-
Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Einstellung und/oder Nachstellung
wenigstens eines Komfort- und/oder Sicherheitssystems in einem Kraftfahrzeug
sowie ein entsprechendes Kraftfahrzeug.
-
Wenn
in heutigen Kraftfahrzeugen ein Fahrer beziehungsweise ein Beifahrer
die Einstellung von Komfortsystemen wie elektrisch verstellbaren
Spiegeln, elektrisch verstellbaren Sitzen, eines elektrisch verstellbaren
Lenkrads oder auch die Klangeinstellungen einer Musikanlage und
die Einstellung der Luftausströmer
eines Lüftungs-
beziehungsweise Klimasystems ändern
möchte,
so muss er diese Einstellungen beziehungsweise Änderungen von Hand vornehmen.
Dabei besteht manchmal die Möglichkeit, die
von Hand vorgenommenen Einstellungen für einige Systeme wie das Lenkrad,
die Sitzverstellung und die Außenspiegel
in einem hierzu vorgesehenen Speicher (Memory) abzuspeichern, wodurch
ein erneutes Aufrufen der alten Einstellungen ermöglicht wird.
Derartige Speicherfunktionen sind jedoch auf einige wenige Systeme
beschränkt.
Für die
Sound- beziehungsweise Klangeinstellung und die Lüftungsanlage
existieren keine solchen Memory-Funktionen. Hier ist jedes Mal ein
erneutes Einstellen nötig. Ändert der
Fahrer des Weiteren z. B. während
der Fahrt seine Sitzposition, so muss er eine gewünschte Änderung
der Sitzeinstellung manuell vornehmen.
-
Ein
derartiges manuelles und sequentielles Bedienen einer Lenkradverstellung,
einer Sitzverstellung sowie weiterer Systeme, damit letztlich die
gewünschte
Einstellung erhalten wird, beziehungsweise ein eigenes Programmieren
einer Memory-Funktion sind jedoch aufwändig und erfordern ein aktives Tätigwerden
des Fahrers. Will der Fahrer die Klangeinstellung einer Mu sikanlage
beziehungsweise die Einstellung der Lüftungsanlage oder auch die
Sitzeinstellung, z. B. beim Einsacken des Körpers bei längeren Fahrten, ändern, so
besteht durch die hierzu erforderlichen manuellen Tätigkeiten
das Problem, dass er während
dieser Zeit gegebenenfalls nicht hinreichend auf das Fahrgeschehen
Acht geben kann.
-
Der
Erfindung liegt damit die Aufgabe zugrunde, ein diesbezüglich verbessertes
Verfahren sowie ein zugehöriges
Kraftfahrzeug anzugeben.
-
Zur
Lösung
dieser Aufgabe ist bei einem Verfahren zur Einstellung und/oder
Nachstellung wenigstens eines Komfort- und/oder Sicherheitssystems
in einem Kraftfahrzeug erfindungsgemäß vorgesehen, dass eine Bildaufnahme-,
Auswerte- und Steuerungseinrichtung Bilddaten und/oder Filmdaten wenigstens
eines Teils des Körpers
eines Fahrers und/oder Beifahrers des Kraftfahrzeugs aufnimmt, zur
Bestimmung von Vermessungs- und/oder Positionsdaten wenigstens eines
aufgenommenen Teils des Körpers
auswertet und wenigstens ein Komfort- und/oder Sicherheitssystem
direkt in Abhängigkeit der
als Auswerteergebnis erhaltenen Vermessungs- und/oder Positionsdaten
einstellt und/oder nachstellt.
-
Erfindungsgemäß werden
also zunächst
seitens einer Bildaufnahmeeinheit der Bildaufnahme-, Auswerte- und
Steuerungseinrichtung einzelne Bilder beziehungsweise Bildfolgen
oder Filme aufgenommen, auf denen wenigstens ein Teil des Körpers des
Fahrers beziehungsweise eines oder mehrerer Beifahrer beziehungsweise
Insassen des Kraftfahrzeugs zu sehen ist. Die Auswerteeinheit der
Einrichtung nimmt daraufhin eine Auswertung dieser beziehungsweise
einiger der aufgenommenen Bilddaten oder Filmdaten vor, um aus diesen
Vermessungs- beziehungsweise Positionsdaten für einen Körperteil oder den gesamten
Körper
des Fahrers oder eines Beifahrers abzuleiten. Es wird also beispielsweise mit
Hilfe eines Kamerasystems gezielt der Körper des Fahrers vermessen.
Ebenso kann ein Bereich der Mittelkonsole überwacht werden, um Bilder
zu erhalten, die einen Teil des Körpers des Fahrers zeigen, z.
