-
Die
Erfindung betrifft eine Formereinheit einer Maschine zur Herstellung
einer Faserstoffbahn, insbesondere Papier-, Karton- oder Tissuebahn,
mit wenigstens einem Stoffauflauf und einer dem Stoffauflauf nachgeordneten
und von wenigstens einem endlosen umlaufenden Siebband, welches
an wenigstens einer, vorzugsweise einer Mehrzahl von Leitwalzen
geführt ist, gebildeten Entwässerungsstrecke.
-
Formereinheiten
für Maschinen zur Herstellung einer Faserstoffbahn, insbesondere
einer Papier- oder Karton- oder Tissuebahn aus mindestens einer
Faserstoffsuspension, sind in einer Vielzahl von Ausführungen
aus dem Stand der Technik bekannt. Diese können beispielsweise
als Doppelsiebformer unter Ausbildung einer Doppelsiebzone aus zwei endlosen
umlaufenden Siebbändern oder Hybridformer mit einer Doppelsiebzone
und einer dieser vorgeschalteten Vorentwässerungsstrecke
ausgebildet sein. Die Vorentwässerungsstrecke wird dabei
von einem Siebband der Doppelsiebzone gebildet. Bei Doppelsiebformern
werden beide Siebbänder über einen Teil ihres
Umfanges gemeinsam geführt. Dabei läuft ein erstes
Siebband über einen Umfangsbereich eines ersten Umlenkelementes
und das zweite über einen Umfangsbereich eines zweiten
Umlenkelementes, wobei die beiden Siebbänder unter Bildung eines
keilförmigen Stoffeinlaufspaltes im Bereich des ersten
Umlenkelementes oder nach dem Ablauf der beiden Siebe vom jeweiligen
Umlenkelement zusammengeführt werden und anschließend
die Doppelsiebstrecke bilden, die je nach Ausführung horizontal,
vertikal oder geneigt angeordnet sein kann. In der Doppelsiebzone
sind Entwässerungseinrichtungen vorgesehen, vorzugsweise
in Form von sogenannten Formiereinrichtungen. Bei diesen handelt
es sich in der Regel um starre oder hinsichtlich der Anpresskraft
frei einstellbare, gegen das einzelne Siebelement wirkende leistenförmige
Elemente. Diese sind vorzugsweise in beiden Siebschlaufen und wechselweise
gegeneinander versetzt angeordnet. Dabei ist die Ausbildung des
Druckverlaufs an einer derartigen Leiste in bekannter Weise stark
von den Umschlingungsbedingungen an den Leistenkanten und der Stoffdichte
der verwendeten Faserstoffsuspension abhängig. Variieren
diese Parameter über die Breite der Leiste, das heißt
quer zur Maschinenrichtung, beispielsweise durch Änderung
der Schichthöhe, treten Querprofilstörungen mit
negativem Einfluss auf die sich formierende Faserstoffbahn auf.
