
ermittelt.
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Bei
einer bevorzugten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens wird zum Ermitteln
des Berührpunkts
an der Kante die am Rand der Kante in einer Flanke ansteigende Schwingungsleistung
in Abhängigkeit
vom Ort vermessen und Berührpunkt wird
einem vorgegebenen Bruchteil, z. B. 50%, einer maximalen Schwingungsleistung
zugeordnet. Im Idealfall empfängt
das Mikrofon kein Signal, solange der Laserstrahl berührungslos
durch die Öffnung
oder an der Kante vorbei geht. Erst wenn der Laserstrahl beginnt,
den Rand der Öffnung
und damit die Kante zu streifen, wird mit zunehmendem Berührungsanteil ein
Anstieg der Signalintensität
beobachtet, welcher als Flanke in einer Kennlinie, bei der die akustische Leistung
in Abhängigkeit
vom Ort aufgetragen wird, erkennbar ist.
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Der
Laserstrahl wird beim erfindungsgemäßen Verfahren vorzugsweise
derart bewegt, dass er die Öffnung
in einer ersten Raumrichtung, beispielsweise der X-Richtung, vollständig überstreicht,
d. h. dass er an zwei gegenüberliegenden
Berührpunkten auf
den Düsenkörper oder
auf das Werkstück
auftrifft, was durch einen Anstieg des akustischen Signals (Signalflanke)
festgestellt werden kann. Der Laserstrahl wird hierbei bevorzugt
entlang einer Linie in der ersten Raumrichtung bewegt. Alternativ
ist es auch möglich,
den Laserstrahl entlang einer Kreisbahn oder einer anderen Kurve
relativ zur Öffnung
zu bewegen, bis dieser an zwei gegenüberliegenden Punkten auf den
Düsenkörper oder
auf das Werkstück
auftrifft. In diesem Fall ist die erste Raumrichtung, in der die
Ist- oder Sollposition bestimmt wird, festgelegt als diejenige Linie,
welche die zwei Berührpunkte
miteinander verbindet.
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Wie
oben dargestellt, können
anhand des gemessenen akustischen Signals die zwei Berührpunkte
in der ersten Raumrichtung ermittelt werden. Aus der Kenntnis der
Berührpunkte
und der Bewegungsbahn bei der Bewegung des Laserstrahls relativ
zur Öffnung
kann eine Ist-Position des Laserstrahls relativ zur Öffnung bestimmt
werden. Alternativ oder zusätzlich
kann bei Kenntnis der Berührpunkte
auch eine Sollposition des Laserstrahls bestimmt werden, welche
in der Regel in der Mitte zwischen den beiden Berührpunkten
liegt, da üblicherweise eine
zentrische Ausrichtung des Laserstrahls in der Öffnung gewünscht ist. Es versteht sich,
dass auf die oben beschriebene Weise die Ist- bzw. Sollposition nicht
nur in X-Richtung, sondern auch in Y-Richtung bestimmt werden kann.
Ist die Sollposition in zwei Richtungen bekannt, kann der Laserstrahl
in die Mitte der Öffnung,
vorzugsweise also in die Düsenmitte ausgerichtet
werden.
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Bei
einer bevorzugten Variante wird der Laserstrahl nach dem Bestimmen
der bevorzugt in der Mitte zwischen den zwei Berührpunkten liegenden Sollposition
an die Sollposition bewegt. Bei der Bestimmung der Sollposition
in zwei Richtungen kann hierdurch der Laserstrahl in der Düsenmitte
positioniert werden. Vor der Bewegung in die Düsenmitte kann zunächst die
jeweilige Sollposition in den beiden Raumrichtungen der X-Y-Ebene
nach dem oben beschriebenen Verfahren bestimmt werden. Bevorzugt
wird jedoch zunächst
die Sollposition in der X-Richtung bestimmt und der Laserstrahl
nachfolgend in der X-Richtung in der Öffnung zentriert. Erst danach
wird die Sollposition in der Y-Richtung bestimmt und es erfolgt
eine Zentrierung des Laserstrahls in dieser Richtung. Dadurch wird
sichergestellt, dass bei einer beispielsweise kreisförmigen Öffnung der
gesamte Durchmesser der Öffnung
in Y-Richtung für
die Bestimmung des Sollwerts zur Verfügung steht, wodurch die Genauigkeit
bei der Ermittlung der Berührpunkte
und damit bei der Bestimmung des Sollwerts in Y-Richtung erhöht werden kann.
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Insbesondere
wenn der Laserstrahl vor der Bestimmung der Sollposition in X-Richtung nahe am Rand
der Öffnung
positioniert war, sodass zwei Berührpunkte ermittelt wurden,
die einen geringen Abstand in X-Richtung zueinander aufweisen, kann
zur Erhöhung
der Genauigkeit die Bestimmung der Sollposition in X-Richtung nach
dem Bewegen des Laserstrahls in die Sollposition in Y-Richtung wiederholt werden.
Bei der nochmaligen Bestimmung der Sollposition in X-Richtung steht
bei z. B. kreisförmigen Öffnungen
ein größerer Abstand
zwischen den beiden Berührpunkten
zur Verfügung,
was die Genauigkeit bei der Bestimmung der Sollposition erhöht. Es versteht
sich, dass die zweite Richtung nicht notwendiger Weise rechtwinklig
zur ersten Richtung verlaufen muss. Vielmehr können beide Richtungen auch beispielsweise
einen Winkel von 120° oder
60° zueinander
aufweisen und müssen
nicht mit den Bewegungsachsen (X bzw. Y) der Laserbearbeitungsmaschine übereinstimmen.