B. den Kopf oder die Arme beziehungsweise Hände.
-
Die
als Auswerteergebnis der Auswertung durch die Auswerteeinheit der
Bildaufnahme-, Auswerte- und Steuerungseinrichtung erhaltenen Vermessungs-
beziehungsweise Positionsdaten dienen zur (individuellen) Einstellung
oder zur Nachstellung eines oder mehrerer Komfort- beziehungsweise
Sicherheitssysteme des Fahrzeugs. Besonders vorteilhaft ist es,
wenn auf diese Art und Weise sowohl die initiale Einstellung der
Komfort- beziehungsweise Sicherheitssysteme als auch eine spätere Nachregelung
bei einer erneuten Bilddaten- beziehungsweise Filmdatenaufnahme
vorgenommen werden. Die Einstellungen werden somit an den Körper beziehungsweise
die Position eines Insassen angepasst.
-
Die
initiale Einstellung beziehungsweise Nachregelung der Systeme des
Kraftfahrzeugs erfolgt direkt in Abhängigkeit der erhaltenen Vermessungs- beziehungsweise
Positionsdaten. Die Positionsdaten oder Vermessungsdaten sind somit
unmittelbar ausschlaggebend für
die Einstellung oder Nachstellung.
-
Im
Rahmen der Erfindung werden also Vermessungs- und/oder Positionsdaten
erhalten, beispielsweise die Kopfposition des Fahrers oder die Größe des Fahrers
beziehungsweise die Länge
seines Oberkörpers
oder dergleichen, die als solche die Einstellung beziehungsweise
Nachstellung der Komfort- beziehungsweise Sicherheitssysteme bestimmen.
Dazu muss die jeweilige Systemeinstellung lediglich in irgendeiner
Art und Weise durch diese Daten definiert werden, z. B. derart,
dass eine Sitzposition bei einem kleinen Fahrer höher einzustellen
ist oder eine bestimmte Positionsänderung einer Hand als Einstellungsanweisung
definiert ist.
-
Durch
das erfindungsgemäße Verfahren
wird somit eine Zeitersparnis vor dem Losfahren und ein Komfortgewinn
vor und während
der Fahrt erreicht, insbesondere in dem Fall, dass nicht nur die
initale Einstellung der Systeme wie geschildert automatisch erfolgt,
sondern auch die Nachregelung beziehungsweise das Nachstellen in
Abhängigkeit
von während der
Fahrt erneut aufgenommenen Bild- beziehungsweise Filmaufnahmen automatisch
durchgeführt wird,
ohne dass der Fahrer tätig
werden muss.
-
Dadurch,
dass die Einstellung beziehungsweise Nachstellung gegebenenfalls
auch Sicherheitssysteme des Kraftfahrzeugs betrifft, ergibt sich ein
Sicherheitsgewinn. Gleiches gilt im Hinblick darauf, dass die Einstellungen
der Systeme während
der Fahrt automatisch nachgeführt
werden, da hierdurch der Fahrer, ohne dass er selbst tätig werden
muss, z. B. immer eine optimale Sicht nach Außen hat, wenn auf diese Art
und Weise die Spiegelsysteme beziehungsweise die Sitzposition nachgestellt
werden. Sicherheitssysteme wie der Sicherheitsgurt beziehungsweise
ein Airbag bieten durch die Einstellung im Hinblick auf Vermessungs-
beziehungsweise Positionsdaten, die individuell für den Fahrer
beziehungsweise einen Beifahrer oder alle Beifahrer vorliegen, eine
optimale Funktion.
-
Erfindungsgemäß kann im
Rahmen der Bestimmung von Vermessungs- und/oder Positionsdaten eine Erkennung
und/oder Analyse wenigstens einer Geste und/oder der Blickrichtung
des Fahrers und/oder eines Beifahrers und/oder eine Fahrstilerkennung
und/oder -analyse für
den Fahrer und/oder eine Bestimmung von geometrischen Daten wenigstens
eines Teils des Körpers
und/oder der Kopf- und/oder Sitzposition des Fahrers und/oder eines Beifahrers
durchgeführt
werden.
