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Die
Erfindung betrifft ein kostengünstig
herstellbares Kochgeschirr, insbesondere eine Pfanne und ein Verfahren
zu seiner Herstellung.
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Hochwertiges
Kochgeschirr muss die Eigenschaft aufweisen, eine gleichmäßige Wärmeverteilung
sowohl in der Aufheizphase als auch bei verschiedenen Endtemperaturen
zu gewährleisten.
Dabei liegt das einsetzbare Temperaturspektrum während der Benutzung bei ca.
80°C–300°C. Beim Erhitzen
erfährt
der Boden naturgemäß eine thermische Ausdehnung,
die je nach Materialpaarung und Bauart des Kochgeschirrs zu einer
Veränderung
der Bodenkontur führt.
Der Boden beult sich beim Erhitzen aus, entweder in Richtung zur
Kochplatte oder von dieser weg. Dabei verändert sich die tragende Fläche und
damit auch die Wärme
aufnehmende Fläche.
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Dies
kann zum Beispiel dazu führen,
dass der Boden sich so ausbeult, dass er nur noch über die
Mitte des Bodens Wärme
von der Kochplatte aufnehmen kann. Diese Mitte wird dann sehr heiß (je nach
Kochplatte bis 500°C),
wobei aber außen
die Pfanne kalt bzw. kühler
bleibt. Daher beult die Pfanne durch den zunehmenden Temperaturgradienten
weiter aus. Dieser Effekt führt
dann einerseits dazu, dass die Pfanne nicht mehr stabil steht. Andererseits
ist die sachgerechte Benutzung nicht mehr möglich, weil die Kochfläche in der
Mitte zu heiß und
außen
zu kalt ist.
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Nach
dem heutigen Stand der Technik wird das Problem dadurch gelöst, dass
Aluminium als Werkstoff gewählt
wird. Durch die gute Wärmeleitung ergibt
sich automatisch eine gleichmäßige Wärmeverteilung.
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Um
gleichzeitig die nötige
und gegen ein Verbiegen beim Aufheizen ausreichende Festigkeit zu erzielen,
muss der Boden entsprechend schwer ausgeführt werden, bei Gusspfannen
bis zu 10 mm dick.
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Bei
Edelstahlpfannen wird in einer Sandwichkonstruktion ein Aluminiumkern
in den Boden eingebaut.
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Der
Nachteil der Aluminiumpfannen ist, dass diese nicht zur Induktionsheizung
geeignet sind und sich relativ träge in der Aufheizung verhalten
wegen der hohen Wärmekapazität des Werkstoffs
im Verhältnis
zu Stahl. Darüber
hinaus verteuert ein relativ dicker Boden aus Aluminium oder die
Edelstahl-Sandwichkonstruktion der Pfanne oder des sonstigen Kochgeschirrs.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Kochgeschirr anzugeben, das eine möglichst
einfache Konstruktion besitzt und dabei doch die genannten benötigten Eigenschaften
wie insbesondere eine Eignung für
den Einsatz auf einem Induktionsherd und gleichzeitig gutes thermisches
Verhalten beim Erhitzen aufweist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Kochgeschirr mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sowie ein Verfahren zur Herstellung
des Kochgeschirrs sind weiteren Ansprüchen zu entnehmen.
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Es
wird ein aus einem Metallblech gefertigtes Kochgeschirr angegeben,
welches einen innen und außen
geprägten
Boden umfasst.
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Damit
lässt sich
das Kochgeschirr kostengünstig
aus relativ dünnen
Metallblechen herstellen. Die Bodenprägung ermöglicht ein spezielles Bodenprofil
(Querschnittsprofil durch die Bodenmitte), welches einer ungünstigen
Verformung des Bodens und damit einer schlechten Wärmeübertragung
beim Erhitzen entgegenwirken kann. Ein solches Kochgeschirr lässt sich
schneller als bekannte Kochgeschirre mit dickeren Materialstärken aufheizen.
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Boden
und Wandung des Kochgeschirrs bestehen aus einem ein Metallblech,
welches ein Stahlblech sein oder ein Stahlblech umfassen kann. Der Boden
kann durchgeprägt
sein, so dass so dass einer Erhebung auf der Unterseite in der Regel
eine entsprechende Vertiefung auf der Innenseite des Bodens entspricht.
Das Durchprägen
von relativ dünnen Metallblechen
ist besonders einfach durchführbar.
