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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren
zur präzisen
Bestimmung eines Horizontalbewegungszustands eines Hubschraubers
bei eingeschränkten
Sichtverhältnissen.
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Hubschrauber
sind aufgrund ihrer spezifischen Flugeigenschaften in der Lage,
an fast jedem beliebigen Ort zu landen und zu starten. Voraussetzung
ist lediglich ein weitgehend ebenes Gebiet mit genügend Abstand
zu Hindernissen wie Häusern oder
Bäumen.
Voraussetzung für
eine Landung oder einen Start ist eine ausreichende Sicht in der
Nähe des
Hubschraubers.
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Durch
die Luftströmung
des Rotors werden allerdings leicht Gegenstände und insbesondere Staub
oder Schnee aufgewirbelt, was zu einer extremen Sichtbehinderung
für dem
Hubschrauberpiloten führt.
Dieser Effekt wird im Falle der Staubaufwirbelung „Brown
Out" und im Falle
der Schneeaufwirbelung „White
Out" genannt. Bei
Rettungseinsätzen oder
bei militärischen
Missionen kann dies zu gefährlichen
Situationen führen.
Bei amerikanischen Militärhubschraubern
ist es in den letzten Jahren im Rahmen von Auslandseinsätzen zu
mehreren schweren Unfällen
gekommen.
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In
der Situation des Brown Out hat die Besatzung häufig noch in einem engen Bereich
um den Hubschrauber eingeschränkte
Bodensicht. Allerdings ist ein wesentliches Problem, dass aufgrund der
fehlenden Referenz zu umliegenden Objekten und oft einer gleichförmigen Bodentextur
eine laterale Drift des Hubschraubers für die Besatzung nicht erkennbar
ist. Dies bedeutet, dass sich die Position des Hubschraubers unbemerkt
um mehrere Meter in einer zur Steig-/Sinkrichtung orthogonalen Richtung ändern und
sich der Hubschrauber so Hindernissen gefährlich nähern kann. Es liegt aufgrund
dieser Drift ein hohes Risiko eines Hinderniskontakts in der Phase
des Schwebefluges oder auch beim Starten und Landen vor.
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Hubschrauber
sind zur Zeit häufig
mit einem Geschwindigkeitsmesser auf der Grundlage des Dopplereffektes
ausgestattet, mit dem die Geschwindigkeit über Grund gemessen werden kann.
Systembedingt können
mit einem solchen Dopplerradar kleine Geschwindigkeiten nicht gemessen
und die Drift nicht erkannt werden. Ebenso kann die Position und damit
eine seitliche Abweichung grundsätzlich
mit einem GPS-System gemessen werden. Für eine hohe Präzision ist
allerdings ein Differential-GPS notwendig, das eine entsprechende
Bodeninfrastruktur benötigt
(Referenzsender am Boden). In den Szenarien eines Rettungseinsatzes
oder einer militärischen Operation
ist eine solche Infrastruktur nicht immer vorhanden. Darüber hinaus
ist nicht gewährleistet, dass
GPS-Signale an jedem Ort und zu jeder Zeit in der geforderten Präzision zur
Verfügung
stehen. Abschattungen durch Gebäude
oder Gebirge können
zu einer eingeschränkten
Verfügbarkeit
führen.
Darüber hinaus
kann das GPS-Signal zumindest theoretisch durch Behörden abgeschaltet
oder auch verfälscht werden.
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Als
weitere Möglichkeit,
eine Drift zu erkennen, kann das Inertialsystem des Hubschraubers
dienen. Ein solches System misst Beschleunigungen und errechnet
hieraus Geschwindigkeiten und Positionen. Inhärente und unvermeidbare Messfehler
werden sich mit der Zeit aufaddieren und zu einer ungenauen Positionsbestimmung
führen.
Die derzeitigen technischen Leistungswerte von Inertialsystemen
genügen
nicht, um eine Drift in der Situation des Brown Outs oder White
Outs sicher zu vermeiden.
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Dementsprechend
ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine technische
Lehre bereitzustellen, wie ein Horizontalbewegungszustand eines
Hubschraubers bei eingeschränkten
Sichtverhältnissen
genauer als bisher mit vertretbarem Aufwand bestimmt werden kann.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Vorrichtung gelöst,
die eine Bodenmarkierungsvorrichtung umfasst, welche dazu ausgebildet
ist, einen vorbestimmten Bodenbereich mit einer von ihrer Umgebung
unterscheidbaren, relativ zum vorbestimmten Bodenbereich unbeweglichen
Markierung zu versehen, wobei sie weiter eine am Hubschrauber vorgesehene
Bodenerfassungsvorrichtung umfasst, welche dazu ausgebildet ist,
den vorbestimmten Bodenbereich zu erfassen.
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Ebenso
wird diese Aufgabe durch ein Verfahren gelöst, welches die folgenden Schritte
umfasst: Markieren eines vorbestimmten Bodenbereichs mit einer von
ihrer Umgebung unterscheidbaren Markierung und Erfassen des vorbestimmten
Bodenbereichs.
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Erfindungsgemäß ist also
am Hubschrauber eine Bodenerfassungsvorrichtung vorgesehen, welche
dazu ausgebildet ist, den mit der Markierung versehenen vorbestimmten
Bodenbereich zu erfassen. Die so erfasste vom übrigen vorbestimmten Bodenbereich
unterscheidbare und relativ zu diesem unbewegliche Markierung kann
dann als Referenz dienen, welche von der mit dem Hubschrauber mitbewegten Bodenerfassungsvorrichtung
erfasst wird. Somit führt die
von der Bodenerfassungsvorrichtung erfasste Markierung im Erfassungsbereich
der Bodenerfassungsvorrichtung eine einer Horizontalbewegung des
Hubschraubers entsprechende Bewegung aus, so dass aus einer Bewegung
der Markierung im Erfassungsbereich der Bodenerfassungsvorrichtung auf
den Horizontalbewegungszustand geschlossen werden kann.
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Besonders
vorteilhaft ist eine berührungslose
Erfassung der Markierung im Bodenbereich durch die Bodenerfassungsvorrichtung.
Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass die Bodenerfassungsvorrichtung
eine von dem vorbestimmten und mit der Markierung versehenen Bodenbereich
ausgehende Strahlung erfasst. Vorzugsweise ist die Strahlung derart,
dass sie durch eingeschränkte
Sichtverhältnisse,
wie sie Brown Out- und White Out-Situationen vorliegen, wenig oder
gar nicht beeinträchtigt
ist. Die Strah lung kann beispielsweise eine radioaktive Strahlung
sein. Dies ist aufgrund der mit ihr möglicherweise verbundenen Gefährdung der
Umgebung jedoch nicht bevorzugt. Vorteilhafter ist dagegen die Verwendung
einer Markierung, von welcher eine elektromagnetische Strahlung ausgeht,
die von der Bodenerfassungsvorrichtung erfasst wird. Dies kann besonders
bevorzugt eine Infrarot-Strahlung sein, so dass die Bodenerfassungsvorrichtung
vorteilhafterweise eine vom vorbestimmten Bodenbereich ausgehende
elektromagnetische Strahlung mit einer Wellenlänge von mehr als 700 nm erfasst.
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Es
soll jedoch nicht ausgeschlossen sein, dass die Bodenerfassungsvorrichtung
auch elektromagnetische Strahlung im Bereich des optisch wahrnehmbaren
Lichts erfasst, da sich überraschend
herausgestellt hat, dass der Bereich unmittelbar unter einem schwebenden
Hubschrauber selbst bei Brown Out- und White Out-Situationen weitgehend
von Schmutz-, Staub- oder Schneepartikeln frei ist, so dass die
Sicht vom Hubschrauber direkt nach unten zum Boden im Wesentlichen
frei ist, selbst wenn der Pilot beim Blick aus der Kanzel stark
beeinträchtigte Sichtverhältnisse
wahrnimmt.
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Bei
Brown Out- und White Out-Situationen werden von dem durch den Rotor
erzeugten abwärts gerichteten
Luftstrom Partikel am Boden aufgewirbelt, welche die Sicht eines
ausreichend tief schwebenden Hubschraubers beeinträchtigen
können.
Da der vom Rotor erzeugte abwärts
gerichtete Luftstrom beim Auftreffen auf die Bodenoberfläche divergiert, ist,
wie oben bereits angedeutet wurde, der Bereich unmittelbar unter
dem Hubschrauber überraschenderweise
im Wesentlichen partikelfrei. Daher ist es zur Erhöhung der
Erfassungsqualität
vorteilhaft, wenn die Bodenerfassungsvorrichtung eine Erfassungsachse
aufweist, längs
welcher eine Erfassung des vorbestimmten Bodenbereichs erfolgt,
wobei die Bodenerfassungsvorrichtung derart am Hubschrauber vorgesehen
ist, dass die Erfassungsachse in einem Kegel liegt, der von der
Bodenerfassungsvorrichtung mit einer in Schwerkraftwirkungsrichtung verlaufenden
Kegelachse sich zum Boden hin öffnend
ausgeht, wobei der Kegel einen Öffnungswinkel von
etwa 45°,
vorzugsweise von etwa 30°,
besonders bevorzugt von etwa 15° aufweist.
Mit Öffnungswin kel ist
dabei derjenige Winkel bezeichnet, welcher von den Kegelrändern in
einem ebenen, die Kegelachse enthaltenden Kegelschnitt eingeschlossen
ist. Die Kegelachse ist dabei die Winkelhalbierende des Öffnungswinkels.
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Gemäß einer
ersten besonders robusten Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
kann die Bodenmarkierungsvorrichtung einen im vorbestimmten Bodenbereich
anordenbaren Markierungskörper
umfassen. Dieser Markierungskörper kann
in Abstimmung auf die verwendete Bodenerfassungsvorrichtung derart
ausgebildet sein, dass er sich hinsichtlich seiner Farbe vom vorbestimmten
Bodenbereich unterscheidet. Ein solcher Markierungskörper könnte für eine im
optischen Wellenlängenbereich
elektromagnetischer Strahlung erfassende Bodenerfassungsvorrichtung
verwendet werden. Alternativ oder zusätzlich kann der Markierungskörper auch
hinsichtlich seiner Form derart ausgebildet sein, dass er sich vom
vorbestimmten Bodenbereich unterscheidet. Dies ist beispielsweise
bei Wüstenboden denkbar.
Auch ein derartiger Markierungskörper könnte durch
eine im optischen Wellenlängenbereich elektromagnetischer
Strahlung erfassenden Bodenerfassungsvorrichtung erfasst werden.
Weiter könnte der
Markierungskörper
alternativ oder zusätzlich
derart ausgebildet sein, dass er sich hinsichtlich einer von ihm
ausgehenden Strahlung vom vorbestimmten Bodenbereich unterscheidet.
Beispielsweise könnte der
Markierungskörper
radioaktiv sein oder Funkwellen aussenden. Besonders bevorzugt ist
jedoch daran gedacht, dass der Markierungskörper sich hinsichtlich der
von ihm ausgehenden thermischen Strahlung vom vorbestimmten Bodenbereich
unterscheidet. Derartige thermische Strahlung ist von Infrarot-Erfassungsgeräten gut
erfassbar, da sich diese nicht nur gegenüber der Temperatur des umgebenden
Bodenbereichs, sondern auch gegenüber der Strahlung, die von
aufgewirbeltem Staub, Schnee oder Wassertröpfchen ausgeht, deutlich abhebt.
Außerdem
kann ein Infrarot-Bild auch ohne umfangreiche elektronische Aufbereitung
des Erfassungssignals von einem menschlichen Betrachter schnell
erfasst und verstanden werden.
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Dabei
kann daran gedacht sein, dass der Markierungskörper entweder heißer oder
kälter
als die Oberfläche
des vorbestimmten Bodenbereichs ist.
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Obwohl
die Verwendung von Markierungskörpern
eine besonders robuste Erfassung der Markierung gestattet, kann
es unter Umständen
gewollt sein, in dem vorbestimmten Bodenbereich keine dauerhaften
Spuren zu hinterlassen.
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Dies
kann zum einen durch Markierungskörper erfolgen, welche durch
endotherme oder exotherme chemische Reaktion umgewandelt werden
oder zerfallen oder durch Markierungskörper, welche aufgrund einer
Phasenumwandlung allmählich
verschwinden. Letzteres kann besonders einfach und kostengünstig durch
Verwendung von Markierungskörpern
aus Eis oder Trockeneis, also gefrorenem CO2,
realisiert sein. Nach dem Schmelzen bzw. Sublimieren des Markierungskörpers bleibt
nahezu keine Spur von diesem an der Markierungsstelle zurück. Markierungskörper aus
Trockeneis haben den Vorteil, dass sie aufgrund ihrer großen Kälte selbst
in verschneiten Regionen einsetzbar sind, da sie in der Regel stets
kälter
als die Schnee- oder Eisoberfläche eines
mit einem Hubschrauber erreichbaren Bodenbereichs sind.
