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Stand der Technik
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Die
Erfindung geht aus von einer Sitzvorrichtung, insbesondere einer
Flugzeugsitzvorrichtung, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Es
sind bereits Sitzvorrichtungen, insbesondere Flugzeugsitzvorrichtungen,
mit einer Rückenlehne
und einer Sitzfläche
bekannt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine leichte Sitzvorrichtung
bei gleich bleibendem Sitzkomfort bereitzustellen, die eine dünne Rückenlehne
und damit einen erhöhten
Freiraum für
einen dahinter sitzenden Passagier aufweist. Sie wird gemäß der Erfindung
durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Weitere Ausgestaltungen
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Vorteile der Erfindung
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Die
Erfindung geht aus von einer Sitzvorrichtung, insbesondere einer
Flugzeugsitzvorrichtung, mit einer Rückenlehne und einer Sitzfläche.
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Es
wird vorgeschlagen, dass die Sitzvorrichtung eine Abstrebung umfasst,
die dazu vorgesehen ist, die Rückenlehne
nach vorne abzustützen.
Unter „vorgesehen" soll insbesondere
speziell ausgestattet, ausgelegt und/oder programmiert verstanden werden.
Unter „vorne" soll eine zur Rückenlehne senkrechte
Richtung verstanden werden, die ausgehend von der Rückenlehne
in Richtung einer der Rückenlehne
gegenüberliegenden
Seite der Sitzfläche orientiert
ist. Durch eine Abstrebung der Rückenlehne
nach vorne kann bei gleich bleibendem Sitzkomfort ein Gewicht der
Abstrebung und damit der Sitzvorrichtung im Vergleich zu einer bekannten
Abstrebung reduziert werden. Gleichzeitig kann eine Bauteildimensionierung
der Rückenlehne
reduziert werden, wodurch ein Freiraum für einen dahinter sitzenden
Passagier vergrößert wird
und ein Gewicht der Sitzvorrichtung weiter sinkt. Unter einer „Abstrebung" soll insbesondere
eine Platte oder besonders vorteilhaft eine Strebe verstanden werden,
es sind aber auch andere, dem Fachmann als sinnvoll erscheinende
Abstrebungen möglich.
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Weiter
wird vorgeschlagen, dass die Rückenlehne
in einem unteren Bereich eine Schwenklagerung umfasst, die dazu
vorgesehen ist, die Rückenlehne
an zumindest eine Aufständereinheit
anzubinden. Unter „unten" soll eine Richtung
verstanden werden, die senkrecht zur Aufstandsfläche von der Sitzfläche aus
in Richtung einer Aufstandsfläche orientiert
ist. Die Auf standsfläche
wird durch Befestigungspunkte der Aufständereinheiten der Sitzvorrichtung
aufgespannt, die dazu vorgesehen sind, die Sitzvorrichtung auf einem
Boden anzuordnen. Ein „unterer
Bereich der Rückenlehne" soll insbesondere die
unteren 20% der Rückenlehne
umfassen. Durch eine Schwenklagerung der Rückenlehne im unteren Bereich
kann die Dimensionierung der Bauteile in diesem Bereich reduziert
werden, da Belastungen der Aufständereinheiten
reduziert werden können.
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Es
wird vorgeschlagen, dass die Abstrebung zumindest eine Strebe umfasst,
die dazu vorgesehen ist, mit der Rückenlehne und der Aufständereinheit ein
Kräftedreieck
zu bilden. Durch ein Kräftedreieck kann
eine besonders stabile Abstrebung erreicht werden.
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Ferner
wird vorgeschlagen, dass die Strebe in einem Seitenbereich der Rückenlehne
und/oder in einem Seitenbereich der Sitzfläche angeordnet ist. Unter einem „Seitenbereich" soll ein Bereich
der Rückenlehne
bzw. der Sitzfläche
verstanden werden, der innerhalb eines Raums liegt, der durch Flächen, die
senkrecht zur Rückenlehne
und senkrecht zur Aufstandsfläche
angeordnet sind, und durch äußere 10%
einer maximalen Abmessung der Sitzvorrichtung senkrecht zu diesen
Flächen
aufgespannt ist. Durch eine Strebe in dem Seitenbereich der Rückenlehne
bzw. der Sitzfläche
kann eine einfach zu konstruierende und kostengünstige Abstrebung der Rückenlehne
realisiert werden. Besonders vorteilhaft ist es, wenn zwei Streben
an gegenüberliegenden
Seiten der Sitzfläche
in den Seitenbereichen angeordnet sind. Durch zwei Streben wird
eine besonders stabile Abstrebung erreicht. Außerdem ermöglichen zwei seitliche Streben
eine variable Anbringung von Seitenlehnen.
