DE102007020107A1 - Raumnockenventiltrieb mit einer Einrichtung zur Ventilabschaltung - Google Patents
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Abstract
Description
- Gebiet der Erfindung
- Die vorliegende Erfindung betrifft einen Raumnockenventiltrieb für eine Brennkraftmaschine mit wenigstens einer mit einem oder mehreren Raumnocken ausgeführten Nockenwelle, die in einer Nockenwellenachse axial beweglich ist, wobei eine Nockenfolgereinheit vorgesehen ist, die mit dem Raumnocken zusammenwirkt, um die Hubinformation der Raumnockenkontur auf wenigstens ein Ventil zu übertragen.
- Derartige Raumnockenventiltriebe sind hinreichend bekannt. Diese zeichnen sich dadurch aus, dass die Raumnocken einen sich in Axialrichtung ändernden Nockenradius aufweisen. Der erzeugbare Ventilhub ist abhängig vom Radius der Nocke, so dass durch eine Axialbewegung der Nockenwelle die Nockenfolgeeinheit unterschiedlich stark angelenkt wird, und der Hub des Ventils entweder sehr klein oder sehr groß sein kann, um die Ladungswechselmenge im Zylinder der Brennkraftmaschine zu verändern.
- Die Nockenfolgeeinheit kann aus einem Schlepphebel oder einem Kipphebel bestehen, wobei ein Schlepphebel um eine endseitige Kippachse kippen kann, und der Kontakt des Schlepphebels zu dem wenigstens einem Ventil auf der gegenüberliegenden Endseite angeordnet ist. Zwischen der Kontaktstelle zum Ventil und der Kippachse ist min. eine Abgriffskörper im Schlepphebel eingesetzt, der meist als Abgriffsrolle ausgeführt ist, welche die Hubinformation von der Raumnockenkontur abgreifen. Hingegen zeichnet sich ein Kipphebel dadurch aus, dass dieser mittig auf einem Abstützelement gelagert ist, und dieses in Form einer Wippe eine Wippbewegung ausführt. Auf der einen Endseite des Kipphebels ist die min. eine Abgriffsrolle angeordnet, welche mit dem Nocken in Kontakt steht, wobei auf der anderen Seite der Kippachse das Ventil mit dem Kipphebel in Kontakt steht, in das durch die Kippbewegung eine Hubbewegung eingeleitet wird.
- Unabhängig von der Ausführungsform des Nockenfolgers als Kipphebel oder als Schlepphebel steuert dieser mindestens ein Ventil an, wobei mehrere Ventile einen parallelen Hub zueinander ausführen. Ferner sind Abstützelemente bekannt, welche vorliegend als Bestandteil der Nockenfolgereinheit betrachtet werden können. Diese Abstützelemente sind im Zylinderkopf eingesetzt, und können ähnlich einem Hydraulikzylinder mit einem Druckmittel beaufschlagt werden. Durch die Beaufschlagung mit dem Druckmittel wird das Ventilspiel ausgeglichen, sodass ein kontinuierlicher Kontakt der Abgriffsrollen zum Raumnocken sichergestellt ist. Ferner wird der Kontakt zwischen dem Kipphebel oder dem Schlepphebel mit dem Schaft des zumindest einen Ventils gewährleistet. Hierfür können Ölkanäle im Zylinderkopf eingebracht sein, welche durch eine Öffnung im Abstützelement dieses mit Druckmittel beaufschlagen. Die Beaufschlagung erfolgt dabei kontinuierlich, um in jedem Betriebszustand des Raumnockenventiltriebs einen sicheren Spielausgleich und damit einen kontinuierlichen und sicheren Betrieb zu garantieren.
- Neuere Entwicklungen derartiger Raumnockenventiltriebe umfassen ferner eine Möglichkeit, die Hubbewegung einzelner Ventile abzuschalten. Damit kann der Ladungswechsel einzelner Zylinder auch während des Betriebs der Brennkraftmaschine vorübergehend gestoppt werden, um beispielsweise auch für unterschiedliche Betriebspunkte der Brennkraftmaschine den Kraftstoffverbrauch zu minimieren und Emissionswerte zu reduzieren. Hierbei sind beispielsweise Systeme bekannt, bei denen abschnittsweise die Nockenwelle entkoppelt wird oder bei denen die Ventile einzelner Zylinder vom Nockentrieb getrennt werden.
