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Die
Erfindung betrifft ein Aquarium und ein entsprechendes Betriebsverfahren
gemäß den nebengeordneten
Ansprüchen.
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Zur
Beherbergung und Untersuchung von Fischen und sonstigen Meerestieren
werden Aquarien eingesetzt, die im Wesentlichen aus einem Wasserbehälter bestehen,
der im Betrieb mit Wasser gefüllt ist
und die zu beherbergenden Fische bzw. Meerestiere aufnimmt.
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Nachteilig
an den bekannten Aquarien ist die mangelhafte Eignung zur Beherbergung
von Tiefseeorganismen, die in ihrem natürlichen Lebensraum in der Tiefsee
an einen hohen Wasserdruck entsprechend einer Wassersäule von
mehr als 1000 Metern gewöhnt
sind und deshalb in einem Aquarium aufgrund des dort herrschenden
geringen Wasserdrucks nicht existieren können.
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Weiterhin
sind sogenannte Tiefseeaquarien bekannt, die beispielsweise in öffentlichen
Zoos zur Ausstellung von Fischen und sonstigen Meerestieren eingesetzt
werden. Die Bezeichnung dieser bekannten Aquarien als Tiefseeaquarien
ist jedoch irreführend,
da der Wasserdruck in diesen Aquarien keinesfalls dem Tiefseedruck
entspricht, so dass sich diese Aquarien ebenfalls nicht zur Beherbergung
von Tiefseeorganismen eignen.
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Die
Untersuchung von Tiefseeorganismen erfolgt deshalb bisher mittels
Unterseeboten in der Tiefsee, was jedoch mit verschiedenen Nachteilen verbunden
ist. Zum einen ist der Einsatz von Unterseeboten zur Untersuchung
von Tiefseeorganismen äußerst aufwändig. Zum
anderen ist die Einsatzdauer von Unterseebooten zeitlich begrenzt,
so dass auch nur entsprechend kurzzeitige Untersuchungen an den
Tiefseeorganismen vorgenommen werden können.
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Der
Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine einfache Möglichkeit
zur Untersuchung von Tiefseeorganismen zu schaffen.
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Diese
Aufgabe wird durch ein erfindungsgemäßes Aquarium und ein entsprechendes
Betriebsverfahren gemäß den Nebenansprüchen gelöst.
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Die
Erfindung umfasst die allgemeine technische Lehre, dass sich der
Wasserbehälter
bei dem erfindungsgemäßen Aquarium
so tief in das Erdreich erstreckt, dass zumindest am Boden des Wasserbehälters Tiefseedruck
herrscht, was eine Untersuchung von Tiefseeorganismen ermöglicht.
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Der
im Rahmen der Erfindung verwendete Begriff eines Tiefseedrucks stellt
vorzugsweise auf eine Wassersäule
von mehr als 1000m oder sogar mehr als 2000m ab. Die Erfindung ist
jedoch hinsichtlich des Tiefseedrucks nicht auf Wassersäulen von mehr
als 1000m beschränkt,
sondern umfasst beispielsweise auch Wasserbehälter, die lediglich eine Wassersäule von
mehr als 500m, 250m, 100m, 50m oder sogar nur mehr als 20m enthalten.
Bei dem erfindungsgemäßen Aquarium
herrscht dementsprechend am Boden des Wasserbehälters ein Druck von mehr als
2bar, 5bar, 10bar, 25bar, 50bar, 100bar oder sogar mehr als 100bar.
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Eine
einfache Möglichkeit
zur Realisierung des erfindungsgemäßen Aquariums besteht darin, dass
der Wasserbehälter
in einem Bergwerksschacht, einem Bergwerksstollen oder einer Berg werkskaverne
eines Untertage-Bergwerks angeordnet wird. Alternativ eignet sich
jedoch auch ein Brunnenschacht zur Aufnahme des Wasserbehälters für das erfindungsgemäße Aquarium.
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Der
Wasserbehälter
kann hierbei wahlweise durch einen unterirdischen Hohlraum (z.B.
Bergwerksschacht) gebildet werden oder als separates Bauteil in
dem Hohlraum angeordnet sein.
