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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Magnetaktor mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1. Ferner betrifft die Erfindung eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Dosierung von flüssigen Medien und/oder Werkstoffen, bei denen jeweils ein erfindungsgemäßer Magnetaktor zum Einsatz gelangt.
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Die Vorrichtung und das Verfahren sollen insbesondere die Dosierung von flüssigen Medien und/oder Werkstoffen mit unterschiedlicher dynamischer Viskosität ermöglichen, so dass selbst hochviskose Medien dosiert werden können. Einsatzbereiche stellen beispielsweise das 3D-Drucken oder das hochgenaue Auftragen von Klebstoffen oder Farben dar, um nur einige Beispiele zu nennen.
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Stand der Technik
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Aus der Offenlegungsschrift
DE 10 2015 206 813 A1 geht beispielhaft eine Vorrichtung zum Auftragen eines Fluids auf einen Werkstückträger zum Erzeugen eines Werkstücks hervor, die ein Reservoir zur Aufnahme des Fluids sowie eine Auslasseinrichtung zum Ausgeben des Fluids aufweist. Darüber hinaus umfasst die Vorrichtung eine Aktoreinrichtung, mittels welcher ein Volumen des Reservoirs zur Erzeugung einer Druckwelle verkleinerbar ist. Die Druckwelle bewirkt, dass zumindest ein Teil des im Reservoir aufgenommenen Fluids über die Auslasseinrichtung ausgegeben und auf den Werkstückträger aufgetragen wird. Die Aktoreinrichtung weist hierzu eine Membran auf, die in einer oder als eine Außenwand des Reservoirs ausgebildet und elastisch verformbar ist. Ferner umfasst die Aktoreinrichtung einen beweglichen Kolben, mittels dessen die elastische Verformung der Membran bei Betätigung eines Wirbelstromaktors bzw. eines Magnetaktors bewirkbar ist.
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Ausgehend von dem vorstehend genannten Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Dosierung von flüssigen Medien und/oder Werkstoffen anzugeben, die möglichst vielseitig einsetzbar ist und die Verwendung flüssiger Medien und/oder Werkstoffen mit unterschiedlicher dynamischer Viskosität (1 mPas bis 1000 mPas) ermöglicht. Die Vorrichtung soll zudem die Erzeugung von Tropfen in unterschiedlichen Größen und/oder in flexibler Reihenfolge ermöglichen.
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Zur Lösung der Aufgabe werden der Magnetaktor mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie die Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 6 vorgeschlagen. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind den jeweiligen Unteransprüchen zu entnehmen. Darüber hinaus wird ein Verfahren zur Dosierung von flüssigen Medien und/oder Werkstoffen mit unterschiedlicher dynamischer Viskosität vorgeschlagen.
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Offenbarung der Erfindung
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Der für eine Vorrichtung zur Dosierung von flüssigen Medien und/oder Werkstoffen vorgeschlagene Magnetaktor umfasst eine ringförmige Magnetspule und einen Anker, der zumindest abschnittsweise von der Magnetspule umgeben ist. Der Magnetaktor umfasst ferner einen Innenpolkörper, der gemeinsam mit dem Anker einen Arbeitsluftspalt begrenzt. Erfindungsgemäß ist der Innenpolkörper von einem Kraftübertragungsglied durchsetzt, das mit dem Anker gekoppelt und aus einem nicht-magnetischen Werkstoff gefertigt ist.
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Der vorgeschlagene Magnetaktor arbeitet nach dem Tauchankerprinzip, so dass vergleichsweise große Hübe erzielbar sind, insbesondere im Vergleich zu einem nach dem Flachankerprinzip arbeitenden Magnetaktor. Da der Anker und das Kraftübertragungsglied gekoppelt sind, können zugleich große Hübe des Kraftübertragungsglieds generiert werden. Diese können zur Verformung einer elastisch verformbaren Membran eingesetzt werden, die eine Fluidkammer begrenzt, so dass durch die Verformung der Membran Fluid aus der Fluidkammer verdrängt und ausgetragen wird.
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Mittels eines nach dem Tauchankerprinzip arbeitenden Magnetaktors lassen sich ohne weiteres Aktorhübe von 25 µm bis 1000 µm darstellen. Bei einer Erhöhung des Energieeintrags sind sogar noch größere Hübe darstellbar. Ferner vermag ein solcher Magnetaktor - je nach Auslegung - Kräfte bis zu 300 N in einer sehr kurzen Zeit (< 50 µs) umzusetzen. Der vorgeschlagene Magnetaktor ist somit vielseitig einsetzbar, und zwar sowohl in Verbindung mit niedrigviskosen als auch mit hochviskosen Medien und/oder Werkstoffen (1 mPas bis 1000 mPas).