-
Es
kann also beispielsweise mit einem Kamerasystem der Bildaufnahme-,
Auswerte- und Steuerungseinrichtung der Bereich der Mittelkonsole
aufgenommen werden, um so Bildaufnahmen beziehungsweise Filmaufnahmen
von Gesten zu erhalten, die der Fahrer oder ein Insasse ausführt und
die Positionsänderungen
von Körperteilen
darstellen. Beispielhaft genannt sei ein Nachvornebeugen bei einer Beschleunigung
des Kraftfahrzeugs beziehungsweise ein Anheben aus dem Sitz beim
Einparken. Des Weiteren sind in der Regel Überholvorgänge mit bestimmten fahrerspezifischen
Gesten verbunden. Auch Gesten, die Verärgerung ausdrücken, können im
Rahmen der Bestimmung von Vermessungs- beziehungsweise Positionsdaten
erkannt und analysiert werden. Somit kann über die als Ergebnis erhaltenen Vermessungs-
beziehungsweise Positionsdaten eine zielgerichtete Einstellung beispielsweise
eines Sicherheitssystems derart erfolgen, dass dieses an die geänderte Position
oder auch an den erhöhten
Gefahrenzustand angepasst wird. Beispielsweise kann bei einem Anheben
aus dem Sitz der Sicherheitsgurt nachgeregelt werden, um einen optimalen
Schutz des Fahrers weiterhin zu gewährleisten.
-
In
Abhängigkeit
von der Blickrichtung des Fahrers kann beispielsweise eine Nachjustierung
beziehungsweise Nachführung
eines Spiegelverstellsystems erfolgen. Auch Gesten beziehungsweise
die Blickrichtung von Beifahrern können ausgewertet werden, um
beispielsweise entsprechend vordefinierter Bedeutungen einer Geste
oder eines fixierenden Blickes den Sicherheitsgurt oder ein Komfortsystem
wie die Musikanlage geeignet einzustellen.
-
Des
Weiteren können
Vermessungs- beziehungsweise Positionsdaten bestimmt werden, die
auf den Fahrstil des Fahrers rückschließen lassen.
Beispielsweise kann durch schnelle Veränderungen der Handposition
beim Schaltvorgang auf ein schnelles beziehungsweise ruckartiges
Schalten geschlossen werden. Eine gebückte Körperhaltung kann ein Indikator
für eine
aggressive Stimmung sein. In diesem Fall können die Sicherheitssysteme
gegebenenfalls auf eine erhöhte
Fahrsicherheit eingestellt werden. Die Spiegel können nachgeregelt werden, um
für eine
gebückte
Position optimale Sicht zu ermöglichen.
Für bestimmte
Fahrstilarten wie aggressives oder sportliches beziehungsweise extrem
vorsichtiges Fahren können
eine Reihe von Grundeinstellungen der Sicherheits- beziehungsweise
Komfortsysteme vorgesehen sein. Diese können dann, gegebenenfalls individuell
angepasst, entsprechend eingestellt werden.
-
Die
Vermessungs- beziehungsweise Positionsdaten können geometrische Daten eines
Teils des Körpers,
beispielsweise die Oberkörperlänge beziehungsweise
-breite, die Kopfgröße beziehungsweise
die gesamte Körpergröße, die
beispielsweise für
die Sitzeinstellung wichtig ist, sein. Darüber hinaus kann die Bestimmung
der Daten u. a. die Kopf- beziehungsweise Sitzposition (z. B. gebückt oder aufrecht)
des Fahrers oder wenigstens eines Beifahrers betreffen, die ebenfalls
für viele
Systeme wichtige Eingangsdaten darstellen.
-
Die
Erkennung und/oder Analyse kann im Hinblick auf bewusste und/oder
unbewusste Gesten durchgeführt
werden.
-
Es
können
im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens
also Daten erhalten werden, die auf bewussten Gesten des Fahrers,
beispielsweise einem Ausdruck der Verärgerung oder dergleichen, beruhen.
Des Weiteren können
unbewusste Gesten wie das Nachvornebeugen bei Beschleunigung oder Gesten,
die Stress ausdrücken,
und dergleichen erkannt und analysiert werden, so dass dementsprechend
die Systeme des Kraftfahrzeugs geeignet eingestellt werden können. Dies
kann beispielsweise auch eine Regelung des Soundsystems einer Musikanlage
betreffen, das gegebenenfalls bei einer gefährlichen Situation, die sich
in den Gesten des Fahrers ausdrückt,
leiser gestellt beziehungsweise in einem anderen Modus betrieben
wird.
-
Erfindungsgemäß kann wenigstens
eine Geste, insbesondere eine Handgeste, durch den Fahrer und/oder
einen Beifahrer und/oder die Bildaufnahme-, Auswerte- und Steuerungseinrichtung vorgegeben
werden, die als Bediengeste zum Nachjustieren wenigstens eines Komfort-
und/oder Sicherheitssystems erkannt und/oder analysiert wird. Beispielsweise
kann der Fahrer durch eine Handbewegung nach unten andeuten, dass
sein Sitz niedriger eingestellt werden soll. Ebenso kann eine bestimmte Geste
derart definiert werden, dass die Lautstärke einer Musikanlage erhöht beziehungsweise
erniedrigt werden soll. Auch die Einstellungen der Lüftungsanlage
beziehungsweise eines Klimasystems und dergleichen können so
nachjustiert werden.
