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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Steuersystem für einen
Kite, mit einer Steuerstange, die einen Griffbereich und an gegenüberliegenden
Seiten jeweils ein Verbindungselement aufweist, an dem das Ende
einer Steuerleine festgelegt ist.
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Es
gibt Steuersysteme für
Kites, bei denen an gegenüberliegenden
Seiten der Steuerstange ein Verbindungselement vorgesehen ist, an
dem die Steuerleinen befestigt sind, die meist im rückseitigen Bereich
des Kites an einer Schmalseite festgelegt sind. Dadurch kann durch
Verschwenken der Steuerstange der Kite gesteuert werden. Das Steuersystem kann
dabei mit unterschiedlichen Kites verbunden werden, die abhängig von
der jeweiligen Windstärke auch
eine unterschiedliche Größe von beispielsweise zwischen
8 m2 bis 20 m2 aufweisen.
Dabei ist nachteilig, dass dasselbe Steuersystem unterschiedlich große Kites
steuern muss, so dass die Reaktionszeit des Kites bei einer Bewegung
der Steuerstange unterschiedlich ausfällt und hier vom Fahrer hohes
Geschick erfordert wird.
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Die
US 2006/0102794 offenbart
ein Steuersystem für
einen Kite, bei dem die Leinen zum Lenken des Kites an gegenüberliegenden
Seiten einer Lenkstange über
eine Schlaufe festgelegt sind. Die Schlaufen können von der Lenkstange auf
einfache Weise demontiert werden.
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Die
US 5,024,401 offenbart ein
Steuersystem für
einen squad kite, bei dem die Steuerleinen an zwei unabhängig voneinander
bewegbaren Handgriffen festgelegt sind. Die Steuerleinen können zum Fliegen
des Kites durch die beiden Handgriffe bewegt werden. Für die Aufnahme
der Steuerleinen ist zudem eine Stange mit Aufnahmen vorgesehen,
in die die einzelnen Steuerleinen einfügbar sind, so dass die Steuerleinen
in einer vorbestimmten Position benachbart zu den Handgriffen angeordnet
sind.
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Die
FR 2 818 954 offenbart ein
Steuersystem bei dem an gegenüberliegenden
Seiten ein verschwenkbarer Handgriff vorgesehen ist, an dem ein Ende
einer Steuer leine festgelegt ist. Beabstandet von den beiden Handgriffen
ist eine Führungsstange vorgesehen,
durch die die jeweilige Steuerleine geführt ist, so dass der Abstand
der Steuerleinen im Bereich der Führungsstange konstant ist,
auch wenn die Handgriffe verschwenkt werden.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Steuersystem für einen
Kite zu schaffen, das flexibel an unterschiedliche große Kites
anpassbar ist.
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Diese
Aufgabe wird mit einem Steuersystem mit den Merkmalen des Anspruches
1 gelöst.
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Erfindungsgemäß ist der
Abstand des mit der Steuerleine verbundenen Bereiches der beiden
Verbindungselemente zueinander verstellbar ausgebildet, so dass
abhängig
von der Größe des Kites
auch der Abstand der Steuerleinen im Bereich der Steuerstange eingestellt
werden kann. Dadurch ist es möglich,
den Hebel zu vergrößern oder
zu verkleinern, je nachdem welcher Kite mit dem Steuersystem verbunden
werden soll. Wenn der mit der Steuerleine verbundene Bereich des
Verbindungselementes weiter außen
an der Steuerstange angeordnet ist, ergibt sich bei einem Verschwenken
der Steuerstange um einen Mittelpunkt ein größerer Hebel, der dann auch eine
größere Steuerwirkung
bei gleicher Schwenkbewegung erzeugen kann.
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Gemäß der Erfindung
sind die Verbindungselemente um eine radial zur Steuerstange verlaufende
Achse drehbar, wobei die Steuerleinen jeweils beabstandet zu der
Drehachse an den Verbindungselementen fixiert sind. Dadurch kann
durch ein Verdrehen der Verbindungselemente der Abstand der Steuerleinen
im Bereich der Verbindungselemente verändert werden. Die Drehachse
kann dabei durch einen an der Steuerstange festgelegten Bolzen ausgebildet sein,
so dass eine stabile Lagerung der Verbindungselemente gewährleistet
ist.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung des Steuersystems ist dieses zu einer
mittleren Ebene symmetrisch ausgebildet, so dass das rechte und das
linke Verbindungselement auf symmetrische Weise verstellt werden
können.
