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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum thermischen Kontaktieren eines
auf der Vorderseite eines Schaltungsträgers zu montierenden Leistungsbauelements
sowie eine Anordnung mit einem Schaltungsträger und einem auf einer Vorderseite
des Schaltungsträgers
montierten Leistungsbauelement.
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Ein
Verfahren und eine Anordnung der eingangs genannten Art sind grundsätzlich bekannt.
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Als
problematisch erweist sich im Bereich der Leistungselektronik die
Entwärmung
von Leistungsbauelementen, die sich im Betrieb durch eine erhöhte Wärmeentwicklung
auszeichnen.
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Zur
Lösung
dieses Problems wurden Schaltungsträger in Betracht gezogen, die
metallische Schichten auf einem Substrat aus Oxidkeramik, wie z.
B. Al2O3, umfassen.
Bei dieser so genannten Hybridtechnik können wesentlich höhere Betriebstemperaturen
erreicht werden als auf konventionellen Leiterplatten auf der Basis
von glasfaserverstärktem
Epoxidharz. Bei einem Verfahren zur Herstellung derartiger Hybridschaltungsträger, dem
so genannten "Direkt
Copper Bonding"-Verfahren
(DCB-Verfahren), werden Kupferbleche mit einer Dicke zwischen 100 μm und 900 μm bei einer
Temperatur von etwa 1070°C
auf die Oberfläche
eines Keramiksubstrats aufgebracht. Eine feste Haftung zwischen
den Kupferblechen und dem Keramiksubstrat wird hierbei durch die
Bildung von Spinell an den Grenzflächen bei hoher Temperatur erreicht.
Anschließend
wird durch fotochemische Ätzprozesse
für eine
gewünschte
Strukturierung der Kupferbleche gesorgt. Als nachteilig erweist
sich, dass dieses Herstellungsverfahren mit einem erhöhten wirtschaftlichen
Aufwand verbunden ist.
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Bei
einem alternativen Verfahren zur Herstellung eines Schaltungsträgers für Leistungsbauelemente
wurde die Aufbringung von metallischen Schichten mittels eines thermischen
Spritzverfahrens in Betracht gezogen. Eine praktische Anwendung des
thermischen Spritzens ist in diesem Zusammenhang bislang jedoch
nicht bekannt. Ein Grund hierfür besteht
in der erhöhten
Porosität
der durch übliche thermische
Spritzverfahren erzeugten Metallschichten, welche dazu führt, dass
die elektrische und somit auch die thermische Leitfähigkeit
der Spritzschichten weit unter der einer Schicht bleibt, die aus
einem entsprechenden Material in kompakter Form gebildet ist.
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Zur
Entwärmung
von Leistungsbauelementen werden auch sogenannte IMS-Schaltungsträger (IMS
von Insulated Metal Substrate) eingesetzt. Hierbei erfolgt der Aufbau
durch Laminieren von Metallplatten mit den vorbereiteten Schaltungsträgern auf Epoxidharzbasis.
Derartige Schaltungsträger
sind jedoch nicht nur besonders teuer, sondern der Abtransport der
durch ein auf dem Schaltungsträger
montiertes Leistungsbauelement erzeugten Wärme wird auch durch den Wärmewiderstand
des Kunstharzes begrenzt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum thermischen
Kontaktieren eines auf einem Schaltungsträger zu montierenden Leistungsbauelements
zu schaffen, welches bei reduziertem wirtschaftlichen Aufwand eine
verbesserte Entwärmung
eines auf einem Schaltungsträger
montierten Leistungsbauelements ermöglicht.
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Zur
Lösung
der Aufgabe ist ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1
vorgesehen.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird an dem Montageort des Leistungsbauelements auf dem Schaltungsträger eine
Durchgangsöffnung
in den Schaltungsträger
eingebracht, ein thermisch leitfähiges
Material, wie z. B. Kupfer, mittels Kaltgasspritzen in die Durchgangsöffnung eingebracht
und das Leistungsbauelement thermisch an das thermisch leitfähige Material
angekoppelt.
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Erfindungsgemäß wird an
dem Ort des Schaltungsträgers,
an welchem ein entsprechendes Leistungsbauelement mit hoher Verlustwärmeentwicklung
montiert ist bzw. wird, mit Hilfe der Technologie des Kaltgasspritzens
also eine Durchkontaktierung durch den Schaltungsträger hindurch
geschaffen.