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Aus
der Kenntnis der beiden Berührpunkte kann
entweder der Durchmesser der Öffnung,
vorzugsweise der Düsenöffnung,
oder – bei
bekanntem Öffnungsdurchmesser – der Durchmesser
des Laserstrahls in der ersten Raumrichtung aus dem jeweiligen Bewegungsweg
des Laserstrahls von einem Startpunkt der Bewegung bis zu den gegenüberliegenden
Berührpunkten
bestimmt werden.
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Bei
einer vorteilhaften Variante wird aus dem Abstand zwischen den zwei
Berührpunkten
in der ersten Raumrichtung und dem Abstand zwischen zwei weiteren
Berührpunkten
in einer zweiten Raumrichtung ein Querschnittmaß der Öffnung bestimmt. Insbesondere
bei kreisförmigen
Düsenbohrungen kann
auf diese Weise der Bohrungsdurchmesser bestimmt werden. Das erfindungsgemäße Verfahren dient
so als Plausibilitätskontrolle
nach einem Düsenwechsel,
wobei Kalibriermessungen zur Korrelation der gemessenen Werte mit
dem realen Durchmesser herangezogen werden.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Variante wird der Laserstrahl relativ
zur ortsfesten Kante bewegt, wobei entweder der Laserbearbeitungskopf
bewegt oder bevorzugt eine im Strahlengang angeordnete Fokussieroptik
insbesondere automatisiert verkippt und/oder quer zum Laserstrahl
verschoben und/oder mindestens ein im Strahlengang vor dem Düsenkörper angeordneter
Umlenkspiegel insbesondere automatisiert verkippt oder in seinem
Krümmungsradius verändert wird.
Bei der Verschiebung quer zum Laserstrahl wird die Fokussieroptik
in einer Ebene senkrecht zu ihrer optischen Achse bewegt. Alternativ oder
zusätzlich
kann die Bewegung des Laserstrahls durch Verkippen z. B. des letzten
oder vorletzten Umlenkspiegels vor der Fokussieroptik erfolgen oder
es kann bei ortsfest gehaltenem Laserstrahl der Düsenkörper verschoben
werden. Zur Bewegung des Laserstrahlfokus entlang der Laserstrahlachse
(in Z-Richtung) wird bevorzugt der Krümmungsradius eines vor der
Fokussieroptik angeordneten Umlenkspiegels verändert.
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Bei
einer weiteren, besonders vorteilhaften Variante werden die Schwingungen
mittels mindestens eines akustischen Sensors, bevorzugt eines Mikrofons,
gemessen. Das Mikrofon wird so ausgerichtet, dass es möglichst
nur photoakustisch generierte akustische Signale empfängt. Das
Mikrofon empfängt
entweder den Körperschall
aus dem Düsenkörper oder
dem Werkstück
selbst oder das akustische Signal aus der Luft. Eine Messeinrichtung
wandelt das vom Mikrofon ausgegebene Spannungssignal in ein digitales
Signal um. Von dem digitalen Signal wird das Frequenzspektrum berechnet
(Fourieranalyse) und als frequenzbezogene Leistung (FFT Leistung) dargestellt.
Ein oder mehrere weitere akustische Sensoren können für Kontrollmessungen oder zur Verbesserung
der Genauigkeit vorgesehen sein.
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Bei
einer bevorzugten Variante werden beim Auswerten der gemessenen
Schwingungen deren Eigenschaften mit Kenngrößen des gepulsten Laserstrahls
verglichen. Die Eigenschaften der gemessenen Schwingungen, insbesondere
Frequenz und Phase, werden in diesem Fall mit der Pulsdauer, Pulsfrequenz
und Phase des gepulsten Laserstrahls verglichen, um Fehlmessungen
(z. B. Störgeräusche aus
Antrieben) auszuschließen.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Variante erfolgt das Bewegen und Messen
unter Schutzgas. Zum Schutz der Fokussieroptik und des Düsenkörpers kann
hierbei eine Schutzgasströmung
erzeugt werden, wobei als Schutzgas z. B. Stickstoff verwendet wird.
Das Schutzgas erlaubt die Durchführung der
Messung auch bei hohen Laserleistungen, insbesondere Arbeitsleistungen,
sodass auch die Auswirkungen der thermischen Veränderungen von optischen Elementen
im Strahlengang vor der Düse
erfasst werden können
und insbesondere Abweichungen der Strahllage von der optischen Achse
erfasst werden können.
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Bei
einer besonders vorteilhaften Variante werden die gemessenen Schwingungen
von einem im Strahlengang nach einem Düsenkörper angeordneten, bevorzugt
plattenförmigen
Körper
(Werkstück) erzeugt.
Wenn der Laserstrahl in der X-Y-Ebene der Düsenöffnung verschoben wird und
auf den Rand der Düsenöffnung trifft,
so steht weniger Laserleistung auf dem plattenförmigen Körper zur Verfügung. Dies führt zu einer
Intensitätsminderung
des in dem Körper
erzeugten akustischen Signals. Es versteht sich, dass in diesem
Fall das im Düsenkörper generierte photoakustische
Signal abgeschirmt werden muss, um lediglich das aus dem plattenförmigen Körper resultierende
Signal mit dem akustischen Sensor messen zu können.
