DE102007027656A1 - Verfahren und Klebefolie zum bauseitigen Aufkleben einer Schichtstoffplatte auf einen Träger - Google Patents
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum bauseitigen Aufkleben einer Schichtstoffplatte auf einen Träger sowie eine Klebefolie zur Durchführung des Verfahrens. Aufgabe der Erfindung ist es, ein derartiges Verfahren und eine derartige Klebefolie zur Verfügung zu stellen, wodurch auf einfache Weise eine bauseitige Herstellung einer einwandfreien Verbindungm zwischen Schichtstoffplatte und Träger möglich wird. Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Verfahren mit folgenden Schritten: Die Schichtstoffplatte und eine Doppelklebefolie (1) mit beidseitig vorgesehenen Schutzfolien (3) werden als separate Erzeugnisse zur Verfügung gestellt; die Doppelklebefolie (1) wird von einer ihrer Schutzfolien (3) befreit und mittels der dadurch freigelegten Klebeschicht (2) mit dem Träger oder der Schichtstoffplatte verbunden; die andere Schutzfolie (3) wird entfernt und die Schichtstoffplatte bzw. der Träger mittels der dadurch freigelegten Klebeschicht (2) mit dem Träger bzw. der Schichtstoffplatte verbunden. Die Doppelklebefolie (1) kann drei- oder fünfschichtig ausgeführt sein.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum bauseitigen Aufkleben einer Schichtstoffplatte auf einen Träger gemäß Anspruch 1 sowie eine Klebefolie zur Durchführung des Verfahrens gemäß den Ansprüchen 3 und 5.
- Der Hochdruck-Schichtstoff wurde im Jahre 1913 in Amerika durch zwei Elektroingenieure zur Anwendung als ein neuartiges elektrisches Isoliermaterial erfunden. Schon bald jedoch erkannte man das dekorative Potential dieses Werkstoffes und die Schichtstoffplatte begann ihren Siegeszug als Beschichtung von Möbeln, Fußböden, Treppen usw.
- Das Aufbringen der Schichtstoffplatte auf einen Träger erfolgt mittels einer Klebeverbindung. Dazu wird der Klebstoff gleichmäßig auf die zu verbindenden Seiten von Träger und Schichtstoffplatte aufgetragen. Unmittelbar anschließend werden dann die Schichtstoffplatte und der Träger unter Druck- und Wärmeanwendung zusammengefügt. Der Kleberauftrag muss sehr gleichmäßig erfolgen und die Pressbedingungen wie Druck, Zeit und Temperatur müssen exakt eingehalten werden. Aufgrund dieser aufwendigen Prozedur ist der Einsatz von Schichtstoffplatten auf eine werkseitige Verarbeitung beschränkt bzw. bauseitig, d. h. im Handwerkerbereich und im privaten Bereich, gar nicht, oder nur bedingt möglich. Es bestand und besteht daher ein Bedarf an einer bauseitigen Verarbeitung von Schichtstoffplatten.
- In der
WO 2005/016663 A1 - Ein großer Nachteil dieser selbstklebenden Schichtstoffplatten ist darin zu sehen, dass sie für den Transport nicht gerollt werden dürfen, was aber aus Platzgründen bei privaten Transporten sehr häufig zwangsläufig passiert. Im gerollten Zustand löst sich die Schutzfolie an manchen Stellen von der Schichtstoffplatte, wodurch die Klebeschicht an diesen Stellen austrocknet. Eine qualitativ hochwertige Verarbeitung der Schichtstoffplatten ist dann nicht mehr möglich.
- Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Klebefolie zum Aufkleben einer Schichtstoffplatte auf einen Träger zur Verfügung zu stellen, wodurch auf einfache Weise eine bauseitige Herstellung einer einwandfreien Verbindung zwischen Schichtstoffplatte und Träger möglich wird.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Verfahren gelöst, welches die Merkmale des Anspruchs 1 aufweist.
