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Die
Erfindung betrifft ein Schrägrollenlager wie beispielsweise
ein Kegelrollenlager, ein Schrägzylinderrollenlager usw.
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Schrägrollenlager
und auch andersartig ausgebildete Wälzlager sind häufig
mit einem Käfig ausgestattet, um ein gutes Abrollverhalten
der Wälzkörper zu gewährleisten. Der
Käfig hält die Wälzkörper in
einem definierten Abstand zueinander. Außerdem gibt der
Käfig die Orientierung der Wälzkörper
im Wälzlager vor und sorgt dadurch für günstige
Abrollverhältnisse.
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Infolge
der Relativbewegung zwischen den Wälzkörpern und
dem Käfig können im Kontaktbereich mit den Wälzkörpern
Verschleißerscheinungen am Käfig auftreten. Bei
Schrägrollenlagern kann es zu sehr starken Interaktionen
zwischen den Wälzkörpern und dem Käfig
kommen, so dass bei derartigen Wälzlagern immer wieder
Verschleißprobleme zu beobachten sind. Insbesondere können
Verschleißerscheinungen an den Kontaktflächen
des Käfigs auftreten, an denen die Wälzkörper
mit ihren radial weiter außen liegenden Stirnflächen
anlaufen. Diese Verschleißerscheinungen treten bei großen
Wälzlagern in einem stärkeren Ausmaß auf
als bei kleinen Wälzlagern.
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Aus
der
DE 10 2005
009 772 A1 ist ein Kegelrollenlager bekannt, das eine Anzahl
von Kegelrollen aufweist, welche in dafür vorgesehenen
Aufnahmetaschen eines Käfigs angeordnet sind. Zur Erzielung
eines guten Verschleißverhaltens des Kegelrollenlagers
ist jeweils wenigstens eine Innenfläche der Aufnahmetasche,
die einer Stirnseite einer Kegelrolle gegenüberliegt, mit
wenigstens einer axialen Erhebung ausgestattet. Dadurch wird erreicht,
dass der Randbereich der Stirnfläche der Kegelrolle die
Innenfläche des Käfigs nicht berührt.
Falls bei der Fertigung des Käfigs in den Ecken der Aufnahmetaschen
Störkanten ausgebildet werden, wirken sich diese nicht
negativ auf das Verschleißverhalten auf, da es nicht zu
einer Berührung zwischen den Störkanten und den
Kegelrollen kommt.
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Eine
Aufgabe der Erfindung ist es, bei einem Käfig für
ein Schrägrollenlager Verschleißerscheinungen
an Anlaufflächen, an denen die Wälzkörper mit
ihren Stirnflächen anlaufen, möglichst gering
zu halten.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Wälzlager mit der Merkmalskombination
des Anspruchs 1 gelöst.
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Das
erfindungsgemäße Wälzlager weist wenigstens
eine Laufbahn auf, die sich von einem ersten Ende zu einem zweiten
Ende kegelig erweitert. Weiterhin weist das erfindungsgemäße
Wälzlager Wälzkörpern auf, die auf der
Laufbahn abrollen und einen Käfig zur Führung
der Wälzkörper. Die Wälzkörper
weisen jeweils eine erste Stirnfläche auf, die zum ersten
Ende der Laufbahn hin orientiert ist und eine zweite Stirnfläche,
die zum zweiten Ende der Laufbahn hin orientiert ist. Der Käfig
erweitert sich kegelig entlang einer Längsachse von einem
ersten axialen Ende zu einem zweiten axialen Ende. Zudem weist der
Käfig Stirnanlaufflächen auf, die jeweils einen
Anlaufwinkel mit den benachbarten zweiten Stirnflächen
der Wälzkörper einschließen und an denen
die benachbarten zweiten Stirnflächen der Wälzkörper
jeweils innerhalb einer Kontaktfläche berührend
anliegen, wobei sämtliche Kontaktflächen zusammengenommen
eine Gesamtkontaktfläche bilden. Die Längsachse
des Käfigs ist zu einer Rotationsachse des Wälzlagers
um einen Neigungswinkel von betragsmäßig wenigstens
0,5° neigbar. Die Besonderheit des erfindungsgemäßen
Wälzlagers besteht darin, dass die Stirnanlaufflächen
des Käfigs so geformt sind, dass ausgehend von einer parallelen Anordnung
der Längsachse des Käfigs und der Rotationsachse
des Wälzlagers die Größe der Gesamtkontaktfläche
mit zunehmenden Neigungswinkel gleich bleibt oder zunimmt.
