-
Die
Erfindung betrifft ein Steigfell für Skier unterschiedlicher Breite
und Taillierung, aus einem Veloursgewebe aus Mohair- und/oder Synthetikfasern
und aus einem das Veloursgewebe stabilisierenden Haftrücken zur
bedarfsweisen Anordnung des Steigfelles unter einem Ski.
-
Steigfelle
für Skier
sind seit langem bekannt,
DE
93 04 437 U1 , für
die früher
Seehundfelle benutzt wurden und heutzutage Veloursgewebe mit stabilisierenden
Haftrücken,
die unter Skier geklebt werden und bei einem Skitouren-Aufstieg auf dem
Schnee Halt geben, da sie das Abrutschen der Skier nach hinten verhindern
und ein Gleiten nach vorne ermöglichen.
Solche Steigfelle sind beispielsweise als Spann-Klebefelle im Handel,
die zusätzlich
zu einer Klebstoffbeschichtung auch mechanisch mittels Gummispitzenspannern
und Endhaken unter den Skiern befestigt werden.
-
Nachteilig
an den bekannten Steigfellen für Skier
ist insbesondere ihr relativ hohes Gewicht, ihre begrenzte Lebensdauer,
etwa auf Grund eines hohen Verschleißes im Kantenbereich, sowie
ihre eingeschränkte
Flexibilität
und ihre verhältnismäßig große Gesamtdicke,
welche sich insbesondere beim Umrüsten für eine Skiabfahrt negativ auswirken,
da sie viel Stauraum benötigen.
-
Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Steigfell für Skier zur Verfügung zu
stellen, welches gegenüber bekannten
Steigfellen deutlich verbesserte Eigenschaften aufweist, insbesondere
deutlich leichter, dünner
und flexibler sowie leichter zu handhaben ist und trotzdem eine
gesteigerte Verschleißfestigkeit und
Reißfestigkeit
aufweist und optimal unter einem Ski haftet.
-
Die
Lösung
dieser Aufgabe erfolgt in Verbindung mit den Oberbegriffsmerkmalen
erfindungsgemäß durch
die kennzeichnenden Merkmale des Hauptanspruches. Dadurch, dass
der Haftrücken
des Veloursgewebes aus der Kombination von einem Gittergewerbe und
mindestens einer Folie besteht und das Veloursgewebe, das Gittergewebe
und die Folie durch Schweißen
oder Kleben zusammengefügt sind,
wird ein dünnes
Steigefell zur Verfügung
gestellt, welches aufgrund des Gittergewebes, auch schräg zu den
Fäden,
eine extreme Zug- und Reißfestigkeit
aufweist, da dieses fest in dem Verbund zwischen der Folie und dem
Veloursgewebe eingebunden ist. Des Weiteren wird ein Ausfransen
des Steigfells im Bereich seiner seitlichen Kanten nahezu vollständig verhindert.
-
Auch
die Folie liefert einen Beitrag zur Festigkeit des Steigfelles und
zudem eine Oberfläche, die
einen hervorragenden Haftgrund für
den Steigfell-Kleber darstellt. Der Haftrücken ist durch diese Konstruktion
erheblich dünner
als bekannte Haftrücken
aus sehr fest gewebten Baumwollrücken
und nicht nur deutlich leichter, sondern auch in der Handhabung
wesentlich flexibler, so dass sich auch der Umgang mit den Steigfellen
vor und nach Gebrauch deutlich vereinfacht und nur ein erheblich
vermindertes Verpackungsvolumen beansprucht wird. Darüber hinaus
ist der Verbund zwischen dem Haftrücken und dem Veloursgewebe
sehr viel intensiver und haltbarer als der Verbund bei den bekannten
Steigfellen.
-
Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung ergeben
sich mit und in Kombination aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
-
Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird als Folie eine thermoplastische Folie verwandt,
die unter Druck und Wärme
mit dem dazwischen angeordneten Gittergewebe auf die Unterseite
des Veloursgewebes aufkaschiert ist. Durch dieses Verschweißen der
Folie mit dem Veloursgewebe, in die das Gittergewebe quasi mit eingeschweißt ist,
ergibt sich ein sehr formstabiles Steigfell von geringer Dicke,
die nur unwesentlich Größer ist,
als die Dicke des Veloursgewebes selbst.
-
Als
bevorzugte Folie wird eine Folie aus Polyurethan eingesetzt, wodurch
sich zum einen eine sehr hohe Verschleißfestigkeit des Haftrückens ergibt
und zum anderen eine hohe Flexibilität des Steigfelles bis in Temperaturbereiche
um die –30°C aufrechterhalten
bleibt.
-
Bevorzugterweise
Ist das Gittergewebe sehr flach ausgeführt und besitzt zwischen den
einzelnen Fadensträngen
rechteckige bzw. quadratische Gitteröffnungen, durch die hindurch
die Folienschicht beim Herstellungsprozess unter Druck- und Wärmeeinwirkung
mit der hinter dem Gittergewebe angeordneten darauf folgenden Schicht
in unmittelbaren Kontakt kommen kann. Die Fäden des Gittergewebes selber sind
ebenfalls sehr flach ausgebildet und bestehen im Wesentlichen aus
mehreren nebeneinander angeordneten, sehr dünnen Einzelfäden oder
einzelnen Bändern
oder Streifen sehr dünnen
Kunststoffmaterials vorzugsweise aus hochfestem Polyester, die einen
wesentlichen Bei trag zur Festigkeit des Steigfells beisteuern.
