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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Aufbereiten
oder Recyceln von gebrochenem Altglas mit anhaftenden Verunreinigungen.
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Es
ist bekannt, daß Altglas,
insbesondere Glasflaschen, zur Herstellung von neuem Glas verwendet
werden kann, und zwar beliebig oft. Dies spart Energie und Rohstoffe,
wobei gleichzeitig der Abfall reduziert wird. Altglas wird üblicherweise über Depot-Wertstoffcontainer
erfaßt
und entsorgt. Bei aus der Praxis bekannten Recyclingverfahren wird der überwiegende
Teil des Altglases recycelt. Allerdings ist das Altglas mit den
bekannten Verfahren nicht zu 100% wirtschaftlich recycelbar. In
der Regel sind ca. 10% des Altglases nicht recycelbar. Dies liegt
im wesentlichen daran, daß sich
an diesem nicht recycelbaren Altglas nur schwer zu lösende Verunreinigungen,
wie insbesondere (anklebendes) Papier, organische Verunreinigungen
aber auch andere Materialien wie Sand, Erde und dergleichen befinden. Der
nicht recycelbare Anteil an Altglas ist bisher zum Teil zu vergleichsweise
hohen Kosten deponiert und anschließend entsorgt worden. Es ist
bereits auch versucht worden, das nicht recycelbare Altglas zu Splitt
oder auch Glaswolle weiter zu verarbeiten, wobei jedoch noch keine
wirtschaftlich verwertbaren Ergebnisse erzielt worden sind.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es nun, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Aufbereiten bzw. Recyceln von mit bekannten Verfahren nicht
verwertbarem Altglas zur Verfügung
zu stellen, das einfach und kostengünstig durchführbar ist
und mit dem zumindest der überwiegende
Teil des an sich nicht verwertbaren Altglases recycelbar ist.
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Die
vorgenannte Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten
Art dadurch gelöst,
daß ein
Altglasstrom einem Behälter
auf einer Glasaufgabeseite des Behälters zugeführt wird. Dabei besagt der
Ausdruck "Altglasstrom", daß dem Behälter während der
Aufbereitung kontinuierlich Altglas zugeführt wird. In dem Behälter befindet
sich ein Wasserbad, wobei dem Behälter ein Wasserstrom zugeführt wird.
Es handelt sich damit also um eine Naßaufbereitung, bei der sich
durch die kontinuierliche Zuführung
von Was ser eine Wasserströmung
im Behälter
ergibt. Das Altglas wird in dem Behälter von der Glasaufgabeseite
zu einer Glasabgabeseite des Behälters
gefördert,
wobei sich die Hauptföderrichtung
vorzugsweise etwa in horizontaler Richtung befindet. Dabei wird
das Altglas durch das Wasserbad hindurchbewegt. Durch die Bewegung
des Altglases im Wasserbad lösen
sich die anhaftenden Verunreinigungen vom Altglas. Das aufbereitete,
das heißt
im wesentlichen von anhaftenden Verunreinigungen freie Altglas wird
auf der Glasabgabeseite des Behälters
abgeführt.
Dem gegenüber
wird der Wasserstrom mit vom Altglas gelösten Verunreinigungen nicht
auf Glasabgabeseite, sondern auf der Glasaufgabeseite, also an anderer
Stelle, aus dem Behälter abgeführt. Die
Hauptförderichtung
des Altglases ist ungleich der Strömungsrichtung des Wassers,
vorzugsweise ist die Förderrichtung
des Altglases zumindest im wesentlichen entgegengesetzt der Strömungsrichtung
des Wassers. Auf diese Weise ist letztlich gewährleistet, daß auf der
einen Seite des Behälters
das aufbereitete Altglas und auf einer anderen Seite das Abwasser
mit den Verunreinigungen abgeführt
wird.
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In
konstruktiver Hinsicht weist die erfindungsgemäße Vorrichtung einen Behälter auf,
der zur Aufnahme des aufzubereitenden Altglases und zur Aufnahme
eines Wasserbades ausgebildet ist. Letzteres bedeutet, daß der Behälter zumindest
bereichsweise wasserdicht ausgebildet ist, um unerwünschte Wasserverluste
zu vermeiden. Der Behälter,
der vorzugsweise eine langgestreckte Form aufweist, weist an seiner
Glasaufgabeseite eine Glasaufgabeöffnung auf, während an
der der Glasaufgabeseite vorzugsweise gegenüberliegenden Seite, der Glasabgabeseite,
eine Glasabgabeöffnung
vorgesehen ist. Wie sich aus den Bezeichnungen der Öffnungen
ergibt, erfolgt über
die Glasaufgabeöffnung
die Aufgabe des Altglases in den Behälter, während an der Glasabgabeöffnung die
Abgabe des aufbereiteten bzw. recycelten Altglases aus dem Behälter erfolgt.