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Bei
einer vorteilhaften Weiterbildung dieser Variante wird zum Bestimmen
einer Fokuslage des Laserstrahls, d. h. des Abstands zwischen Fokuspunkt
und Werkstückebene,
der Abstand zwischen dem Fokuspunkt des Laserstrahls und dem plattenförmigen Körper entlang
der Ausbreitungsrichtung des Laserstrahls variiert, wie es aus der
JP 63108985 A grundsätzlich bekannt
ist. Bei der Bewegung des Körpers
entlang der Ausbreitungsrichtung variiert der Fokusdurchmesser auf
dem plattenförmigen
Körper. Prinzipiell
hat ein kleiner Fokusdurchmesser auf dem Körper eine große Intensität des erzeugten
akustischen Signals zur Folge und umgekehrt. Liegt der Fokuspunkt
in der Ebene des Körpers,
so ist der Durchmesser des Laserflecks auf der Materialoberfläche minimal
und die Intensität
des photoakustischen Signals ist maximal. Wird bei der Auswertung des
akustischen Signals eine maximale Intensität detektiert, so befindet sich
der Fokuspunkt in der Ebene des plattenförmigen Körpers und die Fokuslage ist damit
bestimmt. Die auf diese Weise bestimmte Fokuslage kann mit einer
vorgegebenen Soll-Fokuslage verglichen werden, die in der Regel
derart gewählt wird,
dass der Fokuspunkt in der Arbeitsebene bzw. Werkstückebene
liegt. Weichen die vorgegebene Soll-Fokuslage und die anhand der
Messung ermittelte Fokuslage voneinander ab, so kann die Fokuslage
mittels der Messergebnisse korrigiert werden.
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Zur
Variation der Fokuslage und dadurch des Fokusdurchmessers auf dem
Körper
bestehen folgende Möglichkeiten:
Eine Fokussieroptik für
den Laserstrahl und/oder der plattenförmige Körper können in Ausbreitungsrichtung
des Laserstrahls verfahren werden. Alternativ oder zusätzlich wird
der ganze Laserbearbeitungskopf in Z-Richtung verfahren, während der
plattenförmige
Körper
ruht. Bevorzugt ist es jedoch, wenn ein adaptiver Umlenkspiegel
im Strahlengang vor dem Düsenkörper verstellt
wird. Ein solcher adaptiver Umlenkspiegel wird z. B. an seiner Rückseite
von Wasser umspült.
Durch den unterschiedlichen Wasserdruck werden der Krümmungsgrad
des Spiegels und damit der Fokus verändert.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung wird das Material des
plattenförmigen
Körpers derart
gewählt,
dass dieses mehr Laserleistung absorbiert als das Material des Düsenkörpers. Wird
für den
plattenförmigen
Körper
ein Material, beispielsweise eine Keramik, verwendet, welches mehr
Energie absorbiert als das in der Regel metallische Material des
Düsenkörpers, wird
das akustische Signal verstärkt
und die Messung kann mit geringeren Laserleistungen durchgeführt werden,
sodass der Düsenkörper mit
geringer Leistung getroffen und dadurch geschont wird.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ermöglicht
also sowohl eine Zentrierung des Laserstrahls in einer Laserbearbeitungsdüse als auch
das Ermitteln und Einstellen der Fokuslage des Laserstrahls bezogen
auf die Laserbearbeitungsdüse
oder ein (Test)Werkstück.
Das Verfahren erlaubt es, sowohl die Zentrierung als auch die Fokuslageneinstellung nur
mit Hilfe der Laserbearbeitungsdüse
als Messobjekt vorzunehmen, wenn das akustische Signal direkt am
Rand der Düsenöffnung erzeugt
wird. Auf diese Weise muss für
die Messung nicht zwangsläufig
ein gesonderter Körper
in den Strahlengang eingeführt werden.
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Die
Erfindung ist auch realisiert in einer Laserbearbeitungsmaschine
mit einer Laserbearbeitungsdüse
an einem Laserbearbeitungskopf, durch deren Öffnung ein gepulster, fokussierter
Laserstrahl hindurchtritt, wobei der Laserstrahl und die Öffnung relativ
zueinander in zumindest einer ersten Raumrichtung rechtwinklig zur
Laserstrahlachse bewegbar sind, bis der Laserstrahl eine Kante eines
Körpers überstreicht,
die bevorzugt an einer Öffnung
des Körpers
gebildet ist, mindestens einem akustischen Sensor, bevorzugt einem
Mikrofon, zur Messung von bei der Bewegung des Laserstrahls photoakustisch
erzeugten akustischen Schwingungen, und einer Auswerteeinrichtung,
welche ausgelegt ist, einen Berührpunkt
des Laserstrahls an der Kante durch Auswerten der gemessenen Schwingungen
zu ermitteln.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Laserbearbeitungsmaschine weiterhin eine bevorzugt automatisierte
Bewegungseinrichtung zur Verkippung und/oder Verschiebung einer
im Strahlengang vor dem Düsenkörper angeordneten
Fokussieroptik quer zum Laserstrahl. Die Verschiebung kann beispielsweise
mittels Schrittmotoren geschehen, wodurch gleichzeitig eine Information über den Bewegungsweg
bereitgestellt wird.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die Bewegungseinrichtung
in einem Laserbearbeitungskopf oder an einer Justagestation der
Laserbearbeitungsmaschine angebracht, in die der Laserbearbeitungskopf
zur Bestimmung einer Ist- oder
Sollposition des Laserstrahls in der Öffnung und/oder einer Fokuslage
sowie zur Bewegung des Laserstrahls an die Sollposition und/oder
zur Einstellung der Fokuslage verbracht werden kann. Die als Bewegungseinrichtung
dienenden Schrittmotoren sind im ersteren Fall direkt am Laserbearbeitungskopf
an Stelle der üblichen
Justierschrauben montiert, sodass eine automatisierte Ausrichtung
des Laserstrahls relativ zum Düsenrand
erreicht werden kann. Im letzteren Fall befinden sich die Schrittmotoren
an Verstellspindeln gekoppelt in der Justagestation an einer Justageposition,
in die der Laserbearbeitungskopf zur Einstellung der Strahllage
verfahren werden kann.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
weist die Laserbearbeitungsmaschine weiterhin einen bevorzugt plattenförmigen Körper auf,
der im Strahlengang nach dem Düsenkörper angeordnet
ist und der bevorzugt eine insbesondere an einer Öffnung des
plattenförmigen
Körpers
gebildete Kante aufweist. Wie oben beschrieben kann das Material
des Körpers
so gewählt
werden, dass es mehr Laserstrahlung als das Material des Düsenkörpers absorbiert,
sodass die Messung bei geringeren Strahlleistungen durchgeführt werden
kann, wodurch der Düsenkörper geschont
wird. Außerdem
kann der Körper
eine Öffnung
oder Kante aufweisen, so dass die Fokuslage des Laserstrahls in
Bezug auf diese Öffnung
oder Kante eingestellt werden kann.
