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Die
Erfindung betrifft einen Halter zur Verdrehsicherung wenigstens
eines einen Schaft und einen Kopf umfassenden Befestigungsmittels,
insbesondere einer Mehrkantschraube, der im Oberbegriff des Patentanspruchs
1 angegebenen Art. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren
zur Verdrehsicherung eines derartigen Befestigungsmittels.
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Ein
derartiger Halter sowie ein derartiges Verfahren sind dabei beispielsweise
bereits aus der
DE
202 07 685 U1 als bekannt zu entnehmen. Der Halter umfasst
dabei eine quer zur Längsausdehnung
seines Schafts angeordnete Aussparung, in welche der Kopf des Befestigungsmittels
zur Verdrehsicherung einzuschieben ist. Weiterhin umfasst der Halter
als Sicherungsmittel einen die Einschiebbewegung begrenzenden Anschlag,
eine Stützeinrichtung,
an welcher sich das Befestigungsmittel gegen ein Herausfallen abstützt, sowie
mehrere Führungsabschnitte,
gegen welche eine kantige Anlagefläche des Kopfs zur Verdrehsicherung
abzustützen ist.
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Als
nachteilig an dem bekannten Halter ist dabei der Umstand anzusehen,
dass dieser konstruktiv vergleichsweise aufwändig ausgebildet ist und daher
zu erhöhten
Produktionskosten führt.
Zudem muss der Halter zum Verdrehsichern mehrerer Befestigungsmittels
in einer vorgegebenen Orientierung auf deren jeweilige Köpfe aufgeschoben
werden, was insbesondere unter beengten Bauraumsituationen häufig zu
Montageproblemen führt.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine kostengünstigere,
einfachere und flexiblere Möglichkeit
zur Verdrehsicherung wenigstens eines Befestigungsmittels zu schaffen.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch
einen Halter mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 sowie durch
ein Verfahren zur Verdrehsicherung eines Befestigungsmittels gemäß Patentanspruch
5 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nicht-trivialen Weiterbildungen
der Erfindung sind in den jeweiligen Unteransprüchen angegeben, wobei vorteilhafte
Ausgestaltungen des Halters – soweit
anwendbar – als
vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens anzusehen sind und umgekehrt.
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Eine
kostengünstigere,
einfachere und flexiblere Möglichkeit
zur Verdrehsicherung mindestens eines Befestigungsmittels mittels
eines Halters ist erfindungsgemäß dadurch
geschaffen, dass das Sicherungsmittel einer Lasche des Halters zugeordnet ist,
welche in eine den Kopf des Befestigungsmittels verdrehsicher festlegende
Sicherungsstellung umzuformen, insbesondere zu biegen bzw. zu bördeln, ist. Mit
anderen Worten kann der Halter im Gegensatz zum Stand der Technik
einteilig ausgebildet werden und ermöglicht durch einfaches Umformen,
beispielweise durch Biegen bzw. Bördeln, eine Verdrehsicherung
des ihm zugeordneten Befestigungsmittels.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass der Halter mittels des Befestigungsmittels festlegbar ist.
Auf diese Weise kann die Verdrehsicherung des Befestigungsmittels besonders
einfach bewerkstelligt werden, da der Halter dazu natürlich auch
selbst verdrehsicher festgelegt sein muss. Alternativ kann jedoch
auch vorgesehen sein, dass der Halter zur Verdrehsicherung an einem
zugeordneten Anschlag, einer Wand oder dergleichen abgestützt ist.
