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Die
Erfindung betrifft einen Elektro-Gabelstapler mit einem frontseitigen
Hubgerüst, das mit mindestens einem sich im seitlichen
Bereich eines Fahrerschutzdaches in Fahrzeuglängsrichtung
erstreckenden Stützkörper in Wirkverbindung steht.
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Für
den Wechsel des Batterieblocks mit Hilfe eines Krans ist bei älteren
Flurförderzeugen des Standes der Technik häufig
ein seitlicher Schlitz im Fahrerschutzdach vorgesehen, durch den
das Kranseil zum Batterieblock herabgelassen wird, so dass es sich über
dem Schwerpunkt des Batterieblocks befindet. Nach dem Anheben des
Batterieblocks wird dieser dann seitlich aus dem Elektro-Gabelstapler herausbewegt.
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In
der
DE 101 45 991
A1 ist ein gattungsgemäßer Elektro-Gabelstapler
mit obenliegenden Neigezylindern offenbart. Die mit dem Hubgerüst
gekoppelten Neigezylinder bilden Zug- und Druckkräfte übertragende
und längenveränderliche Stützkörper und
sind direkt über dem Fahrerschutzdach angeordnet bzw. teilweise
in dieses integriert. Aufgrund des Vorhandenseins dieser Stützkörper
ist bei derartigen Flurförderzeugen kein Schlitz im Fahrerschutzdach möglich.
Für den Batteriewechsel mit Kran wird deshalb ein C-förmiger
Haken als Hilfsmittel benutzt. Dieser Haken umgreift das Fahrerschutzdach
an einer Seite und den in diesem Bereich angeordneten, obenliegenden
Neigezylinder.
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In
der
EP 0 458 184 B2 ist
ein Gabelstapler beschrieben, der obenliegende Neigezylinder und eine
sogenannte Torsionsstütze aufweist. Die mit dem Hubgerüst
gekoppelte Torsionsstütze ist als Gitterrahmen ausgeführt,
mit dessen Hilfe Torsionsverformungen des Hubgerüstes weitgehend
verhindert werden. Hierbei ist das hintere Ende des Gitterrahmens
in einer Tragbaugruppe gelagert, die aus zwei, auf dem Gegengewicht
des Fahrzeugrahmens befestigten Vertikalträgern und einer
oberen Querverbindung besteht.
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Der
Gitterrahmen ist in der Lage, Querkräfte in die Tragbaugruppe
einzuleiten und dadurch Torsionsbewegungen des Hubgerüstes
abzufangen. Gleichzeitig übernimmt der als Torsionsstütze
wirkende Gitterrahmen bei diesem bekannten Gabelstapler die Funktion
eines Fahrerschutzdaches. Der sich beim Neigen des Hubgerüstes
in Fahrzeuglängsrichtung bewegende Gitterrahmen besteht aus
Längsstreben, die durch Querstreben miteinander verbunden
sind und bildet somit in seiner Gesamtheit einen sich in Fahrzeuglängsrichtung
erstreckenden Stützkörper.
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Die
Neigezylinder können in die Torsionsstütze integriert
(2 der EP-B2) oder davon getrennt sein (3 der
EP-B2). Sofern ein derartiger Gabelstapler als Elektro-Gabelstapler
ausgeführt ist, erfordert ein Batteriewechsel nach oben – wie
bei dem gattungsgemäßen Elektro-Gabelstapler – spezielle
Hilfsmittel zum seitlichen Umgreifen der Torsionsstütze.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Elektro-Gabelstapler
der eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen, bei
dem der Ausbau des Batterieblocks nach oben vereinfacht ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
dass der Stützkörper quer zur Fahrzeuglängsrichtung
verschiebbar ist.
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Der
erfindungswesentliche Gedanke besteht demnach darin, den Stützkörper,
der bei den gattungsgemäßen Elektro-Gabelstaplern
den Batteriewechsel behindert und einen C-förmigen Haken
als Hilfsmittel erforderlich macht, in Querrichtung zu verschieben.
Dadurch ist es möglich, nach dem Verschieben des Stützkörpers
ein Kranseil mit Kranhaken und Ladegeschirr oberhalb des Schwerpunktes des
Batterieblocks zu positionieren und den Batterieblock anzuheben.
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In
vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass
der Stützkörper als Neigezylinder oder als Neigezylinderrahmen
ausgebildet ist.
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Alternativ
zu dieser Ausführung oder in Kombination damit ist es aber
auch möglich, dass der Stützkörper als
Torsionsstütze oder Komponente einer Torsionsstütze
ausgebildet ist.
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Gemäß einer
weiteren, vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen,
dass der Stützkörper endseitig jeweils an einem
Schlitten befestigt ist, der an einer quer zum Fahrzeuglängsrichtung
angeordneten Führungsschiene linearbeweglich gelagert ist.
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Der
Schlitten kann zur Führungsschiene gleitgelagert sein.
Gleichwohl ist auch eine Lagerung mit Wälzkörpern
möglich.
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Es
erweist sich als zweckmäßig, wenn die Führungsschiene
als Hohlprofil ausgebildet ist, in dem der Schlitten gelagert ist.
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Weitere
Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand des in den
Figuren schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Dabei zeigt
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1 eine
Draufsicht auf einen Elektro-Gabelstapler mit Dachschlitz,
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2 eine
Seitenansicht eines Elektro-Gabelstaplers mit obenliegenden Neigezylindern,
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3 eine
Draufsicht auf einen erfindungsgemäßen Elektro-Gabelstapler,
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3a einen
Querschnitt durch eine erste Variante einer Führungsschiene
und
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3b einen
Querschnitt durch eine zweite Variante einer Führungsschiene.