Zum Verstellen des Abstandes der Verbindungselemente entlang der Steuerstange
können
diese verschiebbar ausgebildet sein und dann in unterschiedlichen
Positionen fixiert werden. Bei einem Verschieben der Verbindungselemente
müssen
dann vorbestimmte Rast- oder Fixierpositionen vorgesehen sein, damit
ein symmetrisches Erstellen der Verbindungselemente auf einfache
Weise erreicht werden kann.
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Nach
einer vorteilhaften Ausführungsform
ist zum Fixieren eines Verbindungselementes ein mit einer Feder
vorgespannter Bolzen vorgesehen, der in unterschiedliche Öffnungen
einfügbar
ist. Dadurch kann eine Veränderung
des Abstandes der Verbindungselemente werkzeugfrei erfolgen, in
dem der Benutzer einfach den Bolzen betätigt und dann ein Verschieben
oder ein Verdrehen des Verbindungselementes vornimmt. Der Bolzen
kann dabei an der Steuerstange gelagert sein und in mehrere Öffnungen
an einem Verbindungselement eingefügt werden. Dadurch ist das
Verbindungselement in vorbestimmten Positionen fixierbar und der
Benutzer kann auf einfache Weise erkennen, ob die rechte und linke Seite
symmetrisch ausgerichtet sind. Alternativ kann zum Fixieren des
Verbindungselementes ein Bolzen ohne Feder mit Gewinde (eine Schraube)
vorgesehen sein.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist an den Verbindungselementen jeweils eine Profilierung
ausgebildet, die formschlüssig
in eine Profilierung an der Steuerstange oder einem an der Steuerstange
festgelegten Bauteil einfügbar
ist. Dadurch kann das Verändern
des Abstandes der Steuerleinen an den Fixierpunkten an den Verbindungselementen
besonders einfach verstellt werden, da die Arretierung zwischen
Verbindungselement und Steuerstange durch die Profilierungen erfolgen kann.
Der Benutzer muss lediglich eine entsprechende Ausrichtung des Verbindungselementes
vornehmen, das dann durch die formschlüssigen Elemente, beispielsweise
Nut-Feder-Verbindungen, Rastzapfen, Vorsprünge, keilförmige Leisten etc. erfolgen kann.
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Vorzugsweise
ist das Verbindungselement jeweils hakenförmig ausgebildet und die Steuerleine ist
an einem Ende des Hakens festgelegt. Dadurch kann die Veränderung
des Abstandes der Steuerleine auf einfache Weise auch durch ein
Verdrehen des Verbindungselementes erfolgen. Zudem kann das Verbindungselement
V-förmig ausgebildet
sein, so dass an gegenüberliegenden
Seiten Haken vorgesehen sind, wobei die Schenkel eine unterschiedliche Länge besitzen,
damit eine besonders feine Einstellung des Abstandes möglich ist.
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Für eine stabile
Befestigung der Verbindungselemente an der Steuerstange können diese klemmend
festgelegt werden, beispielsweise über entsprechende Schraubverbindungen.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand mehrerer Ausführungsbeispiele mit Bezug auf
die beigefügten
Zeichnungen näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
schematische Ansicht eines Steuersystems für einen Kite im Einsatz;
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2 eine
Detailansicht des Steuersystems der 1;
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3A und 3B das
Steuersystem der 1 im Bereich der Steuerstange
in unterschiedlichen Positionen;
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4A und 4B zwei
geschnittene Seitenansichten eines Verbindungselementes an der Steuerstange
in unterschiedlich montierten Positionen; und
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5 eine
geschnittene Seitenansicht eines modifizierten Verbindungselementes.
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Ein
Steuersystem 1 umfasst eine Steuerstange 2, an
der an gegenüberliegenden
Seiten jeweils ein Verbindungselement 3 angeordnet ist,
an dem Steuerleinen 4 festgelegt sind. Jede Steuerleine 4 ist
rückseitig
mit einem Kite 7 verbunden. Ferner sind ein oder mehrere
Frontleinen 5 vorgesehen, die mit einem Leinenabschnitt 6 an
einer Vorderseite eines Kites 7 festgelegt sind. Das Steuersystem 1 kann auch
eine Sicherheitsleine 8 umfassen. Ein Fahrer 10 ist über ein
Trapez 9 mit dem Steuersystem 1 gekoppelt.
