DE4339251C1 - Vorrichtung und Verfahren zur Ermittlung eines optimalen Abwurfpunktes von passiven Flugkörpern - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zur Ermittlung eines optimalen Abwurfpunktes von passiven FlugkörpernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung sowie ein Verfahren zur
Ermittlung eines auf einen gewünschten Landepunkt bezogenen optima
len Abwurfpunktes eines passiven Flugkörpers wie z. B. eines Fallschirmes
zur Beförderung von Lasten und/oder Personen.
Insbesondere beim Absprung von Fallschirmspringern wie auch beim
Abwurf von Lasten aus Flugzeugen ist die Ermittlung des optimalen
Absprung- bzw. Abwurfpunktes von wesentlicher Bedeutung im Hinblick
auf eine Landung an einem vorbestimmten Punkt.
Aus der DE 43 06 623 A1 ist ein Ziellandesystem für Lastfallschirme be
kannt, in dem eine mit einem Satellitennavigationsgerät ermittelte Ist-
Position mit einer vorgegebenen Soll-Position des Fallschirms verglichen
und das Ergebnis dieses Vergleichs zur Kurskorrektur des Fallschirms
mittels dessen Steuerung herangezogen wird.
In der US-PS 4 440 366 ist ein System zur drahtlosen Steuerung eines
unbemannten Lastfallschirms von einem nachfolgenden bemannten Fallschirm
aus beschrieben.
Zwar ermöglichen die vorgenannten Systeme im wesentlichen punktgenaue
Landungen; jedoch sind sie verhältnismäßig teuer und bedingen auch eine
aufwendige Handhabung. Deshalb sind diese Systeme für eine Verwendung in
Krisengebieten nicht geeignet, wo ein Zutritt nicht möglich oder mit
sehr hohen Gefahren verbunden ist und der Verlust des Fallschirms und
dessen Steuerung in Kauf genommen werden muß, wie beispielsweise bei der
Versorgung von notleidender Bevölkerung in unwegsamen Gegenden oder in
Kriegsgebieten. In solchen Fällen, wo eine Wiederverwendung des Fall
schirms mit seiner Steuerung nicht möglich ist, kommen deshalb die zuvor
beschriebenen Systeme nicht in Frage.
Statt dessen ist man bestrebt, möglichst einfache und preiswerte passive
Flugkörper zu verwenden, deren Verlust nach Abwurf wirtschaftlich noch
vertretbar ist. Gleichwohl muß eine gewisse Zielgenauigkeit gewährleistet
sein, damit die mit den Flugkörpern beförderten Lasten auch ihre Empfän
ger erreichen. Deshalb versucht man, bezogen auf den gewünschten Lande
punkt, einen optimalen Abwurfpunkt des passiven Flugkörpers zu ermitteln.
Von Fallschirmspringern werden zur Ermittlung des optimalen
Absprungpunktes häufig sogenannte Drifter verwendet, die z. B. aus
einem etwa 30 cm langen Holzstab mit einer an diesem befestigten
Papierfahne zur Erhöhung des Luftwiderstandes bestehen und ein
ähnliches Flugverhalten wie ein Fallschirmspringer aufweisen. Ein
derartiger Drifter wird am zunächst geplanten Absprungpunkt aus dem
Flugzeug abgeworfen, und anschließend wird aus der Differenz aus
gewünschtem und tatsächlichem Landepunkt ein korrigierter Absprung
punkt bestimmt. Mit diesem im wesentlichen auf Erfahrungen beruhen
den Vorgehen läßt sich der Absprungpunkt nur sehr ungenau und zudem
nur bei Tageslicht und klarer Sicht bestimmen.
Bei einer anderen bisher verwendeten Vorgehensweise wird die Flug
bahn eines Lasten- oder Personenfallschirms berechnet, und zwar
insbesondere unter Berücksichtigung der jeweiligen physikalischen
Eigenschaften des abzuwerfenden Körpers (Geometrie, Masse etc.), des
Öffnungszeitpunktes des Fallschirms, der Flughöhe und -geschwindig
keit sowie der vorherrschenden Windverhältnisse. Die erforderlichen
Daten über die Windverhältnisse einschließlich Thermikeffekte werden
dabei aktuellen Wetterberichten entnommen und/oder näherungsweise
aus der momentanen Abdrift des abwerfenden Flugzeuges abgeleitet.