- Derartige Systeme sind jedoch nur mit erheblichem konstruktivem Aufwand umsetzbar, so dass diese in der Herstellung hohe Kosten verursachen und darüber hinaus wartungsintensiv sind.
- Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Raumnockenventiltrieb mit einer vereinfachten Einrichtung zur Ventilabschaltung zu schaffen.
- Diese Aufgabe wird ausgehend von einem Raumnockenventiltrieb gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 in Verbindung mit dessen kennzeichnenden Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
- Die Erfindung schließt die technische Lehre ein, dass der Raumnockenventiltrieb mit einer deaktivierbaren Nockenfolgereinheit ausgeführt ist, um eine Abschaltung des wenigstens einen Ventils zuschaffen.
- Die Erfindung geht dabei von dem Gedanken aus, eine Deaktivierung der Nockenfolgereinheit selbst zu schaffen, ohne in den Betrieb der Nockenwelle einzugreifen oder einzelne Ventile vom Ventiltrieb zu lösen. Die Nockenfolgereinheit umfasst einen Schlepphebel oder einen Kipphebel, wobei ferner ein Abstützelement in der Nockenfolgereinheit vorgesehen ist, so dass die Einheit aus Schlepphebel bzw. Kipphebel und Nockenfolgereinheit die Deaktivierbarkeit ermöglicht.
- Vorteilhafterweise ist der Raumnockenventiltrieb in einem Zylinderkopf der Brennkraftmaschine aufgenommen, wobei die Nockenfolgereinheit wenigstens ein Abstützelement aufweist, das ortsfest im Zylinderkopf angeordnet ist. Abstützelemente sind in der Regel zylinderförmig ausgeführt, so dass diese in eine Bohrung in den Zylinderkopf passgenau einsetzt werden. Die Versorgung des Abstützelementes mit einem Druckmittel kann durch Kanäle erfolgen, die im Zylinderkopf selbst verlaufen. Durch die Druckmittelversorgung der Abstützelemente wird eine in diesen eingebrachte Druckkammer mit einem Druckmittel beaufschlagt. Dadurch fährt ein Teil des Abstützelementes in Längsrichtung aus und überwindet somit das Spiel der Nockenfolgereinheit. Eine Nockenfolgereinheit kann ein einziges Abstützelement umfassen, wobei in der Regel zwei Abstützelemente vorgesehen sind, um ein stabiles Gleichgewicht zu schaffen. Ferner umfasst die Nockenfolgereinheit einen Schlepphebel, der endseitig auf dem wenigstens einen Abstützelement abgestützt ist und ferner wenigstens eine Abgriffsrolle aufnimmt, die in Wälzkontakt mit dem Raumnocken steht. Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform ist ein Schlepphebel auf zwei Abstützelementen abgestützt, so dass die Kippachse des Schlepphebels durch die beiden Berührungspunkte definiert ist, welche sich zwischen den jeweiligen Abstützelementen und dem Schlepphebel ergeben. Dabei sind die Abstützelemente als hydraulische Abstützelemente ausgeführt, wobei die Druckmittelzufuhr der Abstützelemente mittels wenigstens eines Hydraulikventils zu- oder abschaltbar ist. Damit wird eine erste Möglichkeit aufgezeigt, eine Schaltbarkeit der Nockenfolgereinheit durch die Schaltbarkeit der Druckmittelzufuhr an die Abstützelemente zu schaffen, um die Deaktivierbarkeit der Nockenfolgereinheit zu ermöglichen.