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Weiterhin
kann daran gedacht sein, einen Farbbeutel als Markierungskörper zu
verwenden, welcher beim Auftreffen auf den Boden platzt und einen
Oberflächenabschnitt
des vorbestimmten Bodenbereichs als Markierungs-Oberflächenabschnitt färbt. Dabei
kann eine wasserlösliche
Farbe zum Einsatz kommen, welche durch Regen aus dem vorbestimmten
Bodenbereich ausgewaschen werden kann oder deren feste Bestandteile
nach Verdunstung der flüchtigen
Bestandteile kompostieren oder verwittern. Ebenfalls ist denkbar,
dass der Markierungskörper
einen Oberflächenabschnitt
des vorbestimmten Bodenbereichs umformt und dadurch einen Markierungs-Oberflächenabschnitt
schafft. Dies kann beispielsweise durch Verwendung eines Projektils
als Markierungskörper
geschehen, welches in den vorbestimmten Bodenbereich eingeschossen
wird und dadurch einen erfassbaren Krater oder dergleichen bildet.
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Schließlich kann
auch die Strahlungseigenschaft eines Oberflächenabschnitts des vorbestimmten
Bodenbereichs verglichen mit einem umgebenden Oberflächenabschnitt
des Bodenbereichs durch den Markierungskörper verändert werden. Dies kann beispielsweise
dadurch geschehen, dass ein zuvor erwähnter abwerfbarer und zum Bersten
ausgebildeter Beutel mit einer radioaktiven Substanz gefüllt ist. Außerdem kann
gerade bei heißen
Bodenbereichen, etwa in Wüstengegenden,
daran gedacht sein, einen derartigen Beutel gefüllt mit einer verdunstenden Flüssigkeit
als Markierungskörper
zu verwenden. Die nach dem Bersten des Beutels beim Auftreffen auf dem
Boden frei werdende Flüssigkeit
verdunstet und kühlt
den Bodenbereich dadurch lokal. Auch hierdurch wird ein Markierungs-Oberflächenabschnitt
erzeugt, welcher auch eine vom umgebenden Oberflächenabschnitt unterscheidbare
Strahlungseigenschaft besitzt.
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Um
den Markierungskörper
aus einer Distanz in den vorbestimmten Bodenbereich verbringen zu
können,
ohne dass eine Bedienperson den Bereich verschmutzter Luft durchschreiten
müsste,
ist es vorteilhaft, wenn die Bodenmarkierungsvorrichtung eine Auswurfvorrichtung
umfasst, von welcher aus der Markierungskörper auswerfbar ist. Dabei
ist es besonders bevorzugt, wenn die Bodenmarkierungsvorrichtung
am Hubschrauber vorgesehen ist. Dann kann nämlich der vorbestimmte Bodenbereich stets
mit der benötigten
Markierung versehen werden, unabhängig davon, wo sich der Hubschrauber gerade
befindet.
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Dabei
kann die Auswurfvorrichtung den Markierungskörper lediglich auslösen, welcher
daraufhin schwerkraftgetrieben zu Boden fällt. Zur besseren Verankerung
des Markierungskörpers
im Boden oder/und zur möglichst
schnellen Markierung des vorbestimmten Bodenbereichs kann vorgesehen sein,
dass die Auswurfvorrichtung eine Beschleunigungseinrichtung, insbesondere
eine mechanische oder/und pneumatische oder/und elektrische oder/und
elektromagnetische oder/und pyrotechnische Beschleunigungseinrichtung
umfasst, welche dazu ausgebildet ist, den Markierungskörper in Auswurfrichtung
zu beschleunigen. Eine pyrotechnische Beschleunigungseinrichtung
ist beispielsweise ein zündbarer
Treibsatz, welcher den Markierungskörper beschleunigt.
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Als
Beschleunigungseinrichtung im Sinne der vorliegenden Anmeldung ist
auch der Fall zu verstehen, dass ein Treibsatz im Markierungskörper untergebracht
ist, welcher vom Hubschrauber aus gezündet wird.
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Um
sicherstellen zu können,
dass der Markierungskörper
sich tatsächlich,
wie im bevorzugten Fall gewünscht,
hinsichtlich seiner thermischen Strahlung vom vorbestimmten Bodenbereich
unterscheidet, umfasst die Vorrichtung eine Temperaturbeeinflussungseinrichtung,
welche dazu ausgebildet ist, die Markierungskörper-Temperatur des Markierungskörpers derart
zu beeinflussen, dass sie sich von der Bodenbereichs-Temperatur
des vorbestimmten Bodenbereichs unterscheidet.
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Die
Erhöhung
der Markierungskörper-Temperatur
kann in an sich bekannter Weise elektrisch durch Induktion oder/und
Widerstandsheizen erfolgen oder kann bei geeigneter Ausbildung des
Markierungskörpers
durch Mikrowellenstrahlung erfolgen. Hierfür ist es vorteilhaft, wenn
der Markierungskörper zumindest
abschnittsweise aus einem Material besteht, welches durch Mikrowellenstrahlung
einer vorgegebenen Wellenlänge
erwärmbar
ist.
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Auch
eine Kühlung
des Markierungskörpers kann
vorgesehen sein. Dies kann in einem besonders einfachen Fall durch
Beströmen
des Markierungskörpers
mit einem sich entspannenden Gas oder/und durch eine Wärmepumpe
oder/und durch wenigstens ein Peltierelement erfolgen.
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Weiterhin
kann zur Vereinfachung des Aufbaus der Auswurfvorrichtung, insbesondere
zur Verringerung der benötigten
Bauteile, daran gedacht sein, dass die Temperaturbeeinflussungseinrichtung mit
einer Auslösevorrichtung
zum Auslösen
eines Auswurfs eines Markierungskörpers zusammenwirkt. Hierzu
kann vorgesehen sein, den Markierungskörper in einer geometrisch auf
einen Konturabschnitt des Markierungskörpers abgestimmten Halterung
zu haltern und die thermische Kontraktion oder Expansion beim Abkühlen bzw.
