DE102007028621B4 - Fahrzeug-Ausstattungsteil mit Airbagaustrittsdeckel - Google Patents
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Abstract
Ausstattungsteil (1) für ein Kraftfahrzeug, wobei das Ausstattungsteil (1) einen Airbagaustrittsdeckel (6) umfasst, wobei das Ausstattungsteil (1) im Bereich des Airbagaustrittsdeckels (6) wenigstens einen Sollbruchstellenbereich (5) und wenigstens einen Gelenkbereich (7) aufweist, wobei das Ausstattungsteil (1) im Gelenkbereich (7) ein Verstärkungselement (8) aufweist, wobei das Ausstattungsteil (1) im Gelenkbereich (7) eine Rippe (10) aufweist, wobei das Verstärkungselement (8) vor der Öffnung des Airbagaustrittsdeckels (6) im Gelenkbereich (7) im Wesentlichen rechtwinklig gefaltet vorgesehen ist, wobei das Verstärkungselement (8) zumindest vor der Öffnung des Airbagaustrittsdeckels (6) im Wesentlichen vollständig in das Ausstattungsteil (1) eingebettet vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Verstärkungselement (8) auf der der Rückseite des Ausstattungsteils (1) abgewandten Seite mit einem Vlies ausgestattet ist.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Ausstattungsteil für den Innenraum eines Kraftfahrzeugs, in welches ein Airbagaustrittsdeckel integriert ist. Üblicherweise werden derartige Airbagaustrittsdeckel durch Einformen oder nachträgliches Einschneiden oder Brennen einer Sollbruchstelle in den Träger des Ausstattungsteils erzeugt. Beim Auslösen des Airbags reißt diese Sollbruchstelle auf, wobei verhindert werden muss, dass sich der Airbagaustrittsdeckel oder Teile davon vollständig vom Träger lösen. Aus diesem Grund ist auf der Rückseite des Trägers ein Verstärkungselement angeordnet, welches als Gelenk für die Bewegung des Airbagaustrittsdeckels dient. Als Stand der Technik wird hierzu auf die Druckschriften
DE 102 50 737 A1 ,DE 298 11 739 U1 undDE 196 16 942 A1 hingewiesen. - Herkömmlicherweise wird ein solches Verstärkungselement in im Wesentlichen flacher Form auf die Rückseite des Ausstattungsteils bzw. auf die Rückseite der Sichtseite des Ausstattungsteils im Bereich des Gelenks aufgebracht. Ein Beispiel hierfür ist die Offenbarung in der Druckschrift
EP 0 684 166 B1 . Dies bewirkt für den Fall des Auslösens des Airbags, d. h. den Fall der Öffnung des Airbagaustrittsdeckels, dass das Verstärkungselement geknickt oder zumindest mit einem vergleichsweise kleinen Radius gebogen wird, was sich nachteilig auf die Stabilität des Verstärkungselements auswirkt. - Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Ausstattungsteil für ein Kraftfahrzeug bereitzustellen, bei dem das Verhalten eines in das Ausstattungsteil integrierten Airbagaustrittsdeckels vorteilhaft verändert ist und das Ausstattungsteil dennoch leicht, klein, kostengünstig und leicht herstellbar gestaltet werden kann.
- Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Ausstattungsteil für ein Kraftfahrzeug gemäß Anspruch 1 gelöst. Hierdurch ist es erfindungsgemäß möglich, dass das Verstärkungselement besonders effizient belastet wird und daher vergleichsweise (bei gleicher Zugbeanspruchungsmöglichkeit) kleiner und leichter ausgeführt werden kann (als bei einer ungünstigeren Zugbeanspruchungssituation). Ferner ist es so, dass aufgrund der Streckung des Verstärkungselements beim Öffnen des Airbagaustrittsdeckels ein geringeres Risikos eines Ausfalls des Verstärkungselements vorliegt. Dadurch wird auch das Risiko von umherfliegenden Teilen (des Airbagaustrittsdeckels) nach einer Entfaltung des unterhalb (d. h. auf der der Sichtseite des Ausstattungsteils gegenüberliegenden Seite) des Ausstattungsteils befindlichen Airbags geringer.
- Es ist ferner vorgesehen, dass das Ausstattungsteil im Gelenkbereich eine Rippe aufweist, wobei die Rippe bei bewegtem Airbagaustrittsdeckel feststehend vorgesehen ist. Hierdurch ist es vorteilhaft möglich, dass das Verstärkungselement bei geöffnetem Deckel zumindest in einer Position des Airbagaustrittsdeckels im Wesentlichen gestreckt vorliegt und damit seine maximale Verstärkungsfunktion ausüben kann.