Auch mit dieser Vorgehensweise läßt sich der optimale Abwurf- bzw.
Absprungpunkt nur sehr ungenau ermitteln, woraus große Abweichungen
zwischen tatsächlichem und geplantem Landeort resultieren können.
Das genannte Problem der Treffungenauigkeit war beispielsweise in
jüngster Zeit häufig bei der Versorgung von notleidender Bevölkerung
im ehemaligen Jugoslawien mit aus Flugzeugen abgeworfenen Gütern zu
beobachten.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, die im
Stand der Technik auftretenden Schwierigkeiten weitgehend zu besei
tigen und die Treffgenauigkeit von passiven Flugkörpern zur Beförde
rung von Lasten oder Personen an einem gewünschten Landepunkt zu erhöhen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit Hilfe einer Vorrichtung der
eingangs genannten Art gelöst durch einen Meßkörper mit einer
Positionsermittlungseinheit, die, nachdem der Meßkörper in den
Zustand des freien Falls gebracht worden ist, die Flugbahn des
Meßkörpers repräsentierende Positionsdaten über eine Datenüber
mittlungsstrecke an die Auswerteeinheit liefert, welche die tatsäch
liche Luftströmung entlang der Flugbahn des Meßkörpers durch Ver
gleich der Positionsdaten mit aus physikalischen Daten des Meßkör
pers, Wetterdaten sowie Höhe und Geschwindigkeit am Abwurfpunkt des
Meßkörpers berechneten Soll-Flugbahndaten ermittelt und daraus den
optimalen Abwurfpunkt bestimmt.
Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung läßt sich durch Abwurf
des Meßkörpers im Luftraumbereich über dem gewünschten Landepunkt
die aktuelle, tatsächliche Luftströmung entlang der Flugbahn des
Meßkörpers exakt ermitteln. Mit diesen ermittelten Informationen
über die aktuelle Luftströmung, die wesentlich präziser als bei
spielsweise Informationen aus Wetterberichten sind, kann dann ein
optimaler Abwurfpunkt bestimmt werden. Somit können unter Zuhilfen
ahme der erfindungsgemäßen Vorrichtung Lasten aufgrund der erhöhten
Zielgenauigkeit auch aus sehr großer Höhe, bei Dunkelheit oder
schlechten Sichtverhältnissen oder bei extremen und/oder unbekannten
Windverhältnissen abgeworfen werden.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Meßkör
per zur Verringerung seiner Sinkgeschwindigkeit an einem anderen Fallschirm
befestigbar, wodurch sich die Genauigkeit der Aufnahme der Posi
tionsdaten auf der Flugbahn erhöht. Die Flugeigenschaften des am
Fallschirm befestigten Meßkörpers sollten zweckmäßigerweise zur
Vereinfachung der Berechnungen des optimalen Abwurfpunktes den
Flugeigenschaften des verwendeten passiven Flugkörpers angenähert
werden. Dies bietet sich insbesondere dann an, wenn als passiver
Flugkörper ein Fallschirm verwendet wird. Die Windmeßvorrichtung
kann eine Einrichtung zum Entfalten des Fallschirms zu einem wähl
baren Zeitpunkt aufweisen, was für eine Angleichung der Flugeigen
schaften der Windmeßvorrichtung und eines Lasten- oder Personenfall
schirms vorteilhaft ist.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekenn
zeichnet, daß die Positionsermittlungseinheit einen GPS-Positions
sensor aufweist (Global-Positioning-System), weil GPS-Sensoren sehr
genaue Positionsdaten liefern und zudem ein geringes Bauvolumen auf
weisen.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform umfaßt die
Datenübermittlungsstrecke einen mit der Positionsermittlungseinheit
gekoppelten Sender und einen mit der Auswerteeinheit gekoppelten
Empfänger, so daß sich die Positionsdaten auch über weite Entfernun
gen an die Auswerteeinheit übertragen lassen.