Daher ist es erforderlich, eine möglichst gute Siebabstützung
bei Formiersaugern oder festen Leisten zu gewährleisten,
indem die beiden Siebe des Doppelsiebformers parallel zueinander
durch die Doppelsiebstrecke geführt werden. Es ist zu diesem
Zweck bekannt, kleine Walzen in Form sogenannter Hilfs- oder Leitwalzen zwischen
den Umlenkelementen vorzusehen. Ferner ist es bekannt, vor dem ersten
Umlenkelement eine Breitstreckeinrichtung anzuordnen, um ein notwendiges
Dehnen des entsprechenden Siebbandes quer zur Sieblaufrichtung zu
bewirken. Es soll damit eine Planlage des jeweiligen Siebbandes
erzeugt werden, wodurch wiederum ein gleichmäßiges
Schichthöhenquerprofil in der Faserstoffsuspension erzielt
wird. Etwaige vorhandene Welligkeiten im Siebband selbst werden
beseitigt. Die Breitstreckeinrichtung ist dabei als sogenannte CSR-Walze
(Center Supported Roll) ausgeführt. Derartige Walzen sind
in den unterschiedlichsten Ausführungen aus dem Stand der Technik
bekannt und im einfachsten Fall in ihrer Standardbauart mit einer
gebogenen Walzenachse und Spulenkörpern, die zwischen Achse
und Walzenmantel angeordnet sind, ausgeführt. Die Breitstreckwalzen
sind dabei jedoch an einen konkreten Einsatzfall angepasst. Diese
Walzen bestehen aus einem ausschließlich in einem axial
mittleren Bereich auf einem durchgehenden Walzenträger
zumindest in radialer Richtung abgestützten Walzenrohr,
welches außerhalb dieses mittleren Bereiches einen, eine
Biegung des Walzenrohrs relativ zum Walzenträger erlaubenden
Abstand zu diesem aufweist. Durch das gegenüber im Regelfall über
seitliche Zapfen abgestützte Walzenrohr und das genau umgekehrte
Biegeverhalten kann der negative Einfluss anderer Walzen auf den
Sieblauf mit einer derartig mittig gestützten Walze zumindest
teilweise kompensiert werden. Somit kann zum Beispiel eine unterschiedliche
Länge der Siebschlaufen an den Rändern und in
der Mitte teilweise ausgeglichen werden. Die Eigengewichtskomponente
des Walzenrohres führt darüber hinaus, wie bei
jeder normalen seitlich gestützten Walze zu einem je nach
Umschlingungsrichtung positiven oder negativen Breitstreckeffekt, jedoch
mit dem Unterschied, dass eine mittig gestützte Walze in
der Einbauposition, in der eine normale Walze einen negativen Breitstreckeffekt
aufweist, einen positiven Breitstreckeffekt aufweist. Als nachteilig
erweist sich jedoch, dass derartig mittig gestützte Walzen
nur eine geringe Durchbiegung unter Eigengewicht aufweisen, insbesondere
bei Verwendung eines faserverstärkten Kunststoffs für
das Walzenrohr. Dadurch ist der Breitstreckeffekt gering. Aus der Druckschrift
DE 191 12 202 ist daher
eine Ausführung vorbekannt, bei welcher das Walzenrohr
in seinen seitlichen Endbereichen mit je einem zumindest einteiligen
Zusatzgewicht versehen ist, um aufgrund der Wirkung des Zusatzgewichtes
eine deutlichere Durch biegungskomponente unter Eigengewicht im jeweiligen
seitlichen Endbereich zu erzeugen.
-
Doppelsiebformer
zur Herstellung von Faserstoffbahnen mit Breitstreckeinrichtungen
sind aus den Druckschriften
EP
1 696 074 A1 und
WO 2007/017208 A1 vorbekannt. In Letzterer
wird die Breitstreckeinrichtung verwendet, um hier durch die Realisierung
eines planen Siebverlaufes im Bereich des Einlaufspaltes eine Reduzierung
und insbesondere Beseitigung von unkontrollierten Luftströmungen
zu erzielen.
-
Aus
der Druckschrift
DE
10 2004 045 407 A1 sind eine Anlage zum Stützen
einer Walze einer Papier- oder Kartonmaschine und ein Verfahren
zur Steuerung der Walzendurchbiegung vorbekannt, bei welcher die
Walze aus zwei im axial mittleren Bereich der Walze aneinander abgestützten
Mänteln besteht, dem sogenannten Außenmantel und
dem sogenannten Innenmantel, die über Lager derart an einer Stützkonstruktion
abgestützt sind, dass die gegenseitige Position der Stirnseiten
dieser Mäntel in radialer Richtung zueinander verändert
werden kann. Mit dieser Lösung soll der Willkürlichkeit
des Ausmaßes oder der Richtung der Walzenkrümmung
entgegengewirkt werden.
-
Die
bekannten Lösungen zur Kompensation von Abweichungen von
einem planen Bahnverlauf einer Bespannung einer Maschine zur Herstellung
von Faserstoffbahnen über deren Breite sind dadurch charakterisiert,
dass diese hinsichtlich der Einstellbarkeit der erforderlichen Durchbiegung
zur Erzielung eines entsprechenden Planlaufes zum Teil durch konstruktive
Gegebenheiten und die Ausführung selbst begrenzt sind sowie
nicht aktiv an sich ändernde Parameter anpassbar sind.