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besitzt der Magnetaktor einen maximalen Hub von 300 µm und/oder eine maximale Kraft von 100 N bei einer Spannung von 48 V.
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Bei dem vorgeschlagenen Magnetaktor kann es sich insbesondere um einen Magnet-Direkt-Schalter handeln, wie er beispielsweise in der Dieselinjektor-Technologie zum Einsatz gelangt. Bei der Fertigung des Magnetaktors kann somit auf bereits vorhandene Komponenten zurückgegriffen werden, was sich kostensenkend auswirkt.
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Zur Erhöhung der Vielseitigkeit des vorgeschlagenen Magnetaktors stellt dieser bevorzugt ein eigenständiges Modul dar, das mit einer Vorrichtung zur Dosierung von flüssigen Medien und/oder Werkstoffen in der Weise verbindbar ist, dass eine Wirkverbindung zwischen dem Kraftübertragungsglied des Magnetaktors und einer elastisch verformbaren Membran der Vorrichtung hergestellt ist. Der modulare Aufbau dieser Anordnung ermöglicht ein einfaches Trennen des Magnetaktors von der Vorrichtung, um beispielsweise einen Medienwechsel vorzunehmen und/oder den Magnetaktor mit einer anderen Vorrichtung zur Dosierung von flüssigen Medien und/oder Werkstoffen zu verbinden.
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Bei der Vorrichtung zur Dosierung von flüssigen medien und/oder Werkstoffen kann es sich beispielsweise um einen 3D-Drucker mit einem Druckkopf handeln. Der Magnetaktor wird in diesem Fall mit dem Druckkopf des 3D-Druckers verbunden. Zum Wechseln des Mediums muss nur der Druckkopf gewechselt bzw. der Magnetaktor mit einem anderen Druckkopf verbunden werden.
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Das Kraftübertragungsglied des vorgeschlagenen Magnetaktors ist vorzugsweise über den Innenpolkörper axial beweglich geführt. Die Führung ermöglicht eine genaue Ausrichtung des Kraftübertragungsglieds auf eine zu verformende Membran einer Vorrichtung zur Dosierung von flüssigen Medien und/oder Werkstoffen mit unterschiedlicher dynamischer Viskosität. Der Bereich der Führung des Kraftübertragungsglieds ist vorzugsweise durch ein Dichtelement nach außen abgedichtet, um zu verhindern, dass Schmutzpartikel und/oder Feuchtigkeit in den Magnetaktor bzw. im Magnetaktor vorhandene Medien über die Führung nach außen gelangen. Das Dichtelement kann ebenfalls als Membran oder als Well- oder Faltenbalg ausgeführt sein. Durch Verwendung eines derartigen Dichtelements kann eine sichere Abdichtung erzielt werden, während die Beweglichkeit des Kraftübertragungsglieds erhalten bleibt.
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Vorteilhafterweise ist der Anker des vorgeschlagenen Magnetaktors von einem flüssigen oder gasförmigen Medium umgeben. Das heißt, dass im Magnetaktor ein flüssiges oder gasförmiges Medium aufgenommen ist. Bei der Flüssigkeit kann es sich insbesondere um eine wasserfreie, vorzugsweise niedrigviskose Lösung, wie beispielsweise Bio-Öl handeln. Hierüber kann eine Schmierung der auf Reibung beanspruchten Kontaktbereiche und zugleich ein Korrosionsschutz erreicht werden. Alternativ kann das Medium auch ein Gas, wie beispielsweise trockene Luft sein.
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Ferner wird vorgeschlagen, dass das zuvor erwähnte Dichtelement auf der dem Anker abgewandten Seite des Innenpolkörpers angeordnet ist. Bei einem Hub des Ankers kann somit über das Dichtelement ein Volumenausgleich geschaffen werden. Im Falle einer Membran als Dichtelement, ist diese bevorzugt über das bewegliche Kraftübertragungsglied hinweggeführt, so dass die Magnetkraft des Magnetaktors über den Anker, das Kraftübertragungsglied und die Membran auf die zu verformende Membran der Vorrichtung zur Dosierung übertragen wird. Die Membran bildet somit ein weiteres Kraftübertragungsglied aus.