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Weiterhin
kann es sich bei dem Hohlraum zur Aufnahme des Wasserbehälters für das erfindungsgemäße Aquarium
wahlweise um einen natürlichen
geologischen Hohlraum (z.B. Höhle)
oder um einen künstlich
erzeugten Hohlraum (z.B. Bergwerksschacht) im Erdreich handeln.
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Ferner
kann der Wasserbehälter
bei dem erfindungsgemäßen Aquarium
in Abhängigkeit
zu den zu untersuchenden Organismen wahlweise mit Salzwasser oder
mit Süßwasser
gefüllt
sein.
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Das
vorstehend beschriebene erfindungsgemäße Aquarium ist in dieser Form
bereits weitgehend in der parallelen deutschen Patentanmeldung
DE 10 2006 041 063 beschrieben,
so dass deren Inhalt der vorliegenden Beschreibung in vollem Umfang
zuzurechnen ist.
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Die
vorliegende Erfindung löst
darüber
hinaus ein weiteres Problem. Einerseits kann nämlich ein Teil der von dem
Aquarium beherbergten Meeresorganismen nur in einer bestimmten Meerestiefe
leben, da sich diese Meeresorganismen an den dort herrschenden Druck
angepasst haben. Andererseits verfügt ein Teil dieser Meeresorganismen über die Fähigkeit
zur aktiven Bewegung und würde
sich deshalb in dem Aquarium über
verschiedene Tiefenbereiche bewegen. Ein anderer Teil der Meeresorganismen
würde dagegen
wegen mangelnder eigener Mobilität
bis auf den Grund des Aquariums sinken, der nicht dem na türlichen
und geeigneten Lebensraum dieser Meeresorganismen entspricht. Die
Bewegung der Meeresorganismen in dem Aquarium kann also zu einer
Beeinträchtigung
dieser Meeresorganismen führen.
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Der
Erfindung liegt deshalb auch die Aufgabe zugrunde, die Probleme
zu lösen,
die mit der Bewegung der Meeresorganismen in dem Aquarium verbunden
sind.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Kontrolleinrichtung gelöst,
welche die Bewegungen von Objekten (z.B. Meeresorganismen) und/oder des
Wassers in dem Wasserbehälter
kontrolliert. Im Rahmen dieser Bewegungskontrolle kann die Kontrolleinrichtung
Bewegungen der Objekte und/oder des Wassers in dem Wasserbehälter verhindern
(d.h. blockieren), erfassen und/oder gezielt steuern.
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Zur
Verhinderung von Bewegungen in dem Wasserbehälter kann die Kontrolleinrichtung
beispielsweise eine Barriere aufweisen, die in dem Wasserbehälter angeordnet
ist und eine Bewegung von Objekten (z.B. Meeresorganismen, Wasser,
Versorgungskapseln) in dem Wasserbehälter mindestens teilweise aufhält.
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In
einer Variante der Erfindung ist diese Barriere größenselektiv,
indem die Barriere kleine Objekte (z.B. kleine Meerestiere) durchlässt und
große
Objekte (z.B. große
Fische) aufhält.
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Beispielsweise
lässt sich
diese Größenselektivität der Barriere
dadurch erreichen, dass die Barriere aus einem Gitter mit einer
bestimmten Maschenweite besteht, wobei die Maschenweite des Gitters
die Größenselektivität der Barriere
bestimmt. Das Gitter hält
dann nur solche Objekte (z.B. Fische) zurück, die größer als die Maschenweite des
Gitters sind. Kleinere Objekte (z.B. Nährstoffe) können das Gitter dagegen weitgehend
ungehindert passieren.
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In
einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung mit einem Gitter als Barriere ist vorgesehen, dass sich
die Maschenweite des Gitters einstellen lässt, um die Größenselektivität zu beeinflussen.
Beispielsweise können
hierzu mehrere planparallel angeordnete Gitter vorgesehen sein,
die relativ zueinander beweglich sind, um die effektive Maschenweite
zu verändern.
Die effektive Maschenweite dieser Gitteranordnung ist dann maximal,
wenn die Gitter relativ zueinander so angeordnet sind, dass die
Maschen der beiden Gitter jeweils deckungsgleich übereinander
liegen. Die effektive Maschenweite dieser Gitteranordnung ist dagegen
minimal, wenn die beiden Gitter relativ zueinander so verschoben
werden, dass die Gitterknoten des einen Gitters in der Maschenmitte
des anderen Gitters liegen. Durch eine Relativverschiebung der beiden
Gitter lässt
sich also die effektive Maschenweite und damit die Größenselektivität der Barriere
einstellen.