- Erfindungsgemäß sind mit der deaktivierbaren Druckmittelzufuhr zwei Betriebszustände der Nockenfolgereinheit möglich: Zum einen bildet das Abstützelement bei einer zugeschalteten Druckmittelzufuhr eine steife, nicht einfahrbare Anordnung. Die Kippachse des Schlepphebels im Betrieb der Nockenfolgereinheit liegt dabei im Abstützpunkt zwischen dem Abstützelement und dem Schlepphebel. Dabei ist ein Hub in den Ventilen erzeugbar. Gemäß eines zwei ten Schaltzustandes wird zum andern die Druckmittelzufuhr abgeschaltet, so dass das Abstützelement eine nachgiebige, einfahrbare Anordnung bildet, und die Kippachse in Kontaktpunkt zwischen dem Schlepphebel und dem wenigstens einen Ventil liegt und ein Hub im Ventil unterbleibt. Ventile sind gewöhnlich mit einer Rückhubfeder ausgeführt, welche derart steif ausgebildet sein kann, dass das Ventil im geschlossenen Zustand die Funktion eines Abstützelementes übernehmen kann. Die Nachgiebigkeit des nicht druckbeaufschlagten hydraulischen Abstützelementes ermöglicht es erfindungsgemäß, dass der volle Hub des Schlepphebels im Abstützelement aufgenommen wird. Die Ventile führen dabei keinen Hub aus, so dass der Ladungswechsel im zugeordneten Zylinder unterbleibt. Solange die Druckbeaufschlagung des Abstützelementes abgeschaltet ist, führen die zugeordneten Ventile folglich keinen Hub aus und es erfolgt eine Abschaltung des Zylinders.
- Eine weitere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sieht vor, dass der Schlepphebel ein mit den Ventilen in Kontakt stehendes U-förmiges Rahmengestell und einen in diesem aufgenommenen mit dem Raumnocken in Kontakt stehenden Rollenträger aufweist, wobei dieser mit dem Rahmengestell um eine Kippachse kippbar verbunden ist. Damit wird eine weitere Kippachse geschaffen, so dass der Schlepphebel in sich einen zusätzlichen Freiheitsgrad bietet. Der Rollenträger kann um die neu geschaffene Kippachse im Rahmengestell kippen, wobei das U-förmige Rahmengestell an den Enden der U-Schenkel mit den Ventilschäften in Kontakt steht, und die Grundkante der U-Form mit dem wenigstens einen Abstützelement kippbar verbunden ist.
- Erfindungsgemäß ist weiterführend vorgesehen, dass zwischen dem U-förmigen Rahmengestell und dem Rollenträger eine Verriegelung angeordnet ist. Gemäß dieser Ausführungsform sind ebenfalls zwei Schaltstellungen möglich: die erste Schaltstellung zeichnet sich dadurch aus, dass im verriegelten Zustand des Schlepphebels durch die Verriegelung ein Verkippen des Rollenträgers im Rahmengestell um die Kippachse blockiert ist, so dass die Hubbewegung des Rollenträgers auf die Ventile übertragbar ist. Gemäß des zweiten Schaltzustandes ist im entriegelten Zustand des Schlepphebels durch die Ver riegelung ein Verkippen des Rollenträgers im Rahmengestell um die Kippachse freigegeben, so dass die Hubbewegung des Rollenträgers auf die Ventile nicht übertragbar ist. Das Rahmengestell führt selbst die Kippbewegung gemäß eines Schlepphebels aus, wobei diese „ins Leere" erfolgt. Lediglich eine Rückstellfeder kann zwischen dem Rahmengestell und dem Rollenträger vorgesehen sein, um den Kontakt der Abgriffsrollen, die im Rollenträger aufgenommen sind, mit der Raumnocke aufrecht zu erhalten. In der zweiten Schaltstellung führt zumindest das Rahmengestell auch im Betrieb des Raumnockenventiltriebs keine Kippbewegung aus, so dass auch die Ventile keinen Hub ausführen. Diese zweiteilige Ausführung des Schlepphebels mit einer eingebauten Verriegelung ermöglicht die Trennung des Kraftflusses zwischen der Hubbewegung, die durch die rotierende Nocke erzeugt wird, und der Hubbewegung des wenigstens einen Ventils.