- Ferner ist es vorgesehen, dass die Rippe ein Teil eines Airbag-Schusskanals ist. Hierdurch kann in einfacher und kostengünstiger Weise ein bereits vorhandenes und insbesondere aus Stabilitätsgründen des Armaturenbretts bzw. generell des Ausstattungsteils vorhandenes Element zur Aufnahme bzw. zur Befestigung des Verstärkungselements verwendet werden.
- Weiterhin ist vorgesehen, dass eine Belastung bzw. zumindest eine wesentliche Belastung des Verstärkungselements auf Zug im Wesentlichen erst nach einer Verschwenkung des Airbagaustrittsdeckels um einen vorgegebenen Drehwinkel von 30° bis 120° erfolgt, insbesondere von 50° bis 110°, insbesondere von 70° bis 100°. Unter einer solchen Belastung bzw. einer wesentlichen Belastung auf Zug ist vorliegend zu verstehen, dass das Verstärkungselement eine vergleichsweise geringe Streckung bzw. Dehnung bei einer vergleichsweise großen anliegenden Kraft aufweist. Typische verwendete Verstärkungselemente, insbesondere Gewebe bzw. Fasern, haben nämlich die Eigenschaft, in einem ersten Bereich vergleichsweise geringer Kräfte eine vergleichsweise geringe Widerstandskraft und eine vergleichsweise große Dehnung bzw. Längung aufzuweisen, währenddem sie in einem zweiten Bereich vergleichsweise großer Kräfte eine vergleichsweise große Widerstandskraft und eine vergleichsweise kleine Dehnung bzw. Längung aufweisen. Dies kann auch derart ausgedrückt werden, dass das Kraft-Weg-Diagramm (d. h. die Auftragung der angelegten streckenden Kraft über der Längung bzw. Dehnung als „Weg”) des Verstärkungselements zunächst einen vergleichsweise flachen und ab einem Übergangsbereich einen vergleichsweise steilen Verlauf hat. Unter einer Aufnahme des Verstärkungselements einer wesentlichen Belastung erst in einem vergleichsweise späten Stadium der Aufklappbewegung des Airbagaustrittsdeckels ist es vorteilhaft möglich, dass das Verstärkungselement genau in der Phase der Aufklappbewegung nennenswerten Einfluss auf die Bewegung ausübt, in der eine zu schnelle bzw. zu sehr ungebremste Bewegung des Airbagaustrittsdeckels vermieden werden soll, nämlich ab ca. 50° Öffnungswinkel, insbesondere ab ca. 70° Öffnungswinkel, insbesondere ab ca. 90° Öffnungswinkel.
- Weiterhin ist es vorgesehen, dass das Verstärkungselement vor der Öffnung des Airbagaustrittsdeckels im Gelenkbereich im Wesentlichen rechtwinklig gefaltet vorgesehen ist. Es sind auch Faltungen bzw. Abwinklungen des Verstärkungselements vor der Öffnung des Airbagaustrittsdeckels im Gelenkbereich im Bereich von 50° bis 130°, insbesondere im Bereich von 70° bis 110°, möglich. Hierdurch ist eine optimale Kraftentfaltung bzw. Entfaltung der Verstärkungswirkung des Verstärkungselements im Laufe des Aufklappens des Airbagaustrittsdeckels möglich.
- Es ist vorgesehen, dass das Verstärkungselement zumindest vor der Öffnung des Airbagaustrittsdeckels im Wesentlichen vollständig in das Ausstattungsteil eingebettet vorgesehen ist. Hierdurch kann einerseits das Ausstattungsteil mit integriertem Verstärkungselement besonders einfach und kostengünstig hergestellt werden und zum anderen ist es dadurch möglich, dass durch die Einbettung eine definierte Verstärkungswirkung des Verstärkungselements beim Aufklappen des Airbagaustrittsdeckels möglich ist.
- Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
-
1a und1b zeigen einen schematischen Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes Ausstattungsteil gemäß einer ersten Ausführungsform mit einem geöffneten bzw. einem geschlossenen Airbagaustrittsdeckel. -
2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Ausstattungsteils. -
3a und3b zeigen einen schematischen Querschnitt durch ein bekanntes Ausstattungsteil mit einem geöffneten bzw. einem geschlossenen Airbagaustrittsdeckel. -
3a zeigt ein bekanntes Ausstattungsteil1 nach dem Stand der Technik. Es umfasst einen Träger2 mit einer Rückseite3 und einer dem Fahrzeuginnenraum zugewandten Seite4 , welche üblicherweise noch mit nicht dargestellten Schaum- und Dekorlagen bedeckt ist. In die Rückseite3 ist eine beispielsweise U-förmig umlaufende Sollbruchstelle5 eingebracht, welche einen Airbagaustrittsdeckel6 definiert. Dieser ist mit einem Gelenkbereich7 versehen, der auf der im Wesentlichen ebenen Rückseite3 durch ein gleichfalls eben verlaufendes Verstärkungselement8 , z. B. eine Gewebe- oder Blechverstärkung, verstärkt ist. -
3b zeigt das Ausstattungsteil1 nach dem Auslösen des Airbags, wobei der Airbagaustrittsdeckel6 und das Verstärkungselement8 stark gebogen sind, hier um einen Winkel von etwa 90°, und eine Airbagaustrittsöffnung9 freigeben. Die in dieser Stellung auf das Verstärkungselement8 wirkenden Lasten sind ungünstig, insbesondere deshalb, weil das Verstärkungselement8 geknickt ist bzw. einen ungeraden Verlauf aufweist. - Es ist vorgesehen, den Lasteintrag in das Verstärkungselement
8 bzw. die Widerstandskraft bzw. Wirksamkeit des Verstärkungselements8 dadurch zu verbessern, dass das Verstärkungselement8 nach dem Auslösen des Airbags zumindest vorübergehend aus einer winkligen Anordnung in eine im Wesentlichen gestreckte Ausrichtung überführt wird. - Hierzu ist, wie in
1a dargestellt, an die Rückseite3 des Trägers2 eine etwa rechtwinklig auskragende Rippe10 angeformt, wobei sich das Verstärkungselement8 vom Airbagaustrittsdeckel6 bis auf die diesem zugewandte Flächenseite11 der Rippe10 erstreckt und etwa rechtwinklig gefaltet ist. Nach dem Auslösen des Airbags (1b ) ist das Verstärkungselement8 im Wesentlichen flächig gestreckt und kann in besonders hohem Maße Lasten aufnehmen. Die flächige Erstreckung bzw. Streckung des Verstärkungselements8 ist in1b für den Fall eines Drehwinkels6' des Airbagaustrittsdeckels6 um ca. 90° dargestellt. Insbesondere im Bereich eines Drehwinkels6' zwischen 20° und 120° kann eine Abbremsung der Bewegung des Airbagaustrittsdeckels6 stattfinden. - Bei der Ausbildung des Ausstattungsteils
1 nach2 verläuft das Verstärkungselement8 einerseits bis in die anschließenden Bereiche des Trägers2 hinein um die Rippe10 herum und ist andererseits in den Werkstoff des Trägers2 eingebettet, beispielsweise durch Umspritzen bei der Fertigung des Trägers2 . Durch die Integration des Verstärkungselements8 in die Rippe10 wird der Drehwinkel, ab dem das Verstärkungselement8 belastet wird, um bis zu 50% reduziert. Durch das lokale Herausziehen eines gewebeartigen Verstärkungselements8 aus der Kunststoffmatrix wird ferner kinetische Energie abgebaut. Das Verstärkungselement8 kann in diesem Fall auf der der Rückseite3 abgewandten Seite mit einem nicht gezeigten Vlies ausgestattet werden. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Ausstattungsteil
- 2
- Träger
- 3
- Rückseite
- 4
- Vorderseite (dem Innenraum zugewandt)
- 5
- Sollbruchstelle/Sollbruchstellenbereich
- 6
- Airbagaustrittsdeckel
- 6'
- Drehwinkel
- 7
- Gelenk/Gelenkbereich
- 8
- Verstärkungselement
- 9
- Airbagaustrittsöffnung
- 10
- Rippe
- 11
- Flächenseite (der Rippe)
Claims (3)
- Ausstattungsteil (
1 ) für ein Kraftfahrzeug, wobei das Ausstattungsteil (1 ) einen Airbagaustrittsdeckel (6 ) umfasst, wobei das Ausstattungsteil (1 ) im Bereich des Airbagaustrittsdeckels (6 ) wenigstens einen Sollbruchstellenbereich (5 ) und wenigstens einen Gelenkbereich (7 ) aufweist, wobei das Ausstattungsteil (1 ) im Gelenkbereich (7 ) ein Verstärkungselement (8 ) aufweist, wobei das Ausstattungsteil (1 ) im Gelenkbereich (7 ) eine Rippe (10 ) aufweist, wobei das Verstärkungselement (8 ) vor der Öffnung des Airbagaustrittsdeckels (6 ) im Gelenkbereich (7 ) im Wesentlichen rechtwinklig gefaltet vorgesehen ist, wobei das Verstärkungselement (8 ) zumindest vor der Öffnung des Airbagaustrittsdeckels (6 ) im Wesentlichen vollständig in das Ausstattungsteil (1 ) eingebettet vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Verstärkungselement (8 ) auf der der Rückseite des Ausstattungsteils (1 ) abgewandten Seite mit einem Vlies ausgestattet ist. - Ausstattungsteil (
1 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rippe (10 ) im Wesentlichen den Airbagaustrittsdeckel (6 ) in einem wenigstens teilweise geöffnetem Zustand in gerader Linie fortsetzend angeordnet vorgesehen ist. - Ausstattungsteil (
1 ) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Rippe (10 ) ein Teil eines Airbag-Schusskanals ist.
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Legal Events
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