-
Auf
diese Art und Weise können
die automatischen Einstellungen beziehungsweise Nachstellungen,
die aufgrund der seitens der Bildaufnahme-, Auswerte- und Steuerungseinrichtung
aufgenommenen Vermessungs- beziehungsweise Positionsdaten vorgenommen
werden, im Rahmen einer Feineinstellung nochmals korrigiert werden.
Beispielsweise kann der Fahrer beim Einsteigen vermessen werden, woraufhin
alle Systeme des Fahrzeugs entsprechend seiner Größe beziehungsweise
seiner Proportionen und Geo metrie angepasst werden. Aufgrund der
Individualität
des Fahrers ist jedoch nie eine völlig korrekte beziehungsweise
vollständig
als angenehm empfundene Einstellung der Systeme möglich, so
dass diese dann durch die Handgesten oder weitere Gesten im Rahmen
einer aktiven Gestikbedienung durch den Fahrer beziehungsweise einen
oder mehrere Beifahrer nachjustiert beziehungsweise aktiv eingestellt
werden können.
Dies kann im Fall von Handgesten mit Hilfe von den Hand- beziehungsweise Armbereich
erfassenden Bildaufnahmen des Mittelkonsolenbereichs geschehen.
-
Gegebenenfalls
kann durch eine Bediengeste auch eine automatisch vorzunehmende
Nachstellung vorher durch den Fahrer bestätigt werden. In diesem Fall
kann beispielsweise eine Sprachausgabe eine solche als zweckmäßig erkannte
Nachstellung ankündigen,
woraufhin der Fahrer diese durch eine kurze Geste bestätigen oder
ablehnen kann.
-
Die
Bilddaten- und/oder Filmdaten wenigstens eines Teils des Körpers des
Fahrers und/oder eines Beifahrers des Kraftfahrzeugs können beim
Einsteigen und/oder während
des Fahrbetriebs des Fahrzeugs, insbesondere kontinuierlich oder
in Zeitintervallen und/oder in Abhängigkeit von der Bildaufnahme-,
Auswerte- und Steuerungseinrichtung vorliegenden fahrsituationsabhängigen Daten,
erfasst und zur Einstellung und/oder Nachstellung wenigstens eines
Komfort- und/oder Sicherheitssystems ausgewertet werden.
-
Demgemäß kann vorteilhafterweise
bereits beim Einsteigen eine Vermessung des Fahrers beziehungsweise
eines Beifahrers (Insassen) durchgeführt werden, um die Systeme
initial einzustellen.
-
Während des
Fahrbetriebs des Fahrzeugs können
erneut Bildaufnahmen beziehungsweise Filmaufnahmen angefertigt werden,
die dann mittels der erfindungsgemäßen Auswertung dazu herangezogen
werden, die Systeme geeignet nachzuregeln beziehungsweise nachzuführen. Dies
kann kontinuierlich oder in bestimmten Zeitintervallen erfolgen. Daneben
kann eine derartige Auswertung beziehungsweise erneute Bilddatenaufnahme
auch fahrsituationsabhängig
erfolgen, beispielsweise in dem Fall, dass eine bestimmte Geschwindigkeit,
die hierzu der Bildaufnahme-, Auswerte- und Steuerungseinrichtung
als Eingangsdatum beispielsweise seitens eines Fahrerassistenzsystems
zugeleitet wird, überschritten
wird.
-
Die
erneute Bilddatenaufnahme und Auswertung bedeutet, dass beim Fahrbetrieb
eine gegebenenfalls kontinuierliche Nachstellung zeitnah zu der
sich ändernden
Situation, beispielsweise bezüglich
der Sitzposition des Fahrers beziehungsweise seiner Blickrichtung
oder seines sich durch Gesten ausdrückenden mentalen beziehungsweise
körperlichen
Zustands vorgenommen werden kann. Somit können die Komfort- und Sicherheitssysteme
immer optimal funktionieren, indem sie automatisch nachgeführt werden,
ohne dass der Fahrer selbst hierzu eine aktive Handlung vornehmen
muss.
-
Als
Komfort- und/oder Sicherheitssystem können wenigstens ein Spiegeleinstellsystem und/oder
ein Sitzeinstellsystem und/oder ein Lenkradeinstellsystem und/oder
ein Lüftungssystem und/oder
ein Klimatisierungssystem und/oder ein Klangeinsteilungssystem,
insbesondere Balance und/oder Fader eines Klangeinstellungssystems
einer Musikanlage, und/oder ein Infotainmentsystem, insbesondere
eine Musikanlage und/oder ein Navigationssystem, und/oder ein Airbagsystem
und/oder ein Sicherheitsgurtsystem und/oder ein Unfallschutzsystem
eingestellt und/oder nachgestellt werden. Es ist also mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
möglich,
jeweils wenigstens eines der genannten Systeme in dieser Art und
Weise initial einzustellen und/oder während des Fahrbetriebs beziehungsweise
nach dem Einsteigen des Fahrers gegebenenfalls nachzustellen oder
nachzuführen.