Vorteilhafterweise weist der Meßkörper Befestigungsmittel auf, mit
denen er an einem Flugzeug befestigbar und von diesem abkoppelbar
ist, so daß der Meßkörper auf bequeme Weise von einem Flugzeug auf
seine Flugbahn gebracht werden kann. Dabei erweist es sich als
besonders günstig, wenn auch eine Last und/oder Person von diesem
Flugzeug abwerfbar ist, nachdem der optimale Abwurfpunkt ermittelt
worden ist. Die Last ist vorteilhafterweise an einem Fallschirm oder
Drachen befestigbar, um einerseits Beschädigungen durch einen
starken Aufprall bei der Landung vermeiden zu können und um anderer
seits insbesondere im Falle von lenkbaren Fallschirmen verhältnis
mäßig weite horizontale Entfernungen überbrücken zu können.
Besonders günstig ist eine Ausführungsform, bei der die Auswerteein
heit in dem Flugkörper untergebracht ist. Ist die Auswerteeinheit
weiterhin dazu geeignet, eine Ausklinkvorrichtung am Flugzeug zum
Abwerfen der Last zu betätigen, läßt sich letztere automatisch von
dem Flugzeug abkoppeln, wenn sich der Flugkörper an dem ermittelten,
optimalen Abwurfpunkt befindet.
Die der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe wird auch durch ein
Verfahren der eingangs genannten Art gelöst, bei dem die folgenden
Verfahrensschritte ausgeführt werden:
- a) Bestimmung von Soll-Flugbahndaten für einen Meßkörper aus physi kalischen Daten des Meßkörpers, Wetterdaten sowie Höhe und Geschwindigkeit am Abwurfpunkt des Meßkörpers;
- b) Ausbringen des Meßkörpers in den Zustand eines wahlweise freien oder gebremsten Falls;
- c) Aufnehmen von Positionsdaten des Meßkörpers entlang seiner Flugbahn während des Fallens;
- d) rechnerische Ermittlung der tatsächlichen Luftströmung entlang der Flugbahn durch Vergleich der aufgenommenen Positions daten mit den Soll-Flugbahndaten; und
- e) rechnerische Ermittlung eines optimierten Abwurfpunktes unter Berücksichtigung der ermittelten Luftströmung. Der Meßkörper wird bevorzugt von einem Flugzeug abgeworfen.
Die Genauigkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens kann den von Fall
zu Fall unterschiedlichen Einsatzbedingungen angepaßt werden, indem
die Positionsdaten in variierbaren Zeitabständen aufgenommen werden.
Eine besonders vorteilhafte Variante des erfindungsgemäßen Ver
fahrens zeichnet sich dadurch aus, daß das Flugzeug mit Hilfe von
von einer Auswerteeinheit bereitgestellten Signalen, die an eine Lenk
einrichtung des Flugkörpers übermittelt werden, automatisch zu dem
optimalen Abwurfpunkt gesteuert wird.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Windmeß
vorrichtung und des Verfahrens zur Bestimmung von dreidimensionaler
Luftströmung wird im folgenden unter Bezugnahme auf die beiliegenden
Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild der Vorrichtung zur Ermittlung eines
optimalen Abwurfpunktes;
Fig. 2 einen an einem Fallschirm befestigten Meßkörper im Zustand
des Fallens; und
Fig. 3 eine schematische Darstellung eines Verfahrens zur Bestim
mung von dreidimensionaler Luftströmung mit anschließender
Ausbringung einer Last auf einen gewünschten Zielpunkt.
Das in Fig. 1 dargestellte Ausführungsbeispiel einer Windmeßvor
richtung zur Bestimmung von dreidimensionaler Luftströmung umfaßt im
wesentlichen eine Auswerteeinheit 2 und einen in einem Gehäuse
untergebrachten Meßkörper 4.
Die Auswerteeinheit 2 umfaßt einen Flugplanungsrechner 6 in Form
eines herkömmlichen Computers mit Prozessor und Speicher, einen mit
dem Flugplanungsrechner 6 gekoppelten Monitor 8, eine ebenfalls mit
dem Flugplanungsrechner 6 gekoppelte Tastatur 10 sowie einen mit dem
Flugplanungsrechner 6 verbundenen Empfänger 12 mit einer Antenne 14
zur Aufnahme von Funksignalen. Als "Flugzeug" sollen vorliegend auch
Helikopter, Raketen oder sonstige Flugkörper gemeint sein. Die
Auswerteeinheit 2 ist in nicht dargestellter Weise innerhalb eines
Flugzeugs untergebracht, sie könnte beispielsweise aber auch in
einem Gebäude oder Fahrzeug untergebracht sein.
