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Die
Erfindung betrifft eine außenliegende Spindeldichtung
für einen
Gewindetrieb, insbesondere für
einen Kugelgewindetrieb gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
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Derartige
Dichtungen werden beispielsweise verwendet, um eine Kugelgewindemutter
gegenüber der
von ihr umgriffenen Gewindespindel abzudichten. Die Dichtungen sind
an den beiden Stirnflächenbereichen
der Kugelgewindemutter vorgesehen und verhindern, dass im Inneren
der Mutter angeordnetes Schmieröl
nach außen
austritt und auf der Spindel enthaltenes Kühl-/Schmiermittel in das Innere
der Kugelgewindemutter eintritt.
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Üblicherweise
werden für
derartige Dichtungen Gewinderinge verwendet, die ähnlich einer
Mutter in Gewindeeingriff mit der Gewindespindel stehen und somit
flächig
in die Gewindenut eintauchen und an den daran angrenzenden Umfangsbereichen
der Gewindespindel anliegen. Eine weitere Ausführungsform ist aus der
DE 3817172 A1 bekannt.
Sie sieht einen mit der Gewindesteigung ansteigenden Dichtring aus
steifen Kunststoff vor, dessen Ganglücke mittels einer Querverbindung
geschlossen ist. Nachteilig bei derartigen Lösungen ist, dass durch die
flächige
Anlage der Dichtungen aus dem Stand der Technik ein erhebliches
Bremsmoment auf die Gewindespindel übertragen wird. Des Weiteren
verschleißen
derartige Dichtringe relativ schnell, so dass diese häufig ausgewechselt
werden müssen,
um eine Beschädigung
der Werkzeugmaschine zu verhindern.
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Aus
dem Stand der Technik sind des Weiteren Dichtringe bekannt, die
nach außen
hin mit Schaufelelementen versehen sind, über die Kühl-/Schmiermittel von der Kugelgewindemutter weg
gefördert
werden kann. Diese Dichtringe zeigen die gleichen Nachteile wie
die vorbeschriebenen Konstruktionen.
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Demgegenüber liegt
der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Spindeldichtung zu schaffen, die
bei geringem Verschleiß und
kompakter Bauweise eine optimale Dichtwirkung aufweist.
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Diese
Aufgabe wird durch eine außenliegende
Spindeldichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß dichtet
die außenliegende Spindeldichtung
eine auf der Spindel laufende Mutter gegenüber den Umwelteinflüssen wie
z. B. Kühlmittel,
Späne oder Öl ab. Dazu
ist ein der Gewindekontur angepasstes Dichtelement vorgesehen, welches ein
fließen
der Verunreinigungen durch den Gewindegang verhindert. Den Außenumfang
der Spindel dichtet eine Umfangsdichtlippe zusammen mit einer Axialdichtlippe
ab. Diese zur Umfangsfläche
angestellten Dichtlippen und liegen im Wesentlichen linienförmig am
Außenumfang
der Spindel an. Die am Außenumfang
anliegenden Umfangsdichtlippen dichten somit die radialen Bewegungen
ab, wohingegen die durch die Drehung entstehenden axialen Bewegungen
der Spindel durch die Axialdichtlippen abgedichtet werden. Durch
die ununterbrochene und ringförmige
Anordnung der Bauteile entsteht so eine den Umfang umgreifende und
durchgehende Dichtlippe.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn die Umfangsdichtlippen und die Axialdichtlippen
mit Vorspannung an den Umfangsflächen
anliegen, so dass eine sichere Abdichtung gewährleistet ist.
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Um
diese linienförmige
Abdichtung zu gewährleisten,
sind die Dichtlippen zur Mutter hin mit einem Freiwinkel ausgeführt.
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Gemäß einer
Variante, die sich besonders für
eine eingängige
Spindel eignet, steigt die Umfangsdichtlippe in etwa parallel mit
der Spindelsteigung an, so dass die Umfangsdichtlippe die Spindel nach
einer Umrundung vollständig
umgreift, wobei der entstehende axiale Versatz der Endabschnitte durch
die Axialdichtlippen, welche die Dichtelemente beinhalten können, geschlossen
wird.
