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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Ventil und insbesondere ein Ventil
zur Dosierung pastöser Medien im Klein- und Kleinstmengenbereich
im Bereich der automatisierten Fertigung und Produktionstechnik.
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Die
zunehmende Miniaturisierung industrieller Produkte ist eine Tendenz,
die vor allem im Bereich der Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik
immer deutlicher wird. Fertigungstechnologisch führt die
Herstellung immer kleiner werdender Komponenten besonders bei hohen
Produktionsfrequenzen zu völlig neuen Herausforderungen.
Dies gilt vor allem für die Dosierung von pastösen
Medien während des Fertigungsprozesses. Jedoch nicht nur
in der Elektronik sondern auch im Bereich des Maschinen- und Gerätebaus,
der Feinwerktechnik, der Medizintechnik, der Chemie, der Lebensmitteltechnik und
der Verpackungstechnik, besteht ein Bedarf danach, pastöse
Medien wie beispielsweise Klebstoffe, Fette, Öle, Flussmittel
oder Lacke, hochgenau im Klein- und Kleinstmengenbereich zu dosieren.
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Zusätzlich
zu der zunehmenden Miniaturisierung fordern immer kürzer
werdende Taktzeiten im Bereich der Fertigungstechnik eine höchst
zuverlässige Prozesssicherheit und Genauigkeit der Dosierung.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Ventil anzugeben,
welches höchste Ansprüche an die Genauigkeit der
Dosierung erfüllt, und welches sich mit hohen Dosierfrequenzen
präzise betreiben lässt.
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Diese
Aufgabe wird mit einem Ventil gelöst, welches die Merkmale
des Anspruchs 1 aufweist. Das erfindungsgemäße
Ventil weist ein Ventilelement auf, welches eine Dosieröffnung
umfasst, durch welche das zu dosierende Medium an eine Dosiernadel zugeführt
werden kann. Um zu Zwecken der Dosierung einen kontinuierlichen
Zustrom des zu dosierenden Mediums zu der Dosiernadel durch die
Dosieröffnung zu verhindern, weist das Ventil ferner einen translatorisch
bewegbaren Ventilschieber auf, mit welchem sich die Dosieröffnung
des Ventilelements bedarfsweise öffnen und schließen
lässt. Der Ventilschieber und das Ventilelement stehen
dabei in reibschlüssigem Kontakt zueinander, weshalb das
Ventilelement und/oder der Ventilschieber aus einem Keramikmaterial
gefertigt sein können, um die Abrieb- und Verschleißfestigkeit
dieser Bauteile zu erhöhen.
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Um
die gewünschte alternierende Öffnungs- und Schließbewegung
des Ventilschiebers zu erzeugen, weist das Ventil ferner einen Betätigungsaktor auf,
welcher vorzugsweise einen Piezoantrieb umfasst. Da sich mit einem
derartigen Piezoantrieb unmittelbar jedoch nur verhältnismäßig
kleine Hübe erzeugen lassen, die nicht ausreichend sind,
um den Ventilschieber zu der gewünschten translatorischen Hubbewegung
mit einem erforderlichen Hub von etwa 1 mm zu veranlassen, ist der
Betätigungsakter zur Ausführung einer Kippbewegung
eingerichtet, wobei mit dem Betätigungsakter ein Hebelarm
gekoppelt ist, der die Kippbewegung des Betätigungsakters
zum Öffnen und Schließen der Dosieröffnung des
Ventilelements in die gewünschte translatorische Hubbewegung
des Ventilschiebers übersetzt und somit verstärkt.
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Mit
anderen Worten wird durch den Hebelarm die Kippbewegung des Betätigungsaktors
in eine Pendelbewegung übersetzt, wobei mit zunehmender Hebelarmlänge
dessen maximale Auslenkung zunimmt, so dass durch die pendelnde
Auslenkbewegung des freien Endes des Hebelarms der Ventilschieber
zu der gewünschten translatorischen Hubbewegung zum Öffnen
und Schließen der Dosieröffnung des Ventilelements
veranlasst werden kann.
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Die Übersetzung
der Kippbewegung des Betätigungsaktors durch einen damit
gekoppelten Hebelarm erweist sich ferner dahingehend als vorteilhaft,
als dadurch der rotatorische Charakter der Kippbewegung insbesondere
bei sehr großer Hebelarmlänge in eine annähernd
translatorische Hubbewegung des Ventilschiebers transformieren lässt.