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Dabei
hat es sich in weiterer Ausgestaltung als vorteilhaft gezeigt, dass
mehrere Aussparungen zur Anordnung und/oder mehrere Sicherungsmittel zur
Verdrehsicherung jeweils zugeordneter Befestigungsmittel vorgesehen
sind. Auf diese Weise kann ein Halter gleichzeitig zur Verdrehsicherung
mehrerer Befestigungsmittel verwendet werden. Gleichzeitig ist durch
Anordnen mehrerer Befestigungsmittel innerhalb ihrer zugeordneten
Aussparungen ein einfacher Verdrehschutz des Halters selbst gewährleistet.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass die Aussparung und das korrespondierende Sicherungsmittel auf
einander gegenüberliegenden
Seiten des Halters angeordnet sind. Dadurch kann nach dem zumindest
teilweisen Anordnen des Schafts des Befestigungsmittels innerhalb
der Aussparung die Lasche mit dem Sicherungsmittel zum Verdrehsichern
des Befestigungsmittels einfach umgebogen werden. Da der Halter
im Gegensatz zum Stand der Technik nicht in einer bestimmten räumlichen
Orientierung auf den Kopf des Befestigungsmittels aufgeschoben werden muss,
kann die Verdrehsicherung zudem unabhängig von den jeweiligen Bauraumbedingungen
bewerkstelligt werden.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verdrehsicherung
wenigstens eines einen Schaft und einen Kopf umfassenden Befestigungsmittels,
insbesondere einer Mehrkantschraube, wobei der Schaft des Befestigungsmittels zunächst zumindest
teilweise relativ zu einer Aussparung eines Halters angeordnet wird.
Anschließend wird
der Halter festgelegt und schließlich eine ein Sicherungsmittel
umfassende Lasche des Halters in eine den Kopf des Befestigungsmittels
verdrehsicher festlegende Sicherungsstellung umgeformt, insbesondere
gebogen bzw. gebördelt.
Das erfindungsgemäße Verfahren
ermöglicht
somit eine einfachere, flexiblere und damit kostengünstigere
Verdrehsicherung wenigstens eines Befestigungsmittels. Das Festlegen
des Halters kann dabei entweder über
das Befestigungsmittel selbst oder gegebenenfalls über einen
entsprechenden Anschlag bewerkstelligt werden. Das Umformen im letzten
Verfahrensschritt kann zudem in Abhängigkeit der jeweiligen Ausgestaltung
des Halters werkzeugfrei erfolgen, wodurch eine weitere Vereinfachung
und Beschleunigung des Monatageprozesses erzielt wird.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand
der Zeichnungen, in welchen gleiche oder funktionsgleiche Elemente
mit identischen Bezugszeichen versehen sind. Dabei zeigen:
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1 einen
Halter gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel
zur Verdrehsicherung zweier Befestigungsmittel vor- und nach dem Umformen
in die Sicherungsstellung in schematischer Auf- bzw. perspektivischer
Schrägansicht;
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2 den
Halter gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel
zur Verdrehsicherung dreier Befestigungsmittel vor- und nach dem Umformen
in die Sicherungsstellung in schematischer Auf- bzw. perspektivischer
Schrägansicht;
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3 den
Halter gemäß einem
dritten Ausführungsbeispiel
zur Verdrehsicherung von vier Befestigungsmitteln vor- und nach
dem Umformen in die Sicherungsstellung in schematischer Auf- bzw.
perspektivischer Schrägansicht;
und
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4 den
in die Sicherungsstellung umgeformten Halter gemäß 1 in perspektivischer Schrägansicht,
wobei zusätzlich
ein von diesem verdrehsicher gehaltenes Befestigungsmittel dargestellt ist.
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1 zeigt
einen Halter gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel
zur Verdrehsicherung zweier Befestigungsmittel vor- und nach dem
Umformen in die Sicherungsstellung in schematischer Auf- bzw. perspektivischer
Schrägansicht.
Der Halter umfasst dabei zwei Aussparungen 10a, b, innerhalb
welchen jeweilige Schäfte 11 zugeordneter
Befestigungsmittel 12 (s. 4) zumindest
teilweise anzuordnen sind. Die Aussparungen 10a, b sind
dabei vorliegend in einem Winkel von etwa 30° gegenüber einer Seite des Halters
angeordnet. Grundsätzlich
sind jedoch auch weitere Winkelstellungen, beispielsweise 45° oder 90°, möglich und
können
in Abhängigkeit
der jeweiligen Bauraumbedingungen gewählt werden. Die mit den Aussparungen 10a,
b korrespondierenden Sicherungsmittel 14a, b sind im vorliegenden
Ausführungsbeispiel
auf einander gegenüberliegenden
Seiten des Halters angeordnet. Die Sicherungsmittel 14a,
b sind zudem einer Lasche 16 des Halters zugeordnet und
umfassen Bereiche 18a, b, welche korrespondierend mit einer
Außenkontur
des als M14-Sechskantschraube
ausgebildeten Befestigungsmittels 12 ausgebildet sind.