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Infolge
der Neigung des Käfigs, die beispielsweise durch das Eigengewicht
des Käfigs verursacht wird, werden die Stirnanlaufflächen
des bzgl. der Schwerkraftrichtung oberhalb der Rotationsachse des
Wälzlagers angeordneten Bereichs des Käfigs gegen
die zweiten Stirnflächen der Wälzkörper
gepresst. Die schwerkraftbedingte Neigung des Käfigs wird
beim erfindungsgemäßen Wälzlager zwar
nicht verhindert. Allerdings ist die mit der Neigung einhergehende Änderung
der Anlaufwinkel bei der Geometrie des Käfigs berücksichtigt,
so dass die Gesamtkontaktfläche mit zunehmendem Neigungswinkel nicht
abnimmt, sondern gleich bleibt oder zunimmt. Dadurch wird das mit
einer Reduzierung der Gesamtkontaktfläche einhergehende
negative Verschleißverhalten vermieden, so dass das erfindungsgemäße Wälzlager
im Bereich der Stirnanlaufflächen des Käfigs vergleichsweise
geringe Verschleißerscheinungen zeigt.
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Das
erfindungsgemäße Wälzlager ist insbesondere
so ausgebildet, dass bei einer parallelen Anordnung der Langsachse
des Käfigs und der Rotationsachse des Wälzlagers
die Anlaufwinkel jeweils betragsmäßig wenigstens
0,5° betragen, so dass der Abstand zwischen den Stirnanlaufflächen
des Käfigs und den benachbarten zweiten Stirnflächen
der Wälzkörper jeweils mit zunehmender Entfernung
von der Rotationsachse des Wälzlagers abnimmt. Dadurch
wird erreicht, dass bei einer Neigung des Käfigs dort,
wo der Käfig infolge der Neigung zunehmend gegen die Wälzkörper
gepresst wird und somit eine große Verschleißgefahr
besteht, die Kontaktfläche zwischen den Stirnanlaufflächen
des Käfigs und den zweiten Stirnflächen der Wälzkörper
jeweils relativ groß ist.
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Weiterhin
ist es von Vorteil, wenn bei einer parallelen Anordnung der Längsachse
des Käfigs und der Rotationsachse des Wälzlagers
die Anlaufwinkel betragsmäßig maximal 5°,
vorzugsweise maximal 2° betragen. Dies führt bei üblichen
Geometrien des Wälzlagers in der Regel zu günstigen
Anlaufverhältnissen im geneigten Zustand des Käfigs.
Insbesondere können die Anlaufwinkel bei einer parallelen Anordnung
der Längsachse des Käfigs und der Rotationsachse
des Wälzlagers für alle Wälzkörper
jeweils den gleichen Wert aufweisen.
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Weiterhin
kann vorgesehen sein, dass die Anlaufwinkel im maximal geneigten
Zustand des Käfigs um betragsmäßig wenigstens
0,5° über den Umfang des Käfigs variieren.
Vorzugsweise weist der Anlaufwinkel im maximal geneigten Zustand
des Käfigs für jeweils wenigstens einen der Wälzkörper
einen betragsmäßig kleineren Wert auf als bei
einer parallelen Ausrichtung der Längsachse des Käfigs zur
Rotationsachse des Wälzlagers. Durch die Reduzierung des
Anlaufwinkels wird das Anlaufverhalten verbessert und somit der
Verschleiß reduziert, falls das Wälzlager mit
maximal geneigtem Käfig oder in der Nähe dieses
Zustands betrieben wird. Besonders vorteilhaft ist es, wenn der
der Anlaufwinkel im maximal geneigten Zustand des Käfigs
für jeweils wenigstens einen der Wälzkörper
betragsmäßig maximal 0,5°, vorzugsweise
maximal 0,2°, beträgt. Wenn sich das Wälzlager
dreht, wird der Wälzkörper bzw. werden die Wälzkörper
variieren, für die diese Bedingung erfüllt ist.