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In
einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung weist die Barriere in dem Wasserbehälter eine
Durchtrittsöffnung
auf, um die Barriere passieren zu können, beispielsweise für Probenentnahmen.
Hierbei ist im Bereich der Durchtrittsöffnung vorzugsweise eine Abschreckeinrichtung
angeordnet, um biologische Organismen (z.B. dunkeladaptierte Tiefseeorganismen)
vor einem Passieren der Durchtrittsöffnung abzuschrecken. Hierzu
kann die Abschreckeinrichtung beispielsweise intensives Licht, elektrische Impulse,
elektrische Wechselfelder und/oder elektromagnetische Strahlung
abgeben.
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In
einem weiteren Ausführungsbeispiel
der Erfindung weist die Barriere in dem Wasserbehälter eine
bestimmte Widerstands kraft auf, so dass die Barriere Objekte mit
einer kleinen Durchstoßkraft (z.B.
kleine Tiefseefische) aufhält,
wohingegen die Barriere Objekte mit einer großen Durchstoßkraft (z.B.
relativ schwere Versorgungskapseln) durchlässt.
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Weiterhin
ist im Rahmen der Erfindung vorzugsweise vorgesehen, dass die Barriere
zwischen einer Blockierstellung und einer Passierstellung verstellbar
ist, wobei die Barriere in der Blockierstellung die Bewegung der
Objekte blockiert, wohingegen die Barriere in der Passierstellung
die Objekte passieren lässt.
Beispielsweise kann die Barriere zwischen der Blockierstellung und
der Passierstellung geklappt, gedreht, geschwenkt oder verschoben
werden.
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Weiterhin
kann die Barriere den Querschnitt des Wasserbehälters entweder teilweise oder
vollständig
erfassen.
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Beispielsweise
können
in dem Wasserbehälter
in verschiedenen Wassertiefen mehrere Barrieren eingezogen sein,
die über
den gesamten Querschnitt des Wasserbehälters reichen und den Wasserbehälter dadurch
in mehrere Tiefenzonen einteilen.
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Es
ist jedoch alternativ möglich,
dass die übereinander
angeordneten Barrieren in dem Wasserbehälter jeweils nur einen Teilquerschnitt
des Wasserbehälters
abdecken, wobei die Barrieren in Umfangsrichtung versetzt angeordnet
sein können. Dies
bietet den Vorteil, dass Nährstoffe
von oben bis auf den Grund des Wasserbehälters absinken können, um
dort angesiedelte Meeresorganismen zu versorgen.
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Ferner
besteht im Rahmen der Erfindung die Möglichkeit, dass die Barriere
in dem Wasserbehälter semipermeabel
ist, indem die Barriere für
das Wasser und für
gelöste
oder suspendierte Inhaltsstoffe (z.B. Nährstoffe) in dem Wasser durchlässig ist,
wohingegen die Barriere für
die Untersuchungsobjekte (z.B. Meeresorganismen) oder andere Objekte
undurchlässig
ist.
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Darüber hinaus
besteht die Möglichkeit,
dass die Barriere in dem Wasserbehälter eine veränderbare
Position aufweist, was eine flexible Raumaufteilung in dem Wasserbehälter ermöglicht.
Beispielsweise kann die Barriere in dem Wasserbehälter gezielt
zur Absperrung von Seitenstollen eines Bergwerks eingesetzt werden.
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Darüber hinaus
ist es vorteilhaft, wenn die Barriere ein Sichtfenster aufweist
oder aus einem durchsichtigen Material besteht, um eine Sichtkontrolle
durch die Barriere hindurch zu ermöglichen.
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In
einer Variante der Erfindung wird die Barriere durch Absätze in der
inneren Seitenwand des Wasserbehälters
gebildet, wobei die einzelnen Absätze jeweils Plattformen zur
Besiedelung mit Meeresorganismen bilden. Die Plattformen verhindern
hierbei vorteilhaft, dass die anzusiedelnden Meeresorganismen nach
unten in die Tiefe absinken.
