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Die
Erfindung betrifft ein Fenster, eine Tür oder dergleichen
mit einer festen Einfassung, mit einem öffen- und schließbaren
Flügel, mit einem Dreh- oder einem Dreh-Kipp-Beschlag zur
Steuerung der Öffnungs- bzw. Schließbewegung des
Flügels und mit einer von dem Beschlag unabhängigen
Entlastungseinrichtung, mittels derer zumindest ein Teil der Flügellast über
ein flügelseitiges und ein einfassungsseitiges Widerlager
sowie ein zwischen den Widerlagern angeordnetes Lastübertragungselement
von dem Flügel auf die feste Einfassung übertragbar
ist, wobei zur Lastübertragung wenigstens eine Anlagefläche
des Lastübertragungselementes eine Anlagefläche
des Widerlagers mit zumindest einem Teil der Flügellast
beaufschlagt, und zum Ausgleich einer Abstandsänderung
der Widerlager zueinander bei der Öffnungs- bzw. Schließbewegung des
Flügels die Anlagefläche des Lastübertragungselementes
und die Anlagefläche des Widerlagers unter anhaltender
Lastübertragung zueinander verlagerbar sind. Des Weiteren
betrifft die Erfindung eine Entlastungseinrichtung für
derartige Fenster, Türen oder dergleichen.
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Fenster,
Türen oder dergleichen mit einer von einem Beschlag unabhängigen
Entlastungseinrichtung sind im Stand der Technik bekannt. Bei derartigen
Fenstern steuert ein Dreh- bzw. Dreh-Kipp-Beschlag eine Öffnungs-
bzw. Schließbewegung eines Flügels gegenüber
einer fester Einfassung, meistens in Form eines Rahmens, d. h. der
Flügel wird bei der Öffnungs- bzw. Schließbewegung durch
den Beschlag auf einer vorgegebenen Bewegungsbahn geführt.
Die von dem Beschlag unabhängige Entlastungseinrichtung
dient im Wesentlichen dazu, einen Teil der Flügellast auf
die feste Einfassung zu übertragen, ohne dabei die Bewegungsbahn des
Flügels maßgeblich zu beeinflussen. Häufig
werden derartige Entlastungseinrichtungen an Fenstern mit verdeckt
liegenden Beschlägen eingesetzt, da diese Beschläge
aufgrund des eingeschränkten Bauraumes im Falzluftbereich
zwischen dem Flügel und dem Rahmen nicht mit einer ausreichenden
Stabilität ausgebildet werden können, um den teilweise
sehr hohen Flügellasten dauerhaft standhalten zu können.
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Ein
Problem bei der Konstruktion einer Entlastungseinrichtung besteht
darin, dass sich der Abstand zwischen flügelseitigen und
einfassungsseitigen Elementen der Entlastungseinrichtung, beispielsweise
Widerlagern für ein Lastübertragungselement der
Entlastungseinrichtung, bei der Öffnungs- bzw. Schließbewegung
des Flügels in Abhängigkeit der Bewegungsbahn
des Flügels ändert. Es muss darauf geachtet werden,
dass auch bei bzw. während einer Abstandsänderung
der flügelseitigen und einfassungsseitigen Elemente stets
eine Entlastung des Dreh- bzw. Dreh-Kipp-Beschlages erfolgt.
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In
der
EP 0 360 024 B1 wird
ein Fenster mit einer Entlastungseinrichtung vorgeschlagen, welche aus
einem Stützstab besteht der sich einenends am Flügel
und anderenends an dem Rahmen des Fensters abstützt. Da
die Abstandsänderung der flügel- und rahmenseitigen
Anlenkpunkte des Stützstabes bei der Flügelbewegung
nicht ausglichen wird, bewirkt der Stützstab bei der Flügelbewegung
gegebenenfalls unerwünschte Anhebe- und Absenkbewegungen
des Flügels gegenüber dem Rahmen.
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Eine
Entlastungseinrichtung, bei welcher die genannte Abstandsänderung
ausgeglichen wird, ist in der
EP 0 851 085 B1 beschrieben. Die Entlastungseinrichtung
weist ebenfalls einen Stützstab auf, welcher zwischen einem
einfassungs- und einem flügelseitigen Widerlager angeordnet
ist. Das flügelseitige Widerlager besitzt jedoch eine schräge
Anlagefläche für das ihm zugeordnete Ende des
Stützstabes. Im geschlossenen Zustand des Fensters verläuft
der Stützstab vertikal. Bei der Flügelöffnungsbewegung
kippt er zunehmend aus seiner vertikalen Stellung. Dabei verlagert
sich das eine Ende des Stützstabs entlang der schrägen
Anlagefläche des flügelseitigen Widerlagers, wodurch
die Abstandsänderung zwischen dem flügelseitigen
und dem einfassungsseitige Widerlager kompensiert wird. Nachteilig an
der vorbekannten Entlastungs einrichtung ist, dass, um bei der Öffnungsbewegung
die gleichmäßige Wirksamkeit der Entlastungseinrichtung
sicherzustellen, die Entlastungseinrichtung, insbesondere die Neigung
der Anlagefläche, exakt auf die Bewegungsbahn des Flügels
abgestimmt werden muss.
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Die
vorliegende Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, ein Fenster,
eine Tür oder dergleichen mit einer Entlastungseinrichtung
zu erhalten, deren gleichmäßige Wirksamkeit ohne
besondere Abstimmung auf die durch den Beschlag vorgegebene Bewegungsbahn
des Flügels gewährleistet ist.
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Erfindungsgemäß wird
diese Aufgabe durch ein Fenster, eine Tür oder dergleichen
der eingangs genannten Art gelöst, welches (welche) eine
Entlastungseinrichtung aufweist, bei der die Anlagefläche des
Widerlagers oder die Anlagefläche des Lastübertragungselementes,
entlang derer die Anlagefläche des Lastübertragungselementes
bzw. des Widerlagers verlagerbar ist, im Wesentlichen horizontal
verläuft.