Schließlich
ist konstruktiv vorgesehen, daß die untere
Kante der Glasaufgabeöffnung
tiefer liegt als die untere Kante der Glasabgabeöffnung. Dies hat zur Folge,
daß dem
Behälter
zugeführtes
Wasser über
die Glasaufgabeöffnung
abgeführt
wird. Auf diese Weise ergibt sich die zuvor erwähnte Strömungsführung, die zumindest im wesentlichen
entgegen der Hauptförderrichtung
des Altglases im Behälter ist.
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Letztlich
läßt sich
durch die Erfindung sicherstellen, daß bis zu 90% des aufgegebenen
Altglases recycelt werden.
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Zur
Förderung
des Altglases im Behälter
von der Glasaufgabeseite zur Glasabgabeseite durch das Wasserbad
hindurch entstehen zwei grundsätzliche
Alternativen. Einerseits ist es möglich, den Behälter als
liegende Drehtrommel auszubilden, die während der Aufbereitung um ihre
Längsachse
rotiert. In diesem Falle wird die Energie zur Förderung des Altglases über den
Behälter
bzw. die Drehbewegung des Behälters
aufgebracht. Alternativ dazu ist es möglich, den Behälter als
solchen ortsfest auszubilden und im Behälter eine Fördereinrichtung vorzusehen,
die das Altglas durch das Wasserbad hindurch von der Glasaufgabeseite
zur Glasabgabeseite fördert.
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Bei
Verwendung einer Drehtrommel gibt es verschiedene Möglichkeiten,
die Förderung
des Altglases im Behälter
zu realisieren. Grundsätzlich
kann die Drehtrommel von der Glasaufgabeseite zur Glasabgabeseite
abfallend geneigt angeordnet sein. Alternativ oder auch kumulativ
dazu können
in der Drehtrommel Transportschaufeln zur Förderung des Altglases in Förderrichtung
vorgesehen sein. Darüber
hinaus kann alternativ oder auch kumulativ die Innenseite der Drehtrommel
zumindest bereichsweise von der Glasaufgabeseite zur Glasabgabeseite
abfallend konisch ausgebildet sein. In allen Fällen sorgt die Neigung, die
grundsätzlich
einstellbar sein kann, dafür,
daß es
bei Drehung der Drehtrommel zu einer Bewegung des im Behälter befindlichen
Altglases in Richtung zur Glasabgabeseite kommt. Die Neigung der
Drehtrommel sollte dabei wenigstens 0,5% betragen und liegt vorzugsweise
zwischen 1% und 10% und insbesondere bei etwa 3%.
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Um
einen guten Reinigungseffekt bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
zu erzielen, sollte die Verweildauer des Altglases im Behälter wenigstens eine
Minute betragen. Um einen hinreichenden Durchsatz bei gleichzeitiger
guter Aufbereitung zu erzielen, sollte die Verweildauer des Altglases
im Behälter
zwischen 2 und 15 Minuten, insbesondere zwischen 3 und 10 Minuten
liegen. Ein im Hinblick auf das Aufbereitungs- bzw. Reinigungsergebnis
einerseits und hohen Durchsatz andererseits sehr gutes Ergebnis
wurde bei einer Verweildauer von etwa 6 Minuten erreicht.
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Desweiteren
ist es für
den Aufbereitungsprozeß günstig, wenn
der Behälter
mit wenigstens fünf Umdrehungen
pro Minute rotiert. Bevorzugt sollte die Drehzahl zwischen 10 und
60 Umdrehungen pro Minute und insbesondere 20 bis 40 Umdrehungen
pro Minute liegen. Eine besonders günstige Drehzahl wurde bei 30
Umdrehungen pro Minute festgestellt. Durch die vorgenannten Drehzahlen
wird erreicht, daß das
im Behälter
befindliche Altglas während
der Rotation der Trommel bis zu einem gewissen Grad bei der Drehung
angehoben wird und anschließend wieder
abrutscht. Hierbei reibt das Altglas nicht nur an der Innenwandung
des Behälters,
die einzelnen Altglasstücke
reiben auch aneinander, so daß sich insbesondere
auch aufgrund des Wasserkontaktes ein besseres Lösen von Verunreinigungen ergibt. Desweiteren
kommt es dazu, daß scharfe
Kanten am Altglas zumindest teilweise abgeschliffen werden, was
die spätere
Verwendbarkeit des aufbereiteten bzw. recycelten Altglases verbessert.