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Alternativ
besteht die Möglichkeit,
dass die Barriere durch eine Plattform gebildet wird, die in dem
Wasser schwebt.
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Der
im Rahmen der Erfindung verwendete Begriff einer Bewegungskontrolle
ist jedoch nicht auf die vorstehend erläuterte Verhinderung von Bewegungen
in dem Wasserbehälter
beschränkt.
Vielmehr umfasst dieser Begriff auch die Erfassung von Bewegungen,
wozu beispielsweise ein Bewegungssensor eingesetzt werden kann.
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Ferner
ist zu erwähnen,
dass die Bewegungen vorzugsweise in senkrechter Richtung und/oder in
waagerechter Richtung kontrolliert werden.
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Aus
den vorstehenden Ausführungen
ergibt sich bereits, dass die Erfindung nicht nur auf ein Aquarium
beschränkt
ist, sondern auch ein entsprechendes Betriebsverfahren umfasst.
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Andere
vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet
oder werden nachstehend zusammen mit der Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsbeispiele der
Erfindung anhand der Figuren näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
Querschnittsansicht durch einen Bergwerksschacht, der entsprechend
der Erfindung als Tiefseeaquarium umfunktioniert wurde,
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2 eine
Längsschnittansicht
entlang der Schnittlinie A-A in 1,
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3 eine
Abwandlung des als Tiefseeaquarium umfunktionierten Bergwerksschachts
aus den 1 und 2,
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4 eine
weitere Abwandlung des als Tiefseeaquarium umfunktionierten Bergwerksschachts, der
durch verschließbare
Barrieren in mehrere Tiefenzonen unterteilt ist,
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5 eine
weitere Abwandlung des als Tiefseeaquarium umfunktionierten Bergwerksschachts, wobei
der Bergwerksschacht seitlich Absätze aufweist, die Plattformen
zur Besiedlung mit Meeresorganismen bilden,
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6 eine
Abwandlung des Ausführungsbeispiels
aus 4, wobei die Barrieren zwischen den verschiedenen
Tiefenzonen wasserdurchlässig sind,
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7 eine
Abwandlung des Ausführungsbeispiels
aus 4 mit Durchtrittsöffnungen in den Barrieren zwischen
den benachbarten Tiefenzonen, wobei die Durchtrittsöffnungen
ausgeleuchtet sind, um dunkeladaptierte Tiefseeorganismen am Passieren
zu hindern sowie
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8 eine
Abwandlung des Ausführungsbeispiels
aus 4, wobei die Barrieren zwischen den benachbarten
Tiefenzonen für
Versorgungskapseln durchlässig
sind, die von oben nach unten durch verschiedene Tiefenzonen sinken
können.
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Die 1 und 2 zeigen
einen als Tiefseeaquarium umfunktionierten Bergwerksschacht 1 mit
einer Tiefe von mehreren tausend Metern, wobei der Bergwerksschacht 1 zu
einem stillgelegten Untertage-Bergwerk gehört, in dem kein Bergbau mehr betrieben
wird. Beispielsweise kann es sich hierbei um ein stillgelegtes Steinkohle-
oder Salzbergwerk handeln.
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In
dem Bergwerksschacht 1 ist ein Wasserbehälter 2 mit
einem elliptischen Querschnitt angeordnet, wobei sich der Wasserbehälter 2 von
der Erdoberfläche
nach unten bis zum Boden des Bergwerksschachts 1 erstreckt
und in diesem Ausführungsbeispiel
mit Meerwasser 3 gefüllt
ist, um Meerestiere 4 aufzu nehmen, die hier nur schematisch dargestellt
sind. Die Wandstärke
des Wasserbehälters 2 ist
hierbei entsprechend der jeweiligen Wassertiefe an die Druckverhältnisse
angepasst. Die Wandstärke
des Wasserbehälters 2 nimmt
deshalb von oben nach unten zu, um auch am Boden des Wasserbehälters 2 dem
dort herrschenden größeren Wasserdruck
standhalten zu können.