Erwärmen
des Markierungskörpers
auszunutzen, um diesen aus der Halterung zu lösen. Weiterhin kann daran gedacht
sein, eine Bimetallfeder vorzusehen, welche den Markierungskörper bei
Erreichen einer vorbestimmten Temperatur aus einer Halterung löst oder/und
in Auswurfrichtung abstreift. Auch der Markierungskörper selbst
kann durch Vorsehen einer Bimetallanordnung an diesem thermisch
sensitiv an einer Halterung gehaltert sein. Dann wird sich der Markierungskörper bei
Erreichen der vorbestimmten Auslösetemperatur
durch Verformung der an ihm vorgesehenen Bimetallanordnung von seiner
Halterung lösen.
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Beispielsweise
könnte
die am Markierungskörper
vorgesehene Bimetallanordnung derart ausgebildet sein, dass sie
unterhalb oder oberhalb einer vorbestimmten Auslösetemperatur in Formschlusseingriff
mit einer Halterung am Hubschrauber ist, wobei die Bimetallanordnung
derart ausgestaltet ist, dass sich zumindest ein Abschnitt derselben
bei Erreichen der vorbestimmten Auslösetemperatur derart verformt
hat, dass der Formschlusseingriff bei Erreichen der vorbestimmten
Auslösetemperatur
gelöst ist.
Entsprechendes gilt für
einen kraftschlüssigen Eingriff
zwischen Markierungskörper
und Halterung, jedoch bietet der Formschlusseingriff eine größere mögliche Temperaturdifferenz
zwischen der Ausgangstemperatur der Markierungskörpers und der vorbestimmten
Auslösetemperatur
verglichen mit dem kraftschlüssigen
Eingriff.
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Weiter
kann alternativ oder zusätzlich
vorgesehen sein, in dem Markierungskörper eine Wärmequelle, etwa eine elektrische
Wärmequelle
in Form einer Batterie und eines Widerstandsheizdrahts und dergleichen
oder eine chemische Wärmequelle
beispielsweise in Form von exotherm oder endotherm miteinander reagierenden
Substanzen vorzusehen. Darüber
hinaus kann der Markierungskörper
zur längeren
Speicherung thermischer Energie einen Wärmespeicher aufweisen, beispielsweise
in Form eines an sich bekannten Latenzwärmespeichers, in welchem thermische
Energie in einem Aggregatszustand einer Substanz gespeichert ist,
so dass die thermische Energie durch Phasenübergang an die Umgebung abgegeben
werden kann.
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Die
oben genannten Beispiele dienen dazu, über einen möglichst langen Zeitraum eine
von ihrer Umgebung unterscheidbare Markierung im vorbestimmten Bodenbereich
zu erhalten.
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Besonders
bevorzugt ist jedoch eine Ausführungsform,
bei welcher kein Markierungskörper
ausgeworfen werden muss, sondern die Bodenmarkierung berührungslos
im vorbestimmten Bodenbereich vorgesehen werden kann. Dies kann
gemäß einer vorteilhaften
Weiterbildung der vorliegenden Erfindung dadurch realisiert sein,
dass die Bodenmarkierungsvorrichtung eine Bestrahlungseinrichtung,
insbesondere zur Aussendung elektromagnetischer Strahlung, vorzugsweise
Infrarot-Strahlungseinrichtung, besonders bevorzugt einen Laser,
umfasst.
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Grundsätzlich kann
auch die berührungslos markierende
Bodenmarkierungsvorrichtung Teil einer Bodeninfrastruktur sein.
Um stets in einem potentiellen Landegebiet eines Hubschraubers einsetzbar
zu sein, ist es jedoch grundsätzlich
bevorzugt, dass die Bodenmarkierungsvorrichtung am Hubschrauber vorgesehen
ist.
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Wie
bereits oben angedeutet wurde, kann je nach physikalischem Wirkprinzip,
nach welchem die Erfassung der Markierung im vorbestimmten Bodenbereich
erfolgt, die Markierung an einem beliebigen Ort relativ zum Hubschrauber
vorgesehen werden. Jedoch ist es aufgrund der oben bereits geschilderten
Sichtverhältnisse
entsprechend der bevorzugten Erfassungsrichtung der Bodenerfassungsvorrichtung auch
für die
Bodenmarkierungsvorrichtung vorteilhaft, wenn bei Verwendung einer
Auswurfvorrichtung diese den Markierungskörper längs einer Auswurfrichtung auswirft,
wobei eine in Auswurfrichtung verlaufende Auswurfachse in einem
Kegel liegt, der von der Auswurfvorrichtung mit einer in Schwerkraftwirkungsrichtung
verlau fenden Kegelachse sich zum Boden hin öffnend ausgeht, wobei der Kegel
einen Öffnungswinkel
von etwa 45°,
vorzugsweise von etwa 30°,
besonders bevorzugt von etwa 15° aufweist.
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Entsprechendes
gilt für
den Fall einer berührungslosen
Markierung. In diesem Falle ist aus Gründen einer besonders erleichterten
Erfassung der Markierung auch bei stark eingeschränkten Sichtverhältnissen
bevorzugt, dass die Bestrahlungseinrichtung eine Bestrahlungsachse
aufweist, längs
welcher die Bestrahlungseinrichtung einen Strahl emittiert, wobei
die Bestrahlungsachse in einem Kegel liegt, der von der Bestrahlungseinrichtung
mit einer in Schwerkraftwirkungsrichtung verlaufenden Kegelachse
sich zum Boden hin öffnend
ausgeht, wobei der Kegel einen Öffnungswinkel
von etwa 45°,
vorzugsweise von etwa 30°,
besonders bevorzugt von etwa 15° aufweist.
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Bei
der Erfassung einer am Boden vorgesehenen Markierung, insbesondere
dann, wenn diese sich unter dem Hubschrauber befindet, kann eine Rollbewegung
oder eine Nickbewegung des Hubschraubers zu Erfassungsergebnissen
führen,
welche mit dem Erfassungsergebnis einer Driftbewegung des Hubschraubers
mit horizontaler Driftbewegungskomponente identisch sind. Dies gilt
insbesondere für
geringfügige
Roll- oder Nickbewegungen des Hubschraubers einerseits und geringfügige Driftbewegungen
des Hubschraubers andererseits, welche außerhalb des Erfassungsbereichs
der zur Bewegungserfassung ohnehin vorhandenen Bordinstrumente liegen.