-
Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zur
Korrektur des Verlaufes beziehungsweise der Führung eines
Bespannungsmediums, insbesondere eines Siebbandes, in einem Nassteil
einer Maschine zur Herstellung einer Faserstoffbahn derart weiterzuentwickeln,
dass die genannten Nachteile vermieden werden und eine variabel
anpassbare Kompensation sich ergebender unterschiedlicher Siebbandausdehnungen
erfolgen kann.
-
Die
erfindungsgemäße Lösung ist durch die Merkmale
des Anspruchs 1 charakterisiert. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind
in den Unteransprüchen beschrieben.
-
Eine
Formereinheit als Bestandteil einer Siebpartie einer Maschine zur
Herstellung einer Faserstoffbahn, insbesondere Papier-, Karton-
oder Tissuebahn, umfassend wenigstens eine Entwässerungsstrecke,
die von einem Teilbereich einer umlaufenden endlosen Siebschlaufe
gebildet wird, ist dadurch charakterisiert, dass das Siebband über
wenigstens eine, vorzugsweise eine Mehrzahl von Leitwalzen geführt
ist. Erfindungsgemäß ist zumindest eine Leitwalze
als Durchbiegungsausgleichswalze ausgeführt.
-
Die
erfindungsgemäße Lösung ermöglicht es,
den Sieblauf aktiv über den Durchbiegungsausgleich, insbesondere
wenn dieser frei einstellbar ist, zu korrigieren, wodurch insbesondere
im Formierbereich ein planer Verlauf des Siebbandes erzielt wird.
-
Gemäß einer
ersten besonders vorteilhaften Ausführung ist die Walze
mit Durchbiegungsausgleich über die Länge, das
heißt parallel zur Längsachse betrachtet, vorzugsweise
zonenweise hinsichtlich des Durchbiegungsausgleiches steuerbar. Durch
diese zonenweise Steuerbarkeit ist es möglich, über
die Maschinenbreite örtlich begrenzt und hinsichtlich der
erforderlichen Bogenhöhe des Walzenmantels variabel und
genau auf eine Durchbiegung zu reagieren und diese auszugleichen.
Insbesondere besteht mit der erfindungsgemäßen
Lösung die Möglichkeit, den Durchmesser für
die Leitwalzen möglichst klein zu halten und gleichzeitig
die dadurch gerade bei großen Maschinenbreiten sich einstellende
Durchbiegung aktiv über den Durchbiegungsausgleich zu kompensieren,
um gerade trotz des geringeren Durchmessers noch einen gleichmäßigen Siebbahnlauf
zu erhalten.
-
Je
nach Ausführung der Formiereinheit, insbesondere als Hybridformer
oder als reiner Doppelsiebformer, ist dieser entweder durch eine
Vorentwässerungsstrecke mit anschließender Doppelsiebzone
oder lediglich mit Ausführung als Doppelsiebzone charakterisiert.
Bei jeder Ausführung der Formereinheit ist es jedoch erforderlich,
möglichst im Bereich der Zuführung der Faserstoffsuspension
und der anschließenden Entwässerungseinrichtungen
einen planen Siebverlauf zu gewährleisten, um über die
Faserstoffbahnbreite möglichst gleiche Verhältnisse
sicherzustellen. Daher werden erfindungsgemäß die
entsprechenden Walzen mit Durchbiegungsausgleich auch möglichst
nahe im Bereich des Einlaufspaltes beziehungsweise der in Faserstoffsuspensionslaufrichtung
liegenden Entwässerungseinrichtungen angeordnet. Bei Doppelsiebformern
erfolgt die Anordnung somit hauptsächlich vor der Ausbildung
des Einlaufspaltes für die Doppelsiebzone in einer der
Siebschlaufen, vorzugsweise in beiden.
-
Die
erfindungsgemäße Lösung ist in jeglicher
Ausführung einer Formereinheit einsetzbar. Dabei ist es
ferner unerheblich, in welcher Richtung die Siebbandführung
und die Entwässerungsstrecke verläuft.