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Zur Optimierung der Abdichtung- und/oder Kraftübertragungsfunktion des Dichtelements wird vorgeschlagen, dass das Dichtelement kraft- und/oder formschlüssig mit dem Kraftübertragungsglied verbunden ist. Vorzugsweise liegt das Dichtelement unter einer Vorspannung am Kraftübertragungsglied an, wobei die Vorspannkraft der Magnetkraft entgegengesetzt ist. Die Vorspannkraft kann somit zugleich als Rückstellkraft genutzt werden.
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Bevorzugt weist der Innenpolkörper oder ein den Innenpolkörper umgebendes Gehäuseteil Verbindungsmittel zur kraft- und/oder formschlüssigen Verbindung des Magnetaktors mit einer Vorrichtung zur Dosierung von flüssigen Medien und/oder Werkstoffen mit unterschiedlicher dynamischer Viskosität auf. Die Verbindungsmittel ermöglichen eine genaue Platzierung und Ausrichtung des Magnetaktors in Bezug auf die Vorrichtung bzw. die Membran der Vorrichtung. Dies gilt im Besonderen, wenn die Vorrichtung selbst auch Verbindungsmittel aufweist, die mit den Verbindungsmitteln des Magnetaktors zusammenwirken. Ferner kann über die Verbindungsmittel eine Lagesicherung erreicht werden. Vorzugsweise sind die Verbindungsmittel dergestalt, dass sie bei Bedarf ein einfaches Lösen der Verbindung ermöglichen. Beispielsweise können die Verbindungsmittel als Gewinde ausgeführt sein und/oder Rastmittel aufweisen, die in verrastendem Eingriff mit entsprechenden Ausnehmungen bringbar sind. Sind die Rastmittel beweglich gelagert und/oder elastisch verformbar, kann die Rastverbindung problemlos wieder gelöst werden. Bevorzugt sind die Verbindungsmittel nach Art eines Bajonett-Verschlusses ausgebildet.
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Der vorgeschlagene Magnetaktor funktioniert vorzugsweise wie folgt:
- Wird die Magnetspule des Magnetaktors bestromt, baut sich ein Magnetfeld auf, dessen Magnetkraft den Anker in Richtung des Innenpols bewegt. Der Anker führt dabei das Kraftübertragungsglied mit. Die Bewegung des Kraftübertragungsglieds wird - direkt oder indirekt über das Dichtelement - auf eine Membran einer Vorrichtung zur Dosierung von flüssigen Medien und/oder Werkstoffen mit unterschiedlicher dynamischer Viskosität übertragen, so dass sich diese elastisch verformt. Wird die Bestromung der Magnetspule beendet, werden der Anker und das Kraftübertragungsglied mittels der Vorspannkraft des Dichtelements und/oder mittels der Federkraft einer Feder in ihre jeweilige Ausgangslage zurückgestellt. Zugleich wird die zuvor bewirkte elastische Verformung der Membran wieder aufgehoben.
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Im Betrieb des Magnetaktors führt das Schließen des Arbeitsluftspalts zwischen dem Anker und dem Innenpolkörper zu einer Erhöhung der Induktivität des Magnetkreises (Aufbau eines gegenläufigen Induktionsstroms). Dadurch reduziert sich der Stromanstieg. Diese Anstiegsabweichung wird vorzugsweise zur Regelung der Ankerbewegung genutzt. Ferner können Informationen über ein Aufschlagen des Ankers (detektierbare Stromspitze) zur Regelung der Ankerbewegung verwendet werden. Hierbei kann auch eine hochfrequente PWM-Ansteuerung mit Hubdetektion eingesetzt werden.
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Vorzugsweise wird der Magnetaktor im ballistischen Modus betrieben, so dass während der Bestromung der Magnetspule zur Erzeugung eines Druckpulses ein Restluftspalt zwischen dem Anker und dem Innenpolkörper verbleibt und es nicht zu einem Anschlagen des Ankers am Innenpolkörper kommt. Dadurch wird ein Ankerprellen vermieden, so dass sichergestellt ist, dass keine parasitären Druckpulse erzeugt werden. Ferner werden auf diese Weise hydraulische und/oder magnetische Klebeeffekte verhindert.