Zur Vermeidung eines derartigen Erfassungsfehlers ist gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung vorgesehen, dass
die Vorrichtung eine Korrekturvorrichtung aufweist, welche den Einfluss
wenigstens einer Roll- oder/und Nickbewegung des Hubschraubers bezüglich eines
gemeinsamen Inertialsystems von Hubschrauber und Bodenerfassungsvorrichtung
auf das Erfassungsergebnis der Bodenerfassungsvorrichtung verringert
oder sogar beseitigt.
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Dabei
kann die Korrekturvorrichtung gemäß einer einfachen und robusten
Ausführungsform
eine passive Korrekturvorrichtung sein, welche eine Auf hängung der
Bodenerfassungsvorrichtung am Hubschrauber umfasst, die ihre Orientierung
bezüglich des
gemeinsamen Inertialsystems von Hubschrauber und Bodenerfassungsvorrichtung
unabhängig wenigstens
von einer Roll- oder/und Nickbewegung des Hubschraubers im Wesentlichen
beibehält.
Die Aufhängung
ist vorzugsweise eine kardanische Aufhängung. Um bei einer Roll- oder/und
Nickbewegung des Hubschraubers ein unerwünschtes Schwingen der Bodenerfassungsvorrichtung
relativ zum Hubschrauber zu vermeiden, ist die Aufhängung vorzugsweise
mit einer Dämpfung
versehen.
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Alternativ
kann die Korrekturvorrichtung als aktive Korrekturvorrichtung ausgebildet
sein. Hierzu umfasst sie vorzugsweise eine Lagesensoreinrichtung,
welche dazu ausgebildet sind den aktuellen Roll- oder/und Nickwinkel
des Hubschraubers oder/und eine Roll- oder/und Nickbewegung des Hubschraubers
bezüglich
des gemeinsamen Inertialsystems von Hubschrauber und Bodenerfassungsvorrichtung
zu erfassen.
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Die
Lagesensoreinrichtung kann entweder dazu ausgebildet sein, nur den
aktuellen Winkel des Hubschraubers bezüglich einer Rollachse oder/und einer
Nickachse des gemeinsamen Inertialsystems zu erfassen. Alternativ
oder zusätzlich
kann die Lagesensoreinrichtung dazu ausgebildet sein, auch eine Änderung
der genannten Winkel, also eine entsprechende Rollbewegung oder/und
Nickbewegung des Hubschraubers um die zugeordneten Achsen zu erfassen.
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Die
Lagesensoreinrichtung kann eine am Hubschrauber bereits vorgesehene
Lagesensoreinrichtung sein.
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Zur
Realisierung der aktiven Korrekturvorrichtung kann weiter in vorteilhafter
Weise vorgesehen sein, dass diese eine Stellvorrichtung umfasst, welche
eine Aufhängung
der Bodenerfassungsvorrichtung am Hubschrauber abhängig vom
Erfassungsergebnis der Lagesensoreinrichtung derart relativ zum
Hubschrauber verstellt, dass die Orientierung der Aufhängung bezüglich des gemeinsamen Inertialsystems
von Hubschrauber und Bodenerfassungsvorrichtung unabhängig wenigstens
von der Roll- oder/und Nickbewegung des Hubschraubers im Wesentlichen
unverändert
bleibt. Hierdurch ist es möglich,
dass die Stellvorrichtung eine Hubschrauberbewegung wenigstens um
die Rollachse oder/und um die Nickachse kompensiert, so dass die
Bodenerfassungsvorrichtung im gemeinsamen Inertialsystem trotz Bewegung
des Hubschraubers um die genannten Achsen im Wesentlichen unbewegt
bleibt.
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Die
oben genannte Lagesensoreinrichtung kann dazu herangezogen werden,
um qualitativ festzustellen, ob eine erfasste Ortsveränderung
der Markierung durch die Bodenerfassungsvorrichtung auf einer Drift
des Hubschraubers mit horizontaler Driftbewegungskomponente oder
auf einer Roll- oder/und
Nickbewegung des Hubschrauber beruht.
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Diese
bereitstellbare qualitative Information kann in vorteilhafter Weise
quantifiziert werden, wenn die Korrekturvorrichtung eine Höhenerfassungsvorrichtung
umfasst, welche zur Erfassung der Flughöhe des Hubschraubers über Grund
ausgebildet ist, wobei die Korrekturvorrichtung weiter eine Rechenvorrichtung
umfasst, welche ein Roh-Erfassungsergebnis der Bodenerfassungsvorrichtung
abhängig
von Erfassungsergebnissen der Lagesensoreinrichtung sowie der Höhenerfassungsvorrichtung
korrigiert und in ein wenigstens um die Roll- oder/und die Nickbewegung
des Hubschraubers korrigiertes End-Erfassungsergebnis umwandelt.
Als Höhenerfassungsvorrichtung
kommen die an sich bekannten Einrichtung wie Radarhöhenmesser
oder Höhenmessgeräte auf Laser-
oder Ultraschallbasis in Frage. Es kann sich dabei um eine Höhenerfassungsvorrichtung
handeln, welche unabhängig
von der erfindungsgemäßen Vorrichtung
bereits am Hubschrauber vorgesehen ist, um dem Piloten Höheninformationen über den
Hubschrauber bereitzustellen.
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Das
oben bezeichnete gemeinsame Inertialsystem von Hubschrauber und
Bodenerfassungsvorrichtung kann durch eine am Hubschrauber vorgesehene
Inertialplattform definiert sein. Als besonders geeignet haben sich
hier für
Gyroskope erwiesen. Häufig
sind Hubschrauber zur Navigation mit einem Kreiselkompass ausgestattet,
so dass das Gyroskop des Kreiselkompass als Inertialplattform der
Korrekturvorrichtung verwendet werden kann.
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Um
dem Piloten die Möglichkeit
zu geben, auf eine erfasste Driftbewegung des Hubschrauber zu reagieren
und entsprechende Gegenmaßnahmen einleiten
zu können,
ist in einer besonders einfachen und robusten Ausführungsform
vorgesehen, dass die Vorrichtung eine Ausgabeeinrichtung aufweist,
welche ein Erfassungsergebnis der Bodenerfassungsvorrichtung ausgibt.
Dies kann eine taktile oder/und hörbare oder/und sichtbare Ausgabe
sein. Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung der Erfindung kann die Ausgabeeinrichtung
mit einem Vibrationsanzug zusammenwirken, welcher von einem Besatzungsmitglied,
vorzugsweise dem Piloten, des Hubschraubers getragen wird. Abhängig vom
erfassten Horizontalbewegungszustand kann die Ausgabeeinrichtung
Zonen des Vibrationsanzugs zur Vibrationsausgabe aktivieren.