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Der
restliche Querschnitt des Bergwerksschachts 1 ist neben
dem Wasserbehälter 2 mit
Luft unter atmosphärischem
Druck gefüllt,
wobei die Innenwand des Bergwerksschachts 1 gegenüber dem umgebenden
Erdreich 5 abgemauert ist.
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Weiterhin
sind in dem Bergwerksschacht 1 übereinander im Abstand von
einigen Metern bis zu einigen zehn Metern abstützende, H-förmige Stahlträger 6 eingezogen.
Der Wasserbehälter 2 ist
an den Stahlträgern 6 verankert
und wird durch diese in dem Bergwerksschacht 1 mechanisch
stabilisiert.
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Auf
der dem Wasserbehälter 2 gegenüberliegenden
Seite der Stahlträger 6 befindet
sich ein weiterer Stahlträger 7 mit
zwei senkrecht verlaufenden Führungsschienen 8, 9,
an denen jeweils eine Aufzugsgondel 10, 11 zur
Personenbeförderung
an Seilen abgelassen bzw. hinaufgezogen werden kann.
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Darüber hinaus
befinden sich in dem Bergwerksschacht 1 in regelmäßigen Abständen übereinander
Rettungsplattformen 12, die über Notausstiege in den Aufzugsgondeln 10, 11 erreicht
werden können
und durch Treppen 13 miteinander verbunden sind. Bei einem
Funktionsausfall der Aufzugsgondeln 10, 11 können die
in den Aufzugsgondeln 10, 11 befindlichen Personen
also die Aufzugsgondeln über den
jeweiligen Notausstieg verlassen und die nächstgelegene Rettungsplattform 12 erreichen.
Von dort können
die Personen den Bergwerksschacht 1 dann über die
Treppen 13 verlassen.
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Weiterhin
befinden sich in dem Bergwerksschacht 1 seitlich neben
dem Stahlträger 6 Medienleitungen 14 für Strom,
Zuluft, Abluft etc., wobei sich die Medienleitungen 14 in
dem Berg werksschacht 1 von der Erdoberfläche bis
zum Boden des Bergwerksschachts 1 erstrecken.
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Aus
der Längsschnittansicht
in 2 ist weiterhin ersichtlich, dass in dem Wasserbehälter 2 in verschiedenen
Tiefen feste Barrieren 15 und klappbare Barrieren 16 angeordnet
sind. Die festen Barrieren 15 und im horizontalen Zustand
auch die klappbaren Barrieren 16 reichen hierbei jeweils über einen Teil
des Querschnitts des Wasserbehälters 2 und
verhindern, dass die größeren Meerestiere 4 in
dem Wasserbehälter 2 nach
unten sinken.
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Die
Barrieren 15, 16 sind in diesem Ausführungsbeispiel
als Gitter ausgebildet und weisen eine bestimmte Maschenweite auf,
so dass das Wasser und kleinere Meeresorganismen, wie beispielsweise Plankton,
die Barrieren 15, 16 nahezu ungehindert passieren
können,
wohingegen die wesentlich größeren Meerestiere 4 aufgehalten
werden.
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Weiterhin
zeigt die Längsschnittsansicht
in 2 einen Seitenstollen 17 des stillgelegten
Bergwerks, wobei der Seitenstollen 17 von dem Bergwerksschacht 1 seitlich
abzweigt. Die Mündungsstelle
des Seitenstollens 17 in dem Bergwerksschacht 1 ist
hierbei durch eine Barriere 18 verschlossen, so dass in
dem Seitenstollen 17 größere Meerestiere 19 eingeschlossen
werden können.
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Das
Ausführungsbeispiel
gemäß 3 stimmt
weitgehend mit dem vorstehend beschriebenen und in den 1 und 2 dargestellten
Ausführungsbeispiel überein,
so dass zur Vermeidung von Wiederholungen auf die vorstehende Beschreibung
verwiesen wird, wobei für
entsprechende Einzelheiten dieselben Bezugszeichen verwendet werden.
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Eine
Besonderheit dieses Ausführungsbeispiels
besteht darin, dass die klappbaren Barrieren 16 ganze Biotope
mit Meeresbodenformationen und Organismengemeinschaften tragen,
wobei die einzelnen klappbaren Barrieren 16 asymmetrisch
und sektorweise in den Wasserbehälter 2 hineinragen.