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Da
sich bei einer Dreh-Öffnungsbewegung des Flügels
die einfassungsseitige und flügelseitigen Widerlager lediglich
in horizontaler Richtung auseinander bewegen, ist die gleichmäßige
Wirksamkeit der Entlastungseinrichtung bei einer Verlagerung entlang
einer horizontalen Anlagefläche jederzeit gewährleistet,
ohne dass eine besondere Abstimmung an die durch den Beschlag gesteuerte
Bewegungsbahn des Flügels erforderlich ist. Auch bei einer eventuellen
Kipp-Öffnungsbewegung des Flügels erfolgt die
Abstandsänderung der Widerlager zum überwiegenden
Teil in horizontaler Richtung. Folglich kann auch in diesem Fall
die Abstandsänderung weitgehend durch die horizontale Verlagerung
der Anlageflächen zueinander kompensiert werden.
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Ein
weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Fensters,
der erfindungsgemäßen Tür oder dergleichen
ist, wegen der Unabhängigkeit der Entlastungseinrichtung
vom Beschlag, dass identische Entlastungseinrichtungen gemeinsam
mit unterschiedlichen Beschlägen, welche den Flügel
entlang unterschiedlichen Bewegungs bahnen führen, verwendet werden
können. Bereits montierte Fenster, Türen oder
dergleichen können mit einer erfindungsgemäßen
Entlastungseinrichtung nachgerüstet werden. Des Weiteren
ist die Montage des Fensters usw. insofern erleichtert, als das
Ausrichten einzelner Elemente der Entlastungseinrichtung zueinander
vereinfacht ist. Im Wesentlichen müssen nur die Anlageflächen
des Lastübertragungselementes und des Widerlagers in vertikaler
Richtung zur Anlage gebracht werden.
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Vorteilhafterweise
weist das Lastübertragungselement zwei in vertikaler Richtung
einander gegenüberliegende Anlageflächen auf.
Beide Anlageflächen sind demselben Widerlager zugeordnet und
das Widerlager weist diesen Anlageflächen zugeordnete Anlageflächen
auf. Das Lastübertragungselement ist folglich bei der Verlagerung
aufgrund der Abstandsänderung ständig zwischen
zwei Anlageflächen des Widerlagers angeordnet, so dass
ein Kippen des Lastübertragungselementes durch die Wirkung
der Flügellast verhindert wird.
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Ein
Fenster, eine Tür oder dergleichen ist fertigungstechnisch
vorteilhaft, wenn die Anlagefläche des Lastübertragungselementes
an der Umfangsfläche des Lastübertragungselementes
vorgesehenen ist oder entlang einer Längsachse des Lastübertragungselementes
verläuft. Ebenso fertigungstechnisch vorteilhaft ist eine
Ausführungsform mit flachen Anlageflächen.
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Bei
einem bevorzugten Fenster, einer bevorzugten Tür oder dergleichen
weisen das flügelseitige Widerlager und das einfassungsseitige
Widerlager jeweils eine Aufnahme für das Lastübertragungselement
auf, welche beide im Wesentlichen in einer horizontalen Ebene liegen.
Aufgrund dieser horizontalen Anordnung der Entlastungseinrichtung
wird eine Entlastungseinrichtung erhalten, welche einen geringen
Bauraum, insbesondere in vertikaler Richtung, benötigt.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform bildet ein Widerlager
eine Aufnahme für das Lastübertragungselement
aus, die bei der Öffnungs- bzw. Schließbewegung
eine Bewegung des Lastübertragungselementes relativ zu
dem genannten Widerlager in einer horizontalen Ebene mit zwei Bewegungsfreiheitsgraden
erlaubt. Das Lastübertragungselement ist hierzu in der
Aufnahme des Widerlagers mit einem gewissen Spiel geführt.
Dies bewirkt, dass das Lastübertragungselement der Flügelbewegung
entlang sehr unterschiedlichen Bewegungsbahnen des Flügels
folgen kann, ohne dass die Aufnahme des Widerlagers eigens auf die
Bewegungsbahn abgestimmt werden muss. In manchen Fälle
vollzieht der Flügel bei seiner Öffnungs- bzw.
Schließbewegung lediglich eine Bewegung entlang einer Kreisbahn, während
er in anderen Fällen durch die Beschläge entlang
einer Bewegungsbahn geführt wird, welche sich aus einer
Drehbewegung und einem annähernd linearen Bewegungsanteil
(Ausschubbewegung) zusammensetzt. Diesen teilweise sehr komplexen
Bewegungsbahnen des Flügels kann das Lastübertragungselement
bei anhaltender Lastübertragung aufgrund seiner mit Spiel
versehenen Führung ohne weiteres folgen.
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Vorteilhafter
Weise ist das Widerlager, welches eine Anlagefläche aufweist,
entlang derer eine Anlagefläche des Lastübertragelementes
verlagerbar ist, an der festen Einfassung vorgesehen, da dort üblicherweise
mehr Bauraum zur Verfügung steht als an dem Flügel.
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Ein
unerwünschtes Austreten des Lastübertragungselementes
aus der widerlagerseitigen Aufnahme, welches eine Anlagefläche
aufweist, entlang derer eine Anlagefläche des Lastübertragelementes verlagerbar
ist, wird bei einer bevorzugten Ausführungsform verhindert,
indem die Anlageflächen des Widerlagers durch vertikale
Seitenwänden derart begrenzt sind, dass sich eine hülsenförmige
Aufnahme für das Lastübertragungselement ausbildet.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die
hülsenförmige Aufnahme des Widerlagers eine gegenüber
dem Lastübertragungselement wirksame Öffnungsbegrenzungseinrichtung,
insbesondere in Form eines Dämpfungs- oder Rastelementes,
auf, welches die Öffnungsbewegung des Flügels
begrenzt. Die Funktionalität der Entlastungseinrichtung
ist folglich erweitert, ohne den erforderlichen Bauraum zu vergrößern.