- Gemäß einer möglichen Ausführungsform ist die Verriegelung aus einer Stiftanordnung gebildet, welche in einer Verriegelungsachse längsbeweglich im Rahmengestell aufgenommen ist. Beispielsweise besteht die Möglichkeit, die Stiftanordnung derart auszubilden, dass sich diese sowohl durch den Rollenträger hindurch erstreckt und weiter beidseitig durch die Endbereiche der U-förmigen Schenkel des Rahmengestells hindurch verläuft. Durch ein Herausziehen bzw. Hineinführen der Stiftanordnung in die zugeordneten Bohrungen im Rahmengestell kann eine Verriegelung geöffnet und geschlossen werden.
- Die Verriegelung ist durch den Raumnocken selbst betätigbar, wobei auch eine hydraulische oder elektromagnetische Einrichtung zur Betätigung der Verriegelung, und insbesondere der Stiftanordnung möglich ist. Beispielsweise kann durch einen Hydraulikanschluss eine an den Stift der Stiftanordnung angrenzende Druckkammer druckbeaufschlagt bzw. druckentlastet werden, wobei die Stiftanordnung ferner mittels einer Federanordnung rückführbar ausgeführt sein kann.
- Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen werden nachstehend gemeinsam mit der Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt.
- Ausführungsbeispiele
- Es zeigt:
-
1 eine perspektivische Ansicht eines Raumnockenventiltriebs mit hydraulisch schaltbaren Abstützelementen; -
2 eine schematische Ansicht einer Nockenfolgereinheit in einem aktivierten Zustand des Ventiltriebs; -
3 eine schematische Ansicht der Nockenfolgereinheit gemäß2 in einem deaktivierten Zustand des Ventiltriebs; -
4 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer deaktivierbaren Nockenfolgereinheit gemäß der vorliegenden Erfindung; -
5 eine schematische Detailansicht eines Schlepphebels, welcher zur Deaktivierung der Nockenfolgereinheit erfindungsgemäß zweiteilig ausgeführt ist; und -
6 eine Ansicht des Schlepphebels gemäß der5 in einer deaktivierten Schaltstellung. - In
1 ist eine perspektivische Ansicht eines Raumnockenventiltriebes1 gezeigt. Dieser umfasst einen Raumnocken2 , welcher auf einer Nockenwelle3 angeordnet ist, wobei lediglich ein Raumnocken2 der Nockenwelle3 gezeigt ist. Die Nockenwelle3 rotiert um eine Nockenwellenachse4 , und ist entlang dieser axial beweglich. Der Ventiltrieb dient zur Betätigung der Ventile5 , welche in zweifacher Anordnung durch den gezeigten Raumnockenventiltrieb1 im Parallelhub betätigt werden. Das mechanische Verbindungsglied zwischen den Ventilen5 und der Huberzeugung durch den Raumnocken2 wird durch eine Nockenfolgereinheit gebildet, welche im Wesentlichen den Schlepphebel7 aufweist, und ferner zwei Abstützelemente6 umfasst, auf denen der Schlepphebel7 im Betrieb der Ventile5 abgestützt ist. Die Ventile5 sowie die Abstützelemente6 sind auf dem rechteckig ausgeführten Schlepphebel7 an den Körperecken angeordnet, so dass eine Kippbewegung erzeugbar ist, die im Betrieb der Ventile5 um eine Kippachse erfolgen kann, die durch die Auflagepunkte zwischen den Abstützelementen6 und dem Schlepphebel7 definiert ist. Gemäß des vorliegenden Ausführungsbeispiels ist die Nockenfolgereinheit mit dem Schlepphebel7 ausgeführt, wobei auch ein Kipphebel eine weitere mögliche Ausführungsform darstellt. Im vorliegenden Fall des angewendeten Schlepphebels7 befinden sich zwischen den Kontaktpunkten der Ventile5 und den Abstützelementen6 zwei Abgriffsrollen8 , die in Kontakt mit dem Raumnocken2 stehen. Die Abgriffsrollen8 sind innerhalb des Schlepphebels7 kippbar aufgenommen, sodass diese der sich ändernden Kontur des Raumnockens2 folgen können und die Hubinformation abgreifen. Die Kippbewegung wird durch die Abgriffsrollen8 in den Schlepphebel7 eingebracht und in die Hubbewegung der Ventile5 überführt. - Die Abstützelemente