-
Bezüglich
der konkreten Ausführung des Walzendurchbiegungsausgleichs
besteht eine Mehrzahl von Möglichkeiten. Im einfachsten
Fall ist diese jeweils durch einen starren Tragkörper charakterisiert,
auf dem der Walzenmantel drehbar gelagert ist, wobei die Lagerung
wenigstens mittelbar, das heißt direkt oder über
weitere Zwischenelemente, die zusätzlich noch einen Hub
des Mantels ermöglichen, erfolgt und wobei die Abstützung
des Innenumfanges des Walzenmantels über Stützelemente
vorgenommen wird, die über Mittel zur Einstellung der Stützkraft
am Innenumfang des Mantels wirksam werden. Die Ansteuerung kann
dabei je nach gewählter Ausführung der Stelleinrichtung
unterschiedlich erfolgen. Vorzugsweise werden hydraulische oder
pneumatische Lösungen gewählt, da diese ohnehin
bei derartigen Maschinen zum Einsatz gelangen und daher auch die
vorhandenen Druckmittelquellen anderer Systeme mit genutzt werden
können.
-
Vorzugsweise
sind über die Maschinenbreite betrachtet eine Vielzahl
von einzelnen Stützelementen angeordnet. Diese können
verschiedenartig ausgeführt sein. Im einfachsten Fall sind
diese als Kolbenelemente ausgeführt. Die Kolbenelemente
selbst können dabei im Querschnitt betrachtet durch einen beliebigen
Querschnitt, vorzugsweise jedoch kreisrunden Querschnitt charakterisiert
sein. Je nach Walzengröße und Walzenbreite, das
heißt Erstreckung parallel zur Längsachse werden
vorzugsweise Einzelelemente in Form von Kolbenelementen mit kreisrundem
Querschnitt ausgewählt. Dabei kann die Stützfläche
mit konvexer Ausführung an den Innenumfang des Walzenmantels
angepasst sein.
-
Die
erfindungsgemäße Lösung wird nachfolgend
anhand von Figuren erläutert. Darin ist im Einzelnen folgendes
dargestellt:
-
1 verdeutlicht
in schematisiert vereinfachter Darstellung anhand einer Ausführung
eines Doppelsiebformers die erfindungsgemäße Anordnung
einer Durchbiegungsausgleichswalze als Leitwalze;
-
2 verdeutlicht
eine Ausführung einer Formereinheit in Form eines Hybridformers
mit erfindungsgemäßer Anordnung von Durchbiegungsausgleichswalzen
als Leitwalze; und
-
3 verdeutlicht
in schematisiert vereinfachter Darstellung das Grundprinzip einer
erfindungsgemäß als Leitwalze beispielhaft einsetzbaren Durchbiegungsausgleichswalze.
-
Die 1 und 2 verdeutlichen
in schematisiert vereinfachter Darstellung anhand einer Querschnittsansicht
den erfindungsgemäßen Einsatz einer Walze mit
Durchbiegungsausgleich, insbesondere Durchbiegungsausgleichswalze 1 in
einer Formereinheit 2, insbesondere einem Doppelsiebformer 3 zur
Herstellung einer Faserstoffbahn F aus mindestens einer Faserstoffsuspension
S.
-
Der
Doppelsiebformer 3 umfasst zwei endlose, je eine Siebschlaufe
bildende Siebbänder 4 und 5, wobei das
erste Siebband 4 je nach Einbaulage beispielsweise als
Obersieb und das zweite als Untersieb bezeichnet werden. Dabei läuft
das erste Siebband 4 über einen Umfangsbereich 6 eines
ersten Umlenkelementes 7 und das zweite Siebband 5 über
einen Umfangsbereich 8 eines zweiten Umlenkelementes 9.