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Vorzugsweise
ist die Entlastungseinrichtung verdeckt liegend im Falzluftbereich
zwischen Flügel und fester Einfassung angeordnet. Dadurch
wird ein optisch ansprechendes Fenster, Tür oder dergleichen
erhalten. Des Weiteren ist eine kompakt bauende Entlastungseinrichtung
zu erhalten, indem die hülsenförmige Aufnahme
des Widerlagers in die feste Einfassung oder in den Flügel
ragt.
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Besonders
bevorzugt ist ein Fenster, eine Tür oder dergleichen, bei
welchem (welcher) zumindest ein Abschnitt wenigstens einer Anlagefläche
eines Widerlagers an einer in den Falzluftbereich ragende Verstärkung
vorgesehen ist. Die Verstärkung kann sowohl einen Abschnitt
einer oberen Anlagefläche als auch einer unteren Anlagefläche
ausgebilden. Unter Einsatz einfacher Mittel kann somit eine Entlastungseinrichtung
mit hoher Stabilität erhalten werden.
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Vorteilhafterweise
ist das Lastübertragungselement mit einem Widerlager schwenkbar
verbunden. Auf diese Weise kann das Lastübertragungselement
bei der Flügelbewegung zu einem überwiegenden
Teil entlang einer geradlinig verlaufenden Verlagerungsachse gegenüber
dem anderen Widerlager verlagert werden.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform weist das Widerlager
ein Federelement auf. Das Federelement bestimmt den über
die Entlastungseinrichtung abtragbaren Teil der Flügellast.
Demnach ist der über die Entlastungseinrichtung abtragbare
Teil der Flügellast durch eine Änderung der Federkraft des
Federelementes einstellbar.
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Vorteilhafterweise
weist die Entlastungseinrichtung an einem Widerlager eine Spanneinrichtung für
das Federelement auf. Diese kann beispielsweise in Form einer Hebelanordnung
oder Exzenteranordnung ausgebildet sein. Mittels der Spanneinrichtung ist
die Entlastungseinrichtung folglich aktivierbar und deaktivierbar.
Da die Aktivierung der Entlastungseinrichtung erst nach Ausrichten
und Verbinden der zu montierenden Elemente des Fensters erfolgen
kann und nicht gleichzeitig erfolgen muss, ergibt sich insgesamt
ein leicht zu montierendes Fenster usw..
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform weist ein Widerlager
zumindest einen Teil auf, der gegenüber dem Flügel
bzw. der Einfassung, an welcher er angeordnet ist, ortfest angeordnet
ist und einen relativ zu dem ortsfesten Teil entlang einer Führung
beweglichen Teil. Das Lastübertragungselement ist mit dem
beweglichen Teil verbunden. Folglich ist die Lage des Lastübertragungselementes
gegenüber dem ortsfesten Teil des Widerlagers variabel.
Insgesamt bewirkt dies, dass die Entlastungseinrichtung flexibel
an unterschiedlichen Fenstern, Türen oder dergleichen angebracht
werden kann. Ist zudem der bewegliche Teil über das Federelement
an dem ortsfesten Teil abgestützt, ist zugleich der über
die Entlastungseinrichtung abtragbare Teil der Flügellast
bestimmbar.
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Bei
einer besonders kostengünstig zu fertigenden Ausführungsform
gleiten die Anlageflächen bei der Verlagerung aneinander.
Auf besondere Lagerung, wie beispielsweise Kugellager, kann folglich verzichtet
werden.
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Vorzugsweise
ist das Lastübertragungselement mittels einer Kupplung
mit einem Widerlager verbunden, wodurch die Montage der Entlastungseinrichtung
bzw. des Fensters, der Tür oder dergleichen einfach zu
bewerkstelligen ist. Die Montage ist um ein Weiteres erleichtert,
wenn die Entlastungseinrichtung eine Betätigungseinrichtung
aufweist, welche zum Schließen und Öffnen der
Kupplung vorgesehen ist.
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Vorteilhafterweise
kann diese Betätigungseinrichtung sowohl zum Schließen
und Öffnen der Kupplung als auch zum Spannen und Entspannen des
Federelementes dienen. Eine kompakte Entlastungseinrichtung mit
mehreren die Montage erleichternden Funktionen wird somit erhalten.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform wird die Abstandsänderung
der Widerlager zueinander bei einer Kipp-Öffnungsbewegung
des Fensters, der Tür oder dergleichen mittels eines an
einem Widerlager vorgesehenen Hebellagers kompensiert. Dadurch ist
die Entlastungseinrichtung nicht nur beim Dreh-Öffnen und
sondern auch beim Kipp-Öffnen wirksam.
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Im
Falle einer vorteilhaften Ausführungsform erfolgt der überwiegende
Teil der Verlagerung der Anlageflächen zueinander entlang
einer horizontalen Verlagerungsachse, welche parallel zur Einfassungsebene
verläuft. Dies ist insbesondere bei Fenstern, Türen
oder dergleichen von Vorteil, welche eine sehr schmale Einfassung
bzw. einen geringen Bauraum senkrecht zur Einfassungsebene aufweisen.
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Besonders
bevorzugt ist eine Ausführungsform bei der wenigstens ein
Abschnitt des Lastübertragungselementes bogenförmig
ausgebildet ist. Beispielsweise bei einer hülsenförmigen
Aufnahme des Widerlagers, welche parallel zur Einfassungsebene verläuft
und in die Einfassung ragt, ermöglicht ein gebogenes Lastübertragungselement,
dass die Entlastungseinrichtung auch bei großen Öffnungswinkel wirksam
ist, da das Lastübertragungselement noch ausreichend weit
in die Aufnahme ragen kann.