Beispielsweise kann ein Klimasystem automatisch nachgeregelt werden,
wenn die Auswertung der Bilddaten auf eine Geste des Fahrers, die
ein Schweißabwischen
sein könnte,
rückschließt. Die
Klangeinstellungen einer Musikanlage oder eines Multimediasystems
mit Funktionen wie DVD oder dergleichen können angepasst werden, wenn
beispielsweise Gesten der Beifahrer darauf schließen lassen,
dass die gegenwärtige
Einstellung zu laut oder zu leise ist. Des Weiteren kann im Hinblick
auf ein erkanntes sich aufrichten des Fahrers, das auf eine Aufmerksamkeit
erfordernde Situation im Straßenverkehr
schließen
lässt,
ein Fader aktiviert werden.
-
Erfindungsgemäß können wenigstens
ein Komfort- und/oder Sicherheitssystem automatisch und/oder wenigstens
ein Komfort- und/oder Sicherheitssystem nach Bestätigung,
insbesondere durch Gesten, durch den Fahrer und/oder einen Beifahrer eingestellt
und/oder nachgestellt werden. Es ist also beispielsweise denkbar,
dass eine automatische Einstellung beziehungsweise Nachstellung
zunächst vorgenommen
wird, woraufhin der Fahrer oder ein Beifahrer die Möglichkeit
hat, diese vorgenommene Änderung
beispielsweise durch einen Knopfdruck oder durch eine bestimmte
Geste (z. B. ein kurzes Winken) zu bestätigen oder abzulehnen. Wird
die Änderung
abgelehnt, so wird die Einstellung wieder rückgängig gemacht.
-
Gegebenenfalls
kann auch eine als sinnvoll erkannte Änderung der Einstellung angekündigt werden,
beispielsweise auf einem Bildschirm oder durch eine Sprachausgabe
und dergleichen, woraufhin der Fahrer, bevor die Änderung
vorgenommen wird, eine Möglichkeit
zur Bestätigung
erhält.
In bestimmten Realisierungen, insbesondere falls der Fahrer oder ein
Beifahrer dies (generell oder für
eine bestimmte Zeit) als gewünscht
angibt, kann die Einstellung beziehungsweise Nachregelung vollautomatisch
erfolgen, ohne dass Bestätigungen
angefordert werden. Dies ist gegebenenfalls in schwierigen Fahrsituationen
für den
Fahrer von Vorteil.
-
Die
Bilddaten und/oder Filmdaten können mittels
eines Kamerasystems der Bildaufnahme-, Auswerte- und Steuerungseinrichtung
aufgenommen werden, das wenigstens einen Einstiegsbereich, insbesondere
den Einstiegsbereich des Fahrers, und/oder wenigstens einen Sitzbereich
und/oder den Bereich der Mittelkonsole des Kraftfahrzeugs, erfasst.
Das Kamerasystem kann also gegebenenfalls unterschiedliche Kameras
beziehungsweise Bildaufnahme- und Filmaufnahmesensoren umfassen,
die an unterschiedlichen Bereichen im und am Fahrzeug angeordnet
sind. Gegebenenfalls kann eine eigene Kamera zur Überwachung
des Einstiegbereichs insbesondere des Fahrers vorgesehen sein. Weiterhin kann
das Kamerasystem auch derart verstellbar ausgebildet sein, dass
zunächst
der Einstiegsbereich überwacht
wird und nach dem Einsteigen des Fahrers beziehungsweise eines Beifah rers
ein Verschwenken der Kamera beziehungsweise der optischen Achse
des Systems derart erfolgt, dass nunmehr der sitzende Fahrer beziehungsweise
sein Oberkörper
oder ein anderer Körperteil
aufgenommen werden können.
Ein Aufnahmesystem für
den Bereich der Mittelkonsole ist nicht nur zur Überwachung der Körperposition
sinnvoll, sondern auch zur Erfassung des Bereichs des rechten Arms
des Fahrers für
eine Gestenbedienung zur Nachjustierung der Systeme beziehungsweise
eine Gestenerkennung allgemein.
-
Die
Bilddaten und/oder Filmdaten können mittels
eines Kamerasystems der Bildaufnahme-, Auswerte- und Steuerungseinrichtung
mit wenigstens einem Photonic-Mixer-Device-Sensor und/oder wenigstens
einer Infrarotkamera und/oder wenigstens einer analogen Kamera und/oder
wenigstens einer digitalen Kamera und/oder wenigstens einer am Dachhimmel
des Kraftfahrzeugs angeordneten Kamera aufgenommen werden. Gegebenenfalls
können
auch weitere Kameras, z. B. Stereokameras, die hier nicht explizit
aufgeführt
wurden, zum Einsatz kommen, wenn diese beispielsweise für spezielle Aufnahmen
besonders geeignet sind.