6 sind an ein Hydrauliksystem angeschlossen, welches ein Hydraulikventil15 umfasst, mit dem die Zufuhr des Druckmittels an die Druckkammern in den hydraulischen Abstützelementen6 zu- und abschaltbar ist. Ferner ist eine Druckpumpe P schematisch dargestellt, welches das Druckmittel auf das erforderliche Druckniveau pumpt. - In den
2 und3 ist der Raumnockenventiltrieb1 mit einem ersten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung dargestellt. Die Kippbewegung des Schlepphebels7 wird durch die Rotation der Nockenwelle3 um die Nockenwellenachse4 eingeleitet, in dem die Abgriffsrolle8 die Hubbewegung von der Raumnockenkontur des Raumnockens2 abgreift. Aufgrund der Darstellung in einer Seitenansicht ist das Abstützelement6 lediglich in einfach vorgesehener Form gezeigt, wobei dieses als hydraulisch betätigbares Abstützelement6 ausgeführt ist. In der in2 gezeigten Darstellung ist das Abstützelement6 mit einem Druckmedium druckbeaufschlagt, wobei die Druckkammer durch einen Zylinderteil sowie einen Kolbenteil des Abstützelementes6 angedeutet ist. Aufgrund der Druckbeaufschlagung der Druckkammer nimmt das Abstützelement6 eine steife, nicht einfahrbare Anordnung an, so dass die Kippachse9 des Schlepphebels7 im Abstützpunkt zwischen dem Abstützelement6 und dem Schlepphebel7 liegt und ein Hub in wenigstens einem Ventil5 erzeugt werden kann. Daher zeigt der Betriebszustand des Raumnockenventiltriebs1 in2 den Normalfall, in dem durch die Rotation der Nockenwelle3 die Hubbewegung in den Ventilen5 erzeugt wird. - In
3 hingegen ist der Zustand des Raumnockenventiltriebs1 gezeigt, welcher erfindungsgemäß eine Kippbewegung des Schlepphebels7 zeigt, die um die Kippachse9' erfolgt, die im Kontaktpunkt zwischen dem Schlepphebel7 und dem wenigstens einen Ventil5 liegt, so dass das Ventil5 die Funktion eines Abstützelementes übernimmt. Die Hubbewegung wird folglich im Abstützelement6 selbst ausgeführt, in dem der Zylinderteil des Abstützelementes6 nicht druckbeaufschlagt ist, und der Kolbenteil innerhalb des Zylinderteils den Hub durch eine Hubbewegung ausgleichen kann. Damit wird erreicht, dass durch eine einfache Abschaltung einer Druckmittelzufuhr auch bei einem Abgriff der Hubbewegung durch die Abgriffsrolle9 und die Einleitung der Hubbewegung in den Schlepphebel7 eine Ventilbetätigung nicht erfolgt, da der Ausgleich der Kippbewegung um die Kippachse9' durch die nicht druckbeaufschlagten Abstützelemente6 erfolgen kann. Folglich ist eine Abschaltung des Hubbetriebes der Ventile5 erzielbar, obwohl die Abgriffsrolle8 weiter in Kontakt mit dem Raumnocken2 auf der Nockenwelle3 bleibt und sogar der Schlepphebel7 weiterhin die Kippbewegung ausführt. - In
4 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung eines Raumnockenventiltriebs1 gezeigt, welche eine Abschaltung des Ventiltriebes ermöglicht, obwohl die Nockenwelle3 weiterhin die Rotation ausführt. Das zweite Ausführungsbeispiel nutzt die Möglichkeit, den Schlepphebel7 durch eine zweiteilige Ausführung dahingehend weiter zu bilden, die Hubbewegung durch die Abgriffsrollen8 am Raumnocken2 auf der Nockenwelle3 abzugreifen, und dennoch nicht auf die Ventile5 zu übertragen. Bei der Rotation der Nockenwelle3 um die Nockenwellenachse4 wird lediglich ein Rollenträger11 in eine Kippbewegung versetzt, welcher einen ersten Teil des Schlepphebels7 darstellt. Der durch den Rollenträger11 gebildete erste Teil nimmt die Abgriffsrollen8 auf, und ist gegen einen