Schließlich kann
durch die vorgenannten Drehgeschwindigkeiten sichergestellt werden,
daß das
aufgegebene Altglas während
des Aufbereitungsprozesses nicht oder allenfalls geringfügig zerkleinert
wird. Selbst Altglasstücke
mit einer Korngröße von bis
zu 10 cm können aufbereitet
werden, wobei die Stückigkeit
nach dem Aufbereitungsprozeß im
Behälter
zumindest im wesentlichen erhalten bleibt.
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Das
Aufbereitungsergebnis und die Stückigkeit
bzw. Korngröße des Altglases
läßt sich,
wie zuvor ausgeführt,
unter anderem dadurch steuern, mit welcher Drehgeschwindigkeit der
Behälter
rotiert. Dabei versteht es sich, daß die vorgenannten Drehgeschwindigkeiten
grundsätzlich
auch auf Fördereinrichtungen übertragbar
sind und in ortsfesten Behältern
zur Förderung
des Altglases vorgesehen sind.
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Besondere
Bedeutung kommt in diesem Zusammenhang dem Umstand zu, daß in der
Drehtrommel wenigstens ein über
die Trommelinnenseite überstehendes
Mitnehmermittel vorgesehen ist. Das Mitnehmermittel sorgt während der
Rotation der Drehtrommel dafür,
daß eine
stärkere
Bewegung des im Behälter
befindlichen Altglases stattfindet, dieses also nicht nur bei der
Rotation der Drehtrommel weiter angehoben wird, sondern daß das im
Behälter
befindliche Altglas auch vermischt wird, um eine bessere Zugänglichkeit
und damit Reinigung bzw. Aufbereitung sämtlicher Altglasstücke, die
sich in dem Behälter
befinden, zu gewährleisten.
Dabei versteht es sich, daß es
zweckmäßig ist, über den
Umfang der Drehtrommel verteilt eine Mehrzahl von Mitnehmermitteln
vorzusehen, so daß das
Altglas bei einer Umdrehung des Behälters mehrfach mitgenommen
und dabei vermischt wird.
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Als
ein besonders einfaches Mitnehmermittel hat sich ein langgestreckter
Mitnehmerbalken erwiesen. Bevorzugt erstreckt sich der Mitnehmerbalken im
wesentlichen über
die Länge
der Drehtrommel, wobei der Mitnehmerbalken zumindest im wesentlichen
koaxial zur Drehachse der Drehtrommel ausgerichtet ist. Auf diese
Weise ergibt sich durch die Mitnehmerbalken quasi über die
gesamte Länge
der Drehtrommel eine Mitnahme- und Mischfunktion. Dabei hat es sich
als günstig
erwiesen, über
den Umfang der Drehtrommel verteilt drei bis sechs jeweils gleich
voneinander beabstandete Mitnehmerbalken vorzusehen.
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Zur
weiteren Verbesserung der Mischfunktion des Altglases sind im Behälter weitere
Mitnehmermittel vorgesehen, die sich in Form und Ausbildung von
den ersten Mitnehmermitteln, das heißt von den Mitnehmerbalken
unterscheiden. Bevorzugt sind in diesem Zusammenhang satteldachartige
Mitnehmer geringer Längserstreckung.
Durch die satteldachartige Form der Mitnehmer ist gewährleistet,
daß das Altglas über die
Schräge
des Sattels an dem Mitnehmer hochläuft. Da die satteldachartigen
Mitnehmer eine geringe Längserstreckung
haben, läuft
gleichzeitig rechts und links neben dem Mitnehmer Altglas entlang.
Auf diese Weise ergibt sich eine weitere Vermischung des Altglases,
was im Ergebnis zu einer verbesserten Reinigung führt. Darüber hinaus
hat es sich als günstig
erwiesen, die Mitnehmermittel, und zwar insbesondere die satteldachartigen
Mitnehmer, zu lochen, so daß die
Mitnehmer bei der Bewegung durch das Wasserbad keinen zu hohen Widerstand bieten.
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Im übrigen hat
es sich als günstig
erwiesen, über
den Umfang der Drehtrommel verteilt mehrere Reihen mit satteldachartigen
Mitnehmern vorzusehen, wobei die weiteren Mitnehmermittel benachbarter
Reihen in Längs-
oder Förderrichtung
des Behälters
versetzt zueinander angeordnet sind. Durch diese Versetzung ergibt
sich im Ergebnis wiederum eine Verbesserung des Misch- und damit
des Aufbereitungseffektes.