-
Ein
Photonic-Mixer-Device-Sensor (PMD-Sensor) kann beispielsweise den
Fahrer und die Mittelkonsole überwachen.
Des Weiteren kann mit dem Sensor der Einstiegsbereich aufgenommen werden.
Ein derartiger PMD-Sensor ermöglicht
es, den Fahrer beim Einsteigen dreidimensional zu vermessen, um
dementsprechend die Komfort- und Sicherheitssysteme einzustellen.
Der Sensor kann des Weiteren im Rahmen der Überwachung der Mittelkonsole
die Aufnahme der Handgesten zur Nachjustierung der Systeme ermöglichen.
Ein PMD-Sensor wird aktiv beleuchtet, wodurch er unabhängig vom Umgebungslicht
ist und zudem eine weitgehende Unempfindlichkeit gegenüber Störeinflüssen aufweist.
Damit kann eine sichere Funktion der Einstellung beziehungsweise
Nachstellung der Systeme gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
jederzeit und unter einer Vielzahl denkbarerer Randbedingungen sichergestellt
werden.
-
Die
von der Bildaufnahme-, Auswerte- und Steuerungseinrichtung ausgewerteten
Sensorsignale beziehungsweise Kamerasignale werden gegebenenfalls über Bussysteme
an betreffende Steuergeräte
der Komfort- und Sicherheitssysteme zu deren Einstellung weitergeleitet.
Mit einem PMD-Sensor oder einer anderen Kamera kann bei Bedarf eine
permanente Überwachung
durch Bildaufnahme beim Einsteigen und während der Fahrt erreicht werden.
-
Die
Verwendung einer (zusätzlichen)
Infrarotkamera bietet sich beispielsweise für eine Auswertung im Hinblick
auf die Einstellung eines Lüftungs- beziehungsweise
Klimasystems an. Die Vermessungsdaten können hier also beispielsweise
die Daten besonders warmer Bereiche eines Körperteils des Fahrers oder
eines Beifahrers sein. Die Kombination unterschiedlicher Arten von
Kameras, die auf unterschiedlichen Funktionsprinzipien basieren,
ermöglicht
es, das Verfahren vergleichsweise sicher und unabhängig von
den Umgebungsbedingungen durchzuführen.
-
Darüber hinaus
betrifft die Erfindung ein Kraftfahrzeug mit wenigstens einem einstellbaren und/oder
nachstellbaren Komfort- und/oder Sicherheitssystem und einer Bildaufnahme-,
Auswerte- und Steuerungseinrichtung, die zur Aufnahme von Bilddaten
und/oder Filmdaten wenigstens eines Teils des Körpers eines Fahrers und/oder
Beifahrers des Kraftfahrzeugs, zur Auswertung der Bilddaten und/oder Filmdaten
zur Bestimmung von Vermessungs- und/oder
Positionsdaten wenigstens eines aufgenommenen Teils des Körpers und
zur Einstellung und/oder Nachstellung wenigstens eines Komfort- und/oder Sicherheitssystems
direkt in Abhängigkeit der
als Auswerteergebnis erhaltenen Vermessungs- und/oder Positionsdaten
ausgebildet ist, insbesondere gemäß einem Verfahren wie vorstehend
geschildert.
-
Das
Kraftfahrzeug der Erfindung weist also eine Bildaufnahmeeinheit
im Rahmen der Bildaufnahme-, Auswerte- und Steuerungseinrichtung
auf, die beispielsweise ein Kamerasystem mit einem PMD-Sensor und
gegebenenfalls weiteren Sensoren und Kameras sein kann. Damit werden
Bild- beziehungsweise Filmdaten des Fahrers und gegebenenfalls von
Beifahrern aufgenommen. Diese Daten werden ausgewertet, um Vermessungs-
bezie hungsweise Positionsdaten zur Abspeicherung in der Bildaufnahme-,
Auswerte- und Steuerungseinrichtung beziehungsweise zur Weiterleitung
an die Steuergeräte der
Komfort- beziehungsweise Sicherheitssysteme zu erhalten. Diese Vermessungs-
und/oder Positionsdaten der Bildaufnahme-, Auswerte- und Steuerungseinrichtung
werden in der Folge direkt herangezogen, um die Komfort- und Sicherheitssysteme
des Kraftfahrzeugs initial einzustellen beziehungsweise während des
Fahrbetriebs nachzuführen,
gegebenenfalls in Abhängigkeit
von einer Gestikbedienung beziehungsweise Bestätigung einer Änderung
durch einen Fahrzeuginsassen.