- Gemäß diesem Verfahren werden die Schichtstoffplatte und eine Doppelklebefolie als separate Erzeugnisse, z. B. in einem Baumarkt zur Verfügung gestellt. Ein Kunde, der diese Erzeugnisse kauft, kann diese zum Transport ohne weiteres rollen, ohne negative Einflüsse auf die spätere Klebeverbindung zwischen Schichtstoffplatte und Träger befürchten zu müssen. Am Verarbeitungsort, also bauseitig, kann der Anwender dann entscheiden, ob er die Schichtstoffplatte oder aber den Träger selbstklebend ausführen will. Das geschieht dadurch, dass eine der Schutzfolien von der Doppelklebefolie gelöst wird und die Folie dann entweder auf den Träger oder die Schichtstoffplatte aufgeklebt wird. Anschließend kann dann die andere Schutzfolie abgezogen und die Verbindung zwischen Träger und Schichtstoffplatte hergestellt werden.
- Zum Aufkaschieren der Doppelklebefolie bzw. der Schichtstoffplatte wird in vorteilhafterweise ein Handroller verwendet, wobei das Aufkaschieren von der Mitte zu den Rändern hin erfolgen soll.
- Die bei dem Verfahren verwendete Doppelklebefolie kann unterschiedlich aufgebaut sein. In einer dreischichtigen Variante besteht sie aus einer Klebeschicht, die beidseitig mit einer Schutzfolie abgedeckt ist, wobei die Klebeschicht wahlweise aus einem permanenten oder ablösbaren Klebstoff bestehen kann. Beide Varianten dieser Doppelklebefolie werden einem Kunden zur Verfügung gestellt. Dieser kann durch den Kauf der einen oder anderen Doppelklebefolie entscheiden, ob er die Verbindung zwischen Schichtstoffplatte und Träger permanent, d. h. also unlösbar bzw. nur durch Zerstörung lösbar gestalten will, oder aber ob er ein zerstörungsfreies Abziehen der Schichtstoffplatte von einem Träger vorzieht.
- Bei den eingangs beschriebenen, aus dem Stand der Technik bekannten selbstklebenden Schichtstoffplatten kann diese Wahlmöglichkeit nur realisiert werden, indem Schichtstoffplatten mit entsprechenden Klebeschichten zur Verfügung gestellt werden.
- Die Wahlmöglichkeiten für einen Verarbeiter werden in weiterer Ausgestaltung der Erfindung dadurch erweitert, indem eine fünfschichtige Doppelklebefolie zur Verfügung gestellt wird. Diese besteht aus einer beidseitig aus einer Klebeschicht versehenen Trennfolie und aus beidseitig von dieser vorgesehenen Schutzfolien, die die Klebeschichten nach außen abdecken. Hier besteht eine Klebeschicht aus einem permanenten Klebstoff und die andere Klebeschicht aus einem ablösbaren Klebstoff. Die Doppelklebefolie kann aber auch so ausgeführt werden, dass beide Klebeschichten aus einem permanenten oder einem ablösbaren Kleber hergestellt sind. In diesem Fall kann dann die oben beschriebene dreischichtige Doppelklebefolie entfallen.
- Ein Verarbeiter kann bei Verwendung der fünfschichtigen Doppelklebefolie die Verbindung zwischen einer Schichtstoffplatte und einem Träger unlösbar oder lösbar gestalten, indem er eine Doppelklebefolie mit aus permanentem bzw. ablösbarem Klebstoff bestehenden Klebeschichten verwendet. Wenn er die Option haben möchte, später einmal das Dekor eines Trägers zu verändern, so verwendet er eine Doppelklebefolie, deren eine Klebeschicht aus einem permanenten Klebstoff und deren andere Klebeschicht aus einem ablösbaren Klebstoff besteht. Er klebt in diesem Falle dann die Doppelklebefolie mit der aus einem lösbaren Klebstoff bestehenden Klebeschicht auf den Träger auf und verbindet dann Schichtstoffplatte und Träger mittels der den permanenten Klebstoff aufweisenden Klebeschicht.
- Im umgekehrten Fall, also wenn ein Verarbeiter die Schichtstoffplatte wieder verwenden will, verwendet er die gleiche Doppelklebefolie und verbindet die Schichtstoffplatte mit der den ablösbaren Klebstoff enthaltenen Klebeschicht und den Träger mit der den permanenten Klebstoff enthaltenen Klebeschicht.