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Die
Prägung
erfolgt vorzugsweise so, dass der Boden ein radial wellenförmiges Profil
mit Erhebungen und Vertiefungen aufweist. Dies kann in einfacher
Weise hergestellt werden, indem beim Prägevorgang Prägewerkzeuge
in radialer Richtung gesehen abwechselnd von oben und unten auf
das Metallblech im Bereich des Bodens einwirken. Ein solches wellenförmiges Profil
kann die thermische Materialausdehnung des Metallblechs besonders
gut kompensieren, ohne dass es zu einem übermäßigen Verziehen des Bodens
kommt. Dadurch kann auch bei Überhitzung
des Kochgeschirrs ein bleibende Verformung insbesondere des Bodens
vermieden werden.
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Das
erzeugte Bodenprofil ist insbesondere so, dass der Boden zumindest
eine konzentrisch zur Mitte des Bodens angeordnete äußere Auflagezone aufweist,
die nahe dem äußeren Bodenrand angeordnet
ist und eine oder mehrere gegenüber
dem übrigen
Boden erhabene Erhebungen umfasst.
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Durch
dieses Profil des Bodens mit der äußeren Auflagezone wird gezielt
ein definierter, z. B. auf einer Kochplatte aufliegender und damit
das Kochgeschirr tragender Bereich erzeugt. Dadurch kann gewährleistet
werden, dass durch die äußere Auflagezone
eine definierte Auflagefläche
gegeben ist, die auch z. B. beim Aufheizen über einen gewissen Temperaturbereich
konstant bleibt.
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In
vorteilhafter Ausgestaltung ist der Boden von der Unterseite her
gesehen insgesamt konkav ausgebildet. Auf diese Weise wird erreicht,
dass ein kaltes Kochgeschirr und damit ein kalter Boden nur mit
der äußeren Auflagezone
auf einer Unterlage und insbesondere auf einer Kochplatte aufliegen
kann. Beim Aufheizen setzt nun eine Verformung des Bodens ein, die
die Konkavität
reduziert. Durch "Ausbeulen" des Bodens reduziert
sich der Abstand der weiter innen gelegenen Bodenfläche zur
Unterlage/Kochplatte, bis der Boden schließlich mit einem der Bodenmitte
näher gelegenen
Bereich auf der Unterlage/Kochplatte aufliegt. Dieser Bereich kann
definiert eine weitere innere Auflagezone ausbilden. Bei weiterer
Verformung hebt sich die äußere Auflagezone
vom Boden ab, so dass der Boden definiert nur noch mit der nächsten inneren
Auflagezone Kontakt mit der Unterlage/Kochplatte hat. Durch den
geringeren Radius der inneren Auflagezone steht nun nur noch eine
reduzierte Fläche
zur Wärmeübertragung von
der Kochplatte auf das Kochgeschirr beziehungsweise dessen Boden
zur Verfügung.
Dadurch reduziert sich die Aufheizgeschwindigkeit, bis schließlich eine
Maximaltemperatur erreicht ist, die sich durch die von der inneren
Auflagezone umschlossene zur Wärmeübertragung
nutzbare Bodenfläche
einstellen lässt.
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Damit
kann eine Überhitzung
des Kochgeschirrs vermieden werden, was auch für das Kochergebnis einer im
Kochgeschirr zubereiteten Speise von Vorteil ist. Die innere Auflagezone
kann aber auch so gewählt
sein, dass bei einer dadurch definierten Auflagefläche keine
weitere Aufheizung des Kochgeschirrs mehr erfolgt.
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Das
Kochgeschirr kann aber auch einen Boden aufweisen, dessen durch
Prägung
erzeugtes Profil auch bei Maximaltemperatur nur mit der äußeren Auflagezone
aufliegt, da ein übermäßiges Ausbeulen
der Bodenmitte durch das Profil wirksam vermieden werden kann.
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Dies
zeigt sich insbesondere bei Aufheizung mittels eines Induktionsherds.
Während
herkömmliche,
aus vergleichbar dünnem
Stahlblech hergestellte Kochgeschirre bei Aufheizung mittels Induktion eine
starke und bei dünnem
Blech auch irreversible Verformung vor allem des Bodens des Kochgeschirrs erzeugen,
führt das
vorgeschlagene, geprägte,
mit dem angegebenen insbesondere wellenförmigen Profil versehene Kochgeschirr
nur zu einer wesentlich geringeren Verformung, die zudem reversibel
ist. Damit ist das Kochgeschirr insbesondere auch inversionstauglich
und gegen Überhitzung
und bleibende Verformung stabil.
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In
einer Variante wird eine dritte und gegebenenfalls weitere Auflagezonen
vorgesehen. Dann können
bei weiterem Aufheizen weiter innen gelegene Auflagezonen zum Tragen
kommen, die die zur Wärmeübertragung
genutzte, von der Auflagezone eingeschlossene Fläche weiter reduzieren. Damit kann
die Aufheizgeschwindigkeit des Bodens und damit des Kochguts weiter
vermindert werden.