zweiten Teil des Schlepphebels7 kippbeweglich ausgeführt, welcher durch ein Rahmengestell10 dargestellt ist. Die Auslenkung des Rollenträgers11 gegenüber dem Rahmengestell10 ist mittels gestrichelter Linien angedeutet, wobei die Auslenkung in Ventilhubrichtung erfolgt. Aufgrund der kippbeweglichen Entkopplung des Rollenträgers11 vom Rahmengestell10 ist der Schlepphebel7 als Unterbrechungsglied des Kraftflusses zwischen dem Nockentrieb zwischen der Nockenwelle3 und den Abgriffsrollen8 sowie dem Rahmengestell10 und den Ventilen5 ausgebildet. - In den
5 und6 ist eine jeweilige perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Schlepphebels7 gemäß des zweiten Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung dargestellt. In5 ist der Schlepphebel7 in einem verriegelten Zustand gezeigt, so dass der Rollenträger11 gegenüber dem Rahmengestell10 nicht verkippt dargestellt ist. Das Rahmengestell10 sowie der Rollenträger11 bilden einen konventionellen Schlepphebel7 , in dem die Abgriffsrollen8 aufgenommen sind, wobei diese wiederum in einer Wippe eingebracht sind, welche in einer geneigten Position dargestellt ist. Gemäß der vorliegenden Erfindung umfasst der Schlepphebel7 eine Verriegelung13 , welche einen Stift umfasst, der entlang einer Verriegelungsachse14 bewegbar ist und eine verriegelte sowie eine entriegelte Position einnehmen kann (dargestellt durch einen Doppelpfeil). Die Kippachse12 ist durch eine gestrichelte Linie dargestellt, wobei im gezeigten Zustand des Schlepphebels7 der Rollenträger11 gegenüber dem Rahmengestell10 nicht verkippt, so dass sich der Rollenträger11 in der gleichen Ebene befindet wie das Rahmengestell10 . Damit zeigen die beiden Komponenten eine feste Anordnung zueinander, und bilden somit im Betrieb der Ventile einen konventionellen Schlepphebel7 . - Hingegen ist in
6 der Schlepphebel7 in einer entriegelten Position dargestellt, in dem die Stiftanordnung der Verriegelung13 herausgezogen dargestellt ist, und der Rollenträger11 gegenüber dem Rahmengestell10 um die Kippachse12 kippen kann. Greift die Abgriffsrolle8 die Hubbewegung vom Nocken ab, so führt lediglich der Rollenträger11 eine Kippbewegung aus, wohingegen das Rahmengestell10 keine Kippbewegung ausführt. Die mit dem Rahmengestell10 in Kontakt stehenden Ventile werden daher nicht in Hubrichtung ausgelenkt, so dass eine Abschaltung des Ladungswechsels des zugeordneten Zylinders der Brennkraftmaschine möglich ist. - Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf das vorstehend angegebene bevorzugte Ausführungsbeispiel. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteten Ausführungen Gebrauch macht. Insbesondere ist der erfindungsgemäße Raumnockenventiltrieb
1 nicht auf Ausführungen begrenzt, die mittels eines Schlepphebels7 zwei Ventile5 betätigen. Vielmehr sind Ausführungen mit nur einem Ventil5 oder mehr als zwei Ventile5 möglich. Dies gilt ebenfalls für die gezeigte Anzahl der Abstützelemente6 . -
- 1
- Raumnockenventiltrieb
- 2
- Raumnocken
- 3
- Nockenwelle
- 4
- Nockenwellenachse
- 5
- Ventil
- 6
- Abstützelement
- 7
- Schlepphebel
- 8
- Abgriffsrolle
- 9
- Kippachse
- 10
- Rahmengestell
- 11
- Rollenträger
- 12
- Kippachse
- 13
- Verriegelung
- 14
- Verriegelungsachse
- 15
- Hydraulikventil
Claims (12)
- Raumnockenventiltrieb (
1 ) für eine Brennkraftmaschine mit wenigstens einer mit einem oder mehreren Raumnocken (2 ) ausgeführten Nockenwelle (3 ), die in einer Nockenwellenachse (4 ) axial beweglich ist, wobei eine Nockenfolgereinheit vorgesehen ist, die mit dem Raumnocken (2 ) zusammenwirkt, um die Hubinformation der Raumnockenkontur auf wenigstens ein Ventil (5 ) zu übertragen, dadurch gekennzeichnet, dass die Nockenfolgereinheit deaktivierbar ist, um eine Abschaltung des wenigstens einen Ventils (5 ) zu schaffen. - Raumnockenventiltrieb (