Anschließend laufen beide Siebbänder 4 und 5 unter
Bildung eines keilförmigen Stoffeinlaufspaltes 10,
der unmittelbar von einem lediglich schematisiert angedeuteten Stoffauflauf 11 die
mindestens eine Faserstoffsuspension S aufnimmt, im Bereich des
ersten Umlenkelementes 7 zusammen und bilden anschließend
im wesentlichen je nach Anordnung eine horizontale, vertikale oder
eine schräg ansteigende beziehungsweise schräg
fallende Doppelsiebstrecke 12 als Entwässerungsstrecke.
In dieser sind je nach Ausführung unterschiedlichste Entwässerungselemente
angeordnet, die verschiedene Bereiche der Entwässerungsstrecke
charakterisieren können.
-
Bei
der in der 1 dargestellten Ausführung
ist im ersten Siebband 4, hier dem Obersiebband, eine Formiereinrichtung 13 in
Form eines besaugbaren Obersiebsaugkastens 14 angeordnet. Dieser
umfasst wenigstens eine, vorzugsweise eine Mehrzahl von hintereinander
geschalteten Vakuumzonen 15.1 bis 15.3, und Formierleisten
in Form starrer Leistenelemente 16.1 bis 16.n,
die am Innenumfang des Siebbandes 4 wirksam werden und
mit zu diesen versetzt angeordneten und im zweiten Siebband 5 angeordneten
Leistenelementen 34.1 bis 34.n, die am Innenumfang
des zweiten Siebbandes 5 wirksam werden, zusammenwirken.
Die Formierleisten in Form der Leistenelemente 34.1 bis 34.n sind vorzugsweise
elastisch gelagert, ganz besonders bevorzugt in ihrer Anpresskraft
gegenüber dem Innenumfang des zweiten Siebbandes 5 einstellbar.
-
Die
Ausführung ist lediglich beispielhaft. An die Formiereinrichtung 13 schließt
sich eine Trenneinrichtung 17 in Form einer Siebsaugwalze 18 an. Diese
weist eine vorzugsweise stationäre Saugzone 19 auf,
um die ein perforierter Walzenmantel 20 rotierbar angeordnet
ist und wobei im Bereich der Saugzone eine Trennung zwischen den
beiden Siebbändern 4 und 5 erfolgt und
die Faserstoffbahn F mit dem unteren Siebband 4 weitergeführt
wird. Die einzelnen Siebbänder 4 und 5 sind
des Weiteren über Leitwalzen 21.1 bis 21.n für
das erste Siebband 4 und 22.1 bis 22.n für
das zweite Siebband 5 geführt. Beispielhaft sind
hier Leitwalzen 21.1, 21.2 und 22.1 bis 22.3 vorgesehen.
-
Um
den Sieblauf korrigieren zu können, der bei normalen Siebleitwalzen
aufgrund der Walzenbiegung zu Unregelmäßigkeiten,
insbesondere Abweichungen im Planlauf führt und die sich
in der Fasersuspension bei der Formierung niederschlagen können,
wird dieser ausgeglichen. Dazu ist zumindest eine Leitwalze in einem
der Siebbänder 4 oder 5, hier vorzugsweise
dem ersten Siebband 4, als Durchbiegungsausgleichswalze 1 ausgebildet.
Bei dieser handelt es sich vorzugsweise um die vor dem Umlenkelement 7 angeordnete
Leitwalze, hier 21.2. oder aber um das Umlenkelement 7 selbst.
Bei der dargestellten Ausführung oder der Ausführung
des Umlenkelementes 7 selbst als Durchbiegungsausgleichswalze 1 wird
im Bereich des Einlaufspaltes 10 ein optimaler Sieblauf
für das Siebband 5 gewährleistet.
-
Die 1 verdeutlicht
dabei ein theoretisch mögliches Beispiel. Andere Ausführungen
sind denkbar. Ferner ist es denkbar auch eine der Leitwalzen 22.1 bis 22.3,
vorzugsweise die Leitwalze 22.3 im zweiten unteren Siebband 5 als
Walze 1 mit Durchbiegungsausgleich auszuführen.
In jedem Fall wird vorzugsweise eine Anordnung der Durchbiegungsausgleichswalze 1 als
Leitwalze vor dem eigentlichen Formierbereich, insbesondere vor
dem Einlauf in Siebbandlaufrichtung der Siebbänder 4, 5 betrachtet, in
die Formierzone gewählt.