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Bei
geeigneter Bemessung der inneren Auflagezonen kann so für jede von
der Kochplatte zur Verfügung
gestellte Heizleistung eine definierte zur Wärmeübertragung nutzbare Auflagefläche eingestellt
werden, die schließlich
zu einer Höchsttemperatur
führt, über die
hinaus der Boden und damit das Kochgut nicht aufgewärmt werden
kann. Diese Höchsttemperatur
entspricht der Gleichgewichtstemperatur, bei der die vom Kochgeschirr
wieder an die Umgebung abgegebene Wärmemenge gleich der im gleichen
Zeitraum aufgenommenen Wärmemenge ist.
Die Höchsttemperatur
ist ebenfalls über
die Bemessung der Auflagezonen beziehungsweise durch Auswahl eines
geeigneten Radius der inneren Auflagezone einstellbar. Eine solche
einstellbare Höchsttemperatur
vermeidet Überhitzung
eines insbesondere als Pfanne ausgebildeten Kochgeschirrs und des
darin zu erhitzenden Kochguts und wirkt sich insbesondere vorteilhaft
auf die Lebensdauer des Kochgeschirrs aus, da Überhitzungen irreversible Verformungen
des Kochgeschirrs zur Folge haben können.
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Über die
definierte Auflagezone und die damit verbundene, zum Aufheizen nutzbare
Auflagefläche
wird darüber
hinaus das Aufheizverhalten insbesondere die Aufheizgeschwindigkeit
eingestellt, wobei über
die Anzahl der unterschiedlich von der Bodenmitte entfernten Auflagezonen
die Anzahl der Stufen im Aufheizprofil eingestellt werden kann.
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Das
von unten gesehen konkave Bodenprofil kann durch einen entsprechend
gewölbten
bzw. radial wellenförmig
geprägten
Boden realisiert sein. Möglich
ist es jedoch auch, das konkave Bodenprofil durch unterschiedlich
hohe Erhebungen einzustellen, wobei die Höhen von Erhebungen in weiter
innen gelegenen Auflagezonen geringer ist als die Höhe von Erhebungen
in weiter außen
gelegenen Auflagezonen. Möglich
ist es jedoch auch, das konkave Profil durch eine Kombination von
Bodenwölbung
und unterschiedlich hohen Erhebungen einzustellen.
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Jede
Auflagezone kann aus nur einer ringförmigen Erhebung bestehen, die
dann die ringförmige konzentrisch
zur Bodenmitte angeordnete Auflagezone ausbildet. Die Erhebung braucht
dabei nicht ringförmig
geschlossen zu sein, sondern kann eine beliebige Anzahl von Unterbrechungen
aufweisen.
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Die
Profilierung des Bodens kann daher rotationssymmetrisch zur Bodenmitte
ausgebildet sein, ein n-zählige
Drehachse als Symmetrieelement aufweisen, punktsymmetrisch zur Bodenmitte
ausgebildet oder einfach unsymmetrisch sein. Die Erhebungen können einem
Kreisumfang folgend kontinuierlich oder unterbrochen sein. Dem Umfang
folgend können
die Erhebungen wellenförmig,
zum Beispiel sinusförmig
profiliert sein. Sie können
in der Bodenebene in radialer Richtung wellenförmig aber ringförmig um
die Bodenmitte angeordnet verlaufen. Dementsprechend kann die Prägung ein
oder mehrere unterschiedliche radiale Profile aufweisen in Abhängigkeit
vom gewählten
Drehwinkel der betrachteten Schnittebene.
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Eine
Auflagezone kann aus zwei oder mehr solcher konzentrischer Erhebungen
bestehen, die wiederum ringförmig
geschlossene oder unterbrochene Bogenstücke aufweisen können.
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Eine
Auflagezone kann jedoch auch ein Muster an Erhebungen aufweisen,
welches die ringförmige
Auflagezone weitgehend auffüllt.
Vorteilhaft wird dabei der Abstand der Erhebungen relativ zu deren Abmessungen
klein eingestellt, um die durch die Auflagezone definierte Auflage-
und Aufheizfläche
möglichst
gut nach außen
abzuschließen.
Vorteilhaft sind Muster, bei denen innerhalb einer Auflagezone die Erhebungen
in kon zentrischen Ringen so angeordnet sind, dass weiter innen liegende
Erhebungen genau im Bereich der Abstände zwischen zwei Erhebungen
in einem äußeren Ring
angeordnet sind. Möglich
sind jedoch auch alle anderen Muster, die einen ausreichenden Abschluss
der Auflage-/Aufheizfläche
ermöglichen.
Ein solches Muster kann dann auch mit einer tatsächlich aufliegenden Fläche ausgebildet
sein, die insgesamt klein ist gegen die Gesamtfläche der Auflagezone. Vorteilhaft
sind die Muster rotationssymmetrisch zur Bodenmitte ausgebildet.