-
Bei
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
des Gegenstandes der Erfindung ist zwischen dem Gittergewebe und
der Unterseite des Veloursgewebes eine zweite Folie angeordnet,
die ebenfalls aus thermoplastischem Material besteht, so dass einerseits
die Fixierung des Gittergewebes zwischen zwei Folien deutlich verbessert
ist und andererseits der Kontakt der Folien zur Rückseite
des Veloursgewebes nochmals weiter optimiert ist.
-
Vorteilhaft
kann es sein, die dem Veloursgewebe zugewandte Folie dünner auszuführen als
die außen
liegende Folie, die höheren
mechanischen Belastungen ausgesetzt ist.
-
Insbesondere
um eine noch wirtschaftlichere Herstellung zu verwirklichen, ist
es unter Verzicht auf das Gittergewebe und damit auf einen Teil
der erzielbaren Haltbarkeit und Festigkeitswerte ebenfalls möglich, den
Haftrücken
aus nur einer oder aus mehreren thermoplastischen Folien auszuführen.
-
Die
Herstellung des erfindungsgemäßen Steigfelles
erfolgt vorteilhafterweise dadurch, dass auf ein Veloursgewebe aus
Mohair- und/oder Synthetikfasern unter Aufbringen von Flächendruck
und Wärme,
beispielsweise von heißen
Presswalzen, gleichzeitig die erste thermoplastische Folie, das grobmaschige
Gittergewebe aus hochfesten Kunststofffäden und die zweite thermoplastische
Folie aufkaschiert werden, wodurch sich die beteiligten Schichten
unlösbar
miteinander verbinden. Zur Verwendung als Steigfell muss dieses
so hergestellte Produkt dann entweder auf Maß geschnitten werden oder zusätzlich mit
den erforderlichen mechanischen Befestigungsvorrichtungen versehen
werden.
-
Nachfolgend
ist ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung anhand Von Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:
-
1 einen
Ausschnitt eines Steigfells in teilweise geschnittener Darstellung,
-
2 eine
Explosionsdarstellung der mit einander zu verbindenden Schichten
des Steigfelles.
-
Das
Steigfell für
Skier besteht aus einem Veloursgewebe 2 und einem auf der
dem Flor abgewandten Rückseite
des Veloursgewebes 2 angeordneten Haftrücken 1, wobei sich
dieser, wie in den 1 und 2 dargestellt,
aus zwei thermoplastischen Folien 3; 5 aus Polyurethan
und einem dazwischen angeordneten Gittergewebe 4, dessen
Fäden aus
einzelnen parallel angeordneten Polyesterfäden 6 bestehen, zusammensetzt.
Die in der 2 skizzenhaft dargestellten Schichten
werden gemeinsam unter Druck und Wärme zu einem gemeinsamen Bauteil
zusammengeschweißt
bzw. die Folien 3; 5 und das dazwischen angeordnete
Gittergewebe 4 auf die Rückseite des Veloursgewebes 2 auflaminiert.
-
Zeichnerisch
nicht dargestellt ist eine Variante des Steigfells ohne die innere
Folie 3.
-
Beim
Zusammenfügen
der unterschiedlichen Schichten verbindet sich die äußere Folie 5 durch
die Gitteröffnungen 7 des
Gittergewebes 4 hindurch mit der darunter liegenden Schicht,
sei es nun die innere Folie 3 oder die Rückseite
des Veloursgewebes 2, zu einem festen, unlösbaren Verbund,
der jedoch ein hohes Maß von
Flexibilität
aufweist sowie ein gegenüber
der Dicke des Veloursgewebes 2 nur unwesentlich verändertes
Dickenmaß.
-
Die
Folien 3; 5 können
identische oder voneinander abweichende Dickenmaße aufweisen, beispielsweise
jeweils etwa 100 μm
für die
innere Folie 3 und die äußere Folie 5 oder
auch ein davon abweichendes Maß von
200 μm für die äußere Folie 5.
Andere Foliendicken sind beliebig verwend- bzw. kombinierbar.
-
Das
Dickenmaß des
Gittergewebes 4 beträgt beispielsweise
ebenfalls ein Maß von
um die 100 μm, so
dass der Haftrücken 1 im
auf das Veloursgewebe 2 aufkaschierten Zustand eine Dicke
von unter einem 0,5 mm aufweist. Durch das Einbetten des aus hochfesten
Polyesterfäden 6 bestehenden
Gittergewebes 4 ergibt sich eine sehr reißfeste und
aufgrund der Verwendung der PU-Folien auch sehr verschleißfeste Kaschur
des Velours.
-
Werden
geringere Anforderungen an die Festigkeit des Steigfells gestellt,
ist auch eine Ausführung
ohne Gittergewebe (4) mit nur einer oder mehreren zusammengeschweißten thermoplastischen
Folien denkbar.