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Zur Lösung der eingangs genannten Aufgabe wird ferner eine Vorrichtung zur Dosierung von flüssigen Medien und/oder Werkstoffen mit unterschiedlicher dynamischer Viskosität vorgeschlagen. Die Vorrichtung umfasst ein Dosiermodul zum Austragen des Werkstoffs in diskreten Tropfen sowie einen erfindungsgemäßen Magnetaktor zur Betätigung des Dosiermoduls. Die Betätigung mittels eines erfindungsgemäßen Magnetaktors ermöglicht die Verwendung einer Vielzahl unterschiedlicher flüssiger Werkstoffe. Insbesondere können Werkstoffe mit unterschiedlicher dynamischer Viskosität (1 mPas bis 1000 mPas) verwendet werden. Soll der Werkstoff bzw. das Medium gewechselt werden, kann der als eigenständiges Modul ausgebildete Magnetaktor in einfacher Weise von der Vorrichtung getrennt werden.
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Zum Betätigen des Dosiermoduls wird die Magnetspule des Magnetaktors bestromt, wobei mit jedem Stromimpuls ein Tropfen erzeugt wird. Die Größe der Tropfen kann dabei durch unterschiedlich starke Bestromung der Magnetspule des Magnetaktors variiert werden. Auf diese Weise können unterschiedliche Tropfengrößen in flexibler Reihenfolge generiert werden.
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Bei der Vorrichtung kann es sich beispielsweise um einen 3D-Drucker mit einem Druckkopf handeln, wobei der Druckkopf das Dosiermodul ausbildet oder umfasst.
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Bevorzugt weist das Dosiermodul eine Düse und eine der Düse vorgelagerte Fluidkammer auf, die bereichsweise von einer Membran begrenzt wird, die mittels des Magnetaktors elastisch verformbar ist. Bei einer elastischen Verformung der Membran in die Fluidkammer hinein wird flüssiger Werkstoff aus der Fluidkammer verdrängt. Zumindest ein Teil des flüssigen Werkstoffs wird dabei durch die Düse gefördert und zu einem Tropfen geformt. Die Lage der elastisch verformbaren Membran in Bezug auf die Düse kann derart gewählt sein, dass die Auslenkrichtung der Membran der Austragrichtung der Tropfen entspricht. Beispielsweise kann die Membran koaxial zur Düse angeordnet sein. Alternativ kann die Membran aber auch eine seitliche Begrenzung der Fluidkammer ausbilden, so dass die Membran im Wesentlichen senkrecht zur Tropfenaustragrichtung ausgelenkt wird.
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Der Durchmesser der Düse ist vorzugsweise derart bemessen, dass - aufgrund der Oberflächenspannung des flüssigen Werkstoffs - bei unbestromter Magnetspule des Magnetaktors kein flüssiger Werkstoff über die Düse aus der Fluidkammer entweicht. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung beträgt der Durchmesser der Düse 100 µm bis 200 µm.
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Des Weiteren bevorzugt weist das Dosiermodul ein Gehäuse mit Verbindungsmitteln zur Verbindung mit dem Magnetaktor auf. Vorzugsweise wirken diese Verbindungsmittel mit Verbindungsmitteln des Magnetaktors zusammen, so dass dessen Lage in Bezug auf die Vorrichtung vorgegeben ist. Ferner sollen die Verbindungsmittel bei Bedarf ein Lösen der Verbindung mit dem Magnetaktor ermöglichen, um beispielsweise einen Medienwechsel vorzunehmen. Bei den am Gehäuse ausgebildeten Verbindungsmitteln kann es sich daher insbesondere um ein Gewinde und/oder mindestens eine Ausnehmung zur Aufnahme eines Rastmittels handeln.
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Ferner wird vorgeschlagen, dass das Dosiermodul unmittelbar oder mittelbar mit einem Reservoir für den flüssigen Werkstoff verbunden ist. Über das Reservoir ist die Fluidkammer mit dem flüssigen Werkstoff befüllbar. Vorzugsweise ist bzw. sind zwischen dem Dosiermodul und dem Reservoir ein Filter und/oder ein Rückschlagventil angeordnet. Mit Hilfe des Rückschlagventils kann der Wirkungsgrad erhöht werden. Denn das Rückschlagventil verhindert, dass bei einem mittels des Magnetaktors erzeugten Druckimpulses flüssiger Werkstoff zurück in das Reservoir verdrängt wird.