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Das
für das
Kochgeschirr eingesetzte Metallblech kann ein Stahlblech umfassen.
Da mit dem vorgeschlagenen konkaven Profil und den definierten konzentrischen
Auflagezonen eine thermische Verformung des Bodens des Kochgeschirrs
in Kauf genommen werden kann beziehungsweise zum Erzielen des definierten
Aufheizprofils und der gewünschten
Endtemperatur sogar erwünscht
sein kann, kann das verwendete Metallblech auch dünner als
bei bekannten Kochgeschirren ausgeführt werden.
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Auch
im Bodenbereich ist eine Materialstärke des Metallblechs von ca.
0,5 bis 3,0 mm ausreichend. Es können
natürlich
trotzdem höhere
Materialstärken
gewählt
werden, die jedoch für
die genannten vorteilhaften Eigenschaften des vorgeschlagenen Kochgeschirrs
nicht erforderlich sind.
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Wird
für das
Metallblech z. B. ein rostfreier Stahl gewählt, so sind für das Kochgeschirr
keine weiteren Schichten im Bodenbereich erforderlich, die bei bekannten
Kochgeschirren notwendig sind.
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Wird
ein nicht korrosionsfestes Stahlblech eingesetzt, so kann das Metallblech
eine Auflage aus einem korrosionsfesten Material und insbesondere eine
vorzugsweise relativ dünne, metallische
Auflage umfassen. Diese kann beispielsweise Aluminium, Chrom, Nickel
oder eine dünne
Schicht korrosionsfreien Stahls umfassen. Die Auflage kann durch
Plattieren und z. B. galvanisch aufgebracht sein. Das Stahlblech
kann z. B. auch feueraluminiert sein. Möglich ist es jedoch auch, die
Auflage in Form eines dünnen
weiteren Metallblechs aufzubringen, beispielsweise durch Kleben
oder Schweißen.
Für eine solche
Auflage sind geringe Materialstärken
von beispielsweise nur 0,2 mm ausreichend.
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Das
Metallblech kann auch Aluminiumblech umfassen. Dies hat den Vorteil,
dass aufgrund der gegenüber
Stahl höheren
thermischen Leitfähigkeit des
Aluminiums ein schnelleres Aufheizen des Kochgeschirrs möglich wird.
Dies begünstigt
auch eine gleichmäßigere Wärmeverteilung
beim Aufheizen.
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Vorteilhaft
ist es, ein Aluminiumblech zu verwenden, welches mit einer Auflage
aus einem magnetischen Material versehen ist, um eine Induktionsaufheizung
in einem Induktionsherd zu ermöglichen. Dazu
ist beispielsweise eine Auflage aus rostfreiem Stahl möglich.
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Alternativ
oder zusätzlich
zum Prägen
des Bodens ist es jedoch auch möglich,
die Erhebungen durch Aufdicken des Metallblechs auf der Unterseite des
Bodens im Bereich der Auflagezonen vorzunehmen. Zur Aufdickung kann
dann beispielsweise eine der Anzahl der Auflagezonen entsprechende
Anzahl von entsprechend strukturierten Blechen aufgebracht werden,
beispielsweise durch Kleben oder Schweißen. Vorzugsweise sind die
aufgebrachte Erhebungen vom gleichen Material wie das Metallblech,
können
jedoch auch unterschiedliches Material umfassen.
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Vorteilhaft
ist es, wenn jede der konzentrischen Auflagezonen in radialer Richtung
gesehen ein Oberflächenprofil
aufweist, welches einer sinusartigen Funktion mit einem Maximum
in der Mitte der Auflagezone angenähert ist. Dieses Profil wird
jedoch nur mit einer im Vergleich zur Gesamthöhe der Erhebungen geringen
Amplitude erzeugt. Weist die Auflagezone im radialen Querschnitt
mehrere Erhebungen beziehungsweise mehrere Maxima auf, so kann das
sinusartige Querschnittsprofil dadurch erreicht werden, dass die
Oberseiten der Erhebungen beziehungsweise die nach unten weisenden
Maxima auf einer sinusartigen Hüllkurve
zu liegen kommen.
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Das
Kochgeschirr kann zumindest auf der Innenseite von Wand und Boden
eine Kunststoffbeschichtung aufweisen, die entweder die Korrosion des
Metallblechs verhindert oder die gegebenenfalls zusätzlich eine
für das
Kochgeschirr vorteilhafte Antihaftfunktion aufweist. Dazu sind beispielsweise Kunststoffbeschichtungen
geeignet, die einen perfluorierten Thermoplasten und/oder einen
Hochleistungsthermoplasten umfassen.