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In 2 ist
das Steuersystem 1 im Detail dargestellt, wobei zwischen
Steuerstange 2 und einer Öse 11 zum Einhängen an
einem Trapezhaken eine Notlösevorrichtung 12 vorgesehen
ist, die über Verbindungsglieder 13 mit
der Öse 11 gekoppelt
ist. Die Notlösevorrichtung 12 kann
ein Trennen der Verbindung zwischen Frontleinen 5, die
durch die Steuerstange 2 durchgeführt sind, und der Öse 11 bewirken,
so dass der Kite 7 nur noch an der Verbindungsleine 8 hängt und
auswehen kann.
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In 3A ist eine Position der Steuerstange 2 gezeigt,
bei der die hakenförmig
ausgebildeten Verbindungselemente 3 nach außen gerichtet
sind. Hierbei ist das Ende einer Steuerleine 4 an einer
Spitze des Hakens 3 festgelegt. Der maximale Abstand L zwischen
den beiden Verbindungspunkten der Steuerleine 4 ist deutlich
größer als
der minimale Abstand l, wenn entsprechend 3B die
Verbindungselemente 3 um 180° gedreht werden und der Haken nach
innen zeigt. Dann ist der Abstand l zwischen den Steuerleinen 4 auf
jeder Seite um die Länge
X vermindert, so dass sich andere Hebelverhältnisse beim Steuern des Kites 7 ergeben
als bei der in 3A gezeigten Position.
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In 4A ist das Verbindungselement 3 mit nach
außen
gerichteten Haken gezeigt. Das Verbindungselement 3 ist über einen
Bolzen 20 an der Steuerstange 2 oder an einem
endseitig montierten Bauteil 25 festgelegt, wobei der Bolzen 20 an
einer Aufnahme 21 des Verbindungselementes 3 eingefügt ist und
dort über
einen Schraubkopf 22 festgelegt ist, wobei an dem gegenüberliegenden
Ende eine Mutter 24 in dem Bauteil 25 angeordnet
ist. Der Bolzen 20 kann entweder klemmend das Verbindungselement 3 an
dem Bauteil 25 festlegen oder es kann eine Feder 23 vorgesehen
sein, die ein Lösen
des Bolzens 20 und der Mutter 24 verhindert, aber
ein geringfügiges axiales
Bewegen des Verbindungselementes 3 zulässt.
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Um
das Verbindungselement 3 gegen ein Verdrehen um den Bolzen 20 zu
sichern, ist ein weiterer Bolzen 26 vorgesehen, der in
eine Aufnahme 27 an dem Verbindungselement 3 eingreift.
Dabei sind an dem Verbindungselement 3 mindestens zwei
zylindrische Aufnahmen 27 und 28 ausgebildet,
in die jeweils der Bolzen 26 einfügbar ist. Der Bolzen 26 ist über eine
Feder 29, die auf der einen Seite an dem Bauteil 25 und
an der gegenüberliegenden
Seite an einer Scheibe 30 anliegt in Richtung der Aufnahmen 27 und 28 vorgespannt.
Die Scheibe 30 ist fest mit dem Bolzen 26 verbunden
und bildet einen Anschlag aus, so dass der Bolzen 26 nur
eine vorbestimmte Länge
in die Aufnahme 27 und 28 eingefügt werden kann.
Zum Bewegen des Bolzens 26 ist ein Zugelement 31 in
Form einer Schlaufe vorgesehen, so dass bei einem Herausziehen des
Bolzens 26 aus der Aufnahme 27 bzw. 28 das
Verbindungselement 3 um den Bolzen 20 gedreht
werden kann. Dabei ist ein Endabschnitt 32 des Verbindungselementes 3,
an dem die Steuerleine 4 über Knoten, Schlaufen oder mechanische
Befestigungsmittel festgelegt ist, beabstandet von der Achse des
Bolzens 20 angeordnet, so dass durch ein Drehen des Verbindungselementes 3 der
Abstand der Steuerleinen 4 verstellbar ist.
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In 4B ist das Verbindungselement 3 um die
Achse des Bolzens 20 um 180° verschwenkt angeordnet, wobei
der Bolzen 26 nun nicht mehr in der Aufnahme 27 sondern
in der Aufnahme 28 an dem Verbindungselement 3 eingefügt ist.