Dieser wird somit nur sehr geringen rotatorischen Bewegungskomponenten
unterworfen.
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Vorteilhafte
Ausführungsformen der Erfindung sind in der Beschreibung,
den Zeichnungen sowie in den Unteransprüchen wiedergegeben.
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Um
die Kippbewegung des Betätigungsaktors möglichst
präzise und vorhersagbar auf den Ventilschieber übertragen
zu können, kann der Hebelarm einen in sich geschlossenen
Hohlquerschnitt aufweisen. Durch diese Maßnahme lässt
sich mit einfachen Mitteln ein großes Flächenträgheitsmoment
(zweiter Ordnung) des Hebelarms bei nur geringem Eigengewicht desselben
erzielen, so dass dieser bei geringem Eigengewicht eine verhältnismäßig
hohe Biegesteifigkeit aufweist. Die Minimierung des Eigengewichts
des Hebelarms ist dabei insbesondere deshalb von Interesse, um die
Massenträgheitskräfte des Hebelarms klein zu halten,
da dieser ansonsten aufgrund der sehr hohen Anregungsfrequenzen durch
den Betätigungsaktor, welche bis zu 500 Hz und mehr betragen
können, der Anregungsfrequenz nicht mehr folgen könnte.
Die Maximierung des Flächen trägheitsmoments (zweiter
Ordnung) ist dahingegen von Interesse, damit sich der Hebelarm über seine
Länge hinweg nicht verbiegt, um somit die Auslenkung desselben
an seinem freien Ende exakt voraussagen bzw. berechnen zu können.
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Da
der Hebelarm an seinem freien Ende nur geringen Biegebeanspruchungen
ausgesetzt ist, kann sich der Querschnitt des Hebelarms in Richtung des
Ventilschiebers kontinuierlich verjüngen, da aufgrund der
geringeren Biegebeanspruchung am freien Ende dort nur geringere
Flächenträgheitsmomente erforderlich sind. Darüber
hinaus erweist sich die genannte Querschnittsverjüngung
auch in Bezug auf die gewünschte Minimierung des Massenträgheitsmoments
als vorteilhaft, wodurch sich das Ansprechverhalten des Hebelarms
auf die Anregung durch den Betätigungsaktor weiter verbessern
lässt.
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Um
die Steifigkeitseigenschaften sowie das Trägheitsverhalten
des Hebelarms weiter zu verbessern, kann dieser aus einem Edelstahlblech
gefertigt sein, welches insbesondere eine Dicke t von etwa 0,1 mm
aufweisen kann. Die Herstellung des Hebelarms aus Edelstahl erweist
sich aber insbesondere aufgrund des verhältnismäßig
hohen E-Moduls von Edelstahl als vorteilhaft, was sich unmittelbar
positiv auf das Verformungsverhalten des Hebelarms auswirkt.
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Um
eine möglichst einfache Herstellung des Hebelarms zu gewährleisten,
kann dieser aus mehreren gekanteten Blechformteilen gefügt,
insbesondere zusammengeschweißt sein. Auf diese Art und Weise
lässt sich mit einfachen Mitteln ein geschlossener Hohlquerschnitt
erzeugen, indem beispielsweise zwei (mehrfach) in Längsrichtung
gekantete Blechteile entlang ihren freien Rändern miteinander verschweißt
werden. Der Vollständigkeit halber sei an dieser Stelle
erwähnt, dass im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch
Blechformteile mit runder Querschnittsgeometrie unter den Begriff
"gekantetes Blechformteil" fallen, da eine Rundung nichts anderes
als eine Abkantung mit verhältnismäßig
großem Biegeradius darstellt.
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Gemäß einer
Ausführungsform kann der Betätigungsaktor ein
Joch in Form eines Kippsockels umfassen, an dem der Hebelarm als
Kragarm biegesteif angeschlossen, insbesondere angeschweißt
ist, welcher an seinem frei auskragenden Ende mit dem Ventilschieber
gekoppelt ist. Mit Hilfe des Kippsockels wird dabei die Kippbewegung
des Piezoantriebs in eine Kippbewegung des Hebelarms übertragen
und in die gewünschte translatorische Hubbewegung übersetzt
wird.