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Durch
die erfindungsgemäße Ausbildung
ist es möglich,
dem Behälter
einen Altglasstrom von mehr als 1 t/h zuzuführen. Bei Anlagen mittlerer
Größe, beispielsweise
mit einer Drehtrommel mit einer Länge von 6 Meter und einem Durchmesser
von 2,50 Meter, lassen sich Durchsätze von 5 bis 10 t/h erzielen.
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Zur
Entnahme des Altglases aus dem Behälter ist innerhalb des Behälters im
Bereich der Glasabgabeseite eine Glasaustragseinrichtung vorgesehen. Bei
einem ortsfesten Behälter
kann es sich hierbei um eine Fördereinrichtung
jeglicher Art handeln, die das im Bereich der Glasabgabeseite befindliche
Altglas aufnimmt und aus dem Behälter
heraus fördert. Bei
Verwendung einer Drehtrommel als Behälter bietet es sich an, an
der Glasabgabeseite stirnseitig zur Glasabgabeöffnung führende Schaufeln ortsfest vorzusehen,
die das in den Bereich der Schaufeln geförderte Altglas aufnehmen und
bedingt durch die Rotation der Drehtrommel dieses über die
Glasabgabeöffnung
aus dem Behälter
abwerfen. Um auch in diesem Falle den Widerstand bei der Bewegung
der Schaufeln durch das Wasserbad gering zu halten und um wenig
Wasser beim Austrag des Altglases mit auszutragen, bietet es sich
an, die Schaufeln ebenfalls mit einer Lochung zu versehen.
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Wie
eingangs bereits ausgeführt
worden ist, kommt dem Wasserbad im Behälter nicht nur die Bedeutung
zu, das Lösen
der anhaftenden Verunreinigungen zu unterstützen und das Altglas zu waschen, über die
kontinuierliche Zugabe von Wasser und den sich daraus ergebenden
Wasserabfluß werden
die. im Wasserbad aufschwimmenden Verunreinigungen auf der Glasaufgabeseite
abgeführt.
Zur Unterstützung
der Strömungsbewegung
zur Glasaufgabeseite hin erfolgt die Wasserzugabe von der Glasabgabeseite
entgegen der Förderrichtung
des Altglases. Konstruktiv ist die Wasserzuführung in diesem Zusammenhang
im Bereich der Glasabgabeseite vorgesehen.
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Um
eine hinreichende Strömung
und damit einen hinreichenden Austrag der vom Altglas gelösten Verunreinigungen
zu erzielen, wird ein Wasserstrom von mehr als 1000 l/h der Drehtrommel
zugeführt.
Vorzugsweise sollte der Wasserstrom zwischen 5000 l/h und 20.000
l/h liegen. Je nach Aufgabegut und Aufgabemenge sollte der Wasserstrom
im übrigen
regelbar sein.
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Im übrigen bietet
es sich an, wenn auch der zum Antrieb der Drehtrommel vorgesehene Drehtrommelantrieb
eine variabel einstellbare Antriebsleistung hat, so daß die Drehtrommel
in einfacher Weise mit unterschiedlichen Drehtrommelgeschwindigkeiten
betrieben werden kann. Bei einer sehr einfachen Ausführungsform
weist der Drehtrommelantrieb wenigstens eine angetriebene Rolle
auf, auf der die Drehtrommel aufliegt. Dabei versteht es sich, daß zur Lagerung
der Drehtrommel weitere Rollen vorgesehen sind, die angetrieben
oder nicht angetrieben sein können.
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Es
wird darauf hingewiesen, daß die
vorstehenden und auch die nachfolgenden Intervalle und Bereichsangaben
sämtliche
innerhalb der Intervall- und Bereichsgrenzen liegenden Werte enthalten. Diese
sind als erfindungswesentlich offenbart anzusehen, auch wenn die
Einzelwerte nicht genannt sind.
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Nachfolgend
werden Ausführungsbeispiele der
Erfindung anhand der Zeichnung beschrieben. Dabei zeigt
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1 eine
schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung während der
Aufbereitung,
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2 eine
der 1 entsprechende Ansicht der Vorrichtung ohne Altglas
und Wasserbad,
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3 eine
Außenansicht
der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
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4 eine
Ansicht der Vorrichtung aus 3 in Pfeilrichtung
IV aus 3 gesehen,
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5 eine
Ansicht der Vorrichtung aus 3 in Pfeilrichtung
V aus 3 gesehen,
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6 eine
Ansicht in Pfeilrichtung VI aus 2 gesehen,
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7 eine
Ansicht in Pfeilrichtung VII aus 2 (ohne
Schaufeln) gesehen,
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8 eine
Ansicht in Pfeilrichtung VIII aus 2 gesehen,
und
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9 eine
schematische Darstellung eines Aufbereitungsverfahrens mit einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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Die
in den Figuren dargestellte Vorrichtung 1 ist zum Aufbereiten
von gebrochenem Altglas 2 mit anhaftenden Verunreinigungen 3 vorgesehen.