Der Meßkörper 4 umfaßt im wesentlichen eine Positionsermittlungs
einheit 16, einen mit dieser gekoppelten Sender 18 mit einer Antenne
20 zur Aussendung von Funksignalen, einen Batterieblock 22 und einen
dem Batterieblock 22 nachgeschalteten DC/DC-Wandler 24, über dessen
Ausgangsanschlüsse eine Verbindung zu der Positionsermittlungsein
heit 16 und dem Sender 18 besteht, so daß diese mit elektrischer
Energie versorgt werden. Die Positionsermittlungseinheit 16 weist
einen GPS-Positionssensor auf (GPS = Global Positioning System), von
dem von verschiedenen Satelliten ausgesendete Signale empfangen und
für eine Ermittlung der momentanen Position der Positionsermitt
lungseinheit 16 und somit des Meßkörpers 4 ausgewertet werden. Zum
Schutz der einzelnen Bestandteile des Meßkörpers 4 sind diese
innerhalb eines Gehäuses untergebracht.
Wie in Fig. 2 dargestellt, hängt der Meßkörper 4 bei der darge
stellten Ausführung zur Verringerung seiner Sinkgeschwindigkeit im
Zustand des freien Falls an einem Fallschirm 26. Fangleinen 28
verbinden den eigentlichen Schirm des Fallschirms 26 mit einer
Traverse 30, an der der Meßkörper 4 angebracht ist. Im dargestellten
entfalteten Zustand des Fallschirms 26 hat die Antenne 20 eine im
wesentlichen vertikale Ausrichtung. Der Meßkörper 4 könnte aber auch
alternativ beispielsweise an einem Drachen oder einem mit Gas
gefüllten Ballon befestigt sein.
Um den mit der Traverse 30 verbundenen Fallschirm 26 aus einem
zusammengefalteten Zustand in einen in Fig. 2 dargestellten entfal
teten Zustand zu bringen, ist eine nicht dargestellte Entfaltungs
einrichtung vorgesehen, die im wesentlichen einen kleinen Hilfs
schirm, einen Empfänger und eine Betätigungsvorrichtung zum Aktivie
ren des Hilfsschirmes umfaßt und mit Hilfe eines beispielsweise von
dem Flugzeug ausgesendeten Signals, welches von dem Empfänger
aufgenommen wird, betätigbar ist, um den Fallschirm 26 zu entfalten.
Im Fall der Verwendung eines Ballons anstelle des Fallschirms 26
können die Betätigungsmittel im wesentlichen aus einer Druckgas
flasche mit einem Ventil bestehen, welches zum Aufblasen des Ballons
geöffnet werden kann. In ebenfalls nicht dargestellter Weise weist
der Meßkörper 4 Befestigungsmittel auf, mit denen er an dem Flugzeug
befestigbar und von diesem abkoppelbar ist. Die Befestigungsmittel
können alternativ an der Traverse 30 angebracht sein. Um den Meßkör
per 4 in den Zustand des freien Falls zu bringen, können am Flugzeug
vorgesehene, mit den Befestigungsmitteln zusammenwirkende Ausklink
einrichtungen betätigt werden. Vorzugsweise besteht eine Verbin
dungsleitung zwischen der Auswerteeinheit 2 und der Ausklinkvor
richtung, so daß die Ausklinkvorrichtung durch ein von der Auswerte
einheit 2 bereitgestelltes Signal betätigbar ist.
Im folgenden wird anhand der Fig. 3 unter Rückgriff auf die Fig.
1 und 2 die Funktionsweise der Windmeßvorrichtung zur Bestimmung von
dreidimensionaler Luftströmung beschrieben.