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Die
Größe der Kontaktflächen zwischen den Stirnanlaufflächen
des Käfigs und den zweiten Stirnflächen der Wälzkörper
kann im maximal geneigten Zustand des Käfigs über
den Umfang des Käfigs variieren.
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Das
erfindungsgemäße Wälzlager ist vorzugsweise
so ausgebildet, dass bei horizontaler Anordnung der Rotationsachse
des Wälzlagers die Längsachse des Käfigs
schwerkraftbedingt um einen Neigungswinkel von betragsmäßig
wenigstens 0,5° zur Rotationsachse des Wälzlagers
geneigt ist. Weiterhin kann bei horizontaler Anordnung der Rotationsachse
des Wälzlagers der Anlaufwinkel in einem ersten Umfangsbereich
des Käfigs einen kleineren Wert aufweisen als in einem
zweiten Umfangsbereich, der bezüglich der Schwerkraftrichtung
unterhalb des ersten Umfangsbereichs angeordnet ist. Vorzugsweise
ist das erfindungsgemäße Wälzlager für
eine Einbaugeometrie ausgelegt, in der die Rotationsachse des Wälzlagers
einen Winkel von maximal 45° mit der Horizontalen einschließt.
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Die
Wälzkörper können im Bereich ihrer zweiten
Stirnflächen jeweils eine Vertiefung aufweisen. In diesem
Fall sind die Kontaktflächen zwischen den zweiten Stirnflächen
der Wälzkörper und den Stirnanlaufflächen
des Käfigs vorzugsweise radial außerhalb der Vertiefungen
ausgebildet. Auf diese Weise werden etwaige Beeinträchtigungen
des Anlaufverhaltens durch die Vertiefungen vermieden.
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Das
erfindungsgemäße Wälzlager ist vorzugsweise
einreihig ausgebildet. Weiterhin kann das erfindungsgemäße
Wälzlager wenigstens eine Schulter aufweisen, an der die
Wälzkörper axial anlaufen.
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Der
Käfig kann durch Stege voneinander getrennte Taschen aufweisen,
in denen die Wälzkörper angeordnet sind. Weiterhin
kann der Käfig am ersten axialen Ende einen ersten Seitenring
und/oder am zweiten axialen Ende einen zweiten Seitenring aufweisen.
Die Stirnanlaufflächen sind vorzugsweise am zweiten Seitenring
ausgebildet sind. Eine derartige Ausbildung des Käfigs
ist mit vergleichsweise geringem Aufwand herstellbar und für
zahlreiche Einsatzmöglichkeiten des erfindungsgemäßen
Wälzlagers gut geeignet.
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Weiterhin
kann das erfindungsgemäße Wälzlager so
ausgebildet sein, dass sich der Käfig auf den Wälzkörpern
abstützt. Der Käfig kann beispielsweise als ein
Blechteil ausgebildet sein. Vorzugsweise ist der Käfig
gehärtet. Das erhöht die Verschleißfestigkeit.
Insbesondere kann der Käfig auch nitrocarburiert sein.
Weiterhin ist es im Hinblick auf einen geringen Verschleiß von
Vorteil, wenn der Käfig im Bereich der Stirnanlaufflächen
eine Oberflächenrauigkeit Ra von maximal 0,3 aufweist.
Dieser Wert bezieht sich auf eine Cut-Off-Länge von 0,8
mm.
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Dass
erfindungsgemäße Wälzlager kann einen
Innendurchmesser von wenigstens 100 mm, vorzugsweise wenigstens
120 mm, besonders bevorzugt wenigstens 150 mm aufweisen. Wenn das
Wälzlager einen Innenring aufweist, ist der Innendurchmesser
des Wälzlagers als der Bohrungsdurchmesser des Innenrings
definiert. Bei großen Wälzlagern kommen die mit
der Erfindung erzielbaren Vorteile besonders deutlich zur Geltung.
Entsprechendes gilt auch für schnelldrehende Wälzlager,
beispielsweise zur Lagerung des "High Speed Shaft" im Getriebe einer
Windkraftanlage. Eine bevorzugte Anwendung des erfindungsgemäßen
Wälzlagern bezieht sich daher auf den Einsatz bei einer
Windkraftanlage.
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Weiterhin
wirkt sich die Erfindung dann besonders vorteilhaft aus, wenn wenigstens
eine Laufbahn mit der Rotationsachse des Wälzlagers einen Winkel
von wenigstens 15°, vorzugsweise wenigstens 20°,
einschließt.