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Bei
einer vorteilhaften Ausführungsform weist
die Laserbearbeitungsmaschine weiterhin eine Strahlfalle zum Schutz
des akustischen Sensors vor Streulicht auf. Die Strahlfalle wird
im geeigneten Abstand zum Rand der Öffnung unterhalb des Düsenkörpers im
Strahlengang angeordnet und absorbiert den Laserstrahl, wodurch
der akustische Sensor vor Zerstörung
durch die Laserstrahlung geschützt
wird.
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Bei
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist der akustische Sensor in einer Raumrichtung zur Laserstrahlachse
versetzt außerhalb
des Strahlengangs positioniert und unter einem Winkel zur Laserstrahlachse
oder zum plattenförmigen
Körper
ausgerichtet. Auf diese Weise wird der Beitrag von Störgeräuschen,
welche nicht durch den photoakustischen Effekt hervorgerufen werden,
reduziert. Die Positionierung des akustischen Sensors dient aber
nicht nur dem Ausblenden von Störgeräuschen durch
gezielte Ausrichtung zur Düse
oder zum plattenförmigen
Körper
hin, sondern hat auch einen entscheidenden Einfluss auf die gemessene
Intensität. Unter
bestimmten Positionen/Winkeln des optischen Sensors werden bei konstanter
Laserleistung deutlich größere Maxima
gemessen als unter anderen Positionen/Winkeln. Intensivere Maxima
in der Kennlinie ermöglichen
eine höhere
Genauigkeit bei der Bestimmung der Berührpunkte, weil in diesem Fall die
Flanken der Kennlinie steiler sind. Auch bei einer kreisförmigen Öffnung hat
nicht nur der Winkel, sondern auch die Raumrichtung, in welcher
der akustische Sensor versetzt zur Düsenachse positioniert ist, einen
entscheidenden Einfluss auf die Intensitätsmaxima, da nicht rotationssymmetrisch
zur Öffnung
angeordnete Bauelemente in der Laserbearbeitungsmaschine die Messung
beeinflussen können.
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Weitere
Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der
Zeichnung. Ebenso können
die vorstehend genannten und die noch weiter aufgeführten Merkmale
je für
sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen Verwendung finden. Die
gezeigten und beschriebenen Ausführungsformen
sind nicht als abschlie ßende
Aufzählung
zu verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaften Charakter für die Schilderung
der Erfindung.
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Es
zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Laserbearbeitungsmaschine,
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2a,
b schematische Darstellungen eines Schnitts durch einen Laserbearbeitungskopf
der Laserbearbeitungsmaschine von 1,
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3a–c schematische
Darstellungen der Bewegung eines Laserstrahls aus einer Ausgangsposition
zu einer ersten Seite eines Rands einer Öffnung,
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4a–c schematische
Darstellungen der Bewegung des Laserstrahls von 3a–c zu einer gegenüberliegenden
Seite des Rands der Öffnung,
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5 eine
schematische Darstellung einer Messkurve der akustischen Leistung,
welche bei der Bewegung des Laserstrahls in 3a–c und 4a–c entsteht,
und
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6 eine schematische Darstellung einer Öffnung einer
Laserbearbeitungsdüse
in einer Draufsicht mit Sollpositionen des Laserstrahls zwischen Berührpunkten
der Öffnung.
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1 zeigt
eine Laserbearbeitungsmaschine 1 mit einer eine Mehrzahl
von optischen Elementen 2.1 bis 2.5 aufweisenden
Optik zur Strahlführung für einen
Laserstrahl 3 an einen Laserbearbeitungskopf 4 zur
Bearbeitung eines (nicht gezeigten) Werkstücks. Zur Bewegung des Laserberbeitungskopfs 4 entlang
eines eine Arbeitsebene 5 definierenden Bearbeitungstisches
in einer ersten Raumrichtung X eines XYZ-Koordinatensystems ist
der Laserbearbeitungskopf 4 an einem in der ersten Raumrichtung
X verfahrbaren Schlitten 6 befestigt, wie durch einen Doppelpfeil
angedeutet ist. Der Laserbearbeitungskopf 4 kann weiterhin
in einer zweiten Raumrichtung Y in der Arbeitsebene 5 verfahren
werden, indem er entlang des Schlittens 6 verschoben wird,
wie ebenfalls durch einen Doppelpfeil angedeutet ist. Auf diese
Weise kann der Laserbearbeitungskopf 4 in beiden Raumrichtungen
X, Y über
die gesamte Arbeitsebene 5 des Bearbeitungstisches verschoben
und ein auf diesem positioniertes Werkstück bearbeitet werden. Weiterhin
kann der Laserbearbeitungskopf 4 in eine Justageposition
am Rand des Bearbeitungstisches 5 verbracht werden, wo
eine Justagestation 7 vorgesehen ist, an welcher der Laserbearbeitungskopf 4 justiert
werden kann, wie weiter unten näher beschrieben
ist.