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Gemäß einer
weiteren Variante, die sich besonders für eine zweigängige Spindel
eignet, verlaufen zwei, die sich jeweils etwa auf gleicher axialer Höhe etwa
um den viertel Umfang der Gewindespindel erstrecken, so dass sie
gemeinsam die Umfangsfläche
nach einer Umrundung vollständig
umgreifen, wobei der zwischen ihnen entstehende axiale Versatz der
Endabschnitte durch Axialdichtlippen, welche die Dichtelemente beinhalten
können,
geschlossen wird.
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Gemäß einer
weiteren Variante, die sich besonders für alle weiteren mehrgängigen Spindeln eignet,
verlaufen mehrere obere Dichtlippenabschnitte, die sich jeweils
etwa auf gleicher axialer Höhe etwa
um einen Teilumfang der Gewindespindel erstrecken, so dass sie die
Umfangsfläche
zusammen mit den unteren Dichtlippenabschnitten nach einer Umrundung
vollständig
umgreifen, wobei der zwischen ihnen entstehende axiale Versatz der
Endabschnitte durch Axialdichtlippen, welche die Dichtelemente beinhalten
können,
geschlossen wird.
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In
der Ausführungsform
für zwei
und mehrgängige
Spindeln ist es besonders vorteilhaft, wenn zwei oder mehrere Dichtelemente
auf einer radialen, zur Rotationsachse senkrechten Ebene liegen,
da so jedem Spindelgang ein Dichtelement zugeordnet ist.
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Die
Spindeldichtung lässt
sich besonders leicht herstellen, wenn die Positionen der Dichtlippenabschnitte
und der Dichtelemente symmetrisch angeordnet sind.
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Die
Dichtwirkung der Spindeldichtung kann verbessert werden, wenn einem
Spindelgang zwei oder mehrere Dichtelemente zugeordnet sind.
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In
einer besonders einfachen Ausführungsform
können
die Dichtelemente als Dichtnasen ausgeführt werden. Diese sind an ihrer
Basis mit der Spindeldichtung verbunden und erstrecken sich in den
Spindelgang, den sie durch ihre angepasste Kontur abdichten. Ein
sich verjüngender
Querschnitt, der sich gegen die Drehrichtung der Spindel neigt,
ist genauso Vorteilhaft für
die Dichteigenschaften, wie die Vorspannung mit der die Dichtnase
gegen die Spindel drückt.
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Eine
besonders gute Dichtung wird erzielt, wenn die Dichtelemente zwei
endseitige Dichtabschnitte aufweisen, die zueinander konisch zulaufen und
in einen Zwischenbereich, der als Zylinderform ausgeführt werden
kann, enden. Der Durchmesser der Endabschnitte ist hierbei größer als
die Aussparung des Spindelgangs, so dass das verdrängte Material
einen Formschluss gewährleistet,
der dichtend wirkt. Der entstehende Freiraum der den Zwischenbereich
umgibt, dient zur Aufnahme möglicher
Verunreinigungen oder Abriebe, und stellt eine weitere Barriere
dar.
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Eine
derartige Spindeldichtung lässt
sich beispielsweise im Spritzgießverfahren aus Kunststoff, beispielsweise
Viton (FPM), PU, EPDM, Fluorkautschuk, Nitrilkautschuk oder dergleichen
herstellen.
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Besonders
vorteilhaft für
die Herstellung und für
die Dichtwirkung der Spindel ist es, wenn sie aus einem Bauteil
besteht.
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Um
die Dichtwirkung zu verbessern, kann der Spindeldichtung ein schmiermittelgetränkter Filzring
zugeordnet sein.
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Bevorzugte
Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden im Folgenden anhand schematischer Zeichnungen
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
erfindungsgemäße Spindeldichtung
in ihrer Einbaulage;
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2 eine
dreidimensionale Darstellung der eingängigen Spindeldichtung;
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3 eine
Schemadarstellung zur Verdeutlichung eines Freiwinkels;
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4, 5, 6 Seitenansichten
der eingängigen
Spindeldichtung;
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7 eine
Draufsicht der eingängigen
Spindeldichtung;
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8 und 9 Schnittdarstellungen
der eingängigen
Spindeldichtung;
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9 eine
Schemadarstellung zur Verdeutlichung eines Freiwinkels;
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10 eine
dreidimensionale Darstellung einer mehrgängigen Spindeldichtung;
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11 eine
Draufsicht der mehrgängigen Spindeldichtung;
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12 und 13 Schnittdarstellungen
der eingängigen
Spindeldichtung;
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14 und 15 Seitenansichten
der mehrgängigen
Spindeldichtung und
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16, 17 Dichtlinienverläufe der
Spindeldichtungen.