-
Damit
kann in dem erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug
ein erheblicher Komfortgewinn und zudem eine Erhöhung der Sicherheit erreicht
werden, da die so gesteuerten beziehungsweise geregelten Systeme
aufgrund ihrer (automatischen) initialen Einstellung beziehungsweise
durch das Nachstellen immer optimal arbeiten beziehungsweise funktionieren.
-
Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich anhand
der folgenden Ausführungsbeispiele
sowie aus den Zeichnungen. Dabei zeigen:
-
1 eine
Prinzipskizze zum Ablauf eines erfindungsgemäßen Verfahrens,
-
2 ein
erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug mit
ein- und nachstellbaren Komfort- und Sicherheitssystemen und
-
3 eine
Skizze zur Einstellung von Komfort- und Sicherheitssystemen nach
einem erfindungsgemäßen Verfahren
beim Einsteigen des Fahrers.
-
In
der 1 ist eine Prinzipskizze zum Ablauf eines erfindungsgemäßen Verfahrens
dargestellt. Dabei wird gemäß dem Schritt
a zunächst
eine Bild- beziehungsweise
Filmdatenaufnahme seitens der Bildaufnahmeeinheit einer Bildaufnahme-,
Auswerte- und Steuerungseinrichtung des Kraftfahrzeugs erstellt.
Diese Bild- beziehungsweise Filmdatenaufnahme zeigt zumindest einen
Teil des Körpers des
Fahrers beziehungsweise eines Beifahrers.
-
Im
nachfolgenden Schritt b erfolgt eine Auswertung der aufgenommenen
Bild- und Filmdatenaufnahmen ebenfalls durch die Bildaufnahme-,
Auswerte- und Steuerungseinrichtung.
Diese Auswertung betrifft unter anderem die Bestimmung geometrischer
Daten der aufgenommenen Körperteile
sowie von Positionsdaten, die z. B. auf Gesten verweisen, die sich
insbesondere aus den Filmaufnahmen ableiten lassen.
-
Als
Ergebnis der Auswertung des Schrittes b werden Vermessungs- und
Positionsdaten gemäß dem Schritt
c erhalten. Diese Vermessungs- und Positionsdaten betreffen bei
dem hier zugrunde liegenden erfindungsgemäßen Verfahren die Kopfposition des
Fahrers beziehungsweise seine Blickrichtung, seinen Fahrstil und
vom Fahrer ausgeführte
Gesten sowie die Sitzposition des Fahrers und der Beifahrer. In
anderen Ausführungsbeispielen
wird gegebenenfalls zusätzlich
oder alternativ die Größe des Fahrers berücksichtigt
und/oder es werden weitere Daten ermittelt.
-
Die
erhaltenen Vermessungs- und Positionsdaten des Schrittes c fließen gemäß dem Schritt
d direkt in eine Ein- und Nachstellung der Komfort- und Sicherheitssysteme
ein. Die Vermessungs- und Positionsdaten sind somit direkte Eingabedaten
für die Ein-
beziehungsweise Nachstellung der Systeme. Die Einstellung beziehungsweise
Nachregelung erfolgt somit in unmittelbarer Reaktion auf die erhaltenen
Daten. Weitere Zwischengrößen müssen nicht bestimmt
werden.
-
An
die initiale Einstellung beziehungsweise eine Nachstellung gemäß dem Schritt
d schließt
sich vorteilhafterweise, wie hier durch den gestrichelten Pfeil
angedeutet ist, eine erneute Bild- beziehungsweise Filmdatenaufnahme
gemäß dem Schritt
a an, um so ein Nachjustieren beziehungsweise Nachregeln bei sich
verändernden
Situationen automatisch vorzunehmen. Durch die automatische Nachregelung,
die in bestimmten Varianten des erfindungsgemäßen Verfahrens mit einer Bestätigung durch
den Fahrzeuginsassen ver bunden werden kann, wird eine optimale Einstellung
der Systeme mit dem Vorteil eines höheren Komforts und einer höheren Sicherheit
gewährleistet.
-
Die 2 zeigt
ein erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug 1 mit
ein- und nachstellbaren Komfort- und Sicherheitssystemen. In dem
Kraftfahrzeug 1 befindet sich ein Fahrer 2, der
auf dem Fahrersitz 3 sitzt. Der Fahrersitz 3 ist
elektrisch verstellbar. Des Weiteren ist eine Bildaufnahmeeinheit 4 gezeigt,
die zusammen mit der Auswerte- und Steuerungseinheit 5 eine
Bildaufnahme-, Auswerte- und Steuerungseinrichtung des Kraftfahrzeugs 1 bildet.