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Eine
als Ausgabeeinrichtung bevorzugte Anzeigeeinrichtung kann alphanumerische
Zeichen verwenden, um den Piloten über den Horizontalbewegungszustand
des Hubschraubers zu informieren. Zusätzlich oder alternativ kann
die Anzeigeeinrichtung auch durch Symbole und grafische Darstellung die
Driftbewegung des Hubschraubers darstellen. Es hat sich dabei herausgestellt,
dass Personen in der Regel grafische Darstellungen einer Bewegung
oder einer Positionsveränderung
leichter erfassen und interpretieren. Dies könnte etwa durch einen die Bewegungsrichtung
angebenden Indikator geschehen, der bezüglich zur Geradeausrichtung
des Hubschraubers um einen der Bewegungsrichtung entsprechenden
Winkel verdreht angezeigt ist, so dass er in die Richtung der Driftbewegung
des Hubschraubers weist. Vorteilhafterweise kann die Länge des
Indikators der Driftgeschwindigkeit zugeordnet sein, so dass beispielsweise
längere
Indikatoren dem Piloten eine höhere
Driftgeschwindigkeit anzeigen als kürzere.
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Ebenfalls
denkbar ist, dem Piloten lediglich ein visuelles Bild des erfassten Bodenbereichs
auf die Anzeigeeinrichtung zu geben, so dass er dort die vom Bodenbereich
unterscheidbare Markierung betrachten kann und aus ihrer Bewegung
Rückschlüsse auf
die Hubschrauberbewegung ziehen kann.
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Um
den Piloten, welcher bei Start- und Landephasen eine besonders große Menge
an Informationen gleichzeitig zu verarbeiten hat, nach Möglichkeit
zu entlasten, ist gemäß einer
Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
vorgesehen, dass sie eine Verarbeitungseinrichtung aufweist, welche ausgehend
von einem Erfassungsergebnis der Bodenerfassungsvorrichtung als
Eingangsdaten die Markierung im vorbestimmten Bodenbereich identifiziert.
Damit kann die Markierung automatisch durch die Verarbeitungseinrichtung
identifiziert werden, beispielsweise im Wege der Bildverarbeitung
bzw. Mustererkennung. Das der Verarbeitungseinrichtung als Eingangsgröße gelieferte
Erfassungsergebnis der Bodenerfassungsvorrichtung ist bei Vorhandensein einer
aktiven Korrekturvorrichtung mit Höhenerfassungsvorrichtung vorzugsweise
das oben bezeichnete korrigierte End-Erfassungsergebnis. Dies muss bei
einer weniger bevorzugten Ausführungsform
jedoch nicht so sein.
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Zur
weiteren Entlastung des Piloten kann vorgesehen sein, dass die Vorrichtung
eine Bewegungsermittlungsvorrichtung aufweist, welche ausgehend
von zwei mit zeitlichem Abstand erhaltenen Erfassungsergebnissen
der Bodenerfassungsvorrichtung, vorzugsweise nach Verarbeitung durch
die Verarbeitungseinrichtung, eine Drift-Bewegungsrichtung des Hubschraubers
und, bei bekanntem zeitlichen Abstand, vorzugsweise auch eine Drift-Bewegungsgeschwindigkeit
ermittelt.
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Eine
weitere Maßnahme
zur Entlastung des Hubschrauberpiloten kann darin liegen, ihn nicht
nur von der Informationserfassung zu entlasten, sondern auch von
der möglicherweise
erforderlichen Korrektur einer ermittelten Driftbewegung. Hierzu
kann vorgesehen sein, dass der Hubschrauber eine Autopilot-Vorrichtung
umfasst, welche das Ermittlungsergebnis der Bewegungsermittlungsvorrichtung
als Eingangsdaten erhält
und abhängig
davon ein der ermittelten Drift-Bewegung entgegengesetztes Korrektur-Flugmanöver ausführt.
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Auch
hierzu kann der zuvor erwähnte
Vibrationsanzug verwendet werden und mit der Bewegungsermittlungsvorrichtung
zusammenwirken. Dies kann beispielsweise dadurch realisiert sein,
dass die Bewegungsermittlungsvorrichtung ausgehend von der ermittelten
Drift-Bewegung Gegenmaßnahmen errechnet,
die für
ein Korrektur-Flugmanöver
notwendig sind, und jene Bereiche des Vibrationsanzugs zur Vibration
ansteuert, die sich intuitiv einer Richtung zuordnen lassen oder
Gliedmaßen
des Piloten bedecken, mit welchen dieser Steuereinrichtungen des Hubschraubers
betätigen
soll, um die errechneten Gegenmaßnahmen einzuleiten.
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Da
sich die Unterscheidbarkeit der Markierung von dem vorbestimmten
Bodenbereich mit der Zeit ändern
kann, etwa im Falle einer Unterscheidbarkeit von Markierung und
Bodenbereich durch unterschiedliche thermische Strahlung aufgrund
von Temperaturausgleichsvorgängen,
kann sich die Identifizierbarkeit der Markierung in dem vorbestimmten Bodenerfassungsbereich
durch die Verarbeitungseinrichtung mit der Zeit verändern, insbesondere
verschlechtern. Dies kann dazu führen,
dass die automatische Ermittlung oder sogar Ausführung von Korrektur-Flugmanövern, wie
sie oben erwähnt
ist, aufgrund von Signalen unzureichender Qualität ausgeführt wird. Hierin liegt Gefährdungspotential
sowohl für
die Besatzung des Hubschraubers als auch für die unmittelbare Umgebung
des Hubschraubers.
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Zur
Vermeidung dieser Situation kann vorgesehen sein, dass die Verarbeitungseinrichtung
zur Ermittlung einer Signalgüte
des Erfassungsergebnisses der Bodenerfassungsvorrichtung ausgebildet
ist. Denkbar ist dabei, dass die Signalgüte durch die Verarbeitungseinrichtung
abhängig
von einem Signalunterschied zwischen einem der Markierung zuordenbaren
Markierungssignal und einem der Umgebung der Markierung zuordenbaren
Umgebungssignal ermittelt wird. Zusätzlich oder alternativ kann
die Signalgüte
abhängig
von einer Kontraststärke
zwischen einer Erfassung der Markierung und einer Erfassung ihrer
Umgebung ermittelt werden. Als Signalunterschied kann im Falle einer
bevorzugten Infraroterfassung des vorbestimmten Bodenbereichs eine
der Markierung aufgrund des Markierungssignals zuordenbare Markierungstemperatur
und eine der Umgebung aufgrund des Umgebungssignals zuordenbare Umgebungstemperatur
sein.