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Der
gepulste Laserstrahl 3 wird ausgehend von einer nicht gezeigten
Laserquelle über
einen ersten Spiegel 2.1 auf ein Ausgleichselement 8 geführt, das
zwei weitere Spiegel 2.2 und 2.3 aufweist und das
in der ersten Raumrichtung X verschiebbar ist, wie durch einen weiteren
Doppelpfeil angedeutet. Durch die Verschiebung des Ausgleichselements 8 kann
der Strahlweg des Laserstrahls 3 in der Laserbearbeitungsmaschine 1 konstant
gehalten werden. Nachdem der Laserstrahl 3 mittels zweier
weiterer, in dem Schlitten 6 angeordneter Spiegel 2.4 und 2.5 aus
der ersten Raumrichtung X in die zweite Raumrichtung Y umgelenkt
wurde, tritt der Laserstrahl 3 in den Laserbearbeitungskopf 4 ein,
wo er mit Hilfe eines ersten und zweiten Umlenkspiegels 9.1, 9.2 aus der
zweiten Raumrichtung Y in eine dritte Raumrichtung Z umgelenkt wird.
Der zweite Umlenkspiegel 9.2 ist hierbei als adaptiver
Spiegel ausgeführt,
d. h. er kann seine Form verändern,
um den Laserstrahl 3 abschließend zu formen. Nach dem zweiten
Umlenkspiegel 9.2 tritt der Laserstrahl 3 durch
eine Fokussieroptik 10 zur Fokussierung des Laserstrahls 3 auf einen
Fokuspunkt F in der Arbeitsebene 5 einer Laserbearbeitungsdüse 11,
wie in 2a, b im Detail in einer Schnittdarstellung
des Laserbearbeitungskopfes 4 gezeigt ist. Die Laserbearbeitungsdüse 11 weist einen
metallischen Düsenkörper 12 auf,
in dem eine Düsenbohrung 13 mit
einer kreisförmigen Öffnung 14 vorgesehen
ist, durch deren Zentrum in 2a, b
die Laserstrahlachse 15 verläuft.
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Um
die Lage des Laserstrahls 3 relativ zur Öffnung 14 zu
bestimmen, wird der Laserbearbeitungskopf 4 an die Justagestation 7 verbracht.
In dieser ist, wie in 3a gezeigt, ein Mikrofon 16 als akustischer
Sensor derart angeordnet, dass dieses nach dem Verfahren des Laserbearbeitungskopfs 4 in
die Justageposition in der ersten Raumrichtung X versetzt zur Laserstrahlachse 15 außerhalb
des Strahlengangs nach dem Düsenkörper 12 und
unter einem Winkel α von
30° zur Laserstrahlachse 15 ausgerichtet
ist. Zum Schutz des Mikrofons 16 von durch den Laserstrahl 3 hervorgerufenem
Streulicht wird der Laserstrahl 3 von einer Strahlfalle 17 absorbiert. Weiterhin
wird zum Schutz des Düsenkörpers 12 vor Beschädigung dieser
von einem (nicht gezeigten) Schutzgasstrom aus Stickstoff geschützt.
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Um
den Laserstrahl 3 an einer Sollposition in der Düsenmitte
zu positionieren, welche bei der kreisrunden Öffnung 14 mit der
Lage der Laserstrahlachse 15 im Düsenzentrum zusammenfällt, ist
es erforderlich, zunächst
eine Sollposition in der ersten Raumrichtung X (im Folgenden kurz:
X-Richtung) zu bestimmen. Zu diesem Zweck wird der Laserstrahl 3 aus
der in 3a gezeigten Ausgangsposition
entlang der positiven X-Richtung bewegt, indem die in 2 gezeigte Fokussieroptik 10 in
X-Richtung verschoben
wird. Bei der Bewegung berührt
der Laserstrahl 3 zunächst
den Rand der Öffnung 14,
vgl. 3b, um danach weiter in X-Richtung verschoben zu
werden, bis er vollständig
auf den Düsenkörper 12 auftrifft,
vgl. 3c. Nachfolgend wird der Laserstrahl 3 entlang
der negativen X-Richtung zunächst
in die Ausgangsposition zurück
bewegt, welche in 4a gezeigt ist, um danach zunächst den
Rand der Düsenöffnung 14 (4b)
zu berühren,
bevor der Laserstrahl 3 vollständig auf den Düsenkörper 12 auftrifft
(4c). Bei der in 3a–c und 4a–c gezeigten
Bewegung des Laserstrahls 3 überstreicht dieser die Düsenöffnung 12 somit
vollständig
in X-Richtung und trifft an zwei gegenüberliegenden Seiten auf eine
Kante 20 der Öffnung 14.
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Sobald
bei der oben beschriebenen Bewegung der gepulste Laserstrahl 3 auf
den metallischen Düsenkörper 12 (vgl. 3b,
c und 4b, c) auftrifft, löst er dort
eine photoakustische Welle aus. Der gepulste Laserstrahl 3 löst somit
ein akustisches Signal mit einer Frequenz aus, welche seiner Pulsfrequenz
entspricht. Bei entsprechend gewählter
Pulsfrequenz befindet sich das akustische Signal im hörbaren Bereich
und kann durch das Mikrofon 16 detektiert werden, wobei
eine Erhöhung
der Laserfrequenz aufgrund der Massenträgheit erwartungsgemäß zu einer
Reduzierung der Signalintensität
führt. Zwar
wird der Gasdruck der Luft auch direkt durch die Erwärmung infolge
der Lasereinstrahlung verändert. Diese
Druckschwankungen sind aber in der Regel zu schwach bzw. die Umgebungsgeräusche zu
stark, um mit herkömmlichen
Mikrofonen gemessen zu werden.