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Eine
vorteilhafte Ausführungsform, bei welcher der überwiegende
Teil der Verlagerung der Anlageflächen zueinander entlang
einer horizontalen Verlagerungsachse erfolgt, welche senkrecht zur Einfassungsebene
verläuft, hat den Vorteil, dass der überwiegende
Teil der Abstandsänderung sowohl bei der Dreh-Öffnungsbewegung
als auch bei der Kipp-Öffnungsbewegung durch die Verlagerung
der Anlagefläche zueinander kompensiert werden kann. Vorteilhafterweise
wird der Teil der Abstandsänderung, welcher beim Kipp-Öffnen
des Flügels in vertikaler Richtung auftritt, durch zusätzliche
Maßnahmen, beispielsweise eine Federanordnung, ausgeglichen.
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Bei
einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das Lastübertragungselement
stabförmig ausgebildet. Stabförmige Lastübertragungselemente
besitzen eine hohe Stabilität und sind einfach zu fertigen.
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Die
Erfindung betrifft außerdem eine Entlastungseinrichtung
für ein Fenster, eine Tür oder dergleichen mit
den Entlastungseinrichtungsmerkmalen nach einem der Ansprüche
1 bis 28.
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Bevorzugte
Ausführungsformen der Erfindung sind in der Zeichnung schematisch
dargestellt und werden nachfolgend mit Bezug zu den Figuren näher
erläutert. Es zeigen:
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1:
den unteren Eckbereich eines Fensters mit einer Entlastungseinrichtung
erster Bauart;
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2:
eine teilweise geschnittene Darstellung des unteren Eckbereiches
eines Fensters mit einer Entlastungseinrichtung erster Bauart;
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3a–c:
Schnittdarstellungen des Fensters mit einer Entlastungseinrichtung
erster Bauart in drei verschiedenen Öffnungsstellungen
des Flügels;
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4:
den unteren Eckbereich eines Fensters mit einer Entlastungseinrichtung
erster Bauart bei geöffneter Kupplung;
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5a–c:
das flügelseitige Widerlager einer Entlastungseinrichtung
erster Bauart in drei verschiedenen Ansichten;
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6:
den unteren Eckbereich eines Fensters mit einer Entlastungseinrichtung
zweiter Bauart;
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7a,
b: Schnittdarstellungen eines Fensters mit einer Entlastungseinrichtung
zweiter Bauart in zwei verschiedenen Öffnungsstellungen
des Flügels;
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8:
das flügelseitige Widerlager einer Entlastungseinrichtung
zweiter Bauart und
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9:
eine Seitenansicht eines kipp-geöffneten Flügels
eines Fensters mit einer Entlastungseinrichtung zweiter Bauart.
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Gemäß 1 umfasst
ein Fenster 1 eine feste Einfassung in Form eines Rahmens 2,
einen Flügel 3 und eine Entlastungseinrichtung 4,
mittels derer ein Teil der Flügellast in den Rahmen 2 abtragbar
ist. Die Öffnungsbewegung des Flügels 3 gegenüber
dem Rahmen 2 wird durch einen Dreh-Kipp-Beschlag gesteuert.
In 1 ist ein Teil des Beschlages dargestellt, welcher
als verdeckt im Falzluftbereich zwischen dem Rahmen 2 und
dem Flügel 3 liegender Beschlag mit Lenkern 5 ausgebildet
ist. Bei dem Fenster 1 vollzieht der Flügel 3 eine
Dreh-Öffnungsbewegung, welche sich aus der Überlagerung
von Drehbewegungen um zwei vertikale Drehachsen zusammensetzt. Die überlagerte
Bewegung verläuft bei sehr kleinen Öffnungswinkeln
des Flügels 3 annähernd linear und senkrecht
zu der Einfassungsebene bzw. Rahmenebene (Ausschubbewegung). Auf
diese Weise wird eine Kollision des an dem Rahmen 2 anliegenden
Randbereiches des Flügels 3 mit dem Rahmen 2 vermieden.
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Die
Entlastungseinrichtung 4 ist im Falzluftbereich zwischen
dem Flügel 3 und dem Rahmen 2 angeordnet.
Sie besitzt ein rahmenseitiges Widerlager 6 sowie ein flügelseitiges
Widerlager 7. Zwischen der rahmenseitigen Widerlager 6 und
dem flügelseitigen Widerlager 7 ist ein Lastübertragungselement 8 angeordnet.
An dem rahmenseitigen Widerlager 6 ist eine Aufnahme 6' für
zumindest einen Teil des Lastübertragungselementes 8 vorgesehen.
Das Lastübertragungselement 8 ist mit dem flügelseitigen
Widerlager 7 mittels einer Kupplung in Form eines kuppelbaren
Schwenkgelenkes 9 schwenkbar verbunden. Das Schwenkgelenk 9 und
die rahmenseitige Aufnahme 6' liegen im Wesentlichen in
einer horizontalen Ebene. Die Längsrichtung des geraden
und stabförmigen Lastübertragungselementes 8 verläuft
parallel zu dieser horizontalen Ebene.
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Zur
besseren Veranschaulichung der rahmenseitigen Aufnahme 6' ist
diese in 2 teilweise geschnitten dargestellt.
Die Aufnahme 6' ragt in den Rahmen 2, wobei ihre
Längsachse weitgehend senkrecht zur Rahmenebene verläuft.
Oben und unten wird die Aufnahme 6' durch flache, horizontal
verlaufende Anlageflächen 10 und 11 begrenzt.
Das Lastübertragungselement 8 seinerseits besitzt
oben und unten an seiner Umfangsfläche flache, horizontal verlaufende
Anlageflächen 12 und 13, welche in Längsrichtung
des stabförmigen Lastübertragungselementes 8 verlaufen.
Die Anlageflächen 12 und 13 sind jeweils
einer der Anlageflächen 10 und 11 der Aufnahme 6' zugeordnet.