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Im
Folgenden werden zwei Ausführungsbeispiele
beschrieben, bei denen eine Spindeldichtung 1 bzw. 50 zur
Abdichtung eines Kugelgewindetriebs verwendet wird. Ein derartiger
Kugelgewindetrieb hat üblicherweise
eine Gewindemutter 2, die mit einer Gewindespindel 4 kämmt. Solche
Spindeldichtungen 1 und 50 werden im Bereich der
Stirnflächenabschnitte
der Gewindemutter 2 montiert. In 1 ist beispielhaft
eine Stirnfläche 6 der
Gewindemutter 2 dargestellt, an der die Spindeldichtung 1 montiert
ist und dichtend an der Gewindespindel 4 anliegt. Die Spindeldichtung 1 kann
bei spielsweise in Spritzgießverfahren
aus PU oder einem anderen der in der Beschreibungseinleitung erwähnten Materialien
hergestellt sein.
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Ein
erstes Ausführungsbeispiel
ist in den 2–9 dargestellt 2 zeigt
eine dreidimensionale Darstellung der Spindelabdichtung 1.
Deren Grundkörper
besteht aus einem Zylinder 8, der mit einer Durchgangsbohrung,
die dem Spindeldurchmesser angepasst ist, versehen ist. Auf einer
sich in axialer Richtung von der Gewindemutter weg erstreckenden
ringförmigen
Stirnfläche 10 des
Zylinders, sind mehrere Dichtlippenabschnitte 12, 14 angebracht,
die mit einer gewissen Vorspannung an den Dichtflächen 16 der
Gewindespindel anliegen. In einem ersten Dichtlippenabschnitt 12 verläuft die Dichtlippe
etwa parallel zur Stirnfläche 10,
bevor sie in einem zweiten Dichtlippenabschnitt 14 spiralförmig von
der Gewindemutter 2 aus in Richtung des Spindelendes ansteigt.
Die Steigung des zweiten Dichtlippenabschnitts 14 entspricht
etwa der Steigung der Gewindespindel 4, wobei weder der
erste noch der zweite Dichtlippenabschnitt 12, 14 einen
Gewindegang streift oder überquert.
Der Übergang
zwischen dem zylinderförmigen
Grundkörper 8 zu
den Dichtlippen 12, 14, ist als eine konisch zulaufende
Mantelfläche 18 ausgeführt, die
durch die axiale Bewegung der Spindeldichtung 1 die auftretenden
Verunreinigungen von den Dichtlippenabschnitten 12, 14 wegführt. Der
erste Dichtlippenabschnitt 12 umgreift zusammen mit dem
zweiten Dichtlippenabschnitt 14 die Gewindespindel 4 um
etwa 360°,
wobei der sich ergebende axiale Versatz zwischen dem ersten Dichtlippenabschnitt 12 und
dem zweiten Dichtlippenabschnitt 14 durch eine Axialdichtlippe 20 ausgeglichen wird.
Diese Axialdichtlippe 20 weist im Bereich der Gewindenut
eine Dichtnase 22 auf, die radial nach innen vorspringt,
und durch ihre dem Gewinde angepassten Kontur den Gewindegang ausfüllt, so
dass auch dieser Bereich optimal abgedichtet ist. Etwa diametral
zur Dichtnase 22 der Axialdichtlippe 20 ist an einem
Innenumfang 24 der Spindeldichtung 1 eine Nebendichtnase 26 ausgeführt, die
ebenfalls in das Gewinde eintaucht. Diese Nebendichtnase 26 ist
in der Darstellung gemäß 1 nicht
sichtbar, sie liegt jedoch praktisch auf dem gleichen Gewindegang
und gemäß der Darstellung
gemäß 2 axial
nach unten und um 184° zur
Dichtnase 26 versetzt am Innenumfang 24 der Spindeldichtung 1.