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In
den 1 und 2 sind Elektro-Gabelstapler des
Standes der Technik dargestellt. Hierbei ist bei dem Elektro-Gabelstapler
gemäß 1 in die Rohrrahmenkonstruktion
eines Fahrerschutzdaches 1 ein seitlicher Dachschlitz 1a eingearbeitet,
der es ermöglicht, ein Ladegeschirr beispielsweise mittels eines
Krans über dem Schwerpunkt des in den Figuren nicht dargestellten
Batterieblocks zu positionieren, diesen anzuheben und anschließend
seitlich aus dem Fahrzeug zu entfernen.
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Der
gattungsgemäße Elektro-Gabelstapler gemäß 2 ist
im Bereich des Fahrerschutzdaches 1 mit obenliegenden Neigezylindern 2 versehen,
die an den vorderen Enden mit einem frontseitigen Hubgerüst 3 und
mit den heckseitigen Enden mit einer Tragbaugruppe 1a des
Fahrerschutzdaches 1 verbunden sind. Die Neigezylinder 2 sind
somit längenveränderlich und übertragen
Zug- und Druckkräfte, die aus dem Lastmoment der transportierten
Last resultieren, in Fahrzeuglängsrichtung über
die Tragbaugruppe 1a des Fahrerschutzdaches 1 in
den Fahrzeugrahmen. Zum Batteriewechsel mittels Kran wird ein C-Haken
benötigt, mit dem beim Anheben des Batterieblocks das Fahrerschutzdach 1 und
einer der dort seitlich angeordneten Neigezylinder 2 umgriffen
wird.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Elektro-Gabelstapler sind,
wie in den 3, 3a und 3b ersichtlich
ist, zwei obenliegende Neigezylinder 2a, 2b an
stangenförmigen vorderen und hinteren Laufwagen 4a bzw. 5 befestigt.
Die Neigezylinder 2a, 2b und die Schlitten 4a, 5 bilden
dabei zusammen einen Neigezylinderrahmen, der einen sich in Fahrzeuglängsrichtung
(Pfeil L) erstreckenden Stützkörper im Sinne der
Erfindung darstellt.
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Der
Schlitten 4a ist als Teil einer Linearführung
relativ zu einer quer zur Fahrzeuglängsrichtung angeordneten
Führungsschiene 4b verschiebbar, die am Hubgerüst 3 befestigt
ist. Analog dazu ist auch der hintere Schlitten 5 relativ
zu einer in der Figur nicht dargestellten, an der Tragbaugruppe
befestigten Führungsschiene verschiebbar. Der gesamte Neigezylinderrahmen
ist somit quer verschiebbar (Pfeil Q) und kann daher zum Batteriewechsel
so weit verschoben werden, bis ein Kranhaken mit Ladegeschirr über
dem Schwerpunkt des Batterieblocks positioniert werden kann. Dabei
ist vorausgesetzt, dass eine unterhalb dieser Konstruktion angeordnete Fahrerkabine
die Bewegung des Kranhakens mit Lastgeschirr zulässt, also
zu diesem Zweck beispielsweise einen Seitenschlitz aufweist.
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Selbstverständlich
sind auch Ausgestaltungen möglich, bei denen anstelle des
kompletten Neigezylinderrahmens nur einer der Neigezylinder 2a oder 2b seitlich
verschoben wird. Hierbei wird der erfindungsgemäße
Stützkörper dann von lediglich einem der Neigezylinder 2a, 2b gebildet.
Diese Ausführung hat den Vorteil, dass nach dem seitlichen
Verschieben des Stützkörpers keine Bauteile aus
der seitlichen Kontur des Fahrzeugs herausragen.
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Ferner
kann der Stützkörper als rahmenförmige
Torsionsstütze ausgeführt sein, wie sie eingangs
bereits erwähnt wurde. Hierbei können die Neigezylinder 2a, 2b in
die Torsionsstütze integriert sein. Es ist aber auch möglich,
die Neigezylinder 2a, 2b lediglich im Bereich
der Torsionsstütze anzuordnen oder aber an anderer, dafür
geeigneter Stelle des Elektro-Gabelstaplers, z. B. im unteren Bereich
des Hubgerüstes 3.
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Das
seitliche Verschieben des Stützkörpers kann manuell
oder kraftunterstützt erfolgen, beispielsweise mit einem
hydraulischen oder elektrischen Antrieb. Hierbei ist eine automatische Überwachung
möglich, um Fehlbedienungen, z. B. das Einschalten bei
fahrendem Fahrzeug, auszuschließen.
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In
den 3a und 3b sind verschiedene Ausführungsformen
der Führungsschiene 4b und des Schlittens 4a dargestellt.
In beiden Fällen ist die Führungsschiene 4b jeweils
als quer zur Fahrzeuglängsrichtung geschlitztes Hohlprofil
ausgebildet, in dem der Schlitten 4a gleitgelagert ist.
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Bei
der Ausführungsform gemäß 3a ist das
Hohlprofil rund, wodurch sich ein Drehfreiheitsgrad ergibt und das
Neigen des Hubgerüstes 3 zwängungsfrei
erfolgen kann. Bei der Ausführungsform gemäß 3b ist
das Hohlprofil als Kastenprofil ausgebildet, in dem der entsprechend
angepasste Schlitten 4a gleitgelagert ist. Der Ausgleich
zwischen der Linearbewegung des Neigezylinders und der einem Kreisbogen
folgenden Neigebewegung des Hubgerüstes 3 erfolgt
durch ein Gelenk 6 zwischen Neigezylinder und Schlitten 4a.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 10145991
A1 [0003]
- - EP 0458184 B2 [0004]