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Aus
Sicherheitsgründen
kann dann vorgesehen sein, dass die Ausführung des Korrektur-Flugmanövers nur
dann erfolgt, wenn die ermittelte Signalgüte des Erfassungsergebnisses
der Bodenerfassungsvorrichtung einen vorbestimmten Schwellenwert
erreicht oder übersteigt.
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Außerdem kann
zur Sicherstellung einer ausreichenden Signalgüte daran gedacht sein, dass die
Verarbeitungseinrichtung derart mit der Bodenmarkierungsvorrichtung
gekoppelt ist, dass die Bodenmarkierungsvorrichtung erneut betätigt wird, wenn
die ermittelte Signalgüte
des Erfassungsergebnisses der Bodenerfassungsvorrichtung einen vorbestimmten
Schwellenwert unterschreitet.
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Um
sicherzugehen, dass ein vorbestimmter Bodenbereich mit einer Markierung
versehen wird, welcher auch durch die Bodenerfassungsvorrichtung erfasst
werden kann, kann die erfindungsgemäße Vorrichtung derart wettergebildet
sein, dass der Hubschrauber eine Lagesensoreinrichtung umfasst,
welche dazu ausgebildet ist, den aktuellen Roll- oder/und Nickwinkel
des Hubschraubers bezüglich eines
Inertialsystems des Hubschrauber zu erfassen, wobei die Lagesensoreinrichtung
derart mit der Bodenmarkierungsvorrichtung gekoppelt ist, dass die Bodenmarkierungsvorrichtung
nur dann betätigbar ist,
wenn der erfasste Roll- oder/und Nickwinkel des Hubschraubers innerhalb
eines vorbestimmten Rollwinkelbereichs bzw. innerhalb eines vorbestimmten Nickwinkelbereichs
liegen.
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Die
oben genannte Aufgabe wird außerdem gelöst durch
ein Verfahren der eingangs genannten Art, welches die folgenden
Schritte umfasst:
- – Markieren eines vorbestimmten
Bodenbereichs mit einer von ihrer Umgebung unterscheidbaren Markierung,
und
- – Erfassen
des vorbestimmten Bodenbereichs.
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Aus
den oben genannten Gründen
ist es bevorzugt, dass der Erfassungsschritt eine Erfassung längs einer
Erfassungsachse umfasst, welche in einem Kegel liegt, der von einem
Bezugspunkt am Hubschrauber mit einer in Schwerkraftwirkungsrichtung
verlaufenden Kegelachse sich zum Boden hin öffnend ausgeht, wobei der Kegel
einen Öffnungswinkel
von etwa 45°,
vorzugsweise von etwa 30°,
besonders bevorzugt von etwa 15° aufweist.
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Um
sicherzustellen, dass ein Bodenbereich an jeder vom Hubschrauber
angeflogenen Stelle unabhängig
von einer etwaig vorhandenen Bodeninfrastruktur markierbar ist,
ist bevorzugt, dass die Markierung des vorbestimmten Bodenbereichs
vom Hubschrauber aus erfolgt.
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Weitere
vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich
aus den oben genannten vorrichtungsbezogenen Weiterbildungen der
vorliegenden Erfindung.
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Die
vorliegende Erfindung wird im Folgenden anhand eines in den beiliegenden
Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert werden.
Es stellt dar:
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1 eine
schematische Darstellung einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung.
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In 1 ist
eine erfindungsgemäße Ausführungsform
einer Vorrichtung zur Bestimmung eines Horizontalbewegungszustands
eines Hubschraubers bei eingeschränkten Sichtverhältnissen
allgemein mit 10 bezeichnet. Die Vorrichtung 10 ist
lediglich grobschematisch als System-Blockschaltbild dargestellt.
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Sie
weist eine Bodenmarkierungsvorrichtung in Form eines Infrarot-Lasers 12 auf,
welcher dazu ausgebildet ist, einen Abschnitt der Oberfläche 14 des
Bodens 16 längs
einer Bestrahlungsachse B mit intensivem Infrarotlicht zu bestrahlen.
Dadurch wird auf der Bodenoberfläche 14 eine
Markierung M erzeugt, die sich durch eine höhere Temperatur von der Umgebung
U der Markierung M unterscheidet.
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Die
Markierung M liegt in einem vorbestimmten Bodenbereich 18,
welcher durch eine Bodenerfassungsvorrichtung in Form einer Infrarotkamera 20 beobachtbar
ist. Die Infrarotkamera 20 erfasst dabei die vom vorbestimmten
Bodenbereich 18 ausgehende Wärmestrahlung und erfasst somit
auch die im vorbestimmten Bodenbereich 18 liegende Markierung
M. Bei dem vorbestimmten Bodenbereich 18 handelt es sich
genauer um einen Oberflächenabschnitt
der Bodenoberfläche 14.
Die Infrarotkamera 20 erfasst den vorbestimmten Bodenbereich
längs einer
Erfassungsachse E innerhalb eines Erfassungskegels 22,
dessen Kegelachse die Erfassungsachse E ist. Der Erfassungskegel 22 hat
eine von der Objektivanordnung der Infrarotkamera 20 abhängigen Öffnungswinkel α. Die Erfassungsachse
E und die Bestrahlungsachse B sind im in 1 gezeigten Beispiel
zueinander parallel.
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Damit
bei einer Landung des Hubschraubers auf dem Boden 16 die
Markierung M möglichst
lange, d. h. auch noch bei geringen Flughöhen über Grund, durch die Infrarotkamera 20 erfassbar
bleiben, sind die Infrarotkamera 20 und der Infrarot-Laser 12 bevorzugt
derart angeordnet, dass ihre Achsen E bzw. B einen möglichst
geringen Abstand voneinander aufweisen, so dass die Markierung M
unmittelbar nach ihrer Anbringung möglichst im Zentrum des Erfassungsbereichs
der Infrarotkamera 20 liegt.
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Der
Infrarot-Laser 12 ist signalübertragungsmäßig mit
einer Steuereinheit 24 verbunden, welche über eine
Signalübertragungsleitung 26 mit
einer Bedieneinheit 28 in Verbindung steht. Durch die Bedieneinheit 28,
welche im Cockpit des Hubschraubers vorgesehen ist, kann der Pilot
des Hubschrau bers selektiv ein Feuern des Lasers 12 auslösen und
somit für
das Vorsehen einer Markierung M auf dem Boden 16 sorgen.