Bei dem Altglas 2 handelt es sich um stückiges Material mit einer Stückigkeit
bzw. Korngröße von bis
zu 100 mm. Bei dem aufgegebenen Altglas kann es sich grundsätzlich um
Containergut als solches handeln oder aber auch um Altglas, das
bereits einen Recyclingprozeß durchlaufen
hat und aus diesem Prozeß als
nicht recycelbares Altglas abgeführt
worden ist.
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Die
Vorrichtung 1 weist einen als Drehtrommel 4 ausgebildeten
Behälter
auf, in dem die Aufbereitung des Altglases 2 stattfindet.
Desweiteren ist die Drehtrommel 4 zur Aufnahme eines Wasserbades 5 ausgebildet,
was wiederum bedeutet, daß die Drehtrommel
zumindest im wesentlichen wasserdicht ist. Die um ihre mittige Längsachse
rotierbare Drehtrommel 4 weist an ihrer einen Stirnseite,
der Glasaufgabeseite 6, eine Glasaufgabeöffnung 7 auf. Auf
der gegenüberliegenden
Stirnseite, der Glasabgabeseite 8, befindet sich eine Glasabgabeöffnung 9. Weiterhin
ist in der Vorrichtung 1 eine Wasserzuführung 10 zur Zuführung von
Wasser bzw. eines Wasserstroms und damit auch zur Speisung des Wasserbades 5 vorgesehen.
Zur Realisierung einer definierten Strömung des zugeführten Wassers
aus der Drehtrommel 4 über
die Glasaufgabeöffnung 7 ist
die untere Kante der Glasaufgabeöffnung 7 tiefer
angeordnet als die untere Kante 12 der Glasabgabeöffnung 9.
Bevorzugt ist ein Höhenunterschied
von wenigstens 5 cm, insbesondere zwischen 20 cm und 30 cm, bevorzugt
ca. 25 cm, vorgesehen.
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Die
Drehtrommel 4 ist, wie sich dies aus 1 ergibt,
von der Glasaufgabeseite 6 zur Glasabgabeseite 8 abfallend
geneigt angeordnet, vorliegend mit einer Neigung N von etwa 3%.
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Nicht
dargestellt ist, daß zur
Förderung
des in der Drehtrommel 4 befindlichen Altglases 2 auch Transportschaufeln
vorgesehen sein können,
die in Verbindung mit der Rotation der Drehtrommel 4 das Altglas 2 in
Richtung zur Glas abgabeseite 8 fördern. Statt der geneigten
Anordnung der außenseitig
zylindrischen Drehtrommel 4 ist es im übrigen auch möglich, diese
horizontal anzuordnen und die Drehtrommel 4 innenseitig
mit einem Innenkonus, beispielsweise in Form eines Einsatzes zu
versehen.
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Bei
einer weiteren, nicht dargestellten Ausführungsform ist statt einer
Drehtrommel 4 ein ortsfester Behälter vorgesehen. Dieser kann
grundsätzlich
ebenfalls eine zylindrische äußere Form
aufweisen. Innerhalb des Behälters
ist dann eine Fördereinrichtung
zur Förderung
des Altglases zur Glasabgabeseite vorgesehen. Bei der Fördereinrichtung
kann es sich beispielsweise um eine Förderschnecke handeln.
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Wie
sich im übrigen
insbesondere aus 7 ergibt, sind in der Drehtrommel 4 über die
Trommelinnenseite 13 überstehende
Mitnehmermittel 14, 15 vorgesehen, und zwar zwei
unterschiedliche Arten. Zum einen sind als erste Mitnehmermittel 14 langgestreckte
Mitnehmerbalken vorgesehen, die, wie sich aus den 1 und 2 ergibt,
sich zumindest im wesentlichen über
die gesamte Länge
der Drehtrommel 4 erstrecken. Dabei ist es so, daß die Mitnehmerbalken
zumindest im wesentlichen koaxial zur mittigen Drehachse der Drehtrommel 4 ausgerichtet
sind. Im in 7 dargestellten Ausführungsbeispiel
sind über
den Umfang verteilt vier gleich beabstandete Mitnehmerbalken vorgesehen.