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Solche
Hochleistungspolymere, die sich durch eine hohe Dauer-Temperaturbelastbarkeit
von 260°C
und mehr auszeichnen, können
bei Temperaturen von über
300°C eingebrannt
werden und dementsprechend diesen Temperaturen auch für kurze Zeit
widerstehen. Die Hochleistungspolymere können ausgewählt sein aus flüssigkristallinen
Polymeren (LCP), Polysulfon (PSU), Polyphenylensulfid (PPA), Polyphenylethersulfon
(PPSU), Polyethersulfon (PES), Polyaryletherketon (PAEK), Polyetherketon
(PEK), Polyetheretherketon (PEEK) und Mischungen davon. Vorteilhaft
ist es, wenn die Konzentration des Hochleistungspolymeren direkt
am Metallblech am größten, die
Konzentration des perfluorierten Thermoplasten dagegen dort am geringsten
ist. Dies kann erreicht werden, indem zumindest zwei unterschiedlich
zusammengesetzte Schichten die Beschichtung bilden. Möglich ist
es auch, in der Beschichtung- einen
kontinuierlichen Gradienten bezüglich
dieser beiden Komponenten einzustellen.
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Die
Kunststoffbeschichtung kann zumindest eine Unterschicht und eine
Deckschicht umfassen, wobei der Anteil des perfluorierten Thermoplasten
in der Deckschicht vorteilhaft weniger als 40 Gewichtsprozent oder
sogar 30 Gewichtsprozent und weniger beträgt.
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Insbesondere
in der Unterschicht sind vorteilhaft partikelförmige anorganische Füllstoffe
enthalten, die ausgewählt
sein können
aus Metallpartikeln, Silikat, Quarz, Kieselerde, Glas und mineralischen
und keramischen Partikeln. In der Unterschicht, die mehr Füllstoffanteil
aufweisen kann, sind anorganische Füllstoffe bis zu einem maximalen
Volumenfüllgrad
von 50% enthalten.
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Die
Deckschicht mit dem höheren
Anteil des perfluorierten Thermoplasten erreicht eine für das Kochgeschirr
ausreichende Schichtdicke bereits bei ca. 30 μm.
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Ein
Kochgeschirr aus einem Metallblech, das einen nicht-rostfreien Stahl
umfasst, kann mit Hilfe einer solchen Beschichtung gegen Korrosion
geschützt
werden. Die Beschichtung ist dann zumindest auf der Innenseite des
Kochgeschirrs, vorteilhaft aber auch auf der Außenseite mit Ausnahme der Unterseite
des Bodens aufgebracht. Eine derartige Kunststoffbeschichtung ist
vorteilhaft mit dem vorgeschlagenen Bodenprofil kombinierbar. Über eine
geschickte Ausgestaltung der Auflagezonen lässt sich eine Maximaltemperatur
einstellen, die automatisch beim Aufheizen erreicht und eingehalten
wird, um eine Beschä digung
oder Ablösung
der Kunststoffbeschichtung von dem Metallblech zu vermeiden.
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Zur
Herstellung des vorgeschlagenen Kochgeschirrs wird vorgeschlagen,
in ein Metallblech in dem für
den Boden vorgesehenen Bereich auf der für die Unterseite des Bodens
vorgesehenen Seite gegenüber
dem Boden erhabene Erhebungen einzuprägen, die zumindest zwei ringförmige, konzentrische
und voneinander beabstandete Auflagezonen ausbilden.
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Das
Einprägen
erfolgt dabei vorzugsweise so, dass die Höhe der Erhebungen größer ist
als die Materialstärke
des Metallblechs. Es ist jedoch ausreichend und vorteilhaft, wenn
die Erhebungen ca. 0,2 bis 2 mm über
dem Boden überstehen.
Dabei wird der Boden mit einem konkaven Profil versehen, das im
Bereich der Bodenmitte mit ca. 0,3 bis 2 mm Freiraum über einer
ebenen Unterlage übersteht.
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Anschließend kann
das Kochgeschirr in die gewünschte
Form gezogen werden, wobei sich zumindest Wandung und Boden ausbilden.
Das Metallblech kann aus einheitlichem Material, insbesondere aus
Stahl bestehen, kann aber auch zum Erzielen zusätzlicher Eigenschaften eine
Auflage einer Stärke von
beispielsweise 0,2 mm eines anderen Metalls aufweisen.
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Wird
eine Kunststoff-Beschichtung gewünscht,
so wird diese zum Beispiel nach dem Ziehen in die endgültige Form
aufgebracht.