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Weiter
wird vorgeschlagen, dass die Sitzvorrichtung einen ersten oberhalb
der Sitzfläche
an der Rückenlehne
angeordneten Befestigungspunkt der Abstrebung umfasst, der dazu
vorgesehen ist, ein erstes Ende der Strebe aufzunehmen. Durch einen solchen
Befestigungspunkt, der oberhalb der Sitzfläche und insbesondere oberhalb
des Kniebereichs eines dahinter sitzenden Passagiers liegt, kann
ein Kräftedreieck
realisiert werden, das besonders hohe Kräfte aufnehmen kann und zugleich
kann ein großer Freiraum
für den
dahinter sitzenden Passagier erreicht werden.
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Umfasst
die Sitzvorrichtung einen zweiten an der Aufständereinheit angeordneten Befestigungspunkt
der Abstrebung, der dazu vorgesehen ist, ein zweites Ende der Strebe
aufzunehmen, kann das Kräftedreieck
besonders einfach und stabil realisiert werden.
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Ist
ferner zumindest ein Befestigungspunkt als ein Schwenklager ausgeführt, kann
die Strebe besonders einfach konstruiert werden, und zwar insbesondere
dann, wenn sie an allen Befestigungspunkten gelagert angeordnet
ist.
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Ferner
wird vorgeschlagen, dass die Sitzvorrichtung eine Tischlagereinheit
umfasst, die dazu vorgesehen ist, eine an der Rückenlehne angeordnete Tischeinheit
an die Abstrebung anzubinden. Eine solche Tischlagereinheit erhöht eine
Stabilität
der Tischeinheit.
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Weiter
wird vorgeschlagen, dass die Tischlagereinheit eine Querstrebe umfasst.
Eine Querstrebe erlaubt eine vorteilhafte Anbindung der Tischeinheit an
die Abstrebung und erhöht
eine Stabilität
der Rückenlehne.
Insbesondere ist es vorteilhaft, wenn die Querstrebe in Höhe der Tischeinheit
angeordnet ist, da dann eine Anbindung der Tischeinheit besonders einfach
ist.
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Zeichnung
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Weitere
Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung.
In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung dargestellt. Die Zeichnungen, die Beschreibung und
die Ansprüche
enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird
die Merkmale zweckmäßigerweise
auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen
zusammenfassen.
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Es
zeigen:
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1 eine
Flugzeugsitzvorrichtung in einer Seitenansicht und
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2 eine
Flugzeugsitzvorrichtung in einer weiteren Ansicht.
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Beschreibung des Ausführungsbeispiels
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1 zeigt
eine Flugzeugsitzvorrichtung in einer Seitenansicht. Die Flugzeugsitzvorrichtung
umfasst eine Sitzfläche 12 und
eine dazu im Wesentlichen senkrecht angeordnete Rückenlehne 10.
Die Sitzvorrichtung weist eine Abstrebung 14 auf, die die Rückenlehne 10 nach
vorne 22 abstützt.
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In
der nachfolgenden Beschreibung sind gleich bleibende Bauteile, die
mehrfach vorhanden sind, durch Buchstaben unterschieden. Bezüglich der
Merkmale und Funktionen der Bauteile kann auf eine Beschreibung
eines Bauteils mit der gleichen Ziffer verwiesen werden.
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Im
unteren Bereich weist die Rückenlehne eine
Schwenklagerung 16a, 16b auf, die die Rückenlehne 10 an
die Sitzfläche 12 und
an Aufständereinheiten 18a, 18b anbindet.