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Die
Dichtlippenabschnitte 12, 14 und die Dichtnasen 22, 26 sind
so ausgeführt,
dass sie ähnlich
wie ein Abstreifer bei Führungsbahnsystemen mit
einer gewissen Vorspannung an den Dichtflächen 16 anliegen.
Alle Dichtlippenabschnitte 12, 14 und Dichtnasen 22, 26 sind
des Weiteren so ausgebildet, dass sie zusammen den gesamten Umfang
der Gewindespindel 4 umgreifen und im Wesentlichen linienförmig an
den Dichtflächen 16 aufliegen.
Diese Lippen sind daher – wie
Abstreifer – mit einem
Freiwinkel α,
wie er in der Skizze gemäß 3 dargestellt
ist, ausgeführt.
Diese stark schematisierte Darstellung zeigt eine auf der Dichtfläche 16 aufliegende Dichtlippe,
deren Relativbewegungsrichtung zur Dichtfläche 16 mit einem Pfeil
gekennzeichnet ist.
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Man
erkennt in 3, dass die Dichtlippen 12, 14, 20, 22, 26 lediglich
mit ihrer Spitze aufliegen. An diesen Auflagebereich schließt sich
eine Freifläche 28 an,
die gegenüber
der Dichtfläche 16 um
den genannten Freiwinkel α angestellt
ist. Durch diese Dichtlippenkonstruktion ist stets eine im Wesentlichen
linienförmige
Anlage mit einer gewissen Vorspannung an die Dichtfläche 16 gewährleistet,
wobei der Verschleiß minimal
ist und durch die Vorspannung ausgeglichen werden kann. Das auf
die Gewindespindel 4 übertragene
Bremsmoment ist ebenfalls vernachlässigbar, so dass diese erfindungsgemäßen Spindeldichtungen 1 bei
erhöhter
Standzeit eine wesentlich verbesserte Dichtwirkung zeigen.
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Nach
dem in 3 dargestellten Prinzip können alle vorgenannten Dichtlippen 12, 14, 20, 22, 26 der
Spindeldichtung 1 ausgeführt sein. So erkennt man z.B.
anhand der Seitenansicht in 4, dass
in Bereichen der Dichtnase 22, 26 und der sich
daran anschließenden
Axialdichtlippe 20 jeweils Freiflächen 28 im Sinne der
Erfindung ausgebildet sind.
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4 zeigt
in der Seitenansicht den parallel verlaufenden ersten Dichtlippenabschnitt 12 an
dessen Ende sich der spiralförmig
ansteigende zweite Dichtlippenabschnitt 14 anschließt.
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Eine
gegenüber
der Ansicht gemäß 4 um
90 Grad gedrehte Seitenansicht zeigt in 5, den axialen
Versatz zwischen dem ersten und dem zweiten Dichtlippenabschnitt 12, 14.
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Eine
weitere Seitenansicht zeigt in 6 wie der
axiale Versatz zwischen dem ersten und dem zweiten Dichtlippenabschnitt 12, 14 durch
die Axialdichtlippe 20 und die Dichtnase 22 geschlossen
wird.
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In
den 4, 5 und 6 sind des
Weiteren die Freiflächen 28 sowie
die Mantelfläche 18 und
der zylinderförmige
Grundkörper 8 zu
sehen.
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Wie
sich insbesondere aus der Draufsicht gemäß 7 schließen lässt, ist
die in die Gewindenut eintauchende Dichtnase 22 in Bezug
zu einer Spindeldrehrichtung (durchgezogener Pfeil in 7) angestellt,
so dass die Dichtnase 22 mit einem spitzen Angriffswinkel
(siehe Darstellung in 3) auf der jeweiligen Dichtfläche 16 aufliegt
und die Freifläche 28 mit
dem vorbestimmten Winkel α orientiert
ist. Die Nebendichtnase 26 ist schräg zur anderen Spindeldrehrichtung
(gestrichelt in 7) angestellt und entfaltet
ihre Wirkung somit überwiegend
in der anderen Spindeldrehrichtung, in der die Gewindespindel 4 aus
der Gewindemutter 2 herausgedreht wird und somit die Gefahr
besteht, dass Öl
aus dem Inneren der Gewindemutter 2 nach außen gefördert wird.