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Ergänzend zu
den Mitnehmerbalken sind als weitere Mitnehmermittel 15 satteldachartige
Mitnehmer vorgesehen, die nur eine geringe Längserstreckung haben. Allerdings
ist die Höhe
der weiteren Mitnehmer 15 größer als die Höhe der Mitnehmerbalken.
Vorliegend sind die weiteren Mitnehmermittel 15 mehr als
doppelt so hoch wie die Höhe
der Mitnehmerbalken. Da die Längserstreckung
der satteldachartigen Mitnehmer gering ist, sind in Längs- oder
Förderrichtung
F der Drehtrommel 4 hintereinander fünf weitere Mitnehmermittel 15 in
einer Reihe vorgesehen. Die einzelnen Reihen der weiteren Mitnehmermittel
sind um jeweils 90° versetzt
angeordnet, so daß sich
vier Reihen von weiteren Mitnehmermitteln 15 ergeben. Die
einzelnen Mitnehmer in benachbarten Reihen sind versetzt zueinander
angeordnet. Die weiteren Mitnehmermittel 15 als solche
sind im übrigen
gelocht.
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Wie
sich im übrigen
aus den 1 und 2 ergibt,
ist etwa im ersten Fünftel
der Drehtrommel 4 ausgehend von der Glasaufgabeseite 6 kein weiteres
Mitnehmermittel 15 vorgesehen. Die mangelnde Realisierung
des weiteren Mitnehmermittels 15 an dieser Stelle bewirkt,
daß dort
keine zu starke Verwirbelung des Wassers auftritt, die den Austrag der
Verunreinigungen an der Glasaufgabeöffnung 7 behindern
könnte.
Dennoch sind die Mitnehmerbalken an dieser Stelle vorgesehen, um
abgesunkene Verunreinigungen wieder anzuheben und über die Wasserströmung auszutragen.
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Wie
sich insbesondere aus den 1, 2 und 6 ergibt,
ist in der Drehtrommel 4 im Bereich der Glasabgabeseite 8 eine
Glasaustragseinrichtung 16 vorgesehen. Die Glasaustragseinrichtung 16 weist
in der Drehtrommel 4 an der Glasabgabeseite 8 zur
Glasabgabeöffnung 9 führende bzw.
gerichtete Schaufeln 17 auf. Vorliegend sind die Schaufeln 17 etwa
radial ausgerichtet, wobei im dargestellten Ausführungsbeispiel 12 Schaufeln
vorgesehen sind. Allerdings kann die Anzahl der Schaufeln 17 auch
variieren. Die Schaufeln 17 erstrecken sich von der Trommelinnenseite 13 bis
zur Glasabgabeöffnung 9 hin.
Bei der Rotation der Drehtrommel 4 wird das im Wasserbad 5 befindliche
Altglas 2 erfaßt.
Das auf einer Schaufel 17 befindliche Altglas 2 wird
dann bei der weiteren Drehung der Drehtrommel 4 entlang
der Schaufel 17 zur Glasabgabeöffnung 9 geführt. Der der
Glasabgabeöffnung 9 nahe
Bereich der Schaufel 17 ist dabei abgewinkelt und/oder
geneigt angeordnet, um einerseits ein Herabfallen des Altglases 2 von
der Schaufel 17 zu verhindern, und im übrigen den Abwurf des Altglases 2 aus
dem Behälter
zu begünstigen.
Um im übrigen
nicht zu viel Wasser aus dem Wasserbad zusammen mit dem Altglas 2 abzuwerfen,
sind die Schaufeln 17 gelocht.
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Wie
sich insbesondere aus 1 ergibt, befindet sich die
Wasserzuführung 10 im
Bereich der Glasabgabeseite 8. Die Wasserzuführung 10 insgesamt
ist im einzelnen nicht dargestellt. Endseitig weist die Wasserzuführung 10 eine
in die Glasabgabeöffnung 9 gerichtete
und gegebenenfalls hineinführende
Leitung auf, die im wesentlichen entgegen der Förderrichtung F gerichtet ist
und damit die Strömung
des Wassers zur Glasaufgabeseite 6 unterstützt.
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Wie
sich im übrigen
insbesondere aus 3 ergibt, weist die Vorrichtung 1 einen
im einzelnen nicht dargestellten Drehtrommelantrieb mit vorzugsweise variabel
einstellbarer Antriebsleistung auf. Der Drehtrommelantrieb wiederum
weist eine Mehrzahl von Rollen 18 auf, von denen wenigstens
eine angetrieben ist. Wie sich aus einem Vergleich der 3 und 4 ergibt,
sind vorliegend drei Rollenpaare, also sechs Rollen 18 vorgesehen.