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Da
die durch den Hebelarm übersetzte Kippbewegung des Betätigungsaktors
bzw. dessen Kippsockels auch bei verhältnismäßig
großer Hebelarmlänge und geringer Auslenkung noch
geringfügige rotatorische Bewegungskomponenten umfasst,
kann der Hebelarm an seinem frei auskragenden Ende ein Koppelelement
zur Aufnahme des Ventilschiebers umfassen. Dieses Koppelelement
kann in Richtung der Längserstreckung des Hebelarms eine
verhältnismäßig geringe Biegesteifigkeit
aufweisen, um somit senkrecht zu der translatorischen Hubbewegung des
Ventilschiebers ausgerichtete Bewegungskomponenten des Hebelarms
kompensieren zu können, so dass diese nicht auf den Ventilschieber übertragen werden,
wodurch sich unerwünschte Zwängungen weiter reduzieren
lassen.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst
das erfindungsgemäße Ventil ferner eine Zuführleitung
wie beispielsweise ein Rohr oder einen Schlauch, über die
der Dosieröffnung das zu dosierende Medium zuführbar
ist. Um im Bereich des Ventils die Anzahl an Schnittstellen möglichst
gering zu halten, an denen das zu dosie rende Medium in unerwünschter
Weise austreten kann, ist dabei das unterstromige Ende der Zuführleitung
translatorisch bewegbar, wobei der Ventilschieber in Fortsetzung
des unterstromigen Endes der Zuführleitung angeordnet ist
und eine Strömungsöffnung aufweist, durch die
das zu dosierende Medium aus der Zuführleitung der Dosieröffnung
des Ventilelements zugeführt werden kann. Da der Ventilschieber
in der voran beschriebenen Art und Weise von dem Betätigungsaktor
bzw. von dem von dem Betätigungsaktor zu einer Pendelbewegung
veranlassten Hebelarm zu einer alternierenden translatorischen Hubbewegung
veranlasst wird, führt die Kopplung des Ventilschiebers
mit dem unterstromigen Ende der Zuführleitung dazu, dass
durch die Hubbewegung des Ventilschiebers auch das unterstromige Ende
der Zuführleitung translatorisch hin und her bewegt wird.
Es existiert somit lediglich zwischen dem Ventilschieber und dem
Ventilelement eine Schnittstelle in Form der Bewegungsfuge, entlang
derer der Ventilschieber an dem Ventilelement entlang gleitet, wodurch
die Anzahl etwaiger Schnittstellen, durch die in unerwünschter
Weise das zu dosierende Medium aus dem Ventil austreten kann, reduziert
wird.
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Bei
dieser Ausführungsform, bei der der Ventilschieber in Fortsetzung
des unterstromigen Endes der Zuführleitung angeordnet ist,
wird jedes Mal dann, wenn die in dem Ventilschieber ausgebildete Strömungsöffnung
infolge der Hubbewegung des Ventilschiebers die in dem Ventilelement
ausgebildete Dosieröffnung passiert, eine gewünschte
Menge an in der Zuführleitung strömendem Medium
an die Dosieröffnung abgegeben, wodurch die gewünschte Dosierung
erreicht wird.
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Da
es insbesondere dann, wenn die Zuführleitung als Rohrleitung
ausgebildet ist, infolge der durch die Hubbewegung des Ventilschiebers
verursachte Auslenkung des unterstromigen Endes der Zuführleitung
zu einer klaffenden Fuge zwischen dem Ventilschieber und dem unterstromigen Ende der
Zuführleitung kommen kann, kann das unterstromige Ende
der Zuführleitung an dem Ventilschieber elastisch angeschlossen
und insbesondere gegenüber diesem über einen elastischen
O-Ring abgedichtet sein. Auf diese Weise wird ein Bewegungsausgleich
zwischen dem Ventilschieber und dem unterstromigen Ende der Zuführleitung
geschaffen, wodurch unerwünschten Leckagen vorgebeugt werden kann.
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In
entsprechender Weise kann auch das oberstromige Ende der Zuführleitung
an einem feststehenden Medienkanal angeschlossen sein, wodurch sich
dort ebenfalls etwaige Leckagen vermeiden lassen.
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Um
die ordnungsgemäße Funktion des Ventils überwachen
zu können, kann das Ventil ferner beispielsweise eine Wegmesseinrichtung
umfassen, mit der die Hubbewegung des Hebelarms überwacht werden
kann, wobei es ausreichend sein kann, die Hubbewegung rein qualitativ,
beispielsweise mit einer Lichtschranke, zu überwachen.