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiele erläutert.
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Es
zeigen:
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1 ein
Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäß ausgebildeten
Kegelrollenlagers in Schnittdarstellung,
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2, 3 einen
vergrößerten Ausschnitt aus 1 im
Bereich einer der Stirnanlaufflächen des Käfigs,
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4 ein
Ausführungsbeispiel des Käfigs in Schnittdarstellung,
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5 ein
weiteres Ausführungsbeispiel des Käfigs in Schnittdarstellung
und
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6 ein
Ausführungsbeispiel für einen Wälzkörper
in Seitenansicht.
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1 zeigt
ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäß ausgebildeten
Wälzlagers in Schnittdarstellung. Das Wälzlager
kann beispielsweise für den Einsatz in einem Getriebe einer
Windkraftanlage eingesetzt werden, insbesondere zur Lagerung eines
"High Speed Shaft" oder auch für andere Anwendungen mit
schnelldrehenden Lager, die vergleichsweise große Abmessungen
aufweisen.
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Das
Wälzlager ist als Radialkegelrollenlager ausgebildet und
weist einen Innenring 1 mit einer kegelig ausgebildeten
inneren Laufbahn 2 auf. Die innere Laufbahn 2 erstreckt
sich lateral zwischen einer kleinen Schulter 3 und einer
großen Schulter 4, die jeweils radial über
den unmittelbar benachbarten Bereich der inneren Laufbahn 2 überstehen.
Der Durchmesser der inneren Laufbahn 2 nimmt von der kleinen
Schulter 3 zur großen Schulter 4 zu.
Der Bohrungsdurchmesser des Innenrings 1 kann 100 mm oder
mehr betragen. Vorzugsweise beträgt der Bohrungsdurchmesser
wenigstens 120 mm oder gar wenigstens 150 mm.
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Weiterhin
weist das Wälzlager einen Außenring 5 mit
einer kegelig ausgebildeten äußeren Laufbahn 6 auf.
Beim dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Außenring 5 schulterlos
ausgeführt. Der Winkel zwischen der äußeren
Laufbahn 6 des Außenrings 5 und der Rotationsachse
des Wälzlagers beträgt vorzugsweise wenigstens
15°, insbesondere wenigstens 20°.
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Der
Innenring 1 und der Außenring 5 können aus
gehärtetem Stahl, insbesondere aus einsatzgehärtetem
Stahl, bestehen.
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Zwischen
der inneren Laufbahn 2 und der äußeren
Laufbahn 6 rollen Wälzkörper 7 ab.
Die Wälzkörper 7 weisen eine kegelige
Mantelfläche 8 auf, die sich zwischen einer kleinen
Stirnfläche 9 und einer großen Stirnfläche 10 erstreckt.
Die große Stirnfläche 10 weist einen
größeren Außendurchmesser als die kleine
Stirnfläche 9 auf. Details zur Ausbildung der
Wälzkörper 7 werden anhand von 6 erläutert.
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Die
Wälzkörper 7 werden in einem Käfig 11 geführt,
der die Wälzkörper 7 in einem definierten
Abstand zueinander hält und eine Schiefstellung der Wälzkörper 7 verhindert.
Der Käfig 11 weist Stirnanlaufflächen 12 auf,
an denen die großen Stirnflächen 10 der
Wälzkörper 7 anlaufen. Dies wird anhand
der 2 und 3 näher erläutert.
Die sonstige Ausbildung des Käfigs 11 wird anhand
der 4 und 5 erläutert.
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Die 2 und 3 zeigen
jeweils einen vergrößerten Ausschnitt aus 1 im
Bereich einer der Stirnanlaufflächen 12 des Käfigs 11.
Der dargestellte Ausschnitt ist in 1 durch
einen Kreis kenntlich gemacht. In die 2 und 3 sind
zusätzlich zu den erfindungsgemäß ausgebildeten Stirnanlaufflächen 12 gemäß dem
Stand der Technik ausgebildete Stirnanlaufflächen 12' als
gestrichelte Linien eingezeichnet. Die Darstellungen der 2 und 3 beziehen
sich auf geringfügig unterschiedliche Ausrichtungen des
Käfigs 11 relativ zum Wälzlager, die
jeweils eine andere Positionierung der dargestellten Stirnanlauffläche 12 bzw. 12' des
Käfigs 11 relativ zur großen Stirnfläche 10 des
benachbarten Wälzkörpers 7 zur Folge
haben.