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Die
Abtragung eines Teils der Flügellast erfolgt, indem das
dem Flügel 3 zugeordnete Ende des Lastübertragungselementes 8 über
das Schwenkgelenk 9 mit dem abzutragenden Teil der Flügellast
beaufschlagt wird (die Funktionsweise einer Hebelanordnung 14 des
Widerlagers 7 wird nachstehend erläutert). Infolgedessen
beaufschlagt die untere Anlagefläche 13 des Lastübertragungselementes 8 die untere
Anlagefläche 11 der rahmenseitigen Aufnahme 6' mit
dem abzutragenden Teil der Flügellast. Der abzutragende
Teil der Flügellast wird folglich über die Anlageflächen 13 und 11 in
den Rahmen 2 eingeleitet.
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Ein
Kippen des Lastübertragungselementes 8 um die
vordere Kante der Aufnahme 6' aufgrund der Beaufschlagung
des flügelseitigen Endes des Lastübertragungselementes 8 wird
durch die obere Anlagefläche 10 der Aufnahme 6' verhindert,
welche mit der oberen Anlagefläche 12 des Lastübertragungselementes 8 zusammenwirkt.
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Um
die Stabilität der Entlastungseinrichtung 4 zu
erhöhen, ist an dem Widerlager 6 eine in den Falzluftbereich
zwischen Rahmen 2 und Flügel 3 ragende
Verstärkung 15 vorgesehen. Im Wesentlichen bildet
die Verstärkung 15 einen verbreiterten Abschnitt
der unteren Anlagefläche 11, der an den Abschnitt
der unteren Anlagefläche 11 grenzt, welcher der
hülsenförmigen Aufnahme 6' angehört.
Zusätzlich weist die Verstärkung 15 einen
Abschnitt der oberen Anlagefläche 10 des Widerlagers 6 auf.
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Eine
Aussparung 16 ist vorgesehen, um in der geschlossenen Stellung
des Flügels 3 Teile des flügelseitigen
Widerlagers 7 aufzunehmen.
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In
den 3a–c wird das Fenster 1 im Schnitt
gemäß der Linie III a, b, c-III a, b, c in drei
verschiedenen Öffnungsstellungen des Flügels 3 gegenüber
dem Rahmen 2 gezeigt. Bei der Öffnungsbewegung
des Flügels 3 wird das Lastübertragungselement 8 im
Wesentlichen entlang einer horizontalen, geradlinigen Verlagerungsachse 17 gegenüber dem
Rahmen 2 bzw. der rahmenseitigen Aufnahme 6' verlagert.
Demnach verlagern sich auch die Anlageflächen 12 und 13 des
Lastübertragungselementes 8 unter anhaltender
Lastabtragung entlang der horizontalen Anlageflächen 10 und 11 der
rahmenseitigen Aufnahme 6. Die Anlageflächen 10 und 12 sowie
die Anlagenflächen 11, 13 sind gleitend
aneinander geführt.
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Zusätzlich
zu dessen Verlagerung entlang der horizontalen Verlagerungsachse 17 vollzieht
das Lastübertragungselement 8 bei der Flügelöffnungsbewegung
eine ausgleichende Schwenkbewegung in einer horizontalen Ebene gegenüber
der Aufnahme 6'. Die Aufnahme 6' ist durch Seitenwände 18 und 19 derart
begrenzet, dass sich eine hülsenförmige Aufnahme 6' mit
einem ausreichenden seitlichen Spiel für das Lastübertragungselement 8 ausbildet,
um die genannte Ausgleichbewegung zu ermöglichen. Aufgrund
des seitlichen Spiels, kann das Lastübertragungselement 8 bei
der Öffnungs- bzw. Schließbewegung des Flügels 3 eine
Bewegung relativ zu der Aufnahme 6' in einer horizontalen
Ebene mit zwei Bewegungsfreiheitsgraden – entlang der Verlagerungsachse 17 und
die ausgleichende Schwenkbewegung – ausführen.
Dies ermöglicht den Einsatz der Entlastungseinrichtung 4 auch
mit anderen Beschlägen, welche einen Flügel auf
einer Bewegungsbahn mit einem anderen Verlauf steuern.
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An
seinem in die Aufnahme 6' ragenden Ende weist das Lastübertragungselement 8 eine
Erweiterung 22 auf. Im Bereich der Erweiterung 22 ist es
seitlich durch die Aufnahme 6' weitgehend spielfrei geführt,
ohne die ausgleichende Schwenkbewegung zu verhindern.
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Insgesamt
bilden die Aufnahme 6' und das Lastübertragungselement
eine teleskopartige Anordnung.
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Gemäß 4 befindet
sich das Schwenkgelenk 9 in einem geöffneten bzw.
entkuppelten Zustand. Ein Schwenkbolzenhalter 23 des flügelseitigen
Widerlagers 7 ist mittels der Hebelanordnung 14 so
weit nach oben verschoben, dass ein Schwenkbolzen 24 nicht
in eine Schwenkbolzenaufnahme 25 des Lastübertragungselementes 8 eingreift.
In diesem Zustand erfolgt keine Lastabtragung über die Entlastungseinrichtung 4,
da eine Anlage 26 des Schwenkbolzenhalters 23 nicht
an dem Lastübertragungselement 8 anliegt. Folglich
kann sie dieses auch nicht zur Lastabtragung beaufschlagen.
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Bei
der Montage des Fensters 1 ist die Entlastungseinrichtung 4 zunächst
in dem in 4 dargestellten, geöffneten
bzw. inaktiven Zustand. Erst nachdem der Flügel 3 über
den Dreh-Kipp-Beschlag mit dem Rahmen 2 verbunden ist,
wird die Entlastungseinrichtung 4 mittels der Hebelanordnung 14 geschlossen
bzw. aktiviert.