Um die Hubbewegung quantitativ beurteilen zu können, kann
jedoch auch beispielsweise eine induktiv arbeitende Wegmesseinrichtung
vorgesehen sein, welche eingerichtet ist, um einen Rückschluss
auf die Geschwindigkeit des Hebelarms während seiner Hubbewegung
zuzulassen.
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Die
ordnungsgemäße Funktion des Ventils kann auch überwacht
werden, indem das Schwingungsverhalten des zu dosierenden Mediums überwacht
wird, da bei jedem Öffnen bzw. Schließen des Ventils
auf das Medium ein Druckstoß wirkt, wodurch das Medium
zu Schwingungen angeregt wird.
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Um
auf eine etwaige Fehlfunktion des Ventils (beispielsweise infolge
Verschleiß an dem Ventilelement und/oder an dem Ventilschieber)
schließen zu können oder um den Füllstand
des zu dosierenden Medium zu überwachen, kann ferner ein
Körperschallsensor vorgesehen sein, mit dem sich z. B.
die Medienfüllung oder der Verschleiß des Ventils überwachen
lässt.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand eines exemplarischen Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben,
wobei:
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1 zeigt
eine Schnittdarstellung des erfindungsgemäßen
Ventils von der Seite;
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2 zeigt
eine Schnittdarstellung des erfindungsgemäßen
Ventils von vorne;
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3 zeigt
das Detail Z der 1 in einer vergrößerten
Darstellung;
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4 zeigt
eine seitliche Schnittdarstellung im Bereich des Koppelelements
des Hebelarms;
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5 zeigt
eine Untersicht des Hebelarms;
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6 zeigt
eine Querschnittsdarstellung des Hebelarms in einer Untersicht;
und
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7 zeigt
eine dreidimensionale Darstellung des Koppelelements.
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Zunächst
wird im Folgenden unter Bezugnahme auf die 1 bis 3 der
grundsätzliche Aufbau des erfindungsgemäßen
Ventils beschrieben, welches in den 1 und 2 als
Ganzes mit der Bezugsziffer 10 gekennzeichnet ist und in
einem Gehäuse 30 untergebracht ist. In das Gehäuse 30 mündet
ein Medienkanal 28 ein, über den dem Ventil 10 das
zu dosierende Medium zugeführt wird. Der Medienkanal 28 setzt
sich im Inneren des Gehäuses 30 in Form einer
Zuführleitung 20 fort, welche an den Medienkanal 28 über
einen elastischen O-Ring 32 abgedichtet ist. Bei der Zuführleitung 20 kann
es sich dabei entweder um ein Rohr oder um einen Schlauch handeln.
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Wie
am besten der 3 entnommen werden kann, ist
in Fortsetzung des unterstromigen Endes der Zuführleitung 20 ein
Ventilschieber 14 mit der Zuführleitung 20 gekoppelt
und gegenüber dieser ebenfalls mit einem O-Ring 34 abgedichtet.
Um die Strömung des Mediums durch die Zuführleitung 20 jedoch
nicht zu behindern, weist der Ventilschieber 14 eine Strömungsöffnung 36 auf,
durch die das Medium an die Dosieröffnung 37 eines
Ventilelements 12 abgegeben werden kann, welches in eine
Aufnahme 66 einer Justageplatte 38 eingepasst
ist, welche ihrerseits an der Unterseite an dem Gehäuse 30 befestigt
ist. Die Dosieröffnung 37 des Ventilelements 12 setzt
sich dabei in einen Dosierkanal 40 fort, welcher sich durch
die Justageplatte 38 hindurch erstreckt, und welcher sich
seinerseits wiederum in der Durchgangsöffnung einer Dosiernadel 44 fortsetzt, welche
mittels einer Überwurfmutter 42 an einem Befestigungsstutzen
der Justageplatte 38 befestigt ist.
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Das über
den Medienkanal 28 dem Ventil 10 zugeführte
Medium strömt somit durch die Zuführleitung 20 zu
dem Ventilschieber 14 bzw. durch dessen Strömungsöffnung 36 hindurch,
um durch die Dosieröffnung 37 des Ventilelements 12 und
den Dosierkanal 40 in der Justageplatte 38 der Dosiernadel 44 zugeführt
zu werden, um von dieser dosiert abgegeben werden zu können.