Durch die Dichtnase 22 wird verhindert, dass beim Eindrehen
der Spindel in die Gewindemutter 2 Kühl-/Schmiermittel aus der Umgebung
in die Gewindemutter 2 hinein gefördert wird.
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Die
Schnittdarstellungen der 8 und 9 zeigen
die Spindeldichtung 1, die sich aus einem zylinderförmigen Grundkörper 8 aufbaut,
der von einer Durchgangsbohrung, die dem Spindeldurchmesser angepasst
ist, durchdrungen wird. An diesen Grundkörper 8 schließen sich
erste Dichtlippenabschnitte 12 und zweite Dichtlippenabschnitte 14 an,
die konisch zulaufende Mantelflächen 18 aufweisen,
und deren axialer Versatz durch Axialdichtlippen 20 und
Dichtnasen 22 ausgeglichen wird.
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Diese
erste Ausführungsform
der Spindeldichtung 1 eignet sich besonders für eine Spindel
mit einem Gewindegang. Aufbauend auf dieser Ausführungsform ist eine Weitergestaltung
der Spindeldichtung 1 für
mehrere Gewindegänge
möglich.
Dabei werden den weiteren Gewindegängen zusätzliche Dichtnasen 22 und
Nebendichtnasen 26 zugeordnet.
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Ein
zweites Ausführungsbeispiel
der Spindeldichtung 50 wird in den 10–15 vorgestellt.
Elemente und Abschnitte, die denen des ersten Ausführungsbeispiels
entsprechen, sind mit den gleichen Bezugszeichen versehen. Die dreidimensionale Darstellung
der Spindeldichtung 50 in 10 zeigt den
ringförmigen
Grundkörper 8,
dessen Innenumfang 24 an den Durchmesser der Gewindespindel 4 angepasst
ist, auf dessen, sich in axialer Richtung von der Gewindemutter 2 abgewandt
angeordneten Stirnfläche 10,
sich untere Dichtlippenabschnitte 52 und 54 sowie
obere Dichtlippenabschnitte 56 und 58 in axialer
Richtung erstrecken. Der durch die unterschiedlichen Höhen der
unteren und oberen Dichtlippenabschnitte 52, 54, 56, 58 entstehende
axiale Versatz, der in etwa dem ein- oder mehrfachen der Gewindesteigung
P entspricht, wird durch Axialdichtlippen 60 ausgeglichen,
die die beiden Enden eines unteren Dichtlippenabschnittes 52, 54 und
eines oberen Dichtlippenabschnittes 56, 58 miteinander
verbindet.
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Die
unteren Dichtlippenabschnitte 52, 54, die oberen
Dichtlippenabschnitte 56, 58 und die Axialdichtlippen 60 sind
so ausgeführt,
dass sie ähnlich wie
ein Abstreifer bei Führungsbahnsystemen
mit einer gewissen Vorspannung an den Dichtflächen 16 anliegen.
Des Weiteren sind sie so ausgebildet, dass sie zusammen den gesamten
Umfang der Gewindespindel umgreifen und im Wesentlichen linienförmig an
den Dichtflächen 16 aufliegen.
Diese Lippen sind daher – wie
Abstreifer – mit
einem Freiwinkel α,
wie er in der Skizze gemäß 3 dargestellt
ist, ausgeführt.
In Bereichen der oberen Dichtlippenabschnitte 56, 58 führt eine
konisch zulaufende Mantelfläche 18 vom
Außendurchmesser
des Grundkörpers 8 zu
den Dichtlippen der oberen Dichtlippenabschnitte 56, 58, wohingegen
sich in Bereichen der unteren Dichtlippenabschnitte 52, 54 die
Mantelflächen
aus den Stirnflächen
des Grundkörpers 8 bis
an die Dichtlippen der unteren Dichtlippenabschnitte 52, 54 erstrecken.