-
Die 1 verdeutlicht
beispielhaft eine mögliche Ausführung der Leitwalzen 21.1 und 22.3 als Durchbiegungsausgleichswalzen 1 in
einem Doppelsiebformer 3. Die 2 verdeutlicht
eine Ausführung eines Hybridformers 23, welcher
aus einem Doppelsiebformer 3 besteht und einer, diesem
vorgeordneten einfachen Entwässerungsstrecke 24 mit
jeweils einem Stoffauflauf 11 und 35 zum Einbringen
einer Faserstoffsuspension S1 und S2. Bei dieser Ausführung
ist das zweite untere Siebband 5 Bestandteil der Vorentwässerungsstrecke 24 und
ferner der Doppelsiebzone 12. Dieses umschlingt eine sogenannte Brust-
oder Formierwalze 25, in deren Bereich der Stoffauflauf 11 angeordnet
ist und die Faserstoffsuspension S1 auf das untere Siebband 5 aufgetragen wird.
-
Ein
weiterer zweiter Sekundärstoffauflauf 35 ist der
Doppelsiebzone 12, insbesondere dem keilförmigen
Einlaufspalt 11 zwischen beiden Siebbändern 4, 5 zugeordnet.
Die Gesamtentwässerungsstrecke, die sich aus der Vorentwässerungsstrecke 24 und der
Doppelsiebstrecke 12 zusammensetzt und ferner bis zur Abgabe
der Faserstoffbahn F an die nachfolgenden Aggregate, insbesondere
die Pressenpartie reicht, kann verschiedenartig ausgeführt
sein. Im dargestellten Fall sind die Vorentwässerungsstrecke 24 und
ein Teil der Doppelsiebstrecke 12 durch einen im Wesentlichen
horizontalen Verlauf charakterisiert.
-
Die
Doppelsiebstrecke 12 schließt sich an die Entwässerungsstrecke 24 an,
wobei im Bereich der Doppelsiebstrecke 12, die aus dem
zweiten unteren Siebband 5 im Zusammenhang mit einem weiteren
oberen Siebband 4 gebildet wird, verschiedene Entwässerungselemente
angeordnet sein können, im dargestellten Fall beispielhaft
eine Formiereinheit 13. Erkennbar ist, dass im unteren
Siebband 5 des Weiteren eine Antriebswalze 26 zum
Antrieb des Siebbandes 5 vorgesehen ist. Ferner sind eine
Mehrzahl von inneren und äußeren Leitwalzen 22.1 bis 22.6 vorgesehen.
Dabei sind die Leitwalzen 22.2, 22.4, 22.6 als äußere
Leitwalzen ausgeführt, um die das Siebband 5 am
Außenumfang geführt wird, während die
Leitwalzen 22.1, 22.3, 22.5 beispielhaft
als innere Leitwalzen ausgeführt sind, die vom Siebband 5 mit
seinem Innenumfang 28 umschlungen werden.
-
Auch
hier ist zumindest eine dieser Leitwalzen als Durchbiegungsausgleichswalze 1 ausgebildet.
Vorzugsweise handelt es sich hierbei um die Leitwalze 22.1,
welche vor der Formierwalze 25 angeordnet ist und somit
möglichst nahe am Einlauf für die Faserstoffsuspension
S1 angeordnet ist. Ferner ist auch das Obersieb über hier
beispielhaft zwei Leitwalzen 21.1 und 21.2 geführt,
wobei die als Durchbiegungsausgleichswalze 1 ausgeführte
Leitwalze 21.2 der Einlaufwalze für die Ausbildung
des Stoffeinlaufspaltes 10 in die Doppelsiebstrecke 12 vorgeordnet
ist. Denkbar ist auch hier die Ausführung der Einlaufwalze
selbst mit Durchbiegungsausgleich. Die Anordnung der Durchbiegungsausgleichswalze 1 möglichst
nah im Bereich der Einbringung der Faserstoffsuspension S1 beziehungsweise
S2 ermöglicht einen über die Maschinenbreite planen
Siebbandlauf im daran anschließenden Formierbereich, insbesondere
der Vorentwässerungsstrecke 24 und innerhalb der
Doppelsiebzone 12. Abweichungen im Sieblauf, bedingt durch
die Durchbiegung der Walzen über die Breite der Maschine,
werden ausgeglichen und Planlauf erzielt.