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Darüber hinaus wird ein Verfahren zur Dosierung von flüssigen Medien und/oder Werkstoffen mit unterschiedlicher dynamischer Viskosität unter Verwendung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung vorgeschlagen. Bei dem Verfahren wird der Magnetaktor in einem ballistischen Modus betrieben. Das heißt, dass zwischen dem Anker und dem Innenpolkörper ein Restluftspalt verbleibt, der einem Ankerprellen sowie hydraulischen und/oder magnetischen Klebeeffekten entgegenwirkt.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Diese zeigen:
- 1 einen schematischen Längsschnitt durch einen erfindungsgemäßen Magnetaktor für eine Vorrichtung zur Dosierung von flüssigen Medien und/oder Werkstoffen mit unterschiedlicher dynamischer Viskosität,
- 2 einen schematischen Längsschnitt durch ein Dosiermodul und ein Reservoir für eine Vorrichtung zur Dosierung von flüssigen Medien und/oder Werkstoffen mit unterschiedlicher dynamischer Viskosität,
- 3 einen schematischen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Dosierung von flüssigen Medien und/oder Werkstoffen mit unterschiedlicher dynamischer Viskosität, umfassend den Magnetaktor der 1 sowie das Dosiermodul und das Reservoir der 2,
- 4 einen schematischen Längsschnitt durch ein Dosiermodul und ein Reservoir für eine weitere Vorrichtung zur Dosierung von flüssigen Medien und/oder Werkstoffen mit unterschiedlicher dynamischer Viskosität,
- 5 einen schematischen Längsschnitt durch eine weitere erfindungsgemäße Vorrichtung zur Dosierung flüssiger Medien und/oder Werkstoffen mit unterschiedlicher dynamischer Viskosität, umfassend den Magnetaktor der 1 sowie das Dosiermodul und das Reservoir der 4, und
- 6 a)-c) jeweils ein Diagramm zur graphischen Darstellung des Spannungs- bzw. Magnetkraftverlaufs (a), des Druckverlaufs (b) und des Ankerhubs (c).
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Ausführliche Beschreibung der Zeichnungen
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Der in der 1 dargestellte Magnetaktor 1 dient der Betätigung eines Dosiermoduls 13 einer Vorrichtung zur Dosierung von flüssigen Medien und/oder Werkstoffen 2 mit unterschiedlicher dynamischer Viskosität. Derartige Vorrichtungen sind beispielhaft den 2 und 4 zu entnehmen.
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Der Magnetaktor 1 der 1 umfasst einen ringförmige Magnetspule 3 und einen Anker 4, der als Tauchanker ausgeführt ist. Das heißt, dass die Magnetspule 3 den Anker 4 zumindest abschnittsweise umgibt. Die Magnetspule 3 ist an einem Innenpolkörper 5 abgestützt, der gemeinsam mit dem Anker 4 einen Arbeitsluftspalt 6 begrenzt. Wird die Magnetspule 3 bestromt bildet sich ein Magnetfeld aus, dessen Magnetkraft den Anker 4 entgegen der Federkraft einer Feder 22 in Richtung des Innenpolkörpers 5 bewegt. Wird die Bestromung der Magnetspule 3 beendet, stellt die Feder 22 den Anker 4 in seine Ausgangslage zurück. Die Feder 22 ist hierzu einerseits an einem mit dem Anker 4 verbundenen Federteller 23, andererseits an einem Körperbauteil 27 abgestützt, das auf der dem Innenpolkörper 5 abgewandten Seite der Magnetspule 3 angeordnet und mittels eines Gehäuseteils 11 in Form einer Spannmutter mit der Magnetspule 3 und dem Innenpolkörper 5 axial verspannt ist.
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Der Anker 4 ist mit einem Kraftübertragungsglied 7 verbunden, das den Innenpolkörper 5 durchsetzt und das Gehäuseteil 11 in axialer Richtung überragt. Wird die Magnetspule 3 des Magnetaktors 1 bestromt bewegen sich der Anker 4 und das Kraftübertragungsglied 7 gemeinsam. Über den Innenpolkörper 5 wird dabei eine Führung des Kraftübertragungsglieds 7 erreicht. Über ein außenseitig angeordnetes Dichtelement 9, das vorliegend als Membran ausgeführt ist, wird eine Abdichtung des Bereichs der Führung 8 erreicht. Denn der Anker 4 ist von einem Medium 10 umgeben, so dass die Korrosionsgefahr verringert wird. Das Dichtelement 9 verhindert somit eine Leckage des Mediums 10 über den Bereich der Führung 8. Eine weitere Abdichtung wird durch ein Dichtelement 24 erreicht, das ebenfalls als Membran ausgeführt und zwischen dem Körperbauteil 27 und einem Deckelteil 25 des Magnetaktors 1 eingespannt ist. Vorliegend ist ferner ein Dichtelement 26 zwischen dem Körperbauteil 27 und dem Innenpolkörper 5 angeordnet. Über das Dichtelement 26 wird somit zugleich eine magnetische Trennung erreicht.