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Axialdichtlippen 60,
welche im Uhrzeigersinn von einem unteren Dichtlippenabschnitt 52, 54 zu
einem oberen Dichtlippenabschnitt 56, 58 verlaufen, weisen
ein Dichtelement 62 auf, welches in die Gewindenut des
Gewindes 10 eintaucht. Axialdichtlippen 60, welche
im Uhrzeigersinn von einem oberen Dichtlippenabschnitt 56, 58 zu
einem unteren Dichtlippenabschnitt 52, 54 führen, verlaufen
linienförmig und
in etwa achsparallel zur Gewindespindelachse 64.
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Die
Dichtelemente 62 haben jeweils zwei konisch zulaufende
Dichtabschnitte 66, die sich zu einem etwa tonnen-(zylinderförmigen)
Zwischenbereich 68 hin verjüngen. Der maximale Außendurchmesser
der konischen Dichtabschnitte 66 ist hierbei größer als
die Aussparung des Spindelgangs der Gewindespindel 4, so
dass das elastische verformte Dichtungsmaterial einen Formschluss
gewährleistet, der
dichtend wirkt. Der entstehende Freiraum der den Zwischenbereich 68 umgibt,
dient zur Aufnahme möglicher
Verunreinigungen oder Abriebe, und stellt eine weitere Barriere
dar. Die Rotationsachse 70 der Dichtelemente 62,
zu sehen in den 11 und 15, weist
etwa die gleiche Steigung wie die Steigung der Gewindespindel 4 auf.
So ist gewährleistet, dass
die Dichtelemente 62 genau im Gewindegang der Gewindespindel 4 verlaufen.
Wenn die Dichtelemente 62 aufgrund ihrer Geometrie keine
Rotationsachse aufweisen, so erfolgt die Ausrichtung in etwa an
der Schwerachse des Körpers.
Durch den aufwendigeren Aufbau des Dichtelements 62, mit
den zulaufenden Dichtabschnitten 66, den Zwischenbereichen 68 und
der Ausrichtung der Rotationsachse 70 in Gewindesteigung,
ergeben sich besonders gute Dichteigenschaften, die die Gewindemutter 2 vor dem
Eindringen von Verunreinigungen schützt und zugleich das Lageröl im Inneren
der Gewindemutter 2 bewahrt. Eine Weiterentwicklung sieht
die Ausgestaltung des Dichtelements 62 mit weiteren Zwischenbereichen 68 vor.
Um die Dichteigenschaften weiter zu verbessern, kann im gleichen
Gewindegang jedoch an einer beliebigen Position, vorzugsweise diametral,
ein weiteres Dichtelement 62 angeordnet sein.
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Zur
Befestigung der Spindeldichtung 50 auf der Gewindemutter 2,
sind in einer Bodenstirnfläche 72 einer
Aussparung 74 mehrere Langlöcher 76 in der Spindeldichtung 50 angeordnet.
Um dem Befestigungsmaterial 78 eine bestmögliche Auflagefläche zu bieten,
sind die Bereiche der Mantelfläche 18 um die
Langlöcher
nicht schräg
angestellt, so dass sich flächige
Montageebenen 80 in etwa auf Höhe der ringförmigen Stirnfläche 10,
ergeben.
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Um
der Spindeldichtung 50 mehr Stabilität zu verleihen, und eine bessere
Montage auf der Gewindemutter 2 zu ermöglichen, zeigt die 12 wie
die Spindeldichtung 50 mit einem stabilisierenden Aussteifungsring 82 ausgestattet
ist. Dieser wird in eine stirnseitige Aussparung 74 der
Spindeldichtung 50 eingelassen, und weist Durchgangsbohrungen 84 auf,
die ein Durchdringen des Befestigungsmaterials 78 ermöglichen.
Bei hohen Anforderungen kann zwischen der Spindeldichtung 50 und
der Gewindemutter 2 ein ölgetränkter Filzring 86 angeordnet
sein, der als Ölreservoir
für die
Buchse dient und ein Eintreten von Kühl-/Schmiermittel von außen zusätzlich erschwert.
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Vorteilhaft
an diesem Ausführungsbeispiel
ist der symmetrische Aufbau der Spindeldichtung 50, die
in der Draufsicht der 11 durch die diametrale Anordnung
der unteren Dichtabschnitte 52, 54, der oberen
Dichtabschnitte 56, 58 der Axialdichtlippen 60 und
der Dichtelemente 62 zueinander gezeigt wird.