Durch Umbiegen der Lasche 16 um die Biegekante 20-20 können die Bereiche 18a,
b nach dem Anordnen wenigstens eines Befestigungsmittels 12 innerhalb
der Aussparungen 10a, b formschlüssig mit deren Köpfen 22 in
Eingriff gebracht werden, wodurch ein Verdrehen der Befestigungsmittel 12 verunmöglicht wird.
Der Biegewinkel bzw. Biegeradius kann dabei in Abhängigkeit der
verwendeten Befestigungsmittel 12, der betreffenden Bauraumsituation
oder des Materials des Halters bestimmt werden. Wie in Zusammenschau
mit 4 erkennbar ist, kann in Abhängigkeit der jeweiligen Ausgestaltung
des Befestigungsmittels 12 zusätzlich ein Herausfallschutz
desselben ermöglicht werden,
indem die Lasche 16 im Bereich des jeweiligen Sicherungsmittels 14b über einen
zwischen Kopf 22 und Schaft 11 angeordneten Kragen 24 des
Befestigungsmittels 12 gebogen wird. Durch Anordnen zweier
Befestigungsmittel 12 innerhalb der jeweiligen Aussparungen 14a,
b wird zudem ein Verdrehschutz des Halters sichergestellt. Alternativ
oder zusätzlich kann
der Halter auch durch Festlegen eines Befestigungsmittels 12 verdrehsicher
festgelegt werden.
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2 zeigt
den Halter gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel
vor- und nach dem Umformen in die Sicherungsstellung in schematischer
Auf- bzw. perspektivischer Schrägansicht.
Der gezeigt Halter kann dabei zur Verdrehsicherung dreier Befestigungsmittel 12 verwendet
werden und unterschiedet sich vom Halter gemäß 1 durch
eine zusätzliche Aussparung 10c sowie
ein korrespondierendes Sicherungsmittel 14c, welches seinerseits
mit einem Kopf 22 eines als Sechskantschraube ausgebildeten Befestigungsmittel 12 korrespondierend
ausgebildete Bereiche 18c umfasst. Dabei kann natürlich vorgesehen
sein, dass die Aussparungen 10a-c und/oder die Sicherungsmittel 14a-c
an unterschiedlich ausgestaltete Befestigungsmittel 12,
beispielsweise unterschiedliche Kopfgrößen, Schaftdurchmesser oder dergleichen,
angepasst sind.
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3 zeigt
schließlich
den Halter gemäß einem
dritten Ausführungsbeispiel
zur Verdrehsicherung von vier Befestigungsmitteln 12 vor-
und nach dem Umformen in die Sicherungsstellung in schematischer
Auf- bzw. perspektivischer Schrägansicht. Der
gezeigt Halter unterscheidet sich dabei vom Halter gemäß 2 durch
eine weitere Aussparung 10d sowie ein weiteres Sicherungsmittel 14d.
Der grundlegende Aufbau und die Funktionsweise sind bereits aus
den vorhergehenden Beschreibungen zu entnehmen.
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Die
gezeigten Halter können
beispielsweise mit Hilfe eines Trenn-, Abtrag- oder Spanverfahrens aus
einem Blech gefertigt werden, wobei das Blechmaterial in Abhängigkeit
des späteren
Verwendungs- und Einsatzzwecks ausgewählt werden kann. Dabei können durch
Kombination bzw. Aneinanderreihung schablonenartiger Grundelemente
Halter mit beliebig vielen Aussparungen 10 bzw. Sicherungsmitteln 14 hergestellt
werden. So erhält
man beispielsweise den in 3 gezeigten
Halter durch formales Aneinanderreihen zweier Halter gemäß 1.
Dies bedeutet eine erhebliche Reduzierung der benötigten Varianten
und ermöglicht
neben geringen Herstellungskosten signifikante Einsparungen hinsichtlich
Logistik, Lagerhaltung und Ersatzteilbevorratung.