Der mit dem zunächst zusammengefalteten Fallschirm 26 verbundene
Meßkörper 4 wird an einem definierten Abwurfpunkt, von dem angenom
men wird, daß eine später in dieser Position abgeworfene Last 34 an
einem oder zumindest nahe eines gewünschten Landepunktes 36 landen
müßte, durch Abwurf aus dem Flugzeug in den Zustand des freien Falls
gebracht. Zu einem wählbaren Zeitpunkt wird die Entfaltungsein
richtung vom Flugzeug aus betätigt, so daß die Vorrichtung in den in
Fig. 2 dargestellten Zustand kommt. Unmittelbar nach dem Abwurf aus
dem Flugzeug ist der GPS-Positionssensor der Positionsermittlungs
einheit 16 aktiviert und liefert kontinuierlich die aktuellen
Positionsdaten des Meßkörpers 4 auf seiner Flugbahn an den Sender 18
(vgl. Fig. 1), welcher die Positionsdaten ebenfalls kontinuierlich
aussendet. Darüber hinaus werden von dem Sender 18 weitere Informa
tionen, beispielsweise die Sinkgeschwindigkeit, Systemstatus,
Umgebungstemperatur, etc., ausgesendet.
Sämtliche vom Sender 18 ausgestrahlten Signale werden von dem
Empfänger 12 der Auswerteeinheit 2 empfangen und an den Flugpla
nungsrechner weitergeleitet (vgl. Fig. 1). Somit ist eine Daten
übermittlungsstrecke zwischen der Positionsermittlungseinheit 16 und
der Auswerteeinheit 2 verwirklicht. In dem Flugplanungsrechner 6
sind Wetterdaten wie Windrichtung, Windstärke, Auf- und Abwinde,
Umgebungstemperatur, Luftfeuchtigkeit u. ä. aus dem jüngsten Wetter
bericht sowie physikalische Daten des Meßkörpers 4 und des Fall
schirms 26 wie Widerstandsbeiwerte, Masse, Volumen etc. gespeichert.
Unter Berücksichtigung der Wetterdaten, der physikalischen Daten des
Meßkörpers 4, der Höhe des Abwurfpunktes des Meßkörpers 4, der
Geschwindigkeit des Flugzeuges beim Abwurf sowie sonstiger relevan
ter Daten berechnet der Flugplanungsrechner 6 im voraus die Soll-
Flugbahn des Meßkörpers 4 sowie dazugehörige Soll-Flugbahndaten.
Durch Vergleich der von der Positionsermittlungseinheit 16 bereitge
stellten Positionsdaten der tatsächlichen Flugbahn mit den berech
neten Soll-Flugbahndaten wird die tatsächliche dreidimensionale
Luftströmung entlang der Flugbahn des Meßkörpers 4 ermittelt.
Aufgrund der Kenntnis dieser dreidimensionalen Luftströmung berech
net der Flugplanungsrechner 6 anschließend einen optimalen Abwurf
punkt des einzusetzenden passiven Flugkörpers wie z. B. eines
Fallschirmes zur Beförderung von Lasten und/oder Personen zu einem
gewünschten Landepunkt. Das Flugzeug 32 wird sodann zu diesem
optimierten Abwurfpunkt gesteuert, und bei Erreichen des Abwurfpunk
tes wird die Last 34 abgeworfen. Nach Abwurf aus dem Flugzeug 32
öffnet ein Lastenfallschirm 38. Die Last 34 wird mit hoher Treff
genauigkeit zu dem Landepunkt 36 befördert.
In üblicher Weise können sämtliche von dem Flugplanungsrechner 6
empfangene und durch Berechnung erzeugte sowie gespeicherte Daten
auf dem Monitor 8 zur Anzeige gebracht werden.
Es ist noch anzumerken, daß das Flugzeug 32 auch automatisch mit
Hilfe der Auswerteeinheit 2 zu dem optimalen Abwurfpunkt gesteuert
werden und die Last 34 bei Erreichen des Abwurfpunktes dann automa
tisch ausgeklinkt werden kann.