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Die
Funktionsweise der Hebelanordnung 14 wird im Folgenden
anhand der 5a–c erläutert. Ein
Aufnahmeschlitten 27, ein Zwischenschlitten 28 und
ein Betätigungsschlitten 29 sind an einer Führungsschiene 30 in
vertikaler Richtung gegenüber dem Flügel 3 geführt.
Die Führungsschiene 30 ist ortsfest an dem Flügel 3 angebracht.
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An
dem Aufnahmeschlitten 27 ist der Schwenkbolzenhalter 23 mit
dem Schwenkbolzen 24 und der Anlage 26 angeordnet.
Der Zwischenschlitten 28 stützt sich an dem Betätigungsschlitten 29 über
ein zwischen ihnen angeordnetes Federelement in Form einer Druckfeder 31 (z.
B. Gasdruckfeder, Elastomer-Feder, Tellerfederpaket, Schraubentellerfeder
usw.) ab. Er ist mit dem Aufnahmeschlitten 27 bewegungsgekoppelt.
Prinzipiell könnten der Aufnahmeschlitten 27 und
der Zwischenschlitten 28 einen einzigen Schlitten bilden.
Die Aufteilung in zwei Schlitten erfolgt lediglich aus fertigungstechnischen Gründen.
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Mittels
Betätigen eines Betätigungshebels 32 der
Hebelanordnung 14 entlang einer Betätigungsachse 33 wird
der Betätigungsschlitten 29 in vertikaler Richtung
innerhalb der ortsfesten Führungsschiene 30 verschoben.
In den 5a–c nimmt der Betätigungshebel 32 eine
Stellung zwischen der geschlossenen Stellung (1 und 2)
und der geöffneten Stellung (4) ein.
Folglich befindet sich auch der Betätigungsschlitten 29 in
einer Lage zwischen seiner oberen und seiner unteren Endlage.
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Wird
der Betätigungshebel 32 in Bezug auf die Ansicht
gemäß 5a entlang
der Betätigungsachse 33 nach rechts bewegt, wird
der Betätigungsschlitten 29 nach unten verschoben
(Pfeil 34). Über die Druckfeder 31 wird
auch der Zwischenschlitten 28 gemeinsam mit dem Aufnahmeschlitten 27 nach
unten verschoben, bis die Anlage 26 des Schwenkbolzenhalters 23 an
dem Lastübertragungselement 8 anliegt und eine
weiteres Verschieben der Schlitten 27 und 28 verhindert.
Der Schwenkbolzen 24 ragt nun in die Schwenkbolzenaufnahme 25 des
Lastübertragungselementes 8, so dass der Schwenkbolzen 24 und
die Schwenkbolzenaufnahme 24 das geschlossene Schwenkgelenk 9 bilden.
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Wird
der Betätigungsschlitten 29 mittels der Hebelanordnung 24 weiter
nach unten bewegt, verringert sich der Abstand zwischen ihm und
dem Zwischenschlitten 28, wodurch die Druckfeder 31 zunehmend
gespannt wird. Die durch das Spannen der Druckfeder 31 wirkende
Federkraftkomponente in Längsrichtung der Führungsschiene 30 wird über
die Schlitten 28 und 27 und die Anlage 26 des
Schwenkbolzenhalters 23 auf das Lastübertragungselement 8 übertragen.
Schließlich leitet das Lastübertragungselement 8 die
Kraftkomponente über die Anlagefläche 12 in
den Rahmen 2 ein. Folglich bestimmt die durch Spannen der Druckfeder 31 wirkende
Federkraftkomponente den Teil der Flügellast, welcher über
die Entlastungseinrichtung 4 abgetragen wird.
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Insgesamt
kann mit der Hebelanordnung 14 das kuppelbare Schwenkgelenk 9 geöffnet
und geschlossen werden sowie die Druckfeder 31 gespannt und
entspannt werden.
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In
der geschlossenen Stellung der Hebelanordnung 14 gemäß 1 rastet
eine Arretierlasche 35 des Betätigungshebels 34 in
eine Laschenaufnahme 36 an der Führungsschiene 30,
um den Betätigungshebel 32 an einem unerwünschten
Verlassen der geschlossenen Stellung zu hindern.
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Der
sich in den geschlossenen Zustand einstellende Abstand zwischen
dem Zwischenschlitten 28 und dem Betätigungsschlitten 29 bestimmt
das Maß, um welches die Druckfeder 31 gespannt
ist. Solange die Druckfeder 31 ausreichend gespannt ist,
ist die Entlastungseinrichtung 4 weitgehend unabhängig von
dem sich einstellenden Abstand wirksam. Ein Spalt 37 zwischen
dem Zwischenschlitten 28 und dem Betätigungsschlitten 29 gewährleistet,
dass sich der Abstand, beispielsweise durch Fertigungstoleranzen
oder durch unterschiedliche Ausrichtung des Lastübertragungselementes 8 gegenüber
dem Widerlager 7, ändern kann, ohne dass die Wirksamkeit der
Entlastungseinrichtung 4 beeinträchtigt ist. Der Spalt 37 zwischen
den Schlitten 28 und 29 ist aber auch beim Kipp-Öffnen
des Fensters 1 von Bedeutung.
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Beim
Kipp-Öffnen des Fensters 1 verlagern sich ebenfalls
die Anlageflächen 10 und 11 des Lastübertragungselementes 8 unter
anhaltender Lastabtragung entlang der Anlageflächen 12 und 13 der Aufnahme 6',
um die Abstandsänderung der Widerlager 6 und 7 zueinander
in horizontaler Richtung auszugleichen. Im Unterschied zum Dreh-Öffnen
des Fensters 1 ändert sich aber der Abstand zwischen dem
rahmenseitigen Widerlager 6 und dem flügelseitigen
Widerlager 7 beim Kipp-Öffnen nicht nur in horizontaler
Richtung sondern, wenn auch nur geringfügig, in vertikaler
Richtung. Das flügelseitige Widerlager 7 wird
etwas gegenüber dem rahmenseitigen Widerlager 6 nach
unten bewegt.