Zur Lagesicherung ist außenseitig
an der Drehtrommel 4 im Bereich jedes Rollenpaares eine
Führungsnut 19 vorgesehen, in
der die Rollen 18 ablaufen. Nicht dargestellt ist, daß die Rollen 18 als
solche in einem Untergestell gelagert sind, das die eingangs erwähnte Neigung
N realisiert.
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Wie
sich im übrigen
aus den einzelnen Figuren ergibt, ist der Durchmesser der Glasaufgabeöffnung 7 deutlich
größer als
der Durchmesser der Glasabgabeöffnung 9.
Der Querschnitt der Glasaufgabeöffnung 7 ist
mehr als doppelt so groß als
der Querschnitt der Glasabgabeöffnung 9.
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Wenngleich
die Darstellungen der Vorrichtung 1 vorliegend nicht maßstabsgerecht
sind, weist die Drehtrommel 4 vorliegend eine Länge von
etwa 6 m bei einem Durchmesser von etwa 2,5 m auf. Die Wandstärke der
Drehtrommel 4 ist vergleichsweise hoch und liegt vorliegend
bei etwa 10 mm. Der Durchsatz an Altglas liegt zwischen 150 t/Tag
und 200 t/Tag bei einer zugeführten
Wassermenge zwischen 5000 l/h und 10.000 l/h.
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In 9 ist
ein Ablaufschema eines Recyclingprozesses unter Verwendung einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 dargestellt.
Es wird darauf hingewiesen, daß die
der Vorrichtung 1 vorgeschalteten und nachgeschalteten
Einrichtungen fakultativ sind. Dies bedeutet, daß einzelne Einrichtungen grundsätzlich weggelassen
und/oder auch andere Einrichtungen eingesetzt werden können. In 9 ist
ein mögliches
Ausführungsbeispiel
eines Aufbereitungsprozesses von gebrochenem Altglas dargestellt.
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Bei
dem verwendeten Rohstoff als Ausgangsstoff handelt es sich, wie
bereits ausgeführt, um
mit derzeit bekannten Verfahren nicht verwertbarem Altglas, vorliegend
Buntglas und auch Keramik. Dieses Altglas ist verschmutzt und feucht.
Das Altglas wird zunächst
einem Silo 30 zugeführt,
in dem Material über
reine Verdunstung der Feuchtigkeit getrocknet wird. Vorzugsweise
wird keine ergänzende Energie
zur Trocknung eingesetzt. Die Zeitdauer der Trocknung ist mengenabhängig, wobei
der Trocknungsgrad über
entsprechende Meßgeräte meßbar ist.
Es versteht sich, daß grundsätzlich eine
Mehrzahl von Silos 30 vorgesehen sein können, in denen unterschiedliche
Trocknungsgrade realisiert sind. Bedarfsweise ist es natürlich auch
möglich,
den Silos eine Beheizungseinrichtung zur Trocknung zuzuordnen, um
bedarfsweise zu jedem Zeitpunkt ein entsprechend getrocknetes Material
zur Verfügung
stellen zu können.
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Nach
Erreichen des gewünschten
Trocknungsgrades wird das getrocknete Altglas aus dem Silo 30 über eine
Fördereinrichtung 31,
beispielsweise ein Förderband,
der Anlage 32 zugeführt.
Bei der Anlage 32 handelt es sich vorliegend um eine Klassiereinrichtung,
beispielsweise um eine Siebanlage. Hier erfolgt eine Grobreinigung
durch Absiebung von Materialien wie Sand, Erde und Steine kleiner
Korngröße, insbesondere
kleiner 4 mm bis 5 mm. Dieser Siebdurchgang 33 kann anschließend deponiert
oder anderweitig verwertet werden. Das grob gereinigte Material
wird anschließend über eine
weitere Fördereinrichtung 34,
beispielsweise wiederum ein Förderband,
einer Trenneinrichtung 35 zugeführt, bei der metallische, magnetische
Materialien abgetrennt werden. Das abgetrennte metallische Abfallmaterial 36 kann
zu einer Metallsammelstelle zum anschließenden Weitertransport zu einem
Metallverwerter verbracht werden. Das vom Metall getrennte Material wird
anschließend über eine
weitere Fördereinrichtung 37 einer
Anlage 38 zugeführt,
in der eine Sichtung von losem Papier und leichtem Kunststoff über ein
Gebläse
erfolgt. Das bei der Sichtung abgetrennte Material 39 kann
anschließend
aufgrund des vergleichsweise hohen Brennwertes verheizt werden.