1 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Raumnockenventiltrieb (1 ) in einem Zylinderkopf der Brennkraftmaschine aufgenommen ist und wobei die Nockenfolgereinheit wenigstens ein Abstützelement (6 ) aufweist, das ortsfest im Zylinderkopf angeordnet ist. - Raumnockenventiltrieb (
1 ) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Nockenfolgereinheit einen Schlepphebel (7 ) umfasst, der endseitig auf dem wenigstens einen Abstützelement (6 ) abgestützt ist und ferner wenigstens einen Abgriffskörper, bevorzugt in Gestalt einer Abgriffsrolle (8 ) aufnimmt, die in Kontakt mit dem Raumnocken (2 ) steht. - Raumnockenventiltrieb (
1 ) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Abstützelement (6 ) als hydraulisches Abstützelement ausgeführt ist, wobei die Druckmittelzufuhr des hydraulischen Abstützelementes (6 ) mittels eines Hydraulikventils (15 ) zu- und abschaltbar ist. - Raumnockenventiltrieb (
1 ) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Abstützelement (6 ) bei zugeschalteter Druckmittelzufuhr eine steife, nicht einfahrbare Anordnung bildet, sodass die Kippachse (9 ) des Schlepphebels (7 ) im Abstützpunkt zwischen dem Abstützelement (6 ) und dem Schlepphebel (7 ) liegt und ein Hub im wenigstens einen Ventil (5 ) erzeugbar ist. - Raumnockenventiltrieb (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Abstützelement (6 ) bei abgeschalteter Druckmittelzufuhr eine nachgiebige, einfahrbare Anordnung bildet, sodass die Kippachse (9' ) im Kontaktpunkt zwischen dem Schlepphebel (7 ) und dem wenigstens einen Ventil (5 ) liegt und ein Hub im Ventil (5 ) unterbleibt. - Raumnockenventiltrieb (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlepphebel (7 ) ein mit dem Ventil (5 ) in Kontakt stehendes U-förmiges Rahmengestell (10 ) und einen in diesem aufgenommenen mit dem Raumnocken (2 ) in Kontakt stehenden Rollenträger (11 ) aufweist, wobei dieser mit dem Rahmengestell (10 ) um eine Kippachse (12 ) kippbar verbunden ist. - Raumnockengestell (
1 ) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem U-förmigen Rahmengestell (10 ) und dem Rollenträger (11 ) eine Verriegelung (13 ) angeordnet ist. - Raumnockengestell (
1 ) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass im verriegelten Zustand des Schlepphebels (7 ) durch die Verriegelung (13 ) ein Verkippen des Rollenträgers (11 ) im Rahmengestell (10 ) um die Kippachse (12 ) blockiert ist, sodass die Hubbewegung des Rollenträgers (11 ) auf das wenigstens eine Ventil (5 ) übertragbar ist. - Raumnockengestell (
1 ) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass im entriegelten Zustand des Schlepphebels (7 ) durch die Verriegelung (13 ) ein Verkippen des Rollenträgers (11 ) im Rahmengestell (10 ) um die Kippachse (12 ) freigegeben ist, sodass die Hubbewegung des Rollenträgers (11 ) auf das wenigstens eine Ventil (5 ) nicht übertragbar ist. - Raumnockenventiltrieb (
1 ) nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelung (13 ) aus einer Stiftanordnung gebildet ist, welche in einer Verriegelungsachse (14 ) längsbeweglich im Rahmengestell (10 ) aufgenommen ist. - Raumnockenventiltrieb (
1 ) nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelung (13 ) durch den Raumnocken (2 ) selbst, durch eine hydraulische oder elektromagnetische Einrichtung betätigbar ist.
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