Seitens der Bildaufnahmeeinheit 4 werden Bilddaten und
Filmdaten des Fahrers 2 sowie eines Beifahrers 6 aufgenommen.
Der Beifahrer 6 ist hier zur vereinfachten Darstellung
als Beifahrer 6 auf dem Rücksitz gezeigt.
-
Die
mit der Bildaufnahmeeinheit 4 aufgenommenen Bilddaten und
Filmdaten zeigen Teile des Körpers
des Fahrers 2 sowie des Beifahrers 6, die anschließend seitens
der Auswerte- und Steuerungseinheit 5 ausgewertet werden.
-
Die
Auswertung erfolgt dabei derart, dass aus den Bild- und/oder Filmdaten
Vermessungs- und Positionsdaten bestimmt werden. Dabei handelt es sich
unter anderem um die Kopfposition des Fahrers 2 sowie die
Haltung des Oberkörpers
und gestenbezogene Daten des Fahrers 2.
-
In
Abhängigkeit
dieser Vermessungs- beziehungsweise Positionsdaten erfolgt eine
direkte Ansteuerung der Komfort- und Sicherheitssysteme durch die
Auswerte- und Steuerungseinheit 5.
-
Diese
Systeme werden somit in unmittelbarer Abhängigkeit von den Vermessungs-
beziehungsweise Positionsdaten initial eingestellt und bei erneuten
Bildaufnahmen im weiteren Fahrbetrieb gegebenenfalls nachgestellt.
Die Ansteuerung der Komfort- und Sicherheitssysteme ist hier nur
prinzipiell dargestellt. In der realen Umsetzung erfolgt diese Ansteuerung
zweckmäßigerweise über Bussysteme,
die mit den Steuergeräten
beziehungsweise Steuereinheiten der einzelnen Komfort- und Sicherheitssysteme verbunden
sind.
-
Die
Vermessungs- und/oder Positionsdaten sind somit erfindungsgemäß die Einstellungs-
beziehungsweise Nachstellungsparameter z. B. für eine Verstellung eines Spiegelsystems 7,
von dem hier nur beispielhaft der Innenspiegel gezeigt ist, des
Sitzes 3 des Fahrers sowie des Sitzes 8 des Beifahrers 6 und
eines Klangsystems 9. Des Weiteren werden durch die Auswerte- und Steuerungseinrichtung
ein Airbagsystem mit dem Fahrerairbag 10 sowie dem Beifahrerairbag 11 nachgestellt.
Die Nachstellung der Airbags 10, 11 erfolgt unter
anderem im Hinblick auf die Größe beziehungsweise
Statur des Fahrers 2 sowie des Beifahrers 6, so
dass im Falle eines Unfalls ein optimaler Druck erzeugt wird. Des
Weiteren wird ein Lüftungssystem 12,
unter anderem im Hinblick auf die Ausströmrichtung der einzelnen Lüfter, anhand
der gewonnenen Daten optimal eingestellt.
-
Die 3 zeigt
eine Skizze zur Einstellung von Komfort- und Sicherheitssystemen
nach einem erfindungsgemäßen Verfahren
beim Einsteigen eines Fahrers 13. Dabei erfolgt seitens
der Bildaufnahme-, Auswerte- und Steuerungseinrichtung 14 des Kraftfahrzeugs 15 eine
Erstellung von Bildaufnahmen und Filmaufnahmen des Fahrers 13 bereits dann,
wenn sich dieser der Fahrertür 16 nähert.
-
Hierzu
umfasst die Bildaufnahme-, Auswerte- und Steuerungseinrichtung 14 eine
Mehrzahl von Kameras, von denen hier die beiden Kameras 17 und 18 beispielhaft
dargestellt sind. Die Bilddaten und Filmdaten der Kameras 17, 18 werden
zur Bestimmung von Vermessungs- und Positionsdaten, die beispielsweise
im Rahmen der Auswertung durch Bildverarbeitungsalgorithmen erhalten
werden, ausgewertet. Daraus lassen sich unter anderem die Größe und Statur
des Fahrers 13 sowie geometrische Eigenheiten seines Körperbaus
ableiten. In Abhängigkeit
von den Vermessungs- und Positionsdaten erfolgt eine initiale Einstellung
der Komfort- und Sicherheitssysteme des Kraftfahrzeugs 15,
wie hier durch die Pfeile 19 angedeutet wird. Der Fahrer 13 kann
also, wenn er in das Kraftfahrzeug 15 eingestiegen ist, direkt
losfah ren, da die Komfort- und Sicherheitssysteme des Kraftfahrzeugs 15 bereits
für ihn
passend eingestellt sind.