Claims (15)
1. Vorrichtung zur Ermittlung eines auf einen gewünschten Lande
punkt bezogenen optimalen Abwurfpunktes eines passiven Flugkörpers wie
z. B. eines Fallschirmes (38) zur Beförderung von Lasten (34) und/oder
Personen, mit einer Auswerteeinheit (2),
gekennzeichnet durch einen Meßkörper (4) mit einer Positionsermitt
lungseinheit (16), die, nachdem der Meßkörper (4) in den Zustand des
freien Falls gebracht worden ist, die Flugbahn des Meßkörpers (4)
repräsentierende Positionsdaten über eine Datenübermittlungsstrecke
an die Auswerteeinheit (2) liefert, welche die tatsächliche Luft
strömung entlang der Flugbahn des Meßkörpers (4) durch Vergleich der
Positionsdaten mit aus physikalischen Daten des Meßkörpers (4), Wetterdaten
sowie Höhe und Geschwindigkeit am Abwurfpunkt des Meßkörpers (4)
berechneten Soll-Flugbahndaten ermittelt und daraus den optimalen
Abwurfpunkt bestimmt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Meßkörper (4) zur Verringerung
seiner Sinkgeschwindigkeit an einem anderen Fallschirm (26) befestigbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
gekennzeichnet durch eine Einrichtung zum Entfalten des Fallschirms
(26) des Meßkörpers (4) zu einem wählbaren Zeitpunkt.
4. Vorrichtung nach mindestens einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Positionsermittlungseinheit (16)
einen GPS-Positionssensor aufweist.
5. Vorrichtung nach mindestens einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Datenübermittlungsstrecke einen mit
der Positionsermittlungseinheit (16) gekoppelten Sender (18) und
einen mit der Auswerteeinheit (2) gekoppelten Empfänger (12) umfaßt.
6. Vorrichtung nach mindestens einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Meßkörper (4) Befestigungsmittel
aufweist, mit denen er an einem Flugzeug (32) befestigbar und von
diesem abkoppelbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Last (34) von dem Flugzeug (32)
abwerfbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Last (34) an dem Fallschirm (38)
oder einem Drachen befestigbar ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß der Fallschirm (38) oder Drachen lenkbar
ist.
10. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 6-9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Auswerteeinheit (2) in dem Flugzeug
(32) untergebracht ist.
11. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 7-10,
gekennzeichnet durch eine am Flugzeug (32) vorgesehene und von der Aus
werteeinheit (2) betätigbare Ausklinkvorrichtung zum Abwerfen der
Last (34).
12. Verfahren zur Ermittlung eines auf einen gewünschten Lande
punkt bezogenen optimalen Abwurfpunktes eines passiven Flugkörpers,
insbesondere mit Hilfe einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 11, gekennzeichnet durch die Verfahrensschritte:
- a) Bestimmung von Soll-Flugbahndaten für einen Meßkörper (4) aus physikalischen Daten des Meßkörpers (4), Wetterdaten sowie Höhe und Geschwindigkeit am Abwurfpunkt des Meßkörpers (4);
- b) Ausbringen des Meßkörpers (4) in den Zustand des Fallens;
- c) Aufnehmen von Positionsdaten des Meßkörpers (4) entlang seiner Flugbahn während des Fallens;
- d) rechnerische Ermittlung der tatsächlichen Luftströmung entlang der Flugbahn durch Vergleich der aufgenommenen Posi tionsdaten mit den Soll-Flugbahndaten; und
- e) rechnerische Ermittlung eines optimierten Abwurfpunktes unter Berücksichtigung der ermittelten Luftströmung.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß der Meßkörper (4) von einem Flugzeug
(32) abgeworfen wird.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die Positionsdaten in variierbaren
Zeitabständen aufgenommen werden.
15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet, daß das Flugzeug (32) mit Hilfe von von einer
Auswerteeinheit (2) bereitgestellten Signalen, die an eine Lenkein
richtung des Flugzeugs (32) übermittelt werden, automatisch zu dem
optimalen Abwurfpunkt gesteuert wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4339251A DE4339251C1 (de) | 1993-11-18 | 1993-11-18 | Vorrichtung und Verfahren zur Ermittlung eines optimalen Abwurfpunktes von passiven Flugkörpern |
Applications Claiming Priority (1)
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DE4339251A DE4339251C1 (de) | 1993-11-18 | 1993-11-18 | Vorrichtung und Verfahren zur Ermittlung eines optimalen Abwurfpunktes von passiven Flugkörpern |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4339251C1 true DE4339251C1 (de) | 1995-04-27 |
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ID=6502810
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DE4339251A Expired - Fee Related DE4339251C1 (de) | 1993-11-18 | 1993-11-18 | Vorrichtung und Verfahren zur Ermittlung eines optimalen Abwurfpunktes von passiven Flugkörpern |
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