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Als
Beschichtungsverfahren sind insbesondere Pulverbeschichtungsverfahren
oder ein Aufbringen als Dispersion geeignet. In jedem Fall werden
die thermoplastischen Bestandteile und die Füllstoffe in möglichst
feinteiliger Form homogen mitei nander vermischt und als Pulver oder
Dispersion auf die gewünschten
Oberflächen
des Kochgeschirrs aufgebracht. Nach dem Aufbringen wird der Kunststoff
eingebrannt, wozu Temperaturen von zumindest 300°C erforderlich sein können. Es
können
dabei mehrere Schichten übereinander
aufgebracht werden, die sich in der Zusammensetzung unterscheiden
können.
Auf diese Weise ist es möglich,
den genannten Gradienten bezüglich
der Bestandteile ein- und herzustellen. Jede Teilschicht kann dabei
aufgebracht und zunächst
gesintert werden, bevor die nächste Teilschicht
aufgebracht wird. Möglich
ist es jedoch auch, eine beispielsweise mittels Dispersion aufgebrachte
Teilschicht abtrocknen zu lassen und danach die nächste Pulverschicht
mittels Dispersionsverfahren aufzubringen, bevor die verschiedenen
Teilschichten dann gemeinsam gebrannt werden. Das Aufbringen in
mehreren Teilschichten ist auch dann vorteilhaft, wenn eine bestimmte
Mindestgesamtdicke erhalten werden soll, eine einzelne Teilschicht aber
in Abhängigkeit
vom Aufbringverfahren nur in dünner
Schichtdicke optimal aufgebracht werden kann.
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Im
folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen und der dazugehörigen Figuren
näher erläutert. Letztere
dienen nur zur Veranschaulichung und sind daher nicht maßstabsgetreu.
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1 zeigt ein Kochgeschirr im Querschnitt und
in der Draufsicht auf den Boden.
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2 zeigt
ein mögliches
Profil einer Auflagezone.
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3 zeigt in schematischer Draufsicht auf den
Boden zwei Möglichkeiten,
die Erhebungen einer Auflagezone zu gestalten.
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4 zeigt ein Kochgeschirr im schematischen
Querschnitt zu Beginn und zum Ende eines Aufheizprozesses.
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5 zeigt
ein beschichtetes Kochgeschirr im Querschnitt.
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6 zeigt
ein Kochgeschirr mit Wellenprofil im schematischen Querschnitt.
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Aus
einem Metallblech, beispielsweise einem 0,5 bis 3,0 mm starken Blech
aus Stahl oder Aluminium ist ein Kochgeschirr und insbesondere eine Pfanne
geformt, so dass sie zumindest eine Wandung W und einen Boden B
umfasst.
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Auf
der Unterseite des Bodens sind Erhebungen E vorgesehen, die gegenüber dem
restlichen Boden erhaben sind. Die Erhebungen E bilden in der Summe
zumindest eine ringförmige,
konzentrisch um den Mittelpunkt M des Bodens angeordnete Auflagezone
AZ aus.
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In
der 1A sind zwei Auflagezonen AZ dargestellt, wobei
ein äußerer Ring
vorteilhaft mit dem Außenrand
des Bodens abschließt.
Eine innere Auflagezone bildet einen konzentrischen Ring, der einen
Bereich um den Mittelpunkt M des Bodens ausspart.
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1B zeigt
den Boden in der Draufsicht von unten, bei dem die Auflagezonen
schraffiert dargestellt sind. In der Figur ist eine äußere Auflagezone AZa
und eine innere Auflagezone AZi dargestellt. Möglich ist es jedoch auch, mehr
als die zwei dargestellten Auflagezonen vorzusehen. Obwohl die Auflagezonen
AZ hier als Zonen definierter Breite dargestellt sind, können sie
auch in der Breite gegen Null gehen, so dass die entsprechende Auflagezone
in eine Auflagelinie übergeht.
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Unterhalb
des in 1A dargestellten Kochgeschirrs
ist eine mögliche
Hüllkurve
PB für
die Erhebungen E der Auflagezonen AZ mit übertrieben starker Amplitude
dargestellt. In der 1A wird das Bodenprofil dadurch
erreicht, dass die Erhebungen E unterschiedlichen Höhen aufweisen,
so dass die Erhebungen in der äußeren Auflagezone
AZa höher sind
als die Erhebungen E in der inneren Auflagezone AZi. Davon ungeachtet
kann der Boden zwischen den Erhebungen ein von der Hüllkurve
PB abweichendes Profil aufweisen und insbesondere z. B. wellenförmig sein.
Alternativ oder zusätzlich
kann das Profil durch eine entsprechende Krümmung des Bodens realisiert
sein. Sofern innerhalb einer Auflagezone AZ unterschiedlich hohe
Erhebungen angeordnet sind, so folgen nur die jeweils höchsten Erhebungen
mit ihren Maxima der Hüllkurve
PB.