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Um
zu Zwecken der Dosierung eine kontinuierliche Strömung
auf dem soeben beschriebenen Strömungspfad des zu dosierenden
Mediums zu verhindern, steht der Ventilschieber 14 in reibschlüssigem
Kontakt mit dem Ventilelement 12 und ist insbesondere quer
zu der Dosieröffnung 37 translatorisch verschiebbar,
so dass nur dann, wenn die Strömungsöffnung 36 mit
der Dosieröffnung 37 des Ventilelements 12 fluchtet,
das Ventil also geöffnet ist, eine Strömung des
Mediums und damit die Abgabe des zu dosierenden Mediums von der
Dosiernadel 44 möglich ist. Wenn allerdings der
Ventilschieber 14 zur Seite bewegt wird, wie dies in den 1 und 3 dargestellt
ist, und die Strömungsöffnung 36 nicht
mit der Dosieröffnung 37 des Ventilelements 12 fluchtet, das
Ventil also geschlossen ist, wird eine Strömung des zu
dosierenden Mediums unterbunden.
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Um
das zu dosierende Medium im Klein- und Kleinstmengenbereich über
die Dosiernadel 44 abgeben zu können, ist es dementsprechend
erforderlich, den Ventilschieber 14 zu einer hochfrequenten translatorischen
Hubbewegung quer zu der Dosieröffnung 37 zu veranlassen,
so dass die Dosieröffnung 37 lediglich kurzzeitig
stets dann geöffnet ist, wenn die Strömungsöffnung 36 des
Ventilschiebers 14 mit der Dosieröffnung 37 fluchtet.
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Um
den Ventilschieber
14 zu dieser hochfrequenten, translatorischen
Hubbewegung zu veranlassen, umfasst das Ventil
10 ferner
einen Betätigungsaktor
16, welcher in der hier
dargestellten Ausführungsform zwei piezoaktuatorische Kippelemente
22 aufweist,
wie sie im Detail in der
DE
196 46 511 C1 oder in der
DE 198 55 221 A1 beschrieben sind, worauf
hiermit explizit Bezug genommen wird. Die piezoaktuatorischen Kippele mente
22 sind
dabei in ein Schutzgehäuse
46 des Betätigungsaktors
16 eingepasst,
welches an der Oberseite des Gehäuses
30 des Ventils
10 befestigt
ist. Das Schutzgehäuse
46 besteht aus einer oberen
Gehäusehälfte
68 und einer unteren Gehäusehälfte
70,
welche gegeneinander mittels einer elastischen O-Ringdichtung
48 abgedichtet
sind, so dass der Betätigungsaktuator
16 hermetisch
abgedichtet ist, um ein unerwünschtes Eindringen eines
Mediums zu verhindern. Den Abschluss der unteren Gehäusehälfte
70 bildet
dabei ein als Kippsockel
24 bezeichnetes Joch, welches über
eine Spannschraube
26 mit der oberen Gehäusehälfte
68 verspannt
ist. Durch eine alternierende Spannungsversorgung der beiden Kippelemente
22 dehnen
sich diese einseitig abwechselnd aus bzw. ziehen sich zusammen,
was dazu führt, dass der Kippsockel
24 zu einer
Kippbewegung um eine Achse veranlasst wird, welche senkrecht zur
Zeichenebene der Darstellung der
1 steht.
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Um
diese Kippbewegung des Kippsockels 24 auf den Ventilschieber 14 übertragen
und insbesondere verstärkt übersetzen zu können,
ist an dem Kippsockel 24 ein Hebelarm 18 angeschweißt,
welcher an seinem freien Ende mit dem Ventilschieber 14 gekoppelt
ist. Die Kippschwingung des Kippsockels 24 wird somit über
den Hebelarm 18 in eine translatorische Hubbewegung des
Ventilschiebers 14 übersetzt, um die Dosieröffnung 37 in
der gewünschten Art und Weise alternierend öffnen
und schließen zu können.
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Zwar
lassen sich die piezoaktuatorischen Kippelemente 22 ohne
weiteres zu einer Schwingung mit einer Frequenz von 500 Hz bis 1
kHz anregen. Um diese Frequenz jedoch auf den Ventilschieber 14 präzise übertragen
zu können, weist der Hebelarm 18 einen speziellen
Querschnitt auf, worauf im Folgenden eingegangen wird.