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Die
in 2 dargestellte Positionierung der Stirnanlauffläche 12 bzw. 12' liegt
dann vor, wenn die Langsachse des Käfigs 11 und
die Rotationsachse des Wälzlagers zusammenfallen. Mit anderen
Worten, 2 bezieht sich auf eine Situation,
in welcher der Käfig 11 zentriert im Wälzlager
angeordnet ist.
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Die
in 3 dargestellte Positionierung der der Stirnanlauffläche 12 bzw. 12' liegt
dann vor, wenn die Längsachse des Käfigs 11 gegen
die Rotationsachse des Wälzlagers geneigt ist und der Käfig 11 somit
nicht zentriert im Wälzlager angeordnet ist. Die Neigung
kann bei einer horizontalen Anordnung des Wälzlagers, d.
h. bei einer horizontalen Orientierung der Rotationsachse des Wälzlagers,
durch den Einfluss der Schwerkraft entstehen.
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Wie
aus 2 hervorgeht, ist die Stirnanlauffläche 12' gemäß dem
Stand der Technik bei einer zentrierten Anordnung des Käfigs 11 im
Wälzlager parallel zum unmittelbar benachbarten Bereich der
großen Stirnfläche 10 des Wälzkörpers 7 angeordnet.
Demgegenüber schließen bei der Erfindung die Stirnanlauffläche 12 des
Käfigs 11 und der unmittelbar benachbarte Bereich
der großen Stirnfläche 10 des Wälzkörpers 7 einen
Anlaufwinkel α miteinander ein. Falls die Stirnanlauffläche 12 des
Käfigs 11 oder die große Stirnfläche 10 des
Wälzkörpers 7 nicht eben ausgebildet
ist, ist der Anlaufwinkel α als Mittelwert der Winkel für
sämtliche Kontaktpunkte zwischen den Flächen definiert.
Der Anlaufwinkel α weist vorzugsweise einen Wert zwischen
0,5° und 2° auf. Aus Gründen der Anschaulichkeit
ist in 2 der Wert des Anlaufwinkels α übertrieben
groß dargestellt.
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Wie
aus 2 weiter hervorgeht, liegt die Stirnanlauffläche 12' bei
einer Ausbildung gemäß dem Stand der Technik im
zentrierten Zustand des Käfigs 11 vollflächig
an der großen Stirnfläche 10 des Wälzkörpers 7 an,
falls die Stirnanlauffläche 12' nicht infolge
des Spiels der Wälzkörper 7 im Käfig 11 zur großen
Stirnfläche 10 des Wälzkörpers 7 beabstandet
ist. Dies bedeutet, dass in diesem Fall der Anlaufwinkel α den
Wert 0° aufweist.
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Demgegenüber
liegt die Stirnanlauffläche 12 bei einer Ausbildung
gemäß der Erfindung im zentrierten Zustand des
Käfigs 11 nur in einem sehr kleinen Gebiet an
der großen Stirnfläche 10 des Wälzkörpers 7 an.
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Wenn
der Käfig 11 im Wälzlager geneigt angeordnet
ist, ergibt sich eine andere Situation. Aus 3 ist ersichtlich,
dass im geneigten Zustand des Käfigs 11 die Stirnanlauffläche 12 gemäß der
Erfindung vollflächig an der großen Stirnfläche 10 des Wälzkörpers 7 anliegt,
d. h. der Anlaufwinkel α einen Wert von 0° aufweist.
Es besteht auch die Möglichkeit, dass der Wert von 0° für
den Anlaufwinkel α nicht exakt erreicht wird. Vorzugsweise
sollte der Wert für den Anlaufwinkel α im geneigten
Zustand des Käfigs 11 maximal 0,5°, besonders
bevorzugt maximal 0,2°, betragen.
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In 3 liegt
die Stirnanlauffläche 12' gemäß dem
Stand der Technik nur in einem kleinen Bereich an der großen
Stirnfläche 10 des Wälzkörpers 7 an.