-
Auch
die 2 verdeutlicht lediglich eine theoretisch mögliche
Ausführung. Zur Erzielung des gewünschten erfindungsgemäßen
Effektes ist es jedoch erforderlich, dass vorzugsweise zumindest
eine der Leitwalzen in einem, vorzugsweise in beiden Siebbändern
als Durchbiegungsausgleichswalze ausgeführt ist, wobei
die Durchbiegungsausgleichswalze als Leitwalze möglichst
nahe im Bereich des Einlaufspaltes oder aber der eigentlichen Formationsstrecke
angeordnet ist, um somit erneute Abweichungen vom Planlauf über
die Maschinenbreite nach einer möglicherweise vorgenommenen
Korrektur zu vermeiden.
-
Bezüglich
der konkreten Ausführung einer Durchbiegungsausgleichswalze 1,
die nunmehr als Leitwalze eingesetzt wird, bestehen eine Vielzahl
von Möglichkeiten, auf welche aus dem Stand der Technik
zurückgegriffen werden kann. Die 3 verdeutlicht
lediglich beispielhaft eine mögliche Ausführung anhand
einer Querschnittsdarstellung. Andere Ausführungen sind
denkbar. Dabei ist die Durchbiegungsausgleichwalze 1 durch
einen rotierbaren starren Mantel 29 charakterisiert, der
im Bereich seiner axialen Enden gelagert ist, beispielsweise auf
Wälzlagern, und im Bereich parallel zu seiner Wirkebene abgestützt
wird. Dabei kann die Abstützung hydraulisch oder pneumatisch
erfolgen. Der Walzenmantel 29 ist dabei über die
Wälzlager auf einem Joch 31 als Tragkörper
drehbar gelagert. Denkbar ist es auch, die Wälzlager auf
einem Lagerträger anzuordnen, der wiederum gegenüber
dem Joch 31 verlagerbar ist. In diesem Fall handelt es
sich um eine Walze mit Mantelhub. Dabei sind zwischen dem Joch 31 und dem
Walzenmantel 29, insbesondere dem Innenumfang 32,
Stützelemente 33 vorgesehen, wobei vorzugsweise über
die gesamte Maschinenbreite und damit über die Länge
einer derartigen Durchbiegungsausgleichswalze 1 parallel
zur Längsachse L Stützelemente vorgesehen sind.
Die Stützelemente 33 können dabei einzeln
oder in Gruppen angeordnet und ansteuerbar sein. Diese wirken in
Richtung des Walzenmantels 29 beim Einsatz als Leitwalze
im Umschlingungsbereich des Siebbandes 4 beziehungsweise 5 entgegen
diesem, um hier durch Änderung der Bogenhöhe des
Walzenmantels Korrekturen im Sieblauf durch Bereitstellen einer
gleichmäßigen Führungsfläche über
die gesamte Breite am Walzenaußenumfang zu gewährleisten.
Ein derartiger Walzenaufbau ist hinlänglich aus dem Stand
der Technik bekannt. Die 3 soll lediglich nur das Grundprinzip
verdeutlichen. Dabei sind in einem Axialschnitt betrachtet die Stützelemente 33 im
Joch 31 relativ gegenüber diesem verschiebbar
gelagert. Die Verschiebbarkeit erfolgt zumindest in radialer Richtung. Die
Abstützung erfolgt somit nicht direkt, sondern über
Mittel zur Beaufschlagung der Stützelemente. Die Mittel
sind hier mit 36 bezeichnet. Diese umfassen im einfachsten
Fall je nach Betätigungsart der Stützelemente 33 und
Beaufschlagung mit einer entsprechenden Kraft eine Druckmittelquelle 37,
die mit Mitteln 30 zur Beaufschlagung der Stützelemente
gekoppelt sind. Die Stützelemente 33 selbst sind
vorzugsweise in Form von Kolbenelementen ausgeführt, die
durch eine im Wesentlichen kreisrunde Querschnittsfläche
charakterisiert sind. Die am Kolbenelement ausgebildete Stützfläche
ist im Querschnitt betrachtet vorzugsweise konvex ausgeführt.