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Das
Kaltgasspritzen ist ein spezielles Verfahren des thermischen Spritzens,
bei welchem in einem Gasstrahl Pulverpartikel derart beschleunigt
werden, dass sie mit Überschallgeschwindigkeit
auf ein zu beschichtendes Substrat treffen, um dort unter bestimmten
Bedingungen eine fest haftende Schicht zu bilden. Die Prozessbedingungen
sind dabei so gewählt,
dass die Schmelztemperatur der Partikel nicht erreicht wird.
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Das
Kaltgasspritzen zeichnet sich durch einen geringen Sauerstoffgehalt
in der aufgespritzten Schicht sowie eine besonders geringe Porosität der aufgespritzten
Schicht aus, welche typischerweise weniger als 1% beträgt. Dies
führt dazu,
dass die elektrische und thermische Leitfähigkeit einer mittels Kaltgasspritzen
aufgebrachten metallischen Schicht zumindest annähernd diejenigen Werte erreicht,
die für
eine kompakte Schicht eines entsprechenden Werkstoffs gelten.
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Darüber hinaus
bedeutet die Verwendung des Kaltgasspritzens zur Aufbringung des
thermisch leitfähigen
Materials auf den Schaltungsträger
bzw. in die Durchgangsöffnung
des Schaltungsträgers eine
reduzierte Wärmebelastung
des Schaltungsträgers,
wodurch es möglich
ist, kostengünstige
Schaltungsträger,
beispielsweise konventionelle Leiterplatten auf der Basis eines
Epoxidharzes, wie z. B. FR4 oder Hoch-TG-FR4, zu verwenden. Insgesamt
ist die Herstellung einer Anordnung aus Schaltungsträger und
darauf montiertem Leistungsbauelement also mit einem reduzierten
wirtschaftlichen Aufwand realisierbar.
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Durch
die erfindungsgemäß vorgesehene Durchkontaktierung
des Leistungsbauelements durch den Schaltungsträger hindurch, d. h. die Ausbildung
der Durchgangsöffnung
im Bereich des Leistungsbauelements und thermische Ankopplung des Leistungsbauelements
an das in der Durchgangsöffnung
angeordnete thermisch leitfähige
Material, lässt sich
die durch das Leistungsbauelement im Betrieb erzeugte Verlustwärme durch
den Schaltungsträger hindurch
an die Rückseite
des Schaltungsträgers transportieren
und an dessen Rückseite
abführen, um
das Leistungsbauelement optimal zu entwärmen.
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Zum
Ableiten der an die Rückseite
des Schaltungsträgers
transportierten Wärme
des Leistungsbauelements kann der Schaltungsträger auf einen Kühlkörper aufgelötet oder
mit einem Kühlfluid, beispielsweise
Luft, gekühlt
werden. Die Rauheit der rückseitigen
Oberfläche
des durch das Kaltgasspritzen in die Durchgangsöffnung eingebrachten thermisch
leitfähigen
Materials bietet durch die damit verbundene große spezifische Ober fläche vorteilhafte Voraussetzungen
für eine
effektive Luftkühlung
sowohl bei freier als auch bei erzwungener Konvektion. Erfindungsgemäß ist es
somit möglich,
die durch das Leistungsbauelement erzeugte Verlustwärme besonders
schnell abzuführen,
wodurch sich das Leistungsbauelement noch wirksamer entwärmen lässt.
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Vorteilhafte
Ausbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen, der Beschreibung und
der Zeichnung zu entnehmen.
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Gemäß einer
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird das Leistungsbauelement mit dem thermisch leitfähigen Material
stoffschlüssig
verbunden, insbesondere verlötet.
Hierdurch wird eine besonders wirksame thermische Ankopplung des
Leistungsbauelements an das thermisch leitfähige Material erreicht, die
eine noch effizientere Entwärmung
des Leistungsbauelements ermöglicht.
Gleichzeitig schafft die stoffschlüssige Verbindung des Leistungsbauelements
mit dem thermisch leitfähigen
Material eine elektrische Anbindung des Leistungsbauelements an
das thermisch leitfähige
Material, wodurch eine elektrische Ansteuerung des Leistungsbauelements
von der Rückseite
des Schaltungsträgers
her möglich
ist.