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Da
das Lastübertragungselement 8 höhenunbeweglich
in der Aufnahme 6' lagert, muss der vertikale Anteil der
Abstandsänderung innerhalb des flügelseitigen
Widerlagers 7 kompensiert werden. Dies erfolgt in einfacher
Weise, indem sich der Abstand zwischen dem Zwischenschlitten 28 und
dem Betätigungsschlitten 29 verringern kann, d.
h. die Einheit aus Zwischenschlitten 28, Aufnahmeschlitten 27 und
Schwenkbolzenhalter 23 kann sich zum Ausgleich der vertikalen
Abstandsänderung in Richtung des Betätigungsschlittens 29 bewegen.
Dies bewirkt zwar eine Änderung der Druckfederspannung
und folglich eine Änderung des abtragbaren Teiles der Flügellast.
Aufgrund des kleinen Betrages der vertikalen Abstandsänderung
ist dies aber nicht weiter störend.
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Insbesondere
aus 5b ist ersichtlich, dass der Schwenkbolzen 24 leicht
tropfenförmig ausgebildet ist. Die Tropfenform des Schwenkbolzens 24 ist
aufgrund eines zwangsläufigen Verkippens des Schwenkbolzens 24 gegenüber
der Schwenkbolzenaufnahme 25 beim Kipp-Öffnen
des Flügels 3 erforderlich.
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Zum Öffnen
bzw. Deaktivieren der Entlastungseinrichtung 4 wird der
Betätigungshebel 32 nach links (bezogen auf die
Ansicht gemäß 5a) entlang
der Betätigungsachse 33 bewegt. Zunächst wird
dadurch lediglich der Betätigungsschlitten 29 nach
oben verschoben, bis ein Teil eines Umgriffes 38 des Betätigungsschlittens 29 mit
einem Teil des Umgriffes 38 des Zwischenschlittens 28 zur
Anlage kommt. Bei einer weiteren Aufwärtsbewegung des Betätigungsschlittens 29 wird
der Zwischenschlitten 28 mitsamt dem Aufnahmeschlitten 27 und
dem Schwenkbolzenhalter 23 nach oben gezogen. Infolgedessen
beaufschlägt die Anlage 26 das Lastübertragungselement 8 nicht
mehr. Zudem ist das Schwenkgelenk 9 geöffnet.
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In 6 ist
ein Fenster 41 mit einer Entlastungseinrichtung 42 gemäß einer
zweiten Bauart gezeigt. Das Fenster 42 weist, wie das Fenster 1 gemäß den 1 bis 5, einen Dreh-Kipp-Beschlag auf, der im
unteren Eckbereich des Fensters 42 verdeckt liegende Lenker 43 besitzt,
und welcher die Öffnungs- und Schließbewegung
eines Flügels 44 gegenüber einer als
Rahmen 45 ausgebildeten festen Einfassung steuert.
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Die
Entlastungseinrichtung 42 ist im Falzluftbereich zwischen
dem Flügel 44 und dem Rahmen 45 angeordnet.
Sie umfasst ein rahmenseitigen Widerlager 46, ein flügelseitiges
Widerlager 47 und einen zwischen den Widerlagern 46 und 47 angeordnetes
Lastübertragungselement 48. Das rahmenseitige
Widerlager 46 bildet eine Aufnahme 46' für
zumindest einen Teil des Lastübertragungselementes 48 aus.
Mit dem flügelseitigen Widerlager 47 ist das Lastübertragungselement 48 über
ein Schwenkgelenk 49 schwenkbar verbunden. Das Schwenkgelenk 49 und
die Aufnahme 46' sind in einer horizontalen Ebene angeordnet.
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Zur
Lastabtragung ist ein Teil der Flügellast über
das Schwenkgelenk 49, das Lastübertragungselement 48 und
die Aufnahme 46' in den Rahmen 45 einleitbar.
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In
den 7a und b ist das Fenster 41 im Schnitt
gemäß der Line VII a, b-VII a, b in 6 in zwei
verschiedenen Dreh-Öffnungsstellungen des Flügels 44 gegenüber
dem Rahmen 45 dargestellt.
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Die
rahmenseitige Aufnahme 46' ragt in den Rahmen 45,
wobei die Längsrichtung der Aufnahme 46' parallel
zur Einfassungsebene bzw. Rahmenebene liegt. Oben und unten wird
die Aufnahme 46 durch flache, horizontal verlaufende Anlageflächen
begrenzt. In den 7a und b ist nur die untere
Anlagefläche 51 der Aufnahme 46' sichtbar.
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Das
Lastübertragungselement 48 ist bogenförmig
ausgebildet. An seiner Umfangsfläche besitzt das Lastübertragungselement 48 oben
und unten jeweils flache, horizontal verlaufende Anlageflächen.
In den 7a und b ist nur die obere Anlagefläche 52 des
Lastübertragungselementes 48 sichtbar.
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Bei
der Lastabtragung über die Entlastungseinrichtung 42 beaufschlagt
die untere Anlagefläche des Lastabtragungselementes 48 die
untere Anlagefläche 51 der Aufnahme 46' mit
dem abzutragenden Teil der Flügellast. Wie bei der Entlastungseinrichtung 4 erster
Bauart, dient die oberen Anlagefläche 52 des Lastabtragungselementes 48 und
die obere Anlagefläche der Aufnahme 46' dazu,
ein Kippen des Lastabtragungselementes 48 gegenüber
der Aufnahme 46' zu verhindern.