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Um
aus der in 3a–c und 4a–c gezeigten
Bewegung des Laserstrahls in X-Richtung die
Berührpunkte
der Öffnung 14 zu
ermitteln, zwischen denen eine Sollposition bestimmt werden kann,
werden die bei der Bewegung des Laserstrahls mit dem Mikrofon 16 gemessenen
und von diesem in ein analoges Spannungssignal umgewandelten akustischen
Schwingungen in einer Auswerteeinheit 18 der Laserbearbeitungsmaschine 1 (vgl. 1)
in ein digitales Signal umgewandelt. Von dem digitalen Signal wird
das Frequenzspektrum berechnet (Fourieranalyse) und als frequenzbezogene
Leistung (Fast-Fourier-Transformation, FFT-Leistung) dargestellt.
Frequenz und Phase des digitalen Signals werden hierbei mit der
Pulsfrequenz und der Phase der Laserpulse des Laserstrahls 3 verglichen,
um Fehlmessungen (z. B. Störgeräusche aus
Antrieben) auszuschließen.
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Eine
bei der Auswertung erzeugte Messkurve 19, bei der die frequenzbezogene,
d. h. bei der Pulsfrequenz gemessene Leistung P über dem Ort entlang der X-Richtung
aufgetragen ist, ist in 5 gezeigt. Bei der Auswertung
wird an einer Anzahl von Messpunkten die maximale Schallintensität des akustischen
Signals gemessen und als frequenzbezogene Leistung dargestellt.
Wie aus 5 zu erkennen, empfängt das
Mikrofon 16 kein Signal, solange der Laserstrahl 3 berührungslos
durch die Öffnung 12 hindurchtritt.
Erst wenn der Laserstrahl 3 beginnt, die Kante 20 der Öffnung 14 zu
streifen, wird mit zunehmendem Berührungsanteil ein Anstieg der
Signalintensität
beobachtet, welcher als Flanken 19a, 19b in der
Messkurve 19 erkennbar ist. Der Steilheitsgrad der Flanken 19, 19b ist
unter anderem von der Lage (Winkel, Entfernung) des Mikrofons 16 bezüglich der Öffnung 14 abhängig. Wenn
der komplette Strahldurchmesser auf den Düsenkörper 12 trifft, reduziert sich
bei weiterer Auslenkung die Signalintensität der Messkurve 19.
Hierdurch bildet sich an jeder Flanke 19a, 19b ein
definiertes Maximum M1, M2 aus.
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Im
gezeigten Beispiel wurde die Fokussieroptik 10 in X-Richtung über den
gesamten möglichen Verstellbereich
von ± 2
mm verschoben, wodurch der Laserstrahl 3 in dieser Richtung
bewegt wurde, wie in 5 durch sich überlappende
Strahlquerschnitte dargestellt ist. Bei der in 5 gezeigten
Messkurve 19 betrug die Laserleistung 1,5 kW und die Pulsfrequenz
des Laserstrahls 3 lag bei 500 Hz. Jeweils im Abstand von
90 μm wurden
Messungen des akustischen Signals durchgeführt. Der Verlauf der Messkurve 19 zeigt
hierbei einen Anstieg, sobald der Laserstrahl 3 die Kante 20 der Öffnung 14 berührt, welcher
ebenfalls in 5 dargestellt ist.
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Zur
Bestimmung der Berührpunkte
wird an beiden Messflanken 19a, 19b ein Ort bestimmt,
an dem die relative Intensität
bezüglich
des jeweiligen Maximums M1, M2 denselben Bruchteil aufweist, der im
vorliegenden Fall bei 50% liegt. Die so bestimmten Orte werden mit
einem ersten und einem zweiten, in X-Richtung gegenüberliegenden
Berührpunkt
B1, B2 der Öffnung 14 identifiziert,
vgl. 6a. Eine Sollposition S1 für die Zentrierung des Laserstrahls 3 in
der Düsenmitte
wird als Mittelpunkt dieser Berührpunkte B1,
B2 in X-Richtung bestimmt. Alternativ oder zusätzlich kann bei Kenntnis der
Berührpunkte
B1, B2 und der Bewegungsbahn des Laserstrahls 3 auch die Ist-Position
des Laserstrahls 3 relativ zur Öffnung 14 bestimmt
werden.
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Nach
der Bestimmung der Sollposition S1 wird der Laserstrahl 3 an
diese bewegt und der oben dargestellte Messprozess wird in der zweiten
Raumrichtung Y (im Folgenden kurz: Y-Richtung) wiederholt. Hierbei
werden ein dritter und ein vierter Berührpunkt B3, B4 der Öffnung 14 ermittelt
und eine zweite Sollposition S2 am Mittelpunkt zwischen dem dritten und
vierten Berührpunkt
B3, B4 bestimmt, vgl. 6b. Nachdem der Laserstrahl 3 an
die zweite Sollposition S2 bewegt wurde, ist dieser im Idealfall
in der Mitte der Öffnung 14 positioniert.
Allerdings ist im vorliegenden Fall der für die Bestimmung des ersten Sollwerts
S1 zur Verfügung
stehende Abstand zwischen dem ersten und zweiten Berührpunkt
B1, B2 recht gering, sodass die Bestimmung des ersten Sollwerts
gegebenenfalls nicht mit ausreichender Präzision erfolgt ist. Daher kann,
wie in 6c dargestellt, die oben beschriebene
Messung noch ein weiteres Mal in X-Richtung durchgeführt werden,
wobei ein fünfter
und sechster Berührpunkt
B5, B6 ermittelt werden. Durch den größeren Abstand zwischen dem fünften und
sechsten Berührpunkt
B5, B6 kann eine dritte Sollposition S3 bestimmt werden, welche
genauer als die erste Sollposition S1 in X-Richtung ist.