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Die
Barrieren 16 sind hierbei wannenförmig ausgebildet, um die Meeresbodenformationen
bzw. Organismengemeinschaften aufnehmen zu können.
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Wichtig
ist hierbei, dass der Wasserbehälter 2 von
den klappbaren Barrieren 16 nicht in übereinander angeordnete Tiefenzonen
abgetrennt wird, zwischen denen kein Wasseraustausch möglich ist. Vielmehr
können
Nährstoffe
von oben bis auf den Boden des Wasserbehälters 2 gelangen.
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Weiterhin
ist die gitterförmige
Barriere 18 in diesem Ausführungsbeispiel weiter hinten
in dem Seitenstollen 17 angeordnet, so dass die größeren Meerestiere 19 aus
dem Seitenstollen 17 nach vorne in den Wasserbehälter 2 gelangen
können.
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Das
Ausführungsbeispiel
gemäß 4 stimmt
ebenfalls weitgehend mit den vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen überein,
so dass zur Vermeidung von Wiederholungen auf die vorstehende Beschreibung
verwiesen wird, wobei für
entsprechende Einzelheiten dieselben Bezugszeichen verwendet werden.
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Eine
Besonderheit dieses Ausführungsbeispiels
besteht darin, dass sich die Barrieren 15 in dem Wasserbehälter 2 über den
gesamten Querschnitt des Wasserbehälters 2 erstrecken
und den Wasserbehälter
deshalb in mehrere übereinander angeordnete
Tiefenzonen aufteilen. In den einzelnen Barrieren 15 befindet
sich hierbei eine Durchtrittsöffnung 20,
die durch Schieber 21 wahlweise geöffnet oder geschlossen werden
kann, wobei die Größe der Durchtrittsöffnung 20 durch
die Schieber 21 stufenlos eingestellt werden kann, um nur
Meerestiere bis zu einer bestimmten, frei wählbaren Größe durch zu lassen.
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Weiterhin
ist die Barriere 16 an der Abzweigungsstelle des Seitenstollens 17 hierbei
als Klappverschluss ausgebildet, so dass der Seitenstollen 17 wahlweise
geöffnet
oder verschlossen werden kann.
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Ferner
sind die Schieber 21 und die Barriere 16 in diesem
Ausführungsbeispiel
aus einem durchsichtigen Material hergestellt, um eine Sichtkontrolle zu
ermöglichen.
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Das
Ausführungsbeispiel
gemäß 5 stimmt
ebenfalls weitgehend mit den vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen überein,
so dass zur Vermeidung von Wiederholungen auf die vorstehende Beschreibung
verwiesen wird, wobei für
entsprechende Einzelheit dieselben Bezugszeichen verwendet werden.
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Eine
Besonderheit dieses Ausführungsbeispiels
besteht darin, dass der Wasserbehälter 2 in mehrere übereinander
angeordnete kreisförmige Elemente
aufgeteilt ist, die seitlich zueinander versetzt sind, so dass sich
in dem Wasserbehälter 2 jeweils
horizontale Plattformen 22 bilden, die von Meeresorganismen
besiedelt werden können,
die an die jeweilige Tiefe adaptiert sind.
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Darüber hinaus
können
hierbei einzelne Nischen in dem Wasserbehälter 2 durch Gitter 23 abgetrennt
werden, um die in den Nischen angesiedelten Meeresorganismen vor
Fressfeinden zu schützen.
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Das
Ausführungsbeispiel
gemäß 6 stimmt
weitgehend mit dem Ausführungsbeispiel
gemäß 4 überein,
so dass zur Vermeidung von Wiederholungen auf die vorstehende Beschreibung verwiesen
wird, wobei für
entsprechende Einzelheiten dieselben Bezugszeichen verwendet werden.
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Eine
Besonderheit dieses Ausführungsbeispiels
besteht darin, dass die Barrieren 15 jeweils eine Durchführung 24, 25 aufweist,
die von Wasser durchströmt
werden kann, aber die Meerestiere 4 zurückhält. Die Durchführungen 24, 25 können Rohre, Kammern
und Labyrinthe enthalten, die es einerseits be stimmten Organismen
erlauben, sich anzusiedeln, andererseits aber eine Vertikalmigration
von Organismen behindern, ohne diese vollständig zu unterbinden. Um die
Sedimentation von Nährstoffen,
wie beispielsweise Futter, zu ermöglichen, kann auf die Durchführung 24, 25 noch
ein Fangtrichter aufgesetzt werden.