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Die
Infrarotkamera 20 ist über
eine Signalübertragungsleitung 30 mit
einer Rechen- und Grafikeinheit 32 signalübertragungsmäßig gekoppelt.
Die bei der Erfassung des vorbestimmten Bodenbereichs 18 durch
die Infrarotkamera 20 erhaltenen Daten werden über diese
Signalübertragungsleitung 30 der Rechen-
und Grafikeinheit 32 zugeführt. Die Rechen- und Grafikeinheit 32 stellt
eine Verarbeitungseinrichtung im Sinne der vorliegenden Erfindung
dar. In ihr werden, beispielsweise im Wege der Bildverarbeitung
bzw. Mustererkennung, die Markierung und ihre Umgebung identifiziert
und abhängig
von den erhaltenen Signalen der Markierung M und der Umgebung U
eine durch die jeweiligen Signale vorbestimmte Temperatur zugeordnet.
Ausgehend von dieser Temperaturzuordnung wird eine Signalgüte des Erfassungsergebnisses
der Infrarotkamera 20 ermittelt. Die Signalgüte ist dabei
ein Maß für die Unterscheidbarkeit
der Markierung M relativ zur Umgebung U. Wenn die Signalgüte einen
vorbestimmten Schwellenwert unterschreitet, etwa wenn die der Markierung M
zuordenbare Temperatur sich von der der Umgebung U zuordenbaren
Temperatur betragsmäßig um nicht
mehr als eine vorbestimmte Temperaturdifferenz unterscheidet, so
wird über
die Signalübertragungsleitung 34 eine
Signalgütewarnung
an die Besatzung, beispielsweise über die Anzeige 42,
oder an die Steuereinheit 24 gesendet, welche daraufhin
eine erneute Markierung der Bodenoberfläche 14 und somit ein
erneutes Feuern des Infrarot-Lasers 12 auslöst.
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Eine
Lagesensoreinrichtung 36 überträgt an die Rechen- und Grafikeinheit 32 über die
Signalübertragungsleitung 38 jeweils
aktuelle Informationen über
den Rollwinkel und den Nickwinkel des Hubschraubers. Weiterhin erhält die Rechen-
und Grafikeinheit 32 durch eine nicht dargestellte Höhenerfassungseinrichtung
aktuelle Informationen über
die Flughöhe
des Hubschraubers über
der Bodenoberfläche 14.
Aus den Daten über
den Rollwinkel, den Nickwinkel und die Flughöhe des Hubschraubers kann die
Rechen- und Grafikeinheit 32 die
durch die Rollbewegung und die Nickbewegung des Hubschraubers verursachte
Ortsänderung
der Markierung M im Erfassungsbereich der Infrarotkamera 20 errechnen
und kompensieren. Ein derart korrigiertes Erfassungsergebnis der
Infrarotkamera 20 wird von der Rechen- und Grafikeinheit 32 über die
Signalübertragungsleitung 40 an
die Anzeige 42 weitergeleitet.
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In
der Anzeige 42 ist der Erfassungsbereich der Infrarotkamera 20,
also in dem in 1 gezeigten Fall eine Abbildung
des vorbestimmten Bodenbereichs 18 dargestellt. Die Abbildung
des vorbestimmten Bodenbereichs ist mit 18' bezeichnet. In dieser Abbildung
des vorbestimmten Bodenbereichs 18' wird an der Anzeige 42 ein
Abbild der von der Rechen- und Grafikeinheit 32 identifizierten
Markierung M dargestellt. Die Abbildung der Markierung M in der Anzeige 42 ist
mit M' bezeichnet.
Aufgrund der Korrektur der Erfassungsergebnisse der Infrarotkamera 20 durch
die Rechen- und Grafikeinheit 32 ändert sich die Lage der Abbildung
M' der Markierung
M in der Anzeige 42 trotz möglicher Roll- und Nickbewegungen
des Hubschraubers nicht. Driftet dagegen der Hubschrauber in einer
Richtung orthogonal zur Schwerkraftwirkungsrichtung g, ändert die
Abbildung M' der
Markierung M in Anzeige 42 ihren Ort, und zwar proportional
zur Positionsabweichung und in einer der Driftbewegung entgegengesetzten
Richtung. So kann der Pilot auch bei sehr schlechten Sichtverhältnissen,
etwa bei durch den Rotorluftstrom aufgewirbelten Staub- und Sandpartikeln
in der Nacht in zivilisatorisch wenig erschlossenen Gegenden eine horizontale
Driftbewegung des Hubschraubers sicher erkennen.
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Die
Rechen- und Grafikeinheit 32, welche die Markierung M innerhalb
der Umgebung U des vorbestimmten Bodenbereichs 18 identifiziert,
errechnet aus den um die Einflüsse
der Roll- und Nickbewegung korrigierten Erfassungsergebnissen der
Infrarotkamera 20 zu unterschiedlichen Zeiten eine momentane
Driftbewegungsrichtung des Hubschraubers und ihre zugeordnete Driftgeschwindigkeit.
Diese Daten werden über
eine Signalübertragungsleitung 44 an
den Autopiloten 46 des Hubschraubers gesendet. Der Autopilot 46 führt abhängig von
der über
die Signalübertragungsleitung 44 erhaltenen Driftbewegungsrichtung
und -geschwindigkeit ein Korrektur-Flugmanöver derart durch, dass die
horizontale Position des Hubschraubers relativ zur Markierung M
sich betragsmäßig nicht
um mehr als einen vorbestimmten Driftbetrag ändert. Somit sind die Infrarotkamera 20,
die Rechen- und
Grafikeinheit 32, die Lagesensoranordnung 36 und
der Autopilot 46 Teil eines Regelkreises, welcher die horizontale
Position des Hubschraubers relativ zur Markierung M regelt.
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Alle
Bauteile 12, 20, 24, 28, 32, 36, 42 und 46 befinden
sich an Bord eines Hubschraubers.
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Alternativ
oder zusätzlich
zum Feuern des Lasers 12 kann am Hubschrauber eine nicht
dargestellte Auswurfvorrichtung vorgesehen sein, welche in den vorbestimmten
Bodenbereich 18 einen Markierungskörper auswirft, der eine von
der Oberfläche 14 des
Bodens 16 verschiedene Temperatur aufweist.