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Nachdem
der Laserstrahl 3 an die dritte Sollposition S3 bewegt
wurde, ist dieser endgültig
in der Mitte der Öffnung 12 zentriert.
Zusätzlich
kann aus den ermittelten Berührpunkten
B1 bis B6 auch der Durchmesser der kreisförmigen Öffnung 12 bestimmt werden,
wozu allerdings zusätzlich
eine Kalibrierung erforderlich ist, bei der bestimmt wird, bei welchem Anteil
der maximalen frequenzbezogenen Leistung der Durchmesser am genauesten
bestimmt werden kann. Eine solche Bestimmung des Düsendurchmessers
kann zur Plausibilitätskontrolle
bei einem Wechsel der Laserbearbeitungsdüse 11 dienen.
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Im
Anschluss an die Zentrierung des Laserstrahls 3 in der
Mitte der Laserbearbeitungsdüse 11 wird
die Lage des Laserstrahl-Fokuspunkts relativ zur Laserbearbeitungsdüse bestimmt
und eingestellt. Dazu wird ausgehend von einem Startpunkt SP in
der X-Y-Ebene, dessen Koordinaten in der Steuerungseinheit gespeichert
sind, wie oben beschrieben ein Berührpunkt (B1 bis B6) des Laserstrahls 3 an
der Düsenöffnung ermittelt.
Zu diesem Zweck wird der Laserstrahl 3, wie in 3a gezeigt,
ausgehend vom Startpunkt SP entlang der positiven X- oder Y-Richtung
bewegt, indem die in 2a, b gezeigte Fokussieroptik 10 in
X- oder Y-Richtung verschoben wird. Bei der Bewegung berührt der
Laserstrahl 3 zunächst die
Kante 20 der Öffnung 14,
vgl. 3b, um danach weiter in X-Richtung verschoben
zu werden, bis er vollständig
auf den Düsenkörper 12 auftrifft,
vgl. 3c. Die Koordinaten des ermittelten Berührpunkts
werden ebenfalls in der Steuerungseinheit gespeichert. Aus den gespeicherten
Koordinaten lässt sich
die Wegstrecke vom Startpunkt SP bis zum Auftreffen des Laserstrahls
auf die Düsenöffnung und daraus
die Ausdehnung des Laserstrahls in der X-Y-Ebene ermitteln. Wird
die Messung ausgehend vom Startpunkt in die negative X- oder Y-Richtung wiederholt,
so wird auf diese Weise bei bekanntem Durchmesser der Düsenöffnung der
Durchmesser des Laserstrahls bestimmt. Anschließend wird der Fokuspunkt des
Laserstrahls in Z-Richtung durch Ändern des Krümmungsradius
des adaptiven Umlenkspiegels 9.2 verschoben und die Messung
erneut durchgeführt.
Bei mehrfacher Wiederholung lässt sich
so die Form des Laserstrahls, d. h. die Strahlkaustik, in Bezug
auf die Düsenöffnung bestimmen. Die
Z-Einstellung, in der die geringste Ausdehnung bzw. der geringste
Durchmesser des Strahls gemessen wird, zeigt dabei an, dass der
Fokuspunkt des Laserstrahls genau in der X-Y-Ebene der Düsenöffnung liegt.
Anschließend
wird der Fokuspunkt definiert in eine Ebene unterhalb der Düsenöffnung, meistens
genau in die Arbeitsebene 5, verschoben. Die Bestimmung
der Fokuslage muss nicht mit Hilfe des Düsenkörpers durchgeführt werden,
sondern kann in analoger Weise auch an einem (Test)Werkstück erfolgen,
dass sich in der Arbeitsebene 5 befindet und eine definierte
Kante oder eine quadratische oder runde Öffnung aufweist, die vom Laserstrahl "angetastet" wird. Der Einsatz
der Laserbearbeitungsdüse
als Messobjekt bietet jedoch den Vorteil, dass kein zusätzliches
Werkstück
in den Strahlengang eingeführt
werden muss.
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Zur
Bewegung des Laserstrahls 3 in der X-Y-Ebene wird die in 2 gezeigte Fokussieroptik 10 in
X- und Y-Richtung verschoben. Diese Bewegung erfolgt mittels (nicht
gezeigter, durch einen Doppelpfeil B angedeuteter) Schrittmotoren,
wodurch gleichzeitig eine Information über den Bewegungsweg bereitgestellt
wird. Die Schrittmotoren befinden sich an Verstellspindeln gekoppelt
in der Justagestation 7 von 1, in welche
der Laserbearbeitungskopf 4 zur Einstellung der Strahllage
fahren muss. Alternativ oder zusätzlich
kann die Auslenkung des Laserstrahls durch Verkippung des letzten
oder vorletzten Umlenkspiegels 9.1, 9.2 vor der
Fokussieroptik 10 erfolgen.
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Alternativ
zur Anordnung eines akustischen Sensors im Strahlengang nach dem
Düsenkörper 12 kann
dieser auch direkt am Düsenkörper 12 selbst angebracht
sein, um dessen Körperschall
zu empfangen. In diesem Fall ist es günstig, die Schrittmotoren zur
Bewegung der Fokussieroptik 10 direkt am Laserbearbeitungskopf 4,
und zwar an Stelle der üblichen
Justierschrauben anzubringen. Hierbei kann auf das Vorsehen einer
Justagestation verzichtet werden, d. h. die Justage kann prinzipiell
an jedem Ort in der Arbeitsebene 5 vorgenommen werden,
da bis auf die Auswerteeinrichtung 18 alle hierzu notwendigen
Bauelemente im Laserbearbeitungskopf 4 angebracht sind.