Der Anlaufwinkel α weist einen größeren
Wert als bei der Stirnanlauffläche 12 gemäß der
Erfindung auf und stimmt ungefähr mit einem Neigungswinkel überein,
um den die Langsachse des Käfigs 11 relativ zur
Rotationsachse des Wälzlagers geneigt ist.
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Die
erfindungsgemäße Ausbildung der Stirnanlauffläche 12 des
Käfigs 11 führt somit dazu, dass die
zwischen der Stirnanlauffläche 12 des Käfigs 11 und
der großen Stirnfläche 10 des Wälzkörpers 7 ausgebildete
Kontaktfläche im zentrierten Zustand des Käfigs 11 relativ
klein und im geneigten Zustand des Käfigs 11 relativ
groß ist. Eine Stirnanlauffläche 12' gemäß dem
Stand der Technik zeigt ein umgekehrtes Verhalten. Dies gilt jedoch
jeweils nur für die in den 3 und 4 dargestellte
Stirnanlauffläche 12. Diese Stirnanlauffläche 12 ist
oberhalb der Langsachse des Käfigs 11 angeordnet. Ähnliches
gilt für weitere Stirnanlaufflächen 12,
die ebenfalls oberhalb der Langsachse des Käfigs 11 angeordnet
sind.
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Die
Stirnanlaufflächen 12 unterhalb der Längsachse
des Käfigs 11 zeigen ein anderes Verhalten. Bei
diesen Stirnanlaufflächen 12 vergrößert sich
der Anlaufwinkel α beim Übergang vom zentrierten
in den geneigten Zustand des Käfigs 11. Dies ist aber
unproblematisch, da diese Stirnflächen 12 in der Regel
nicht an den großen Stirnflächen 10 der
Wälzkörper 7 anliegen.
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Bei
den Stirnanlaufflächen 12' gemäß dem Stand
der Technik hängt das Verhalten nicht davon ab, ob die
Stirnanlaufflächen 12' unterhalb oder oberhalb
der Längsachse des Käfigs 11 angeordnet
sind.
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Beim
tatsächlichen Betrieb des Wälzlagers ist der Käfig 11 nicht
zentriert, sondern infolge der Einwirkung der Schwerkraft geneigt
im Wälzlager angeordnet. Dies gilt zumindest bei einem
waagerechten oder nahezu waagerechten Einbau des Wälzlagers.
Für das Verschleißverhalten des Käfigs 11 sind daher
die Verhältnisse im geneigten Zustand des Käfigs 11 maßgeblich.
Eine große Kontaktfläche zwischen der Stirnanlauffläche 12 bzw. 12' des
Käfigs 11 und der großen Stirnfläche 10 des
Wälzkörpers 7 wirkt sich positiv auf
das Verschleißverhalten aus. Somit kommt es bei der erfindungsgemäß ausgebildeten
Stirnanlauffläche 12 zu einem geringeren Verschleiß als
bei der Stirnanlauffläche 12' gemäß dem Stand
der Technik.
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4 zeigt
ein Ausführungsbeispiel des Käfigs 11 in
Schnittdarstellung. Der Käfig 11 ist aus Blech
gefertigt und weist eine Oberflächenrauigkeit Ra von vorzugsweise
weniger als 0,3 bei einer Cut-Off-Länge von 0,8 mm auf.
Der Käfig 11 kann gehärtet sein. Insbesondere
kann der der Käfig 11 einer Nitrocarburierung
unterzogen sein, wobei die Eindringtiefe vorzugsweise zwischen 0,4
mm und 0,6 mm beträgt.
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Der
Käfig 11 weist eine Vielzahl von Taschen 13 zur
Aufnahme der Wälzkörper 7 auf. Die Taschen 13 sind
durch Stege 14 voneinander getrennt, die den Wälzkörpern 7 zugewandte
Seitenflächen 15 aufweisen. Die Formgebung der
Seitenflächen 15 ist an die Wälzkörper 7 angepasst.
Einzelheiten hierzu gehen für ein weiteres Ausführungsbeispiel
des Käfigs 11 aus 5 hervor.