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In 5 ist
eine modifizierte Ausführungsform
eines Verbindungselementes 3' gezeigt,
das an einer Steuerstange 2 an gegenüberliegenden Seiten montiert
ist. Das Verbindungselement 3' ist V-förmig ausgebildet und umfasst
einen längeren
ersten Schenkel 32' und
einen kürzeren
Schenkel 45 die beide zur Fixierung der Steuerleine 4 eingesetzt
werden können.
In der Regel wird die Steuerleine 4 jedoch an dem längeren Schenkel 32' montiert. Das Verbindungselement 32' ist durch einen
Schraubbolzen 40 an der Steuerstange 2 oder einem
damit endseitig verbundenen Bauteil fixiert, wobei der Bolzen 40 hierfür in eine
Gewindeöffnung 41 eingedreht
ist. Der Bolzen 40 ist dabei mit einem Kopf 46 in
einer Aufnahme des Verbindungselementes 3' eingefügt, wobei das Verbindungselement 3' über die
Kraft einer Feder 43 an die Steuerstange 2 gedrückt ist.
Die Feder 43 ist in einem Innenraum des Verbindungselementes 3' angeordnet,
wobei sie an einem Ende an einer fest mit dem Bolzen 40 verbundenen
Scheibe 44 anliegt. Die Feder 43 liegt an der
gegenüberliegenden
Seite an einer Unterlegscheibe 47 an, die durch den Schraubenkopf 46 abgestützt ist.
Dadurch kann das Verbindungselement 3' gegen die Kraft der Feder 43 axial
angehoben werden, um dann gedreht zu werden.
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An
dem Verbindungselement 3' ist
auf der zur Steuerstange 2 bzw. dem daran festgelegten Bauteil
eine Profilierung ausgebildet, die mit einer Profilierung 42 formschlüssig in
Eingriff steht. Wenn das Verbindungselement 3' durch die Kraft
der Feder 43 zu der Steuerstange 2 gedrückt ist,
sorgt die Profilierung 42 dafür, dass das Verbindungselement 3' nicht gedreht
werden kann. Erst bei Anheben des Verbindungselementes 3' von der Steuerstange 2 kann
das Verbindungselement 3' beispielsweise
um 180° gedreht
werden. Dies ermöglicht
eine werkzeugfreie Montage des Verbindungselementes 3'. Die Profilierung 42 kann
dabei als Vorsprung, Bolzen, Nut-Feder-Element oder als Keil ausgebildet
sein. Jede Profilierung 42 ist geeignet, die ein Verdrehen des
Verbindungselementes 3' in
der montierten Position verhindert.
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In
den dargestellten Ausführungsbeispielen sind
die Verbindungselemente 3 jeweils um einen Bolzen 20 bzw. 40 drehbar
ausgebildet, wobei die Steuerleinen 4 beabstandet von der
Drehachse an dem Verbindungselement 3 bzw. 3' montiert ist.
Es ist natürlich
auch möglich,
die Verbindungselemente 3 bzw. 3' verschiebbar an der Steuerstange 2 zu
halten, wobei eine schienenförmige
Führung
vorgesehen sein kann. Zur Festlegung der Verbindungselemente können dann
einzelne Rastpunkte vorgesehen sein, wobei der Abstand der Verbindungselemente
von einer Mittelebene, durch die die Frontleinen 5 durch
die Steuerstange 2 durchgeführt sind durch Markierungen
erkennbar sein kann, damit eine symmetrische Ausgestaltung des Steuersystems 1 zu
dieser Mittelebene gewährleistet
ist.
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In
den gezeigten Ausführungsbeispielen
sind die Verbindungselemente 3 werkzeugfrei verstellbar. Es
ist natürlich
auch möglich,
ein Verstellen der Verbindungselemente 3 bzw. 3' nur durch mechanische Mittel,
wie Schrauben zu ermöglichen,
so dass ein besonders einfacher Aufbau gegeben ist und die Verbindungselemente 3 durch
die Schraubverbindungen an der Steuerstange 2 oder einem
damit verbundenen Bauteil festgelegt sind.
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Zur
Fixierung des Verbindungselementes 3 können auch andere mechanische
Rastmittel eingesetzt werden, beispielsweise in Firm von Rastzapfen, Haken
und anderen Elementen. Zudem ist es möglich, die Verbindungselemente 3 nicht
nur drehbar oder verschiebbar auszubilden, sondern sowohl drehbar
als auch verschiebbar.