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Eine
mögliche
Auflagezone, die in einem Querschnitt durch die Bodenmitte normal
zum Boden eine Vielzahl von Erhebungen aufweist, ist beispielsweise
in 2 dargestellt. Dargestellt ist die Unterseite
US des Bodens, die im Bereich der Auflagezone AZ eine Vielzahl von
z. B. hier fünf
Erhebungen E aufweist, die jeweils wiederum im Querschnitt wellen- oder
sinusförmig
ausgebildet sein können.
Die genaue Querschnittsform der Erhebungen kann jedoch auch abhängig vom
Herstellverfahren sein, so dass sowohl Erhebungen als auch Vertiefungen
jeweils rechteckförmige
oder trapezförmige
Querschnitte aufweisen können.
Auch ein Sägenzahnprofil
ist geeignet.
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Auch
die Auflagezone AZ kann in radialer Richtung eine Hüllkurve
PAZ für
die Maxima der Erhebungen aufweisen. Dieses Profil ist insbesondere wie
hier dargestellt, sinusförmig,
jedoch mit gegenüber
den Erhebungen nur geringer Amplitude.
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Mit
diesem Profil wird gewährleistet,
dass bei zunehmender "Ausbeulung" des Bodens nach
unten ein „Abrollen" des Bodens über dieses
Profil der Auflagezone möglich
ist.
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3 zeigt beispielhaft verschiedene Ausgestaltungen
der Erhebungen in einer Draufsicht von unten auf den Boden. In 3A besteht
die Auflagezone aus mehreren konzentrisch angeordneten ringförmigen Erhebungen,
die jeweils Unterbrechungen aufweisen. Vorzugsweise sind die Unterbrechungen benachbarter
Ringe gegeneinander versetzt, so dass die Gesamtheit der Erhebungen
E einer Auflagezone AZ in ihrem Inneren ein Luftpolster ausreichend
dicht einschließen
kann, wenn der Boden des Kochgeschirrs mit dieser Auflagezone auf
einer Unterlage und insbesondere auf einer Heizplatte aufliegt.
Es kann eine Vielzahl von beispielsweise zwei bis zehn konzentrischen
ringartigen Erhöhungen
vorgesehen sein. Die Auflagezone kann jedoch auch nur von einem
einzigen Ring gebildet sein.
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3B zeigt
eine weitere Möglichkeit,
eine Auflagezone AZ in Form von diesmal geschlossener konzentrischer
Ringe auszugestalten. Im Querschnitt können diese Erhebungen wieder
das in 2 dargestellte oder die im Zusammenhang mit 2 diskutierten
Querschnittsprofile aufweisen.
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In 4 ist die Funktion des neu gestalteten Bodenprofils
eines Kochgeschirrs anhand zweier Momentaufnahmen beim Aufheizen
erläutert. 4A zeigt
ein Kochgeschirr in kaltem Zustand beziehungsweise zu Beginn eines
Aufheizprozesses, während 4B das
selbe Kochgeschirr im heißen Zustand
bei oder nahe der erreichbaren Maximaltemperatur zeigt.
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Aus 4A ist
klar ersichtlich, dass im kalten Zustand das konkave Profil, dem
die Erhebungen folgen, dazu führt,
dass der Boden nur im Bereich der äußeren Auflagezone AZa auf der
Unterlage HP beispielsweise einer Heizplatte aufliegt. Die äußere Auflagezone
AZa schließt
eine Fläche
HZa zwischen sich ein, die zur Wärmeübertragung
von der Heizplatte HP auf den Boden des Kochgeschirrs genutzt werden
kann. Zur Wärmeübertragung
ist kein direkter mechanischer Kontakt von Heizplatte und Boden
B erforderlich, da das im Inneren der äußeren Auflagezone AZa zwischen
Boden und Heizplatte eingeschlossene Luftvolumen sich aufheizt und
die Wärmeübertragung
gewährleisten
kann. In diesem Zustand heizt sich der Boden B mit einer maximalen Aufheizgeschwindigkeit
auf. Dabei entstehen jedoch thermische Verspannungen, die zu einer
Verformung des Bodens B dergestalt führen, dass er sich insbesondere
im Bereich der Bodenmitte M nach außen bzw. unten "ausbeult". Bei einem gewissen
Grad der Verformung bekommen die Erhebungen der inneren Auflagezone
AZi Kontakt mit Heizplatte HP, so dass das Kochgeschirr nun mit äußerer und
innerer Auflagezone auf der Heizplatte HP aufliegt.
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Im
Zuge der weiteren Erhitzung verstärkt sich die Ausbeulung, wobei
sich die äußere Auflagezone
von der Heizplatte HP abhebt, so dass das Kochgeschirr nur noch über seine
innere Auflagezone AZi auf der Heizplatte HP aufliegt. Zur Wärmeübertragung
steht nun nur noch die von dieser inneren Auflagezone eingeschlossene
Fläche
HZi zur Verfügung.