- Gearbeitet wird mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und der Doppelklebefolie wie folgt:
Die zu verbindenden Oberflächen von Schichtstoffplatte und Träger sind zunächst zu reinigen, insbesondere von Staub und ggf. von Fett zu befreien. Es ist darauf zu achten, dass die Oberfläche des Trägers glatt und fest ist. Gegebenfalls ist ein Primer aufzutragen, um diesen Zustand der Oberfläche des Trägers herzustellen. Anschließend wird die Schichtstoffplatte entsprechend der zu beklebenden Fläche in Länge und Breite zugeschnitten. Dabei entstehende scharfe Zuschnittkanten, die z. B. mit Schmirgelpapier zu entgraten sind. Anschließend wird dann eine der Schutzfolien an einer Ecke abgezogen und die Klebeschicht an den Träger bzw. an die Schichtstoffplatte angesetzt und ausgerichtet. Die Schutzfolie wird dann sukzessive auf die Schichtstoffplatte oder den Träger aufkaschiert. Dazu wird ein Handroller verwendet, wobei das Andrücken von der Mitte zu den Rändern hin erfolgt. Anschließend wird dann die Verbindung zwischen dem Träger und der Schichtstoffplatte hergestellt, wozu die andere Schutzfolie abgezogen wird. Das Aufkaschieren der Schichtstoffplatte erfolgt dann in analoger Weise zu dem Aufkaschieren der Doppelklebefolie. - In den
1 und2 ist schematisch und im vergrößerten Maßstab der Schichtaufbau der bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendbaren Doppelklebefolien dargestellt. Dabei zeigt1 eine dreischichtige Klebefolie und2 eine fünfschichtige Klebefolie. - Die dreischichtige Doppelklebefolie
1 besteht aus einer mittleren Klebeschicht2 , die beidseitig von einer Schutzfolie3 nach außen abgedeckt ist. - Die fünfschichtige Doppelklebefolie
1 besitzt eine mittlere Trennfolie4 , die beidseitig mit einer Klebeschicht2 beschichtet ist. Die Klebeschichten2 sind wiederum durch je eine Schutzfolie3 nach außen abgedeckt. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- - WO 2005/016663 A1 [0004]
Claims (6)
- Verfahren zum bauseitigen Aufkleben einer Schichtstoffplatte auf einen Träger, gekennzeichnet durch folgende Schritte: – die Schichtstoffplatte und eine Doppelklebefolie (
1 ) mit beidseitig vorgesehenen Schutzfolien (3 ) werden als separate Erzeugnisse zur Verfügung gestellt – die Doppelklebefolie (1 ) wird von einer ihrer Schutzfolien (3 ) befreit, und mittels der dadurch freigelegten Klebeschicht (2 ) mit dem Träger oder der Schichtstoffplatte verbunden – die andere Schutzfolie (3 ) wird entfernt und die Schichtstoffplatte bzw. der Träger mittels der dadurch freigelegten Klebeschicht (2 ) mit dem Träger bzw. der Schichtstoffplatte verbunden. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Doppelklebefolie (
1 ) und die Schichtstoffplatte mittels eines Handrollers aufkaschiert werden. - Doppelklebefolie zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sie aus einer beidseitig mit einer Schutzfolie (
3 ) bedeckten Klebeschicht (2 ) besteht. - Doppelklebefolie nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Klebeschicht (
2 ) aus einem permanenten oder ablösbaren Klebstoff besteht. - Doppelklebefolie zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine beidseitig mit einer Klebeschicht (
2 ) versehene Trennfolie (4 ) aufweist, und die Klebeschichten (2 ) nach außen durch eine Schutzfolie (3 ) abgedeckt sind. - Doppelklebefolie nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass beide Klebeschichten (
2 ) aus einem permanenten oder ablösbaren Klebstoff bestehen, oder eine Klebeschicht (2 ) aus einem permanenten Klebstoff und die andere Klebeschicht (2 ) aus einem ablösbaren Klebstoff besteht.
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- 2007-06-15 DE DE102007027656A patent/DE102007027656A1/de not_active Withdrawn
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Technisches Datenblatt: ASLAN DK 3, Stand 05/2005, Im Internet: <www.ASLAN-Schwarz.com> * |
Technisches Datenblatt: ASLAN DK 4, Stand 05/2005, Im Internet: <www.ASLAN-Schwarz.com> * |
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