Dabei sind vorzugsweise über die Breite betrachtet eine
Mehrzahl derartiger Kolbenelemente vorgesehen, die sich am zentralen
Tragkörper in Form des Jochs 31 wenigstens mittelbar
abstützen und über die Mittel 30 gegenüber
dem Mantel 29 wirken. Dabei können die einzelnen
Stützelemente 33 über weitere Mittel 36 zur
Steuerung und/oder Regelung der Stützkraft der Stützelemente 36 angesteuert
werden und damit ein bestimmtes vordefiniertes Biegeprofil des Walzenmantels 29 erzeugen.
Die konkrete Auswahl ist dabei abhängig vom Einsatzfall
und den erforderlichen Korrekturen am Sieblauf.
-
Die
erfindungsgemäße Lösung ermöglicht den
Ersatz einer Breitstreckeinrichtung in einer Nasspartie einer Maschine
zur Herstellung von Faserstoffbahnen durch eine ohnehin in anderen
Maschinenteilen übliche Durchbiegungsausgleichswalze 1 als Leitwalze.
Dadurch wird es möglich, sehr kleine Walzendurchmesser
für die Leitwalzen bereitzustellen, die zwar über
die Maschinenbreite durch ein hohes Durchbiegungsverhalten charakterisiert
sind, wobei dieses jedoch über den Durchbiegungsausgleich
aktiv kompensiert wird, indem die Höhe beziehungsweise
die Bogenhöhe des Walzenmantels im Bereich der Mitte über
die Maschinenbreite betrachtet variabel einstellbar ist.
-
Vorzugsweise
erfolgt die Betätigung hydraulisch, wobei gleichzeitig
zwischen den Stützelementen und den Kolbenelementen ein
Schmierfilm erzeugbar ist, um hier die Kolbenflächen hydrostatisch oder
hydrodynamisch zu schmieren und somit die Abnutzung durch Reibung
möglichst gering zu halten.
-
- 1
- Durchbiegungsausgleichswalze
- 2
- Formereinheit
- 3
- Doppelsiebformer
- 4
- Siebband
- 5
- Siebband
- 6
- Umfangsbereich
(Oberfläche)
- 7
- Umlenkelement
- 8
- Umfangsbereich
(Oberfläche)
- 9
- Umlenkelement
- 10
- Stoffeinlauf
- 11
- Stoffeinlaufspalt
- 12
- Doppelsiebstrecke
- 13
- Formiereinrichtung
- 14
- Obersiebsaugkasten
- 15.1
bis 15.3
- Vakuumzonen
- 16.1
bis 16.n
- Formierleisten
- 17
- Trenneinrichtung
- 18
- Siebsaugwalze
- 19
- Saugzone
- 20
- Mantel
- 21.1
bis 21.n
- Leitwalze
- 22.1
bis 22.n
- Leitwalze
- 23
- Hybridformer
- 24
- Entwässerungsstrecke
- 25
- Brustwalze;
Formierwalze
- 26
- Antriebswalze
- 27
- Außenumfang
- 28
- Innenumfang
- 29
- Walzenmantel
- 30
- Mittel
zur Beaufschlagung der Stützelemente
- 31
- Joch
- 32
- Innenumfang
- 33
- Stützelement
- 34.1
bis 34.n
- Formierleisten
- 35
- Sekundärstoffauflauf
- 36
- Mittel
zur Steuerung und/Regelung der Stützkraft
- 37
- Druckmittelquelle
- F
- Faserstoffbahn
- S,
S1, S2
- Faserstoffsuspension
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 19112202 [0002]
- - EP 1696074 A1 [0003]
- - WO 2007/017208 A1 [0003]
- - DE 102004045407 A1 [0004]