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Ist
keine elektrische Kontaktierung des Leistungsbauelements von der
Rückseite
des Schaltungsträgers
her erforderlich oder erwünscht,
so kann ein elektrisch isolierendes Material, z. B. eine Thermoleitpaste,
zwischen dem Leistungsbauelement und dem thermisch leitfähigen Material
vorgesehen werden, um das Leistungsbauelement gegenüber dem
thermisch leitfähigen
Material elektrisch zu isolieren und trotzdem eine optimale thermische
Anbindung des Leistungsbauelements an das thermisch leitfähige Material
beizubehalten.
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Die
Ankopplung des Leistungsbauelements an das thermische leitfähige Material
kann gleichzeitig mit der Montage, insbesondere gleichzeitig mit
einer Verlötung
des Leistungsbauelements auf dem Schaltungsträger erfolgen. Dies setzt voraus,
dass sich das thermisch leitfähige
Material bei der Montage des Bauelements bereits in der Durchgangsöffnung des
Schaltungsträgers
befindet.
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Eine
gleichzeitige Kontaktierung des Leistungsbauelements mit dem thermisch
leitfähigen
Material und dem Schaltungsträger
lässt sich
auf besonders einfache Weise dadurch erreichen, dass nach dem Einbringen
des thermisch leitfähigen
Materials in die Durchgangsöffnung
und vor der Montage des Leistungsbauelements eine Lotpaste auf ausgewählte Bereiche
der Vorderseite des Schaltungsträgers aufgebracht,
z. B. aufgedruckt, wird. Um eine direkte Anbindung des Leistungsbauelements
an das thermisch leitfähige
Material zu erreichen, wird die Lotpaste auch auf das sich in der
Durchgangsöffnung befindliche
thermische leitfähige
Material aufgebracht. Soll das Leistungsbauelement hingegen gegenüber dem
thermisch leitfähigen
Material elektrisch isoliert sein, so wird auf das in der Durchgangsöffnung befindliche
thermisch leitfähige
Material keine Lotpaste aufgebracht, sondern dieses stattdessen mit
einer Schicht aus elektrisch isolierendem Material, wie beispielsweise
einer Thermoleitpaste, versehen.
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Wie
bereits erwähnt,
ist es vorteilhaft, das thermisch leitfähige Material vor der Montage
des Leistungsbauelements auf dem Schaltungsträger in die Durchgangsöffnung einzubringen.
Grundsätzlich ist
es aber auch möglich,
zunächst
das Leistungsbauelement auf dem Schaltungsträger zu montieren und erst anschließend das
thermisch leitfähige
Material in die Durchgangsöffnung
einzubringen.
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Bevorzugt
wird das thermisch leitfähige
Material von der dem Leistungselement abgewandten Rückseite
des Schaltungsträgers
her in die Durchgangsöffnung
eingebracht. Da an der Rückseite
des Schaltungsträgers üblicherweise
geringere Anforderungen an die Positioniergenauigkeit gestellt werden, mit
welcher das thermisch leitfähige
Material aufgespritzt wird, als auf der Vorderseite des Schaltungsträgers, auf
welcher die Leiterbahnen zur Verschaltung des Leistungsbauelements
verlaufen, lässt
sich das Kaltgasspritzverfahren auf der Rückseite des Schaltungsträgers einfacher
und kostengünstiger durchführen.
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Außerdem ermöglicht das
Einbringen des thermisch leitfähigen
Materials in die Durchgangsöffnung
von der Rückseite
des Schaltungsträgers
her die Möglichkeit,
das thermisch leitfähige
Material auch auf einen an die Durchgangsöffnung angrenzenden Bereich
der Rückseite
des Schaltungsträgers aufzubringen.
Auf diese Weise lässt
sich auf der Rückseite
des Schaltungsträgers
ein mit dem thermisch leitfähigen
Material in der Durchgangsöffnung verbundener
größerer Schichtbereich
des thermisch leitfähigen
Materials erzeugen, welcher eine Ableitung der von dem Leistungsbauelement
weg transportierten Wärme über eine
größere Fläche ermöglicht und
somit zu einer noch besseren Entwärmung des Leistungsbauelements
beiträgt.
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Außerdem kann
dieser Schichtbereich des thermisch leitfähigen Materials mit einer gewissen
Dicke ausgebildet werden, um dem thermisch leitfähigen Materialschicht in diesem
Bereich eine gewünschte
Wärmekapazität zu verleihen.