Da diese geringer ist als die ursprüngliche Heizzone, kann die
Aufheizung nun nur noch mit einer geringeren Aufheizgeschwindigkeit
erfolgen, bis ein thermisches Gleichgewicht erreicht ist.
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Im
thermischen Gleichgewicht erreicht das Kochgeschirr seine maximale
Temperatur, da die über
der Aufheizzone AZi zuge führte
Wärme nun
genau der Wärmemenge
entspricht, die das Kochgeschirr wieder nach außen abgibt, beispielsweise durch
Konvektion oder Abstrahlung. Die genaue Höhe dieser Maximaltemperatur
ist in Abhängig
von den Materialparametern des Kochgeschirrs und insbesondere von
dem Durchmesser der inneren Auflagezone AZi (bzw. von der äußersten
bei dieser Temperatur noch aufliegenden Auflagezone) abhängig. Durch
Variation dieses Durchmessers ist es möglich, eine gewünschte Maximaltemperatur
des Kochgeschirrs und insbesondere der Pfanne einzustellen. Reihenversuche
haben gezeigt, dass ohne aufwändige
Strukturierung Maximaltemperaturen von beispielsweise 300 bis 330°C eingestellt
werden können,
die auf einer z. B. 450°C
heißen
Wärmekochplatte
aufgrund der neuartigen Bodenstruktur des Kochgeschirrs nicht überschritten
werden. Da die äußere Auflagezone
bei dieser Maximaltemperatur von der Heizplatte abgehoben ist, kann
der Boden im äußeren Bereich
keine Wärme
mehr aufnehmen. Der Boden und damit das Kochgeschirr kühlt daher über diesen
Bereich mit ab.
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5 zeigt
im schematischen Querschnitt ein Kochgeschirr, welches aus einem
Metallblech MB besteht, welches auf der Innenseite eine Beschichtung
BS aufweist. Mit den weiter oben vorgeschlagenen Beschichtungen
aus Hochleistungsthermoplasten und perfluoriertem Thermoplasten
gegebenenfalls unter Zusatz von Füllstoffen können Beschichtungsdicken ab
15 μm für die Funktion
des Kochgeschirrs als Pfanne ausreichend sein. Möglich ist es jedoch, die Beschichtungen
auch dicker auszuführen.
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6 zeigt
ein beispielhaftes, in der vertikalen Achse überdehnt dargestelltes, durch
Prägen
erzeugtes Bodenprofil, welches radial gesehen wellenförmig ausgebildet
ist. Dabei folgt einer Erhebung stets eine Vertiefung. Das gesamte Profil
ist abgerundet und lässt
sich durch radial alternierend von oben und unten einwirkende Prägewerkzeuge
herstellen. Im kalten Zustand liegt das Kochgeschirr nur mit der äußeren Auflagezone
AZ auf der Kochplatte auf, während
im Bereich der Bodenmitte M ein lichter Abstand zur Kochplatte verbleibt,
der zwar minimiert sein kann, aber dennoch definiert ist. Das Profil
ist hier symmetrisch ausgebildet mit der Bodenmitte M als Spiegelachse.
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Die
in den Ausführungsbeispielen
dargestellten Ausführungen
dienen nur der Erläuterung
der Erfindung, so dass die Erfindung nicht auf die dargestellten
Ausführungsbeispiele
beschränkt
ist. Im Rahmen der Erfindung liegt es, weitere Variationen bezüglich Anzahl
und Ausgestaltung der Auflagezonen des Bodenprofils oder des Profils
der Auflagezonen zu realisieren. So ist es beispielsweise möglich, den gesamten
Boden mit einer Vielzahl konzentrischer Auflagezonen auszufüllen, wobei
jede Auflagezone aus nur einer ringförmigen, z. B. wulstartig ausgebildeten
Erhebung besteht. Ein solcher Boden weist dann ein konzentrisches,
gleichmäßig über den
Boden verteiltes Rillenprofil oder positiv gesehen, ein Profil von
konzentrisch angeordneten ringförmig
geschlossenen wulstartigen Erhebungen auf. Die nach innen weisende
Oberseite des Bodens kann ein entsprechendes negatives Profil aufweisen
oder davon unabhängig
ein eigenes Muster von Vertiefungen aufweisen. In allen Fällen zeichnet
sich das Kochgeschirr durch die guten thermischen Eigenschaften aus,
die bereits mit geringer Materialstärke des Metallblechs erreicht
werden können.
Damit ist das Kochgeschirr einfach herstellbar und kostengünstig.