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Die
in 12 im Schnitt dargestellte Spindeldichtung 50 zeigt
den geometrischen Aufbau der Dichtelemente 62, die aus
zwei konisch zueinander zulaufenden Dichtabschnitten 66,
die über
einen Zwischenbereich 68 miteinander verbunden sind, bestehen.
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Die
Schnittdarstellung der 13 zeigt die Freiflächen 28 auf
der Rückseite
der unteren und oberen Dichtelemente, sowie den Aussteifungsring 82 und
den Filzring 86.
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Die
in den Seitenansichten der 14 und 15 abgebildeten
Montageebenen 80 befinden sich auf der Ebene der ringförmigen Stirnfläche 10 des
Grundkörpers.
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Die 16 und 17 sollen
das grundlegende Prinzip beider Spindeldichtungen 1 und 50 verdeutlichen,
dass alle Dichtlippen 12, 14; 52, 54, 56, 58,
alle Axialdichtlippen 20; 60 und alle Dichtelemente 22, 26; 62 zusammen
eine geschlossene und ringförmige
Kontur ergeben und den Unterschied der spiral- oder stufenförmig ansteigende
Dichtlippenabschnitte 12, 14; 52, 54, 56, 58 darstellen.
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In 16 ist äußerst schematisch
der Dichtlinienverlauf der Spindeldichtung 1 für eine eingängige Gewindespindel 4 dargestellt.
Diese Abbildung verdeutlicht nochmals den die Gewindespindel umgreifenden
linienförmigen
Dichtlinienverlauf auf den Dichtflächen 16. Dieser setzt
sich zusammen aus dem parallelen ersten Dichtlippenabschnitt 12 und dem
spiralförmig
ansteigenden zweiten Dichtlippenabschnitt 14 und der Axialdichtlippe 20,
welche die Dichtnase 22 aufnimmt.
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In 17 ist
der Dichtlinienverlauf einer Spindeldichtung 50 für eine zwei-
oder mehrgängige Gewindespindel 4 gezeigt.
Hierbei werden zwei oder mehrere axiale Höhenunterschiede zwischen einem unteren
Dichtlippenabschnitt 52, 54 und einem oberen Dichtlippenabschnitt 56, 58 durch
die Axialdichtlippen 60 mit Dichtelementen 62 ausgeglichen.
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Offenbart
ist eine Spindeldichtung 1; 50 für einen
Gewindetrieb, der eine Gewindespindel 4 und eine Gewindemutter 2 aufweist.
Die Spindeldichtung 1; 50 hat eine oder mehrere
etwa parallel oder schräg zur
Gewindesteigung angestellte Umfangsdichtlippen 12, 14; 52, 54, 56, 58,
die im Wesentlichen linienförmig
am Außenumfang
der Gewindespindel 4 anliegen.
-
- 1
- Spindeldichtung
- 2
- Gewindemutter
- 4
- Gewindespindel
- 6
- Stirnfläche der
Gewindemutter
- 8
- Grundkörper
- 10
- Stirnfläche des
Grundkörpers
- 12
- erster
Dichtlippenabschnitt
- 14
- zweiter
Dichtlippenabschnitt
- 16
- Dichtfläche
- 18
- Mantelfläche
- 20
- Axialdichtlippe
- 22
- Dichtnase
- 24
- Innenumfang
- 26
- Nebendichtnase
- 28
- Freifläche
- 50
- Spindeldichtung
- 52
- unterer
Dichtlippenabschnitt
- 54
- unterer
Dichtlippenabschnitt
- 56
- oberer
Dichtlippenabschnitt
- 58
- oberer
Dichtlippenabschnitt
- 60
- Axialdichtlippe
- 62
- Dichtelement
- 64
- Gewindespindelachse
- 66
- zulaufender
Dichtabschnitt
- 68
- Zwischenbereich
- 70
- Rotationsachse
- 72
- Bodenstirnfläche
- 74
- Aussparung
- 76
- Langloch
- 78
- Befestigungsmaterial
- 80
- Montageebene
- 82
- Aussteifungsring
- 84
- Durchgangsbohrung
- 86
- Filzring