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Darüber hinaus
sind an der Verzweigungsstelle des Seitenstollens 17 hierbei
Infrarotsensoren 26 angeordnet, um eine Annäherung der
Meerestiere 19 detektieren zu können.
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Das
Ausführungsbeispiel
gemäß 7 stimmt
weitgehend mit dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel gemäß 4 überein,
so dass zur Vermeidung von Wiederholungen auf die vorstehende Beschreibung
verwiesen wird, wobei für entsprechende
Einzelheiten dieselben Bezugszeichen verwendet werden.
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Eine
Besonderheit dieses Ausführungsbeispiels
besteht darin, dass in der Durchtrittsöffnung 20 der Barriere 15 Lampen 27 angeordnet
sind, die dunkeladaptierte Tiefseeorganismen vor einem Passieren
der Durchtrittsöffnung 20 abschrecken.
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In
der unteren Barriere 15 ist weiterhin eine Elektrodenanordnung 28 angeordnet,
die starke elektrische Impulse oder Wechselfelder abgibt und dadurch
ebenfalls die Meerestiere 4 am Passieren der Barriere 15 hindert.
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Auch
an dem Verzweigungspunkt zu dem Seitenstollen 17 sind in
diesem Ausführungsbeispiel starke
Lampen 29 angeordnet, welche die in dem Seitenstollen 17 befindlichen
dunkeladaptierten Meerestiere 19 davon abschrecken, aus
dem Seitenstollen 17 in den Wasserbehälter 2 zu schwimmen.
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Schließlich stimmt
auch das Ausführungsbeispiel
gemäß 8 weitgehend
mit den vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen überein, so
dass zur Vermeidung von Wiederholungen auf die vorstehende Beschreibung
verwiesen wird.
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Eine
Besonderheit dieses Ausführungsbeispiels
besteht darin, dass die Barrieren 15 in dem Wasserbehälter 2 jeweils
Verschlussklappen 30, 31 aufweisen, die nach unten
aufklappen können,
um Versorgungskapseln 32 durchzulassen, die dann bis auf
den Boden des Wasserbehälters 2 absinken
können.
Die Verschlussklappen 30, 31 haben hierbei eine
Widerstandskraft, die beim Auftreffen einer der Versorgungskapseln 32 nachgibt,
wohingegen die Widerstandskraft ausreicht, um ein Passieren der Meerestiere 4 zu
verhindern.
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Auch
an der Mündungsstelle
des Seitenstollens 17 sind hierbei entsprechende Verschlussklappen 33 angeordnet,
die nur von einer Versorgungskapsel 34 durchstoßen werden
können.
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Die
Erfindung ist nicht auf die vorstehend beschriebenen bevorzugten
Ausführungsbeispiele
beschränkt.
Vielmehr ist eine Vielzahl von Varianten und Abwandlungen möglich, die
ebenfalls von dem Erfindungsgedanken Gebrauch machen und deshalb in
den Schutzbereich fallen.
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- 1
- Bergwerksschacht
- 2
- Wasserbehälter
- 3
- Meerwasser
- 4
- Meerestiere
- 5
- Erdreich
- 6
- Stahlträger
- 7
- Stahlträger
- 8,
9
- Führungsschienen
- 10,
11
- Aufzugsgondeln
- 12
- Rettungsplattformen
- 13
- Treppen
- 14
- Medienleitungen
- 15
- Feste
Barrieren
- 16
- Klappbare
Barrieren
- 17
- Seitenstollen
- 18
- Barriere
- 19
- Meerestiere
- 20
- Durchtrittsöffnung
- 21
- Schieber
- 22
- Plattformen
- 23
- Gitter
- 24,
25
- Durchführung
- 26
- Infrarotsensoren
- 27
- Lampen
- 28
- Elektroden
- 29
- Lampen
- 30,
31
- Verschlussklappen
- 32
- Versorgungskapseln
- 33
- Verschlussklappen
- 34
- Versorgungskapsel