Die Stege 14 erstrecken sich jeweils zwischen einem kleinen
Seitenring 16 und einem großen Seitenring 17 des
Käfigs 11. Der große Seitenring 17 weist
einen größeren Außendurchmesser auf als
der kleine Seitenring 16. Auf der den Wälzkörpern 7 zugewandten
Innenseite des großen Seitenrings 17 sind die
Stirnanlaufflächen 12 ausgebildet. Die Stirnanlaufflächen 12 und/oder
die Seitenflächen 15 können durch Prägeoperationen ausgebildet
sein. Der Käfig 11 ist vorzugsweise einteilig
ausgebildet, d. h. sämtliche vorstehend beschriebenen Komponenten
sind aus einem gemeinsamen Materialstück hergestellt.
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Der
Käfig 11 ist vorzugsweise so ausgebildet, dass
sich die Stege 14 im Bereich der Seitenflächen 15 auf
den Wälzkörpern 7 abstützen.
Der Käfig 11 ist somit vorzugsweise wälzkörpergeführt.
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Zur
Montage des Käfigs 11 im Wälzlager kann
der Käfig 11 radial aufgeweitet oder ausgebeult werden
und dann mit den Wälzkörpern 7 bestückt über
die kleine Schulter 3 auf den Innenring 1 aufgeschoben
werden. Danach kann der Käfig 11 wieder radial
eingezogen werden.
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5 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel des Käfigs 11 in
Schnittdarstellung. Die in 5 gewählte
Schnittebene ist senkrecht zur Schnittebene der 5 angeordnet.
Zur Veranschaulichung der Einbausituation des Käfigs 11 im
Wälzlager sind die Umrisse zweier Wälzkörper 7 zum
Teil angedeutet. Der in 5 dargestellte Käfig 11 ist
analog zum Ausführungsbeispiel gemäß 4 als
ein Taschenkäfig ausgebildet. Abweichend vom Ausführungsbeispiel
der 5 ist der Käfig 11 jedoch nicht
aus Blech, sondern aus Kunststoff gefertigt, vorzugsweise in Spritzgusstechnik.
Dabei besteht die Möglichkeit, die Seitenflächen 15 der
Stege 14 an die Mantelflächen 8 der Wälzkörper 7 angepasst
auszubilden. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel sind
die Seitenflächen 15 jeweils in eine innere Seitenfläche 18 und
eine äußere Seitenfläche 19 unterteilt,
die miteinander einen stumpfen Winkel einschließen. Der Übergangsbereich
zwischen der inneren Seitenfläche 18 und der äußeren
Seitenfläche 19 ist jeweils abgerundet ausgebildet.
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Als
Kunststoffmaterial für die Herstellung des in 5 dargestellten
Käfigs 11 eignet sich beispielsweise Poly-Ether-Ether-Keton
(PEEK).
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6 zeigt
ein Ausführungsbeispiel für einen Wälzkörper 7 in
Seitenansicht. Die kleine Stirnfläche 9 des Wälzkörpers 7 ist
eben ausgebildet. Der Übergangsbereich zwischen der kleinen
Stirnfläche 9 und der Mantelfläche 8 ist
abgerundet.
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Die
große Stirnfläche 10 des Wälzkörpers 7 ist
als ein kreisförmig berandetes Segment einer Kugeloberfläche
ausgebildet und weist eine zentral angeordnete, kreisförmige
Vertiefung 20 auf. Die Kontaktfläche zwischen
der großen Stirnfläche 10 des Wälzkörpers 7 und
der Stirnanlauffläche 12 des Käfigs 11 wird
vorzugsweise radial außerhalb der Vertiefung 20 ausgebildet.
Der Übergangsbereich zwischen der großen Stirnfläche 10 und
der Mantelfläche 8 ist abgerundet ausgebildet.
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Die
Wälzkörper 7 können beispielsweise
aus durchgehärtetem Stahl bestehen.
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- 1
- Innenring
- 2
- innere
Laufbahn
- 3
- kleine
Schulter
- 4
- große
Schulter
- 5
- Außenring
- 6
- äußere
Laufbahn
- 7
- Wälzkörper
- 8
- Mantelfläche
- 9
- kleine
Stirnfläche
- 10
- große
Stirnfläche
- 11
- Käfig
- 12
- Stirnanlauffläche
- 13
- Tasche
- 14
- Steg
- 15
- Seitenfläche
- 16
- kleiner
Seitenring
- 17
- großer
Seitenring
- 18
- innere
Seitenfläche
- 19
- äußere
Seitenfläche
- 20
- Vertiefung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102005009772
A1 [0004]