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Beim
Dreh-Öffnen des Flügels 44 verlagert sich
das bogenförmige Lastübertragungselement 48 unter
anhaltender Lastabtragung im Wesentlichen entlang einer horizontalen,
geradlinigen Verlagerungsachse 53 gegenüber der
Aufnahme 46'. Dabei verlagern sich zwangsläufig
auch die Anlageflächen des Lastübertragungselementes 48 entlang
der Anlageflächen der Aufnahme 46'. Die Anlageflächen
sind gleitend aneinander geführt.
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Die
Anlageflächen der Aufnahme 46' sind seitlich durch
Seitenwände 54 und 55 begrenzt, wodurch
sich eine hülsenförmige Aufnahme 46' ausbildet.
Das Lastübertragungselement 48 ist durch die hülsenförmige
Aufnahme 46' jedoch mit seitlichem Spiel geführt.
So kann das Lastübertragungselement 48 bei der
Dreh-Öffnungsbewegung des Flügels 44 zusätzlich
zu der Verlagerung entlang der Verlagerungsachse 53 eine
geringfügige, ausgleichende Schwenkbewegung in einer horizontalen
Ebene gegenüber der Aufnahme 46' vollziehen. Demnach
erlaubt die Aufnahme 46' bei der Öffnungs- bzw. Schließbewegung
des Flügels 44 eine Bewegung des Lastübertragungselementes 48 relativ
zu der Aufnahme 46' in einer horizontalen Ebene mit zwei Bewegungsfreiheitsgraden.
Auch die Entlastungseinrichtung 42 zweiter Bauart kann
folglich zusammen mit anderen Beschlägen eingesetzt werden,
welche einen Flügel entlang anderer Bewegungsbahnen steuern.
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Bei
großen Öffnungswinkeln des Flügels 44 gegenüber
dem Rahmen 45, wie beispielsweise in 7b,
ragt das Lastübertragungselement 48 aufgrund seiner Bogenform
nach wie vor ausreichend weit in die Aufnahme 46', um eine
wirksame Lastabtragung sicherzustellen.
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In 8 ist
das flügelseitige Widerlager 47 zur besseren Veranschaulichung
in einer Draufsicht dargestellt. Das Widerlager 47 weist
eine Spanneinrichtung 56 auf, welche an einer gegenüber
dem Flügel 44 ortsfesten Führungsschiene 57 angeordnet
ist. Im Einzelnen umfasst die Spanneinrichtung 56 eine Exzenter-Drehscheibe 58,
welche drehbar an der Führungsschiene 57 gelagert
ist, einen Betätigungsschlitten 59 und einen Aufnahmeschlitten 60.
Der Aufnahmeschlitten 60 stützt sich über
ein Federelement in Form einer Druckfeder 61 an dem Betätigungsschlitten 59 ab.
An dem Aufnahmeschlitten 60 ist ein Schwenklagerblock 62,
an welchem das Schwenkgelenk 49 vorgesehen ist, über
einen Kipphebel 63 und zwei Lagerbolzen 64 und 65 schwenkbar
angeordnet.
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Durch
Drehen der Exzenter-Drehscheibe 58 kann der Betätigungsschlitten 59 entlang
der Führungsschiene 57 verschoben werden, wodurch
der Abstand zwischen dem Betätigungsschlitten 59 und dem
Aufnahmeschlitten 60 verändert werden kann. Infolgedessen
kann durch Verschieben des Betätigungsschlitten 59 gegenüber
dem Aufnahmeschlitten 60 mittels der Exzenter-Drehscheibe 58 die
zwischen den beiden Schlitten 59 und 60 angeordnete Druckfeder 61 gespannt
und entspannt werden.
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Die
durch Spannen der Druckfeder 61 wirkende Federkraftkomponente
der Druckfeder 61 längs der Führungsschiene 57 wird über
den Aufnahmeschlitten 60, den Kipphebel 63 und
den Schwenklagerblock 62 auf das Lastübertragungselement 48 übertragen
und schließlich über die Anlageflächen des
Lastübertragungselementes 48 und den Anlageflächen
der Aufnahme 46' in den Rahmen 45 eingeleitet.
Folglich bestimmt die durch Spannen der Druckfeder 61 wirkende
Federkraftkomponente den über die Entlastungseinrichtung 42 abzutragenden Teil
der Flügellast.
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Wie
bei der Entlastungseinrichtung 4 erster Bauart, kann der
Abstand zwischen dem Aufnahmeschlitten 60 und dem Betätigungsschlitten 59 variieren,
ohne dass die Wirksamkeit der Entlastungseinrichtung 42 beeinträchtigt
wird, so dass Fertigungstoleranzen und unterschiedliche Ausrichtungen
von Teilen der Entlastungseinrichtung 42 zueinander ausgeglichen
werden können.
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Gemäß 9 befindet
sich der Flügel 43 in einer kipp-geöffneten
Stellung. Bei der Entlastungseinrichtung 42 gemäß der
zweiten Bauart erfolgt die Kompensation der Abstandsänderung
des rahmenseitigen Widerlagers 46 und des flügelseitigen
Widerlagers 47 beim Kipp-Öffnen des Flügels 44 nicht durch
Verlagerung der Anlageflächen des Lastübertragungselementes 48 und
der Anlageflächen der Aufnahme 46' zueinander.
Beim Kipp-Öffnen erfolgt keine Lageänderung des
Lastübertragungselementes 48 gegenüber
der Aufnahme 46'. Die Abstandsänderung wird vielmehr
mittels des Kipphebels 63 und den Schwenklagern mit den
Lagerbolzen 64 und 65 ausgeglichen.
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Eine
Rasteinrichtung 66 mit einem Raststift 67 und
einer Rastfeder 68 gewährleistet, dass der Schwenklagerblock 62 funktionssicher
in derjenigen Grundstellung verbleibt, in welcher er in Längsrichtung
der Führungsschiene 57 ausgerichtet ist, wenn der
Flügel 44 nicht kipp-geöffnet ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 0360024
B1 [0004]
- - EP 0851085 B1 [0005]