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Weiterhin
können
alternativ zum oben beschriebenen Vorgehen die Messungen auch vorgenommen
werden, indem an Stelle der vom Düsenkörper 12 erzeugten
akustischen Schwingungen die von einem in 2a gezeigten,
plattenförmigen
Körper 21 ausgesandten
akustischen Schwingungen gemessen werden, auf den der Laserstrahl 3 unterhalb des
Düsenkörpers 12 auftrifft.
In diesem Fall ist ein Piezo-Sensor 16' vorgesehen,
der an der vom Düsenkörper 12 abgewandeten
Seite des Körpers 21 angeordnet
ist, sodass der Körper 21 die
vom Düsenkörper 12 ausgesandten
akustischen Schwingungen abschirmt.
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Beim
Bewegen des Laserstrahls 3 in der X-Y-Ebene der Düsenöffnung 14 steht,
sobald dieser auf die Kante 20 der Öffnung 14 auftrifft,
weniger Laserleistung auf dem plattenförmigen Körper 21 zur Verfügung, was
zu einer Intensitätsminderung
des in dem plattenförmigen
Körper 21 durch
den Laserstrahl 3 erzeugten akustischen Signals führt. Zur
Bestimmung der Düsenmitte
wird der Laserstrahl 3 so lange nach außen verschoben, bis er beispielsweise zur
Hälfte
durch den Düsenkörper 12 abgeschirmt
ist und somit die Intensität
des von dem plattenförmigen Körper 21 ausgehenden
Signals ebenfalls auf 50% des Maximalwertes abgesunken ist. Bei
dieser Methode können
für den
plattenförmigen
Körper 21 solche
Materialien, beispielsweise Keramik, verwendet werden, die mehr
Energie absorbieren als das in der Regel metallische Material des
Düsenkörpers 12.
Auf diese Weise kann die Messung mit geringeren Laserleistungen
durchgeführt
werden, um den Düsenkörper 12 zu
schonen.
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Bei
Verwendung des plattenförmigen
Körpers 21 kann
ebenfalls zusätzlich
die Fokuslage FL des Laserstrahls 3 überprüft werden. In der Regel wird
der Fokuspunkt F des Laserstrahls 3 mittels der Fokussieroptik 10 und
des adaptiven Umlenkspiegels 9.2 derart eingestellt, dass
dieser an der Soll-Fokuslage FL in der Arbeitsebene 5 liegt.
Allerdings heizen sich im Betrieb der Laserbearbeitungsmaschine 1 die
im Strahlengang des Laserstrahls 3 angeordneten optischen
Elemente auf, wodurch sich der Fokuspunkt F aus der Soll-Fokuslage
FL entfernen kann. Um zu überprüfen, ob
die Fokuslage noch korrekt ist, wird der Fokuspunkt F entlang der
dritten Raumrichtung Z (im Folgenden: Z-Richtung) verschoben, z.
B. indem der adaptive Umlenkspiegel 9.2 verstellt wird. Prinzipiell
hat ein kleiner Fokusdurchmesser auf dem plattenförmigen Körper 21 eine
große
Intensität
des erzeugten akustischen Signals zur Folge und umgekehrt. Bei der
Variation des Fokuspunkts F wird der Fokusdurchmesser auf dem plattenförmigen Körper 21 variiert.
Liegt der Fokuspunkt F in der Ebene des plattenförmigen Körpers 21, so ist der
Durchmesser des Laserflecks auf dem Körper 21 minimal und
die Intensität
des photoakustischen Signals ist maximal. Wird das Maximum an einem
anderen Ort als an der Soll-Fokuslage FL entlang der Z-Richtung
detektiert, muss der Fokuspunkt F entlang der Z-Richtung verschoben
werden, was z. B. durch geeignete Verstellung des adaptiven Spiegels 9.2 erfolgen
kann.
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Alternativ
kann bei der Bestimmung der, Düsenmitte
und der Fokuslage, wie in 2b gezeigt, der
plattenförmige
Körper 21 einen
Bereich durchgehenden Materials, der größer ist als die Düsenöffnung 13,
und eine gleichmäßige Kante 22,
welche an einer quadratischen oder runden Öffnung 23 in dem plattenförmigen Körper 21 gebildet
ist, aufweisen. In diesem Fall kann die Fokuslage FL des Laserstrahls 3 auch
wie oben beschrieben durch "Antasten" der Kante 22 der Öffnung 23 des
plattenförmigen
Körpers 21 bei
verschiedenen Fokuseinstellungen bestimmt werden. Dieses Verfahren
ermöglicht
es außerdem,
nicht nur die Lage des Fokuspunkts, sondern auch die Form des Laserstrahls
im Bereich des Fokuspunkts (Strahlkaustik) zu bestimmen.
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Auf
die oben dargestellte Weise kann die Strahllage des Laserstrahls 3 innerhalb
der Öffnung 14, 23 bestimmt
und der Laserstrahl 3 in dieser zentriert werden, wobei
beides automatisiert erfolgen kann. Zusätzlich kann die Fokuslage überprüft und ggf.
korrigiert werden. Es versteht sich, dass das oben beschriebene
Verfahren nicht auf den Einsatz in Laserbearbeitungsmaschinen beschränkt ist,
sondern auch in anderen Gerätschaften,
bei denen die Position eines Laserstrahls in einer beliebigen Öffnung bestimmt
und eingestellt, insbesondere zentriert, werden soll, vorteilhaft
angewendet werden kann.