Durch eine ausreichend hohe Schichtdicke lässt sich eine Wärmekapazität derart
erreichen, dass das Temperaturprofil der durch das Leistungsbauelement
im Betrieb erzeugten Verlustwärme
bei Temperaturwechseln, wie beispielsweise bei Einschaltvorgängen, so
abgeflacht wird, dass die Belastungsgrenzen von Leistungsbauelement
und Schaltungsträgermaterial
nicht überschritten
werden.
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Vorteilhafterweise
wird die Durchgangsöffnung
zumindest annähernd
vollständig
mit dem thermisch leitfähigen
Material gefüllt.
Dies bedeutet eine optimale Ausnutzung des durch die Durchgangsöffnung für den Wärmetransport
zur Verfügung
gestellten Raums und trägt
somit zu einer noch besseren Entwärmung des Leistungsbauelements
bei.
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Die
Fülltiefe
des thermisch leitfähigen
Materials in der Durchgangsöffnung
kann durch einen Stempel eingestellt werden, welcher, insbesondere von
der Vorderseite des Schaltungsträgers
her, auf den Schaltungsträger
aufgesetzt oder in die Durchgangsöffnung eingeführt wird.
Dies ermöglicht
es, das thermisch leitfähige
Material unter Berücksichtigung
des Typs bzw. der Bauart des Leistungsbauelements und in Abhängigkeit
davon, ob eine elektrische Anbindung des Leistungsbauelements an
das thermisch leitfähige
Material oder eine elektrische Isolierung des Leistungsbauelements
gegenüber
dem thermisch leitfähigen
Material gewünscht
ist, in einer für
eine optimale Entwärmung
des Leistungsbauelements günstigen
Weise in die Durchgangsöffnung einzubringen.
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Weiterer
Gegenstand der Erfindung ist außerdem
eine Anordnung mit einem Schaltungsträger, einem auf einer Vorderseite
des Schaltungsträgers montierten
Leistungsbauelement und einer sich im Bereich des Leistungsbauelements
befindlichen Schaltungsträgerdurchgangsöffnung,
in die ein thermisch leitfähiges
Material mittels Kaltgasspritzen eingebracht ist, welches thermisch
an das Leistungsbauelement angekoppelt ist, um durch das Leistungsbauelement
erzeugte Wärme
von dem Leistungsbauelement wegzutransportieren und an der Rückseite
des Schaltungsträgers
abzugeben.
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Die
erfindungsgemäße Anordnung
und vorteilhafte Ausführungsformen
derselben lassen sich unter Ausnutzung der voranstehend genannten
Vorteile in besonders einfacher Weise durch das erfindungsgemäße Verfahren
herstellen.
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Nachfolgend
wird die Erfindung rein beispielhaft anhand einer vorteilhaften
Ausführungsform
unter Bezugnahme auf die beigefügte
Zeichnung beschrieben.
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Die
einzige Figur zeigt eine schematische Querschnittsansicht einer
erfindungsgemäßen Anordnung
mit einem Schaltungsträger
und einem darauf montierten Leistungsbauelement.
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Die
in der Figur gezeigte Anordnung umfasst einen Schaltungsträger 10,
bei welchem es sich im vorliegenden Ausführungsbeispiel um eine konventionelle
Leiterplatte auf Basis eines Epoxidharzes, wie z. B. FR4, handelt.
Grundsätzlich
kann der Schaltungsträger 10 aber
auch aus einem anderen Material gebildet sein und beispielsweise
ein Oxidkeramiksubstrat oder ein isoliertes Metallsubstrat (IMS)
aufweisen.
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Der
Schaltungsträger 10 weist
eine Vorderseite 12 und eine Rückseite 14 auf. Sowohl
an der Vorderseite 12 als auch an der Rückseite 14 sind Leiterbahnen 16, 18 aus
einem geeigneten metallischen Material, im vorliegenden Ausführungsbeispiel
Kupfer, aufgebracht. Die Kupferleiterbahnen 16, 18 dienen
zur elektrischen Kontaktierung eines Leistungsbauelements 20,
welches auf die Vorderseite 12 des Schaltungsträgers 10 montiert
ist. Die elektrische Verbindung zwischen dem Leistungsbauelement 20 und
den Kupferleiterbahnen 16 der Vorderseite 12 erfolgt
mit Hilfe von Lötkon takten 22,
die zwischen dem Leistungsbauelement 20 und den Kupferleiterbahnen 16 angeordnet
sind.