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Wie
bereits den Darstellungen der 1 und 2 ohne
weiteres entnommen werden kann, weist der Hebelarm 18 eine
sich in Richtung des Ventilschiebers 14 verjüngende
Gestalt auf, was sich im Hinblick auf die bei der Beschleunigung
des Hebelarms auftretenden Massenträgheitskräfte
als vorteilhaft erweist. Wie ferner die 6 zeigt,
weist der Hebelarm 18 einen in sich geschlossenen, in der
dargestellten Ausführungsform wabenförmigen Hohlquerschnitt
auf, was sich zum einen ebenfalls in Bezug auf die Reduzierung der
Massenträgheitskräfte als vorteilhaft erweist.
Zum anderen weist jedoch ein derartiger Hohlquerschnitt gegenüber
einem entsprechenden Vollquerschnitt ein annähernd gleichwertiges
Flächenträgheitsmoment auf, so dass sich diese Reduzierung
des Gewichts des Hebelarms 18 nur unwesentlich in einer
Reduzierung der Steifigkeit des Hebelarms 18 auswirkt.
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Bei
entsprechender Materialwahl (beispielsweise Edelstahl) kann die
Wandungsdicke des Hebelarms 18 bis auf etwa 0,1 mm reduziert
werden, ohne dass dies in unangemessener Weise zu Lasten der Steifigkeit
geht. Um die Herstellung eines derartigen Hebelarms 18 mit
sich in Längsrichtung verjüngendem geschlossenem
Hohlquerschnitt zu vereinfachen, kann der Hebelarm 18 aus
mehreren gekanteten Blechformteilen 52 gefügt,
insbesondere zusammengeschweißt werden, wie dies der Darstellung
der 6 entnommen werden kann. Zur Herstellung des dargestellten
Hebelarms 18 werden zunächst aus einem Edelstahlblech
zwei symmetrische Blechformteilhälften 52 gekantet,
welche anschließend entlang ihrer freien Ränder
mit entsprechenden Schweißnähten 50 miteinander
verbunden werden.
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Wie
bereits zuvor beschrieben wurde, lässt sich mit Hilfe des
Hebelarms 18 die Kippbewegung des Kippsockels 24 in
eine im Wesentlichen translatorische Hubbewegung des freien Endes
des Hebelarms 18 bzw. des damit gekoppelten Ventilschiebers 14 transformieren.
Da allerdings das freie Ende des Hebelarms 18 bei seiner
Pendelbewegung auch eine – wenn auch sehr kleine – Bewegungskomponente senkrecht
zu der gewünschten translatorischen Hubbewegung des Ventilschiebers 14 aufweist,
ist es wünschenswert, den Ventilschieber 14 dahingehend von
dem Hebelarm 18 zu entkoppeln, dass diese senkrechte Bewegungskomponente
nicht auf den Ventilschieber 14 übertragen wird.
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Hierzu
ist an das freie Ende des Hebelarms 18 ein Koppelelement 54 angeschweißt,
welches aus einem Edelstahlblech gekantet ist, wie es im Detail der 7 entnommen
werden kann. Wie dieser Darstellung entnommen werden kann, weist
das Koppelelement 54 einen Faltwerkabschnitt 56 sowie
einen daran anschließenden ebenen Trägerabschnitt 58 auf.
Hierbei verleiht der Faltwerkabschnitt 56 dem Koppelelement 54 in
Längsrichtung die erforderliche Steifigkeit, um die senkrecht
zur Längserstreckung des Hebelarms 18 ausgerichtete
Bewegungskomponente auf den Ventilschieber 14 übertragen
zu können. Der Faltwerkabschnitt ist dabei unter einem Winkel
von etwa 45° am freien Ende des Hebelarms 18 angeschweißt
und ragt seitlich geringfügig über den Hebelarm 18 hinaus.
Demgegenüber ist der ebene Trägerabschnitt 58,
welcher im wesentlichen senkrecht zur Langsachse des Hebelarms 18 ausgerichtet
ist, verhältnismäßig weich und somit
in der Lage, die parallel zur Längserstreckung des Hebelarms 18 ausgerichtete
Bewegungskomponente bei einer Auslenkung des Hebelarms 18 zu
kompensieren, so dass diese nicht auf den Ventilschieber 14 übertragen
wird.