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Über eine
weitere Fördereinrichtung 40 wird das
von verschiedenen Bestandteile gereinigte, aber noch immer über anhaftende
Verunreinigungen stark verunreinigte Altglas 2 der Vorrichtung 1,
die zuvor bereits beschrieben worden ist, zugeführt. In der Vorrichtung 1 erfolgt
die zuvor beschriebene Aufbereitung, wobei entgegen der Förderrichtung
F über
die Wasserzuführung 10 Wasser
zugeführt
wird. Im übrigen
wird aus der Vorrichtung 1 recyceltes und gereinigtes Altglas 41 über eine
entsprechende Fördereinrichtung 42 abgeführt. Auch
bei der Fördereinrichtung 42 kann
es sich wiederum um ein Förderband oder
aber eine Rutsche handeln. Das recycelte Altglas 41 kann
anschließend
zur Weiterverarbeitung verbracht werden.
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Eingangsseitig
der Vorrichtung 1, also an der Glasaufgabeseite 6,
erfolgt der Austrag von Wasser und Verunreinigungen 3 aus
der Vorrichtung 1, wobei dieser Austrag einer weiteren
Aufbereitungsanlage 43 zugeführt. Die Zuführung kann
unmittelbar in die Aufbereitungsanlage 43 erfolgen oder
aber auch über
eine weitere Fördereinrichtung 44,
wie beispielsweise eine Rutsche, ein Schrägsieb oder eine Schnecke. In
der Aufbereitungsanlage 43 erfolgt eine weitere Siebung,
aus der durchaus auch in mehreren Siebstufen gereinigtes Altglas 45,
gegebenenfalls mit unterschiedlichen Korngrößen, erhalten wird. Außerdem werden
aus der Siebung Reststoffe 46 erhalten, die im wesentlichen
Papier, Korken und dergleichen enthalten. Diese Reststoffe können gegebenenfalls verheizt
werden. Zur Abreinigung wird der Siebprozeß in der Aufbereitungsanlage
dabei durch ein ergänzendes
Absprühen
durch Zuführung
von Wasser aus einer Leitung 47 unterstützt. Die Leitung 47 dient im übrigen auch
zur Zuführung
von Wasser, um Wasserverluste während
des Prozesses auszugleichen.
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Der
Siebdurchgang wird anschließend
einem Wasserspeicher 48, vorzugsweise mit integriertem
Dekanter zugeführt.
Außerdem
wird über
eine Leitung 49 Wasser zugeführt, um weitere Wasserverluste
auszugleichen. Aus dem Wasserspeicher 48 wird Schlamm 50 abgeführt. Der Überlauf
des Wasserspeichers 48 wird entweder direkt der Vorrichtung 1 oder
aber, wie dargestellt, einem Dekanter 51 zugeführt, in
dem eine nochmalige Trennung und Aufbereitung des Wassers erfolgt.
Aus dem Dekanter 51 wird Schlamm 52 abgezogen.
Der Überlauf
wird anschließend über die
Wasserzuführung 10 der
Vorrichtung 1 wieder zugeführt.
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- 1
- Vorrichtung
- 2
- Altglas
- 3
- Verunreinigungen
- 4
- Drehtrommel
- 5
- Wasserbad
- 6
- Glasaufgabeseite
- 7
- Glasaufgabeöffnung
- 8
- Glasabgabeseite
- 9
- Glasabgabeöffnung
- 10
- Wasserzuführung
- 11
- Unterkante
- 12
- Unterkante
- 13
- Trommelinnenseite
- 14
- Mitnehmermittel
- 15
- weiteres
Mitnehmermittel
- 16
- Glasaustragseinrichtung
- 17
- Schaufel
- 18
- Rolle
- 19
- Führungsnut
- 30
- Silo
- 31
- Fördereinrichtung
- 32
- Anlage
- 33
- Siebdurchgang
- 34
- Fördereinrichtung
- 35
- Trenneinrichtung
- 36
- metallisches
Abfallmaterial
- 37
- Fördereinrichtung
- 38
- Anlage
- 39
- abgetrenntes
Material
- 40
- Fördereinrichtung
- 41
- Altglas
- 42
- Fördereinrichtung
- 43
- Aufbereitungsanlage
- 44
- Fördereinrichtung
- 45
- Altglas
- 46
- Altglas
- 47
- Leitung
- 48
- Wasserspeicher
- 49
- Leitung
- 50
- Schlamm
- 51
- Dekanter
- 52
- Schlamm
- F
- Förderrichtung
- N
- Neigung