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Im
Bereich des Leistungsbauelements 20 ist eine Durchgangsöffnung 24 in
dem Schaltungsträger 10 vorgesehen,
genauer gesagt liegt die Durchgangsöffnung 24 (in der
Figur) genau unter dem Leistungsbauelement 20.
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Die
Durchgangsöffnung 24 ist
zumindest annähernd
vollständig
mit einem thermisch leitfähigen Material 26 ausgefüllt, welches
mittels Kaltgasspritzen in die Durchgangsöffnung 24 eingebracht
wurde. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
handelt es sich bei dem thermisch leitfähigen Material 26 um
Kupfer, grundsätzlich
kann es aber auch ein anderes geeignetes Material aufweisen.
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Bei
der dargestellten Ausführungsform
ist das thermisch leitfähige
Material 26 mittels einer Lötkontaktschicht 28 stoffschlüssig mit
der Rückseite des
Leistungsbauelements 20 verbunden, um nicht nur eine optimale
thermische, sondern auch eine elektrische Anbindung des Leistungsbauelements 20 an
das thermisch leitende Material 26 zu erreichen.
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Soll
alternativ eine elektrische Isolierung des Leistungsbauelements 20 gegenüber dem
thermisch leitfähigen
Material 26 erreicht werden und trotzdem eine optimale
thermische Ankopplung des Leistungsbauelements 20 an das
thermisch leitfähige
Material 26 beibehalten werden, so kann anstelle der Lötkontaktschicht 28 auch
eine Schicht aus Thermoleitpaste vorgesehen werden.
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Durch
die thermische Ankopplung des Leistungsbauelements 20 an
das wärmeleitfähige Material 26 ist
es möglich,
im Betrieb des Leistungsbauelements 20 durch dieses erzeugte
Verlustwärme
von dem Leistungsbau element 20 weg und durch die Durchgangsöffnung 24 des
Schaltungsträgers 10 hindurch
zu transportieren, um sie an der Rückseite 14 des Schaltungsträgers 10 abzugeben.
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Zu
diesem Zweck kann der Schaltungsträger 10 an seiner Rückseite 14 auf
einen geeigneten Kühlkörper gelötet sein
oder durch ein geeignetes Kühlfluid,
wie beispielsweise Luft, gekühlt
werden.
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Damit
die von dem Leistungsbauelement 20 weg transportierte Wärme über eine
möglichst
große Oberfläche abgegeben
werden kann, erstreckt sich das thermisch leitfähige Material 26 an
der Rückseite 14 des
Schaltungsträgers 10 über einen
an die Durchgangsöffnung 24 angrenzenden
Bereich 30 der Rückseite 14 des
Schaltungsträgers 10.
Da das thermisch leitfähige
Material 26 in diesem Bereich 30 einen Abschnitt
der rückseitigen
Kupferleitbahnen 18 überdeckt,
erfolgt in diesem Bereich 30 auch die elektrische Ankopplung
des elektrisch leitfähigen
Materials 26 an die rückseitigen
Kupferleiterbahnen 18.
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Dadurch,
dass das thermisch leitfähige
Material 26 mittels eines Kaltgasspritzverfahrens auf den
Schaltungsträger 10 aufgebracht
wurde, weist es an seiner rückseitigen
Oberfläche 32 eine
besondere Rauhigkeit auf, die durch die damit verbundene große spezifische
Oberfläche
vorteilhafte Voraussetzungen für
eine effektive Luftkühlung
sowohl bei freier als auch bei erzwungener Konvektion bietet. Auf
diese Weise lässt
sich durch das Leistungsbauelement 20 erzeugte Wärme besonders
schnell von dem Bauelement 20 abführen.
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Darüber hinaus
wird durch die Wärmekapazität der sich
im Bereich 30 erstreckenden vergleichsweise dicken Schicht
aus thermisch leitfähigem
Material 26 das Temperaturprofil bei Temperaturwechseln,
wie beispiels weise bei Einschaltvorgängen, so abgeflacht, dass die
Belastungsgrenzen des Leistungsbauelements 20 und des Schaltungsträgers 10 nicht überschritten
werden.