Die Schwenklagerung 16a, 16b lässt eine Rotation um die Achse
der Schwenklagerung 16a, 16b zu. Ein wirkendes
Drehmoment wird über
die Abstrebung 14 aufgenommen und abgeleitet. Durch die
Schwenklagerung 16a, 16b wird vermieden, dass
das Drehmoment an die Aufständereinheiten 18a, 18b und
insbesondere an Sitzteiler, die einteilig mit den Aufständereinheiten 18a, 18b ausgeführt sind,
weitergeleitet wird. Eine Dimensionierung der Aufständereinheiten 18a, 18b und
insbesondere der Sitzteiler ist reduziert.
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Um
das Drehmoment abzuleiten, umfasst die Abstrebung 14 zwei
Streben 20a, 20b, die in einem Seitenbereich der
Sitzvorrichtung und im Wesentlichen oberhalb der Aufständereinheiten 18a, 18b angeordnet
sind. Die Streben 20a, 20b sind mit einem ersten
Befestigungspunkt 28a, 28b an der Rückenlehne 10 oberhalb
der Sitzfläche 12 befestigt. Mit
einem zweiten Befestigungspunkt 30a, 30b ist ein zweites
Ende der Streben 20a, 20b an der Aufständereinheit 18a, 18b befestigt.
Alle Befesti gungspunkte 28a, 28b, 30a, 30b sind
als Schwenklager ausgeführt.
Die Streben 20a, 20b sind als Zug-Druck-Stäbe ausgeführt, da
sie im Wesentlichen Kräfte
entlang ihrer Längserstreckung
aufnehmen müssen.
Momente, die zu einer Belastung der Streben 20a, 20b quer
zu ihrer Längserstreckung
führen,
werden durch die als Schwenklager ausgeführten Befestigungspunkte 28a, 28b, 30a, 30b vermieden.
Die Streben 20a, 20b bilden mit der Rückenlehne 10 und
den Aufständereinheiten 18a, 18b,
bzw. den Sitzteilern ein Kräftedreieck,
das die auf die Rückenlehne 10 wirkenden Kräfte und
Momente aufnimmt und an die Aufständereinheiten 18a, 18b ableitet.
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An
die Streben 20a, 20b sind Seitenlehnen 26a, 26b angebunden.
Die Ausgestaltung der Streben 20a, 20b lässt eine
variable Anordnung der Seitenlehnen 26a, 26b zu.
Neben der gezeigten sind noch weitere dem Fachmann als sinnvoll
erscheinende Anordnungen möglich.
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Weiter
weist die Sitzvorrichtung eine Tischlagereinheit 32 auf,
die eine an der Rückenlehne 10 angeordnete
Tischeinheit 34 an die Abstrebung 14 anbindet.
Dazu umfasst die Tischlagereinheit 32 eine Querstrebe 36 (2),
die zwischen den Befestigungspunkten 28a, 28b an
der Rückenlehne 10 angeordnet
ist. Die Querstrebe 36 verläuft parallel zu einer Aufstandsfläche 24 in
der Rückenlehne 10. Über die
Querstrebe 36 ist die Tischeinheit 34 angebunden,
die für
einen hinter der gezeigten Sitzvorrichtung sitzenden Passagier vorgesehen
ist. Durch die Querstrebe 36 und die Streben 20a, 20b ist
die Tischeinheit 34 nach vorne 22 in Richtung
der Aufständereinheiten 18a, 18b abgestützt, eine
Stabilität
und Steifigkeit der Tischeinheit 34 ist erhöht. Zudem
erhöht
die Querstrebe 36 die Stabilität der Rückenlehne 10, indem
sie Kräfte,
die parallel zur Aufstandsfläche 24 wirken,
vorteilhaft an die Streben 20a, 20b und damit nach
vorne 22 an die Aufständereinheiten 18a, 18b ableitet.
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- 10
- Rückenlehne
- 12
- Sitzfläche
- 14
- Abstrebung
- 16a,
b
- Schwenklagerung
- 18a,
b
- Aufständereinheit
- 20a,
b
- Strebe
- 22
- vorne
- 24
- Aufstandsfläche
- 26a,
b
- Seitenlehne
- 28a,
b
- Befestigungspunkt
- 30a,
b
- Befestigungspunkt
- 32
- Tischlagereinheit
- 34
- Tischeinheit
- 36
- Querstrebe