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Der
Trägerabschnitt 58 weist eine Bohrung 60 auf
(siehe 5 und 7), in die ein Aufnahmeelement 62 eingepasst
ist (4), welches an dem Trägerabschnitt 58 mittels
einer Schweißnaht befestigt ist. Das Aufnahmeelement 62 weist
eine Aufnahmeöffnung 66 auf, welche auf die Gestalt
des Ventilschiebers 14 abgestimmt ist, sodass sich dieser durch
die Aufnahmeöffnung 66 hindurch erstrecken und
somit mit seiner Unterseite mit dem Ventilelement 12 in
Anlage gelangen kann.
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Die
mit Hilfe der piezoaktuatorischen Kippelemente 22 herbeigeführte
Kippbewegung des Kippsockels 24 lässt sich somit
infolge der filigranen, aber dennoch steifen Gestalt des Hebelarms 18 präzise
auf den Ventilschieber 14 in Form einer translatorischen
Hubbewegung übertragen, welcher dabei infolge des direkten
Kontakts mit dem Ventilelement 12 auf diesem hin und her
gleitet, wozu sowohl der Ventilschieber 14 als auch das
Ventilelement 12 aus einem Keramikmaterial gefertigt sind,
um die Abrieb- und Verschleißfestigkeit zu erhöhen.
Das dem Ventilschieber über die Zuführleitung 20 zugeführte
Medium strömt dabei jedes Mal dann in die Dosieröffnung 37 des
Ventilelements 12 und von dort zu der Dosiernadel 44,
wenn die Strömungsöffnung 36 des Ventilschiebers 14 mit
der Dosieröffnung 37 des Ventilelements 12 fluchtet.
Um eine Dosierung im Klein- und Kleinstmengenbereich zu erzielen
ist es dabei wünschenswert, den Ventilschieber 14 zu
einer hochfrequenten translatorischen Hubbewegung zu veranlassen.
Erfindungsgemäß wird dies durch die bereits zuvor
beschriebene spezielle Gestalt des Hebelarms 18 sichergestellt,
mit der sich hochfrequente Kippschwingungen des Kippsockels 24 mit
einer Frequenz von 500 Hz und mehr präzise auf den Ventilschieber 14 in
Form einer translatorischen Hubbewegung übersetzen lassen.
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Der
Vollständigkeit halber sei an dieser Stelle erwähnt,
dass der Betätigungsmechanismus in Form des piezoaktuatorisch
angetriebenen Hebelarms 18 mit dem davon zu einer Hubbewegung
veranlassten Ventilschieber 14 auch als reiner Strahlunterbrecher eines
gespritzten Mediums zum Einsatz kommen kann. In diesem Falle wird
das Ventilelement 12 nicht benötigt. Vielmehr,
wird in diesem Anwendungsfall ein Spritzstrahl eines Mediums durch
den Ventilschieber 14 periodisch unterbrochen, indem in
diesen mit Hilfe des piezoaktuatorisch angetriebenen Hebelarms 18 der
Ventilschieber 14 in regelmäßigen Abständen
zu Zwecken der Dosierung eingeschoben wird.
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- 10
- Ventil
- 12
- Ventilelement
- 14
- Ventilschieber
- 16
- Betätigungsaktor
- 18
- Hebelarm
- 20
- Zuführleitung
- 22
- piezoaktuatorisches
Kippelement
- 24
- Kippsockel/Joch
- 26
- Spannschraube
- 28
- Medienkanal
- 30
- Gehäuse
- 32
- O-Ring
- 34
- O-Ring
- 36
- Strömungsöffnung
in 14
- 37
- Dosieröffnung
in 12
- 38
- Justageplatte
- 40
- Dosierkanal
in 38
- 42
- Überwurfmutter
- 44
- Dosiernadel
- 46
- Schutzgehäuse
- 48
- O-Ring
- 50
- Schweißnaht
- 52
- Blechformteil
- 54
- Koppelelement
- 56
- Faltwerkabschnitt
- 58
- Trägerabschnitt
- 60
- Bohrung
- 62
- Aufnahmeelement
- 64
- Aufnahmeöffnung
- 66
- Aufnahme
in 38
- 68
- obere
Gehäusehälfte von 46
- 70
- untere
Gehäusehälfte von 46
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 19646511
C1 [0036]
- - DE 19855221 A1 [0036]