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Zur
Herstellung der Anordnung wird zunächst die Durchgangsöffnung 24 in
dem Schaltungsträger 10 ausgebildet,
beispielsweise durch Bohren oder Lasern. Anschließend wird
das thermisch leitfähige
Material 26 mit Hilfe eines Kaltgasspritzverfahrens von
der Rückseite 14 des
Schaltungsträgers 10 her
in dem Bereich 30 so auf die Rückseite 14 des Schaltungsträgers 10 aufgebracht, dass
dabei die Durchgangsöffnung 24 zumindest
annähernd
vollständig
durch das thermisch leitfähige Material 26 ausgefüllt wird.
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Um
Verluste des thermisch leitfähigen
Materials 26 beim Aufspritzen desselben zu verhindern und
eine zumindest annähernd
vollständige
Füllung der
Durchgangsbohrung 24 mit thermisch leitfähigem Material 26 sicher
zu stellen, wird die Durchgangsöffnung 24 an
der Vorderseite des Schaltungsträgers 10 durch
einen Stempel abgedeckt, welcher auf die Vorderseite 12 des
Schaltungsträgers 10 aufgesetzt
wird oder in einen gewünschten
Abstand zu der Vorderseite 12 des Schaltungsträgers 10 gebracht
wird. Grundsätzlich
ist es auch möglich,
den Stempel so auszubilden, dass er in die Durchgangsöffnung 24 eingeführt werden
kann. Durch den Stempel wird gewissermaßen also die Füllhöhe des thermisch
leitfähigen
Materials 26 in der Durchgangsöffnung 24 eingestellt.
An seiner zum Schaltungsträger 10 weisenden
Seite weist der Stempel einen Werkstoff auf, von dem sich das aufgespritzte
thermisch leitfähige
Material 26 problemlos wieder ablösen lässt.
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Bei
dem dargestellten Ausführungsbeispiel wird
der Stempel auf die an der Vorderseite 12 des Schaltungsträgers 10 vorgesehenen
Kupferleiter bahnen 16 aufgesetzt, sodass das aufgespritzte
thermisch leitfähige
Material 26 bis zu der Höhe der vorderseitigen Kupferleiterbahnen 16 aus
der Durchgangsöffnung 24 herausragt.
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An
der Rückseite 14 des
Schaltungsträgers 10 wird
das thermisch leitfähige
Material 26 in dem Bereich 30 bis zu einer Dicke
aufgetragen, die zu einer gewünschten
Wärmekapazität der Schicht
des thermisch leitfähigen
Materials 26 in dem Bereich 30 führt.
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Nach
dem Aufbringen des thermisch leitfähigen Materials 26 auf
den Schaltungsträger 10 wird mittels
eines Druckverfahrens eine Lotpaste strukturiert auf die Vorderseite 12 des
Schaltungsträgers 10 aufgedruckt.
Da im vorliegenden Ausführungsbeispiel
das Leistungsbauelement 20 direkt an das thermisch leitfähige Material 26 angekoppelt
sein soll, wird die Lotpaste auch auf das aus der Durchgangsöffnung 24 herausragende
thermisch leitfähige
Material 26 aufgedruckt. Sollte das Leistungsbauelement 20 hingegen
gegenüber
dem elektrisch leitfähigen Material 26 elektrisch
isoliert sein, so kann im Bereich des aus der Durchgangsöffnung 24 herausragenden thermischen
leitfähigen
Materials 26 die Lotpaste ausgespart werden und die dadurch
gebildete Lücke mit
einer Thermoleitpaste aufgefüllt
werden.
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Nach
dem Lotpastendruck erfolgt die Bestückung des Leistungsbauelements 20 auf
dem Schaltungsträger 10 und
anschließend
das Verlöten
der Baugruppe mit Hilfe einer an sich bekannten Technologie. Durch
den Lötprozess
wird das Leistungsbauelement 20 nicht nur mit den vorderseitigen
Kupferleitbahnen 16, sondern auch mit dem thermisch leitfähigen Material 26 stoffschlüssig verbunden
und eine optimale thermische Ankopplung des Leistungsbauelements 20 an
das thermisch leitfähige
Mate rial 26 erreicht. Dies ermöglicht letztlich eine optimale Entwärmung des
Leistungsbauelements 20 im Betrieb.
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- 10
- Schaltungsträger
- 12
- Vorderseite
- 14
- Rückseite
- 16
- Leiterbahn
- 18
- Leiterbahn
- 20
- Leistungsbauelement
- 22
- Lötkontakt
- 24
- Durchgangsöffnung
- 26
- thermisch
leitfähiges
Material
- 28
- Lötkontaktschicht
- 30
- Bereich
- 32
- Oberfläche