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Der 2 ist eine erste bevorzugte Ausführungsform eines Dosiermoduls 13 zu entnehmen, das mittels des in der 1 dargestellten Magnetaktors 1 betätigbar ist. Das Dosiermodul 13 umfasst eine Düse 15, über welche ein flüssiger Werkstoff 2 in Form diskreter Tropfen 14 austragbar ist (siehe 3). Die Düse 15 ist an ein Gehäuse 18 angesetzt, in dem eine Fluidkammer 16 ausgebildet ist, die über ein Rückschlagventil 21 mit einem Reservoir 19 für den flüssigen Werkstoff 2 verbunden ist. Die Fluidkammer 16 wird bereichsweise von einer elastisch verformbaren Membran 17 begrenzt, so dass über eine elastische Verformung der Membran 17 ein Druckimpuls erzeugbar ist, der zumindest einen Teil des flüssigen Werkstoffs 2 über die Düse 15 aus der Fluidkammer 16 verdrängt. Die elastische Verformung der Membran 17 wird mittels des Magnetaktors 1 der 1 bewirkt, der hierzu mit dem Dosiermodul 13 verbunden wird (siehe 3).
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Zur Herstellung der Verbindung weist der Magnetaktor 1 erste Verbindungsmittel 12 auf, die mit zweiten Verbindungsmitteln 12' zusammenwirken, die an dem Gehäuse 18 des Dosiermoduls 13 ausgebildet sind. Die Verbindungsmittel 12 umfassen vorliegend Rastmittel (nicht dargestellt), die in als Ausnehmungen ausgeführte Verbindungsmittel 12' eingreifen (nicht dargestellt). Durch die zusammenwirkenden Verbindungsmittel 12, 12' wird das Kraftübertragungsglied 7 des Magnetaktors 1 in Bezug auf die Membran 17 des Dosiermoduls 13 zentriert und ausgerichtet. Zugleich wird die Membran 17 in Richtung der Fluidkammer 16 vorgespannt.
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Jeder Stromimpuls löst nunmehr einen Druckimpuls aus, der zu einer Verdrängung von flüssigem Werkstoff 2 aus der Fluidkammer 16 über die Düse 15 führt. Mit jedem Stromimpuls wird über die Düse 15 ein Tropfen 14 aus dem flüssigen Werkstoff 2 abgegeben, wobei die Größe des Tropfens 14 über die Bestromung der Magnetspule 3 einstellbar ist.
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Ein modifiziertes Dosiermodul 13 ist den 4 und 5 zu entnehmen. Hier ist die Membran 17 seitlich in Bezug auf die Fluidkammer 16 bzw. die Düse 15 angeordnet. Das heißt, dass die Auslenkrichtung der Membran 17 nicht mit der Austragrichtung der Tropfen 14 übereinstimmen muss (siehe 5). Ferner weist das Dosiermodul 13 der 4 kein Rückschlagventil 21 zwischen der Fluidkammer 16 und dem Reservoir 19, sondern einen Filter 20 auf. Abweichend von den dargestellten Ausführungsformen muss jedoch weder ein Rückschlagventil 21, noch ein Filter 20 zwingend vorhanden sein.
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Das Dosiermodul 13 der 4 ist ebenfalls mit dem Magnetaktor 1 der 1 verbindbar. Diese Anordnung ist beispielhaft in der 5 dargestellt.
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Der 6a sind ein typischer Spannungsverlauf (durchgezogene Linie) bzw. ein typischer magnetischer Kraftverlauf (gestrichelte Linie) zu entnehmen. Der entsprechende Druckverlauf ist in der 6b dargestellt. 6c zeigt den Ankerhub bzw. die Auslenkung der Membran 17.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102015206813 A1 [0003]